"I'm not there" (Bob Dylan)

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    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Julia - 26.08.2007, 08:06

    "I'm not there" (Bob Dylan)
    Bis zum Kinostart (bei uns Anfang 2008) dauert es zwar noch ein bißchen, aber seit ein paar Tagen ist der Trailer (und ein Clip) im Umlauf und ich bin noch mehr gespannt als ohnehin schon.

    6 verschiedene Schauspieler (darunter Cate Blanchett) werden Dylan in verschiedenen Lebensabschnitten darstellen, die Musik wird u.a. von PJ Harvey oder den White Stripes eingespielt.
    Bob Dylan hat seinen Segen gegeben und seinen gesamten Back-Katalog zur Verfügung gestellt.



    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Sefie - 27.08.2007, 22:19


    Der Soundtrack dazu klingt wirklich interessant, eine der neuen Versionen konnte ich schon live auf dem letzten Calexico Konzert hören und das klang sehr nett. :cool:



    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Sefie - 06.09.2007, 14:12


    Da der Film auch in venedig läuft, gibt es ein paar mehr Infos. Hier mal ein paar Bilder aus dem Film, alles Bob-Dylan:




    Und faz.net meint zum Film:

    Zitat: Nicht immer ist das Gutgemachte, Wohldurchdachte, Rechtdosierte die beste Lösung für einen Stoff. Manchmal ist das Unausgewogene, Ungelenke, Überkandidelte der spannendere Weg, den ein Film einschlagen kann. Die befriedigenderen Filme sind womöglich die anderen, aber gerade auf Festivals sucht man nach Filmen, die sich nicht so leicht einordnen lassen, die sich dem leichten Urteil widersetzen und zu deren Bildern die Erinnerung immer wieder zurückkehrt wie die Zunge zum Loch im Zahn. „I’m Not There“ von Todd Haynes ist so ein Fall, der mal unausgegoren, mal überreif wirkt, mal genau auf den Punkt, mal völlig aus der Spur.
    Der Film soll ein Biopic über Bob Dylan sein und will es auch wieder nicht sein, in jedem Fall will er nicht sein wie andere Filme, die sich am Leben von Legenden entlanghangeln, und ist es mitunter dann doch. Haynes hatte die haarsträubende und gleichzeitig geniale Idee, den Mann, an dessen Wandlungen sich die Biographen immer wieder die Zähne ausbeißen, nicht nur von verschiedenen Männern spielen zu lassen – Heath Ledger, Ben Whishaw, Christian Bale und Richard Gere –, sondern auch noch von einem kleinen schwarzen Jungen (Marcus Carl Franklin) und einer Frau (Cate Blanchett). Und das Tollste ist, dass Letztere den einleuchtendsten Dylan gibt, einen Mann, der irgendwie außer sich ist, weil er zum einen mehr Drogen nimmt, als ihm guttut, und zum anderen gerade den Bruch mit seinen Fans betreibt, die ihn als Judas beschimpfen, weil er sich von der traditionellen Folkmusik abkehrt.
    Es hilft, wenn man Scorseses Dylan-Dokumentation „No direction home“ gesehen hat oder sonstwie bibelfest ist, weil man dann manches als Fakt wiedererkennt, was man sonst für überspannte Fiktion gehalten hätte, und weil ein Vorwissen zusammenhält, was sonst manchmal hoffnungslos auseinandertreibt. All die Marksteine in Dylans Karriere, all die Wendepunkte und Neuerfindungen kommen vor, aber natürlich als Travestie. Denn das war schon immer Haynes’ Methode, der Welt Herr zu werden, sei es in dem Glamrock-Musical „Velvet Goldmine“ oder in dem Douglas-Sirk-Melo „Far From Heaven“. Und wo man sagen könnte, dass die bloße Travestie im Grunde nur ihr Vorbild zur Pose gerinnen lässt, da ergibt sich im Spannungsfeld von sechs Travestie-Nummern bei aller Unausgewogenheit dann eben doch ein Persönlichkeitsprofil, das auf anderen Wegen immer verschwommen bleibt.

    Und den spiegel online Korrespondenten kann es wohl niemand recht machen:

    Zitat: Ein Glück, dass es Cate Blanchett gibt. Die ist zwar gar nicht persönlich hier, hat aber mit ihrem Auftritt in "I'm not there" von Todd Haynes endlich mal allgemeine Euphorie ausgelöst. In dem abstrus-charmanten Filmexperiment spielt sie eine von sechs Bob-Dylan-Inkarnationen, und das macht sie mit so viel Verve und Herzblut, dass die anderen fünf (unter anderem Richard Gere, Heath Ledger und Christian Bale) irgendwann so blass wirken, dass man eigentlich ganz auf sie hätte verzichten können.
    Der Film selbst ist dann doch eher etwas für bedingungslose Dylan-Verehrer als für den gemeinen Film-Fan. Wer sich ein bisschen auskennt, wird die verschiedenen Charaktere (der politische Folk-Sänger, der wiedergeborene Christ, der desillusionierte Rebell auf Drogen etc.) den einzelnen Phasen in Dylans Karriere zuordnen können, doch um alle Insider-Gags zu verstehen und sämtlichen Handlungsfäden folgen zu können, sind Experten gefragt.
    Alle anderen können sich über einen ungewöhnlichen und mutigen Film freuen, dem etwas Ruhe und ein schlüssiges dramatisches Konzept fehlt. Und wenigstens die Musik dürfte so gut wie jedem gefallen, denn auf Bob Dylan können sich ja irgendwann ja eh alle einigen.



    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Julia - 06.09.2007, 17:11


    Dankeschön!

    Ich bin zwar gar kein Dylan-Fan, aber trotzdem sehr gespannt auf den Film. Das klingt alles so unperfekt, skizziert und abgedreht, dass ich ein sehr gutes Gefühl dabei hab. :wink:

    Und wer auf die Idee kam, Cate Blanchett dafür zu besetzten hat sowieso einen Orden verdient...



    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Adminette - 10.09.2007, 12:36


    Julia hat folgendes geschrieben:
    Und wer auf die Idee kam, Cate Blanchett dafür zu besetzten hat sowieso einen Orden verdient...

    muss so sein... denn zumindest cate blanchett hat ihn für justament diese rolle in form eines goldenen löwen schon bekommen...

    viel überraschender: brad pitt bekam den löwen hierfür



    Re: "I'm not there" (Bob Dylan)

    Adminette - 14.04.2008, 14:44


    hab ganz vergessen zu erwähnen, dass ich schonmal einen blick auf den film werfen konnte. nunja. man bekommt eventuell ein paar kopfschmerzen ob der bilderflut und puzzlehaftigkeit. und etwas vorwissen schadet vielleicht auch nicht. obwohl da ein schneller blick in den wikipedia-eintrag zu bob dylan schon reichen sollte, um den großteil des bilderrätsels entschlüsseln zu können.

    sicher versteht man das eine oder andere puzzleteil vielleicht (!) besser, wenn man sämtliche alben und biographien des herren verschlungen hat. aber das würde ja in schwerstarbeit ausarten. ich jedenfalls konnte mich bislang und auch vor dem film zu nichts von beidem durchringen... man kann aber sicher auch unbeleckt an die ganze sache rangehen und sich an diversen darstellern in ungewohnter pose erfreuen.




    die grundidee des films und dessen konsequente betitelung (in der tat ist bob dylan der einzige, der nicht anwesend ist), sowie die casting direktoren haben ihre preise komplett zurecht bekommen. wobei mich von den illustren inkarnationen der hauptfigur der (ich weiß garnicht wie) junge marcus carl franklin überraschender weise noch mehr beindruckt hat, als die mit socken ausgestopfte cate blanchett. daraus spricht wohl die reine undankbarkeit und tragik, wenn personen immer so gute arbeit abliefern, dass man diese irgendwann eben nicht mehr als extraordinär empfindet, selbst, wenn sie es ist??

    der film wartet mit einigen weiteren originellen ideen auf (z. bsp. wenn hobo woody guthrie aus dem zug fällt und gleich jonah vom wahl gefressen wird)... jedoch bin ich mir im großen und ganzen noch nicht sicher, was man mit dem film anfängt, und weiterhin, ob ich jemals soviel über bob dylan wissen wollte/wollen werde...



    immerhin gibt es ein (teilweise gezubertes) wiedersehen mit charlotte gainsborough und julianne moore und michelle williams zieht es wohl ebensosehr zu offiziell ernsthaft künstlerischen projekten, wie ihren ex-verlobten?

    immerhin wird die leinwand mit dem tanzenden paul smith an meiner wand demnächst gesellschaft bekommen:



    und ich werde zusehen, dass ich jetztauch endlich mal einen blick in "control" werfe.



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