Abhandlung des Aledrion Sternenstaub

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    Re: Abhandlung des Aledrion Sternenstaub

    Aledrion - 17.07.2008, 00:57

    Abhandlung des Aledrion Sternenstaub
    Ein Bote bringt zwei dicke Umschläge in die Akademie. Kurz zögert er und sieht sich suchend um, bevor er auf die Büros der beiden Direktoren zuschreitet. Er hinterlässt dowohl Ân als auch Iluvatar jeweils einen dieser Umschläge.
    Sie enthalten einen kurzen Brief und eine dicke Mappe.

    Der Brief:

    Geschätzte Direktoren der Akademie Shan Dorei,

    ich übersende Euch meine Arbeit über die Grundlagen der Dämonenbeschwörung. Mit Ihr möchte ich mich auf einen dauerhaften Lehrstuhl an der Akademie für das Fach "Verteidigung gegen Dämonen" bewerben und damit gleichzeitig für die Erhebung in en Rang einer lehrenden Gestalt.
    Weiterhin möchte ich durch diese Arbeit gerne den Rang eines Magisters erhalten, ich weiß allerdings, dass es für die Vergabe dieses Ranges noch kein festgelegtes Procedere gibt, wenn Ihr diesen Rang nur durch Erfüllung weiterer Voraussetzungen verleihen wollt, lasst es mich wissen.

    In freudiger Erwartung einer Antwort,
    Aledrion Sternenstaub

    OOC:
    Hier also meine Arbeit über die Dämonologie ;)
    Habe mir diesen kleinen "Privat-Plot" um Lehrer- und Magisterwürden ausgedacht, weil ich ja kaum spielen konnte und trotzdem, dann eben über das Forum, irgendwie an der Neustrukturierung der Akademie, oder überhaupt am Akademieleben teilnehmen will.
    Was ich geschrieben habe, habe ich mir zu größten Teilen selbst aus den Fingern gesagut, aber alle Infos der Lore verwendet, auf die ich Zugriff hatte. Wenn es Widersprüche gibt, klärt mich auf :-) Es ist mir klar, dass diese wissenschaftliche Herangehensweise Probleme macht, weil die Lore eben oft nicht so an das Thema Magie und Dämonen herangeht (da wird - ganz unwissenschaftlich - von "Opfern" geredet, und Seelen im philosophischen Sinn usw.) Da das hier aber eine Akademie ist, hat es mich gereizt, das Ganze Mal von der Seite aufzuziehen. Wie gesagt: Aledrion selbst sagt, es ist nur eine Theorie. ;) Trotzdem bin ich wie gesgat für konstruktive Kritik dankbar.

    Nimmt man die dicke Mappe zur Hand und öffnet sie, findet man die Abhandlung:

    Die Grundlagen der Dämonologie – Eine Abhandlung
    von Aledrion Sternenstaub

    1. Dämonologie als Wissenschaft – Eine Apologetik

    Kaum eine Wissenschaft ist so umstritten und gefürchtet, so mit Vorurteilen behaftet und verschrieen wie die Dämonologie. Das ist verständlich, beschäftigt sie sich doch mit jenen Randbereichen der Magie, deren Gefahren und Risiken weit über die schon nicht unerheblichen der arkanen Magie hinaus gehen. Die Dämonologie hat weiterhin den großen Nachteil, dass sie eigentlich noch gar keine Wissenschaft ist, will sagen, dass Forscher, die sich ernsthaft mit ihr befassen schnell bemerken, dass es kaum verlässliche Quellen und Standartwerke gibt und damit oft die Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit fehlen. Befasst man sich heutzutage also mit der schriftlichen Fixierung der bisherigen Erkenntnisse der Dämonologie, hat man nicht nur mit dem Ruf eines Irren zu kämpfen, man leistet außerdem absolute Pionierarbeit.

    Warum aber fehlt die Fixierung des bekannten Wissens? Die Antwort ist einfach: Fixierung bedeutet, dass Wissen auch denen zugänglich und verwendbar gemacht wird, die auf dem Gebiet noch keine eigenen großen Erfahrungen gemacht haben, ja, sich vielleicht mit der Materie noch nicht sehr viel beschäftigt haben. So gefährlich unsachgemäße und unverantwortliche Anwendung fremder Erkenntnisse in allen Schulen der Magie ist, in der Dämonologie kann sie absolut verheerend sein, beschäftigt diese sich doch mit der Erforschung von Kräften und Entitäten, die nur nach einer weiteren Chance gieren, unsere Welt zu unterwerfen und ins Chaos zu stürzen. Unsachgemäße Anwendung von Formeln und Zaubern der Schule der Dämonologie kann folglich nicht nur für den Anwender, sondern im Extremfall für unsere gesamte Welt die zerstörerischsten Auswirkungen zeitigen.

    Doch diese größte Gefahr, die oft von Kritikern der dämonologischen Wissenschaft als Argument für das Totschweigen und das Verbot dieses Teilbereiches der Magie ins Feld geführt wird, beinhaltet gleichzeitig ihre größte Berechtigung.
    Es ist noch nicht einmal eine Dekade vergangen, seit unsere Welt kurz vor ihrer Vernichtung stand. Noch lange sind die Narben des Krieges nicht getilgt, der unsere alte Heimat zerstört und große Teile unseres Volkes ausgerottet hat. Die mächtigsten Magier der Welt lebten und lehrten in Silbermond – konnten sie die Katastrophe verhindern? Der Prinz des Todes kam mit seinen untoten Horden und zerstörte unsere Heimat, Dämonenfeuer vernichtete Dalaran, Jahrhunderte lang Zentrum der Magie und des magischen Wissens Azeroths.

    Wir müssen uns fragen: Was hat unsere Welt gerettet? Unser Wissen? War es nicht eher ein riesiger Glücks- und Zufall, der sich so wohl nicht mehr so schnell wiederholen wird? Gerade angesichts der momentanen Entwicklungen im Norden unseres Reiches müssen wir uns fragen: Besitzen wir die Waffen, das Übel, die Legion, nochmals zu schlagen? Haben wir sie je besessen? Dürfen wir uns von Wegen der Verteidigung abwenden, weil sie risikoreich sind, dürfen wir die Tür zu Räumen versperren, in denen wir über unseren Feind lernen können?
    Der große Poet Silvos Sonnenweise hat vor Jahrhunderten ein Gedicht verfasst, das ich hier zitieren möchte, da es den Sachverhalt und unser Dilemma knapp und präzise darstellt:

    Die Wahl
    Die dornigen Wege sind leicht zu umgehen
    spazierend am sonnigen Feiertag
    wenn kühlende Winde umschmeichelnd uns wehen
    und nichts auf der Welt uns verdrießen mag.

    Doch fliehend vor’m Wolfe der Blut hat gelecket
    zerschunden, verwundet, verletzt und allein
    ein Dorn nicht halb so wie sein Zahn uns erschrecket
    so rennen wir gern in die Dornen hinein.

    In einem Satz: Man muss es sich leisten können, Risiken zu vermeiden.
    Wir müssen uns fragen: Dürfen wir die wenigen Strohhalme, die uns beim Kampf gegen die Legionen des Nethers helfen können wegen traditioneller Denkmuster und zugegebenermaßen extrem hoher Risiken wegwerfen?

    Ich habe für mich entschieden: Nein! Nur wenn man den Feind kennt, kann man ihn bekämpfen. Nur wenn man den Feind erforscht, kennt man ihn. Nur durch analysieren seiner Methoden kann man ihn erforschen. Das Unbekannte ist unmöglich zu bekämpfen. Nur gegen das Bekannte besteht eine Chance!
    Mit meinem folgenden Exkurs will ich den Grundstein legen für eine Erfassung und Fixierung des Wissens- und Forschungsstandes der Dämonologie. Er ist erst der Beginn einer Umfangreichen Reihe von Büchern und Schriften, die ich noch verfassen will und die uns und der Welt das Rüstzeug zur Hand geben sollen, den nächsten Krieg mit der Legion , von dessen Herannahen ich überzeugt bin– zu überstehen.
    Dieser Exkurs beschäftigt sich mit den Fragen:
    Was ist ein Dämon?
    Was sind die theoretischen Grundlagen und Gesetze seiner Beschwörung?

    2. Der Dämon: Versuche einer Definition

    Schon die erste logische Fragestellung der Dämonologie, nämlich die nach ihrem Forschungsgegenstand, ist schwer zu beantworten. Hier ist ausnahmsweise nicht die Quellenlage schuld, Definitionen der Erscheinung des Dämons gibt es in der Literatur haufenweise, das Problem ist nur die undifferenzierte Verwendung, die der Begriff durch die letzten Jahre hindurch erfahren hat. Er wird fast schon als Synonym für „das Böse“ verwendet, jedes Wesen einer anderen Welt oder Ebene wird inzwischen schon als Dämon klassifiziert.

    Diese weitläufige und schwammige Definition kann natürlich nicht genügen, nicht einmal zutreffen. Halten wir uns also an eine Definition, die Magister Beren Weißglut einst geprägt hat. (Zu beachten ist, dass sein Definitionsversuch in die Zeit vor seiner geistigen Umnachtung fällt. Diese soll übrigens auf seine Erforschungen der „Randbereiche der klassischen Magie“ zurückführbar gewesen sein, was wieder die Gefahren beweist, die mit der Erforschung der Dämonologie verbunden sind)

    „Ein Dämon ist jede Entität, die mit Fel-Energie verdorben wurde.“ [Weißglut, Beren: Der Nether und was darin steckt: Fremde Welten, fremde Wesen]

    So bestechend einfach diese Definition ist, wirft sie doch weitere Fragen auf, wie zum Beispiel die, was denn nun Fel-Energie genau ist. Schon hier verlaufen die wissenschaftlich fundierten Quellen und Aussagen in einen schwammigen Brei von Vermutungen und Mutmaßungen.

    2.1. Fel – Energie: Ein Definitionsversuch

    Fel – Energie wird von den meisten Magietheoretikern übereinstimmend als arkane Energie beschrieben und zwar arkane Energie in ihrer ursprünglichsten, chaotischsten und korrumpierensten Form.

    Nur allzu leicht wird vergessen, dass jede Form von Magie grundsätzlich auf chaotischen Netherenergien basiert, die aber vom Anwender im Verlauf des Zaubers (im Idealfall mithilfe eines Fokusses und nicht mit reiner Willenskraft) fokussiert und damit in die grundlegende arkane Form, oder in die speziellere Form von Elementarmagie umgewandelt wird. (Nähere Informationen zu diesem Vorgang sind in jedem Lehrbuch der arkanen Magie nachzulesen und müssen in dieser wissenschaftlichen Arbeit vorausgesetzt werden.)

    Magie in jeder Form ist also prinzipiell korrumpierend, erst durch ihre Fokussierung, die man vielleicht mit einer „Reinigung“ gleichsetzen kann, sinkt ihre Gefährlichkeit für den Anwender. (Ohne jedoch je ganz zu verschwinden!)

    Vermutungen und Beobachtungen zu Folge, die auch ich in meinen Forschungen gemacht habe ist Fel-Energie ein Bestandteil, wenn nicht sogar die Gesamtheit der ungefilterten Netherenergie, also Magie in ihrer chaotischsten und korrumpierensten Form.

    2.2. Fel-Energie und Dämonen

    Diese Fel-Energie ist es nun, die aus einem Wesen einen Dämonen macht, wenn es ihr zu lange ausgesetzt ist. Dies kann geschehen, indem das Wesen die chaotischen Energien des Nethers anzapft und unkanalisiert durch seinen Körper und Geist in die Welt strömen lässt oder indem ein anderer Dämon das Wesen mit dieser Energie verdirbt.

    Interessanter Weise scheint Fel-Energie nämlich nicht nur der Stoff zu sein, der Wesen zu Dämonen macht, sondern auch der, aus dem viele Dämonen geschaffen sind. Die Heimat der Dämonen ist der Nether, Theorien zufolge werden viele aus den Fel-Energien dort geboren.

    Man darf übrigens nicht den Fehler machen, alle Dämonen als Mitglieder der Brennenden Legion zu betrachten. Da die Legion größtenteils den Nether kontrolliert ist es richtig, dass ein Grossteil der in ihm entstandenen Dämonen ihr angehören, allerdings gibt es aber auch im Nether „autarke“ Dämonen. Diese Autarkie macht sie aber in keinem Falle ungefährlicher, vielleicht nur weniger gut organisiert.

    Ein Dämon ist nun also ein durch Fel-Energie verdorbenes Wesen; Fel-Energie arkane Energie in ihrer Urform.

    3. Theoretische Grundlagen der Dämonenbeschwörung

    Spricht man von Dämonenbeschwörung, so ist meist die Beschwörung eines Dämonen aus seiner Existenzebene – dem Nether – in unsere Existenzebene – grob gesagt die uns bekannte Welt Azeroth – gemeint.
    Doch wie genau sind die theoretischen Grundlagen und Vorgänge, die so eine Beschwörung möglich machen? Der folgende Abschnitt soll den Vorgang der Beschwörung magietheoretisch beschreiben.

    3.1. Die Nether-Realitäts-Schranke.

    Der Begriff des Dämonen-Beschwörens impliziert bereits, dass der Dämon nicht in unserer Ebene ist – sonst müsste man ihn ja nicht beschwören. So klar und einleuchtend diese Feststellung ist, führt sie uns schon zu einer ersten magietheoretischen Forderung:

    [„magietheoretische Forderung: Eine Annahme, die noch nicht praktisch bewiesen wurde, aber bei Betrachtung magischer Reaktionen in der Realität zu deren theoretischer Erklärung gefordert werden muss und in der Theorie angenommen wird.“; Magister Twizzelwurz; Abstrakte Magietheorie: Lehrjahr 3]

    Der Forderung nach der Nether-Realitäts-Schranke.

    Diese Schranke ist eine von mir in meiner Forschung erstmals so benannte magietheoretische Forderung, die aber auch in den Werken vieler anderer Wissenschaftler häufig nur mit anderem Namen anklingt.

    Der Nether durchfließt nach der Meinung führender Magietheoretiker alle Welten und Ebenen. Er ist um uns, in uns, unsichtbar aber all gegenwärtig. Die Tatsache, dass wir weder seine Bewohner noch ihn unter normalen Umständen wahrnehmen können zeigt, dass wir uns in der Netherforschung nicht in unserem dreidimensionalen Raum bewegen, sondern die Beschreibung der Örtlichkeit des Nethers und sein Zusammenhang mit den in ihm enthaltenen Welten von mehreren Dimensionen ausgehen muss. Dabei bewegen wir uns aber schon fast im Bereich der Magiophilosophie, was nicht Zweck und Ziel dieser wissenschaftlichen Abhandlung sein kann.
    Fest steht aber damit, dass die Abtrennung der Welt wie wir sie wahr nehmen vom Nether keine räumliche sein kann, sondern bestenfalls eine energetische. Diese energetische Abtrennung, die es geben muss, da wir eben nicht all die Dämonen oder Parallelrealitäten des Nethers wahr nehmen können, wurde von mir als Nether-Realitätsschranke bezeichnet. Ihre Überwindung ist das Hauptproblem der Dämonenbeschwörung.

    3.2. Die Teile der Beschwörung

    Jede erfolgreiche Dämonenbeschwörung muss also aus zwei (eigentlich drei) Teilen bestehen.

    Zuerst muss die Nether-Realitätsschranke durchbrochen und ein Spalt geschaffen werden, der groß genug ist, den Dämon passieren zu lassen und von einer Art, die eben nur einen bestimmten Dämon, oder eine bestimmte Dämonenart durch lässt. [Anmerkung: „groß genug“ ist hier wieder energetisch zu sehen: Es kommt nicht auf die dreidimensionalen Ausmaße des Spaltes an, sondern auf seine energetische Durchlässigkeit. Dies ist allerdings nur theoretisch von Interesse, da die vom Anwender genutzten Zaubersprüche diese Durchlässigkeit erzeugen, ohne dass dies wissenschaftlich bis ins Letzte erklärbar ist. Die Formeln verdanken ihre Entstehung Experimenten, die erfolgreich verliefen (wohl nach vielen vielen unerfreulichen Fehlversuchen). Warum sie funktionieren ist nicht immer nachzuvollziehen – noch nicht.]

    Als zweiter Schritt muss der Dämon im Nether gefunden und dazu gebracht werden, durch den Spalt in unsere Welt zu kommen.

    Der dritte Schritt ist theoretisch das Verschließen des Risses in der Nether-Realitätsschranke.
    Für gewöhnlich ist dieser Schritt aber zu vernachlässigen, da die Schranke selbsterhaltend zu sein scheint und sich von selber schließt, sobald sie nicht mehr durch Energie offen gehalten wird. Probleme kann es nur geben, wenn die Realität am Ort der Beschwörung schon sehr ausgedünnt und porös, oder die eingesetzte Energie, die man braucht um die Schranke zu durchbrechen, unvorstellbar groß ist.

    3.3.Die Nether-Realitätsschrankenproblematik.

    Wie nun durchbricht man die Nether-Realitätsschranke?
    Sie ist, wie schon erwähnt, hypothetisch eine energetische Schranke und kann damit durch Energie durchbrochen werden. Allerdings scheint nicht jede Energie gleich gut geeignet. Die Magietheorie fordert zwar, dass die Schranke prinzipiell mit jeder Art von magischer Energie durchbrochen werden kann, aber man braucht unendlich hohe Mengen der meisten Energiearten dafür.

    Die Energieart, die anscheinend wie der Schlüssel zum Schloss zur Nether-Realitätsschranke passt, ist eine Energie, die ebenfalls noch kaum erforscht ist: Die Energie – oder Macht – der „Seele“.
    Man hüte sich nun davor, den Begriff der „Seele“ philosophisch aufzufassen, es geht im Rahmen dieser Abhandlung einfach um die Energie, die im tiefsten Grund eines jeden Lebewesens steckt und die bei seinem Tod auf gewisse Weise extrahiert und gespeichert werden kann.

    Ob dieses Vorgehen ethisch vertretbar ist, ob diese Energie wirklich der „unsterbliche Teil“ eines Lebewesens ist, ist reine Spekulation und wird von mir in dieser Abhandlung nicht untersucht – auch wenn eine Untersuchung dieser Seelenenergie Not tut. Dies aber, genauso wie die genaue Analyse dieser Energieart, würde den Rahmen dieser Arbeit und meine Kompetenzen zur Zeit sprengen.

    Durch die gezielte Freisetzung dieser Energie schafft man nun den Riss in der Nether-Realitätsschranke.
    Doch das ist noch nicht das Wichtigste. Der komplizierteste Teil ist, den Riss in der Schranke magieenergetisch so zu gestalten, dass nur eine bestimmte Art – oder, noch schwerer, nur ein bestimmter Dämon – passieren kann. Um dies zu verstehen muss man von dem Bild der Spalte als einfacher Riss in einer Oberfläche ablassen und sich das Ganze eher wie eine Diffusion vorstellen.

    Nach den Erkenntnissen der Magister, die sich mit der Energiesignatur von Lebewesen auseinandergesetzt haben, hat jedes Lebewesen eine ganz individuelle Energiesignatur. Die Aufgabe des Beschwörers ist nun, den Riss in der Nether-Realitätsschranke so zu gestalten, dass nur die Energie eines bestimmten Wesens, oder einer bestimmten Gattung von Wesen, passieren kann. Dies ist der schwierigste Schritt und oft genug wurden Magier, die die Formel falsch entwickelt hatten, von Dämonen zerrissen, die es geschafft hatten, den Spalt in der Schranke zu passieren.

    In diesem Zusammenhang ist es wichtig sich klar zu machen, dass die Gestalt der Dämonen in unserer Welt (und wohl auch auf anderen Welten) nur ihr Avatar ist: Genauso, wie sie bei dessen Vernichtung wieder zurück in den Nether gelangen (vermutlich dadurch, dass ihre Energien bei der Loslösung vom Körper eine Energiesignatur besitzen, die ihnen das „diffundieren“ durch die intakte Nether-Realitätsschranke erlaubt), werden sie nicht zwingend in ihrer Form durch die Schranke beschworen, sondern nehmen diese erst nach Passieren der Schranke wieder an. Dies bedeutet nicht, dass Dämonen formlos oder ihre Form beliebig ist! Es bedeutet nur, dass sie diese Form nicht zwingend immer behalten müssen.

    [Anmerkung: Auch in den bekannteren Magiebereichen kommt es zu solchen Phänomenen, ich erinnere nur an den Gelehrtenstreit, der sich damit beschäftigt, ob der Magier beim Teleport in fester Form versetzt wird, oder bei seiner Reise eine energetische Form annimmt. Der Streit ist zu Komplex und vielschichtig, um ihn hier zu erklären, ich empfehle die gute Zusammenfassung: Das Teleportieren: Fließen im Energiestrom oder Reisen in fester Form?; Magister Drohan]

    3.4. Das „Anlocken“ des richtigen Dämons

    Ist die Nether-Realitätsschranke richtig durchbrochen, birgt der Rest der Beschwörung kaum mehr Schwierigkeiten: Alle Dämonen lieben Magie und Energie in jeder Form, zum Öffnen der Schranke wurde Magie verwendet, die natürlich auch noch in den Nether fließt.

    [Um das zu verstehen stelle man sich eine Papierwand vor, auf die man eine telekinetische Kraft richtet, die man nach und nach erhöht. In dem Moment, in dem das Papier dem Druck nicht mehr standhält und reißt, kann man auch hinter der Papierwand deutlich einen telekinetischen Stoß wahrnehmen, auch wenn die Kraft gleich beim Reißen zurückgenommen wird.]

    Hat man nun die Formel korrekt errechnet, öffnet sich der Spalt in der Nähe des gewünschten Dämons, [wieder: nicht dreidimensional denken!] der nun angelockt von der Magie durch den Spalt in unsere Welt (in der ja noch mehr Magie ist!) gelangen will.
    Der Spalt ist für diesen Dämon konzipiert, er passiert in energetischer Form, nimmt in unserer Welt wieder seinen Avatar an, der Spalt in der Nether-Realitätsschranke schließt sich – und der Beschwörer hat hoffentlich seinen Bannkreis vorbereitet:

    Die Beschwörung ist abgeschlossen!

    4. Schlussbemerkung

    Natürlich ist die eigentliche Beschwörung nur der kleinste Teil des Dämonenbeschwörens:
    Jeder Beschwörer weiß, dass die Sicherheitsvorkehrungen wie Runen, Bannkreise und andere magische Vorsichtsmaßnahmen mindestens drei Viertel der Zeit, Sorgfalt und Energie des Beschwörers in Anspruch nehmen sollten.
    Aber meine Arbeit ist nicht als praktischer Leitfaden gedacht, der jedem Tölpel das Beschwören eines Dämons ermöglichen soll (auch deshalb habe ich keine konkreten Formeln genannt!), er soll als erstes, bodenbereitendes Werk den Vorgang magietheoretisch erklären und beschreiben.

    Dennoch empfehle ich, diese Arbeit unter strengstem Verschluss in der verbotenen Abteilung der Bibliothek zu verwahren!

    Abschließend sei nochmals darauf hingewiesen, dass die meisten Behauptungen und Erkenntnisse der Arbeit durch meine eigenen Experimente gewonnen wurden und deshalb EINE, nicht DIE Erklärung des Beschwörungsvorgangs sind.

    Wie immer in der Wissenschaft müssen verschiedene Modelle in Wettstreit treten. Es müssen Gelehrtenstreite aufflammen und sich verschiedene Schulen bilden. Erst in der Synthese verschiedenster Ansätze werden wir der wahren Erkenntnis näher kommen. Doch diese Ansätze müssen ersteinmal geschaffen werden. Ich bin stolz, mit dieser Arbeit dazu beigetragen zu haben.

    Gezeichnet:

    *Das Siegel des Hauses Sternenstaub*


    Aledrion Sternenstaub
    Mitglied der Akademie Shan Dorei



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