Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

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    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 13.09.2011, 13:20

    Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten
    Nachdem es noch keinen eigenen Handlungsstrang dafür gibt, mach ich mal einen auf, denn das gehört an einer Stelle gesammelt! Vll. können wir da ja was für die Wirtschaftsbildung tun. Leitl kritisiert ja immer, dass sich die Österreicher nicht auskennen.

    Hier mal eine Auflistung der drohenden Staatspleiten in chronologischer Reihung nach Medienauftritt (soweit ich das mitbekommen hab):

    Nicht Euro Raum:
    1.) Island

    Euro Raum
    1.) Griechenland
    2.) Irland
    3.) Protugal

    4.) Spanien
    5.) Belgien
    6.) Italien

    (Länder wie Dubai, Argentinien,... lass ich mal außen vor, sonst wird es zu Umfangreich!)



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 13.09.2011, 13:32

    Re: Bilaterale Hilfen, ESFS, ESM, (drohende) Staatspleiten
    harald hat folgendes geschrieben:
    Euro Raum
    1.) Griechenland
    2.) Irland
    3.) Protugal


    Diese Staaten erhalten schon Hilfszahlungen. Die hier nicht aufgezählten Staaten fallen derzeit wegen anderer Punkte (hoher Schuldenstand, schlechte BIP Entwicklung) auf. Wichtig dabei:

    Griechenland erhält bilaterale Zahlungen :arrow: keine Prüfung des EU-Rechnungshofes
    Irland und Portugal erhalten Zahlungen aus dem EFSF (European Financial Stability Facility) :arrow: hier hat der EuRH zumindest eingeschränkte Prüfrechte

    Die Nachfolge des EFSF soll der ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) antreten. Zur Zeit ist angedacht, dass private Prüfinstitute (PWC, Deloitte,...) die Kontrolle über haben. Da diese ja Bankennahe sind, auch sehr bedenklich aus meiner Sicht.



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 13.09.2011, 13:40


    Mitschuld aus meiner Sicht ist auch die mangelnde Kontrolle. Eurostat hat sich lange auf die gemeldeten Daten aus den Ländern verlassen. Dass diese nicht stimmen, kommt man nun nach und nach drauf.

    Dass Griechenland gelogen hat, ist klar.

    Die wbl haben aber in der aktuelle Ausgabe (Heft 8/2011) auch Folgendes referiert:

    Im Vormonat hat die wbl nämlich berichtet, dass die Bankengesetzgebung so schnell geworden ist, dass die III. Stufe der RL über Eigenmittelanforderungen dazu führte, dass 6 Mitgliedsstaaten einem Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtumsetzung entgegensehen.

    In diesem Monat kommt die Kommission drauf, dass zwei Staaten die II. Stufe noch nicht umgesetzt haben. Griechenland ist als üblicher Verdächtiger dabei. Das erste Mal taucht jedoch Belgien auf.

    Belgien scheint auch schon länger im Spiel zu sein, hab die Liste mal gleich aktualisiert.



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 13.09.2011, 13:49


    Apropos Eurostat, ein guter Artikel zum Thema: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/archiv/60672_Griechenland-Trau-keiner-Statistik.html



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    dejost - 01.10.2011, 11:09


    http://orf.at/stories/2081948/2081961/

    Zitat: Die Abstimmung über die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF war am Freitag eine klare Angelegenheit. SPÖ, ÖVP und die Grünen stimmten im Parlament der Anhebung auf 21,6 Mrd. Euro zu.
    Zitat: „Dramatic scenes in Vienna“ (dramatische Szenen in Wien) - so schilderte Graeme Warden für den britischen „Guardian“ die Debatte über den Euro-Rettungsschirm. Donna Bowater schrieb im Liveblog des britischen „Telegraph“: „Die Debatte über die Änderung des EFSF ist ins Chaos abgeglitten.“ Das internationale Interesse an der Abstimmung war groß - die Nervosität vor einer Ablehnung ebenso. Für Irritationen sorgten vor allem die Aussagen von FPÖ und BZÖ.
    Zitat: Auslöser für die Tumulte war die Zusage der Grünen, den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP die notwendige Zweidrittelmehrheit für die Ausweitung des Euro-Schirms zu garantieren. Damit zogen sie sich den Unmut von FPÖ und BZÖ zu. Der BZÖ-Abgeordneten Peter Westenthaler beschimpfte Grünen-Chefin Eva Glawischnig als „Schoßkätzchen“. Glawischnig kontert: „Ich bin der Meinung, rechtskräftig verurteilte Politiker haben in diesem Haus nichts verloren, aber das machen wir uns nach der Debatte aus.“
    Zitat: Ungewöhnlicher Beistand für die Grüne kam von ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf, der die BZÖ-Fraktion frontal attackierte: „Was der Hooligan-Sektor namens BZÖ sich hier erlaubt, ist unerträglich und muss in der nächsten Präsidiale einer Lösung zugeführt werden. So kann das nicht weitergehen.“ Nationalratspräsidentin Barabara Prammer (SPÖ) unterbrach daraufhin die Sondersitzung.

    In dem Tumult ging auch das Plädoyer von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) für eine Unterstützung Griechenlands durch die österreichische Regierung unter. „Die Gegner der EFSF-Ausweitung sind viel lauter als die Unterstützer, die Regierung ist in der Defensive“, schilderte der „Guardian“ seinen Lesern die Situation
    Zitat: Auch FPÖ-Obmann Strache sorgte mit seinen Aussagen zumindest bei den Gästen aus dem Ausland für Irritationen. Er forderte lautstark eine Volksabstimmung zum Rettungsschirm. „Was Sie hier betreiben, ist ein glatter Missbrauch gegenüber allen Österreichern“, griff er erneut die Regierung an. „Sie leben hier die Solidarität mit den Tätern. Das Opfer sind die europäischen Völker.“ Strache scheute auch zeitgeschichtliche Vergleiche nicht: „Das Ganze erinnert an die untergegangene Sowjetunion, wo es auch zu Massenenteignungen gekommen ist.“
    Zitat: FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl tobte über „sozialistische Umverteilung“, die meine, dass den Armen genommen und den Spekulanten gegeben werde. BZÖ-Mandatar Ewald Stadler schimpfte, dass die Koalition nur dann großzügig sei, wenn es darum gehe, Milliarden auf die österreichischen Steuerzahler abzuladen.

    Die Grünen ließen sich jedoch nicht beirren. Es sei ein „Hirngespinst“, dass Krisen von einzelnen Staaten gelöst werden, konterte Grünen-Vizechef Werner Kogler. Die Krise könne bewältigt werden, das aber nur transnational. Hervorgehoben wurde von Kogler ferner, dass es sich um Haftungen handle und nicht um Zahlungen, ganz im Gegensatz zu den Hilfen bei der Kärntner Hypo.
    Zitat: Die Abstimmung selbst fiel klar aus: SPÖ, ÖVP und Grüne stimmten dafür. Die Haftungsverpflichtung für Österreich wird damit von 12,2 auf 21,6 Milliarden angehoben. Dazu kommen noch Kosten und Zinsen, die sich nach aktueller Schätzung auf bis zu 7,1 Mrd. Euro belaufen könnten, in Summe also 28,7 Mrd. Euro, für die Österreich geradesteht. Der Antrag der FPÖ, eine Volksabstimmung durchzuführen, fand keine Mehrheit.

    Nach Österreich fehlen nun nur noch die Parlamente von Malta, der Niederlande und der Slowakei. In Malta und den Niederlanden ist eine Zustimmung so gut wie sicher. In der Slowakei wurde zuletzt jedoch noch heftig diskutiert. Das österreichische Nachbarland gilt daher als letzter Zitterkandidat.

    Was ich besonders arg finde, da geht's ja wirklich um was.
    Und trotzdem gibt's nur billigen Aktionismus, Populismus und politisches Kleingeldwechslerei.
    Man kann ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein, aber dann sollte man doch Argumente haben, statt nur herumzukrakeelen.

    Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, hafte ich für ~3500 Euro für Griechenland. Wenn ich damit die EU und die Jobs von vielen Menschen rette (ob dem so ist, weiß ich mangels ernsthafter Diskussion nicht), tue ich das gerne.



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 11.10.2011, 23:43


    Zitat: Eil +++ EFSF-Ausweitung scheitert vorerst im slowakischen Parlament

    Bratislava (dpa/cfl) - Die geplante Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF ist am Abend im slowakischen Parlament vorerst gestoppt worden.
    Griechenland Das slowakische Parlament hat sich gegen die Ausweitung des EU-Rettungsschirms gestellt.. © dpa

    Damit ist Premierministerin Iveta Radicova ebenfalls gescheitert, weil die Regierungschefin das Votum mit der Vertrauensfrage verbunden hatte.

    Wie der "Spiegel" berichtet ist wegen der versagten Vertrauens gemäß der Verfassung die gesamte Regierung zur Aufgabe gezwungen. Trotz der Niederlage werde Radicova wahrscheinlich Verhandlungen für eine neue Regierung führen.

    Eine weitere Abstimmung über die Erweiterung des Rettungsschirms könnte noch diese Woche stattfinden, so der "Spiegel" weiter. Falls es dazu kommt, werde mit der Zustimmung der Opposition gerechnet.

    Quelle: http://web.de/magazine/finanzen/wirtschaft/13885554-eil-efsf-ausweitung-scheitert-vorerst-im-slowakischen-parlament.html#.A1000107



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 14.10.2011, 09:47


    Die Slowakei hat der Ausweitung des EFSF zugestimmt.

    Spanien wurde von den Ratingagenturen auf AA- abgestuft, Ausblick weiter negativ. Zuvor wurden schon einige spanische Banken herabgestuft.

    Portugal beschließt einen harten Sparplan.

    Bei Italien weiß man och immer nicht, wie schlimm es steht.

    http://www.news.at/articles/1141/38/309393/euro-krise-spanien

    Und nicht zuletzt: Erste Bank und ÖVAG machen feste Verluste (rund 1 Mrd.) durch Abschreibungen.

    http://www.news.at/articles/1141/30/309391/volksbanken-ag-900-mio-verlust-oevag



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 01.11.2011, 13:29


    War jetzt öfter weg, das heißt aber nicht, dass sich in diesem Bereich nix getan hat. Die nächste Tranche Gelder wird ausgezahlt, das war so das Wichtigste der letzten Tage.

    Griechenland dankts mit einer Volksabstimmung: Details und Konsequenzen unbekannt. Das Unbehagen der Geldgeber wächst jedenfalls.

    http://www.news.at/articles/1144/38/310870/griechische-schuldenkrise-wie-bombeneinschlag



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 17.11.2011, 22:09


    Kurze Zusammenfassung der letzten Tage:

    Griechenland: Papandreou ist weg, Volksabstimmung abgesagt, Übergangsregierung installiert. Zukunft trotzdem weiter ungewiss. :tw

    Italien: Berlusconi ist fast weg. Übergangsregierung aus Experten ohne Politiker installiert. Politische Unterstützung fraglich.

    Und dann gibts noch diese wichtigen Schlagzeilen:

    http://kurier.at/nachrichten/4315024.php



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    harald - 18.11.2011, 19:30


    Die Übergangsregierung in Italien bekommt derzeit die notwendige Unterstützung. Große Worte sind von Monti zu hören. Mal schauen, welche Taten folgen.

    http://www.news.at/articles/1146/12/312147/italien-klares-ja-monti



    Re: Bilaterale Hilfen, EFSF, ESM, (drohende) Staatspleiten

    dejost - 19.07.2013, 07:58


    Zunächst wollte ich das ja in den Wirtschaftsthread posten, aber dort hat mich ein altes Posting (von mir selbst) daran erinnert, dass es Harald dankenswerterweise einen Thread für ua Staatspleiten aufgemacht hat.
    In dieser Neuigkeit geht's zwar um eine Stadtpleite, aber das passt hierher:

    http://derstandard.at/1373513104093/Stadt-Detroit-meldet-Konkurs-an

    Zitat: Die Stadt Detroit hat Konkurs angemeldet. Das berichtete die New York Times am Donnerstagabend. Es wäre die größte Pleite einer kommunalen Gebietskörperschaft in der US-Geschichte.

    Detroit steckt trotz einer Erholung der in der Region beheimateten Auto-Konzerne General Motors und Ford in einer tiefen Krise. In der einst fünftgrößten US-Stadt mit 1,8 Millionen Einwohnern leben heute nur noch 700.000 Menschen, davon ein Drittel in Armut. Viele öffentliche Dienste wie etwa Straßenbeleuchtungen funktionieren nicht mehr, zahlreiche Wohnungen und Geschäfte stehen leer.

    Die Ausgaben zum Betrieb der städtischen Dienste haben nach früheren Angaben von Orr seit 2008 die Einnahmen jährlich um rund 100 Millionen Dollar überstiegen. Zudem zehren Zahlungen für Langfrist-Verbindlichkeiten von rund 8,5 Milliarden Dollar fast 20 Prozent des Haushalts auf. Darüber hinaus belasten milliardenschwere Pensionsverpflichtungen die Stadtkasse.

    Griechenland wird immer noch gerettet, der dt Finanzminister Schäuble war gerade dort und hat wieder Gelder gebracht. Die Griechen führen dafür Massenentlassungen durch, insebsondere bei Polizei und Lehrern. Das wird das Land sicherer und kompetitiver machen und die Kaufkraft stärken.



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