In Sturmwind

Gefährten des Nordwindes
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    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 30.09.2007, 11:17

    In Sturmwind
    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Sida - 30.09.2007, 18:10


    Sonntag morgens, noch recht früh.

    Sida taumelte über den Landesteg auf die Bretter von Theramores Docks. Barfuß, mit schmutzigem, unten angekohltem Kleid. Trotz der kühlen Morgenstunden, und dem schon weiter hinter ihr liegenden Greifenflug bei Anbruch der Dämmerung, war das Kleid freizügig geschnitten, schulterfrei und ein Reiseumhang fehlte ganz.
    Die rothaarige Frau stützte sich mit beiden Händen schwer auf ihren Stab, während sie äußerst vorsichtig den Weg zu den anderen beiden Schiffen entlang ging, ihre Tasche fest - vielleicht ein wenig zu fest - unter den Arm geklemmt.

    Sida sah sich im gehen um, nickte Groy nur kurz zu und betrat ohne zumindest ein andeutungsweises, höflich- zurückhaltendes Zögern das noch namenslose Schiff. Brognan war sicher ohnehin schon irgendwo in der Stadt unterwegs um bei den Vorbereitungen für den Markt alles zu regeln, und ob Maliz nun da war wusste sie nicht.

    Unter Deck zog sie ihr zerstörtes Kleid aus, wickelte sich in eine Wolldecke und ließ sich in die Hängematte fallen. Die nackten Füße baumelten heraus. Erst jetzt ließ die akute Panik langsam nach, die sie seit gestern Nacht quälte. Beinah sofort schlief sie ein.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 30.09.2007, 18:44


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 30.09.2007, 23:03


    Mondus hatte sich in den leerstehenden Laden im Park verkrochen. Er wusste, dass in diesen Raum nur äusserst selten eine Wache hineinschaute - und das war ihm im Augenblick das Wichtigste.

    Er raufte sich die Haare. Der Juwelier war alles andere als erfreut gewesen, dass er das Geld für den Ring, den er Mondus am Freitag gegeben hatte, noch nicht bekommen hatte. Und noch viel weniger erfreut, als Mondus in abgerissenen Zivilkleidern bei ihm um eine Verlängerung der Zahlungsfrist gebeten hatte. Einem Gefreiten der Wache hatte der Juwelier den Ring natürlich gegen eine kleine Vorauszahlung überlassen. Als der selbe Mann nun plötzlich kaum wieder zu erkennen vor ihm stand, hatte es Mondus' ganze Überredungskünste gebraucht, den Juwelier daran zu hindern, sofort die Wache zu rufen. Aber nun musste er dringend Geld haben. Er konnte nicht schon wieder Mondtau anbetteln. Nein, das ging nicht. Aber niemand seiner engeren Bekannten schien im Augenblick in Sturmwind zu sein. Morgen vielleicht... Cat? Oder Noe? Oder Theodosius? Oder Nithylin? Mondus ging die Namen seiner Freunde in Gedanken durch.

    Und er musste wieder zu Hauptmann Bellentry. Er wollte diese Schmach nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Er MUSSTE einfach wieder in die Wache aufgenommen werden. Er MUSSTE sich selbst und Hauptmann Bellentry beweisen, dass er zuverlässig war.

    Er legte sich auf den Fussboden. Morgen. Morgen würde ein besserer Tag sein. Bitte.



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 01.10.2007, 15:03


    Mondus eilte von der Innenstadt zurück in den Park, immer darauf bedacht, keiner der Wachen in die Arme zu laufen. Er wollte seinen "Kollegen" im Augenblick einfach nichts erklären müssen, wollte weder Jaxons mitleidiges Lächeln sehen noch von irgendwem verspottet werden.

    Einerseits verspürte Mondus eine gewisse Erleichterung darüber, dass er Pad getroffen hatte und nun wusste, dass Sida heil in Theramore angekommen war. Und natürlich war er froh darüber, dass Pad so grosszügig für ihn die Schulden beim Juwelier beglichen hatte. Noch rechtzeitig, bevor der Juwelier die Wache über den säumigen Zahler informierte, so hoffte er. Andererseits schämte er sich nun noch mehr. Wenn es so weiterging, würde er wohl bald eine Liste führen müssen, wem er was schuldete. Bei diesem Gedanken lachte er bitter auf.

    Inzwischen hatte er den Park erreicht, vom Brunnen etwas Wasser getrunken und sich gründlich gewaschen. Er war hungrig. Hätte er wenigstens seine Angelrute hier gehabt... aber nein, die hatte er in Theramore gelassen. Während sein Magen wütend nach Nahrung knurrte, biss er auf die Zähne. Er hatte kaum Hunger gelitten, als er noch von Almosen gelebt hatte. Was für eine Ironie des Schicksals! Das einzig Gute an seinen Problemen und den leeren Taschen war wohl, dass er gar nicht erst in Versuchung kam, der Weinhandlung einen Besuch abzustatten. Und seinen Vorrat an Dunkelmondbier hatte er wohlweislich in Theramore gelassen. Er würde absolut nüchtern und ohne einen Kater bei Hauptmann Bellentry vorsprechen. Aber erst noch... etwas warten. Es war wohl vernüntiger, dessen Wut war etwas verraucht, bis Mondus ihn nocheinmal um den Rückzug der Kündigung bat. Der Fischhändler schlug mit der Faust auf den Brunnenrand. Bellentry MUSSTE doch ein Einsehen haben und ihm wenigstens noch diese eine Chance gewähren!

    Er verkroch sich in dem leeren Geschäftsraum zu einem Mittagsschläfchen. Hatte nicht Hauptmann Bellentry gesagt, er müsse lernen, wieder zu schlafen, wenn Gelegenheit dazu da ist? Wieder erschien ein bitteres Grinsen in seinem Gesicht. Später würde er wohl in den Wald gehen, um vielleicht einen Hasen zu erwischen. Wenigstens seinen Dolch hatte er dabei.

    Hasenbraten... Mit dem Gedanke an einen duftenden Braten über einem Feuer schlief er ein.



    Re: In Sturmwind

    Sida - 02.10.2007, 15:30


    Theramore

    Im Gasthaus überflog Sida noch einmal den mühevoll der Feder entlockten Text auf einem Blatt Papier.

    Sie lächelte zufrieden über ihre eigene Idee, zu deren Geburt bedauerlicherweise auch einige Gläser Rum aus Booty Bay gehörten. Nachdem sie Brognan mehr oder weniger versprochen hatte, nicht mehr nach Sturmwind zu reisen, hatte sich die Gobblinhafenstadt als durchaus brauchbare Alternative erwiesen, um Kräuter und Reagenzien einzukaufen. Man sollte kaum glauben, was man alles schmuggeln konnte...

    Freilich hatte Sida nicht alles bekommen, was sie brauchen konnte. Ihre Vorräte gingen in Theramore seltsamerweise immer rasch zu Neige, und einige der besseren Zutaten bekam man von guter Qualität einfach nur in Sturmwind. Und so hatte sich im Schleier des Alkoholrausches just der Plan entwickelt, der ein Problem lösen sollte, über das sich die Priesterin schon seit ihrer Abreise aus der Hauptstadt den Kopf zerbrach.
    Mondus´Finanzlage.

    Sie wusste, dass er keinen Sold bezogen hatte, und mittlerweile kannte sie auch seine gernzenlose Sturheit und seinen selbstmörderisch- sinnlosen Stolz. Sicher litt er Mangel und noch sicherer würde er kein Gold annehmen- Almosen, wie sie dieses Wort mitlerweile hasste.

    Auf dem Papier stand zu lesen:

    "Lieber Mondus!
    Ich hoffe, es geht dir gut, und du kommst in Sturmwind gut voran. Verwirkliche nur deine Pläne, ich bin hier in Theramore gut aufgehoben. Eine Bitte habe ich: zu dieser Zeit im Jahr gibt es einige höchst wichtige
    Kräuter in besonders guter Qualität in der Stadt zu kaufen. Ich habe mir erlaubt, sie aufzuschreiben, und möchte dich ersuchen, sie zu besorgen. Es eilt nicht, dass ich sie bekomme, wichtig ist allein, sie eingekauft zu wissen. Lass von dir hören, und achte gut auf dich.
    Deine Sida"

    Schon im Umschlag waren eine kurze Liste mit Mengen und Namen der Kräuter, und vier Goldstücke. Wohl wissend, dass diese Menge an Gold den Preis der Kräuter um das doppelte überstieg, steckte Sida den Brief in den Umschlag, klebte ihn zu und warf ihn vor dem Gasthaus in den Briefkasten.

    Sie hoffte, Mondus würde das Wechselgeld aufwenden, um sich ausreichend zu verköstigen.



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 02.10.2007, 17:16


    Sturmwind, am späten Nachmittag.

    Mondus zog den dicken Umschlag aus dem Briefkasten und eilte damit in sein selbsternanntes Quartier im Park. Natürlich hatte er die Schrift erkannt und konnte es kaum erwarten, den Brief zu öffnen. Er setzt sich auf die verstaubte Verkaufstheke, riss das Couvert auf. Eine Goldmünze kullerte heraus und er fing sie reflexartig auf. Sofort runzelte er unwillig die Stirn.

    Er nahm den Brief heraus und überflog die Zeilen, wobei sein Gesicht immer mehr aufhellte. Zum Schluss lächelte er glücklich. Natürlich würde er Sida die Kräuter besorgen, er war froh, ihr endlich mal einen sinnvollen Gefallen machen zu können. Und er kannte die Stadt lange genug, um zu wissen, wo er einen guten Kräuterhändler fand.

    Nicht einmal eine Sekunde lang dachte er daran, das Gold - oder was davon übrig bleiben würde - für eigene Bedürfnisse zu brauchen.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 03.10.2007, 14:24


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 05.10.2007, 10:09


    Theramore, in Mondus' Zimmer, spätabends des folgenden Tages

    Das Papier vor Mondus wurde durch den Schein einer Kerze schwach beleuchtet. Nachdem er Sida gut untergebracht im Schiff wusste und davon ausgehen konnte, dass Leutnant Rothgar seinen Rausch ausschlief ohne nochmals auf die Idee zu kommen, Trevosh umzubringen, sass er nun in seinem Zimmer und schrieb einen weiteren Brief. Diesmal fiel ihm das Schreiben wesentlich leichter. Er tat sich wohl noch schwer damit, die richtigen Worte zu finden, aber es war nicht mehr der selbe Kampf wie beim ersten Brief. Hauptmann Bellentry – Borearis Bellentry, wie er sich in Gedanken sofort selbst korrigiert – hatte seinen Brief kühl, distanziert aber nicht unfreundlich beantwortet. Alleine, dass er geschrieben hatte, erleichterte Mondus. Allerdings hatte Hauptmann Bellentry seine Entschuldigung offensichtlich völlig fehlinterpretiert. Dies wollte Mondus nun sofort klären.

    Er setzte die Feder an und begann zu schreiben:


    Verehrter Borearis
    Ich danke Euch sehr herzlich dafür, dass Ihr meinen Brief so rasch beantwortet habt. Bei meiner Antwort beginne ich mit dem Schluss Eures Schreibens, dem Post Skriptum: Das Bierbrauer-Fest ist weit weg von Theramore und ich gedenke nicht, mich nach Dun Morogh oder in eine der grossen Städte zu begeben in dieser Zeit. Aber selbst wenn es hier auf der Insel stattfinden würde – ich halte mich im Augenblick fern von allen alkoholischen Getränke, da ich mich selbst doch recht gut kenne und weiss, was zu diesem Zeitpunkt passieren würde, wenn ich auch nur einen einzigen Bierhumpen anrühren würde.

    Soweit war es noch einfach. Nun zögerte der Fischhändler das erste Mal und fuhr nach einem Augenblick etwas langsamer fort.

    Aus Euren Zeilen lese ich, dass ihr meine Entschuldigung falsch verstanden habt. Es ging mir nicht darum, Euch damit nochmals zu bitten, zurück in den Dienst der Wache zu kehren zu dürfen und diesbezüglich ein Umdenken bei Euch zu erreichen. Es ging ausschliesslich darum, Euch zu sagen, dass ich mein Verhalten inzwischen sehr bereue und mich dafür entschuldigen möchte, im Wissen, dass es dafür kaum eine Entschuldigung geben kann.

    Noch ein kurzes Zögern, bevor er den nächsten Absatz begann.

    Ich respektiere heute Euren Entscheid, ohne Wenn und Aber, und werde nicht wieder mit dem Argumentieren beginnen, auch wenn Ihr mich in Eurem Brief gewissermassen dazu auffordert. Ich wünschte

    Nein. Er setzte ab und wischte dann rasch die Tinte des letzten Wortes ab, bevor sie eintrocknete. Trotz aller Mühe blieben einige kleinen Schmieren zurück. Er setzte die neuen Worte darüber.

    werde mich damit abfinden müssen, dass ich die einzige und grosszügige Chance mich in der Armee rehabilitieren zu können, kläglich vertan habe. Sida hat gestern etwas Weises dazu gesagt: Es gibt andere Möglichkeiten, ein guter Mensch zu sein, nicht nur ein Offiziersrang.

    Mondus lächelte, während er Sidas Worte zitierte und schrieb wieder etwas flüssiger.

    Wenn mein Brief ein Ziel hatte – nebst der schlichten Entschuldigung – so war er einfach mit der Hoffnung verbunden, wenigstens Eure Freundschaft nicht völlig zu verlieren. Ich habe Hochachtung vor Euch als Wachekommandanten, aber vor allem schätze ich euch als Menschen.

    Hier folgte nun eine lange Pause. Mondus spürte, wie müde er war. Wie konnte er jemanden, den er so sehr enttäuscht hatte, wieder um seine Freundschaft bitten? War es nicht einfach wieder unverschämt, diese Bitte anzubringen? Freundschaft konnte man nicht fordern… Nun, er würde genau das schreiben.

    Freundschaft kann man weder erbitten noch fordern; man bekommt sie geschenkt. Ich kann euch lediglich die meine anbieten, und hoffe Euch eines Tages wieder ohne Scham in die Augen sehen zu können oder gar irgendwann wieder mit euch am Spiegelweiher zu angeln.

    Mondus betrachtete den letzten Satz lange und überlegte, ob er ihn so stehen lassen konnte. Gut war er nicht. Durchstreichen? Das würde schrecklich aussehen oder er müsste nochmals 10 Kupfer für ein neues Papier ausgeben und die ganze Seite neu schreiben. Und schliesslich entsprach alles der Wahrheit.

    Er las das Geschriebene nochmals durch, setzte noch ein vergessenes Komma und zwei i-Punkte ein, unterzeichnete und liess ihn dann auf dem wackligen Tisch liegen, um die Tinte trocknen zu lassen, bevor er ihn am nächsten Morgen abschicken würde.


    ((occ: Boris, betrachte den Brief als abgeschickt, ich werde den Text nicht noch ingame in 100 Seiten verpacken, bin da so sparsam wie Mondus ;-) ))



    Re: In Sturmwind

    Sida - 05.10.2007, 17:56


    Auf dem Schiff, zur selben Zeit.

    Regelmäßige Schnarchgeräusche, durchsetzt mit sporadischen Grunzlauten drangen aus der Kaptitänkajüte an Sidas Ohr. Sie lauschte ihnen recht zufrieden, bei Tisch sitzend, über ihr Studienwerk gebeugt. Fluse saß auf ihren nackten Füßen und putzte sich, sichtlich dankbar über den Umstand, nicht mehr von betrunkenen Offizieren hochgenommen und auf die Nase geküsst zu werden.

    Ein wenig unkonzentiert blätterte die junge Frau die Seiten um. Ob Brognan sich an den Abend morgen noch erinnern würde? Falls ja...wie genau sollte sie ihm erklären, das Tervosh NICHT tot war, wie sie ihm noch vor einer halben Stunde eifrig versichert hatte? Nun ja, er sollte sowieso dankbar sein, denn Sida dachte nicht, dass es ein gutes Bild auf den Oberleutnant der Wache warf, wenn er betrunken und zornerfüllt den Turm von Lady Proudmore stürmte, um ihrem Erzmagier den Bauch aufzuschlitzen...

    Die Kerze vor ihr brannte herunter und erlosch, doch es machte keinen Unterschied mehr. Den Kopf auf die Seite gesunken, schlief Sida bereits.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 05.10.2007, 18:21


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 06.10.2007, 16:02


    Sturmwind, Samstag-Nachmittag

    Mondus blickte Hauptmann Bellentry nach, wie dieser auf seinem Pferd davon sprengte. Der Hauptmann war nun wieder rasiert und in Uniform gewesen - das gewohnte Bild. Und offenbar in Eile und gesund. Ganz im Gegensatz zu dem, was Mondus vor wenigen Stunden in Theramore erlebt hatte. Aber weshalb hatte ihn Bellentry noch vor Maurren gewarnt? Weshalb wurde sie gesucht?

    Mondus liess sich auf die Bank vor der Kathdrale fallen, begann zuerst zu kichern und dann lauthals zu lachen. Eine junge Mutter streifte ihn mit einem kurzen Blick, sah rasch wieder weg und zog ihr Kind mit sich. Sie musste ihn für einen Irren halten. Aber seine Situation war einfach nur... komisch. Sein Versuch, das Lachen zu beenden scheiterte. Nun sass er also wieder in Sturmwind, lediglich mit den Kleidern am Leib, einem Anglermesser, das sich eigentlich nur dafür eignete, Fische auszunehmen, und 56 Kupferstücken in der Hosentasche. Ein dummer Zufall, dass er in Theramore, bevor sich die Ereignisse überstürzten, Pad einen Teil seiner Schulden zurückbezahlt hatte und dadurch jetzt wieder nahezu blank war.

    Nachdem sein Lachen endlich verebt war, entschied er sich, zuerst Sida eine kurze Notiz zu schreiben. Sie musste inzwischen von der Kräutersuche zurück sein und wunderte sich sicher, weshalb sein Fischstand verlassen war. Von seinem beeindruckenden Vermögen gab er also noch 30 Kupfer für einen Brief aus und schlenderte dann zum Ufer des Kanals. Auf dem Weg kam er an einer Gruppen Betrukener vorbei und musste schon wieder grinsen. Hatte er dem Hauptmann nicht erst noch geschrieben, er würde sich von den Städten fernhalten während des Braufestes? Nun, diesmal dürfte ihm Bellentry zumindest keinen Vorwurf machen. Hätte Mondus ihn auf dem Greifen nicht festgehalten, wäre er wohl spätestens über den Vulkankratern in die Tiefe gestürzt.

    Mondus setzte sich auf die Uferbrüstung und zählte nochmals sein Geld. Aber es änderte sich nichts: 26 Kupferstücke waren sein ganzer Besitz. Weder sein Anglermesser noch sein Hemd würden ihm genügend einbringen, um den Greifen nach Menethill zu bezahlen. Nun... irgendeine Lösung würde er wohl finden. Er lachte schon wieder leise. Warum ging es ihm eigentlich so gut, wo er doch schon wieder mittellos in der Hauptstadt war?



    Re: In Sturmwind

    Sida - 06.10.2007, 16:33


    Sida las stirnrunzelnd die kurze Notiz noch einmal. Rasch dahingeschrieben war sie recht schwer zu entziffern, selbst für jemanden der mit geschriebenen Worten leichter umzugehen wusste wie sie, wäre es nicht so leicht gewesen.

    Was bei allen Dämonen machte er nun schon wieder in Sturmwind? Doch nicht schon wieder beim Hauptmann vorstellig werden, oder? Ihr unwilliger Blick veränderte sich, und nahm einen besorgten Ausdruck an, als sie ihn über Mondus´ Tisch gleiten ließ. Nein, er musste schon wirklich sehr in Eile gewesen sein, wenn er seinen Stand so zurückließ.

    Sida hatte im Grunde keine Ahnung, was es mit den Fischen nun zu tun galt. Wäre Mondus Abends schon wieder zurück? Sollte sie die Fische...nun...mal sehen...in den Schatten legen? Sie hasste dieses Gefühl, so hilflos und dumm wie sie sich vorkam. Obwohl...sie musste sich doch auch irgendwann mal daran gewöhnen.

    Kurzentschlossen packte sie die Fische und warf sie ins Meer. Die kleine Truhe mit den anderen Gebrauchsgegenständen eines Fischhändlers schob sie ein Stück weiter unter den Tisch. Sie fand einen abgeschlagenen Eimer mit einer Scheuerbürste. Ihr Blick glitt zum Brunnen.

    Einen Eimer Wasser und viele Minuten des Schrubbens später trat eine sehr zufriedene Frau einen Schritt vom Tisch weg um ihr Werk zu bewundern. Wenn die Bretter nicht aus rauem Holz gewesen wären, hätten sie geglänzt, jawohl.

    Sida räumte schließlich noch den Eimer und die Bürste unter das Gestell, bevor sie zu dem halb eingegrabenen Faß ging und sich darauf niederließ, um ihre weiteren Schritte zu überdenken.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 06.10.2007, 16:44


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Sida - 06.10.2007, 17:00


    Auf Brognans und Maliz´ Schiff wühlte Sida in einem Kleiderhaufen herum. Ein Reiseumhang, ordentliche Hosen, irgendwas! Sie musste sich unbedingt eine Kleidertruhe beschaffen, wie sie sie in ihrem Zimmer im Gasthaus benutzt hatte, statt ihre Kleider (und das waren nun mal nicht wenige) hier über einen Sessel zu werfen.

    Mit einem Laut des Triumpfes zerrte die junge Frau einige geeignete Kleidungsstücke aus dem Berg und zog sich schnell um.

    Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie würde ihrer Angst keinen Raum geben, und Mondus nach Sturmwind nachreisen. Irgendetwas musste geschehen sein, und ein Gefühl sagte ihr, dass es nichts gutes sein konnte. Wo steckte Brognan? In der Garnison vielleicht...
    Aber jetzt hinlaufen, und ihm die Sache erklären? Wahrscheinlich würde Sida beim ersten Wort das er gegen die Reise aussprach ihren mühsam zusammengekratzten Mut verlieren und ohne große Diskussion in Theramore bleiben. Also anders.

    Hastig kritzelte sie einige erklärende Worte, die, bei genauerer Betrachtung vermutlich mehr Fragen aufwarfen als beantworteten, auf einen Zettel. Schnell fütterte sie noch Fluse, und lief dann los zur Anlegestelle. Das nächste Schiff musste jeden Moment ankommen...



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 06.10.2007, 21:53


    Nachdem Mondus eine ganze Weile durch die Stadt gezogen war und keine kluge Lösung seines Problems gefunden hatte, begab er sich zur Greifenstation. Schliesslich kannte er den Greifenmeister recht gut und dieser hatte auch gesehen, wie Mondus zusammen mit Hauptmann Bellentry gelandet war. Vielleicht hatte er für einmal ein Einsehen und liess Mondus umsonst zurückfliegen...?

    Doch die vorsichtige Frage von Mondus wurde sofort abgeblockt. Nein, wo käme er denn hin? Ausgerechnet jetzt, zur Braufestzeit... nein, ein Gratisflug kam nicht in Frage.

    Mondus nahm die Absage recht gelassen hin. Ein Kreischen und lautes Flattern kündigte schon den nächsten ankommenden Flug an. Mondus wollte sich eben umdrehen und zurück in die Innenstadt gehen, als er die junge Frau erkannte, die - recht blass und mit zitternden Knien - vom Greifen kletterte.

    "SIDA!" Die Freude über das unerwartete Auftauchen seiner Verlobten, kombiniert mit seiner sonst schon guten Laune, liess Mondus seine übliche Zurückhaltung vergessen. Er sprang auf die Frau zu, umarmte sie, hob sie in die Höhe und wirbelte sie herum.

    "Wunderbar, dass du hier bist!"



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 07.10.2007, 10:12


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Sida - 07.10.2007, 10:16


    (ooc: Sida hat sich eben auch in Westfall umgesehen. Und Basta.)

    Gerade von dem besonders störrischen Greifen gerutscht, sah sich Sida unversehens gepackt und hochgehoben. Bevor sie überhaupt Zeit hatte, heftig zu erschrecken ( Bilder von Dämonen und brennendem Stein spukten ihr ohnehin schon seit ihrer Begegnung mit Hauptmann Bellentry im Kopf herum ) , setzte Mondus sie wieder ab um sie zu begrüßen. Erleichtert, und sich nicht um die neugierigen Blicke der anderen Reisenden kümmernd, lehnte sie ihren Kopf gegen seine Brust und verharrte so einige Augenblicke schweigend, bevor sie überhaupt Worte fand.

    "Mondus! Ich habe dich gesucht! Die Fische...ich hab sie ins Meer geworfen...war das richtig? Bellentry hat mit mir gesprochen! Du...gehts dir gut? Ein Dämon in Maurren, ist das zu fassen? Oh, ich bin so froh dich zu sehen..."

    Sidas wirrer Redestrom verebbte nur langsam, seit Stunden nur mühsam kontrollierte Ängste fanden einen Weg an die Oberfläche und trieben ihr die Tränen in die Augen. Schluchzend presste sie hervor:

    " Können wir hier weg...? Nach Hause?"

    Sie vermochte nicht, den flehenden Ton aus ihrer Stimme zu verdrängen.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 07.10.2007, 10:25


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Mondus - 07.10.2007, 15:03


    ((ooc: sorry für das Chaos. Konnte ich ja nicht ahnen... um das aber dennoch zu Ende zu bringen und Mondus und Sida wieder zurück nach Thera zu schaffen schreib' ich jetzt doch noch den Abschluss. Gehört korrekterweise natürlich vor Bori's Sonntag morgen. *würgt den Text da rein* ;-) ))

    Mondus lächelte und und wischte mit dem Zeigefinger sanft eine Träne von Sidas Wange.

    "Wenn du möchtest, können wir natürlich sofort zurückfliegen. Eigentlich wollte ich ja genau das tun. Allerdings... nun ja, wenn du mir vielleicht den Flug bezahlen könntest, bitte?" Mondus lächelte immer noch und wirkte völlig gelassen, als er diese Bitte anbrachte.

    Sida schniefte und brachte ihrerseits auch ein Lächeln zustande. "Und das fragst du noch?" Sie wischte die restlichen Trännen weg, atmete tief durch und nannte danach dem Greifenmeister das Ziel, während sie ihm die Münzen reichte. Sie war sich wohl bewusst, wie ungewöhnlich und erstaunlich es war, dass Mondus so ruhig und fröhlich um finanzielle Hilfe bat, aber sie schwieg wohlweislich dazu.

    Sie stiegen auf ihre Greifen und starteten beinahe gleichzeitig.



    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 08.10.2007, 20:22


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    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 10.10.2007, 10:25


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    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 14.10.2007, 23:06


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    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 15.10.2007, 07:06


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    Re: In Sturmwind

    Anonymous - 15.10.2007, 11:35


    [gelöscht]



    Re: In Sturmwind

    Sida - 16.10.2007, 19:29


    Die Dielen auf dem Flur gaben keinen Laut von sich, als die junge Elfe mit moosgrünem Haar aus dem Baderaum des "blauen Eremiten" huschte. Dem Rat des stolzen, freundlichen Stadtwächters folgend, hatte Danoa Zeit in diesem, in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks dafür nannte sie es gedanklich "Raum", verbracht. Etwa drei Minuten. Das reichte, um die diesbezüglichen Sitten der Menschen zu verstehen, so hoffte sie zumindest.

    Ein verstohlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Der strahlende Hauptmann. In dieser kleinen Blechkiste, die man mit Wasser befüllen sollte? Im Mondbrunnen hatte er recht passend gewirkt, sie musste ihm diese Gedanken unbedingt mitteilen, sonst versteckte er sich womöglich weiterhin in der Badewanne, statt seinen Körper stolz zu zeigen, wie er nun einmal geschaffen worden war.

    Danoa betrat leise kichernd ihr Zimmer setzte sich auf ihr Lager - sie hatte alle Decken von Bett geholt und sorgsam unter das Dachfenster drappiert. Aus ihrem ledernem Reisebeutel zog sie ihr Ersatzkleid, dass sie am Morgen aus seinem Versteck im Tal der Helden genommen hatte. Einige Blätter und Zweige fielen ihr bei der kritischen, aber nicht zu strengen Musterung auf. Die junge Druidin befand sie für nicht störend. Zeit, es einmal zu tragen.



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