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Re: Nowitzki über die vergangene Saison usw.
floair - 10.07.2005, 13:51Nowitzki über die vergangene Saison usw.
Ein Interview vom 08. Juli 2005
Nowitzki über...
...die vergangene Saison: Die Vorrunde war gut, aber wegen der Playoffs bin ich noch immer tief frustriert. Wir waren einfach nicht auf den Punkt topfit, haben nicht das gespielt, was wir können. Ich möchte die Playoffs so schnell wie möglich vergessen. Aber das wird mir den ganzen Sommer über nachhängen. Und das wird mich neu motivieren.
...die Kritik in den Medien in Dallas: Sicher bin ich kritisiert worden. Aber das spornt mich an, besser zu werden. Ich bin selbstkritisch genug, um zu wissen, dass ich mehr kann. Ich habe meine Leistungen aus der Vorrunde in den Playoffs nicht abgerufen.
...seine Kritik am Mavericks-Team: Da ist vieles falsch übersetzt worden. Ich habe nie gesagt, die Mannschaft sei zu dumm. Ich habe auch nie auf einen Spieler gezeigt. Als Mannschaft haben wir einfach Fehler gemacht. An der Spielintelligenz hat es uns gemangelt.
...seine Führungsrolle bei den Mavericks: Die wurde überbewertet. Innerhalb der Mannschaft habe ich auch in den Jahren davor schon immer meine Meinung kundgetan. Sicher sind aber in den Playoffs auch auf dem Feld die Emotionen hochgekocht. Ich hoffe, ich habe aus dem Playoff-Schlammassel etwas gelernt.
...die Wechselgerüchte um Michael Finley: Auf dem neusten Stand bin ich nicht. Als ich vor einer Woche Dallas verlassen habe, war der Tenor, dass wir wohl Michael aus seinem Vertrag entlassen werden. Ich finde das sehr schade. Michael war neben Steve mein bester Freund in der Mannschaft. Als ich nach Dallas kam, war er der absolute Leader. Je besser Steve und ich wurden, umso mehr hat er sich leise in den Hintergrund gestellt. Das zeigt auch seine super Persönlichkeit.
...die Titelchance: Ich denke, die Chance war da, Champion zu werden. Die Mannschaft hatte alle Dinge, die man dafür braucht. Aber wir waren im entscheidenden Moment einfach nicht konstant genug. Das haben andere Mannschaften ausgenutzt.
...die Schwäche der Mavericks: Eine Mannschaft, die Champion werden will, muss länger zusammenspielen als eine Saison. Nach jeder Saison haben wir Dinge umgeschmissen und bei null angefangen. Wer sich die Top-Teams wie die Spurs anschaut, sieht, wie wichtig es ist, eingespielt zu sein. Da weiß jeder, was der andere macht. So weit waren wir nicht.
... die Nationalmannschaft: Ich freue mich sehr drauf. Da kann ich endlich auf andere Gedanken kommen. Denn die Enttäuschung nach dem Aus mit Dallas sitzt noch immer tief. Wir haben eine gute Mannschaft. Nun kommt es darauf an, sich gut aufeinander einzuspielen.
...die EM-Gegner: Die Namen sprechen für sich. Das erste Spiel gegen Italien ist das wichtigste im ganzen Turnier, weil man da Selbstvertrauen bekommt. Aber wir kennen ja die Italiener. Das wird ein heftiger Brocken. Russland ist ein Basketball-Land. Bei den Russen muss man abwarten, wer aufläuft. Ähnlich ist es bei der Ukraine. Wir haben ein schweres Auftaktprogramm. Wir müssen nun als Mannschaft hart arbeiten.
...den Deutschen Basketball-Meister Bamberg: Ich habe mich für Bamberg gefreut. Das ist eine super Basketballstadt.
...das Ende der Ausländerbeschränkung in der BBL: Ich denke, alle müssen auf einer Seite stehen, DBB und BBL. Aber ich habe das Gefühl, dass sie gegeneinander arbeiten. Wir müssen dennoch das Beste aus der Situation machen.
...einen drohenden EM-Streik: Ich habe von der Boykottdrohung gehört. Ich denke, es bringt nichts, dem DBB eins auszuwischen. Wir würden uns ins eigene Bein schießen. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt.
...sein Training im Sommer: Mein Ziel ist es, ein guter Allroundspieler zu werden. Irgendwann will ich mal dahin kommen, keine Schwäche mehr zu haben. In den Playoffs war ich nicht in der Lage, meine Größenvorteile auszunutzen. Daran muss ich arbeiten, auch an meiner Athletik. Es gibt eine Menge zu tun. Ich bin noch kein fertiger Spieler.
...seinen Vertrag: Der läuft noch drei Jahre. Ich werde alles dafür geben, in diesen drei Jahren die Meisterschaft zu holen. Was dann los ist, wird man sehen. Dann werde ich den Markt checken. Aber es wäre etwas ganz Spezielles, wenn ich meine Karriere irgendwann mal in Dallas beenden würde. Es gibt nur wenige Spieler, die bei einem Verein geblieben sind.
...eine mögliche Karriere als Trainer: Dazu habe ich wohl zu wenig Geduld. Im Moment ist das sowieso kein Thema. Was ich in zehn, zwölf Jahren mache, weiß ich jetzt noch nicht. Ich will nach meiner Karriere erst einmal ein bisschen Abstand vom Basketball bekommen und das tun, was ich jetzt nicht kann. Reisen zum Beispiel. Dann werde ich irgendwann zum Basketball zurückfinden. In welcher Form, weiß ich jetzt noch nicht.
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Woher? - gepostet von floair am Sonntag 17.07.2005
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