Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

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    Re: Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

    Betty - 30.08.2007, 12:02

    Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München
    Eine stimmungsvolle Feier mit einer Parade beleuchteter Boote und einem großen Feuerwerk zum Abschluss haben die Organisatoren der Ruder-Weltmeisterschaft in Oberschleißheim im Landkreis München auf die Beine gestellt. 10.000 Zuschauer kamen zu der Eröffnungsfeier. Die organisatorischen Rahmenbedingungen waren weniger stimmungsvoll. Parkplatz-Chaos, hoffnungslos überfüllte Shuttle-Busse und ewig lange Wartezeiten an den Bewirtungsständen kennzeichneten das Logistik-Chaos bei der Eröffnung.

    Wenn ein Veranstalter in seinem Fazit von der Eröffnungsveranstaltung von "überraschend großem Andrang" und "logistischer Herausforderung" spricht, ist das die vornehme Umschreibung dafür, dass es wohl hinten und vorne nicht geklappt haben kann, das Chaos in den Griff zu bekommen. Das ging bereits bei der Anreise los. Kurzfristig wurden Privatgründe als zusätzliche Parkplätze ausgewiesen. Was zu Dollar-Zeichen in den Augen einiger Grundbesitzer in der Nähe der Ruder-Regattastrecke führte. Fünf Euro für den Parkplatz verlangte ein Grundbesitzer wenige hundert Meter vom Veranstaltungsgelände entfernt. Es gab keinen Parkzettel, erzählt ein Besucher, der mit dem Auto anreiste. Was ihm gegenüber dem Wachpersonal des Privatparkplatzes zu der Frage veranlasste, ob angesichts des Wucherpreises überhaupt eine Versicherung für den Parkplatz bestehe. Die Antwort darauf bestand aus einem unfreundlichen, unverständlichen Gemurmel, aus dem zu entnehmen war, dass der Besucher wohl eine wunde Stelle gefunden hatte.

    Während der Eröffnungsveranstaltung gab es für die tausenden durstigen Kehlen und hungrigen Mägen gerade mal eine Hand voll Verpflegungsstände. Das führte beispielsweise in der Pause zwischen dem offiziellen Programm der Eröffnung und dem Abendprogramm zu Wartezeiten von bis zu einer dreiviertel Stunde. "Arena One, das ja auch die Massen im Olympiapark und in der Allianz Arena versorgt, müsste es eigentlich wissen, wie es funktioniert, Tausende von Menschen in kurzer Zeit zu bewirten.", so ein verärgerter Gast in der Warteschlange. Das Münchner Großgastronomie-Unternehmen hat die Bewirtschaftung des Regatta-Areals übernommen. Ein großes Verkaufszelt für bayerische Spezialitäten neben blieb trotz des riesigen Ansturms in der Pause geschlossen. Das zu kleine Bierzelt platzte aus allen Nähten.

    Als es dunkel wurde, war dann noch eine besondere logistische Peinlichkeit zu bewundern. An einem der wenigen Ausschanktheken unter den Tribünen wurde es immer dunkler und dunkler; ein elektrisches Licht war nicht in Sicht. So ertasteten Schankpersonal und Kunden förmlich den Wert der Eurostücke und Geldscheine, die beim Bezahlen die Besitzer wechselten. Besonders stimmungsvoll wurde es dort dann, als Kerzen aufgestellt wurden, damit das Personal wenigstens den Wert des Geldes erahnen konnten.

    An allen Ecken und Enden kämpfte der Veranstalter gegen die Dunkelheit. Denn ein Ruderstation ist für Veranstaltungen tagsüber konzipiert. So stolperten die Gäste, die vorzeitig nach Einbruch der Nacht die Eröffnungsfeier verlassen wollten, ohne Sicht die mehr oder weniger baufälligen Stufen des altehrwürdigen Stadions aus dem Olympiajahr 1972 hinunter. Schließlich waren es ehrenamtliche Kräfte, die Licht ins Dunkel brachten. Die freiwillige Feuerwehr Oberschleißheim und das Technische Hilfswerk sorgten dafür, dass zum Ende der Veranstaltung für die Gäste keine Verletzungsgefahr mehr bestand und leuchteten den Ausgangsbereich aus.

    Die Veranstalter hatten gebeten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und die Shuttlebusse zu nutzen. Dies beherzigten auch viele Besucher, was aber dazu führte, dass insbesondere bei Veranstaltungsende die Busse mit dem Abtransport der Besucher nicht mehr nachkamen. Statt großräumige MVV-Gelenkbusse, bei denen auch Stehplätze ausgewiesen sind, wurden normale Reisebusse einer örtlichen Firma eingesetzt. In die Gänge dieser Busse wurden die Besucher so lange hinein gestopft, dass sich die Türen kaum mehr schließen ließen. Die Polizisten, die an der Ausfahrt des Regatta-Geländes den Verkehr überwachten, werden wohl beim Vorbeifahren der überfüllten Busse vorsichtshalber beide Augen fest geschlossen gehalten haben. Aber es ist ja zum Glück nichts passiert.

    Doch zurück zum wirklich stimmungsvollen Teil der Eröffnungsfeier, die mit dem Showprogramm am Abend mit insgesamt fünf Stunden Dauer wohl einen ersten Rekord der Ruder-WM 2007 vermelden kann. Im Rahmenprogramm auf dem Wasser demonstriete eine römische Galeere, wie vor 2000 Jahren gerudert wurde, Gondeln aus Venedig und schließlich moderne Ruder-Rennboote vermittelten einen Eindruck von der Entwicklung des Rudersports. Beim Einmarsch der Nationen gab es natürlich für die deutsche Abordnung (siehe Bild) einen besonders großen Applaus von der vollbesetzten Tribüne der Regatta-Anlage. "Hingucker" ?waren beim Einmarsch die Studentinnen der Münchner Akademie für Mode und Design, die in eigens für die WM geschneiderten Gewändern die Tafeln mit den Ländernamen trugen.

    Nach Grußworten von Bernd Schuhmacher, Präsident des Organisationskomitees, der Oberschleißheimer Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler, von Bayerns Finanzstaatssekretär Franz Meyer und FISA-Präsident Oswald gaben Böllerschützen das Kommando: Die WM konnte beginnen. Überraschungsgäste der Eröffnungszeremonie war Magdalena Neuner, dreifache Biathlon-Weltmeisterin, die sich später unter die Gäste mischte und fleißig Autogramme gab. Ein weiterer Überraschungsgast sollte nicht unerwähnt bleiben - eine verunglückte Kopie von König Ludwig II. als Erinnerung daran, dass der Märchenkönig am Eröffnungstag seinen Geburtstag hat.

    Abends gab es dann einen wirklich stimmungsvollen Ausklang mit einer vom Publikum hefig beklatschten Parade beleuchteter Boote auf der Regattastrecke, die von einem Feuerwerk untermalt wurde. Am Sonntag haben die Vorläufe der Ruder-WM in Oberschleißheim begonnen. Die Organisatoren sind zuversichtlich, an den beiden Finaltagen am kommenden Wochenende wieder volle Tribünen zu bekommen. 25.000 Eintrittskarten wurden im Vorverkauf schon abgesetzt. Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter bis dahin aus dem Logistikchaos des Eröffnungstages gelernt haben und den Besuchern ein perfekt organisiertes Finale der Ruder-WM präsentieren werden.



    Re: Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

    Cixtynine - 30.08.2007, 12:53


    Hallo Betty,

    danke für den ausführlichen und anschaulichen Bericht. Da ich kommenden Samstag - bei schönem Wetter - evtl. als Zuseher anreise, wollte ich mal fragen, ob man von der Picknick-Area aus einen passablen Blick auf die Leinwände hat. :n186:

    Grüße "Cixty"



    Re: Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

    Betty - 30.08.2007, 13:52


    Hallo,

    also auf die Leinwand siehst Du nur, wenn Du auf der Tribünenseite sitzst.

    http://www.munich2007.de/Lageplan.12.0.html

    LG
    Betty



    Re: Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

    Cixtynine - 30.08.2007, 18:17


    na dann sag ich doch Danke für den Tipp ;-)

    LG zurück



    Re: Logistik-Chaos bei der Eröffnung der Ruder-WM in München

    doc - 05.09.2007, 06:13


    Ja wenn ich das so lese, dann bin ich mir sicher, dass dort definitiv Logistik-Volunteers gefehlt haben.... hihi...

    Schoene Gruesse aus Cusco...

    Frank



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