Maliz

Gefährten des Nordwindes
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    Re: Maliz

    Maliz - 12.07.2007, 02:16

    Maliz
    Huhu,

    ich habe mal versucht, einen Ausschnitt aus Maliz' Vergangenheit zu Papier zu bringen. Ich wäre euch für jede Kritik dankbar, da ich so gut wie nie schreibe und dementsprechend kaum Gefühl dafür habe. Was mir insbesondere schwerfällt ist, abzuschätzen, ob die Handlung konsistent ist und die gegebenen Informationen ausreichen, um eine Geschichte entstehen zu lassen.

    Danke fürs lesen ;) liebe Grüße, Maliz
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    „Lauf, verda…“. Der Schrei verebbte in einem obszönen Gurgeln. Maliz taumelte zurück, Tränen schossen ihr in die Augen, legten einen gnädigen Schleier über den verdrehten Körper ihrer Mutter und den Trogg, der fast mechanisch auf die sterbende Gnomin einschlug.

    Gnomeregan brannte. Die Luft war fast greifbar, durchzogen von dicken Rauchschwaden und dem Geruch nach schwelendem Haar und schmelzendem Plastik. Hier und da fand eine Stimme ihren Weg durch das diffuse Licht, Schreie, Weinen, Flehen.

    Maliz wurde von einer Welle der Übelkeit erfasst und das Entsetzen, das nach ihrem Geist griff, erlaubte ihr keinen klaren Gedanken. Ohne ihr Zutun bewegten sich ihre Beine, zunächst stolpernd doch dann immer schneller. Den Ärmel ihrer Robe vor Mund und Nase gepresst rannte sie durch den Wohnsektor.

    Gnomeregan brannte. Die politische Führung hatte sich im Ratsraum verbarrikadiert. Hitzige Wortgefechte führten zu einer folgeschweren Entscheidung. Es kostete nur einen Knopfdruck, die Abzugsschächte der Giftmüllcontainer zu öffnen. Unter den Rauch mischte sich Gas.

    Schwer atmend brach Maliz zusammen, einen Moment kämpfte sie um ihr Bewusstsein. Wachbleiben, aufstehen. Die junge Gnomin rappelte sich auf und versuchte, sich zu orientieren. Die Stadt, in der sie aufgewachsen war, existierte nicht mehr. Ein einziger Trümmerhaufen. Erneut rief sie sich scharf zur Ordnung. Wenn Du wert auf Zeit zum Trauern legst, dann lässt Du Dir besser etwas einfallen. Ohne auf das Rasseln in ihren Lungen zu achten beschleunigte sie erneut ihre Schritte, wenn ihre Sinne sie nicht täuschten, musste sie ganz in der Nähe der Akademie sein.

    Gnomeregan brannte. Und in der Haupthalle, in der der Kampf seinen Höhepunkt gefunden hatte, verstummten die Schreie nach und nach. Wer eben noch verbissen um sein Leben gekämpft hatte, brach nun neben dem Feind zusammen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis das Gas die Atemluft durchsetzt hatte.

    Maliz erreichte die Bibliothek der Akademie zu Gnomeregan, der Kampf war noch nicht hierher vorgedrungen. Die Ruhe in den alten Gewölben wirkte auf sie irritierend, deplaziert. Die Gnomin begann, ein leises Selbstgespräch zu führen, um ihre Gedanken in die Gegenwart zu zwingen. Vor sich hin murmelnd hetzte sie die Regalreihen entlang, die ihr durch das Studium der arkanen Künste so vertraut geworden waren. Ihr Blick flog über die Buchrücken, „Zwergische Volkskunde“, „Architektur in Sturmwind – eine Stadt im Wiederaufbau“, „Twizzlewinks großes Lexikon der Folklore“. Sie beschleunigte ihre Schritte durch die Gänge, bis sie an die Rückwand des Gebäudes gelangte. „Abteilung für Schattenmagie und Netherforschung“ war auf dem Schild über dem Bücherregal zu lesen.

    Gnomeregan brannte. Die Nachricht von der giftigen Luft verbreitete sich rasch. Zivilisten flohen, direkt in die schartigen Schwerter der nächsten Angriffswelle. Der Obertüftler war mit seinem Generalstab längst in einem der dafür vorgesehenen Fluchttunnel verschwunden.

    Maliz kannte junge Hexer Gnomeregans, die auf dem Campus den neugierig lauschenden Kommilitonen von den so genannten Netherexperimenten berichtet hatten. Es hieß, dass es möglich sei, mächtige Dämonen zu beschwören und sie unter seinen Willen zu zwingen. Genau so einen würde sie jetzt brauchen.
    Es kostete sie einige Momente, sich in diesem Bereich der Bibliothek zu orientieren, aber schließlich fand sie, was sie suchte. „Schwartz’ knappes Kompendium der Herbeirufung“, angeblich eines der Standardlehrwerke in diesem Bereich. Hastig zog sie das Buch aus dem Regal und schlug es auf, ein Vorwort, einige Danksagungen, einleitende Worte. Maliz schnaubte und blätterte weiter, bis sie schließlich etwas entdeckte, das ihr brauchbar schien. „Kapitel 4 – die Erstbeschwörung“. Mit geübtem Blick überflog sie die Anleitung, das Buch in der rechten- vollführte sie mit der linken Hand die angegebenen Gesten und las dazu die abgedruckte Formel halblaut vor. Zunächst geschah nichts, doch als sie bereits ansetzte, das Kompendium in die Ecke zu schleudern, hatte sie auf einmal das Gefühl, mit den Fingern auf einen Widerstand zu stoßen. Entschlossen streckte die Gnomin ihre Hand aus und zerriss für einen Moment die dünne Membran, die diese Welt vom Nether trennte. Blindlings tastete sie mit ausgestrecktem Arm, bis sie etwas zu packen bekam. Ein kräftiger Ruck genügte, um das Ding hinüberzuziehen.
    In ihrer Hand hielt sie etwas, das einem besonders hässlichen, übergroßen Kaninchen glich und wie verrückt herumzappelte. Erschrocken ließ Maliz das Ding fallen. „Was willst Du denn?“ keifte es drauflos und starrte die Gnomin an. „Äh… eigentlich so etwas wie einen mächtigen Dämonen aus dem Nether!“ Maliz starrte zurück. „Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.“.
    „Soso, hattest Du also…“ die Stimme des Dings klang ungesund, ungefähr in der Art, wie es rostige Nägel tun, die man über eine Schiefertafel zieht. Plötzlich zuckte es kurz zusammen, ein Leuchten stahl sich in seine Augen und es sah Maliz direkt an. „Gut, hier bin ich, Magierin, wie lauten Deine Befehle?“.

    Gnomeregan brannte. Die versprengten Einheiten der gnomischen Armee fanden sich zu einem letzten Aufbegehren gegen den anstürmenden Feind zusammen. Die Stadt ächzte unter dem hin und herwogen des Kampfes.

    Maliz erlaubte sich, für einen Moment die Augen zu schließen, eine Grenze zu ziehen, zwischen sich und dem wahnsinnig gewordenen Außen. „Bring mich hier raus, Dämon – falls Du das kannst.“
    „Tarbis, stets gern zu Diensten Herrin.“ Etwas am Ton dieses Winzlings gefiel Maliz ganz und gar nicht, aber das würde bis später Zeit haben müssen. Zumal Tarbis bereits einige Meter zurückgelegt hatte und sie nun, scheinbar abwartend, ansah. Die Gnomin schüttelte kurz den Kopf, setzte sich aber in Bewegung. Der Wichtel führte sie aus der Bibliothek über den Vorplatz, aber anstatt sich zum Tor zu wenden, lief er schnurstracks auf die Haupthalle im Zentrum der Stadt zu.
    Maliz bemerkte den scharfen Geruch, der in der Luft hing erst, als es zu spät war. Keuchend ging sie zu Boden, in ihrem Mund breitete sich ein metallischer Geschmack aus, Tränen rannen über ihr Gesicht. Tarbis hielt inne und musterte sie einen Moment lang verwirrt, bis in seinen blassgelben Augen so etwas wie Erkennen aufblitzte. „Miese Luft hier, was?“ Grinsend malte der Dämon einige Linien ins Nichts und berührte Maliz’ Stirn. „Sollte helfen. Und jetz’ lass das mit dem Atmen, sonst wird’s nix mit rauskommen.“
    Die Gnomin starrte Tarbis an und hob die Hände in Richtung des dürren Dämonenhalses. „Wenn ich hier schon verrecke, dann nehme ich Dich wenigstens mit!“ Sie wollte gerade zudrücken, als sie feststellte, dass ihr Atmungsreflex tatsächlich nicht vorhanden war und es ihr dafür erstaunlich gut ging. Maliz blinzelte ein paar Mal und ließ schließlich die Hände wieder sinken. „Oh“ murmelte sie und stand langsam wieder auf.
    „Dann können wir ja weiter“ schnarrte Tarbis und lief geradewegs auf die Südwand der Halle zu.
    Maliz wollte gerade hinterherlaufen, als ein kräftiger Schlag ins Genick sie erneut zu Boden warf. Über ihr stand ein Trogg, genauer gesagt etwas, das mal ein Trogg gewesen sein musste. Dunkles Blut rann aus seinem Mundwinkel, tropfte vom Kinn aus auf die Brust und vermengte sich dort mit Schmutz und Staub. Sein linkes Bein hing in einem verdrehten Winkel an seiner Hüfte, dennoch war es ihm gelungen, sein Schwert hochzureißen und nach Maliz zu schlagen. Die Gnomin versuchte verzweifelt, etwas Abstand zwischen sich und den Angreifer zu bringen, als dieser sein Schwert erneut anhob um zu beenden, was er begonnen hatte.
    Maliz kniff die Augen zusammen und hob schützend die Hände vors Gesicht. Ihr Verstand flüchtete sich zu ihrer Familie, zu Zimon. Bin gleich bei euch.

    Vor ihrem inneren Auge rasten Erinnerungsfetzen, sie sah ihren Vater in seinem Overall, wie er hektisch den Werkzeugkasten einpackte und dennoch die Zeit fand, ihre Mutter zu küssen, bevor er aus der Tür war. Ihre Mutter, die schützend die Arme um sie legte und ihren Kopf hielt, als der Lärm unerträglich wurde, leise auf sie einredend: „Alles wird gut.“ Sie sah Zimon, immer wieder Zimon, wie er sie anlächelte, wie er den Ring an ihren Finger steckte, wie er einfach neben ihr saß und schwieg, sah seine Wimpern, seine Lippen, spürte seine Umarmung, in der sie so oft eingeschlafen war und plötzlich seine kalten Augen, ein leerer Blick, der von nichts mehr gefüllt werden konnte, Zimon, der nicht mehr sah, wie sein eigenes Blut seine Kleider verklebte, wie sein Körper dort lag, ruhig, starr, Zimon, der sie nicht mehr sah, nie mehr sehen würde.

    Ein Zischen riss sie zurück in die Wirklichkeit, kurz darauf folgte ein Schrei. Irritiert lugte Maliz zwischen ihren Händen hindurch und wünschte sich sogleich, es nicht getan zu haben. Mit einem dumpfen Geräusch prallte der Körper des Troggs auf den Boden, dort, wo eben noch sein Gesicht gewesen war, befand sich jetzt blasiges, rohes Fleisch. Die Gnomin wandte den Blick ab und sah Tarbis hinter sich stehen, in aller Ruhe pustete er kleine Flämmchen von seinen Klauen und wirkte dabei höchst zufrieden. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihren Körper und sie spürte warmes Blut, dass ihr den Rücken hinunter rann.
    „Können wir dann weiter?“ der Dämon musterte sie und zog dabei eine Augenbraue hoch. Maliz nickte und stand auf. Nicht denken, einfach nicht daran denken! Es ist nur Schmerz. Nichts weiter.
    Gemeinsam legten die beiden das letzte Stück Weg zurück. Tarbis deutete grinsend auf eine vergitterte Öffnung in der Wand und brachte seine Klauen erneut in Position, diesmal um die Schrauben zu lösen.
    „Bittesehr, einmal Ausgang aus Gnomeregan für die Dame.“ Scheppernd fiel das Gitter zu Boden und Tarbis verschwand in dem engen Gang, der sich dahinter erstreckte. Maliz’ Körper folgte dem Dämon wie von selbst, sie ließ sich auf Hände und Knie fallen und kroch in die Dunkelheit.

    Gnomeregan brannte, die Troggs überrannten die verbliebenen Streitkräfte mühelos, sie waren zahlenmäßig um mehr als das dreifache überlegen. In den Sälen und Straßen der einst so stolzen Stadt verhallten die letzten Todesschreie. Gnomeregan war gefallen, erfüllt von neuen Stimmen, dem Siegesgeheul der Troggs.

    Maliz vermochte nicht, zu sagen, wie lange sie durch den Schacht gekrochen war, bis sie endlich Licht sah. In dem Moment, in dem ihre Hand den Schnee von Dun Morogh berührte, brach sie endgültig zusammen. Tarbis griff ungerührt nach einem ihrer Füße und zog sie Richtung Eisenschmiede, eine Blutspur markierte den Weg den er nahm bis zur folgenden Nacht, in der Neuschnee fiel. Als der Dämon aus der Ferne die Stimmen der patrouillierenden Gebirgsjäger vernahm, ließ er den Körper der Gnomin liegen und verschwand im Nether. „Rechnung folgt.“



    Re: Maliz

    Padraigin - 12.07.2007, 22:09


    wieso heulst du eigentlich immer rum, dass du nicht schreiben kannst?!

    klingt doch super gerade Tarbis und dein Zitat: Gnomeregan brannte.
    finde ich gut.

    mehr hören will



    Re: Maliz

    Anonymous - 16.07.2007, 11:47


    Tarbis ist ein ganz mieses kleines Dämonenschweinchen. Pah. ;P

    Und was das "Gejammere" betrifft... vermutlich aus demselben mir unverständlichen Grund wie das <Rollenspielanfänger>-Flag. *grins*
    Dabei ist Maliz ehrlich einer der besten Rollenspieler, die ich bisher auf der Wacht kennengelernt habe - ganz wie der Rest der Nordwinder-Truppe und Theramorianer (bis auf das F-Wort und ihre Freunde natürlich *hust*)...



    Re: Maliz

    Khâraa - 16.07.2007, 12:17


    Brognan hat folgendes geschrieben: (bis auf das F-Wort und ihre Freunde natürlich *hust*)... Feylinn? Also soooo schlimm fand ich die jetzt nicht ;P
    Die haben recht Maliz, ist gut geschrieben :3



    Re: Maliz

    Anonymous - 16.07.2007, 12:39


    *wirft Elekks nach Khâraa*



    Re: Maliz

    Liasanyá - 17.07.2007, 00:20


    Japs das ist wirklich sehr schön geschrieben.



    Re: Maliz

    Maliz - 26.07.2007, 18:36


    vielen Dank für das ganze Lob :)



    Re: Maliz

    Anonymous - 31.07.2007, 14:29


    Wieso geht's hier nicht weiter? *blickt sich mürrisch im Forum um*

    Los, schreibt! Muahahaha!

    Sonst... schreibe ich heute Abend was :P Und dann werdet ihr wünschen, ihr hättet es getan!



    Re: Maliz

    Thurimar Bronzebeard - 05.11.2007, 17:45


    tolle Vorgeschichte, Maliz!



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