hausbesetzung in graz

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    Re: hausbesetzung in graz

    breakout - 08.07.2007, 10:55

    hausbesetzung in graz
    wenn mal wer nach graz kommt in nächster zeit:
    hausbesetzung in graz



    Re: hausbesetzung in graz

    breakout - 10.07.2007, 18:00


    haus wurde geräumt: bericht von indymedia:

    Zitat: Graz bewegt sich doch?

    Graz ist ja eine kleine, ruhige, beschauliche Stadt. Es war in den letzten Jahren wohl recht selten der Fall, dass mensch das Gefühl bekommen hätte, dass in dieser Stadt etwas zu bewegen wäre. Graz ist die Stadt, die man verlässt, und es sind viele, die das in den letzten Jahren gemacht haben.

    Doch ist in den letzten Monaten in "Pensiopolis" etwas in Bewegung geraten! Eine erste Hausbesetzung Ende April.... Am 10.5. dann die Demo gegen Strache, wo mit einer - in Graz - bisher nicht gekannten Militanz und Ausdauer versucht wurde die Veranstaltung auf der Uni zu stoppen und nach Stunden die Polizei vollkommen am Ende war. Critical Mass-Aktionen an denen sich immer mehr Menschen beteiligen... Und dann das letzte Wochenende.

    Surprise, surprise...

    Niemand hätte sich erwartet, dass eine Besetzung, wie sie in den letzten Tagen in Graz passiert ist, in dieser Form in dieser Satdt möglich ist. Für viele der Beteiligten war es das erste Mal, dass sie sich in einem solchen Raum bewegt haben, erlebt haben, was möglich sein kann und geschaffen werden kann, wenn Menschen auf eine gleichberechtigte und solidarische Art und Weise zusammen kommen. Vor allem am Samstag war es einfach beeindruckend zu sehen, wie alle begonnen haben das Haus in Schuss zu bekommen. Es wurde geputzt, gemäht, Möbel gebaut, verbarrikadiert,.... Bis zum Abend war alles für das Haus& Hof-Fest fertig!
    Natürlich gab es auch Konflikte im Haus und wie so oft zu wenig Raum und Zeit um die Besetzung und das Geschehen vor Ort entsprechend zu reflektieren. Besonders die Frage von informellen Hierarchien und die an einem Graffiti entbrannte Sexismus-Diskussion wurden vertagt. Das wird auch in den Nachbesprechungen von Bedeutung sein, denn die Lernprozesse, die viele an diesem Wochenende begonnen und durchlaufen haben, dürfen nicht abreißen. Gestärkt und um einiges abgeklärter und reflektierter werden wir dann in die nächste Besetzung gehen, und die wird kommen!!! Leerstehende Häuser gibt´s ja genug in dieser Stadt, und Menschen, die diese brauchen noch viel mehr!!! Neben den vielen Leuten im Haus und deren Ideen von Kost-Nix-Laden, selbstverwaltetes Cafe, Galerie, usw. haben alleine rund 30 Initiativen und Vereine angekündigt, dass sie die Häuser permanent oder temporär (mit-)nützen würden.

    Wohnungsnot und Privatisierungspolitik

    Mit der Hausbesetzung wurde ein wunder Punkt des Lebens in der Stadt getroffen. Zum einen wurde die katastrophale Politik der Nagl-Stadtregierung offensichtlich, die nichts besseres zu tun hat, als die letzten Grundstücke in öffentlichem Eigentum um ein Butterbrot (620.000 Euro für ca. 2.000 qm in sehr guter Lage!) zu verscherbeln, und gleichzeitig zu jammern, dass sie kein Geld haben und keine Gebäude für längst notwendige Einrichtungen. Zum anderen waren es die PassantInnen und NachbarInnen, die uns nicht nur durch aufmunternde Worte und Spenden bestärkt haben, sondern auch dadurch, dass sie immer wieder betont haben, welcher Wahnsinn am Wohnungsmarkt in dieser Stadt abgeht, wenn mensch oft schon die Hälfte seiner Kohle zur Deckung dieses Grundbedürfnisses ausgeben muss.
    Es ist innerhalb kürzester Zeit gelungen die Besetzung und die damit zusammenhängenden Forderungen zu einem Politikum zu machen. Auch wenn wohl die wenigsten den Aufmarsch von BürgerInnenmeister und diversen StadträtInnen wiklich wichtig nahmen, hat dies vor allem gezeigt, dass es in wenigen Tagen gelungen ist die Besetzung zum Thema und einer politischen Frage zu machen. Und allen Diskussionen um die Eigentümerschaft zum Trotz ist es eine politische Frage, wenn 8,6% des Wohnraums leerstehen. Keine politische Frage, die wir als bitte an den Bürgermeister oder sonstwen formulieren, sondern eine, die wir selbst in die Hand nehmen.

    Wir waren und wir sind viele!

    Überraschend war sicherlich die breite Beteiligung im Haus selbst. Die Befürchtung, dass viele nach der ersten oder zweiten Nacht nicht mehr da sein würden, und sich die Zahl der BesetzerInnen auf eine Handvoll reduzieren würde, wurde am Sonntag Abend mit einem überfüllten Plenumraum beantwortet. Einige waren wirklich nicht mehr da, dafür aber um so mehr neue Gesichter... Viele der Beteiligten kannten sich bisher gar nicht, andere vielleicht nur "vom Sehen". Aber nach diesem Wochenende gibt es eine gemeinsame Erfahrung, neue Kooperationen und Kontakte, die sich in Zukunft noch bewähren werden.
    Schon in den letzten Tagen entwickelte sich eine ungeheure Dynamik. Das freie "Radio Helsinki" hat tagelang live berichtet und damit als wichtiges Kommunikationsmittel gedient, andere haben sich der Recherchen zum Haus gewidmet, oder Verpflegung angekarrt, oder Workshops veranstaltet, oder, oder, oder...

    Deutlich wurde auch wieder diese neue Qualität der Auseinandersetzung, wie das schon anlässlich der Strache-Blocken-Demo der Fall war. Eigentlich stand es nie wirklich zur Diskussion, dass das Haus freiwillig geräumt wird. Sehr schnell hat sich der Konsens durchgesetzt, dass "wir gekommen sind um zu bleiben", dass es sich nicht um eine symbolische Wochenend-Aktion handelt, und dass wir nur gehen, wenn sie uns raustragen. Die Blockaden wurden in der Folge auch gut vorbereitet und waren an diesem Tag wohl auch die geeignetste Aktionsform. Die Räumung dauerte schlussendlich rund eineinhalb Stunden. Besonders schwer taten sie sich mit den beiden Aktivisten, die sich auf einem Baum verschanzt hatten. Erschwerend für die Polizei war auch, dass die angeforderte Feuerwehrleiter gleich wieder umdrehen musste, weil die Zufahrt sofort blockiert wurde.

    Polizei spielt "Granada"

    Ein solches Polizeiaufgebot hat die Stadt noch nie gesehen. Die Polizei musste alles, was sie in Graz und der Steiermark zu bieten hat, zusammenziehen. 23 Busse voller Robocops wurden gezählt. Ausgerüstet mit Helmen, Schildern, viele der Polizisten waren auch mit Motorradmasken vermummt. Zusätzlich haben sie noch Leitern, Motorsägen und Zangen angekarrt. Sogar die bürgerliche Presse spricht von einem "martialischen Schauspiel" (Kleine Zeitung), dass die Polizei vollführte.

    Am liebsten wäre es ihnen gewesen, dass es "Granada spielt", wie ein Polizist schon am Wochenende meinte. Gern hätten sie gehabt, dass sie die Räumung möglichst ohne ZeugInnen durchziehen können. Daher haben sie gleich zu Beginn die Strasse vor dem Haus von solidarischen Menschen geräumt. Rein durften dann nur mehr JournalistInnen mit gültigem Pressausweis. Unabhängige Medien-AktivistInnen wurden nicht mehr durchgelassen. Vor allem dann, wenn sich die Polizei unbeobachtet fühlte spielten sie auch "Granada". Mehrere Personen wurden verletzt. Eine Person wurde verhaftet, und soll am Montag (10.7.2007) dem U-Richter vorgeführt werden.

    Wer will ein Rathaus, wenn wir "Venedig" haben können?

    Positiv war auch, dass sich nach der Räumung sofort eine Spontandemo in die Innenstadt bildete. Emotional war das unheimlich wichtig, weil wir damit noch einmal in die Offensive gehen konnten, denn der ganze Tag war bestimmt und dominiert von den Räumungsankündigungen der Polizei. Nachdem für 9, 11, 13:30 und 17:30 jeweils die Räumung angekündigt wurde, blieb keine Zeit sich um Programm und autonomen Tagesablauf im Haus zu kümmern. Alles war leider davon dominiert, dass es vor allem darum ging möglichst viele solidarische Menschen vor das Haus zu bekommen. Glücklicherweise ist das auch immer wieder gelungen! Aber die Zeit um das Haus zu beleben und all die tausend Dinge zu tun, die der Grund für die Besetzung waren, gab es dann nicht mehr.
    Die Spontandemo, die amüsanterweise sogar ins unverschlossene Rathaus bis vor die Bürotür von BürgerInnenmeister Nagl führte, gab diesem Tag einen inspirierenden und kraftspendenden Ausgang. Wobei der Vorschlag doch gleich das Rathaus zu besetzen abgelehnt wurde. Wer will schon in so einem Haus leben!? Wir wollen unser "Venedig"! In der Grenadiergasse oder anderswo!!!

    Wir sind gegangen, um wiederzukommen, und endgültig zu bleiben!


    https://at.indymedia.org/de/node/944



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