Die Welt darüber

Gefährten des Nordwindes
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    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 07.07.2007, 21:28

    Die Welt darüber
    Die Welt darüber

    Niemand weiß, was geschehen ist. Vielleicht wollen sie es auch nicht wissen. Vielleicht haben sie sich daran gewöhnt, in diesen dunklen Kammern zu leben. Niemand von uns hat jemals den Himmel gesehen. Die Alten erzählten uns Legenden.
    Geschichten aus der Zeit davor.
    Mythen aus besseren Tagen.
    Sagen voller Leben, von Wäldern, von Sonne und Regen.
    So lange sich mein Volk erinnert, haben wir hier gelebt.
    Wir, das ist mein Volk, die Eopa. Und das Hier, ist die Welt im Dunkeln, die Höhlen und Tunnel tief im Inneren der Erde.
    Niemand weiß genau, warum wir hier leben.
    Es gibt Geschichten über ein gleißendes Licht. Ein Feuerball, so hell, dass alle, die ihn erblickten, geblendet zu Tode kamen.
    Dann kamen die Liéns.
    Sie nahmen sich der wenigen Überlebenden an.
    Sie schufen diese Höhlen und führten die Flüchtlinge hinab.
    Sie waren die Retter, die uns aus der gleißenden Hölle befreiten.
    So behaupten es zumindest die Geschichten, die man uns glauben machen will.
    Doch taten sie es wirklich?
    Wenn ja, warum taten sie es?
    Aus Freundlichkeit und Nächstenliebe?
    Oder aus Machtgier und Niedertracht?
    Sich allein schon diese Fragen zu stellen, bedeutet in unserer Welt Ketzerei. Die Liéns sind unsere Erlöser. Wie liebende Väter und Mütter wachen sie über uns und weisen uns den Weg.
    Einigen von uns.
    Jenen, die über das Talent verfügen. So wie auch ich, meine Eltern und meine Großeltern. Das Talent vererbt sich. Diese urtümliche Kraft, die von uns ausgeht und uns Taten vollbringen lässt, die sich jene, die nicht mit ihr geboren wurden, niemals verstehen könnten. Diese Menschen verdienen unser Mitleid. Sie verstehen nicht, was es heißt, ein Talent zu besitzen.
    Sie können es nicht verstehen.
    Das ist es, was sie schwach sein lässt.
    Wir, die wir über die Gaben verfügen, bedenken die Talentlosen nicht mit einem Blick zuviel. Wir geben ihnen von dem, was wir übrig lassen. Ebenso wie die Liéns uns schenken, was sie zuviel haben. Wir sichern diesen armen Seelen ihr Überleben, geben ihnen Kleidung, Wohnraum und Essen, lassen sie bei uns arbeiten und kümmern uns um sie. So, wie sich die Liéns um uns kümmern.
    Früher dachte ich genau so.
    Doch nun weiß ich es besser.
    Ich kenne die Wahrheit.
    Und ich bin bereit, sie zu teilen und sie all jenen zu erzählen, die gewillt sind, zu schweigen und zu zuhören.

    Arianna Tochter von Sistro und Maglena aus dem Volk der Eopa



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 07.07.2007, 21:29


    Prolog - Staub und Asche

    Staub und Steine. Das war das Erste, was meine schmerzenden Finger fühlten. Ich knickte die Glieder der Gelenke ein und ballte die Hand zur Faust. Mein linkes Handgelenk schmerzte, doch ich bemerkte es kaum. Etwas stach sich schmerzhaft in meine Rippen. Ein Stein, dessen scharfe Spitze auf meinen Brustkorb drückte.
    Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte in die Schwärze. Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch das dumpfe Pochen, das von einer Platzwunde an der rechten Schläfe rührte, behinderte mich.
    Endlich änderte sich meine Wahrnehmung. Ich erkannte einen Haufen Geröll, der von der Tunneldecke gebröckelt war.
    Jetzt erst bemerkte sich, dass ich bäuchlings auf dem Boden lag, über und über mit Staub und keinen Steinen bedeckt.
    Vorsichtig bewegte ich die Beine und rollte mich langsam auf den Rücken. Über mir wölbte sich die steinerne Decke der Ganges. Stalaktiten hingen in unregelmäßigen Abständen zu mir herunter, wie scharfe Reißzähne eines lauernden Ungeheuers. Der Tunnel war riesig. Auf dem ausgetretenen Boden konnten bestimmt zwei Fuhrwerke aneinander vorbeifahren ohne sich zu berühren. Die Decke spannte sich in einer Höhe von bestimmt zehn Metern über mir. In den Spalten des Fels hatten sich Flechten und Moose ausgebreitet und Feuchtigkeit tropfte die Wände hinab.
    Ich atmete tief durch. Die staubige Luft ließ mich husten.
    Langsam kam ich auf die Knie. Keuchend fiel ich vorne über und stützte mich mit der linken Hand ab.
    Der Schlachtenlärm wehte wie ein verzerrtes Echo durch die Gänge und kündete vom Untergang meiner Familie. Geruch von Feuer und verbranntem Fleisch mischte sich mit dem Staub im Tunnel.
    Ich würgte und hustete gleichzeitig. Niemand würde ihnen entkommen.
    Niemand, nicht einmal ich, wenn ich mich nicht beeilte.
    Ich verdrängte die Schmerzen aus meinem Bewusstsein und stand vorsichtig auf. Abgesehen von der Platzwunde an meiner Schläfe und einigen Schürfwunden war ich unverletzt.
    Meine Kleider aus Hölindleder waren staubig und eingerissen.
    Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und kletterte über den Geröllhaufen hinweg.
    Ich musste hier weg.
    Aus dem Haufen ragte eine Hand hervor.
    Ich erstarrte. Die Erinnerungen kamen zurück. Fielen über mich her wie eine Herde Hölinds über eine Wand voller Flechten.
    Kleine Steine stachen in meine Knie als ich mich neben der Hand zu Boden sinken ließ und anfing das Geröll beiseite zu räumen. Wie eine Besessene wühlte ich Fels und Steinchen weg.
    Er durfte nicht tot sein.
    Stein um Stein legte ich den Körper frei. Erst den Arm, dann die Schulter und den Oberkörper, schließlich den Kopf.
    Blut klebte in den blonden Haaren. Die Augen, die so wunderbar lachen konnten, waren geschlossen.
    „Jun?“ flüsterte ich leise. Meine Stimme klang rau und tränenerstickt. Er rührte sich nicht.
    Ich strich sanft über seine Wange und suchte am Hals nach dem Puls. Doch ich fand ihn nicht.
    Mit zitternden Fingern versuchte ich es auf der anderen Seite, doch auf dort fühlte ich nichts.
    Tränen rannen über meine Wangen und hinterließen helle Striemen in meinem staubigen Gesicht.
    Ich ließ mich hinter ihm nieder und wiegte seinen Kopf in meinem Schoß. Unablässig streichelte ich sein schmales Gesicht. Jun war tot. Ebenso wie meine Familie. Meine Mutter, mein Vater, meine Geschwister und Großeltern.



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 07.07.2007, 21:30


    Ich weinte stumm. Das Weinen einer Hilflosen, die nicht tun konnte, nichts verändern konnte.
    Meine Tränen tropften auf sein Gesicht, rannen den Hals hinab und tränkten das Leder seines Hemdes.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so verharrte, doch schließlich riss mich das stete Pochen von Hufen auf Stein aus meiner Trauer.
    Es gab in den Höhlen meiner Welt nur ein Tier, dessen Hufe so dumpf und schwer aus den Stein schlugen: Ein Hölind.
    Doch es musste mehr als eines sein.
    Ich hob den Kopf und lauschte. Es dauerte nicht lange, bis sich meine Wahrnehmung veränderte. Das dumpfe Pochen der Hufe wandelte sich zu einem rötlichen Pulsieren, das von den Wänden des Ganges abprallte, doch da war mehr. Zu dem schwachen Pulsieren gesellte sich das deutliche Muster eines Wagens, dann noch einer. Schließlich zählte ich vier Reflektionen an der Wand.
    Was sollte ich tun?
    Die Vernichtung meiner Familie lag nicht lange in der Vergangenheit.
    Wer immer nun seine Karren auf das entsetzliche Geschehen zu führte, konnte doch nichts Gutes im Sinne haben.
    Unentschlossen sah ich auf Juns toten Körper hinab. Was würden sie mit ihm machen, wenn ich ihn jetzt verließe? Die Antwort war einfach: Sie würden alles Verwertbare an sich reißen. Stoff, Leder, sogar sein Haar.
    Stumm schüttelte ich den Kopf. Ich konnte ihn nicht verlassen.
    „Lauf, Arianna“, vernahm ich deutlich eine Stimme in meinen Gedanken. Ich blinzelte überrascht. Es war Juns Stimme. Jun, dessen Körper vor mir lang, hatte zu mir gesprochen. Einige Herzschläge später begriff ich, was er gesagt hatte. Ich sollte ihn verlassen und mich selbst in Sicherheit bringen.
    „Ich kann dich nicht verlassen“, antwortete ich stumm.
    „Lauf, Arianna, lauf“, Juns Stimme klang verzweifelt.
    Vorsichtig bettete ich seinen Kopf auf die Steine und erhob mich leise.
    Das stetige Pulsieren an der Wand war deutlicher geworden. Sie waren jetzt ganz nah.
    Panisch wandte ich mich um und stolperte über Gesteinsbrocken, die mir den Weg versperrten.
    Wohin sollte ich gehen?
    Der Weg hinter mir führte geradewegs zurück in die Flammenhölle, der ich eben noch entronnen war, der Gang vor mir, führte zu den Unbekannten. Die Wände der Höhle waren zu glatt um an ihnen empor zu klettern.
    Verzweifelt taumelte ich gegen ein der feuchten Wände.
    „Wohin, Jun? Wohin soll ich gehen?“
    Ich stolperte an der Wand entlang als meine linke Hand plötzlich ins Leere griff. Ich unterdrückte ein Keuchen als ich fast in einen Schacht fiel. Er war nicht groß, doch breit genug, dass sich eine schlanke Gestalt hindurchzwängen konnte.
    Ich warf noch einen letzten, traurigen Blick auf Jun.
    „Leb wohl, Jun“, flüsterte ich leise.
    Mir war, als würde ich eine Berührung auf der Wange fühlen, ähnlich einem sanften Streicheln.
    Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen wandte ich mich ab und kroch in den Schacht.
    Hinter mir erklangen jetzt, da ich die Geräuschsicht abgelegt hatte, wieder das Stampfen der Hölinds und das Knarren der Wagen.
    Eilig kroch ich tiefer.
    Es musste ein Gabenschacht sein, durch die wir alles, was wir nicht mehr benötigten an die Talentlosen weitergaben.
    Er würde mich den Unteren Ebenen führen, doch das war mir gleich.



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 07.07.2007, 21:31


    Die Unteren Ebenen. Ich hatte meine Großeltern manchmal davon sprechen gehört. Dort lebten jene, die weder über das Talent verfügten, noch eine Familie hatten, der sie dienten. Streuner, so hatte meine Großmutter sie genannt.
    Egal, lieber zu den Streunern, als zu den Leuten oben im Gang.
    Nur weg.
    Weg von dem Feuer, von den vermummten Angreifern, die alles zerstörten, was ich liebte, und vor allem weg von den Leuten in den Karren. Ich wollte nicht wissen, was sie mit Jun taten, wenn sie ihn fanden.
    Der Fels unter meinen Händen und Knien war glatt, feucht und schlüpfrig. Die Wände mit Flechten bedeckt. Vorsichtig kroch ich weiter den stetig steiler werdenden Schacht entlang.
    Ich wusste nicht wie tief ich fallen würde, sollte ich abrutschen.
    Meine Wahrnehmung hatte sich wieder geändert, doch obwohl ich in der Dunkelheit recht gut sehen konnte, reichte meine Sicht nicht weit.
    Ich schloss meine nutzlosen Augen und verließ mich auf meine verbliebenen Sinne.
    Ein schwacher Geruch nach Moder stieg mir in die Nase und der Fels unter meinen Händen fühlte sich plötzlich glitschiger an als vorher.
    Bevor ich meine Augen wieder öffnen konnte, traf meine Hand auf etwas Matschiges. Ein leises Knacken ertönte als meine Hand das matschige Etwas zerdrückte. Im selben Wimpernschlag schoss mir eine Art Staub ins Gesicht.
    Ich riss die Augen auf und hustete.



    Re: Die Welt darüber

    Maliz - 09.07.2007, 04:12


    Huhu,

    auch nur ganz kurz: Hab' ja vorhin schon gesagt, dass ich die Story klasse finde. Der Einstieg motiviert zum Weiterlesen, die Idee dahinter finde ich sowieso großartig.

    Lediglich am Anfang (hatten wir ja auch schon) kommt mir etwas an der Ich-Perspektive etwas verdreht vor. Ich bin allerdings wirklich nicht sicher, was genau es ist.

    Zitat: Staub und Steine. Das war das Erste, was meine schmerzenden Finger fühlten. Ich knickte die Glieder der Gelenke ein und ballte die Hand zur Faust. Mein linkes Handgelenk schmerzte, doch ich bemerkte es kaum. Etwas stach sich schmerzhaft in meine Rippen. Ein Stein, dessen scharfe Spitze auf meinen Brustkorb drückte.
    Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte in die Schwärze. Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch das dumpfe Pochen, das von einer Platzwunde an der rechten Schläfe rührte, behinderte mich.

    Könnte sein, dass es einfach nur die Formulierung mit den Gelenken ist in Verbindung mit "was meine Finger fühlten" - möglicherweise ist das für die Perspektive zu unpersönlich beschrieben. Vermutlich mal wieder Geschmackssache *g*.

    Schreib' das Ding auf jeden Fall mal weiter, ich mag das Setting.

    Liebe Grüße, Maliz



    Re: Die Welt darüber

    Anonymous - 09.07.2007, 07:45


    Zitat: das von einer Platzwunde an der rechten Schläfe rührte, behinderte mich.

    Wenn ich jetzt Bezug zu dem nehme, was Maliz kritisiert (zum Durchlesen der gesamten Geschichte fehlt mir im Moment leider die Zeit, muss ich heute Abend mal machen), dann fällt mir auf, dass die Sache mit der Platzwunde stören könnte.

    Zitat: Etwas stach sich schmerzhaft in meine Rippen. Ein Stein, dessen scharfe Spitze auf meinen Brustkorb drückte.

    Zum Vergleich: Der blinde Erzähler spürt den Stein gegen den Brustkorb, seine Empfindung wird beschrieben. Die Platzwunde wiederum erkennt er direkt als solche, ohne sie gesehen zu haben (nehme ich jetzt mal an). Das ist so gesehen ein kleiner Bruch in der Glaubhaftigkeit. Besser wäre eine Mutmaßung der Erzählers, was die Ursache des Pochens anbelangt, höchstens eine auf seinen Eindrücken basierende Vermutung.

    So, bis heute Abend, hoff ich mal!



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 09.07.2007, 11:59


    Das Ding ist, dass ich die Perspektive des Ich-Erzählers selbst nicht so ganz elegant finde. Das hier ist im Grunde die erste Geschichte, die ich auf diese Art schreibe.



    Re: Die Welt darüber

    Maliz - 09.07.2007, 15:04


    Hey Pad,

    ist wohl auch so mit die schwierigste Erzählweise. Soweit ich das sehen konnte gibt sich das aber nach den ersten paar Zeilen - ich bin da nur am Anfang etwas hängen geblieben. Braucht die Story denn einen Ich-Erzähler um zu wirken? Also mal nur vom Vortext ausgehend könnte ja auch eine andere Figur die Geschichte Deiner Hauptfigur erzählen *g*
    (Das nur so als Vorschlag, falls Dir die Perspektive zu anstrengend ist, ich find' sie nach wie vor gut).

    Liebe Grüße



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 09.07.2007, 20:33


    Ich wollte die eigentlich so beibehalten....irgendwann muss ich es ja lernen^^



    Re: Die Welt darüber

    Karnojin - 09.07.2007, 21:17


    Hmja, Geschichten in der Ich Perspektive sind so ne Sache. Ich persöhnlich lese und schreibe sowas ungern, sagt mir nicht wirklich zu. Ist aber wohl geschmackssache... Interessant finde ich hingegen Geschichten aus absolut unüblichen Perspektiven, habe da vor einiger Zeit mal etwas "experimentiert".
    http://18430.rapidforum.com/topic=100872668862
    Gestaltet sich mmn mit der Zeit aber schwierig diese Perspektive beizubehalten.



    Re: Die Welt darüber

    Anonymous - 09.07.2007, 21:19


    Sooo ich hab's mir jetzt durchgelesen! :-)
    Ich habe wirklich den Eindruck, dass die Ich-Perspektive zu unpersönlich ist. Du beschreibst zwar die Handlungen der Figur, aber ich vermisse die Gefühle, die Eindrücke. Letztlich kommt es meiner Meinung nach genau darauf an, wenn man aus der Perspektive einer Figur berichtet. Die eigentlichen Fakten sollten subjektiv aus der Sicht der Person dargestellt werden, andernfalls gleicht es eher wieder dem beobachtenden Erzählen.

    Weisst, wie ich mein?

    Ich hoffe, du kannst mit dem Input was anfangen ;)


    Zur Verdeutlichung ein kleines Beispiel.

    Mein Herz raste. Das pochende Blut trommelte dumpf in meinen Ohren, der Atem ging schnell und abgehackt. Verdammt, ich konnte nichts erkennen. Stimmte die Richtung? Keine Zeit, nachzudenken. Das Dröhnen meines eigenen Herzens musste laut genug sein, sie auf meine Spur zu bringen. Ruhiger... ich musste ruhiger werden ...
    Ein gequältes Aufatmen. Ruhiger, verdammt ...
    Waren das Schritte? Ich lauschte. Schritte, oder nur mein eigenes Herzklopfen? Ich rang um Konzentration, zwang mich dazu, ruhiger zu atmen. Lauschte darauf, ob das Geräusch sich wiederholen würde.

    Das ist jetzt einfach mal ein wenig Bla Bla, das mir gerade so zu einer lebendigen Erzählweise in der Ich-Perspektive einfällt (bilde ich mir zumindest ein ;) ).



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 09.07.2007, 22:29


    ja, ich habs verstanden.....

    ich werd das ding einfach einstampfen.

    sry, Brogi, aber dein ich-erzählstil ist mir wiederrum zu kitschig



    Re: Die Welt darüber

    Anonymous - 09.07.2007, 22:36


    Du sollst das Ding aber nicht einstampfen ;)

    Und sicher, mein Stil mag kitschig sein, ich schreibe ja auch schon lange nicht mehr unter der Prämisse "ernsthaft".

    Der goldene Mittelweg wäre vielleicht die Antwort.



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 09.07.2007, 23:46


    wie auch immer.

    Aber wenn der Stil wirklich so schlecht ist, sollte ich vielleicht einfach aufhören.

    Allerdings glaube ich nicht, dass der Stil alles ist.
    Aber der muss ja schon megaschlecht sein, wenn das alles ist, was euch auffällt.^^

    egal.
    ich lass es einfach.

    danke für die Kritiken



    Re: Die Welt darüber

    Anonymous - 09.07.2007, 23:51


    Ich dachte einfach, dass es dir primär darum geht ;) Immerhin wurde immer wieder betont, dass es schwer für dich ist, in dieser Perspektive zu schreiben.

    Ich hätte es vielleicht nicht so herausstellen sollen, aber ich war der Meinung, konstruktive Kritik abzugeben. Muss ja nicht jeder so auffassen, oder meiner Meinung sein :)

    Du schreibst gefälligst weiter daran, wenn es dir Spaß macht, denn dafür macht man das doch ... Stil hin oder her, Kitssch oder nüchterne Beschreibung... ist doch total wurscht, solange es DIR Spaß macht und du deine Fantasie damit zu (virtuellem) Papier bringen kannst!

    Also hau rein und nimm vor allem meine Worte nicht für bare Münze, ich sage gerne unverblümt was ich denke, und meistens ecke ich damit auch an. *g*

    Nachti!



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 10.07.2007, 00:05


    vergiss es, war wohl ein Fehler, das hier reinzustellen und dafür entschudlige ich mich.

    Eben das ist mein Problem.

    Ich will ehrliche Kritiken, und wenn ich dann wleche kriege kann ich damit nicht umgehen.^^
    Sagt mir einer, ich mache etwas gut, kann ich ihm nicht glauben und suche den Verrat in der Ehrlichkeit.

    Also, ist nciht eure Shculd sondern meine.
    Und ich werde das jetzt Thema jetzt sperren.

    Ein Teil von mir dankt euch trotzdem ganz ehrlich für eure Kritiken.

    Pad


    Edit
    PS Ach was solls



    Re: Die Welt darüber

    Maliz - 12.07.2007, 03:08


    Ähm... Huhuu :)

    ich habe nochmal ein bisschen was zur ich-Perspektive ausgegraben:

    (knapp und sicher unvollständig zusammengefasst aus: Gesing, Fritz: Kreativ schreiben - Handwerk und Technicken des Erzählens. Köln,Dumont Buchverlag, 2005)

    Mögliche Erzähler:

    - Der Protagonist
    - eine ihm gegenüberstehende wichtige Person
    - eine Nebenfigur, die eng mit der Hauptfigur verbunden ist

    Da die beiden letzten Fälle nicht von Belang sind, weiteres zum ersten:

    - schafft eine besondere Nähe zur Hauptfigur.
    - wichtiger Aspekt: Die Hauptfigur sollte Identifikationsmöglichkeiten bieten/Sympythie erzeugen.
    - Häufige Form: Rückblickende Erzählung am Ende des Lebens/nach einem bedeutenden Erlebnis.

    Distanz

    - Wird eine Geschichte mit zeitlichem Abstand erzählt, kann die Distanz zum Geschehen durchaus dafür sorgen, dass die Perspektive sich der des allwissenden Erzählers angleicht.
    - Es ist möglich, die Distanz zu variieren zB indem man von der Vergangenheitsforum ins Präsenz wechselt, wenn man besonders emotionale/aufwühlende/spannende Situationen schildert. Der Erzähler verliert sich quasi für einen Moment in seiner Geschichte/wird in die Vergangenheit zurückgeworfen.

    Direktzitat:

    Zitat: Die Skala des erinnernden Ich-Erzählens reicht also von großer zu minimaler zeitlicher wie psychischer Distanz, von Aktion und Beschreibung, handelndem Erleben und nacherlebendem Bericht.


    - Eine komplette Aufhebung der Distanz erreicht man durch den so genannten "stream of consciousness"/"inneren Monolog", bei dem ausschließlich die Gedanken des Erzählers dargestellt werden. Mit ihm wird jegliche Distanz aufgehoben, der Leser wird sozusagen ins Bewusstsein des Protagonisten hineingezogen. (Anmerkung in eigener Sache: Birgit Vanderbeke (hoffe, die schreibt sich so) hat mit ihrem Roman "das Muschelessen" ein komplettes Buch im "stream of consciousness" geschrieben... sehr hart zu lesen, lohnt sich aber).

    Direktzitat (nicht von der Birgit, sondern wieder vom Fritz):

    Zitat:
    >In Gedanken< spricht der Protagonist mit sich selbst, er gibt sprachlich wieder, was er wahrnimmt, was er tut oder tun will. Dabei werden die distanzschaffenden Gesetze der Erzählsyntax wie der ordnenden Logik immer mehr aufgelöst: Infinitivkonstruktionen oder Wortpartikel werden aneinandergereiht, Wahrnehmung und Phantasie, Wunsch und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden sich kaum noch. (...)

    Äh, langer Rede kurzer Sinn: Ich wollte darauf hinaus, dass die Ich-Perspektive durchaus dazu gedacht ist, eine Geschichte aus verschiedenen Distanzen darstellen zu können. Pad bewegt sich hier im Rahmen der großen Distanz, während ich Brogis Vorschlag in einer minimalen Distanz mit Tendenz zum "stream of ...ihrwisstschonwas" einordnen würde. Beides hat seine Daseinsberechtigung und macht je nach Intention des Autors und Art der Geschichte Sinn.

    In dem Sinne, habt euch alle lieb und schreibt weiter

    beste Grüße,

    Maliz



    Re: Die Welt darüber

    Anonymous - 12.07.2007, 19:15


    Brogi hat alle lieb. Und ich sowieso. :-)

    Jawoll, Pad, schreib bitte weiter, ich finde das Konzept nämlich äußerst faszinierend, auch wenn das etwas in meiner "Kritik" unterging.



    Re: Die Welt darüber

    Padraigin - 12.07.2007, 19:36


    sry, ich habe euch auch alle lieb.

    Bitte versucht zu ignorieren, was ich da oben so blöd gelabert habe, aber ich kann einfach nicht anders.

    Klar ist das schon sehr beschränkt etwas hier reinzustellen und dann rumzuheulen, wenn die Kritik dann unweigerlich kommt.
    Ich meine das selten (fast nie) ernst.
    Jetzt eine fiese Kindheit und Jugend miteinfließen zu lassen ist zwar noch beschränkter, aber ich fühle mich genötigt, mich zu erklären.
    9 Jahre Mobbing haben meine Fähigkeit zur Kritik weitgehend zerstört, aber ich will fleißig daran arbeiten, das wieder in den Griff zu kriegen.

    Also werde ich ab jetzt meine dumme Fresse halten.
    Bitte kritisiert weiter.

    Pad



    Re: Die Welt darüber

    Khâraa - 12.07.2007, 20:03


    Padraigin hat folgendes geschrieben: 9 Jahre Mobbing haben meine Fähigkeit zur Kritik weitgehend zerstört, aber ich will fleißig daran arbeiten, das wieder in den Griff zu kriegen.

    Also werde ich ab jetzt meine dumme Fresse halten.
    Bitte kritisiert weiter.
    Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Habe ähnliches erlebt.
    Dass du es einsiehst ist ja schonmal ein Schritt in die richtige Richtung :)
    Zum Thema: Auch ich lese eher ungern Geschichten aus der ersten Person, das hat aber ausschließlich etwas mit meinen persöhnlichen Vorlieben zu tun. Nichtsdestotrotz finde ich deine Geschichte gut geschrieben und würde mich freuen mehr zu lesen.
    Khâraa



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