01 - Navaleas Geburt

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    Re: 01 - Navaleas Geburt

    knuddelkatze - 27.06.2007, 16:29

    01 - Navaleas Geburt
    Die Rinde löste sich nur schwer von diesem altehrwürdigen Baum. Das kleine Elfenmädchen blieb konzentriert bei ihrer schwierigen und auch teils gefährlichen Arbeit. Bei dieser Arbeit kam es häufig zu Unfällen durch den Biss der gefährlichen Baumschlange, doch das junge Elfenmädchen kannte sich aus. Die Rinde, welche das junge Elfenmädchen nun in ein besonderes Tuch mit magischen Ornamenten legte, war für den Heiler der Stadt. Dieser kleine Schatz behütete das Elbenmädchen mit aller Vorsicht und respektvollem Staunen, denn aus der Rinde dieses Baumes bereitete der Heiler einen besonderen Tee. Dieser Tee war mehr als nur ein berauschendes Getränk, hatte mehr als nur eine beruhigende Wirkung. Durch die Hand einer elbischen Jung-frau geschnitten und von Meisterhand zubereitet wirkte heilende Magie.

    In Romar, der Stadt der Menschen eilte ein anmutiges Wesen durch die Straßen. Seine geschmeidigen Bewegungen verrieten den Zuschauen, dass es sich bei dem Wesen um einen Felino handelte, ein Katzenwesen mit annähernd menschlichen Zügen. Menschen und Felinos kamen seit je her gut mit einander aus und Romar konnte alles zur Jagt bieten was die Felinos begehrten, weite Wälder und Steppen. Katzenwesen liebten die Jagt.
    Der Felino war auf dem Weg zu einem Heiler und er war in Eile, die Sorge um seine Frau trieb ihn an. Whitehorse war ihr Name und sie stand kurz vor der Entbindung ihres ersten Kindes.
    Es dauerte dem werdenden Vater viel zu lange, bis das er das Haus des Heilers erreichte. Überstürzt eilte er in das Haus, ver-suchte die verschlossene Tür zu öffnen, dann rief lauthals nach Ariki.
    Ein Elf öffnete behutsam die Tür und lies den Felino eintreten. Natürlich war der Heile darüber informiert worden, dass White-horse ihr Kind erwartete und Ariki war darauf vorbereitet.
    Der Elf folgte in aller Ruhe dem werdenden Vater und überlegte sich bereits auf dem Weg zu Whitehorse wie er den Felino los werden könnte. Der Heiler hatte schon viele Kinder auf die Welt gebracht, doch Whitehorse war für Ariki eine besondere Freundin und oft hatte er darüber nachgedacht wie diese ganz besondere Frau nur an einen Narren wie den Katzenprinzen Fischlein Casta-nyeda hatte geraten können. Nun ja, Narr war vielleicht ein we-nig hart, offensichtlich war jedoch das Whity ihren Mann liebte, mehr noch sie war ihm regelrecht verfallen. Ariki dachte an die Zeit bevor er Fischlein kennen lernte.
    Früher hatte Whity oft mit dem Heiler im Eberkopf gelacht und gescherzt. Bis in die Tiefen mancher Nächte hatten sie diskutiert und häufig hatte Whitehorse ihn getröstet, wenn ihm die Last des Lebens zu erdrücken schien. Für ihm war diese Frau keine Krie-gerin, sondern sie hatte genau wie er die Fähigkeit zur Heilung. Im Gegensatz zu Ariki, der zumeist Wunden versorgte kannte sich Whitehorse mit der Seele von Personen aus, heilte diese wenn sie die in einer grausamen Welt zusammen brachen. Doch seit sie Fischi kannte hatte sie nur noch Augen für ihn.
    Whitehorse und Fischlein waren Felinen und mit diesen Katzen-wesen hatten Elben weniger gemeinsam als mit den Menschen. Felinen waren nicht so stolz wie Elben oder so machtgierig wie Menschen. Diese Katzenwesen war vor allem Jäger. Sie kämpften nicht um Ehre oder Macht. Sie kämpfen in dieser Welt, weil es ihnen Spaß machte, dem Jagdinstinkt ihrer Rasse entsprach. Häu-fig wechselten Felinen zur Diebesgilde, da sie von dem strahlen-den Glanz der Edelsteine besessen waren. Doch Whitehorse war etwas besonderes. Einst war sie wie Ariki auch von elbischen Geblüht gewesen, doch in Liebe zu ihrem Mann hatte sie ihr elbi-sches Geburtsrecht aufgegeben und sich dem Ritual der Seelen-umwandlung hingegeben.
    Auch Fischlein war kein reinrassiges Katzenwesen. Er war wie sein Stiefbruder Silver ein Elementardämon. Doch anstelle des hitzigen Temperaments von Silver war Fischlein eher zurückhal-tend. Während Silver das Feuer beherrschte und dementspre-chend hitzig auftrat, war Fischlein als ein Wasserelementar eher sanfter in seinem Gemüt.
    Fischlein hatte nun den Heiler aufgesucht damit Ariki ihn bei der Geburt zur Seite stand. Fischlein ging einige Schritte vor Ariki, beeilte sich zurück zu seiner Frau zu kommen.
    Ariki konnte ein Grinsen nicht verbergen. Dieser Fischlein war ein Musterexemplar eines werdendes Vaters, keinesfalls zu gebrauchen für eine Geburt und mit Sicherheit würde Fischlein ihm nur im Weg stehen. Sollte Ariki besondere Maßnahmen bei der Geburt einleiten müssen, so wollte er Whitehorses Mann am besten nicht dabei haben.
    In einem der neun Schlafzimmer von Fischleins Haus lag eine hochschwangere Frau und wartete darauf, dass sie endlich von der Last und den Schmerzen befreit wurde. Sie war alleine und das in dieser Stunde! Die Wehen setzten regelmäßig ein und die kurzen Pausen, nur wenige Atemzüge der Entspannung, brachten ihr ein wenig Kraft. Oh ja, sie war eine starke Frau und nur selten kam ein schmerzhaftes Stöhnen über ihre Lippen, doch nun wur-de es Zeit.
    Endlich öffnete sich die Tür und sie sah ihren Mann zusammen mit Ariki hereinkommen. Der Heiler betrachtete die Situation. Er sah vor sich eine tapfere Frau welche gegen ihre Schmerzen an-kämpft. Noch war es nicht soweit, doch ihr Ehemann verbreitete eine stetige Unruhe. Ariki musste handeln und Fischlein eine Aufgabe zuweisen, welcher er bewältigen konnte. Der Heiler verlangte heisses Wasser und sah Fischlein fordernd an, als dieser nicht auf seine Anweisungen reagierte. Ein kurzer Knuff in des-sen Seite brachte ihn zur Besinnung und Fischlein. „Bitte bringe mir heisses Wasser, lasse es kochen und gieße es in eine große saubere Schüssel.“ Fischlein schaute von seiner Frau auf und Ariki an, dann reagierte er. Mit einem schmerzvollen Blick aus seine Frau entfernte er sich und ging in die Küche.
    Es trat eine gewisse Ruhe ein. Ariki untersuchte Whity sehr für-sorglich und auf seine elbische Art erkannte er sofort, dass die Geburt ohne große Probleme vonstatten gehen würde, nur Whity Ehemann machte ihm Sorgen. Die Untersuchung beruhigte Whi-ty, sie vertraute Ariki in dieser Sache. Im Moment konnte Ariki nicht viel tun außer Whity von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Tuch das Gesicht waschen, ihr zuzureden und ihr ein wenig Kraft durch seine Elbenmagie zukommen zu lassen. Doch Whitehorse nahm die Kraft des Elben nur bedingt an. Sie wollte trotz ihrer Schmerzen die Geburt möglichst alleine durchstehen. Nun war das Warten auf das große Ereignis angesagt. Ariki sprach seiner Freundin immer wieder Mut zu und erklärte ihr auf sachlich nüchterne Art wie eine Geburt abläuft, was dabei zu beachten war.
    Fischlein kam mit einer großen Porzellanschüssel, gefüllt mit dem vom Heiler verlangten heißen Wasser in das Schlafzimmer und wirkte nicht minder nervös und angespannt wie zuvor. Er verbreitete schon bei seiner Ankunft erneut eine unangenehme Spannung durch seine Ungeduld und ängstliche Hilflosigkeit. Ariki deutete Fischlein mit einem Nicken an welche Stelle er die große Schüssel gerne abgestellt haben möchte. Das Wasser dampfte. Ariki packte aus seinen Sachen eine kleine Schale aus. In dieser kleinen Schale aus weißen Porzellan füllte Ariki etwas heißes Wasser ab.
    Whitehorse brüllte vor Schmerz über die kommende Wehe und Fischlein eilte zu seiner Frau und stand prompt im Weg. Ariki sah auf die kleine Schüssel in seiner Hand und seufzte. „Mach mir bitte einen guten Kaffe mein Bester,“ bat Ariki den Felino ein-dringlich.. „Kaffee?“ Fischlein war außer sich vor Entsetzen und was selten vorkam, er war sprachlos.
    „Fischi,“ erklärte Ariki sehr einfühlsam, „ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen und du willst bestimmt nicht, dass ich gleich bei der Geburt vor Hunger ohnmächtig umfalle, oder? Da-her mach mir bitte einen Kaffee und besorge mir etwas von dem Osterstriezel beim Bäcker.“ Als Fischlein verstanden hatte (es dauerte einige Augenblicke) machte er sich auf den Weg die ge-wünschten Sachen zu besorgen.
    Whity sah den Heiler dankbar an. Sie hatte sich nicht nur Sorgen um sich, sondern auch noch um ihren Mann machen müssen und nun war sie in den besten Händen und ihr Mann hatte eine Auf-gabe. Die Wehen kamen und gingen und Whitehorse ertrug sie tapfer, immer daran denkend wie stolz ihr Mann auf sie sein wür-de. Als Fischlein zurück in das Zimmer kam war er außer sich vor Atem und er hatte zum Kaffe, Osterstriezel auch noch eine Pirole Heiltrank aus dem Wald besorgt. Vorsichtig reichte Fischlein seiner Frau den Trunk gegen die Schmerzen. Ariki wusste, dass es in diesem Stadium der Geburt gefährlich, sogar tödlich für das Kind sein konnte wenn Whitehorse von dem Heil-trank nehmen würde. Doch zu seinem immer wiederkehrenden Erstaunen lehnte Whitehorse den Zaubertrank ab. Eine grimmige Zufriedenheit erfasste Ariki, niemals würde Whitehorse ihn ent-täuschen. Gegen die Schmerzen stellte Ariki nun den Tee der magischen Baumrinde her und reichte seiner Freundin das beru-higende Getränk.
    Ariki missbilligte die Stimmung von Schmerz und Aufgewühlt-heit im Schlafzimmer. Ruhe und Entspannung waren wichtig und daher bildete sich eine Sorgenfalte auf seiner Stirn als Whitehorse wieder einmal ihre Tapferkeit unter Beweis stellte und den Tee ablehnte. Zu seiner Zufriedenheit sah der Heiler erstaunt, als Fischlein den Tee aus lauter Nervosität selbst trank anstelle ihn auf die Seite zu stellen. Augenblicklich setzte die beruhigende Wirkung des Tees ein und Fischlein war ausgeglichen und zum ersten Mal brauchbar.

    Dann setzte die Geburt ein. Als Ariki den Kopf der kleinen Feline sah konnte er es sich nicht nehmen lassen ein erstauntes „Es ist ja doch kein Seepferdchen, sondern eine kleine Katze“ in Anspie-lung auf Fischlein und Whitehorse in den Raum zu werfen.
    Die eigentliche Geburt ging schnell. Whitehorse war froh, als sie pressen konnte und das tat sie mit der letzten Kraft, die ihr noch gegeben war. Als der Druck in Whitys Innern nach lies war sie dankbar und griff nach der Hand ihres Mannes und warf ihm ei-nen glücklichen Blick zu. Sie hatte Schmerzen, doch diese wür-den vorbei gehen, nun durfte sie ruhen.
    Whitys Mann Fischlein sah zum ersten mal in seinem Leben sei-ne Tochter, ein kleines hilfloses, erbarmungswürdiges Bündel, feucht und verschmiert, es war genau dieser Augenblick als es im durch den Kopf ging „Ich bin ein Vater!“ Tausend Schwüre und Versprechen erfüllten seine Gedanken und in seine Augen traten Tränen des Glücks. Er wischte sich die feuchte Wange mit einer Hand trocken und küsste seine Frau. Fischlein spürte Magie, es war Glück in seiner reinsten Form und dieser Augenblick der Freude durchdrang ihn ganz und gar aus. Ariki drückte Fischlein ein sauberes Elbenmesser in seine Hand und deutete auf die Na-belschnur. Mit Tränen in den Augen trennte Fischlein das Kind von seiner Frau.

    „Zeigt mir bitte das Kind“ flehte Whitehorse seinen Mann an, doch die kleine Katze war noch voller Käseschmiere und Blut. Daher schleckte Fischlein nach Felinenart den jungen Nachwuchs als erstes sauber und reichte anschließend das kleine Wesen sei-ner Mutter. Ariki sah sich den Felino voller Ekel an, als dieser das Kind abschleckte und meinte, dass man die Kleinen auch baden könne. Die Geburt war noch nicht vorüber, der Mutterku-chen musste ganz aus dem Leib der schmerzgepeinigten Frau heraus. Ariki drückte auf den noch wunden Bauch, presste den letzten Rest heraus, dann kontrollierte er, ob alles in Ordnung war. Ariki nickte zufrieden. Zu recht war er auf seine Freundin stolz und sie hatte nun eine kleine hübsche Tochter.
    Der Heiler gab Fischlein noch einige Anweisungen wie er mit dem Mutterkuchen zu verfahren hätte. Dann gratulierte er seiner Freundin und ihrem Mann zum Nachwuchs und machte sich auf den Weg. An der Tür kam ihm noch ein entsetzlicher Gedanke. „Fischlein komm bitte einmal. Ich möchte dir nur noch unter uns Männern sagen, dass die Zeiten, in denen man den Mutterkuchen einer Feline zum Fressen gegeben hat schon lange vorbei sind.“ Daraufhin verlies Ariki die frisch gebackenen Eltern und ging nach Hause.

    Später, als Mutter und Tochter schliefen machte sich Fischlein auf dem Weg die gute Nachricht seinen Freunden zu erzählen. Crest machte den Vorschlag den Mutterkuchen im Garten zu ver-graben und einen Baum darauf zu pflanzen. Natürlich wurde viel gelacht Scherze getrieben, gesungen und getanzt. „Und es ist ganz bestimmt kein Seepferdchen?“ fragte Chloè die sich vor kurzem der Gilde angeschlossen hatte. Chori fragte: „Und… wirst du das Kleine auch im Wald aussetzen wie es ja in Eurer Familie üblich erscheint?“ Zu allem lächelte Fischlein und ver-teilte freudig Zigarren. Dann frage Crest:“ Wie soll denn die klei-ne Feline heißen. Fischlein lächelte ihn voller Stolz und mit einer Seelenruhe an. „ Mit dem Seepferdchen hattet ihr noch nicht einmal so unrecht. Unsere Tochter heißt Navalea“.



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