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Re: Religionen als neuronaler Wirkungszusammenhang.
mpoetschik - 16.06.2007, 15:30Religionen als neuronaler Wirkungszusammenhang.
Hallo,
Je laenger ich mich mit dem Thema beschaeftige, umso sinnloser kommt es mir vor.
Da starben und sterben immer noch Millionen Menschen oft qualvoll, grausam und in jedem Falle ueberfluessiger Weise im Namen von irgendwelchen Religionen, obwohl diese jeder rationalen Grundlage entberen.
Warum?
Massenpsychologie und Neurotheologie beschaeftigen sich mit diesem Themenkomplex und sehen hier Gemeinsamkeiten in der die Ratio ueberlagernden neuronalen Aktivitaet im Kortex, welche per PET nachweisbar ist.
In Angetracht der Tatsache, das unsere Wahrnehmung der Welt (unsere Wirklichkeit) grundsaetzlich durch emotionale Zustaende gefiltert wird (Grundlage der Psychatrie), ist eine entsprechende religioese Wahrnehmung als ein solches moegliches Resultat sehr wahrscheinlich.
Motiviert und letztlich verstaerkt durch die massenpsychologische Dynamik endet ein solcher Prozess deshalb oft in tiefer Religioesitaet bei gleichzeitigem Glauben an eine Konformitaet mit der Realitaet.
Demnach sind Religionen als Phaenomen sowohl individuell als auch massenpsychologisch zu betrachten.
Individuell bleiben sie im Alltag oft durch Sachzwaenge und Wirkungszusammenhaenge sekundaer, da individuelle Emotionen hier oft eine nur untergeordnete Rolle spielen.
Massenspychologisch aber haben sie enorme Kraft.
Wie LeBon schon vor 300 Jahren schrieb, denkt die Masse nicht rational sondern emotional. Und genau deshalb breiten sich Religionen weiter aus, obwohl sie keinerlei nachweisbaren Bezug zur Wirklichkeit haben muessen.
Sie sind ein urspruenglich massenspychologisches Phaenomen, welches sich dynamisch weiterentwickelte und dabei sowohl auf die individuelle Psyche durchschlug, als auch mittels statischer Verankerungen ihrer selbst (Traditionen, Dogmen, Buecher und Wallfahrtsorte) zur Orientierungsgrundlage der Individuen wurde und sich so selbst verstaerkt.
Das dieser emotionale Filter (Religionen, Gott, Engel, Teufel) bei vielen Individuen ein unumgaengliches neurologisches Faktum ist, welches die eigene Wirklichkeit definiert und das diese z.T. extreme Auswirkungen auf das soziale Umfeld hat, erscheint mir ebenso plausibel wie fatal.
Anmerken moechte ich nur noch, das dieses selbstverstaendlich nicht der einzige psychische Filter ist.
Andere sind die der optische Mustererkennung, der akustischen Wahrnehmung und andere Filter sensitiver Reize.
LG
Martin
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