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Re: Kansas
tosa34 - 17.11.2007, 00:58Kansas
Ein Bericht über unsere Kansas-Reise wurde erfragt.
Die Fahrt dorthin ist zwar lang, aber durchaus angenehm. Von hier westlich durch Wisconsins Farmgegend mit interessanter Hügellandschaft bis zum Mississippi. Auf dessen anderer Seite dann Iowa, das viele langweilig finden, aber mir gefällt es. Hübsche Städtchen und Dörfer, viel Farmland, so wie es sein sollte: grasende Pferde und Kühe und Schafe, alle mit viel Auslauf. Diesmal auffallend viele Maisfelder, wo früher Verschiedenes angebaut wurde, mit riesigen neuen Silos für all den Mais, aus dem dann Ethanol wird. Statt der bisher üblichen Würfel von Heu und Stroh jetzt grosse Rollen von Maisstroh.
Dann durch Missouri nach Süden bis Kansas City und von da 50 km westlich nach Lawrence. Das ist ein schmuckes Universitätsstädtchen von ca. 80 000 Einwohnern, vielen interessanten Geschäften und Restaurants, viele Unikate statt der sonst üblichen Ketten. Und eine ganz junge Atmosphäre wegen all der Studenten aus der ganzen Welt.
Wir erlebten das Herbstschulkonzert der beiden Bürschchen mit, und eine Schulaufführung bei der Colin gleich mehrere Rollen spielte. Fotografieren war bei der letzteren leider verboten.
Ich kann mir gut vorstellen, dort zu leben. Trotz der Spinnen, von denen wir übrigens keine sahen.
Schönes Wochenende Euch allen!
Tosa.
Re: Kansas
Luca - 17.11.2007, 08:03Re: Kansas
Danke für Deinen Reisebericht!
So können wir uns ein wenig mehr vorstellen, wie es bei Dir aussieht.
Wie lange ist denn die Fahrt? Macht Ihr sie auf einmal oder ist das nicht möglich? Warum fliegt Ihr nicht? Führt die Autobahn am Missishippi lang (so wie hier teilweise am Rhein), so daß man immer wieder mal einen Blick auf den Fluß werfen kann?
Wie ist es mit der Viehwirtschaft bei Euch? Ist es üblich, die Tiere auf weitem Gelände laufen zu lassen oder dominiert doch die Mast- und Stallhaltung?
Der Maisanbau wird wohl immer mehr zunehmen, da der Ethanol zu einer großen Spritalternative wird... Wahrscheinlich werden dadurch andere Produkte nicht mehr angebaut werden können?
Schade, daß das Fotografieren bei der Schulaufführung von Colin verboten war! Wahrscheinlich wurden offiziell ein paar Bilder gemacht, die man dann kaufen durfte, konnte, mußte...?
Zum Glück habt Ihr keine Spinnen gesehen, das wird Tobias freuen! :wink:
Aber wenn ich mir vorstelle, sie waren vielleicht doch da, nur man hat sie nicht gesehen oder hat haarscharf in der Schublade an ihnen vorbei gegriffen...!
Luca
Re: Kansas
karin - 17.11.2007, 14:34Kansas
Ein interessanter Bericht über die Fahrt und den Aufenthalt in Kansas. Schade, dass Du keine Aufnahmen machen durftest. Wäre für uns interessant gewesen.
Was ich ein wenig bedrohlich finde sind die Spinnen, zudem liegt Kansas ja auch noch inmitten des Tornado Gürtels, das stelle ich mir ebenfalls recht ungemütlich vor. Ist denn Deine Familie bisher soweit verschont geblieben? Oder sind dort die Häuser/Dächer so stabil gebaut, dass nichts passieren kann?
LG Karin :)
Re: Kansas
tosa34 - 20.11.2007, 03:26
Lieber Luca,
Die Fahrt dauert knapp 10 Stunden und ist für zwei Fahrer leicht an einem Tag zu bewältigen. Um zu fliegen, müssten wir erst mal eine halbe Stunde zum Flughafen fahren. Dort einen Abstellplatz für's Auto finden. Dann zwei Stunden vor Abflug dort sein, gefolgt von einer Stunde Flug. Meistens dauert es eine halbe Stunde bis das Gepäck abgeholt werden kann, dann Wagen mieten, und noch eine Stunde Fahrt vom Flughafen nach Lawrence. Es wären also 4-5 Stunden eingespart, aber wir würden nicht soviel sehen. Außerdem fahren wir beide gern und genießen die Zeit im Auto zusammen, mit Gespräch, Radio, CDs. Teurer wäre es auch um's vielfache. Und oft schleppen wir irgend ein Möbelstück hin.
Es gibt eine Autostrasse am Mississippi entlang, dauert etwas länger, aber wir haben es auf der Heimfahrt schon ein paarmal gemacht, Dann kommt man durch Hannibal in Missouri, wo Mark Twain aufwuchs, und wo Tom Sawyer spielt. Das ist eine sehr schöne Fahrt, aber, wie gesagt, einiges länger. Ich glaube, in Zukunft werden wir öfter mal zwei Tage zur Reise nehmen um mehr sehen zu können.
Die Kühe mit viel Gelände sind leider die Ausnahme, für alle Tiere ist das eher ein Leben in der Fabrik ohne viel Freude.
Liebe Karin,
wir haben diesmal in die Schubladen geschaut, ehe wir hineingriffen, aber die Recluse Spinnen (Recluse = Einsiedler) bleiben wirklich lieber allein und kommen nicht etwa hinter uns her.
Als unsere Kinder vor 12 Jahren ihr Haus bauten, (wie Du richtig sagtest, wird die Gegend Tornado Alley genannt) verlangten sie einen Keller, was den Architekten in großes Erstaunen versetzte. Kaum jemand hat einen Keller. Jetzt haben sie einen tornadosicheren Raum, alle anderen haben wohl große Zuversicht. Ein paarmal haben sie ihn schon benutzt.
Erst im vergangenen Frühjahr wurde ja die kleine Stadt Greensburg in Kansas total von einem Tornado weggefegt. Unser Schwiegersohn führte die Aufsicht über die Bereinigung und hat recht unglaubliche Bilder. Auch da keine Keller, und es bleibt einfach keine Spur dieser kleinen Stadt.
Schwer zu verstehen.
LG
Tosa.
Re: Kansas
karin - 22.11.2007, 21:11Kansas
Liebe Tosa,
es ist wirklich interessant für uns ein wenig mehr über den mittleren Westen zu erfahren. Fein, die Brown Recluse Spinnen sind Dir erspart geblieben, denke mal es ist recht leicht, wenn man unachtsam in einen Schrank greift gebissen zu werden.
Ich habe schon viele Fernsehberichte über die Twister Hunter gesehen, erst vorgestern wieder einen. Sind ja recht rauhe Kerle die den Tornados auf der Spur sind, um nur den Rüssel zu fotografieren und sich u. U. in Lebensgefahr begeben. Dann gibt es noch das "Sightseeing" in geführten Gruppen, allerdings sind die Reiseleiter sehr erfahren und wissen genau wann es Zeit ist eine Gegend zu verlassen.
Spannend und bedrohlich zugleich. Sehr vernünftig sich vorsichtshalber einen tornadosicheren Keller einzurichten, man kann ja nie den Verlauf bestimmen. Die Nachbarn haben sehr, sehr viel sagen wir einmal Gottvertrauen, ist aber vielleicht das verkehrte Wort.
Danke Dir für die Berichterstattung.
Viele Grüsse Karin :)
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