Dem Himmel verwehrt

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Dem Himmel verwehrt

    pinkes-woelkchen - 13.09.2007, 15:44

    Dem Himmel verwehrt
    Header:



    Titel: Dem Himmel verwehrt

    Autor: Pinkes-Woelkchen

    Genre: Drama, Romanze… (?!)

    Rating: P12 Slash

    Warnings: Diesmal ist es nur angedeuteter Slash bzw. Twincest, ich habe mich mehr auf den eigentlichen Verlauf der Story konzentriert.

    Pairing: Tom x Bill

    Disclaimer: Eigentlich könnte ich das ganze von anderen Geschichten kopieren, oder? xD Bill und Tom gehören sich selbst, sowie ganz Tokio Hotel! Ich bin immer noch arm, auch wenn ich es gerne nicht wäre. Ich glaube nicht daran, dass die Zwillinge schwul sind, oder der ein oder andere der beiden gerne mal Inzest betreiben würde… Oo *hust* Ach ja!
    Das Lied „Chasing Cars“ von „Snow Patrol“ ist nicht meins ^^ nur mal so… Und die Geschichte repräsentiert nicht unbedingt die Wirklichkeit, sondern eher meine Meinung und wie es sein könnte! Wie es vielleicht ist… (Außer das mit dem Twincest *lach*… ähm, ja…), Ich wollte das nur mal zu Papier bringen!

    Widmung: Allen Tokio Hotel Fans! Ich hoffe, zu Recht. Ich will nicht, dass sich irgendwer angesprochen fühlt, den ich gar nicht meine und ich dann fette Buh–Schreiben kriege! *lach* Das hier ist nur meine Meinung und vielleicht eine klare Sicht der Dinge… Bitte, liebe Tokio Hotel Fans, achtet mal darauf! ;)

    Zusammenfassung: Wenn Bill sich an die zwei Jahre zurück erinnerte, in denen sie schon berühmt waren, dann dachte er zwar nicht nur an das schlechte, doch an diesem Tag, in seiner Zwei-Stunden-Depression, sah er den Himmel einfach nicht mehr. Das größte aller Übel war immer noch in der Mehrzahl – Sein Bruder bemühte sich wie immer, sein kleines Energiebündel wieder aufzupeppen.

    Anmerkung: Ich musste das einfach mal schreiben, weil ich schon seit längerer Zeit fand, dass alles ungerecht ist. Und wenn jetzt ein paar Leute sagen „Ja, ist total gemein, dass TH nicht mehr so oft hier sind.“ dann meine ich das nicht! ^^‘ Ich spreche nicht jeden direkt an, weil ich gar nicht wissen kann, wie manche sind! Deswegen bitte ich euch trotzdem auch hierzu konstruktive Kritik zu geben, damit wäre uns allen geholfen. Es ist trotzdem alles nur Fiktion, auch wenn man meinen könnte, dass es genau so abläuft. Bitte, behandelt TH nicht so, als wären sie eine Puppe, die man einfach mal rumreichen könnte. So nach dem Motto: „Frankreich hat Tokio Hotel jetzt schon zwei Monate gehabt, Deutschland will auch damit spielen, also her!“

    Und, wenn ihr wollt, dann könnt ihr bei dieser Story das Lied „Chasing Cars“ von „Snow Patrol“ hören, das gehört nämlich zur Story, auch wenn das die böse Melancholie unterstreicht! XD

    ~*♥*~__________





    *Dem Himmel verwehrt*


    Es war nicht immer leicht ein Star zu sein. Der schwarzhaarige Junge, dessen Gesicht vollends unter seinen Haaren verdeckt wurde, beobachtete still den Boden und focht einen Kampf mit sich selber, seinem Gewissen und seinen Gefühlen aus. Er hatte doch gewusst worauf er sich einließ, aber keiner konnte ahnen, dass es wirklich so ausarten könnte! Niemand.
    Mit einem Lächeln erinnerte er sich an die Zeit aus „Durch den Monsun“ zurück. Oh, Mann. Sie waren noch so jung, hatten noch so viel Spaß, so viel Unsinn ging auf ihr Konto!
    Ihre arme Mutter, dachte der Junge schmunzelnd und schaute hoch zur Decke. Sein Blick fing den großen, schweren und protzig aussehenden Kronleuchter ein. Zwar war es so, dass sie viel Geld hatten und wenn sie in Hotels übernachten mussten, dann in so welchen. Nur in solchen. In jenen, in denen ihnen alles geboten wurde. Vom besten Buffet, bis hin zur kleinen Entspannungsoase mit Massagen. Doch was gab ihnen das? Das Gefühl wichtig zu sein?
    Hatte das nicht schon längst jeder Mensch in ihrem Alter? Sie waren doch schon fast 18 Jahre alt und hatten trotzdem in allem Mitspracherecht.

    Aber es war noch nicht einmal dieser Punkt, der ihm so oft, so schwer im Magen gelegen hatte. Es war schlimm genug, dass sie kaum Privatleben hatten, dieses war schon lange gestorben, die letzte Ecke behielt er für sich im Dunkeln. Die Paparazzi waren ebenso eine Plage. Früher hatte er über Ausbrüche der Stars nur den Kopf geschüttelt und sich gefragt, wie man nur so auf diese Menschen reagieren konnte, doch heute wusste er es besser. Sie waren mehr als nur einfach unverschämt und machten sein Privatleben von Sekunde zu Sekunde noch mehr zu Nichte.
    Doch auch dieser Punkt war es nicht wert, in derartige Zwei-Stunden-Depressionen zu verfallen.


    „Bill, ich hab dich gesucht.“, flüsterte ein Junge neben ihn, der gerade zur Türe hinein gekommen war, die Key-Card des Zimmers trug er immer bei sich, nur der schwarzhaarige Junge und sein Bruder besaßen sie. „Ach“, lächelte er. „Wo solltest du auch anders sein?“


    Es war eine Option, welche alle anderen wohl schon vom ersten Augenblick an ausgeschlossen hatten. Aber er war es doch selbst schuld, er hatte immer gesagt und immer betont, dass er es liebte, wenn diese Mädchen kreischten, wenn sie alles gaben, wenn sie ihn sahen, sogar anfingen zu weinen. Am Anfang war es ganz lustig, er hatte sich riesig gefreut und bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.


    Damals fühlte er sich wichtig.


    Nach einiger Zeit wurde es langweilig, doch er grinste trotzdem sein Grinsen, was heute keiner mehr außer ihm und seinem Zwillingsbruder verriet, dass es falsch war. Auf Konzerten war es okay, sie übertönten zwar fast schon ihre Musik, aber die Band verfiel dennoch in ihren gewohnten Rhythmus. Sie spielten, sangen und redeten als wären die ganzen Zuschauer nicht da, diese zeigten sich nur, wenn sie mitsangen, dann kam es Bill wieder wie ein Traum vor, dann freute er sich, so welche Fans hatte er sich immer gewünscht!


    „Bill, alles okay?“ Der Junge nahm den anderen in den Arm und strich immer wieder über dessen zierlichen Körper. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf diesen und er schloss die Augen. Er wusste, dass er in der Gegenwart seines Zwillings nichts sagen musste, wenn er nicht wollte und er wusste, dass dieser bereits verstand, was sein jüngerer Bruder hatte.


    Wenn er von der Bühne ging, zeigten sich wieder diese grauen Wände, die ihm den Himmel verwehrten. Der Alltag war schlimmer als früher, auch wenn man meinen musste, dass sie jetzt so viel mehr Abwechslung im Leben hatten.
    Und doch wollte er sich nicht beschweren.

    Doch die Fans wurden krasser. Wieder lächelte er widerwillig, als er daran dachte, welch großes Grinsen er im Gesicht getragen hatte, bei ihren ersten Autogrammen. Die Mädchen standen teilweise nicht weniger als 30cm vor ihnen und kreischten dennoch so ohrenbetäubend, dass er manchmal dachte, er müsse taub werden, was jedoch nicht im geringsten geschah, er konnte nach wie vor gut hören.

    Nach einiger Zeit musste er jedoch feststellen, dass nicht nur das zum Staralltag dazu gehörte. Die Mädchen kreischten wann immer sie die Jungen sahen, sie wurden aufdringlicher, oder meinten sie das nur, weil es jetzt schon zwei Jahre lang so ging?
    Sie verfolgten sie überall dort hin, wo sie sich gerade aufhielten, campten vor ihrem Haus in Loitsche und machten Hamburg unsicher, warteten, bis sie die Jungen endlich sahen. Manchmal hatte er sich gefragt, wie man nur so schamlos sein konnte und das heftiger als die Paparazzi! Dabei müsste man doch meinen, dass gerade die Fans genug Loyalität besaßen und ihren Stars Freiraum und Privatleben gönnten. Während andere Prominente über gelegentliche Stalker klagten, konnte man fast schon sagen, dass fast jeder fünfte Fan von ihnen einer war.


    „Billy, denk doch nicht immer so viel darüber nach, das wird nur schlimmer.“, redete er auf ihn ein und streichelte seinem Bruder flüchtig über die Wange, lehnte sich an dessen Schulter und seufzte kellertief. „Du weißt doch, dass ich es nicht sehen kann, wenn du so down bist.“
    Bill nickte und verdrängte den Gedanken, dass er sich zusammenreißen musste. Doch, was bitte sollte er zusammenreißen? Er hatte sich immer zusammengerissen, das war gar keine Frage!


    Es war gut ein Jahr vergangen, da fühlte er sich zum ersten Mal leicht unwohl. Die Termine häuften sich, andere Menschen verlangten viel zu oft, viel zu viel von ihm und dann kamen noch die Fans. Er versuchte sein Lächeln aufrecht zu erhalten und oft war es auch nicht gefaked, er vergaß für einen kleinen Moment einfach nur seine Sorgen und lebte im Hier und Jetzt, auch wenn man vielleicht in der Zukunft leben sollte.


    Damals redete er sich ein, wichtig zu sein.


    Dann kam noch dieser überaus große Druck. Die Produktion des neuen, zweites Albums, welches natürlich noch besser werden musste als das erste, um in diesem großen, harten Geschäft beständig zu bleiben, Promotiontour in ganz Europa, die neue Tour, Interviews und Fernsehauftritte.
    Und die Fans… was wären sie ohne die Fans? Genau das rief er sich immer wieder ins Gedächtnis. Was wären sie ohne die Fans? Ganz normale Jungen, die jetzt wohl immer noch in diesem Kuhkaff sitzen und für das Abitur büffeln würden. Und das wollte er nicht, das wollte er weniger als so in der Öffentlichkeit zu stehen, auch wenn er seiner Jugend trauernd nachblickte, schließlich war er vor den Augen aller erwachsen geworden, auch wenn es nur zwei Jahre waren. Damals war er doch noch 15. In diesem Alter machten Jugendliche in ihrem Alter sinnlose Partys, vergnügten sich mit Mädels und machte nur noch Unsinn – damit war zur Beginn ihrer Kariere Schluss, doch sie wollten es ja so, niemals im Leben würde er jetzt noch tauschen wollen, auch wenn es schwer war.
    Doch was trauerte er noch mal hinterher? Er hatte sich doch schon mit 13 zierlichen Jahren erwachsen gefühlt, was auch klar war, bei so welcher Verantwortung, die sie damals schon trugen.
    Und ein Stückweit war es auch der Verdienst seines Bruders, der ihn so stark hatt‘ werden lassen, da war er sich sicher, würde es Tom nicht geben, wäre er jetzt nicht so, wie er nun mal war.
    Er würde nicht so rumlaufen, seine Haare nicht so tragen, seine Fingernägel nicht lackieren und schminken am aller wenigsten. Ohne ihn wäre er schwach. Ohne ihn hätte er es nicht geschafft, ohne seinen Halt und dessen Mut, der auch seiner war.


    Tom küsste seinen Bruder auf die Wange, danach flüchtig auf den Mund und lächelte bitterlich. Bill mochte es nicht, wenn er sich hingab, wenn er sich dieser Sünde hingab. Dieser wusste um die Gefühle, die sein Bruder für ihn hegte, er hatte es ihm einmal gesagt, er hatte es einfach nicht verbergen können, nicht vor ihm. Sie hatten sich immer alles gesagt, da musste sogar so ein riesiges und unmoralisches Geheimnis in die Knie gezwungen werden.
    Doch Bill war es egal, Tom war sein Bruder und er vertrat stark die Meinung, dass man nichts für seine Gefühle konnte, wenn man sich dessen nicht hingab. Er würde den Teufel tun, würde er sich von Tom abwenden nur deswegen.

    „Tom!“, ermahnte er seinen Zwilling trotzdem und strich ihm über die Nase. Er mochte es nicht, von ihm geküsst, oder anderweitig mit seinen Gefühlen in Berührung zu kommen. Nicht, weil er es verabscheute, so war es nicht, sondern weil er wusste, dass, würde er einmal nachgeben, aus welchem Grund auch immer, dass er und Tom es bereuen würden. Hatte man einmal von einer Süßigkeit genascht, kam man nicht mehr von ihr los, das war ihm klar, und so blockte er jeden noch so kleinen Anmachversuch ab und erstickte die vergeblichen Versuche noch im Keim.

    „Was denn? Ich bin auch nur ein Mensch.“, schmollte der und drückte seinen Kopf näher an Bills Halsbeuge. Sie gaben sich beide Halt, indem sie gaben und nahmen. Bill machte die Sache mit dem Erfolg zu schaffen, sein Bruder suchte gleichzeitig Nähe und Weite seines Zwillings und landete am Ende doch nur wieder in seinen Armen.

    „Doch wohl eher nur ein Junge. Das ist ein Unterschied, Tom. Mädchen sind anders.“

    „Ach ja, glaubst du?“

    „Weiß ich!“, beharrte Bill auf seine Meinung und setzte seit Stunden zum ersten Mal wieder ein ernst gemeintes Grinsen auf, stellte sogleich fest, dass Tom es mal wieder geschafft hatte.

    „Woher denn das, Billy? Du sollst nicht wissen.“

    „Das heißt anders, du Honk! Du sollst nicht glauben, so heißt das!“

    „Aber glauben ist mehr als wissen.“, nuschelte er und drückte, alle Einwände des Jungen neben ihm ignorierend, dessen Hals einen Kuss auf. Es glich fast einem Spiel, welches tödlich enden könnte, es aber nicht tat. Er verstand immer noch nicht, wieso Bill es so egal war, Hauptsache er tat nichts schwerwiegendes. Ein paar Küsse waren immer drin gewesen, sogar – und Tom musste nicht lange zählen – ein Zungenkuss hatte er mit ihm geteilt.


    Sie näherten sich mit immer größer werdenden Schritten der magischen Zahl „18“ und wurden sich fast schmerzlich bewusst, wie schnell die Zeit doch verrann. Manchmal, in stillen und einsamen Augenblicken, hatten sie sich gefragt, wie ihr Leben anders ausgesehen hätte. Normalerweise verdrängten sie diesen Gedanken einfach wieder, denn er war es nicht wert ihn zu Ende zu denken. Das „würde“ und „hätte“ ergab gar keinen logischen Sinn und erzählte doch nur von Dingen, die passieren könnten, es aber nicht taten.
    Und doch ließen sie es manchmal zu. In einsamen Momenten waren ihre Gedanken, Wünsche, Träume und Erinnerungen ihre einzigen Freunde, wenn man es mal hart ausdrücken wollte.
    Zum Glück gab es nicht sonderlich viel von diesen Momenten, auch wenn das dann hieß, dass sie automatisch mehr arbeiteten.

    Würden die Wochen ebenso rasch an ihnen vorbei ziehen, würden sie zuhause in Magdeburg sitzen und nicht in Hamburg? Nicht in der ganzen Welt herumreisen? Keine Musik machen? Bill war sich sicher, nein, würden sie nicht. Es gab Tage, die verbrachten sie in ihrem trauten Zuhause. Nur sie, ihre Mutter und Gordon, ihr Stiefvater. Teilweise langweilten sie sich sogar und schämten sich im selbigen Augenblick, da sie doch ihre Familie um sich hatten. Und diese Momente waren rar geworden und wie sie das waren! Deswegen freuten sie sich trotzdem umso mehr, wenn es off-days gab, die sie in Loitsche verbringen konnten.
    Als sie mit „Durch den Monsun“ in die deutschen Charts geschlittert waren, waren sie in einem Alter gewesen, in dem ihre Familie meist ein wenig gestört hatte, wenn man es mal so ausdrücken wollte. Trotzdem war es bei ihnen nicht so krass gewesen, ihre Mutter war ihnen nie peinlich gewesen, eigentlich war sie sogar recht cool. Doch mit 15 und 16 Jahren versucht man sich nun mal abzukapseln, das war der Lauf der Dinge und völlig normal. Doch mit der Zeit, in der sie ihre Mutter und den Rest nur noch eher selten sahen, sehnten sie sich immer öfter nach ihnen, heute waren ein paar Tage bei ihnen wie Kur, wie Ferien mit dem schönsten Urlaub auf den Malediven. Nichts war schöner, auch wenn der Junge mit einem belegten Grinsen auf das, vor seinen Augen verschwommene, hellblaue Meer hinaus blickte.

    „Bill, sing mir was vor!“, bat sein Bruder und kuschelte sich noch mehr an dessen Körper, nach dem er sich so sehr verzerrte, ihn aber nie bekommen sollte und doch nahm er es hin, so hatte er Bills Endscheidung noch nie unter Zweifel gestellt und es akzeptiert, so lange sein Bruder nur seine Gefühle akzeptierte. „Das willst du nicht hören.“, redete sich dieser raus und schwelgte noch in ein paar Nachwirkungen der Zwei-Stunden-Depression, welche sein Bruder ja so erfolgreich mit Bleifesseln ins Meer geworfen hatte. Dort würden sie erst einmal bleiben, so lange, bis ihm ein neuer Anfall schüttelte, doch er vertraute darauf, dass Tom immer wieder kam und immer wieder das selbe tat.

    „Doch, doch! Wirklich.“

    Kurz dachte er daran, dass seine Stimme doch gar nicht so außergewöhnlich war, sie war durchschnittlich, mehr nicht. Seine Band war teilweise nur so erfolgreich, weil sie in die derzeitige Welt passte. Sie sahen gut aus, also die erste Anlaufstelle junger Mädchen und dann die Texte, welche wohl auch diese Generationen ansprachen… An seiner Stimme lag es nicht, doch Tom mochte sie, Tom mochte alles an ihm, einfach so, dafür brauchte er keinen Grund.

    Ob diese Gefühle nun der Grund waren, oder die Tatsache, dass sie Verwandt waren, konnte er nicht sagen, doch es beschäftigte ihn auch nicht.

    Bill stimmte erfolgreich die ersten paar Töne eines Liedes an, welches wohl jeder guter Zuhörer kannte. Er mochte die Band, er mochte die Musik und dieses Lied ganz besonders und man konnte es gut singen, Tom würde es lieben, dachte er sich im Stillen und schalte sich für diesen Gedanken. Ihm würde es gefallen, das wusste er doch!


    We'll do it all
    Everything
    On our own

    We don't need
    Anything
    Or anyone

    If I lay here
    If I just lay here
    Would you lie with me and just forget the world?


    Kurzerhand stoppte er sich als er spürte, schwach geworden zu sein. Sein Zwilling hing schon unlängst ganz um seinen Hals und streichelte ihm über den Rücken, was er nur zu gerne mit sich machen ließ und jetzt hörbar schluchzte. Wann war er schwach geworden? Hatte ihm diesen Lied so sehr zugesetzt? Es war ein trauriges Lied, okay, aber in diesem Lied überwog doch die Hoffnung, oder? Er wollte nicht schwach werden, das hatte er noch nie gewollt und er war es auch nie gewesen, er wusste wirklich nicht mehr, wann er das letzte mal richtig geweint hatte, dazu war es nie gekommen. Er log die Zeitungen nie an, wenn die Reporter ihn fragten, wann er zuletzt die ein– oder andere Träne vergossen hatte und er immer wieder dementierte, dass dies wohl aus Freude passiert sei.

    Doch jetzt tat er es und nie hätte er geglaubt, es nicht zu bereuen. Sein Bruder wog ihn sanft hin und her, streichelte ihm am Rücken, über seine Haare und gab beruhigende Töne von sich, bis Bill sich wieder zusammenriss und sein Zwilling ihm die nassen Spuren wegwischen konnte, welche sich deutlich schwarz von der eher blassen Haut abzeichneten.

    „Oh, Bill, das hab ich nicht gewollt.“ Doch der winkte ab, zwang sich zu einem Lächeln, im Gewissen daran denkend, dass sein Bruder dieses unterscheiden konnte. „Ist schon gut, das weißt du, du hast es ja nicht mit Absicht getan.“


    Dann kam ihre große Europatournee und nie hatte er sich mehr auf etwas gefreut, es gab nichts größeres für ihn als mit seinen besten Freunden und seinem Bruder auf so große Reise zu gehen. Zwar sah er Deutschland so immer weniger, der Kontakt zu engen Freunden wurde immer geringer, jedoch gab es vereinzelt noch Leute, auf die er zählen konnte.
    Sie waren oft in Frankreich – viel zu oft. Sie hielten sich dort die meiste Zeit auf, oft mehr als in Deutschland, worüber in ihrem Heimatland nicht nur der Kopf geschüttelte wurde, sondern auch nicht gerade selten Tränen die Augen verließen. Und darüber musste nun er den Kopf schütteln. Leid tat es ihm nicht, wie denn auch? Lieber würde er es ihnen empört ins Gesicht kreischen, so wie sie es immer taten, dass das ja wohl erst einmal ihre Sache wäre, dass sie es ihnen schön gönnen könnten und sich mal in die Lage der Franzosen versetzen sollten. Eigentlich bekamen sie in Deutschland doch viel mehr, als die, in anderen Ländern.
    Bill schüttelte den Kopf darüber, dass diese Mädchen gleich bei allem sofort anfingen zu flennen und er sich selbst zusammenreißen musste und wenn er Tränen vergoss, dann wirklich sehr selten, heute war eine Ausnahme. Heute durfte er das. Alles.
    Und doch riss er sich zusammen, natürlich kreischte er die Mädels nicht an, sie waren ihre Fans, wenn man diese noch als solche betiteln konnte. Und er wollte sich nicht auf ihr Niveau begeben, wofür er sich im selben Moment, das gedacht zu haben, wieder eine scheuerte.
    So durfte und sollte er nicht denken, das war gemein, aber in Momenten wie diesen war ihm alles egal.

    Er hatte mitbekommen, wie einige sich etwas antun wollten und sogar meinten, dass sie jetzt „keine Fans“ mehr sein würden, wenn Tokio Hotel nicht sofort nach Deutschland zurück kommen würden. Teilweise hatte er Verständnis, teilweise fand er das einfach nur unverständlich. So etwas hatte nicht das geringste Recht sich „Fan“ zu nennen, er kannte es anders von anderen Bands. Doch sie waren noch nie wie „andere“ gewesen. Man konnte sie nicht in Schubladen stecken, auch wenn man es noch so sehr wollte, denn sie passten in keine. Ihre Art sich selbst zu präsentieren war einfach zu groß.

    Und manchmal kam es ihm so vor, als wären sie lediglich nur ein Spielzeug der Mädchen, wenn ihnen langweilig war. Sie waren Menschen, dachte er, und keine Haustiere.
    Sie sollten sich freuen, wenn sie wieder mehr in Deutschland waren und es ihnen gönnen. Bill konnte auch nicht sagen, was jetzt so schlimm daran war, dass sie jetzt auch im Ausland Erfolg haben wollten.

    Auch wenn er manchmal sagte, dass er manchmal in ihr Forum schaute, stimmte das nicht so recht. Wenn sie am Laptop saßen, dann nur um E-Mails zu checken, mehr nicht. Er wusste also nicht wirklich, was jetzt so ganz krass Intern abging. Doch es gab Tage, an denen er sich so langweilte und er von ganz alleine auf diese Seite stieß. Die ganzen Gerüchte von wegen er hätte eine Freundin, konnte er schon gar nicht mehr zählen. Und die Wahrheit war:
    Ja, er hatte wirklich keine Zeit für eine, das sagte er immer wieder, geglaubt wurde es ihm nie, aber das war auch nur die eine Seite der Aussage, denn irgendwie verspürte er in letzter Zeit überhaupt nicht mehr den Drang mit einem Mädchen, oder mit wem auch immer, eine feste Beziehung einzugehen bzw. überhaupt sexuell aktiv zu sein. Ob das nun am vielen Stress lag, wusste er nicht.

    Er hatte dort jedenfalls gelesen, dass sich die Franzosen und die Deutschen regelrecht bekriegten und unwohl war ihm dabei geworden, denn das war auch nicht das wahre, wenn sich Mädels die Köpfe einschlugen und mit gebrochenen Armen und Schürfwunden von einem Konzert wiederkehrten. Sie sollten doch einfach nur Spaß haben, mehr nicht. Es war vielleicht ein wenig verständlich wenn sich Fans zweier Bands in die Haare bekamen, warum auch immer, denn eigentlich war Musik immer Geschmackssache und das ließ sich nun mal nicht ändern – Musik ist das einzige, was ungefiltert in unser Gehirn gelangt, eigentlich, ganz grob gesagt, kann man mit dem eigenen Willen nicht entscheiden, ob man die Musik mag, oder nicht – aber dass sich Fans einer Band so sehr hassten, das hatte er noch nirgendwo gelesen, oder mitgekriegt. Sie waren ein Phänomen in jeglicher Hinsicht.


    „Bill, morgen geht‘s erst mal wieder zurück nach Loitsche, freust du dich?“

    Der Junge nickte und strich sich eigenhändig ein paar lästig gewordene Haarsträhnen hinter die Ohren. Jedoch hatte sich was verändert. Er hatte sich nie geschämt, hatte er vor seinem Bruder angefangen zu weinen, wenn es denn mal dazu gekommen war, doch jetzt fühlte er sich unwohl. Nur peinlich war ihm das nicht, jeder Mensch weinte einmal.

    „Komm schon, lächel doch wieder!“, versuchte er ihn zu animieren und kniff seinem Zwilling provozierend in die Wangen, wartete, bis dieser sich empört aufrichtete und nach seinen Händen schnappte, was auch sofort geschah. Er packte die Hände seines Zwillings und pinnte sie neben dessen Kopf fest, zuckte jedoch zurück. Diese Position, die er gerade eingenommen hatte, ließ ihm das Blut zu Kopf steigen. Ja, es hatte sich etwas verändert. Er akzeptierte Toms Gefühle, nicht aber bekam er das Gefühl aus den Gedanken, dass dieser ihn jede Minute und Stunde um Stunde begehrte. Wenn es für Beobachter aussah, als seien sie mehr als Brüder, dann war es ihm unangenehm. Nur dann.

    Das Zimmer verschwand zusehends in eine leichte Dunkelheit, die innere Uhr des Schwarzhaarigen funktionierte schon seit ungefähr zwei Jahren nicht mehr, somit er nicht sagen konnte, wie spät es tatsächlich war. Da die Tage nun aber immer kürzer wurden, schätzte er es so auf neun.

    „Brauchst ja nicht gleich so hektisch zu reagieren.“, schmunzelte Tom, befreite seine Arme wieder aus den Fängen seines Ebenbildes und verschränkte diese hinter seinem Kopf. „Meinst du wirklich, dass ich, wenn du so etwas machst, gleich über dich herfalle?“, fragte er provozierend und hängte noch ein eiliges „Also, wenn du damit kein Problem hast, gerne.“ hinten dran.

    „Tom, das ist trotzdem nicht so einfach für mich!“, vertrat Bill seine Meinung. Sein Kopf schmerzte und er registrierte, dass das eben noch nicht so gewesen war. Zu viel Melancholie schadeten also nicht nur dem Herzen. Er nahm sich vor gleich eine Aspirin aus seinem Koffer zu kramen, auch wenn die ja angeblich nicht gerade gesund sein sollten.

    „Das habe ich ja auch gar nicht gesagt, oder?“

    Tom konnte sagen was er wollte, er tat nur so und die Gewissheit blieb Bill, er brauchte sie sich nur immer wieder ins Gewissen zu rufen und es beruhigte ihn. Er wollte nicht wirklich so machohaft wirken, normalerweise tat er das nie in Bills Gegenwart, aber er kannte ihn nun mal sehr gut, zu gut, er wusste, dass er die Situation nur auflockern wollte.
    Ob er bemerkte, dass er damit nur alles schlimmer machte?


    Gott, er hatte die Vergangenheit schon so sehr verdrängt, dass er gar nicht mehr wusste wie es sich anfühlte, wenn er einfach so mit Freunden durch die Gegend schlenderte, nicht an Morgen dachte und die Sonnenstrahlen befreiend auf seiner Haut tanzten.
    Heutzutage musste er ja sogar Angst davor haben, dass sogar die Sonnenstrahlen ihn schon verachteten und sich dafür zu fein waren, um ihn zu bräunen. Irgendwie hatten doch so viele etwas gegen ihn.

    Und dann gab es auch noch jene Fans, die es sehen wollten. Die sie sehen wollten. Die das sehen wollten, was Bill schon seit Monaten mit aller Kraft zu verhindern versuchte und Tom schlimmer den je zusetzte. Sie wussten davon, sicher! In Wahrheit hatte die Gewissheit Tom sogar in seine Arme gedrängt. Gut, hatten am Anfang alle gedacht, da gab es ein paar Leute, die sich gerne Zweideutige– oder Eindeutung-Zweideutige Sachen über sie ausdachten, zeichneten, schrieben etc; was war das bitte für ein Grund da Alarm zu schlagen? Doch irgendwie ging alles nach hinten los.

    Die Medien peilten ihr Futter an, diese Twincestfans erfanden immer neue Wege um sie daran zu erinnern und schließlich hatte Tom sich verändern – und wie Bill feststellen musste, nicht zum besten. Er konnte nicht sagen, was er schlimmer fand. Ihre „normalen“ kreischenden und groupierenden Fans, oder ihre Twincestfans. Echt nicht. Da war der Wurm drin! Sollte er diese vielleicht doch mehr mögen? Immerhin war es doch echt so. Oder nicht? Nein, das sollte er auf gar keinen Fall! Denn immerhin waren es sie doch gewesen, die Tom dazu gebracht hatten, seinen Bruder zu lieben!
    Sie sollten alle in der Hölle schmoren.

    Wieso kam es ihm nur so vor als ob sie verfolgt wurden?
    Wieso blieb ihm der Himmel verwehrt?


    Es raschelte als der ältere sich weiter übers Bett schob und seinen Bruder wieder gefühlvoll in seine Arme schloss, die eigentlich noch dünner waren als die seines Bruders. Trotzdem hatte er eine schöne Figur, fand Bill, er konnte es nicht verstehen, wieso er sich immer in solche Säcke stopfte. Das war eigentlich der modische Fehltritt schlechthin und später, dachte er, würde der es ziemlich bereuen und sich dafür schämen und darauf freute er sich schon hämisch.

    „Wieso suchst du immer wieder so meine Nähe, Tom?“ – „Werd‘ doch nich‘ lächerlich! Du kannst echt nicht mal für einen Augenblick vergessen, dass ich in dich verliebt bin, oder? Ich darf dich ja auch mal brüderlich umarmen!“

    „Es ist mir aber unangenehm!“, pochte der auf sein Recht und wich seinem Bruder aus indem er sich zur anderen Seite beugte. Die zwei verfielen in ein Schweigen, welches nicht wirklich angenehm war. Aber wir müssen uns zusammen reißen, dachte einer der beiden, so kann das nicht weitergehen!

    „Schau mal, Tom“, war Bill es, der sich an seinen Bruder wandte und ein schlichtendes Gespräch suchte. „wir haben das doch schon so oft besprochen! Ich akzeptiere es, weil du nichts dafür kannst! Aber du musst es doch nicht gleich ausreizen.“

    Tom nickte verstehend, doch in seinem Inneren brodelte es. Er war nicht wütend, wie könnte er? Nur irgendwie tat es ein wenig weh. Hatte er bisher immer auf oberflächigen Durchzug gestellt, sah man es ihm jetzt umso mehr an.

    „Ich weiß doch, wie es ist, verliebt zu sein.“ Der schwarzhaarige Junge lächelte unbeholfen und dachte daran zurück, wie es bei seinen Malen gewesen war. Tatsache war, dass er wirklich nur zwei, oder drei Freundinnen gehabt hatte. Freunde keine, was aber auch daran liegen konnte, dass sie zur Zeit in der Öffentlichkeit standen. Für eine Freundin blieb keine Zeit, für einen Freund musste er noch mehr Obacht schenken, das schaffte er gewiss nicht, auch wenn er erst jetzt in den zwei Jahren gemerkt hatte, dass da auch was mit Jungs war, nicht nur mit Mädchen. Jedoch fand er beide anziehend, doch er stritt es ab. Nicht vor seiner Familie, seinen Freunden. Sogar so mancher aus der Crew hatte er es unmissverständlich klar gemacht, insbesondere David, aber die Außenwelt würde er so lang es ging aus der ganzen Sache raushalten. So etwas ging die gar nichts an.

    „Es ist ein schönes Gefühl, Tom.“ Er packte nach dessen Hand und lächelte wieder seicht vor sich hin, träumte von jemandem, der ihm auch so viel Liebe schenkte, die er benötigte. „Aber nicht so schön, wenn es der andere nicht erwidert… Oder es nicht geduldet wird, nicht wahr? Ach, was red ich da?“, lachte er, „ist doch sowieso klar.“ rief sich aber schnell wieder zur Besinnung, da Tom keine Anstallten machte es lustig zu finden und so konnte er nur erahnen wie rot er war. Spüren tat er das nur an seinen Ohren, welche glühten.

    „Tom, ich hab dich wirklich gern als meinen Bruder! Und als keinen sonst. Denk doch mal an deinen eigenen großkotzigen Spruch zurück.“, versuchte er wieder zu lächeln. „‘Die können labern, was sie wollen. Die kriegen uns doch nie im Leben klein! Wir machen doch eh wieder nur das, was wir wollen.‘ Weißt du noch, Tom?“

    In Bills Blick lag ein gewissen Flehen, als er damit seinen Bruder kurz wieder zum Lächeln brachte. Ja, stimmte, er konnte sich noch ganze genau daran erinnern, als er das zu seinem Bruder gesagt hatte. Das war vielleicht ein halbes Jahr nach ihrem Erfolg. Damals hatten die Jungen schon schwer an der plötzlichen Berühmtheit zu knabbern, alles war aufregend, aber so stressig und ungewohnt!

    „Ja, du hast recht!“

    Und trotzdem war alles anders gekommen, überlegte Tom leise für sich, und gerade das Unmögliche wurde möglich gemacht. Doch er bereute es nicht, in Bill einen anderen Menschen zu sehen, als er ihn sehen sollte. Es war nicht die beste Vorraussetzung für ein glückliches Geschwisterverhältnis, aber irgendwann würde es sich auch wieder normalisieren, ganz sicher, daran glaubte er fest.

    Der ältere vertraute auf ihr Zwillingsband und schmiegte sich wieder an seinen Bruder, der würde nun nicht zurückzucken, das wusste er, und nuschelte ihm seichte ins Ohr, dass er nur noch einen Kuss wollte, nur einen.

    „Dann gibst du auf?“ In dessen Stimme klang kein Hohn, vielleicht Überraschtheit und die Vorfreude, welche sich aber nur auftat, weil er daran dachte, wie richtig unbeschwert wieder alles einmal werden könnte. Auch wenn er wusste, dass immer irgendetwas blieb, spurlos würde so etwas einfach nicht an ihnen vorbei gehen. „Ja.“, bestätigte sein Bruder nickend und schob seine letzten Bisse in die hinterste Ecke seines Gewissens zurück, denn er wusste, dass er log, dass er das gar nicht konnte. Man konnte nicht aufhören zu lieben! Und der wusste, dass es auch seinem Bruder klar war, sie wussten beide, dass Tom log.

    „Okay, nur ein mal.“

    Es verstrichen nur ein paar Sekunden, in denen sie sich näherten und obwohl Tom wusste, dass es mit Sicherheit das letzte Mal war und es doch eigentlich nicht so sein sollte, blieb er still, sein Herz klopfte nervös, er konnte es beinahe schon in den Ohren widerhallen hören. Dann berührten sich wieder ihre Lippen. Ganz sachte, ganz vorsichtig streiften sie sich. Bill war der jenige, der die Initiative ergriff und den Kuss vorsichtig ausbaute, langsam an Toms Lippen knabberte und schließlich gefühlvoll seine Zunge in dessen Mundhöhle schob.
    Tom spürte die anhaltende Röte immer aufdringlicher und obwohl er fast kaum etwas denken konnte, erinnerte ihn einfach alles daran, dass das, was hier geschah, nicht sein durfte.

    Ihre Zungen umkreisten sich unendlich liebevoll und man konnte kaum einen Unterschied zwischen Vertrautheit und Liebe finden, denn eigentlich war es bei den beiden das selbe, einfach das gleiche. Es war schwer zu erklären, aber würden Paare sagen, dass sie füreinander sterben würden, taten die Zwillinge es auch, jedoch hängten sie noch etwas daran: sie würden miteinander sterben. Ihre brüderliche Beziehung ging über die bedingungslose Liebe hinaus und war doch weniger. Und auf der anderen Seite mehr. Man konnte sie nicht einzäunen, sie passte in keine Schublade, genauso wenig wie sie selber. Und deswegen machte es ihnen auch nichts aus, dass einer sich mal entschied den Bruder anders zu lieben, denn es würde sich wieder richten, ihre Beziehung war etwas ganz besonderes.

    Tom zählte nun stolze zwei Zungenküsse und war begeistert wie gefühlvoll Bill doch küssen konnte und dass er so etwas tat, und das nur für ihn, er konnte sich glücklich schätzen.

    „Das letzte Mal, Tom, versprich es mir!“, wiederholte Bill eindringlich, nach dem er dieses gewisse Glitzern in Toms Augen hatte feststellen müssen. „Ja, ja!“, nickte Tom überzeugend und meinte es auch so, nur Bill zog wieder eine Schnute. „Du weißt, was ‚ja, ja‘ heißt!“
    Zwar grinste sein Bruder, sagte daraufhin aber nichts mehr. Es würde nichts bringen, würde ich ihm sagen, dass das mein vollster Ernst war, flößte er sich ein und damit war die Sache gegessen.

    Damit war das interne Spiel der beiden beendet, der letzte Kuss getan.
    Vielleicht diese besondere Beziehung gerettet.
    Bis zum nächsten Mal, wenn einer wieder den kürzeren zog und in die Fänge von anderen, noch mächtigeren Kräften geriet. Bis dahin blieb es abzuwarten.

    Und dieses Mal wusste er, dass er wichtig war.





    *One-Shot ~ Dem Himmel verwehrt/ENDE*



    Re: Dem Himmel verwehrt

    xXNamidaXx - 15.09.2007, 13:31


    O_o
    hallöchen
    ich bin ja die erste die das hier liest O_o
    das ist echt sü wie die füreinander da sind
    („Billy,
    denk doch nicht immer so viel darüber nach,
    das wird nur schlimmer.“,
    redete er auf ihn ein und
    streichelte seinem Bruder flüchtig über die Wange,
    lehnte sich an dessen Schulter
    und seufzte kellertief.
    „Du weißt doch,
    dass ich es nicht sehen kann,
    wenn du so down bist.“
    Bill nickte und verdrängte den Gedanken,
    dass er sich zusammenreißen musste.
    Doch, was bitte sollte er zusammenreißen?
    Er hatte sich immer zusammengerissen,
    das war gar keine Frage!)
    und sich um den anderen sorgen^^
    das haste echt super geschrieben
    lol xDD
    mädchen sind anders
    << das war genial xD
    *grins*

    lg

    andrea



    Re: Dem Himmel verwehrt

    pinkes-woelkchen - 15.09.2007, 19:41


    Heeey! ;)
    Danke für den Kommentar!
    Ja, scheint so, aber das ist ja nun mal auch nicht unbedingt ein Oneshot, der so üblich ist, nur ich musste das einfach schreiben! xD aber deswegen freue ich mich doppelt so viel, dass du schreibst ^^
    Hast du ja schon bei meiner anderen Story getan ^^ Ich wollte das neue Kapitel schon längst gepostet haben, aber irgendetwas hat das Forum dagegen... Oo... und deswegen konnte ich dir auch nicht auf den Kommi antworten... aber egal.
    Wahrscheinlich hab ich's ein bisschen mit dem Umsorgen übertrieben, ich kann das immer so schlecht einschätzen und mach alles immer so kitschig xD
    Aber es freut mich total, wenn es dir gefallen hat :D

    Lg, Mai.



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