Fragen und Antworten von Kynologen!

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    Re: Fragen und Antworten von Kynologen!

    staffimaus - 06.01.2008, 22:05

    Fragen und Antworten von Kynologen!
    Kampfhunde, Gefährlichkeit
    Frage:
    Was ist ein Kampfhund und wie Gefählich sind sie?

    Antwort:
    Die Rasse "Kampfhund" gibt es nicht. Es gab früher Veranstaltungen in denen Hunde gegen Tiere und andere Hunde kämpfen mussten. Bei der Auswahl der Kämpfer wurden oft Rassen gewählt, die stark und mutig waren. Sie wurden für Kämpfe gegeneinander und andere Tiere verwandt. Somit waren es kämpfende Hunde.
    Man könnte nun sagen: "Kampfhund" wäre eine Gruppenzugehörigkeits-Bezeichnung, ähnlich wie Jagdhund oder Hütehund. Aber auch die Gruppenbezeichnung "Kampfhunde" ist beim VDH nicht zu finden.
    Seit einiger Zeit gibt es Listen, in denen bestimmte Hunderassen vom Staat als gesteigert gefährlich eingestuft werden. Diese werden gerne als "Kampfhundelisten" bezeichnet. In den verschiedenen Bundesländern sind aber nicht immer die gleichen Rassen auf den Listen.
    Viele dieser Rassen sind ausgesprochene Familienhunde und genauso pflegeleicht und gehorsam wie andere Vertreter.

    Sind Kampfhunde aggressiv und unberechenbar Menschen gegenüber?
    Lassen Sie mich in Zitaten antworten:
    "Wenn ein Hund übermäßig aggressiv ist, liegt dies an der mangelnden Sachkunde des Menschen. Erziehung und Haltung des Hundes spielen eine wichtige Rolle"
    (Dr. Barbara Schöning, Fachtierärztin für Verhaltenskunde Präsidentin der Tierärztekammer Hamburg)

    "Jede Hundezucht, wie Hundeentwicklung, jedes Hundeverhalten wird vom Menschen entscheidend beeinflusst, der überwiegend ursächlich verantwortlich ist für gestörte Beziehungen zum Tier."
    (Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen, Fachtierärztin für Verhaltenskunde)

    Keine der Rassen wurde jemals dazu gezüchtet, um gegen Menschen zu kämpfen. Ganz im Gegenteil - richtig sozialisiert und gehalten verfügen diese Rassen über gute Nerven und eine hohe Reizschwelle. Die besten Voraussetzungen für einen Familienhund! Die Kombination aus feurigem Terrierblut und starrsinnigem Bulldogerbe machen diese Vierbeiner jedoch zu Partnern, die ein gewisses Fingerspitzengefühl erfordern. Und vor allem Wissen! Viele Schwierigkeiten mit den Tieren entstehen nur durch Unkenntnis und könnten leicht vermieden werden. Sie sind somit als Erstlingshund ungeeignet.

    Warum gibt es immer nur Unfälle mit Kampfhunden?

    Bei dem Begriff "Kampfhund" denken die meisten Menschen sofort an die Schreckensmeldungen aus den Medien. Kampfeslustig und alles zerfleischend was diesen Hunden vor's Gebiss kommt. Aus diesem Grund ist es allzu verständlich, wenn Menschen mit Angst, ja sogar oft mit Panik einem solchen Hund begegnen.
    Investiert man jedoch etwas Zeit und schaut hinter die Medienkulissen, ist es oft so, dass der fletschende "böse Kampfhund" auf dem Bild gar nicht beteiligt war.
    Der kleine unscheinbare Mischling, der den Unfall wirklich verursacht hat, war halt nicht so fotogen!



    Re: Fragen und Antworten von Kynologen!

    Birgit und Josie - 07.01.2008, 11:16


    Diesen Aussagen ist eigentlich nichts mehr zuzufügen, weil es den Nagel auf den Kopf trifft.
    Der letzte Satz gefällt mir am besten und ist so treffend. :big_ok



    Re: Fragen und Antworten von Kynologen!

    Eve_Pablo - 08.01.2008, 05:28


    Biggi,

    da fällt mir auch gerade ein gutes Beispiel ein.

    Es gab letztens (vor ein paar Monaten) mal einen Beißvorfall mit einem Border-Collie. Da wurde in den Medien sowas von ausführlich berichtet, wie sich das alles zugetragen hat und man würde jetzt nach der Ursache forschen, warum der Hund zugebissen hat, das muss ja einen Grund haben.

    Fakt war, dass der Hund wohl irgendwie unterm Tisch gesessen hatte und alleine mit zwei Kindern in dem Raum war. Es wurde recherchiert, dass das jüngere Kind den Hund wohl geärgert haben muss und der Hund daraufhin dann zugebissen hat.

    Es gab zig Berichte über diesen Vorfall.. wieso, weshalb, warum.

    Hab ich bei einem Listenhund noch nie erlebt, dass es da überhaupt jemanden interessiert hat, warum und wie das zustande kam. Ist ja ein Kampfhund, der beißt halt, fertig.

    Das ärgert mich maßlos. Und dann werden noch gähnende Hunde so retuschiert, dass sie blutrünstig aussehen, sonst hats ja keine Wirkung.



    Re: Fragen und Antworten von Kynologen!

    Birgit und Josie - 08.01.2008, 13:27


    Stimmt Eve, bei einem Soka wäre niemand darauf gekommen dort Nachforschung zu betreiben. Da ja ein Border soooo ein toller Familienhund ist wird sich natürlich ganz besonders intensiv damit befasst.
    Das dies nur ein eindeutiger(mal wieder) Halterfehler war kann einem nur klar sein wenn man das liest. Da hätte wahrscheinlich jeder Hund, wenn er sich bedrängt fühlt und nicht ausweichen kann gebissen. :evil:



    Re: Fragen und Antworten von Kynologen!

    staffimaus - 08.01.2008, 14:20


    @Eve Jeppp, hier wird einem doch wieder deutlich, andere Hunde müssen
    einen Grund haben um zuzubeißen, also bloß nachforschen und beweisen,
    dieser Hund konnte nichts dafür. Wieso macht man dies nicht auch bei
    Pitbull & Co.? Aber NEIN, dann würde man ja das "Bild" von einem ganz
    bösen Hund zerstören, wenn sich plötzlich herausstellt: "Die sind ja ganz
    lieb und beissen nicht".

    Es ist wirklich ein Dilemma :big_wut und man ist einfach nur hilflos, weil
    die meisten Menschen, die so eine festgefahrene Meinung haben, sich
    nicht mehr überzeugen lassen (wollen).

    Wo sind denn die Berichte in den Medien, wo genau diese Hunde die
    ja alle so hassen, Menschenleben gerettet haben? :big_gruebel Das
    möchte doch keiner lesen, die Leser brauchen "Überschriften" wie:
    "Kampfhund" hat wieder zugeschlagen" oder "Pitbull zerfetzt anderen
    Hund" etc., dies wollen die Menschen lesen, wahrscheinlich deshalb,
    um ihr eigenes schlechtes Gewissen aufzupimpen und den
    Fehler sich selber nicht eingestehen zu müssen, diesen Hunden Unrecht
    zu tun.



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