Vater Unser

Maya und Domenico
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    Re: Vater Unser

    jana - 23.09.2007, 18:07

    Vater Unser
    Hmh. mir kam die Idee zu dieser Geschichte irgendwie nach dem ich das Buch "Wildwasser" gelesen habe. Also hab ich sie mal angefangen sie zu schreiben. Wenn ihr wollt dass ich weiter Teile hier reinsetzte müsst ihr nur sagen :wink:
    Die Geschichte ist nicht sehr gut geschrieben, sie hat einen ähnlichen Schreibstil wie "Wildwasser"

    Vater Unser

    1.Kapitel

    Ich sprang vom Zug aus auf den Bahnsteig und kickte eine leere Bierdose vor meinen Füßen weg. Ich hievte meiner Tasche auf meinen Rücken und blickte mich um. Ich war der einzige der hier ausgestiegen war und außer mir waren nur noch eine alte Frau und ein junges Ehepaar mit Kind an der Zugstation. Ich las das Ortschild dass an der Station angebracht war „Bad Mitterndorf“.
    „Dawid!“ rief eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah meinen Onkel, Piotr auf mich zukommen. Er hatte sich äußerlich nicht sehr verändert. Er war ein unterleibiger Mann, Mitte 30. Sein Gesicht sah aus wie Hefeteig dem man einen Schlag versetzt hat, mit zusammengewachsenen Augenbrauen. Ich fragte mich ob er deswegen Priester geworden war, und den Zölibat geschworen hat, weil er mit seinem Aussehen sowieso nie eine Frau abkriegen würde. Manchmal konnte ich echt charmant sein, doch wenigstens sprach ich nicht alles aus was ich dachte. Die meisten Leute würden mich als schweigsam bezeichnen.
    Er streckte mir seine wulstige Hand hin und ich schlug ein. Er wuschelte mir durchs Haar und klopfte mir dann auf die Schulter.
    „So ein großer junger Mann ist aus dir geworden,“ sagte er grinsend.
    „Danke,“ gab ich zurück und strich mir übers Haar, um das Chaos das mein Onkel angerichtet hat zu richten.
    „Ich freu mich dass du da bist.“
    „Ja, ich freu mich auch,“ sagte ich.
    Er nahm meine Tasche und führte mich zum Auto.
    „Du hast mich noch nie in Österreich besucht, oder?“ fragte er.
    „Nein.“
    „Hast du schon etwas deutsch gelernt?“
    „Auch nicht.“
    „Dann wirst du es etwas schwer haben, aber du hast ja noch den ganzen Sommer Zeit, bevor die Schule anfängt.“
    „Mhm,“ murmelte ich und gähnte.
    Die Fahrt über sagten wir nichts mehr, nur mein Piotr konnte nicht aufhören doof zu grinsen. Anscheinend freute er sich wirklich mich zu sehen.
    Wir fuhren an einer Wohnhausanlage vorbei, dann durch eine Landstraße und durch kleinen Ort mit ein paar Geschäften. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man in einen solchen Kaff seine Freizeit verbringen sollte. Außerdem sah ich nur alte Leute auf der Straße.
    Dann sah ich die Dachspitze mit einen goldenen Kreuz und wir fuhren im Kirchenhof ein.
    „So da,“ sagte Piotr, „Wir sind da.“
    Wir schlossen gleichzeitig die Autotüren mit einem Knall hinter uns. Ich starrte auf die kleine Dorfkirche vor mir.
    „Darin wohnst du?“ fragte ich.
    „Doch nicht in der Kirche, hier,“ er zeigte auf ein kleines Haus daneben, ausdem gerade eine kleine alte Frau herauskam.
    „Piotr! Piotr!“ rief sie und sagte dann etwas auf Deutsch. Piotr erwiderte ebenfalls etwas auf Deutsch. Die Frau sah mich an, lächelte und ging dann mit wackeligen Beinen auf mich zu. Sie legte ihre knöchrige Hand auf meinen Oberarm und sagte etwas zu mir, was ich nicht verstand.
    Mein Onkel sagte etwas zu ihr und nannte meinen Namen.
    „Oh,“ sagte sie nahm ihre Hand runter und sagte „Dzien' dobry“ mit falscher Aussprache.
    „Guten Tag,“ erwiderte ich, weil es das einzige deutsche Wort war dass ich kannte.
    Wir betraten das Haus, dass drinnen wie schon außen wie ein kleines gemütliches Bauernhaus aussah.
    Die alte Frau machte Tee und Piotr erklärte mir dass das Frau Sisowitch die Haushälterin war. Frau Sisowitch brachte uns den Tee, räumte noch etwas die Küche auf und ging dann.
    „Und wie geht’s Polen?“ fragte er und meinte damit unsere Familie.
    „Es geht,“ sagte ich und rührte lustlos in dem Weinroten Tee rum.
    „Wie geht’s Anita um dem Kind?“ Anita war meine Mutter, Piotrs Schwester und das Kind war Julia, meine kleine Schwester.
    „Es geht so,“ sagte ich matt. Ich hasste diese Art von fragen. Mein Onkel sollte es eigentlich verstehen.
    „Wie geht’s dem Kind?“
    „Wie immer.“ Ich kratzte mich am Hals und für eine Weile herrschte unbehagliches Schweigen. Wir tranken unseren Tee und dann brachte mich Piotr in mein Zimmer, das eher einem Abstellraum gleichte. Mein Onkel nahm ein paar Kisten und sagte er würde den Rest morgen wegräumen. Ich ließ mich auf mein unbezogenes Bett fallen und beobachtete die Holzdecke über mir.
    Frau Sisowitch kam ins Zimmer und brachte mir den Bezug fürs Bett.
    Dann schnappte ich meinen MP3-Player und spazierte eine Weile durch die nahe liegende Friedhofsanlage. Ich rechnete mir aus, wie alt die Leute jeweils geworden sind und las die Sprüche an den Grabsteinen. Dann fing es an zu regnen und ich eilte nach Hause.
    Den Rest des Tages sah ich fern und spielte eine Partie Schach mit meinen Onkel, was mir aber bald zu langweilig war und ließ ihn deshalb absichtlich gewinnen.
    Frau Sisowitch quatschte mich voll, ohne dass ich ein Wort verstand und mein Onkel erklärte mir, dass sie mir Deutsch lernen wollte.
    Ich beschloss diesen langweiligen Tag zu beenden und ging deshalb früh ins Bett. Ich döste ein paar Stunden vor mich hin, ohne aber wirklich Schlaf zu finden. Ich sah auf die Uhr. Es war gerade Mal 11 Uhr. Ich stand auf und zog mir ein Sweatshirt über meinen Pyjama. Ich ging die knarrenden Stufen hinunter in die Küche und nahm mir ein Glas Wasser. Ich nahm begierig ein paar Schlucke davon.
    Die Tür zum Wohnzimmer stand einen Spalt offen und drinnen war Licht auf. Es dauerte eine Weile bis ich ein leichtes Schluchzen hört und die leise Stimme meines Onkels die beruhigend auf jemanden einredete. Ich stellte das Glas ab und ging langsam zur Tür. Ich lugte in das Zimmer und sah meinen Onkel auf dem blauen Samtsofa sitzen. Er sagte fortgehend etwas auf Deutsch, als würde er ein Gebet sprechen.
    Ich versuchte weiter in das Zimmer hineinzusehen und öffnete vorsichtig noch einen Spalt breit. Dann sah ich eine zweite Person im Sofa gegenüber sitzen. Es war ein junges Mädchen. Sie hatte ihren Körper nach vorne gebeugt und Umschlag ihre Beine. Ihr langes schwarzes Haar sah aus wie ein Schleier der sie umhüllte. In der rechten Hand, wie ich sah, hielt sie ein Rosenkreuz umklammert. Ihr ganzer Körper bebte und sie schien nicht mit den Weinen aufhören zu können.
    „Ich weiß nicht...Ich weiß nicht was ich machen soll,“ schluchzte sie und es überraschte mich, den sie sagte es auf Polnisch.
    Mein Onkel seufzte und rieb sich die Augen. Er sah so aus als würde er gleich einschlafen. Seine Augen waren ganz gerötet und er wirkte etwas angetrunken. Ich sah zurück zu dem Küchentisch wo eine geöffnete Schnapsflasche stand.
    Das Mädchen sank plötzlich vom Sofa auf den Teppichboden. Sie gab einen kurzen Schrei von sich der in ihren Tränen erstickte.
    Mein Onkel zuckte kurz zusammen.
    „Shhh, mein Kind,“ sagte er. Piotr stand auf und packte das Mädchen vorsichtig an ihrem Oberarm. Er setzte sie zurück aufs Sofa, während das Mädchen irgendetwas auf Deutsch murmelte.
    Für kurze Zeit sah ich ihr Gesicht, das ganz rot angelaufen war.
    „Was soll ich machen? Was soll ich nur machen?“ flüsterte sie wieder auf Polnisch.
    „Shhh,“ sagte Piotr wieder, „Ich kann dir heute keine Antwort geben, aber ich werde mich darum kümmern, dass wir einen Weg finden werden. Verlasse dich einfach auf die Stärke und Liebe Gottes und er wird die zu verstehen geben was du zu tun hast. Gib mir deine Hand, Karolina, lass und das Vater Unser beten. Zögernd gab sie ihm ihre Hand und leise fingen beide an das Vater Unser zu beten:

    „Ojce nasz, ktory^s jest w niebie.
    'Swie'c sie Imie Twoje;
    przyid'z Krolestwo Twoje,
    Bad'z wola Twoja, jako w niebie tak i na ziemi.
    Chleba naszego powszedniego daj nam dzisiaj.
    I odpu^s'c nam nasze winy, jako i my
    odpuszczamy naszym winowajcom.
    I nie wod'z nas na pokuszenie,
    ale nas zbaw ode zlego.
    Amen.“



    Re: Vater Unser

    merci - 23.09.2007, 18:31


    Schön geschrieben, ich freu mich schon, wenn du weiter schreibst :)
    Der.. David? hört sich i.wie interessant an *g* udn mich interessiert was das Mdächen für ein Geheiniss trägt...

    scnell weiter schreiben!! :)



    Re: Vater Unser

    jana - 23.09.2007, 18:35


    Dawid mit w, ist polnisch :wink:
    ja ich werde bald weiterschreiben



    Re: Vater Unser

    Kleiner Süßer - 18.10.2007, 14:17


    wann kommt kapitel 2??



    Re: Vater Unser

    dance_girl - 26.11.2007, 14:00


    eeee du musst mal weidaa schreiben!!! biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiidde



    Re: Vater Unser

    Carrot - 27.11.2007, 16:45


    ja schreib bitte weiter.



    Re: Vater Unser

    Ruth - 26.07.2008, 21:46


    wäre schön. wenn hier mal noch ne fortsetzung kommen würde!! :D



    Re: Vater Unser

    Elda - 27.07.2008, 18:55


    Ich mag voll den Schreibstil
    Mann allem genau Folgen. Aber mit dem Inhalt kann ich irgendwie nix anfangen



    Re: Vater Unser

    jana - 28.07.2008, 13:34


    Ich hab zwar schon die ganze Geschichte im Kopf, aber ich schreib schon an so vielen anderen Geschichten und ich weiß nicht ob ich je eine zu Ende schreiben werde.
    Ausserdem ist mir diese Geschichte jetzt etwas zu deprimierend, sie hat nämlich kein gutes Ende :(



    Re: Vater Unser

    LillyRose - 28.07.2008, 18:39


    ja schön geschrieben



    Re: Vater Unser

    Carrot - 03.08.2008, 15:52


    jana hat folgendes geschrieben: Ich hab zwar schon die ganze Geschichte im Kopf, aber ich schreib schon an so vielen anderen Geschichten und ich weiß nicht ob ich je eine zu Ende schreiben werde.
    Ausserdem ist mir diese Geschichte jetzt etwas zu deprimierend, sie hat nämlich kein gutes Ende :(

    ich mag geschichten mit schlechtem ende mehr. Happy ends sind langweilig



    Re: Vater Unser

    jana - 05.08.2008, 18:53


    Kaum einer meiner Geschichten hat ein Happy End :?



    Re: Vater Unser

    claudi - 31.10.2008, 14:50


    ohhh



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