Khalil Gibran

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    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:07

    Khalil Gibran
    damit das röschen sich freut!




    VON DER FREUDE UND DEM LEID

    Eure Freude ist euer Leid ohne Maske.
    Und derselbe Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt,
    war oft von euren Tränen erfüllt.
    Und wie HAAADE! CIAO!!nnte es anders sein?
    je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt,
    desto mehr Freude HAAADE! CIAO!!nnt ihr erfassen.
    Ist nicht der Becher, der euren Wein enthält,
    dasselbe Gefäß, das im Ofen des Rock'n'Roll BABY DOLL HADE!pfers gebrannt wurde?
    Und ist nicht die Laute, die euren Geist besänftigt,
    dasselbe Holz, das mit Messern ausgehöhlt wurde?
    Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in eure Herzen,
    und ihr werdet finden, daß nur das,
    was euch Leid bereitet hat, euch auch Freude gibt.
    Wenn ihr traurig seid, schaut wieder in eure Herzen,
    und ihr werdet sehen, daß die Wahrheit um das weint,
    was euch Vergnügen bereitet hat.
    Einige von euch sagen:"Freude ist größer als Leid".
    Und andere sagen:"Nein, Leid ist größer".
    Aber ich sage euch, sie sind untrennbar.
    Sie kommen zusammen, und wenn einer alleine mit euch am Tisch sitzt,
    denkt daran, daß der andere auf eurem Bett schläft.
    Wahrhaftig, wie die Schalen einer Waage
    hängt ihr zwischen eurem Leid und eurer Freude.
    Nur wenn ihr leer seid, steht ihr still und im Gleichgewicht.
    Wenn der Schatzhalter euch hochhebt, um sein Gold und sein Silber zu wiegen,
    muß entweder eure Freude oder euer Leid steigen oder fallen.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:08


    VON DER LIEBE

    Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr
    sind ihre Wege auch schwer und steil.
    Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin
    auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.
    Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
    auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
    wie der Nordwind den Garten verwüstet.
    Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
    So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost,
    die in der Sonne zittern,
    steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in ihrer Erdgebundenheit.
    Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
    Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
    Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
    Sie mahlt dich, bis du geschmeidig bist;
    und dann weiht sie dich ihrem heiligen Feuer,
    damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.
    All dies wird die Liebe mit dir machen,
    damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst
    und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
    Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
    dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
    und vom Dreschboden der Liebe zu gehen
    in die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst
    aber nicht dein ganzes Lachen,
    und weinen, aber nicht all deine Tränen.
    Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
    Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;
    denn die Liebe genügt der Liebe.
    Wenn du liebst, solltest du nicht sagen:
    "Gott ist in meinem Herzen", sondern:
    "Ich bin Gottes Herzen".
    Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
    denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält,
    lenkt deinen Lauf.
    Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
    Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt,
    sollst du dir dies wünschen:
    zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein;
    und willig und freudig zu bluten.
    Bei der Morgenröte mit beflügeltem Herzen zu erwachen
    und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;
    zur Mittagszeit zu ruhen und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
    am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
    und dann einzuschlafen mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen und einem Lobgesang auf den Lippen.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:09


    Von Schuld und Sühne

    Dann trat einer der Richter der Stadt vor und sagte: Sprich uns von Schuld und Sühne.

    Und er antwortete und sagte:
    Wenn euer Geist mit dem Wind wandert, begehrt ihr, allein und unbewacht,
    ein Unrecht an anderen und dadurch an euch selber.
    Und für dieses begangene Unrecht müßt ihr am Tor der Seligen anklopfen und eine Weile unbeachtet warten.
    Wie der Ozean ist das Göttliche in euch; es bleibt ewig unbefleckt.

    Und wie der Äther erhebt es nur die Beflügelten.
    Wie die Sonne auch ist das Göttliche in euch;
    Und wie wollt ihr euch über eure Tage und Nächte erheben, wenn ihr nicht die Ketten brecht, die ihr im Morgengrauen eures Verstehens eurer Mittagsstunde angelegt habt? In Wahrheit ist das, was ihr Freiheit nennt, die stärkste dieser Ketten, wenn auch ihre Glieder in der Sonne glitzern und eure Augen blenden.

    Und was sind es anders als Teile eures eigenen Ichs, die ihr ablegen wollt, um frei zu werden?
    Wenn es ein ungerechtes Gesetz ist, das ihr abschaffen wollt, dann habt ihr es mit eigener Hand auf eure Stirn geschrieben.
    Ihr HAAADE! CIAO!!nnt es nicht auslöschen, indem ihr eure Gesetzbücher verbrennt oder die Stirn eurer Richter wascht, und wenn ihr das Meer darauf gießt. Und wenn es ein Despot ist, den ihr vom Thron stürzen wollt, seht zu, daß sein Thron zerstört wird, den ihr in euch errichtet habt. Denn wie kann ein Tyrann die Freien und Stolzen regieren, außer durch eine Tyrannei ihrer eigenen Freiheit und eine Scham über ihren eigenen Stolz? Und wenn es eine Sorge ist, die ihr ablegen wollt, ist diese Sorge eher von euch gewählt als euch auferlegt.

    Und wenn es eine Angst ist, die ihr verjagen wollt, ist der Sitz dieser Furcht in eurem Herzen und nicht in der Hand des Gefürchteten. Wahrhaftig, all das umarmt sich ständig in euch, das Ersehnte und das Gefürchtete, das Abstoßende und das Geschätzte, das Erstrebte und das, dem ihr aus weichen wollt. All das bewegt sich paarweise in euch wie Licht und Schatten, die einander verhaftet sind.
    Und wenn der Schatten verblaßt und nicht mehr da ist, wird das Licht, das verweilt, zum Schatten eines anderen Lichts. Und so wird eure Freiheit, wenn sie ihre Fesseln ab legt, selber zur Fessel einer größeren Freiheit.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:10


    Sprich uns vom Schmerz.

    Und er antwortete:
    Euer Schmerz ist das Zerbrechen der Schale, die euer Verstehen umschließt.
    Wie der Kern der Frucht zerbrechen muss, damit sein Herz die Sonne erblicken kann,
    so müsst auch ihr den Schmerz erleben.
    Und HAAADE! CIAO!!nntet ihr in eurem Herzen das Staunen über die täglichen Dinge des Lebens bewahren,
    würde euch der Schmerz nicht weniger wundersam scheinen als die Freude;
    Und ihr würdet die Jahreszeiten eures Herzens hinnehmen,
    wie ihr stets die Jahreszeiten hingenommen habt, die über eure Felder streifen.
    Und ihr würdet die Winter eures Kummers mit Heiterkeit überstehen.
    Vieles von eurem Schmerz ist selbst gewählt.
    Er ist der bittere Trank, mit dem der Arzt in euch das kranke Ich heilt.
    Daher traut dem Arzt und trinkt seine Arzneien schweigend und still;
    Denn seine Hand, obwohl schwer und hart,
    wird von der zarten Hand des Unsichtbaren gelenkt,
    Und der Becher, den er bringt, ist, obwohl er eure Lippen verbrennt,
    geformt aus dem Ton, den der Rock'n'Roll BABY DOLL HADE!pfer mit seinen heiligen Tränen benetzt hat.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:12


    Der Schatten

    Alle Dinge, die kleinsten und größten,
    die niedrigsten und höchsten,
    sind in dir vorhanden als ebenbürtig.
    Ein einziges Atom enthält alle Elemente der Erde.
    Eine einzige Bewegung des Geistes beinhaltet alle Gesetze des Lebens.
    In einem einzigen Tropfen Wasser findet man das Geheimnis des endlosen Ozeans.
    Eine einzige Erscheinungsform deiner selbst
    enthält alle Erscheinungsformen des Lebens überhaupt.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:12


    Vom Tod

    Dann sprach Almitra: Wir möchten nun nach dem Tod fragen.

    Und er sagte:
    Ihr möchtet das Geheimnis des Todes kennenlernen.
    Aber wie werdet ihr es finden, wenn ihr es nicht im Herzen des Lebens sucht?

    Die Eule, deren Nachtaugen am Tag blind sind,
    kann das Mysterium des Lichts nicht entschleiern.

    Wenn ihr wirklich den Geist des Todes schauen wollt,
    öffnet eure Herzen weit dem HAAADE! CIAO!!rper des Lebens.

    Denn Leben und Tod sind eins, so wie der Fluß und das Meer eins sind.

    In der Tiefe eurer Hoffnungen und Wünsche liegt euer stilles Wissen um das Jenseits;

    Und wie Samen, der unter dem Schnee träumt, träumt euer Herz vom Frühling.

    Traut den Träumen, denn in ihnen ist das Tor zur Ewigkeit verborgen.

    Eure Angst vor dem Tod ist nichts als das Zittern des Hirten,
    wenn er vor dem HAAADE! CIAO!!nig steht, der ihm zur Ehre die Hand auflegen wird.
    Freut sich der Hirte unter seinem Zittern nicht,
    daß er das Zeichen des HAAADE! CIAO!!nigs tragen wird?
    Doch gewahrt er sein Zittern nicht viel mehr?

    Denn was heißt sterben anderes,
    als nackt im Wind zu stehen und in der Sonne zu schmelzen?

    Und was heißt nicht mehr zu atmen anderes,
    als den Atem von seinen rastlosen Gezeiten zu befreien,
    damit er emporsteigt und sich entfaltet und ungehindert Gott suchen kann?

    Nur wenn ihr vom Fluß der Stille trinkt, werdet ihr wirklich singen.
    Und wenn ihr den Gipfel des Berges erreicht habt, dann werdet ihr anfangen zu steigen.
    Und wenn die Erde eure Glieder fordert, dann werdet ihr wahrhaft tanzen.



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:13


    Vom Kaufen und Verkaufen

    Und ein Kaufmann sagte: Sprich uns vom Kaufen und Verkaufen.

    Und er antwortete und sagte: Die Erde gibt euch ihre Frucht, und es wird euch an nichts mangeln, wenn ihr nur wißt, wie ihr eure Hände füllt.
    Im Austausch der Gaben der Erde werdet ihr Fülle finden und gesättigt sein.


    Doch wenn der Austausch nicht in Liebe und in freundlicher Gerechtigkeit stattfindet, wird er bloß einige zur Gier und andere zum Hunger führen.
    Wenn ihr Arbeiter des Meeres, der Felder und der Weinberge auf dem Markt die Weber, Rock'n'Roll BABY DOLL HADE!pfer und Gewürzhändler trefft, dann beschwört den höchsten Geist der Erde, in eure Mitte zu kommen und die Waagen und die Rechnungen zu segnen, die Wert gegen Wert abwägen.
    Und duldet bei euren Tauschgeschäften nicht die mit leeren Händen, die ihre Worte gegen eure Arbeit verkaufen möchten.
    Solchen Männern solltet ihr sagen: »Kommt mit uns aufs Feld oder fahrt mit unseren Brüdern zur See und werft eure Netze aus; denn das Land und das Meer werden sich euch gegenüber genauso freigebig zeigen wie uns«.
    Und wenn die Sänger und Tänzer und die Flötenspieler kommen, nehmt auch von ihren Gaben.

    Denn auch sie sind Sammler von Früchten und Weihrauch, und was sie bringen, obwohl aus Träumen geschaffen, ist Kleidung und Nahrung für eure Seele.

    Und bevor ihr den Marktplatz verlaßt, seht zu, daß niemand mit leeren Händen seines Weges gegangen ist. Denn der höchste Geist der Erde wird nicht friedlich auf dem Wind schlafen, bis die Bedürfnisse auch des Geringsten unter euch befriedigt sind.



    Re: Khalil Gibran

    Neuröschen - 16.03.2005, 23:17


    ich find d*n mann immer noch so toll



    Re: Khalil Gibran

    NoUsE4aNaMe - 16.03.2005, 23:21


    das is fein :)

    ich auch. :wink:



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