E. M. Forster

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    Re: E. M. Forster

    Adminette - 08.08.2007, 19:17

    E. M. Forster
    so. hier mal ein thread für gouteure des "alten" films "a room with a view" von 1987 und der bald anstehenden neubearbeitung für ITV durch andrew davies. für letzteres [url=B000G02TU8]hier[/url] der imdb eintrag.



    Re: E. M. Forster

    simone - 12.08.2007, 09:51


    Ich verlinke den Imdb Eintrag mal neu :wink: :hier.

    Weitere Infos zur Neuverfilmung gibts hier und hier.



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 13.08.2007, 10:42


    Ach, die Hauptrolle ist der Sprössling von Timothy Spall? Na, da bin ich ja gleich doppelt gespannt.



    Re: E. M. Forster

    simone - 26.10.2007, 08:57


    Hier gibts den Trailer zur Neuverfilmung von "a room with a view" : (und es wird viel geküßt :lol: )

    Link

    und hier ist die Homepage zum Film.



    Re: E. M. Forster

    Julia - 26.10.2007, 19:09


    Wirkt irgendwie ganz schön hektisch... (die Sprache) - aber das mag am Trailer liegen.



    Re: E. M. Forster

    Bruki - 26.10.2007, 21:04


    Habt ihr das Mohnfeld gesehen? :eek: Ich hatte immer Merchant/Ivory im Hinterkopf... Auweia, wird der neue das schwer haben! :kreuz:

    Bruki :bruki:



    Re: E. M. Forster

    simone - 29.10.2007, 11:40


    In der britischen Radiotimes steht folgendes zum neuen "a room with view":
    A fresh look by Andrew Davies at E M Forster's classic novel about the impact of Italian sensuality and love of live on an impressionable English girl. This new interpretation is made more poignant by its account of Lucy Honeychurch's nostalgic return to Florence after the First World War. Now a widow, she returns to the scene of her first romantic encounter and learns how her poor grasp of Italian led her to the love of her life.

    Daran kann ich mich gar nicht erinnern :mhh: muss mal das Buch wieder rauskramen....vielleicht lese ich es nochmal bervor ich mir den neuen Film ansehen werde.

    edit: ach jetzt hab ich es verstanden: (made more poignant...), dass ist dann wohl Davies Eigeninterpretation :wink: .



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 29.10.2007, 16:28


    Mir ist so, als hätte Foster irgendwo kurz vermerkt, wie es mit den beiden weitergeht. An G. Emersons Tod kann ich mich da aber nicht erinnern.



    Re: E. M. Forster

    simone - 30.10.2007, 08:25


    Ulli hat folgendes geschrieben: Mir ist so, als hätte Foster irgendwo kurz vermerkt, wie es mit den beiden weitergeht. An G. Emersons Tod kann ich mich da aber nicht erinnern.

    Stimmt, hab gerade im Buch nachgesehen, es gibt ein Anhangkapitel von Forster aus den 50er Jahren, indem er beschreibt wie es nach den Flitterwochen weiterging.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 05.11.2007, 19:02


    seit gestern läuft ITVs "a room with a view" im fernsehen. die reaktionen sind... erwartungsgemäß. mit shocking! und what were they thinking!!!!! seien nur zwei der entsprechenden threadtitel auf imdb genannt. interessanter scheint mir der fakt, dass ITV in der vermarktung wieder fix is und die dvd auf amazon gegen eine - wie immer - nicht sehr bescheidene summe erstanden werden kann...



    die youtuber waren diesmal leider nicht so schnell.



    Re: E. M. Forster

    Julia - 05.11.2007, 19:12


    Ohje... das klingt ja schlimm - besonders das veränderte Ende.

    Und:

    Zitat: did they honestly think all the nudity and implied sex was going to make this a modern version? personally i think the success of a wet mr.darcy has gone to the period makers heads.

    Hehe. Zumindest Andrew Davies'. :wink:



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 05.11.2007, 19:17


    ich weiß nicht, inwieweit das ende wirklich verändert wurde oder doch mit dem ausblick, den foster wie von ulli erwähnt nachreichte übereinstimmt ... vielleicht ein fall für den groupread?? :wink:



    Re: E. M. Forster

    simone - 05.11.2007, 21:12


    Anna hat folgendes geschrieben: ich weiß nicht, inwieweit das ende wirklich verändert wurde oder doch mit dem ausblick, den foster wie von ulli erwähnt nachreichte übereinstimmt ... vielleicht ein fall für den groupread?? :wink:

    Spoiler (gerade aus RA-Board entnommen :wink: ): Nach der Kissenakrobatik in der Hochzeitsnacht Ueberblende zu einem Schlachtfeld im ersten Weltkrieg, wo er tod mit aufgerissenen Augen im Schuetszengraben liegt. Sie faehrt 1922 nach Florenz zurueck und erinnert sich an die schoenen Stunden mit ihm (ihre Fahrt nach Florenz ist die Rahmengeschichte)


    Dabei ist er doch im Nachwort von Forster Kriegsdienstverweigerer...... und überlebt auch den 2. Weltkrieg. :confused: (hab das Buch ja letzte Woche nochmal gelesen)



    Re: E. M. Forster

    Bruki - 05.11.2007, 21:30


    Julia hat folgendes geschrieben: Zitat: did they honestly think all the nudity and implied sex was going to make this a modern version?
    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, die junge tugendhafte Dame(?) die sich da so über den implied sex im Film echauffiert, habe den Roman nicht gelesen - und wenn, dann in einer für die amerikanische Puritanerin entschärften Form?! :eek:

    Bruki :bruki:

    PS: Lesen würde ich den aber auch gerne mal wieder, wobei ich mir immer wieder erhoffe, endlich mal etwas Einblick in den Kopf von Miss Honeychurch zu bekommen, denn deren Gefühle sind mir den ganzen Roman über immer ein Buch mit sieben Siegeln gewesen...



    Re: E. M. Forster

    Bruki - 05.11.2007, 21:35


    simone hat folgendes geschrieben: ... Dabei ist er doch im Nachwort von Forster Kriegsdienstverweigerer... und überlebt auch den 2. Weltkrieg. :confused: (hab das Buch ja letzte Woche nochmal gelesen)
    Ich glaube, der Bruder Freddy fällt?!

    Bruki :bruki:

    PS: Hattest Du irgendeinen Schimmer, dass Lucy George liebt, bevor man am Ende mit der Nase drauf gestoßen wurde?



    Re: E. M. Forster

    Julia - 05.11.2007, 23:27


    Bruki hat folgendes geschrieben:
    PS: Hattest Du irgendeinen Schimmer, dass Lucy George liebt, bevor man am Ende mit der Nase drauf gestoßen wurde?

    Auch wenn ich nicht gemeint war: Ja... Spätestens als sie sich in Windy Corner wiedertreffen.

    (Aber das die Männer das immer als Letzte merken, ist ja nix Neues. :wink: :D )



    Re: E. M. Forster

    simone - 11.11.2007, 10:11


    A room with a view 2007 auf youtube.



    Re: E. M. Forster

    Bruki - 12.11.2007, 14:08


    simone hat folgendes geschrieben: A room with a view 2007 auf youtube.
    ... hab ich mir gestern mal angesehen... mal abgesehen von der miesen Auflösung bei Youtube fand ich den gar nicht so schlecht... Na ja, der angeklebte Schluss mit Lucys Romance mit dem Kutscher war natürlich ganz überflüssig... Georges Tod auf dem Schlachtfeld kann ich mir noch vorstellen, denn in der Geschichte geht es ja um das Ende des geruhsamen Viktorianischen Lebens in den "Stahlgewittern" des Weltkrieges... das schwebt meiner Ansicht nach über dem ganzen Roman... und insofern ist es etwas inkonsequent, wenn Forster seinen Helden zu einem "Pazifisten" mutieren lässt, dem eher von seinen eigenen Landleuten Übles widerfährt - als dass er das Schicksal der Mehrheit seines Jahrganges teilt...

    Richtig schmissig fand ich den dramaturgischen Kniff, Lucy immer nach einer Begegnung mit George ihre unbefriedigte Libido ins Klavier hämmern zu lassen...

    Den Schauspieler des Georges fand ich fehlbesetzt, wenn ich's richtig verstanden habe, ist er ein echter Sohn Timothy Spalls? In dem Fall hätte man jemanden mit etwas mehr Charisma nehmen sollen... Womit wir zum Hauptproblem des Filmes kommen: Ich kann nicht anders und sehe nunmal Julian Sands und Daniel Day-Lewis in den Rollen... und auch aus Mr. Beebe hat Simon Callow mehr herausgeholt als Mark Williams...

    Bei der Hauptrolle, Miss Honeychurch, bin ich etwas gespalten... Ich hätte mir etwas mehr Zurückhaltung gewünscht... ich denke, die indirekte Darstellung Helena Bonham-Carters in der alten Fassung entspricht dem Roman mehr als die direkte und stellenweise ins Auge springende Art der neuen Lucy...

    Die Marmorskulpturen fand ich auch etwas übertrieben eingesetzt - seit :MM: in der neuen Pride-and-Prejudice-Verfilmung als Marmorbüste auftrat, scheinen dergleichen zu jeder Literaturverfilmung, die auf sich hält, zu gehören... gegen die sexuelle Implikation im neuen Film hab ich nix, jedoch schien mir der ganze erotische Unterton von Forster damals im Roman nur mittelbar angedeutet worden zu sein... und nicht mit dem nackten Hintern ins Gesicht springend vorgeführt... Wobei man wohl sagen muss, dass bei den heutigen (Seh-)Gewohnheiten die dezente Art in Forsters Roman, die damals evtl. als skandalöser Tabubruch empfunden wurde, von den meisten unserer Zeitgenossen heute nicht mehr verstanden würde...

    Bruki :bruki:



    Re: E. M. Forster

    Bruki - 12.11.2007, 14:26


    Julia hat folgendes geschrieben: (Aber das die Männer das immer als Letzte merken, ist ja nix Neues. :wink: :D)
    Und dass Frauen immer genau wissen, was Männer denken, ist gleichfalls eine allgemein anerkannte Wahrheit - und this truth is so well fixed in the minds of the surrounding, dass sie gar nicht erst bewiesen werden muss :wink: :D :aetsch:

    Bruki :bruki:



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 12.11.2007, 18:22


    genau darauf habe ich gewartet. ich werde mich jetzt für den rest des abends (nach einem mittlerweile 14 stunden tag) vor den laptop verziehen und es mir mit youtube gemütlich machen (danke richtung simone!!). kann man nur auf eine halberwegs gelungene adaption hoffen, sonst bin ich vermutlich nach 5 minuten hin und weg :nachti:

    dabei habe ich mir extra die alte version zum erneut angucken rausgesucht - ich habe gewöhnlich so meine problemchen mit merchant ivory werken - mache eher einen bogen um mehrmalige sichtungen.

    was hälst du eigentlich von der neuverfilmung, simone?



    Re: E. M. Forster

    simone - 13.11.2007, 18:10


    Anna hat folgendes geschrieben:
    was hälst du eigentlich von der neuverfilmung, simone?

    Die Rahmenhandlung fand ich nicht gut, vor allem so unnötig der ganzen Geschichte einen tragischen und depressiven Hauch zu verpassen, hat ja auch nichts mehr mit dem Buch zu tun. Gefallen hat mir aber der erste Teil in Italien, im zweiten Teil in England war Davies dann nicht mehr so Buchtreu (schon angefangen mit dem Heiratsantrag, den Cecil eigentlich in England macht und nicht in Rom) und die Entwicklung der Charaktere wurde nicht so wirklich deutlich. Vor allem Cecil kommt zwar langweilig rüber, aber es fehlt z.B. dass er die Emersons als Mieter vorschlägt um Sir Harry zu ärgern. Schade auch dass Mrs. Honeychurch und Freddy nur im Hintergrund agieren. Die Rollen finde ich aber sonst ganz gut besetzt, Elaine Cassidy ist nicht so niedlich wie damals Helena Bonham Carter, sie gefällt mir als Lucy, entspricht aber vielleicht nicht ganz der Lucy aus dem Buch. Rafe Spall war mir zu farblos, es ist nicht ganz klar, warum Lucy sich in ihn verliebt.
    Sophie Thompson kann mit Maggie Smith auch nicht mithalten, bei ihr stört mich dass sie immer gleich spielt, egal ob sie Miss Bates oder Miss Bartlett ist.
    Der zweite Teil (in England) fand ich also schwach, aber ansonsten nicht soo übel, aber man hätte mehr daraus machen können.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 13.11.2007, 22:16


    :shock:

    also, wenn sich andrew davies irgend so etwas wie fünfuhrtee-verträgliche pornographie oder auch nur nacktheit zu allen möglichen und unmöglichen gelegenheiten auf die fahnen schrieb, geht er aber äusserst verklemmt zu werke. oder wurde er lediglich von der executive ausgebremst?



    den ganzen film über kein einziges stück unterwäsche zu sehen war ja die eine sache. aber dann erkennen zu müssen, dass sich gerade bei der putzigen kleinen badeszene alle mann hinterm nächsten baum verstecken, wo man 20 jahre zuvor mindestens 5 minuten splitternackicht und ungehemmt vor die linsen sprang... ich muss schon sagen. :cool:

    zunächst einmal fand ich es eine nette montagabend unterhaltung. da ich die buchvorlage nicht kenne, bin ich auch nur bedingt kritikfähig.



    ich habe mich jedenfalls gefreut, sophie thompson, elizabeth mcgovern, laurence fox und mama thornton wieder zusehen. letztere hat mir auch gleich besser gefallen, als judi dench in selber rolle. und sie war rein stimmlich kaum noch als mrs. thornton wieder zu erkennen, so verändert hat sie gesprochen. sophie thompson fand ich teilweise auch passender als maggie smith, welche vom typ her schlichtweg zu würdevoll ist. aber über die bates'schen anwandlungen habe ich mich ebenfalls geärgert. fox gefiel mir mitunter auch ganz gut (putzig, bis einschließlich zum heiratsantrag. und großer stimmen-bonus). und dass er das mädchen hier wieder nicht bekam, scheint die figur nicht weiter zu beeinträchtigen. kein grund zum (mit-)leiden also, meine ich :wink:

    rafe spall fand ich alles in allem nicht übermäßig beeidruckend. julian sands war auf den ersten blick sehr viel attraktiver. aber sooo spinnert. das grenzte mitunter schon ans freakige. da war erstgenannter aufrichtiger im spiel.



    ähnlich auch bei daniel day lewis. der muss beim spielen einen mordsgaudi gehabt haben. und so eigentlich wirklich schönen menschen guckt man bei sowas vielleicht auch noch länger zu. alles in allem aber war mir sein cecil etwas ZU karikaturenhaft, als dass man es miss honeychurch verzeihen könnte, sich mit so einem offensichtlichen idioten zu verbinden.



    miss honeychurch selbst... mhh. bin etwas uneins. h. bonham carter war mir etwas zu pausbäckiges engelchen. kann aber auch an der (selbst bei unkenntnis des o-tons) merklich ungelenken synchronisation gelegen haben. dafür war mir e. cassidy mitunter schon etwas zu reif.



    auch mrs. honeychurch war in der ITV version besser besetzt und gespielt. nur freddie ist eigentlich bei beiden filmen gleich auf. zum einen rupert graves in der einzig mir (sau-)sympathischen rolle seines ouevres zum anderen hat die briefmarkensammlung bleibenden eindruck bei mir hinterlassen.



    ich könnte noch eine weile weiterphilosophieren, aber da das posting schon so ellenlang ist und ich heute nicht sehr aufgeräumt bin...

    (unter anderem ausstattungs- und bild) technisch bleibt die ITV-variante zwar eindeutig hinter dem kinofilm zurück. aber alles in allem ist der qualitative abstand nicht so groß, wie ich angenommen hatte. zumal ich durch die ivory variante auch nach gut 10 jahren wieder nur mit vorspultaste gekommen bin :roll:



    PS: bruki, dir müßte elaine cassidy doch eigentlich besonders gefallen haben, wo sie justine wadell doch so überaus ähnlich ist, rein äusserlich.



    Re: E. M. Forster

    Julia - 14.11.2007, 23:18


    Meine qualifizierte Meinung: Ich habs vor Langeweile gar nicht bis zum Schluss geschafft. :confused:
    Mag an der YouTube-Schachtel liegen, aber ich fand das ganze Schauspiel so emotionslos, uninspiriert und fad, dass ich schon fast geschielt hab.

    Bäh.

    Naja, ich bin ein Fan der Buchvorlage und auch der Ivory-Verfilmung (im Original natürlich! :wink:). Schwer wahrscheinlich, dagegen anzukommen.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 17.11.2007, 16:26


    hat eigentlich schonmal jemand bei forster nachgelesen (bruki, simone?) und hätte vielleicht lust, uns alle kräftig zu verspoilern, was das leben der emersons nach dem happyend angeht?

    in gespannter erwartung,
    anna
    ;D



    Re: E. M. Forster

    simone - 18.11.2007, 10:21


    Anna hat folgendes geschrieben: hat eigentlich schonmal jemand bei forster nachgelesen (bruki, simone?) und hätte vielleicht lust, uns alle kräftig zu verspoilern, was das leben der emersons nach dem happyend angeht?

    in gespannter erwartung,
    anna
    ;D

    Ich hab das Buch gerade nicht griffbereit, aber so in etwa bekomm' ich es noch zusammen:
    Hab das Kapitel jetzt gerade nochmal durchgesehen und mach dashalb ein Update mit dem was ich vorher vergessen hab

    Das Nachwort trägt die Überschrift "Aussicht ohne Zimmer",
    Es ist Ende der 50er Jahre, George und Lucy sind immer noch ein Paar und lieben sich (auch wenn George nicht immer treu wahr), haben Kinder und Enkelkinder. Sie leben in einer kleinen Wohnung. George arbeitet nicht mehr bei der Bahn sondern hat eine Beamtenstelle bei einer Regierungsbehörde. Miss Bartlett hat ihnen ihr kleines Vermögen hinterlassen und die ersten Jahre nach der Hochzeit waren die besten die sie erleben sollten.
    . Der Alte Emerson ist nach dem 1. Weltkrieg gestorben, George war im WW I Kriegsdienstverweigerer und verlor deshalb seinen Job, Mrs. Honeychurch war das sehr peinlich. Lucy spielte weiterhin Beethoven. Freddy ist Arzt geworden, mußte aber leider Windy Corner verkaufen um seine Familie durchzubringen. Im 2. Weltkrieg verloren sie ihre Wohnung und somit ihr ganzes Hab und Gut. George geriet in Afrika in Gefangenschaft udn kam in ein Gefangenenlager in Italien. In Florenz suchte er das Hotel, fand es aber nicht, es gibt also noch die Aussicht aber nicht mehr das Zimmer.
    Über Cecil erfahren wir auch noch ein bißchen was, er kam 1914 zum Nachrichtendienst und Teil seiner Propagandaarbeit war es z.B. zu behaupten, Beethoven sei Belgier gewesen.

    Das wars mal in der Kurzfassung :wink: .



    Re: E. M. Forster

    Miss W. - 26.11.2007, 22:59


    Ich durfte dieses Wochenende die Version auf einem großen Fernsehgerät und dank rausgeschnittener Werbeeinschaltungen (wie verwöhnt wir doch durch unsere DVD/Videos geworden sind) genießen.
    Ihr merkt schon, mir hat der Film sher gut gefallen.
    Weder habe ich zuvor die Vorlage gelesen, noch die zwar gesehene ältere Version mit HBC, aber nicht als alzu fesselnd empfundene Version vor augen gehabt.
    Allein die Szene auf dem Platz vor Santa Croce, in der das Buch und der Erdolchte zu Boden gehen, hat mich vollend erfreut.
    Die Figur, die, die ganze Geschichte für mich zusammenhielt, Mr. Beebe, fand ich großartig gespielt.
    Ich werde mir den Film sicherlich noch enige Male ansehen.



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 19.02.2008, 12:12


    Ich habe mir kurz vorm Urlaub mal wieder das Zimmer mit Aussicht (OmU) mit Bonham-Carter angetan und weidlich genossen. Und obwohl ich den Film in den letzten 20 Jahren sicher mind. 10 mal (allerdings in der dt. Fassung) gesehen habe, also eigentlich ziemlich gut kennen sollte, hatte ich noch nie soviel Spaß an den Film. Das Mädchen hat ja eine tiefe Stimme! Und Daniel Day-Lewis spricht anfangs überhaupt nicht wie Daniel Day-Lewis. Erst nach Aufkündigung der Verlobung, also der (kurzzeitigen?) Menschwerdung des Cecil Wise, klingt er tatsächlich wieder so, wie ich ihn kenne. Man sollte sich einfach immer die Originalfassungen ansehen/hören.



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 19.04.2008, 16:46


    So, nach und nach bin ich auch die anderen Ivory-Verfilmungen durch als da wären

    Howards End und Maurice.

    Beim Kinobesuch von Howards End sah ich erstmals Emma Thompson und bin ihr bekanntlich seitdem verfallen. Es ist das beste Buch von Forster und auch der Film ist der Beste der Triologie. Schauspielerisch mit Vanessa Redgrave, Anthony Hopkins, (dem herrlich ekeligen) James Wilby und den Damen Bonham-Carter und Thompson superb.

    Aber mein liebstes Forster-Buch und auch meine liebste Verfilmung ist "Maurice", der Titelheld löste zudem Jolyon Forsythe als liebste (männliche) Romanfigur ab. Die drei Hauptdarsteller James Wilby, Hugh Grant und Rupert Graves als drei sehr unterschiedliche junge Männer spielen einfach hervorragend. Maurice (James Wilby) ist ein stinknormaler junger Mann der middle upper class und entsprechend spießig und ignorant. Aber wie der sich unter dem Einfluß seines Freundes Clive Durham (Hugh Grant) verändert, wacher wird, nur um dann schließlich mit seiner Kompromisslosigkeit viel weiter zu gehen, als Durham das je vorhatte, im Film zum Dahinschmelzen schön und traurig beim letzten Treffen der beiden gezeigt, das ist eine der wunderbarsten Geschichten, die je geschrieben wurden.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 03.06.2008, 21:41


    genau den maurice habe ich mir ulli sei dank nun auch angucken können. und was für ein willkommener "watch" (gibt es eigentlich ein adäquates wort im deutschen?! "guck"? :nixweiss:) das war.

    da bin ich fast geneigt zu sagen, soetwas behutsames, sorgfältiges wie diese merchant/ivorys gibts heute garnicht mehr im kino drinne. dabei habe ich mich mit dem gespann gewöhnlich nicht so eng anfreunden können, aus genau diesem grund. was mir hier als sorgfalt gut gefällt, hat mich sonst als steifleinen eher abgeschreckt. ich kann nicht genau benennen, warum bei diesem film alles trotz gehobener thematik eher leicht, frisch erschien. vielleicht weil gerade das thema dem duo M/Y besonders am herzen lag?



    für mich jeden falls vom genau ersten bis zum exakt letzten bild eine positive überraschung - ich habe nämlich eine ausgeprägte schwäche für handgemachtes buntpapier ;o) und das ich gleich eingangs bei dem schwer nervösen simon callow und seiner sexualkunde so herzhafter lacher serviert kriegen würde, hätte ich auch nicht erwartet.



    ebenso das der gewöhnlich erfolgreich unsympathsche, ja bisweílen abstoßende rupert graves (noch) einmal gegenteilige wirkung entfalten würde... wer hätte es geahnt?

    aber sage mal ulli, war das buch schon so derart eindeutig und freizügig? :shock:

    EDIT: ah, jetzt dämmerts mir, der roman wurde posthum 1971 veröffentlicht



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 04.06.2008, 08:33


    Jaja, der Rupert Graves: Von Freddy Honeychurch zu Alec Scudder - auch keine schlechte Veränderung.

    Forster freizügig? Jein. Er schreibt offen darüber, daß Alec und Maurice miteinander schlafen, erotische Szenen gibts aber nicht (das höchste der Gefühle ist da die Cambridge-Szene zwischen Clive und Maurice im Lehnstuhl).

    Der Film ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man einen Roman einerseits sehr sorgfältig verfilmt, andererseits sich aber auch Veränderungen erlaubt. Sehr viel besser als im Buch ist zum Beispiel Clives Wandel erzählt. Im Buch wechselt er einfach von Männern zu Frauen, wobei er sich bei diesen denn doch eine gewisse Körperlichkeit erlaubt. Im Film ist das hervorragend gelöst durch die Oscar-Wilde-Variante, daß ein hochwohlgeborener Bekannter "erwischt" und verurteilt wird, so daß Clive aus lauter Angst "normal" wird.

    Die anfängliche Aufklärungsszene ist im Film zwar kürzer als im Buch, aber tatsächlich sehr viel peinlicher :lol: .

    Einfach wunderschön (und vom zeitlichen Ablauf anders als im Buch) ist auch das letzte Treffen von Clive und Maurive optisch gelöst: Das (trennende) Gespräch zwischen beiden ist zu Ende, Clive geht zu seiner Frau ins Zimmer, macht nach und nach die Fensterläden zu, sieht nocheinmal raus und vor seinem imaginären Auge ist der Student Maurice in Cambridge zu sehen, wie er Clive zu sich winkt und, als dieser nicht kommt, fröhlich lächelnd abwinkt. Danach geht die Kamera wieder zum biederen Clive, der melancholisch aus dem Fenster sieht: Für ihn ist die Entwicklung vorbei, er lebt ein Leben, das nicht vorwärtsgeht, während Maurice sich von ihm völlig gelöst hat und glücklich eigene neue Pfade beschreitet.

    Vielleicht wirkt der Film auch einfach ein bißchen frischer, weil die Damen in Korsett nur sehr limitierte Auftritte haben und die Welt von Maurice und Clive - Studentenbude, Gespräche mit Gleichgesinnten, etc. - eher so ist, wie wir sie heute kennen. Und die Männerkleidung wirkt auch eher zeitlos. Mal abgesehen natürlich davon, daß das Thema für einen Kostümfilm eher ungewöhnlich ist.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 05.06.2008, 16:56


    Ulli hat folgendes geschrieben:
    Vielleicht wirkt der Film auch einfach ein bißchen frischer, weil die Damen in Korsett nur sehr limitierte Auftritte haben und die Welt von Maurice und Clive - Studentenbude, Gespräche mit Gleichgesinnten, etc. - eher so ist, wie wir sie heute kennen. Und die Männerkleidung wirkt auch eher zeitlos. Mal abgesehen natürlich davon, daß das Thema für einen Kostümfilm eher ungewöhnlich ist.

    als frisch empfand ich ihn wohl, weil hier in der blendenden hitze alle vegetation anstalten macht, sich zu verkrümeln und die landschaftsbilder im film herrlich satt grün und nebelverhangen waren.



    ausserdem fand ich die beiläufige leichtigkeit, mit der eigentlich eher tragische sachverhalte im film transportiert wurden, bemerkenswert. so zum beispiel das totale desinteresse von maurice' mutter, gut ersichtlich an ihrer reaktion auf den kuss zwischen maurice und clive nach dessen ohnmacht. oder auch ben kingsleys hypnotiseur, der zwar äusserst sanft und sympatisierend dreinblickt, aber den verzweifelten maurice doch auf eher uncharmante weise daran erinnert, dass "your sort" früher getötet wurden. ähnlich wie blanche ingram jane eyres persönlichkeit kurzerhand negiert, in dem sie fragt "does this person need to speak to you", als wäre "this person" ein widerlicher käfer...



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 21.12.2008, 18:41


    neues von der ITV front: obwohl sowohl "persuasion 07" wie auch "a room with a view" vom künstlerischen wert her wohl eher verhalten betrachtet werden können und bei letzterem sicher auch die quote nicht übermßäig viel einbrachte, macht man sich daran e.m. forsters "a passage to india" für 2009 neu zu verfilmen. mit dem regisseur von "persuasion" und seiner hauptdarstellerin sally hawkins. weitere mitspieler: gemma jones als mrs. moore, matthew macfadyen als richard fielding und - schonwieder - laurence fox in der rolle, die letztes mal sein vater besetzte. na mal sehen... oder doch lieber david leans letztes werk noch einmal betrachten?



    Re: E. M. Forster

    Ulli - 22.12.2008, 09:14


    Ich habe zwar sowohl den Roman gelesen als auch die Verfilmung mit Judy Davies gesehen, aber beides wieder sofort vergessen. Judy Davies empfinde ich als ziemlich anstrengend, sie scheint in den mir bekannten Rollen immer kurz vor einem hysterischen Anfall oder sogar mittendrin. Insofern wäre Sally Hawkins schon mal eine Verbesserung.



    Re: E. M. Forster

    Adminette - 22.12.2008, 21:19


    Ulli hat folgendes geschrieben: Insofern wäre Sally Hawkins schon mal eine Verbesserung.

    mhh. weiß nicht. ich habe zwar noch nicht wirklich viel mit judy davies gesehen. kann mich in der tat gerade nur an die reise nach indien erinnern, die ich ob des späten abends/frühen morgens und des vorhergefürchteten dicken endes vorzeitig abbrach. dafür habe ich schon ein paar mehr sally hawkins filme auf dem buckel (der netzhaut) und muss sagen, sie macht in so ziemlich jeder rolle den eindruck auf mich, als hätte sie ihren hysterischen anfall schon hinter sich und wäre jetzt in dem stadium, in dem die nette verwandschaft einen gewöhnlich in geschlossenen räumen oder mit ausreichend psychopharmaka ruhig zu stellen versucht... halbwegs unnervös war sie eigentlich nur in... ahh, nee. fällt mir echt nicht ein. kenne aber eben auch nicht alle ihre auftritte.

    wie dem auch sei, eh alles vergebene liebesmüh, denn obwohl ITV der BBC die rechte am buch für schlappe 225.000 pfund vor der nase wegschnappte, lese ich gerade, dass das gesamte projekt, das ab januar gedreht werden sollte, wegen der finanziellen misere des senders eingestampft wird...



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