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Re: EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH
Anonymous - 04.06.2007, 09:49EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH
http://www.jungewelt.de/2007/06-04/003.php
04.06.2007 / Thema / Seite 10
Etwas Neues in Gang setzen
Die Demonstration am Sonnabend in Rostock fand unter dem Titel »Eine
andere Welt ist möglich – Move against G 8« statt. Wir dokumentieren
Auszüge aus Redebeiträgen der Abschlußkundgebung
»Eine andere Welt ist möglich«: Diesem Motto war das der
Abschlußkundgebung folgende Konzert in Rostock verpflichtet
Foto: Christian Ditsch/Version
Werner Rätz (Koordinierungskreis ATTAC Deutschland):
Dieses System, dieser Kapitalismus, taugt nichts
Hallo, ihr 80000! 80000 Menschen haben hier heute mit uns gegen die
Politik der G8 protestiert. Dabei hatte man uns das Ende der Geschichte
angekündigt, das Ende aller Kämpfe und den endgültigen Sieg des
Kapitalismus. Und dann kam aus dem Urwald im Süden Mexikos die Antwort,
als die SepatistInnen offensiv gegen den Neoliberalismus aufstanden und
erklärten, eine andere Welt ist möglich, eine Welt, in der viele Welten
Platz haben.
Trotzdem erzählte man uns weiter, es gäbe keine Alternative, und
privatisierte und patentierte weiterhin Stück für Stück unser Leben. Und
dann kam Seattle, dann Genua und dann war klar, die andere Welt ist
längst da – hier in Rostock steht sie heute auf dem Platz. In der
nächsten Woche ist sie hier und rund um Heiligendamm, auf den Plätzen,
in den Workshops, auf den Straßen. In unserer Praxis, in unseren Kämpfen
wird die andere Welt Wirklichkeit. Sonst nirgendwo. Ihr seid es, wir
sind's, die andere Welt.
Diktatur des Verkaufens
Das heißt nicht, daß wir schon gewonnen hätten. Auch andere bauen an
einer anderen Welt, einer Welt der Sicherheit für Profite und
Investitionen. Freihandel versprechen die Bundesregierung und die G8 den
Menschen weltweit, und das klingt nicht nur so – das ist eine Drohung.
Denn was ist denn der Freihandel, den Frau Merkel meint? Sie sagt es ja
selbst offen, das ist die Freiheit der Investoren, alles und jedes
kaufen zu können und dabei sichere Gewinne zu machen. Der konkrete
stoffliche Reichtum, die Dinge, die unser Leben möglich und angenehm
machen, sind in dieser Sicht nicht wichtig. Wichtig ist, daß sich die
Dinge kaufen und verkaufen lassen.
Du bist krank – dann bezahl' einen Arzt. Dazu hast du kein Geld? Ach du
armer Mensch, dann wünschen wir dir von Herzen gute Besserung. Du hast
Hunger? Dann kauf' dir Nahrung. Die kannst du nicht bezahlen? Dann geht
es dir wie 800 Millionen anderen, die hungern, obwohl jährlich für fast
zwölf Milliarden Menschen Nahrungsmittel hergestellt werden. Ich kann da
nur sagen, dieses System taugt nichts!
Es konzentriert den Reichtum bei wenigen und enteignet die vielen,
ebenso wie die öffentlichen Hände. Denn was ist es denn anderes als
Enteignung, wenn Menschen nach einem langen Arbeitsleben in Hartz IV
gezwungen werden? Was ist es anderes als Enteignung, wenn öffentliches
Eigentum verschleudert wird? Was ist es anderes als Enteignung, wenn die
gesetzliche Krankenversorgung und die Rentenversicherung privaten
Investoren überlassen werden? Und das alles ist kein Zufall, kein
Irrtum, sondern diese Politik hat System. Und sie drohen nicht nur, sie
machen auch ernst. 1994 verkündete die Weltbank, weltweit müßte die
Rentenversicherung privatisiert und in Rentenfonds organisiert werden.
Im Jahr 2000 beschloß die Europäische Union, unter Führung von Rot/Grün
damals, nebenbei gesagt, im Rahmen ihrer Lissabon-Strategie genau das.
Und 2001 wurde mit der Riester-Rente der erste große
Privatisierungsschritt in Deutschland getan. Und ihr wißt: Immer noch
geht die Verarmung der Rentnerinnen und Rentner weiter. Wer sich das
anschaut, kann nur sagen, dieser ganze Kapitalismus taugt nichts. Er
bindet das Leben an ein Einkommen, das Einkommen an eine Erwerbsarbeit
und die Erwerbsarbeit an den Profit. Dabei war die Welt noch nie so
voller Reichtum wie heute. Etwas, was immer nur ein Traum schien, wäre
heute möglich – das gute Leben aller. Aber es ist nicht möglich, wenn
alles und jedes zur Ware wird. Unter dem Diktat des Kaufens und
Verkaufens muß Mangel herrschen, damit die Preise stimmen. Dabei ist
genug für alle da. Jeder Mensch hat ein Recht, daran teilzuhaben. Das
muß sich niemand verdienen, nicht durch Arbeit, nicht durch
Wohlverhalten, durch gar nichts. Das hat jede und jeder einfach nur so,
weil es sie gibt – die unbedingte Teilhabe am Reichtum der Welt und am
Leben der Gesellschaft. Das ist ein Menschenrecht. Und ich sage es noch
einmal: Es ist genug für alle da, weltweit.
Grundeinkommen
Und weltweit stehen die Menschen auf und fordern ihren Anteil – in
China, in Indien, in Vietnam versucht man es eher auf dem
kapitalistischen Entwicklungsweg; obwohl ich fürchte, daß das eine
Sackgasse ist, haben diese Länder jedes Recht der Welt, ihren fairen
Anteil zu fordern. In Südafrika, in Namibia, in Brasilien gibt es breite
Kampagnen für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Das ist genau
das, worum es geht. Von seiner Arbeit muß man leben können, aber ohne
Arbeit auch. In Lateinamerika, in Chile begann der Siegeszug des
Neoliberalismus. Heute wählen die Menschen auf dem Subkontinent
reihenweise die neoliberalen Regierungen ab. Herzlichen Glückwunsch,
companeros!
Und auch hierzulande nehmen die Kämpfe Gestalt an. Die
Telekom-Beschäftigten wehren sich und haben heute auf der
Auftaktkundgebung hier gesprochen. Die Privatisierung der Bahn konnte
hinausgeschoben werden – laßt sie uns ganz verhindern! Und dann könnten
wir vielleicht das nächste Ziel in Angriff nehmen – etwa die
Energiekonzerne, die enteignet und zerschlagen gehören. Wir wollen und
werden die Privatisierung unseres gesamten Lebens rückgängig machen. Es
ist möglich, das gute Leben aller weltweit. Wir wollen und werden es
erreichen.
Adelante, companeros!
Katja Kipping (stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei.PDS):
Hunger, Krieg, Klimaschock – das ist die wahre Bilanz der G 8
Liebe Freundinnen und Freunde, ich freue mich, daß wir heute hier so
viele sind, die gegen die Politik der G8 demonstrieren. Diese
Demonstration ist ein Erfolg. Wir lassen uns diesen Erfolg durch
Provokation nicht zunichte machen.
Auf der Agenda des G-8-Gipfels stehen brennende Themen unserer Zeit wie
Hunger in Afrika oder der Klimaschutz. Doch die bisherige Politik der G8
hat diese Probleme nicht gelöst – ganz im Gegenteil. Die bisherige
Politik der G8 hat diese Probleme noch verschärft.
Dazu nur einige Beispiele: 750 Milliarden US-Dollar stecken die
G-8-Staaten jedes Jahr in Rüstung. das sind 750 Milliarden Dollar in
Waffen, die am Ende der Menschheit nur noch mehr Tod und Vernichtung
bringen. Allein die Hälfte dieses Geldes würde ausreichen, um in der
Entwicklungshilfe den schlimmsten Hunger zu vermeiden. Linkspartei und
WASG sagen deswegen nein zur Aufrüstung, nein zu Kriegseinsätzen, weil
diese Einsätze am Ende immer nur die Spirale der Gewalt fördern. Statt
in Rüstung sollte das Geld in die Entwicklungshilfe fließen. Dort wird
es dringend benötigt.
Schließlich stirbt alle drei Sekunden auf dieser Welt ein Kind an den
Folgen von Hunger. Das muß man sich mal vergegenwärtigen – alle drei
Sekunden ein Kind. Seit dem Beginn meiner Rede vor rund zwei Minuten
sind also bereits 40 Kinder an Hunger gestorben.
Krokodilstränen
In Heiligendamm nun werden die Mächtigen dieser Welt über den Hunger,
über die Armut in Afrika Krokodilstränen vergießen. Doch sie selbst
haben die Armut in Afrika mitzuverantworten. Warum? Die G-8-Staaten
haben die Verschuldung der Entwicklungsländer schamlos ausgenutzt und
damit diese Länder gezwungen, ihre Schutzzölle abzubauen. Im Ergebnis
wurden die Märkte überschwemmt von hochsubventionierten Produkten der
internationalen Konzerne. Die fatale Folge davon war: Die regionalen
Kleinbauern waren nicht in der Lage mitzuhalten und gingen ein. So wurde
vielen afrikanischen Ländern die Grundlage für eine eigenständige
Entwicklung entzogen. und damit, damit muß nun Schluß sein.
Die Linke fordert deswegen von der Bundesregierung: Setzen Sie sich
dafür ein, daß diese erzwungene Marktöffnung in Afrika wieder rückgängig
gemacht wird. In afrikanischen Ländern sind Schutzzölle notwendig, damit
regionale Kleinbauern überhaupt eine Chance gegen die transnationalen
Nahrungsmittelkonzerne haben.
Die Bundeskanzlerin sagt, sie wolle sich beim Gipfel vor allen Dingen
für den Klimaschutze einsetzen – ist ja ganz wunderbar. Die Frage ist
jedoch, wie sieht denn die konkrete Praxis der Bundesregierung aus? 28
Kohlekraftwerke sind geplant, und die Bahn als umweltfreundliches
Verkehrsmittel soll an die Börse gehen. Im Ergebnis werden noch mehr
Menschen gezwungen sein, aufs Auto umzusteigen. Der Gewinner dieses
Börsenganges steht schon heute fest: Die Autoindustrie.
Das sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, immer wenn es
konkret wird, unterstützt Frau Merkel nicht die Interessen des
Klimaschutzes. Wenn es konkret wird, unterstützt sie die Interessen der
Verschmutzerindustrie. Laßt uns deswegen von hier aus folgende klare
Botschaft ans Kanzleramt nach Berlin schicken: Frau Bundeskanzlerin,
wenn es Ihnen auch wirklich nur ein bißchen ernst ist mit dem
Klimaschutz, dann stoppen Sie den Börsengang der Bahn – es ist noch
nicht zu spät dafür!
Rückwärtsrolle
Beim letzten Gipfel in Sankt Petersburg versuchten die G-8-Staaten, die
Atomenergie wieder salonfähig zu machen. Absurderweise unter dem
Stichwort Energiesicherheit. Dabei wissen wir doch spätestens seit dem
tragischen Unfall in Tschernobyl – Sicherheit und Atomenergie, das paßt
einfach nicht zusammen. Diese Welt braucht keine ideologische
Rückwärtsrolle ins atomare Zeitalter. Diese Welt braucht angesichts des
Klimawandels mehr Anschub für erneuerbare Energien.
Hunger, Krieg und Klimaschock – das ist die wahre Bilanz der G8 – und
dazu sagen wir nein, und das aus gutem Grund.
Wir sind heute aber auch zusammengekommen, um ja zu sagen, und zwar: ja
zu einem transparenten Schuldenerlaß, ja zu mehr Geld in
Entwicklungszusammenarbeit, ja zu erneuerbaren Energien, ja zu
friedlicher Konfliktlösung und Abrüstung, ja zu einer anderen Welt! Zu
einer anderen Welt, in der gilt: Menschen vor Profite!
Liebe Freundinnen und Freunde – nutzen wir die vor uns liegende
Protestwoche in diesem Sinne. Ich danke euch.
Walden Bello (Träger des alternativen Nobelpreises, Direktor der
Nichtregierungsorganisation »Focus on the Global South« in Bangkok):
Wir müssen den Krieg hier mit hineinbringen
Ich möchte sagen, daß ich sehr froh bin, hier zu sein und mit euch
gemeinsam gegen die G8 kämpfen kann.
Wir sind nicht hier, um die G8 aufzufordern, irgend etwas zu tun,
sondern wir sind hier, um jetzt ihnen zu sagen, daß sie aus dem Weg
gehen sollen. Die Stimmung hier ist sehr anders als vor zwei Jahren in
Glenneagles. Damals hat man uns gesagt, wir müßten den G 8 nach dem Mund
reden, damit sie für die Entwicklungsländer etwas tun.
Keine Rockstars
Vor zwei Jahren haben die Rockstars Bono und Bob Geldof die Szene
dominiert. Heute sind wir froh, daß diese Rockstars nicht da sind, um
uns zu blenden. Heute haben wir nicht den Geist von Glenneagles hier,
wir haben hier den Geist von Genua. Wir sind nicht hier, um für die G8
irgendetwas zu tun, sondern wir sind hier, um die G8 aus den Weg zu
schaffen, um der Welt zu sagen, daß aus dieser G8 nichts hervorgehen
wird. Und wir werden sicherstellen, daß unsere Botschaft gehört wird,
auch wenn die Polizei versucht, uns zu unterdrücken. Wir werden unsere
Botschaften hörbar machen in der ganzen Welt, auch wenn ihre Helikopter
über uns dröhnen. Ich habe den Entwurf für die Abschlußerklärung dieses
G-8-Treffens gesehen, und ich muß sagen, es ist ein ganz schlechtes
Ergebnis, was aus dieser Konferenz hervorgehen wird.
Ein Punkt in dieser Erklärung ist, daß sie den Entwicklungsländern
sagen, sie sollen sich für die Konzerninteressen öffnen, sie sollen
geistige Eigentumsrechte der Konzerne achten. Dies ist keine Erklärung
für Klimaschutz. Wir lehnen diese Erklärung ab.
Vor zwei Jahren hat es geheißen, wir sollen den Krieg nicht in die
Diskussion mir reinbringen, wir sollen uns nur auf Armutsbekämpfung
konzentrieren. Aber ich sage: Wir müssen den Krieg hier mit
hineinbringen, denn ohne Frieden kann es auch keine Armutsbekämpfung geben.
Laßt den Ruf ertönen: USA raus aus Irak, USA raus aus Afghanistan! Laßt
uns sicherstellen, daß die G8 in den nächsten Tagen unsere Anwesenheit
spüren, indem wir alle bei den Blockaden mitmachen und sie aus
Heiligendamm vertreiben.
Nieder mit der G 8, unterstützt die Völker der Erde!
Laßt uns alle zusammenarbeiten im Interesse der Menschen und nicht im
Interesse der G 8!
Laßt uns nach Heiligendamm marschieren! Vielen Dank.
Anne Tittor (Mitglied der Gruppe dissident Marburg) / Michael Ramminger
(Institut für Theologie und Politik Münster) für die
Interventionistische Linke:
Die G 8 sind am Ende, wir fangen erst an
Ihr hört die Tagesschau vom 6. Juni 2007, 20Uhr: »Eine Demonstration von
Nichtregierungsorganisationen und Friedensaktivisten hat am heutigen
Mittwoch die Landebahn des Flughafens Rostock-Laage und die
Zufahrtsstraßen zum G-8-Gipfel blockiert, so daß kein Durchkommen mehr
war. Nicht nur in Rostock und Heiligendamm, sondern an vielen Orten der
Bundesrepublik haben Menschen heute ihre Ablehnung des G-8-Gipfels zum
Ausdruck gebracht. Schon am Wochenende hatten fast 100 000 Menschen an
der internationalen Auftaktkundgebung gegen den G8-Gipfel demonstriert.
Die meisten blieben vor Ort.«
Vielfältige Aktionswoche
So oder so ähnlich könnte es am Mittwoch abend in den Nachrichten zu
hören sein. Wie ihr euch sicherlich schon gedacht habt, werden wir von
der Interventionistischen Linken uns diese Art von Meldungen wünschen.
Und es spricht auch vieles dafür, daß es so kommen kann, daß diese Demo
nicht für sich steht, sondern Auftakt einer vielfältigen und lauten
Aktionswoche wird, damit von Rostock ein Signal ausgeht, ein lautes
»Basta – es reicht!« Ein lautes Nein, das Ausgangspunkt für die Bewegung
der Bewegungen auch hier bei uns wird. In der sich unterschiedliche
Spektren und vielfältige soziale Bewegungen zusammenfinden. Eine
Bewegung, die die Unentgeltlichkeit des Lebens gegen die erbarmungslose
Verwertungslogik des Kapitals stellt, eine Bewegung, deren Forderungen
keine Grenzen kennen, eine globale Bewegung für eine Welt, in der viele
Welten Platz haben.
Vor uns liegt eine vielfältige Protestwoche. Wir sind gekommen, um zu
bleiben, weil wir der Meinung sind, daß Schluß sein muß mit den Kriegen
wie im Irak, wo die G-8-Staaten unter dem Deckmantel der
Demokratisierung nur eigene Macht und Rohstoffinteressen verfolgen. Es
muß Schluß sein mit der Unterstützung von Kriegsökonomien und
Diktaturen, mit der zunehmenden Plausibilität von Folter. Deshalb wird
es am Dienstag den Aktionstag gegen Militarisierung und Krieg geben.
Wir sind gekommen, um zu bleiben! Weil Schluß sein muß mit der
Abschottung gegen den Rest der Welt und mit dem Tod von Tausenden von
Menschen beim Versuch, Grenzen zu überqueren. Daher am Montag der
Aktionstag zu Migration. Dabei werden wir die Ausländerbehörde belagern
und die unerträgliche Lebenssituation von Flüchtlingen in der BRD
thematisieren.
Demonstriert mit gegen die faktische Abschaffung dieses Asylrechts und
die Brutalität des internationalen Grenzregimes! Wir treten ein für
globale Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle Menschen.
Ziviler Ungehorsam
Wir sind gekommen, um zu bleiben, weil Schluß sein muß mit einer
globalen Agrarpolitik, durch die viele Menschen, insbesondere in Ländern
des globalen Südens, ihre Lebensgrundlage verlieren. Morgen, auf dem
Aktionstag globale Landwirtschaft, wird für eine gerechtere Politik
gestritten.
Wir sind gekommen, um zu bleiben, um uns mit den vielen hier aus allen
Ländern der Welt morgen über eine Welt ohne Grenzen, ohne Kriege und
ohne Prekarisierung zu verständigen. Und über eine Linke, die aus dem
gemeinsamen Handeln und der Zusammenarbeit eine neue, radikalere
Position schaffen will.
Wir sind gekommen, um zu bleiben. Am Mittwoch werden Blockaden in
Rostock-Laage und an vielen Orten bei Heiligendamm stattfinden. Als
Aktion zivilen Ungehorsams werden wir uns in den Weg stellen – und nicht
nur symbolisch, sondern ganz real, die Zufahrten zum Tagungsort blockieren.
»Block G 8« lebt vom Mitmachen. Viele Initiativen und Gruppen rufen zu
den Blockaden auf. Es kommt darauf an, daß viele von euch sich
durchringen und mitmachen. Am Mittwoch geht's los, Donnerstag folgt die
Fortsetzung.
Wir sind gekommen, um zu bleiben – die G8 sind am Ende. Das ist nicht
nur unser Erfolg. Aber auch ein Erfolg der linken
GlobalisierungskritikerInnen, der Bewegung für eine Globalisierung von
unten. Es ist ein Erfolg der Bewegung von Genua, Glenneagles und
Seattle. Sie sind am Ende, werden sich vermutlich bald neue Klubs
suchen, aber wir fangen erst an. Denn die G 8 stehen nicht einfach für
Globalisierung, schon gar nicht nur für eine marode neoliberale Politik,
hinter die es kein Zurück mehr zu einem vermeintlich goldenen
kapitalistischen Zeitalter gibt. Die G8 haben keine Antworten auf unsere
Fragen. Und wie immer sie heißen, wie auch immer sie sich nennen, sie
werden keine Antwort auf unsere Fragen haben. Eine Antwort darauf, wie
eine Welt aussehen könnte, wie wir sie wollen; eine Welt ohne Grenzen,
eine Welt ohne Kriege, eine Welt ohne Sexismus, eine Welt ohne Ausbeutung.
Aufbruch der Utopie
Wir wissen, das sind große Worte. Viele halten sie für unrealistisch.
Für uns ist es die einzig realistische Einstellung zur Welt. Ja, wir
benutzen diese Worte Kapitalismus, Ausbeutung und Zukunft, und es sind
Worte, die uns zurückführen zu einem Datum, das heute unbedingt erwähnt
werden muß. Der 2. Juni 1967 – heute genau vor 40 Jahren, das steht
nicht nur für die Ermordung des Studenten Benno Ohnesorg, an den wir
hier erinnern wollen, die vielen deutlich machte, wie weit wir uns in
unserem demokratischen Recht zu gehen erlauben. Bis heute. Wir erinnern
an Carlo Giuliani, der vor Jahren in Genua von den Carabinieri
erschossen wurde. Und an Christian Klar und die anderen, für die diese
Gesellschaft nur Rache hat. Ihre Freilassung wäre an der Zeit. Das Datum
steht aber auch für den Beginn eines Aufbruchs. Ein Aufbruch der Utopie,
der Phantasie und der Unbedingtheit, der es um das Ganze geht. Das
wollen sie uns verbieten mit ihren Normierungen, ihren Grenzen der
Demokratie und ihren Zäunen. Wenn es nötig wird, auch mit Repression,
wie wir im Vorfeld unserer Organisierung gesehen haben. Und wir von der
Interventionistischen Linken fordern auch hiermit die Polizei auf,
endlich den Platz in Ruhe zu lassen und sich zurückzuziehen.
Genau deshalb sagen wir nein zu den G8. Die G8 sind am Ende, wir fangen
erst an. Das, was hier in Vorbereitung zu diesen Protesten an Gespräch,
an Auseinandersetzung und gemeinsamer Aktion geplant und bereits
durchgeführt wurde, ist erst der Anfang. Machen wir den Beginn einer
neuen Bewegung daraus, einer Bewegung, die sich nicht damit
zufriedengeben wird, daß die in Heiligendamm versammelten Staatschefs
überflüssig geworden sind, sondern eine Bewegung, die viel mehr will,
eine Welt, in der patriarchalische Verhältnisse überwunden sind und in
der Unterdrückung nicht mehr existiert, eine Welt, in der die Menschen
frei sind von den Zwängen des globalen Kapitalismus und ihr Leben selber
bestimmen können.
Der globale Kapitalismus zwingt einen erheblichen Teil der Menschheit,
in Slums zu leben, zu völlig inakzeptablen Bedingungen zu arbeiten und
sich zu verkaufen. Er bedeutet für die meisten Menschen Prekarisierung,
Lebensunsicherheit, Armut und Arbeitslosigkeit. All dies nimmt hier bei
uns ständig zu, weil immer mehr Konkurrenz und Wettbewerb lebenswichtige
Dinge immer teurer machen, statt sie kostenlos allen zur Verfügung zu
stellen. Diese Weltordnung sorgt dafür, daß Millionen von Menschen ihre
lebensnotwendigen Medikamente nicht bezahlen können, sie führt dazu, daß
jede Sekunde ein Mensch an Unterernährung stirbt, während die globale
Nahrungsmittelproduktion die Menschheit zweieinhalbmal ernähren könnte
und alle gut leben können.
Deshalb – make capitalism history!
Darum sind wir hier, nicht einfach, um G 8 zu stoppen, sondern um darin
etwas Neues zu suchen und in Gang zu setzen – hier in Heiligendamm und
überall dort, wo wir leben. Die nächsten Tage sind der Anfang.
Und denen, die über Patentrechte, über Investitionsfreiheit und
Rohstoffressourcen verhandeln, sagen wir, ihr werdet mit uns rechnen
müssen, egal, wieviel Zäune ihr baut, wie groß ihr die Abstände zwischen
uns und euch macht, wo auch immer ihr euch trefft – wir sind schon da!
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