Struvitsteine

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    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 31.05.2007, 23:28

    Struvitsteine
    Kristalle in der Blase von katzen (eigentlich können sie auch menschen bekommen), die dort schmerzhafte entzündungen auslösen oder sogar zum Blasenverschluss führen können.
    Sie entstehen oft durch eine häufige Trockenfutter-Fütterung oder durch minderwertiges Nassfutter mit viel getreide. Fleisch säuert den Urin einer Katze natürlich an, während Getreide den pH-Wert nach oben treibt. Ein zu hoher pH begünstigt dann struvitsteine, ebenso wie eine zu geringe Durchspühlung (zu wenig Flüssigkeitsaufnahme).

    Viele trockenfuttersorten enthalten daher ansäuernede Stoffe, um das fehlende Fleisch auszugleichen. Je nachdem wieviel eine katze davon täglich aufnimmt und wie der körper es abbaut, kann es dadurch aber zu oxalatsteinen führen (ph unter 6). Diese sind noch gefährlicher, als die Struvitsteine, weil sie riesige dimensionen annehmen können und nur noch operativ entfernbar sind.

    Die beste Vorbeugung: hochwertiges Nassfutter mit einem seeehr hohen Fleischgehalt http://www.fressnapf.de/community/homepage/Mietzlinchen/58890/ oder sogar Barf http://www.fressnapf.de/community/homepage/Mietzlinchen/71979/ . Das hilft der Katze dabei einen natürlichen und gesunden Urin-pH von 6-7 zu haben und ist zudem das artgerechteste und gesündeste für den ganzen Organismus.

    http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html
    http://www.tierklinik.de/medizin.00146



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 31.05.2007, 23:33


    Gute Idee!



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 01.07.2007, 12:37


    Auch wenn die Ursachen von Erkrankungen der unteren Harnwege noch nicht ganz geklärt sind, lassen sich einige Risikofaktoren ausmachen. Eine erhöhtes Risiko haben Katzen, die übergewichtig sind und wenig Bewegung haben. Ein wichtiger Faktor für die Bildung von Harngries ist der pH-Wert des Urins. Dieser liegt bei Katzen normalerweise bei etwa 6,4. Ein erhöhter pH-Wert des Urins wird z. B. durch Ernährung mit Futter von minderwertiger Qualität erzielt. Ein Futter mit hohem Pflanzenanteil kann den pH-Wert auf über 7 steigen lassen und damit ebenfalls das Risiko für Struvitsteine enorm steigern. Auch das Füttern vieler kleinerer Mahlzeiten über den Tag verteilt könnte den pH-Wert kritisch erhöhen (siehe Literatur 11) und damit zur Struvitbildung beitragen. Die These, magnesiumreiches Futter begünstige die Bildung von Harnsteinen scheint widerlegt (Literatur 16, 20).

    Alleinige Trockenfutterfütterung gilt insbesondere als Risikofaktor für die Bildung von Oxalatsteinen (Literatur u. a. 21, 22). Seitdem sämtliche Futterhersteller bemüht sind, Struvitsteinen durch einen geringen Magnesiumgehalt und Urinansäuerung vorzubeugen, ist das Auftreten dieser vorher seltenen Art sprunghaft angestiegen. 1984 lag der Anteil von Calciumoxalatsteinen an der "Gesamtmenge" der verschiedenen Arten noch bei ca. 2,4 %. 1990 waren es bereits 19 % (Literatur 13) - in einer Studie von 1994 machten sie bereits 54 % der analysierten Steine aus (Literatur 23). Für weitere Informationen zur "Trockenfutterfütterung" siehe auch *Katzenernährung* Abschnitt 2 und 3.

    Die Bildung von Harnsteinen kann auch durch bakterielle Entzündungen, Virusinfektionen und vor allem durch genetische Veranlagung (Literatur 17) ausgelöst werden. Perserkatzen scheinen besonders anfällig für die Bildung von Harnsteinen zu sein (Literatur 13 - 15). Kater sind stärker betroffen als Kätzinnen, da die Harnröhre beim Kater länger, schmaler und weniger dehnbar ist.
    http://www.keinwitz.de/fus.html#Literatur



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 01.07.2007, 12:39


    Guardacid-Tabletten gibt es z.B. bei:
    - www.apondo.de --> 200Tabletten kosten dort: 16,45€



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 24.09.2007, 21:22


    zusammensetzungen:

    urocid-paste: http://www.tiershop.de/hunde_top_100_urocid_paste,pid,4310,rid,852,kd.html
    Guardacid-Tabletten: http://www.gpz-heimtierbedarf.ch/html/guardacid.html



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 26.09.2007, 19:28


    damit ichs nicht immer wieder neu schreiben muss, hinterlege ich es mal hier ;)

    Bei Harngrieß muss man zuerst zwischen Struvit und Oxalat unterscheiden. Oxalatsteine entstehen wenn langfristig der Urin pH unter 6 gelegen hat, während Struvit durch Infektionen oder einen hohen Urin-pH über 7 entsteht.
    Während Oxalatsteine nur durch eine Operation einfernt werden könne, kann man Struvitsteine durch eine Ansäuerung auf einen Urin-pH zwischen 6,2 und 6,4 auflösen.

    Als Therapie empfielt sich bei beiden kein Trockenfutter zu füttern. Katzen trinken eh immer sehr wenig und durchspühlen bei Trockenfutter-Fütterung ihre Blase nicht ausreichend. Aber in einer gut durchspühlten Blase bleibt weniger hängen, als in einer wenig durchspühlten.
    Viele Spezialfuttersorten versuchen diese bessere Durchspühlung durch die Zugabe von viel Salz zu erreichen. leider hat dies den Nachteil, dass die Nieren dies nicht lange mitmachen.
    Zu meinem Entsetzen musste ich jedoch oft die Erfahrung machen, dass Tierärzte darüber nicht bescheid wissen. Auch nicht darüber, dass sogar die Herstellerfirmen eine längere Fütterung nicht empfehlen und eine gesunde Niere vorraussetzen.
    Daher würde ich gleich auf das Spezialfutter verzichten und hochwertig Nass füttern.

    bei Struvit empfielt es sich zudem mit Guardacid-Tabletten den Urin anzusäuern.
    Angeblich ist mit diesen Tabletten auch keine "Übersäuerung" (pH unter 6) möglich. Zur sicherheit würde ich zumindest anfangs und dann immer wenns geht, den Urin-pH mittels Indikatorpapier (z.B. Uralyt-U pH-Indikator) zu überprüfen.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 27.09.2007, 21:52


    spezielle Tips beim Barfen:
    http://dubarfst.eu/thread.php?threadid=7171



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 27.09.2007, 21:53


    und noch ein Link:
    http://dubarfst.eu/thread.php?threadid=19



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 09.10.2007, 21:10


    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00005970/



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 09.10.2007, 21:48


    Hier eine ganze Doktorarbeit über Struvit und Oxalat:
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00005970/01/Frenk_Marina.pdf

    Seite 34 ist aber auch so interessant. sagt aus, dass TroFu steine auslöst, falls das mal jemand braucht, um es seiner TA u die Ohren zu hauen ;)



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 14.10.2007, 20:32


    endverbraucher info für die Guardacid-Tabletten:
    http://www.calciumcitrat.de/pdf/guardacidtabs.pdf



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 14.10.2007, 20:36


    und noch ne doktorarbeit zu dem thema:
    http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=981346405&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=981346405.pdf



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 16.10.2007, 22:01


    hab mal wieder einen neuen Aufsatz verpassst ;):


    Bei Struvit handelt es sich um steinartige oder kristallartige Gebilde innerhalb der Harnblase. Sie stellen bei Katzen mit über 63% die häufigste Steinart.
    Sie bestehen aus Ammonium-Magnesiumphosphat, weswegen lange Zeit Magnesium als Risikofaktor gesehen wurde. Mitlerweile scheint dies aber weitgehend widerlegt, jedoch enthalten viele Futtersorten trotzdem noch einen extra reduzierten Magnesiumgehalt, der widerum weitere Risiken birgt.

    Als Hauptrisikofaktoren zählen eine zu geringe Durchspühlung der Harnwege und ein zu hoher pH (>7). Beides kann durch Trockenfutter verursacht werden, da viele Katzen dabei zuwenig Wasser aufnehmen und der hohe pflanzliche Anteil den pH-Wert nachteilig beeinflusst. In Studien konnte dies auch gezeigt werden. Der größte Anteil von an Struvit erkrankten Katzen wurde zuvor mit einer reinen Trockenfutterfütterung ernährt, der zweit größte Teil wurde von Katzen gestellt, die zumindest z.T. Trockenfutter bekamen (Quelle: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00005970/01/Frenk_Marina.pdf).
    Um zumindest die pH-Erhöhung durch Trockenfutter zu vermeiden, fügen viele Hersteller mitlerweile harnansäuernde Substanzen bei, die aber wiederum im Verdacht stehen, die früher äußerst seltenen Calciumoxalatsteine zu fördern (Hesse et al. 2000).

    Struvitkristalle können in der Blase für Schmerzhafte, häufig wiederkehrende, blutige Entzündungen sorgen oder sogar zu einem lebensbedrohlichen Blasenverschluss führen. Von diesem sind am häufigsten Kater betroffen, da ihre anatomisch sehr enge Harnröhe leicht verstopfen kann.
    Im Gegensatz zu Calciumoxalat muss Struvit jedoch nicht unbedingt chirurgisch entfern werden, sofern es zu keiner lebensgefährlichen Situation gekommen ist, sondern können aufgelöst werden.
    Zuallererst ist es wichtig die Flüssigkeitszuvor der Katze zu erhöhen. Hierfür sollte vorallem auf die Fütterung von Trockenfutter vollkommen verzichtet werden und hochwertiges Nassfutter mit einem möglichst geringen Anteil an pflanzlichen Stoffen gefüttert werden. Besonders Gemüse als Ballaststoffquelle soll aufgrund seiner basischen Wirkung auf den Urin weitgehend verzichtet werden.
    Zudem ist es meist nötig den Urin anzusäuern, um eine Auflösung der Steine zu erzielen und eine neue Bildung zu verhindern. Hierfür bieten sich vorallem zwei Produkte an: Uropet-Paste und Guardacid-Tabletten. Beide enthalten als Hauptwirkstoff DL-Methionin zur Harnansäuerung. Methionin ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die z.B. auch den Grundbaustein für Taurin darstellt. Jedoch darf auch diese Aminosäure nicht überdosiert werden, da es ansonsten zu Schäden kommen kann. In der Literatur findet man verschiedene Angaben zur Höchstdosierung zwischen 1-1,5g pro Tag für eine ausgewachsene Katze.
    Zudem muss auch eine zu starke Ansäuerung (unter pH 6) vermieden werden, da dies zur Bildung von Calciumoxalaten führen könnte. Ein zum Auflösen der Kristalle guter pH-Wert liegt zwischen pH6,2-6,4.
    Den Urin-pH der katze kann man mit handelsüblichen Teststreifen aus der Apotheke testen. Dabei ist es sowohl möglich den Teststreifen direkt in den Urinstrahl zu halten, als auch den Urin mittels eines nichtsaugenden Katzenstreus (u.a. beim Tierarzt erhälltlich) aufzufangen und anschließend zu messen. Jedoch muss man dabei beachten, dass der pH von Urin, der länger der Luft ausgesetzt war, ansteigt und somit ein stark zeitversetztes messen nicht möglich ist.


    Beim Tierarzt erhälltliche Spezialfuttersorten enthalten oft einen hohen Salzgehalt, um die Wasseraufnahme der katzen zu erhöhen. Dies setzt jedoch eine gesunde Niere vorraus und sollte auch nach Herstellerangaben nicht wesentlich über 12Wochen betragen ( http://www.royal-canin.de/katze/produkte/beim-tierarzt/veterinary-diet/trockennahrung/urinary-so.html). Leider wird dieses Futter von vielen Tierärzten als Dauertherapie verschrieben.
    Trockenfutterspezialdiäten verschlimmern meist logischerweise nur das Problem... http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html

    Die Wasseraufnahme lässt sich jedoch wesentlich einfacher und schonender durch mit wasser angereichertem hochwertigem Feuchtfutter und vielen zusätzlichen Wasserquellen in der Wohnung erzielen. Viele Katzen lassen sich auch durch Trinkbrunnen zu einer erhöhten Wasseraufnahme veranlassen.

    Einen sehr informativen Erfahrungsbericht findet man zudem bei: http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html


    Woran erkenne ich, dass meine Katze eine Blasenentzündung bzw. Kristalle in der Blase hat?

    Das ist oft gar nicht so früh zu erkennen. Katzen können Schmerzen sehr gut und lange vor uns Menschen versteckt halten. In der Natur hat dies den Zweck sie nicht als verletzlich erkennbar zu machen. In unserer Obhut kann dies jedoch eine frühzeitige Erkennung erschweren.
    In den Anfangsphasen gehen katzen oft sehr häufig aufs Katzenklo, setzen aber nur kleine Menge Urin ab.
    Ein weiteres Anzeichen ist ein sehr häufiges, intensives und langes lecken der Geschlechtsteile, vorallem nach einem Toilettengang.
    Im späteren Verlauf kann es zu Blut im Urin kommen und sogar mauzen auf dem Katzenklo. Einige Katzen meiden dann das Katzenklo, da sie es mit den Schmerzen in Verbindung bringen und werden unsauber. Zudem kann es zu Fieber, körperlicher Ermattung und Appetitlosigkeit kommen.

    Bei Struvitsteinen kann dies auch in einem Blasenverschluss enden, bei dem die Katze so gut wie keinen Urin mehr absetzen kann, unruhig immer wieder an neuen stellen versucht dort Urin abzusetzen, sich unaufhörlich leckt, evt. auch miaut und krampft.
    Gerade ein Blasenverschluss ist akut lebensbedrohlich, da die Harnstoffe aus der Blase nach einiger zeit ins Blut übertreten können und die Katze damit vergiften.

    Hat man den Verdacht seine Katze könne unter einer Blasenentzündung oder gar Blasensteinen leiden, sollte man so früh wie möglich den Tierrazt aufsuchen.
    Dort sollte die Blase abgetastet, eine Urinprobe auf Kristalle, Blut und pH untersucht werden, Fiber gemessen und geg. noch weitere Diagnostische Untersuchungen gemacht werden.
    Zusätzlich ist bei Verdacht von Blasensteinen ein Röntgenbild der Blase notwendig. Da zum einen z.T Steine nicht im Urin nachweisbar sind und auch, um z.B. Oxalatsteine ausschließen zu können.

    Liegt ein Blasenverschluss vor, muss der Tierarzt unter Narkose mit Hilfe eines Katheters die Blase spühlen. Dabei ist es nicht selten, dass die Katzen mit dem Katheter mehrere Tage in der Praxis verbringen müssen.
    Ist bei katern die Harnröhre so fest verschlossen, dass sie mithilfe des Katheters nicht mehr zu öffnen ist, muss eine Penisampution durchgeführt werden, um den Blasenausgang dadurch zu vergrößern.

    http://katzenfragen.npage.de/biochemie_der_struvit-,_oxalatsteine_9709985.html



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 16.10.2007, 22:33


    Supi - läßt sich gut lesen.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 18.10.2007, 20:43


    Cat&Clean hat ein neues "Test-Streu" auf den Markt gebracht:
    http://www.catundclean.eu/market/sg_sonderangebote.htm?ID=30
    Dies soll mittels Verfärbung des Katzenstreus evt. Harnwegserkrankungen anzeigen. Keine Ahnung, ob es funktioniert, aber die Idee finde ich ganz gut, weil viele Katzen es nicht so prickelnd finden, wenn ihre Besitzer Ihnen Urinsticks unter den Po halten ;)



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 18.10.2007, 20:57


    Hört sich gut an. Bei mir wäre es dann ein lustiges Rätselraten - von wem ist dieser Pipiklumpen???



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 18.10.2007, 21:00


    ich weiß auch nicht so ganz, wie man es anwendet. vor dem pinkeln verteilen, auf den pinkelklumpen geben?
    Hab die mal angeschrieben und um genauere Angaben gebeten, mal sehen, was kommt...



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 19.10.2007, 10:57


    so, soll die anwendung von dem granulat funktionieren:

    Zitat: Guten Tag, sehr geehrte Frau Paasch,

    vielen Dank für Ihre Anfrage bzgl. der Anwendung des Cat&Clean Diagnostic-Granulates.

    Es handelt sich dabei um ein Granulat in "Körnchenform". Wenn Sie Popcorn kennen, wird Sie dieses Granulat daran sicherlich erinnern. Es sieht ähnlich aus.
    Angewendet wird es, indem man den halben Inhalt einer Diagnostic-Flasche ü b e r das im Katzenkloo befindliche normale Streu oberflächig aufbringt und verteilt. Nachdem Ihre Katze dann das "kleine Geschäft" gemacht hat, hat sich das Diagnostic-Granulat möglicherweise farblich verändert, die Farben und deren Bedeutung sind auf der Flasche ablesbar. Wenn sich die Farbe deutlich in Richtung "Pink" verändert hat, sollte Ihr Tierarzt zu Rate gezogen werden.

    Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben weitergeholfen zu haben und verbleibe
    mit freundlichen Grüßen
    Fred Schwerdt

    Cat&Clean



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 27.10.2007, 14:32

    Warum ist das Spezialfutter völlig unbrauchbar und sinnlos?
    Ich habe heute mal die Zusammensetzung des royal Canin Urinary angeschaut. Es wird hergestellt zur Behandlung von Struvit UND Oxalatsteinen.
    Zitat:
    Royal Canin Urinary
    Zusammensetzung
    Maiskleberfutter, Geflügelmehl, Reis, Maisfuttermehl, Tierfett, tierisches Protein (hydrolysiert), Mineralstoffe, Lignozellulose, Zuckerrübentrockeschnitzel, Fructo-Oligosaccharide (FOS), Fischöl, Sojaöl, Ei getrocknet, DL-Methionin, Hydrolysat aus Krustentieren (reich an Glukosamin), Taurin

    die Rezeptur ist dazu geeignet, eine mäßige Ansäuerung des Urins zu erzeugen

    Feuchtnahrung bietet eine schmackhafte Variante und trägt zu einer höheren Flüssigkeitsaufnahme bei

    leicht erhöhter Kochsalzgehalt im Trockenfutter zur Erhöhung des Harnvolumens

    moderate Reduktion des Kalzium- und Oxalatgehalts

    Glukosaminoglykane (eiweißhaltige Bestandteile der Blasenschleimhaut) zum Schutz der Harnblasenschleimhaut vor Infektionserregern

    Mäßig reduzierter Phosphor-und Eiweißgehalt

    patentierter Antioxidanzienkomplex aus Vitamin E und C sowie Taurin und Lutein zum Schutz der Körperzellen vor Angriffen durch freie Radikale

    reduzierter Magnesiumgehalt

    Was ist Kalziumoxalat?
    Das zweithäufigste Mineral bei Harnsteinerkrankungen von Hunden und Katzen ist Kalziumoxalat. Das Milieu in der Harnblase (pH-Wert) spielt bei der Entstehung dieser Harnsteinart nur eine sehr untergeordnete Rolle. Zur Vorbeugung dieses Harnsteintyps ist ROYAL CANIN URINARY S/O in den Konzentrationen von Kalzium und Oxalat moderat reduziert, um den Harn mit diesen Steinbildnern zu untersättigen.




    Ich werde mich mal langsam an die einzelnen Angaben herantasten:

    1."die Rezeptur ist dazu geeignet, eine mäßige Ansäuerung des Urins zu erzeugen" und "Das Milieu in der Harnblase (pH-Wert) spielt bei der Entstehung dieser Harnsteinart nur eine sehr untergeordnete Rolle"

    Zitat: Der Harn-pH ist ein wesentlich bedeutenderer Faktor bei der Harnsteinbildung
    als der Magnesiumgehalt des Futters [BUFFINGTON et al. (1985 und 1990),
    BUFFINGTON (1988), HULSEN (1999), MARSHALL & ROBERTSON (1976),
    SKOCH et al. (1991), TATON et al. (1984a)].

    Warum also reduziert RC den Magnesiumgehalt, hällt aber den pH für vernachlässigbar?

    Zitat: Auf der Basis epidemiologischer Daten lässt
    sich zeigen, dass bei der Verwendung von ansäuernden Diäten ¾ besonders bei denen, wo der pH-Wert unter 6,29 sank ¾ das potenzielle Bildungsrisiko von Calciumoxalat-
    Steinen bei Katzen ansteigt [KIRK et al. (1995), McCLAIN et al. (1999), MIDKIFF et
    al. (2000), OSBORNE et al. (1995a)].

    --> aha, also doch nicht so unwichtig, sondern ziemlich entscheiden!

    2. "patentierter Antioxidanzienkomplex aus Vitamin E und C sowie Taurin und Lutein zum Schutz der Körperzellen vor Angriffen durch freie Radikale"

    Zitat: Auch die
    gleichzeitige meist überflüssige Gabe von Vitaminen C und D wird als zusätzlicher
    Risikofaktor einer Calciumoxalatsteinbildung diskutiert [BARTGES et al. (2000),
    BUFFINGTON (1993), BURGER (1985), CHEW & BUFFINGTON (2000), HESSE
    et al. (2000 und 2000a), HULSEN (1999), KIRK et al. (1995), OSBORNE et al. (1990,
    1996 und 1996a), PASTOOR et al. (1994), SCHWILLE & HERMANN (1992)

    --> na super noch ein Risikofaktor mehr durch das Futter...

    3." leicht erhöhter Kochsalzgehalt im Trockenfutter zur Erhöhung des Harnvolumens"
    Zitat:
    Kein NaCl oder Furosemid-Diuretika, weil dies Hypercalciurie verursacht

    --> neben der tasache, dass die niere irgendwann schlapp macht



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 03.02.2008, 21:44


    Die Katze nimmt von Natur aus den grössten Teil des Wassers zusammen mit der Nahrung auf. Wird Trockenfutter verabreicht, kompensiert die Katze die geringere „Nahrungswasser-aufnahme“ nicht, indem sie mehr säuft. Deshalb sollte Trockenfutter unbedingt mit Flüssig-keit versetzt werden.
    Eine ungenügende Wasseraufnahme führt zu einer Harnkonzentration und begünstigt das Auftreten der Feline lower urinary tract disease.

    Quelle: Ernährung der Katze; 2004; Prof. Dr. M. Wanner



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 04.02.2008, 11:58


    Infos zur maximal Dosis von Methionin:
    Zitat:
    In Case/Carey/Hirakawa: Ernährung von Hund und Katze. Leitfaden für Tierärztinnen und Tierärzte
    steht in etwa folgendes:
    pH-Werte von 6,0 bis 6,6 , also leicht sauer sind günstig.
    "Der Zusatz von 800mg Ammoniumchlorid pro Tag zu einem hochwertigen kommerziellen Katzenfutter führt .... zur Aufrechterhaltung eines Harn-pH-Wertes von 6,0 oder weniger."
    "Allerdings kann der Zusatz übermäßiger Ammoniumchloridmengen toxisch sein. ... Anorexie, Erbrechen und Diarrhö."

    "Als Futterzusatz ist auch die Aminosäure dl-Methionin ein wirksames Mittel zur Harnansäuerung. Die empfohlene Dosis ist 1g pro Tag oder 1 bis 2% der Trockensubstanz des Futters.
    Jedoch tritt nur gering oberhalb dieser Dosierung eine Methionintoxizität auf. ... etnwickelt sich bei der Katze eine hämolytische Anämie, eine Methämoglobinämie und Heinz-Körper." (was auch immer das ist ???)
    "Deshalb sollten Ammoniumchlorid oder die Kombination von Ammoniumchlorid und dl-Methionin der alleinigen Anwendung von dl-Methionin vorgezogen werden."
    In allen Fällen gilt das ganze zu überwachen.

    und:


    Zitat: Der Methioningehalt sollte 1,67 % der Futtertrockenmasse (CHOW et al. 1978)
    betragen. Alternativ kann man 1g Methionin/Tier/d (OSBORNE et al. 1989 a) verabreichen.
    Eine korrekte Dosierung dieser beiden Harnansäurer ist aufgrund ihrer möglichen toxischen
    Auswirkungen von entscheidender Bedeutung. Katzen mit Uratsteinen, metabolischer Azidose
    oder Leberschaden dürfen keinesfalls Ansäuerungsmittel sowie harnansäuernde Diäten
    verabreicht werden, da die Bildung von Uratsteinen verstärkt wird und bei vorliegendem
    Leberschaden ein Leberkoma resultieren kann (HARDY 1977).

    Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissert...ultza_2003.pdf
    seite 58

    http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/schultza_2003.pdf



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 04.02.2008, 12:03


    Lecker :puke:



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 10.02.2008, 22:15


    Schreibst Du bitte hier noch mal rein WANN der Urin-PH gestest werden soll - ich kann mir das nie merken :roll:



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 10.02.2008, 22:20


    Fühestens nach 2h nach dem essen. am besten aber so mind. 6h danach.



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 10.02.2008, 22:22


    DAnke



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 10.02.2008, 22:24


    Kannst Du Dir vostellen, dass es TA gibt, die zur Urinansäuerung Ascorbinsäure über´s Futter gestreut empfehlen? :motz:



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 10.02.2008, 22:27


    ja, :roll:
    hab ich schon mal gelesen, dabei ist es contraproduktiv laut den wissenschaftlichen texten...



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 11.02.2008, 23:11


    Und mit welchen Futtersorten hattest Du die besten Erfahrungen gemacht bezüglich des PH-Wertes?



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 12.02.2008, 08:15


    Grau Petnature, TigerCat und Auenland.

    Bei Macs gabs ab und an hohe Werte, bei TigerMenü sind sie grundsätzlich explodoert...



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 12.02.2008, 10:30


    Miez? In der neueren Literatur wird beschieben, dass der Magnesiumgehalt im Futter keinen Einfluß auf Struvitbildung oder vorhandene Struvite hat, korrekt?



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 12.02.2008, 10:40


    zumindest keinen maßgeblichen. ich hab einmal gefunden, es habe gar keinen Einfluss und ein mal nur in Verbindung mit einigen anderen Faktoren.
    In meinen Augen ist er daher eher vernachlässigbar. Zwar würde ich jetzt kein Kilo Magnesium füttern, aber im normalen Katzenfutter ist eh schon sehr wenig und die Muskeln brauchen auch unbedingt welches...



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 12.02.2008, 10:45


    ok, ich will ja nur nichts falsches behaupten. Gut, dass Du so in der Marterie drin steckst.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 12.02.2008, 11:00


    z.B. hier eine Aussage dazu:

    Zitat: Der Harn-pH ist ein wesentlich bedeutenderer Faktor bei der Harnsteinbildung
    als der Magnesiumgehalt des Futters [BUFFINGTON et al. (1985 und 1990),
    BUFFINGTON (1988), HULSEN (1999), MARSHALL & ROBERTSON (1976),
    SKOCH et al. (1991), TATON et al. (1984a)].



    I Zitat: n einer Studie stellten FINCO et al. (1985) fest, dass sich bei einer Katze, welche
    unter einer magnesiumreichen Diät (0,17 % Mg in der Trockensubstanz) eine
    Obstruktion mit Struvit-Kristallen entwickelte, keine höhere Mg-Konzentration im
    Harn nachweisen ließ. Vielmehr wurde ein alkalischer Urin-pH-Wert festgestellt. Als
    Folge wiesen die Autoren darauf hin, dass andere Faktoren als die Magnesium-
    Ausscheidung für die Urolithiasis von Bedeutung sein müssen [FINCO et al. (1985),
    SKOCH et al. (1991), TARTTELIN (1987)].

    die ist zwar noch eine von denen, die Magnesium nicht total in den Hintergrund schiebt, aber auch zeigt, dass es weniger Bedeutung hat...



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 12.02.2008, 11:05


    :thanks:



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 05.04.2008, 19:34


    Zusatzinformation von Charmeing aus dem FN-Forum:
    Zitat: Ganz wichtig finde ich zu erwähnen das die ganzen Spezielatrockenfuttersorten krebserregende künstliche Konservierungstoffe erhalten BHT und BHA.

    Eine Freundin von mir deren 2 Katzen gestorben sind an Krebs, bekamen über Jahre das Trofu Hills c/d



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 05.04.2008, 19:50


    Claudia aus dem Luna-Forum meinte kürzlich, dass lt. neuesten Studien Struvitkatzen möglichst mehrmals täglich gefüttert werden sollten, um diesem extremen PH-Anstieg zu umgehen. Ich hab schon nach Links gefragt.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 05.04.2008, 19:52


    das weiß ich. adlibitum fütterung wäre das beste. aber dann würde spot platzen und übergewicht ist bei struvit auch nicht gerade zuträglich...
    aber wir haben das mit den 3 mahlzeiten und dem pH ja eigentlich auch ganz gut im griff...

    (steht auch hier drin: http://www.tierer.unizh.ch/te_pdf/script_katze.pdf)



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 05.04.2008, 19:55


    Mir war das neu - die sprachen im Idealfall wohl von fünf Fütterungen täglich. Wann soll man denn da messen?



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 05.04.2008, 19:58


    morgens vor dem aufstehen :lol:

    und vorallem wie sollte ich 5 Fütterungen bewerkstelligen, wenn ich wieder arbeite? 3 klappen noch ganz gut, mehr würden echt schwierig...



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 27.06.2008, 13:30


    Zitat: In seiner Untersuchung hat ULACIA (1986) festgestellt, dass die Katzen, die
    ausschließlich nur Trockenfutter zu sich nahmen, ein 4 – 5-mal größeres Risiko am
    FLUTD zu erkranken hatten als die Katzen, die nur mit Feuchtfutter ernährt wurden.
    Eine höhere Disposition der Katze für die Urolithiasis bei Trockenfütterung ist u. a.
    durch eine geringere Wasseraufnahme zu erklären [ZENTEK (1987)]. Die Katze
    scheint unfähig zu sein, das Wasserdefizit, das bei der Fütterung mit Trockenfutter entsteht,
    durch einen gesteigerten Flüssigkeitskonsum auszugleichen [ANDERSON
    (1981)].
    Die jüngsten Studien unterstützen die Hypothese eines fördernden Einflusses
    von Trockenfutter bei der Entstehung einer „Feline Lower Urinary Tract Disease“,
    FLUTD, bei der Katze. In einer Feldstudie zeigten BUFFINGTON et al. (1997a), dass59 % der an FLUTD erkrankten Katzen Trockenfutter erhielten; in der Kontrollgruppe
    gesunder Katzen erhielten nur 19 % Trockenfutter. Die Studie von MARKWELL et al.
    (1998) wies eine geringere FLUTD-Rezidivrate in einer mit Dosenfutter ernährten
    Katzengruppe gegenüber einer vergleichbaren, jedoch ausschließlich mit Trockenfutter
    ernährten Katzengruppe nach; während in der ersten Gruppe eine Rezidivrate von nur
    11 % nachgewiesen worden ist, betrug diese Rate in der zweiten Gruppe 39 %. Die
    Verabreichung einer Diät, einmal in ihrer Trockenform, einmal als nährstoffidentisches
    Dosenfeuchtfutter, führte bei den Versuchskatzen zu einer bemerkenswerten Entwicklung
    der relativen Urinübersättigungen von Struvit und Calciumoxalat: Während bei
    Verabreichung des Dosenfutters für beide Mineralphasen niedrige mittlere Übersättigungen
    beobachtet wurden (0,17 bzw. 0,36), stieg nach der Trockenfuttergabe die mittlere
    Calciumoxalat-Übersättigung auf 4,84 an. Demgegenüber blieb die mittlere Struvit-
    Übersättigung mit einem Wert von 0,07 nahezu konstant [MARKWELL &
    HURLEY (2001)]. Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Trockenfuttergabe
    an sich ein Risikofaktor der Calciumoxalatbildung bei Katzen darstellt.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 11.10.2008, 22:51


    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8950426?ordinalpos=58&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum

    Zitat: CONCLUSION: As a consequence of the increase in urine volume and urine acidification, high-protein diets have potential ability to increase solubility of struvite crystals.



    Re: Struvitsteine

    Mietzlinchen - 20.02.2009, 23:57


    eine aktuellere Version:

    Struvit

    Bei Struvit handelt es sich um steinartige oder kristallartige Gebilde innerhalb der Harnblase. Sie stellen bei Katzen mit über 63% die häufigste Steinart dar.
    Sie bestehen aus Ammonium-Magnesiumphosphat, weswegen lange Zeit Magnesium als Risikofaktor gesehen wurde. Mitlerweile scheint dies aber weitgehend widerlegt, jedoch enthalten viele Futtersorten trotzdem noch einen extra reduzierten Magnesiumgehalt, der widerum weitere Risiken birgt.

    Als Hauptrisikofaktoren zählen eine zu geringe Durchspühlung der Harnwege und ein zu hoher pH (>7). Beides kann durch Trockenfutter verursacht werden, da viele Katzen dabei zuwenig Wasser aufnehmen und der hohe pflanzliche Anteil den pH-Wert nachteilig beeinflusst. In Studien konnte dies auch gezeigt werden. Der größte Anteil von an Struvit erkrankten Katzen wurde zuvor mit einer reinen Trockenfutterfütterung ernährt, der zweit größte Teil wurde von Katzen gestellt, die zumindest z.T. Trockenfutter bekamen (Quelle: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/5970/1/Frenk_Marina.pdf).
    Um zumindest die pH-Erhöhung durch Trockenfutter zu vermeiden, fügen viele Hersteller mitlerweile harnansäuernde Substanzen bei, die aber wiederum im Verdacht stehen, die früher äußerst seltenen Calciumoxalatsteine zu fördern (Hesse et al. 2000).

    Struvitkristalle können in der Blase für Schmerzhafte, häufig wiederkehrende, blutige Entzündungen sorgen oder sogar zu einem lebensbedrohlichen Blasenverschluss führen. Von diesem sind am häufigsten Kater betroffen, da ihre anatomisch sehr enge Harnröhe leicht verstopfen kann.
    Im Gegensatz zu Calciumoxalat muss Struvit jedoch nicht unbedingt chirurgisch entfern werden, sofern es zu keiner lebensgefährlichen Situation gekommen ist, sondern können aufgelöst werden.
    Zuallererst ist es wichtig die Flüssigkeitszufuhr der Katze zu erhöhen. Hierfür sollte vor allem auf die Fütterung von Trockenfutter vollkommen verzichtet werden und hochwertiges Nassfutter mit einem möglichst geringen Anteil an pflanzlichen Stoffen gefüttert werden. Besonders Gemüse als Ballaststoffquelle soll aufgrund seiner basischen Wirkung auf den Urin weitgehend verzichtet werden.
    Zudem ist es meist nötig den Urin anzusäuern, um eine Auflösung der Steine zu erzielen und eine neue Bildung zu verhindern. Hierfür bieten sich vor allem zwei Produkte an: Uropet-Paste und Guardacid-Tabletten. Beide enthalten als Hauptwirkstoff DL-Methionin zur Harnansäuerung. Methionin ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die z.B. auch den Grundbaustein für Taurin darstellt. Jedoch darf auch diese Aminosäure nicht überdosiert werden, da es ansonsten zu Schäden kommen kann. In der Literatur findet man verschiedene Angaben zur Höchstdosierung zwischen 1-1,5g pro Tag für eine ausgewachsene Katze (Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/schultza_2003.pdf -Seite 58)
    Zudem muss auch eine zu starke Ansäuerung (unter pH 6) vermieden werden, da dies zur Bildung von Calciumoxalaten führen könnte. Ein zum Auflösen der Kristalle guter pH-Wert liegt zwischen pH6,2-6,4.
    Den Urin-pH der Katze kann man mit handelsüblichen Teststreifen aus der Apotheke testen. Dabei ist es sowohl möglich den Teststreifen direkt in den Urinstrahl zu halten, als auch den Urin mittels eines nichtsaugenden Katzenstreus (u.a. beim Tierarzt erhälltlich) aufzufangen und anschließend zu messen. Jedoch muss man dabei beachten, dass der pH von Urin, der länger der Luft ausgesetzt war, ansteigt und somit ein stark zeitversetztes messen nicht möglich ist.


    Beim Tierarzt erhälltliche Spezialfuttersorten enthalten oft einen hohen Salzgehalt, um die Wasseraufnahme der katzen zu erhöhen. Dies setzt jedoch eine gesunde Niere vorraus und sollte auch nach Herstellerangaben nicht wesentlich über 12Wochen betragen ( http://www.royal-canin.de/katze/produkte/beim-tierarzt/veterinary-diet/trockennahrung/urinary-so.html). Leider wird dieses Futter von vielen Tierärzten als Dauertherapie verschrieben und nur selten auf die Risiken hingewiesen.
    Trockenfutterspezialdiäten verschlimmern meist logischerweise nur das Problem... (http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html ).

    Die Wasseraufnahme lässt sich jedoch wesentlich einfacher und schonender durch mit Wasser angereichertem hochwertigem Feuchtfutter und vielen zusätzlichen Wasserquellen in der Wohnung erzielen. Viele Katzen lassen sich auch durch Trinkbrunnen zu einer erhöhten Wasseraufnahme veranlassen.

    Einen sehr informativen Erfahrungsbericht findet man zudem bei: http://www.cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html


    Woran erkenne ich, dass meine Katze eine Blasenentzündung bzw. Kristalle in der Blase hat?

    Das ist oft gar nicht so früh zu erkennen. Katzen können Schmerzen sehr gut und lange vor uns Menschen versteckt halten. In der Natur hat dies den Zweck sie nicht als verletzlich erkennbar zu machen. In unserer Obhut kann dies jedoch eine frühzeitige Erkennung erschweren.
    In den Anfangsphasen gehen Katzen oft sehr häufig aufs Katzenklo, setzen aber nur kleine Menge Urin ab.
    Ein weiteres Anzeichen ist ein sehr häufiges, intensives und langes lecken der Geschlechtsteile, vor allem nach einem Toilettengang.
    Im späteren Verlauf kann es zu Blut im Urin kommen und sogar Mauzen auf dem Katzenklo. Einige Katzen meiden dann das Katzenklo, da sie es mit den Schmerzen in Verbindung bringen und werden unsauber. Zudem kann es zu Fieber, körperlicher Ermattung und Appetitlosigkeit kommen.

    Bei Struvitsteinen kann dies auch in einem Blasenverschluss enden, bei dem die Katze so gut wie keinen Urin mehr absetzen kann, unruhig immer wieder an neuen stellen versucht dort Urin abzusetzen, sich unaufhörlich leckt, evt. auch miaut und krampft.
    Gerade ein Blasenverschluss ist akut lebensbedrohlich, da die Harnstoffe aus der Blase nach einiger zeit ins Blut übertreten können und die Katze damit vergiften.

    Hat man den Verdacht seine Katze könne unter einer Blasenentzündung oder gar Blasensteinen leiden, sollte man so früh wie möglich den Tierrazt aufsuchen.
    Dort sollte die Blase abgetastet, eine Urinprobe auf Kristalle, Blut und pH untersucht werden, Fiber gemessen und geg. noch weitere Diagnostische Untersuchungen gemacht werden.
    Zusätzlich ist bei Verdacht von Blasensteinen ein Röntgenbild der Blase notwendig. Da zum einen z.T Steine nicht im Urin nachweisbar sind und auch, um z.B. Oxalatsteine ausschließen zu können.

    Liegt ein Blasenverschluss vor, muss der Tierarzt unter Narkose mit Hilfe eines Katheters die Blase spühlen. Dabei ist es nicht selten, dass die Katzen mit dem Katheter mehrere Tage in der Praxis verbringen müssen.
    Ist bei Katern die Harnröhre so fest verschlossen, dass sie mithilfe des Katheters nicht mehr zu öffnen ist, muss eine Pe.nisampution durchgeführt werden, um den Blasenausgang dadurch zu vergrößern.

    weitere Infos:
    http://katzenfragen.npage.de/biochemie_der_struvit-,_oxalatsteine_9709985.html



    Re: Struvitsteine

    Shevas - 21.02.2009, 00:15


    Liest sich gut :top:



    Re: Struvitsteine

    Anonymous - 21.02.2009, 09:49


    Sehr umfassender und verständlicher Bericht :top:



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