Avartis

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    Re: Avartis

    Lil_C - 25.05.2007, 18:32

    Avartis
    Ich hoffe es gefällt euch, wenn ja hab ich noch etwa 7 Kapitel auf Lager.
    AVARTIS

    Prolog
    Ein dunkler, in einen Mantel aus Elfenhaut gehüllter, Schatten schlich durch die stille Sommernacht auf die Menschenstadt Tüldentos zu. Hinter ihm tauchten weitere Schatten auf, viele waren grösser als der Anführer. Orks. Der Rest der Schatten war ebenso dunkel wie feingliedrig, sie waren gute Krieger und sie waren, im Gegensatz zu den Orks, die einfach nur dumm waren, unheimlich Böse. Die Kampeten. Eine Mischung aus Menschen, Elfen und Zwergen die sich über die Jahrhunderte hinweg vermischt hatten und die, wie ihre Gegenstücke die Fartansiten, von allen drei Rassen die besten körperlichen Eigenschaften übernommen hatten. Beide hatten sie es in allen Arten des Kämpfens zur Meisterschaft gebracht, nur dass die Kampeten schlechte Zauberer waren.
    Als die Schatten die Stadtmauern fast erreicht hatten, machte ihr Anführer, Mortox, eine schnelle Handbewegung und murmelte einige Worte, damit entfesselte er das Bisschen Magie das er beherrschte und liess einen rotglühenden Feuerball in den Himmel steigen. Als dieser in der Luft explodierte, schallte das unbeschreibliche Gebrüll der hässlichen Orksoldaten über die ganze Stadt.
    Die rot gewandeten Wachen auf den Mauern wollten zu ihren Waffen greifen, doch die meisten waren schon zuvor mit schwarz gefiederten Pfeilen gespickt oder von faustgrossen Steinen von der Mauer in die Tiefe gestürzt worden. Die Kampeten warfen Enterhaken über die Zinnen und kletterten an den Seilen hoch. Oben wurden sie schon von den wenigen überlebenden Menschen erwartet. Doch diese wurden ohne nennenswerte Probleme niedergestreckt. Nun warfen die Dunkelelfen, wie die Kampeten auch genannt wurden, Strickleitern über den Mauerrand und öffneten die Tore damit die Orks in die Stadt stürmen konnten. Es gab ein furchtbares Gemetzel als Orks und auch einige Oger, riesige Monster die fünf Meter lange Keulen schwangen, die Stadt in Schutt und Asche legten. Die Oger schlugen kleine Hütten, wie sie in den Armenvierteln standen, mit einem Hieb in Stücke und warfen sich genüsslich ganze Menschen in ihren. Die Menschen hatten nicht die geringste Chance und wurden gnadenlos abgeschlachtet, Frauen und Männer ebenso wie die Kinder.
    Tüldentos wurde zum neuen Stützpunkt der Orks und Kampeten in der Mitte des Landes Ristén¢en. Denn ihre Hauptstadt, Clatrox, lag zu weit abseits des eigentlichen Reiches.
    Ähnliche Schicksale ereilten die Städte Silberburg, Stindofr, Fartag sowie Worn am Stavalonsee noch am selben Tag. Doch in diesen Orten wurden die Menschen nur versklavt.
    Nach dieser Katarstrophe verschanzten sich die Elfen im Arasinenwald und die Zwerge zogen sich ins Fristos-Gebirge. Die Fartansiten, die Drachen wurden so gut wie ausgerottet und die Menschen geknechtet.

















    Unsanftes Erwachen

    Avartis tat alles weh als er sich auf den Rand des, „Ja was war das eigentlich?“, setzte. Er schaute sich um und erblickte neben sich mehrere einfachgekleidete Leute, die in allen möglichen Verrenkungen und Verknotungen, wie er, auf Tischen, Bänken und sogar dem Boden lagen. Waren sie tot?! In diesen unruhigen Zeiten wusste man nie. Doch neben ihm stöhnte ein Mann, ein anderer stemmte sich an einem Tisch in die Höhe, nur um gleich darauf wieder umzukippen. Aber alle hatten sie keine sichtbaren Verletzungen und sie bewegten sich noch. Und wie sie sich bewegten: Ihre Ungelenkigkeit und das Brummen in seinem Schädel deuteten auf ein schweres, in Niam nicht unübliches, Saufgelage hin. Und tatsächlich auf dem Boden lag eine Unmenge ganzer wie zerbrochener Flaschen aller Farben und Formen verstreut, die nur eines gemeinsam hatten: Alle waren leer.
    Moment wer und wo bin ich überhaupt?... Genau ich bin gestern ins Mannesalter eingetreten und ganz Niam hat mit mir zusammen gefeiert und gelacht. Wir haben getrunken und gegessen bis einer nach dem anderen sich hingelegte und auf der Stelle in einen tiefen Schlaf gefallen ist. Er streckte sich und schüttete sich eine Flasche des, den ganzen Abend unberührten, Wassers ins Gesicht. Danach leerte er eine zweite Flasche in einem Zug. Das kalte Nass rann wohltuend seine Kehle hinunter und langsam aber sicher konnte er wieder klar denken.
    Nun rafften sich auch die ersten anderen Männer auf und jeder einzelne ärgerte sich über seinen Kater, von denen die meisten sicher noch schlimmer waren als der von Avartis. Hoffentlich merken sie nicht, dass ich, an meiner eigenen Feier, als einer der ersten umgekippt bin, dachte dieser, Das wäre eine Schande! Aber ich glaube die sind jetzt alle zu sehr mit sich selber beschäftigt.
    „Auch schon wach?“, fragte eine fetter Mann Avartis, den Fartansiten. Dieser erkannte, an der blutbesudelten Schürze, dass es Jan, der Gerber des kleinen Dorfes am Feistansee, war und erwiderte: „Wie man’s nimmt.“ Und schickte seiner Antwort ein müdes Grinsen hinterher.

    Nun kamen die ersten Frauen, die sich generell von solchen Festen fernhielten, zur Tür herein. Worauf Schnee und eisiger Wind ins warme Gasthaus zischten. Sie spritzten ihre Ehemännern kaltes Wasser ins Gesicht, halfen ihnen auf die Füsse und jene die schon standen bekamen eine saftige Standpauke von ihren aufgebrachten Gattinnen. Torsten, ein junger Bauer schüttelte Avartis die zarte Hand, murmelte eine Gratulation in seinen struppigen, roten Vollbart hinein und verschwand durch die Hintertür, bevor seine Verlobte eintraf, die sich sicherlich auch noch beschweren würde.
    Nach und nach verliessen die Leute die Schenke, aber nicht einer ohne, wie zuvor Torsten, Avartis die Hand zu schütteln und ihm Glück für die kommenden Jahrhunderte zu wünschen. Denn alle wussten sie, dass Fartansiten so gut wie unsterblich waren und nicht alterten. Sie konnten noch so sehr in die Jahre kommen, der Zahn der Zeit konnte ihnen nichts anhaben, und sie veränderten sich nicht mehr sobald sie einmal ausgewachsen waren. Sie hatten von jeder der drei Rassen die besten Eigenschaften übernommen: die Magie und die Unsterblichkeit von den Elfen, den Nahkampf und die Robustheit von den Zwergen und den Mut sowie die Fähigkeiten im Bogenschiessen, die denen der Elfen in nichts nachstanden, von den Menschen. Dies sind nur eine Hand voll Beispiele und es gibt noch viele mehr.
    Einst waren sie so zahlreich wie die Menschen, die in schier unermesslicher Zahl über ganz Ristén¢en, wie die Elfen die Welt nannten, verteilt waren. Bis bei einem missglückten Magieexperiment die Kampeten entstanden.
    Bald stand Avartis allein im mittlerweile kalten Gasthaus und versuchte noch immer sein Gedanken zu ordnen. Der Wind umspielte sein blondes Haar, das seine stahlblauen Augen umrahmte. Er trank noch ein Tasse Tee und stapfte dann hinaus in die eisigkalte Winternacht. Er schleppte sich durch den kniehohen Schnee bis zu dem mittelgrossen Haus, das sein Ziehvater sein eigen nannte. Die Tür öffnete sich wie von selbst und der alte Bworn, vor dessen Tür Avartis vor siebzehn Jahren ausgesetzt worden war, stand dahinter. Der Fartansit schleppte sich durch den warmen Gang in die Küche und hinterliess dabei mit seinen durchnässten Stiefeln feuchte Abdrücke auf dem glatten Holzboden. Neben dem prasselnden Feuer hockte der kräftige, neunzehnjährige Rand, sein Stiefbruder, und wärmte seine Pranken, so musste man seine Hände nennen, denn er war Gehilfe in Lars Schmiede. Er reichte dem Jüngeren schweigend einen Becher brühend heissen Grüntee und zeigte mit der freien Hand auf zwei neue, hölzerne Dinge auf dem Tisch, die Avartis noch nie zuvor hier gesehen hatte. Die Geschenke, die hatte Avartis völlig vergessen. Er trat heran und fand einen neuen, schön gearbeiteten Langbogen.
    „Der ist von mir. Alles Gute!“, liess sein Ziehvater vernehmen.
    Daneben lag eine Pfeife mit detaillierten, geschnitzten Verzierungen. Avartis schaute Rand fragend an und sagte: „ Die ist dann wohl von dir.“
    Der grosse Schmiedgehilfe nickte nur.
    „Danke!“
    „Ausserdem soll ich dir, von Wolf und Lars ausrichten, dass du bei ihnen alles was du brauchst um deinen Hof zu bauen ausleihen oder günstiger kaufen kannst.“
    Wolf war der geschickte Schreiner, wortkarg aber trotzdem ein Vertrauter von Avartis. Der bärenstarke Schmied hiess Lars und war der mit Abstand beste Freund des Fartansiten. Die Angebote konnte er gut gebrauchen, denn er hatte nur wenig Geld. Zum Glück sind die meisten Dorfbewohner so hilfsbereit, dachte er.
    Nachdem er ein leises „Gute Nacht“ verlauten liess schleppte er sich in sein Zimmer, warf sich auf die weiche Strohmatratze und fiel augenblicklich in einen tiefen Schlaf.
    Fortsetzung folgt...



    Re: Avartis

    Lil_C - 28.05.2007, 16:47


    Ich hoffe es gefällt euch.
    Ps: schreibt lieber ne negative Kritik als gar nix :D

    Der Hof

    Der Hahn krähte und riss Avartis aus dem Schlaf. Er riss die blauen, warmen Augen auf und schloss sie gleich darauf geblendet wieder. Mistvieh! , dachte er. Er liess sich zurück in sein Kissen sinken und verharrte einige Minuten. Langsam, um nicht wieder geblendet zu werden, öffnete er die Augen, Stück um Stück. Auf der Matratze sitzend streckte er seine feinen Glieder und schüttelte seinen Kopf, dass die blonde Mähne nur so tanzte. Noch einmal gähnte er herzhaft und stand schliesslich auf. Er streckte sich und es wurde sichtbar, dass er fast zwei Meter gross war.
    Nachdem er sich angekleidet hatte, frühstückte er mit seiner Familie und kurz darauf verliessen alle drei, mit Äxten und Sägen bewehrt, das Haus. Sie liefen bis zum Dorfplatz, mittlerweile war es Sommer geworden, und sie wurden von über zwei Dutzend Männern erwartet. Da waren der breitschultrige Schmied Lars, Wolf, Torsten, der Holzfäller Ralf, die Bauern Anhurt und Sam und noch viele andere. Sie alle marschierten in Richtung des Arasinenwaldes, des Waldes der Elfen, den kein Nichtelf betreten konnte, weil das schöne Volk ihn mit einem Zauber umgeben hatte, der wie ein Schutzwall wirkt. Nach einer halben Stunde ereignislosem Fussmarsch, erreichten sie die Küstenlinie des Fistensees. Von dort aus konnte man den Wald am Horizont bereits als grüne Linie erkennen.
    Sofort begannen die starken Männer am Ufer Bäume zu fällen, sie zu entlauben und sie auf einem Haufen aufzuschichten.
    Nachts stellten sie ihre Zelte auf und entzündeten Feuer um wilde Tiere fernzuhalten. Drei Wachen mit Schilden und Beilen pattroulierten in regelmässigen um das Lager und setzten sich zwischen den Rundgängen an eines der Feuer und tranken, um nicht einzuschlafen, ein bisschen wertvollen Kaffee aus dem fernen Vistalin. Vistalin lag auf der Insel Izama, der einzigen Menschenstadt in ganz Ristén¢en das nicht von den bösen Mächten besetzt war. Die Wachen waren dringend nötig, denn erst vor wenigen Tagen war eine Gruppe Bauern aus dem Nachbarort Sarzent von einer Gruppe Orks überfallen und niedergemetzelt worden.
    Bei Sonnenaufgang, nach dem die Nacht ohne besondere Vorkommnisse vorbei gegangen war, erhoben sich die Männer wieder aus ihren Schlafsäcken. Sofort gingen sie wieder an die Arbeit und frühstückten erst nach zwei Stunden Arbeit.
    So ging es tagelang weiter bis, nach über einer Woche, ein paar Männer zurück ins Dorf gingen um neue Werkzeuge zu holen. Als sie zurückkehrten fingen sie sofort mit dem Hausbau an. Nach weiteren zwei Wochen war das Haus bewohnbar und die Männer gingen wieder nach Hause. Avartis schaffte drei Kühe, neun Schafe, ein dutzend Ziegen und unzählige Hühner heran, die er von den Bauern geschenkt bekommen hatte oder die er ihnen abgekauft hatte.
    Er lebte lange friedlich auf seiner Farm ein bisschen abseits des Dorfes und häufig kamen Rand oder Bworn zu Besuch. Doch der Frieden auf seinem Hof konnte nicht ewig anhalten. Vor allem da er einer der für die Kampeten sehr gefährlichen Rasse angehörte.



    Die Elfen

    Nachdem Avartis schon drei Monate auf dem Hof gelebt hatte, molk er gerade die Ziegen als er Lärm aus dem Kuhstall hörte. Sofort sprang er auf und griff zur Mistgabel. Er rannte mit übermenschlicher Schnelligkeit auf den Stall zu und befürchtete schon auf Orks zu treffen. Doch diese Sorge war unbegründet. Was er stattdessen sah, war jedoch genau so schlimm wie ein Ork: das Gatter in dem er die Kühe untergebracht hatte stand offen. Eine der Kühe fehlte. Er verriegelte das Gatter rasch wieder und wollte gerade mit der Suche beginnen, als er einen Ruf vernahm: „Avartis!!!“ Es war eindeutig Torstens Stimme. Avartis sah das der junge Rotbart auf seinem Fuchs angeritten kam. Sein braunes Wams und seine Hosen, die wahrscheinlich einmal grün gewesen waren. Er hatte in seiner linken Hand eine zerbrochene Schaufel Wahrscheinlich will er mich um eine neue bitten. Genau das tat dieser dann auch, nachdem Torsten Avartis Hände kräftig geschüttelt hatte. Doch Avartis erzählte ihm von der verlorenen Kuh und sie beschlossen sie zu suchen.
    Der Fartansit sattelte seinen treuen Falben namens Feuerschwinge, nahm Messer und Bogen sowie zwei Seile und reichte eines zu Torsten, der es mit einer eleganten Handbewegung auffing. Die beiden folgten den Spuren der Kuh und erreichten nach über zwei Stunden die Ausläufer des Arasinenwaldes. Diese waren nicht vom magischen Schutzwall umgeben und konnten somit von der Kuh ebenso wie von den beiden Reitern problemlos passiert werden.
    Nach ein paar Minuten im Wald verloren sie die Spur und wollten, nach einiger Suche, umkehren als plötzlich der Klang von Metall auf Metall sowie wütende Rufe in einer fremden Sprache erklangen. Avartis sagte:
    „Elfen die von Orks angegriffen werden!“
    „Woher willst du das denn wissen?“, fragte der bärtige Bauer.
    „Ich bin ein Fartansit und verstehe und spreche von Geburt auf menschisch, elfisch und zwergisch. So ist das nun mal. Ich hab nur noch nie eine andere Sprache gebraucht. Das heisst nicht, dass ich es nicht kann.“
    „Willst du ihnen helfen?“
    Avartis überging die Frage und preschte ohne zu zaudern los. Nach einigem Zögern folgte im auch Torsten, der bis auf das Seil und ein Jagdmesser unbewaffnet war.
    Als sie den Ursprung der Geräusche erreichten offenbarte sich ihnen ein grauenhafter Anblick. Ein brutales Gemetzel war im Gange. Anscheinend war ein dutzend Elfen von an die fünfzig Orks überfallen worden. Auf dem Boden lagen zwei verstümmelte Elfen und acht oder neun der hässlichen und stinkenden Monster, alle samt enthauptet.
    Eingekreist von den Orks sassen die Elfen auf seltsamen gehörnten und stacheligen Reptilien, deren Schuppen mit Fell in allen Farben überwachsen waren, sogar ein blaues war darunter. Das blaue Reittier wurde vom Anführer der Elfen geritten der gerade mit einem eleganten Schwerthieb einem weiteren Ork den Kopf vom Leib trennte. Die anderen Elfen kämpften mit Magie gegen die erdrückende Übermacht und mehrere Grünhäute flogen durch die Luft. Avartis hatte viel zu lange gezögert und registrierte am Rande seines Blickfeldes einen Ork der sich einem anderen seiner Art auf die Füsse half. Er spannte den Bogen und liess den Pfeil genau im richtigen Moment von der Sehne schnellen, worauf das Geschoss dem ersten Ungeheuer durch das Herz fuhr und dem zweiten der erst halb aufrecht stand ins Auge eindrang und ihn ebenfalls tötete. Er schaute wieder zu den Elfen und erblickte einen der ihren dessen Speer im Körper eines Monsters steckengeblieben war und dem ein zweiter Ork den Bauch aufschlitzte. Als Avartis die Gedärme des Elfen gesehen hatte schoss er mit unglaublicher Schnelligkeit und Treffsicherheit sechs Pfeile ab und tötete vier weitere Grünhäute. Nun hatte sich auch Torsten vom ersten Schreck erholt und zog das Messer.
    „Nein! Du würdest binnen weniger Sekunden sterben. Hier fang!“
    Avartis warf ihm ein Ende des Seils zu und der Andere begriff sofort. Er fing es auf und sie spannten es zwischen ihren Pferden und ritten auf die Scheusale zu. Diese hatten bemerkt, dass die Elfen verstärkt worden waren und drei von ihnen stürmten auf die beiden Reiter zu. Genau in den gespannten Strick. Die Bauern hörten das Knacken der Knochen als die Genicke der Orks brachen. Torsten liess einen Jubelschrei vernehmen. Er bremste sein Pferd und nahm drei faustgrosse Steine vom Boden, dann ritt er wieder auf die Monster zu und bewarf sie mit Steinen. Einer der Feinde brach getroffen zusammen. Ein Zweiter streckte seinen Spiess aus und durchbohrte die Flanke von Torstens Fuchs, worauf dieser sich vom Pferd stürzte, hart aufschlug und das Bewusstsein verlor. Avartis durchbohrte das Ungeheuer mit seinem letzten Pfeil. Er warf den Langbogen zu Boden zog sein Messer und ritt auf einen weiteren Ork zu, der den Bewusstlosen gerade massakrieren wollte und rammte ihm das Messer aus vollem Galopp bis zum Heft zwischen die Schultern.
    Indessen hatten die Elfen die Feinde verjagt zurückblieben etwa dreissig Kadaver. Von den Elfen lebten nur noch drei die sich gegenseitig mit Magie versorgten.
    „Danke das Ihr uns gerettet habt, werter Herr Mensch. Wir sind euch zu tiefem Dank verpflichtet.“, sagte der Anführer, mit Ehrfurcht in der Stimme, auf menschisch. Er trug eine silbern schimmernde Brustplatte und einen passenden Helm, die im matten Licht der untergehenden Sonne die blonden Haare und das fein geschnittene Gesicht beleuchteten.
    „Keine Ursache. Ich bin übrigens Avartis, ein Fartansit, und das ist mein Freund Torsten, Bauer, genau wie ich. Mir ist eine Kuh entflohen und wir sind ihrer Spur, gefolgt als wir euch fanden.“
    „EIN FARTANSIT!!“, riefen alle drei gleichzeitig aus.
    „Wenn das so ist bekommt ihr von uns hundert Kühe wenn wir erst in Ristan, unserer Hauptstadt, sind. Wir sind gerade auf dem Weg ….“, versprach der Anführer und brach, mitten im Satz, von drei Pfeilen in den Rücken getroffen, zusammen.
    „Auf die Sampinast!!“, schrie ein anderer Elf und die beiden sprangen auf ihre Reittiere.
    Sogleich stürzten mindestens vierzig Orks aus dem Wald. Ein Elf liess direkt vor den Feinden eine Flammenwand in die Höhe schiessen und dann ritten sie als wäre der Teufel höchst persönlich hinter ihnen her. Vor Avartis, auf Feuerschwinge, lag der bärtige Bauer. Und ihnen folgten drei überlebende Sampinast, die Reptilienreittiere.

    Fortsetzung folgt...



    Re: Avartis

    Lil_C - 12.06.2007, 19:04


    Schreibt doch mal was. :(
    hier der nächste teil.

    Navir

    Die vier Flüchtlinge flohen nach Süden. Nach einer halben Stunde Ritt, kamen sie zu einer Mauer aus Dornpflanzen, die ihnen den Weg versperrte. Als sie das Hindernis gerade umreiten wollten, hörten sie einen Schrei den sie nicht zuordnen konnten und aus dem Gebüsch vor ihnen brachen zwei Kampeten auf Reittieren die den Sampinasten der Elfen sehr ähnelten, bis auf einige Makel: Sie hatten an Stelle eines Felles einen rauen, dunklen Schuppenpanzer der sich wie eine Plattenrüstung an ihre Körper schmiegte und als Ersatz für die Stacheln und Hörner der Sampinast, ragten aus ihren geifernden Mäulern zwei riesige, nach vorn gerichtete Hauer, von denen grün Flüssigkeit tropfte, wahrscheinlich ein Gift. Sofort stürmten die Reptilien auf zwei flinken Beinen auf sie los. Vor Schreck reagierten die vier zu spät.
    Eines der Reptilien schlug seine Zähne in die Flanke eines Sampinast, auf dem noch einer der Elfenkrieger sass, und der darauf reitende Kampet rammte seinen Speer in die Schulter des Reiters, so dass die Spitze an der Hüfte wieder austrat. Doch Avartis schlug dem ersten Angreifer mit einem, bei der Schlacht erbeuteten, Elfenschwert den Arm mit dem Speer ab, während der andere Elf den zweiten Feind mit Magie von seinem Ungeheuer schleuderte. Im selben Moment stiess Avartis die Waffe von unten ins Kinn. Sofort riss er sie heraus und sah den toten Elfenkrieger an.
    Da sie nichts mehr für ihn tun konnten preschten sie wieder los, in Richtung Süden.
    Nachdem sie drei Stunden pausenlos galoppiert waren, erblickten sie, am Waldrand, eine kleine Hütte aus massivem Stein mit einem Holzdach. Das Haus war von einem zwei Meter tiefen Graben umgeben und das Dach konnte man betreten, also war es mehr eine Festung als ein Haus. Als sie, über eine Holzplanke, zur Hütte gelangt waren banden sie draussen ihre Pferde und Sampinast an einen Balken und zogen die Holzplanke ein. Dann öffnete der Elf die massive Holztür mit einem Zauberspruch und sie traten ein.
    Innen entdeckte Avartis, auf dessen Schulter der noch immer bewusstlose Rotbart lag, ein geräumiges Zimmer in dessen Mitte ein langer, eichener Tisch und auf beiden Seiten eine Stuhlreihe aus je sechs hohen Holzstühlen stand. An der rechten Wand erhob sich ein riesiger, schön verzierter Schrank, dessen Tür mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert war. An den Wänden stand eine ganze Reihe Betten die ebenso kunstvoll gearbeitet waren wie der Schrank. Aus dem Raum zweigten drei Türen ab, an jeder Wand eine. Ansonsten war das Zimmer leer.
    Avartis legte Torsten auf eines der Betten und setzte sich auf ein Zeichen des dunkeläugigen Elfen hin. Dieser hatte auf der ganzen Flucht geschwiegen und Avartis war gespannt was sein brünettes Gegenüber zu sagen hatte. Sie warteten eine Minute. Zwei Minuten. Zwanzig Minuten. Irgendwann hielt der Fartansit es nicht mehr aus und fragte, ja rief beinahe: „Du weißt meinen Namen, aber ich weiss deinen nicht. Wen haben wir gerettet? Was machtet ihr in der Umgebung von Niam? Warum wurdet ihr angegriffen?“
    Sein Gegenüber wartete einige Minuten. „Fragen über Fragen“, bemerkte der Elf, völlig ungerührt, “ Ich werde dir eine nach der anderen beantworten. Aber trink erst einen Schluck.“, Er machte eine lange Pause, in der er Avartis einen Becher reichte, dann erklärte er: „ Mein Name ist Navir. Wie du treffend bemerkt hast weiss ich deinen schon, ebenso den deines Begleiters. Ich und meine Gefährten gehören zu einem Spähtrupp, der von König Ristovis höchst persönlich losgeschickt wurde um die Umgebung zwischen den grossen Seen Stavalon und Fistensee zu beobachten, jede Feindbewegung in diesem Gebiet zu melden und als Zwischenhalt für die Boten zu dienen die zwischen den Elfen im Arasinenwald und den Zwergen im Fristos-Gebirge hin und herreisen. Warum wir in der Nähe von Niam waren hast du gefragt? Wir mussten eine sehr dringende Botschaft übermitteln und der Wald ist zu dicht, um irgendwo hineinzumarschieren. Aus diesem Grund mussten wir nach Norden ziehen um den nächsten Eingang zu erreichen. Wir haben bemerkt, dass sich hier die Orks zusammenrotten und wollten dies melden. Den Rest der Geschichte hast du selbst gesehen.“ Mit diesen Worten beendete Navir seine Erzählung.
    Nun schwiegen die beiden wieder und tranken ihren Tee.
    Dann sprach der Elf: „ Hör mir gut zu! Du bist einer der letzten Fartanisen möglicherweise sogar der Letzte und ich bin überzeugt, dass nachdem so gut wie alle deiner Art ausgelöscht wurden, du sehr wichtig für die Zukunft unseres Landes Ristén¢en bist. Wenn die Herrschaft der Kampeten, die bereits seit neun Jahrhunderten besteht, nicht gestürzt wird, werden sie alle Elfen, Fartanisen und vielleicht auch Zwerge vernichten, von den Drachen ganz zu schweigen. Du bist also wichtig. Ich bin ein guter Magier und Schwertkämpfer und werde dir alles was du wissen musst beibringen. Das du Bogenschiessen kannst habe ich bereits gesehen.“
    „Wenn du es sagst.“, antwortete Avartis, „ Ach ja, was wird dann aus Torsten?“, fügte er nach einigem Zögern an.
    „Der kommt mit, wenn er nicht auch wichtig wäre, hätte er den Kampf kaum überlebt.“, Pause, „ Also wirst du bei mir in die Lehre gehen?“
    „ Ja, das werde ich.“
    „Gut. Dann lass uns jetzt schlafen, wir haben’s bitter nötig.“
    Das liess Avartis sich nicht zweimal sagen. Er warf sich auf eines der Betten und schlief ein, ehe er irgendetwas denken konnte. Das einzige was er wahrnahm war.



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