Japanischer Walfänger bietet heute Beobachtungs-Touren

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    Re: Japanischer Walfänger bietet heute Beobachtungs-Touren

    infoshark - 25.05.2007, 18:59

    Japanischer Walfänger bietet heute Beobachtungs-Touren
    Japanischer Walfänger bietet heute Beobachtungs-Touren

    Muroto - Tomohisa Nagaoka kann sich ein Leben ohne Wale nicht vorstellen. Jahrelang tötete er Tausende von ihnen - inzwischen ist der 75-Jährige allerdings überzeugt, dass auch die Japaner Wale lieber beobachten als sie zu essen. Vor zwanzig Jahren legte er die Harpune beiseite und wurde einer der ersten japanischen Skipper, der Wal-Beobachtung anbot. "Es ist, als wären Wale Teil meines Körpers", sagt der Mann mit dem sonnengegerbten Gesicht. "Wale sind ein Geschenk der Natur.

    Dieses Geschenk will Nagaoka heute bewahren: Mit seinem Boot "No. 2 Suehiro-Maru", auf dessen Bug ein Wal gemalt ist, fährt er zu den Stellen im Meer hinaus, wo die Wale miteinander spielen. Seine Erfahrung als Walfänger ist ihm dabei nützlich: "Ich weiß mehr über Wale als die meisten Menschen", sagt Nagaoka, "ich weiß welcher Art sie angehören, ich weiß wo sie schwimmen und wie sie schwimmen. Als ich damals hörte, auch in Japan kommt das Wal-Beobachten in Mode, da habe ich gedacht: Das versuche ich!" Amtliche Zahlen gibt es kaum, doch allein auf den Pazifikinseln Ogasawara kamen im vergangenen Jahr 14.700 Menschen zum Beobachten der riesigen Meeressäuger.

    Doch längst nicht alle Walfänger Japans haben sich bekehrt wie Nagaoka. Japan tötet immer noch jedes Jahr rund tausend Wale, in den Augen westlicher Umweltschützer eine Katastrophe für die vom Aussterben bedrohten Meeressäuger. Dabei umgehen die japanischen Walfänger ein 1986 in Kraft getretenes, weltweites Verbot des kommerziellen Walfangs, indem sie versichern, sie fingen die Wale für Forschungszwecke. Das dabei abfallende Fleisch dürfen sie dann zum Verzehr nutzen. Bei Treffen der Internationalen Walfangkommission drängt Tokio immer wieder darauf, das Verbot zu lockern, da der Verzehr von Walfleisch untrennbar zur japanischen Kultur gehöre.

    Japans Verbraucher sehen das mittlerweile anders: Der Konsum von Walfleisch geht seit Jahren kräftig zurück. Gerade mal 30 Gramm verzehrt jeder Japaner durchschnittlich jedes Jahr - Anfang der 80erJahre, also vor dem Fangverbot, waren es noch 2,5 Kilogramm pro Kopf. Ältere Menschen erinnern sich oft mit Rührung an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Walfleisch half, die ausgehungerte Bevölkerung zu ernähren. Angesichts des wachsenden Desinteresses setzt die Regierung Walfleisch jetzt auf den Speiseplan von Schulen und Universitäten - gerne auch in Form eines Burgers, um die Kinder zu locken.

    Diese Versuche, eine aussterbende Tradition aufrechtzuerhalten, seien sinnlos, kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Japan. "Wir schlagen vor, dass die Regierung das dafür aufgewendete Geld lieber in die Förderung der Walbeobachtung investiert", sagt Japans Greenpeace-Sprecher Junichi Sato. Doch die Führung in Tokio mag diese Kehrtwendung nicht vollziehen - obwohl sie gegen Walbeobachtung nichts einzuwenden hat.

    Auch Nagaoka würde am liebsten beide Positionen vereinen, obwohl er selber die Harpune nicht mehr in die Hand nehmen möchte. "In vernünftigen Grenzen sollte es uns erlaubt bleiben, Wale zu jagen", sagt er. Der Fang, wie ihn seine Kollegen und er vor dem internationalen Moratorium betrieben, sprengte diese Grenzen allerdings bei weitem, wie Nagaoka inzwischen einräumt: "Manchmal haben wir 60 Blauwale an einem Tag gefangen, die konnte das Mutterschiff gar nicht alle verarbeiten. Sie verrotteten dann einfach." Nagaoka erzählt, als Walfänger habe er im Wettstreit mit den intelligenten Tieren "keine Gnade" gehabt. Rund 4000, hat er nachgerechnet, verloren den Kampf mit ihm. Ein wenig Reue ist dabei, wenn er heute sagt: "Es gibt sicher Wege, damit Menschen und Wale miteinander auskommen können."



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