"Die Entführung"

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    Re: "Die Entführung"

    Pilotin - 17.05.2007, 15:31

    "Die Entführung"
    Auch ich habe ich mal am Schreiben versucht, hier der erste Teil meines "Werkes" :wink: .

    Die Entführung

    „Ich fahre jetzt los!“ Jens verließ die Küche und ging auf die Tür zu.
    „Gut, ich fahre dann in fünf Minuten!“ Sabine kam aus dem Bad und nahm ihre Jacke von der Garderobe.
    Jens zog sie an sich und gab ihr einen Kuss. „Bis gleich!“
    Er zog die Tür hinter sich zu und wenige Augenblicke später hörte Sabine, wie Jens seinen Wagen anließ und losfuhr.

    Noch immer hatten Jens und Sabine ihren Kollegen nicht gesagt dass sie seit nunmehr drei Wochen ein Paar waren. Und deshalb musste Jens, wenn er hier schlief, immer schon vor ihr losfahren und vor den Kollegen im Rettungszentrum sein. Nur so konnten sie verhindern, dass die anderen dumme Fragen stellten.
    Langsam, so überlegte Sabine, müssten sie mal mit der Wahrheit herausrücken. Außerdem wurde dieses Versteckspiel langsam anstrengend.
    Sie schloss die Haustür ab, stieg in ihr Auto und fuhr in Richtung Rettungszentrum.

    Dort traf sie zeitgleich mit Jonny und Wollcke ein. Madeleine hatte Wollcke mit dem Auto gebracht, entdeckte Sabine und sprang aus dem Wagen.
    „Hallo Sabine! Mensch, haben wir uns lange nicht gesehen! Du hast überhaupt keine Zeit mehr für mich, dabei müsste ich so dringend mit dir reden! Aber du siehst großartig aus!“

    Kein Wunder, dachte Sabine. Momentan verbrachte sie jede freie Minute mit Jens, denn schließlich mussten sie sich den ganzen Tag zusammen reißen. Deshalb hatte sie ja auch keine Zeit für Madeleine gehabt.
    „Hallo Madeleine! Danke, ich fühl mich auch super. Es tut mir Leid, dass wir uns in letzter Zeit so selten gesehen haben. Weißt du was? Wir gehen morgen Abend essen, nur wir zwei, und dann können wir mal richtig plaudern, so wie sonst!“
    „Ja, sehr gerne! Jetzt muss ich aber los und Richie in den Kindergarten bringen. Bis morgen also!“ Madeleine umarmte Sabine, stieg zurück ins Auto und fuhr davon.

    „Guten Morgen, Jungs!“ Sabine begrüßte Jonny und Wollcke, hakte sich bei ihnen unter und ging gemeinsam mit ihnen in den Tagesraum.
    Dort saß Jens bei einer Tasse Kaffee und las die Tageszeitung. Er grüßte und bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, dass noch Kaffee da sei.

    Doch kaum hatten sie sich gesetzt, ging der Alarm los. Jonny, Jens und Wollcke sprangen auf, schnappten ihre Jacken und liefen zum SAR 71, während Homann ihnen die Depesche übergab.
    „Was haben wir?“ Sabine sprang in den Heli und setzte ihren Helm auf. „Schlangenbiss in Finkenwerder.“
    „Das nenne ich mal interessant!“ Wollcke legte seinen Gurt an und griff zum Stadtplan.
    Jens meldete sich beim Tower: "Hamburg Tower, good morning from your Medevac 7-1-7-2 airborne Wandsbek inbound Finkenwerder.” Jens führte die übliche Funkanmeldung durch.
    Sabine drehte sich zu Jonny: „Wissen wir schon Näheres?“

    Jonny drückte den Knopf über seinem Kopf: „Florian Hamburg für SAR Hamburg 71.“
    „SAR 71, Florian Hamburg hört.“
    „SAR Hamburg 71 ist unterwegs nach Finkenwerder, haben Sie schon nähere Angaben zum Einsatz?“
    „SAR 71, es geht für Sie in die Stuttgarter Straße, nicht ansprechbare männliche Person, circa 45 Jahre alt, mit Schlangenbiss einer Kobra, die Polizei sperrt die Kreuzung davor zur Landung ab, ein Tierarzt ist ebenfalls vor Ort.“
    „Das hat SAR Hamburg 71 verstanden, wir sind in zehn Minuten da.“
    Der SAR 71 verließ den Landeplatz.



    Re: "Die Entführung"

    Pilotin - 18.05.2007, 21:08


    Während des Fluges neckte Wollcke Jens wieder einmal mit seinem scheinbaren Singledasein: „Na Jens? Wie war das einsame Wochenende? So ganz allein mit Anneliese?
    Also ICH war ja mit Madeleine ganz romantisch essen…
    Du- vielleicht sollten wir dich mal bei so einer Singleagentur anmelden! -- Was meint ihr?“
    Sabine wäre fast in Lachen ausgebrochen, konnte es aber gerade noch in einen Hustenanfall verwandeln. Sie räusperte sich: „Keine schlechte Idee, was Jens?“ Sie schmunzelte, als er die Idee mit einem unwirschen „Blödsinn“ abtat.

    „Wir sind da! Auf neun Uhr!“ Jens war dankbar, das Einsatzziel erreicht zu haben.
    Passgenau landeten sie auf der Kreuzung vor einem Hochhaus, das nicht wirklich einladend wirkte.

    Vor dem Haus standen bereits der RTW und die Polizei. Außerdem ein Wagen vom Amt für Tierschutz und der Wagen des Tierarztes.
    Jonny und Sabine folgten der Wegbeschreibung des Polizisten in den 12. Stock. In der kleinen Wohnung war helle Aufregung. „Was ist hier los? Lassen sie mich bitte durch!“ Sabine bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge. Es schien, als wäre das ganze Hochhaus in dieser einen Wohnung versammelt. Jonny bedeutete Wollcke und Jens, die ihnen vorsorglich mit der Trage gefolgt waren, dafür zu sorgen, dass die Menschen zurück in ihre Wohnungen gingen.

    „Der Mann ist von einer Kobra gebissen worden! Das Antiserum ist bereits angefordert, da der Tierarzt die Schlange schon einfangen und identifizieren konnte. Aber sein Puls ist schwach und die Herztöne gefallen uns überhaupt nicht.“ Der Notarzt des RTW gab Sabine einen Überblick über die Situation und sie kniete sich neben den Patienten.
    „Guten Tag, ich bin Dr. Petersen, können Sie mich verstehen?“
    Doch der Patient war nach wie vor ohne Bewusstsein. Sabine gab Jens und Wollcke zu verstehen, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten und so schnell wie möglich ins Krankenhaus mussten. „Jonny, melde uns doch schon Mal fürs BWK an. Hoffentlich ist das Serum auch bald da, sonst wird’s wirklich knapp.“

    Jens und ein Polizeibeamter halfen Jonny und Sabine beim Verlagern des Patienten, während ein weiterer Polizeibeamte Wollcke in gedämpftem Ton über die Situation aufklärte: „Der Mieter der Wohnung war verschwunden, als wir eintrafen. Als sein Kunde gebissen wurde, hat er die Rettung alamiert und ist abgehauen.
    Er hat die Wohnung wohl seit Jahren als Zwischenlager für Exoten, Rauschmittel, Waffen und sonstige illegale Geschichten genutzt. Schauen Sie sich doch hier um.
    Aber Sie wissen ja, wie das ist: Hier weiß kein Nachbar etwas vom anderen und deshalb ist es wohl auch nie jemandem aufgefallen.
    Wenn wir den kriegen, wird es für ihn kein Erbarmen geben. Da kommt ziemlich viel zusammen: Tierschmuggel und die nicht artgerechte Haltung der Tiere, Waffenschmuggel und -handel, Drogenhandel und noch vieles mehr. Ach ja, und sein Name auf dem Türschild ist natürlich auch falsch. Und wenn dieser Mann stirbt, hat er auch noch einen Tod zu verantworten. Aber er ist bestimmt nur ein Glied in einer großen weltweiten illegalen Organisation- wenn wir ihn kriegen, können wir den ganzen Ring ausheben.“



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