Königinnenzucht mit der Lagerbeute

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    Re: Königinnenzucht mit der Lagerbeute

    drohne - 16.05.2007, 19:18

    Königinnenzucht mit der Lagerbeute
    Diese Methode ist meiner Meinung nach die am weitaus angenehmsten und vollkommen mühelos durchzuführen. Um zur Brut zu gelangen, braucht man hier keine schweren Honigräume abheben und der Wärmehaushalt ist als sehr gut zu bezeichnen. Was ich jedoch als ausgesprochen angenehm empfinde, ist die Tatsache, dass man dieses Pflegevolk ständig und sehr leicht mit Verdeckelter Brut versorgen kann.

    Die in unserem Betrieb verwendete Lagerbeute ist natürlich selbst angefertigt, hat für die Bienen ein sehr angenehmes Anflugbrett, wie alle unsere Beuten einen hohen Boden, eine ständige Futtermöglichkeit und kann 20 ÖBW fassen.





    Welches Volk als Pflegevolk im Frühjahr in diese Beute umlogiert wird, wird durch ein sehr strenges Ausleseverfahren ermittelt. Das Volk selbst darf natürlich keinerlei Krankheitsanzeichen aufweisen und sehr Volksstark sein. Die Mama, die Bienen und das vorhandene Brutnest muß natürlich allen wichtigen Anforderungen entsprechen. Mit Anforderungen verstehe ich folgendes: einwandfreies und nahezu lückenloses Brutnest, der Putztrieb muß überdurchschnittlich sein und keine Stecher oder nervöse Bienen beherbergen. Selbstverständlich werden auch die Stockkarten zur Bewertung herangezogen.

    Wenn nun dieses Pflegevolk ermittelt ist, wird es im zeitigen Frühjahr in eben diese Lagerbeute einlogiert, ständig gefüttert und besonders warm gehalten. In der Folge wird nun dieses Volk laufend mit Verdeckelter Brut aus anderen Völkern verstärkt, dies geht solange, bis sich 20 Brutwaben in der Beute befinden. Selbstverständlich müssen sich in der Folge, also bis zum Ende der Zuchtserien, ständig diese 20 Brutwaben zur Verfügung stehen. Jeder Platz in der Beute, selbst im hohen Boden befinden sich Unmengen von Bienen, man kann durchaus davon ausgehen, dass sich in diesem Pflegevolk mindestens 100.000 bis 120.000 Bienen befinden. Alleine schon diese Tatsache gewährleistet eine optimale Pflege sämtlicher Zuchtserien

    Nun zur ersten Zuchtserie im Weiselrichtigen Pflegevolk: Um die Volksharmonie und die Mama möglichst lange im Pflegevolk zu erhalten, starten die ersten beiden Zuchtserien im Weiselrichtigen Volk. Die Mama wird lediglich einige Stunden vor Zugabe der ersten Weiselzellen in eine Wabentasche gesperrt und ganz an den äußersten Rand verfrachtet. Sie wird also ab jetzt von den übrigen Waben ferngehalten. Dieses fernhalten suggeriert den Bienen eine gewisse Eingeschränktheit. Wie vorhin erwähnt, kommt nach einigen Stunden die erste Zuchtserie in das Pflegevolk, jedoch auf der anderen Seite der Beute. Diese Serie kommt also möglichst weit von der Königin entfernt in das Pflegevolk.

    Wenn nun die ersten Weiselnäpfchen angeblasen sind, bekommt die Mami eine neue Wabe in die Wabentasche und eine weitere Zuchtserie wird in dieses Weiselrichtige Volk eingebracht. Diese einbringen der zweite Serie bringt mir auf angenehme Weise zusätzlich Best gepflegte Königinnen.

    Zucht im Weisellosen Pflegevolk: nachdem die zweite Serie im Weiselrichtigen Volk beendet ist und die frisch verdeckelten Weiselzellen entnommen wurden, kommt nun auch die Mami inkl. der Wabe in der Wabentasche aus dem Pflegevolk. Da dies natürlich eine sehr tüchtige und erprobte Königin ist, kann man mit dieser durchaus noch einen sehr guten Ableger erstellen.

    Nachdem nun die Königin und die letzte offene Brutwabe dem Pflegevolk entnommen wurde, ist dieses Volk hoffnungslos Weisellos, denn sämtliche ehemals offenen Brutwaben sind längst verdeckelt. Das Volk kann sich also aus eigener Kraft keine Königin mehr nachzüchten. Genau dieser Zustand war eigentlich mein ursprüngliches Ziel.

    Nun mache ich folgendes: unmittelbar nachdem die Königin entnommen wurde, kommen zwei Zuchtrahmen mit jeweils 24 frischen Weiselnäpfchen, jedoch noch ohne Larven in das Pflegevolk. Diese Rähmchen werden mit einer verdünnten warmen Honiglösung, natürlich aus eigener Imkerei, mit einem Zerstäuber ordentlich eingesprüht und dem Pflegevolk für etwa eine Stunde zum sorgfältigen säubern überlassen.

    Nun beginnen bereits die ersten Vorbereitungen zum umlarven. Sämtliche Utensilien wie Umlarvlöffel, Lampe, Tuch, Wasser und eine Sitzgelegenheit werden einige Meter neben dem Bienenstand bereitgestellt. Unmittelbar vor dem umlarven wird dem Zuchtvolk die vor vier Tagen eingehängte Brutwabe entnommen und auf seine Brauchbarkeit überprüft. Wenn alles bestens paßt, wird umgehend und zügig umgelarvt.






    Das umlarven selbst wird bei uns stets von jungen Händen durchgeführt, selbst mein nahezu neunjähriges Enkerl kann diese heikle Arbeit bereits problemlos und ohne Mühe durchführen. Ach ja, gelehrt und geübt wird natürlich stets mit Drohnenlarven.

    Im nächsten Schritt werden wir uns mit dem Verschulen der Weiselzellen beschäftigen.

    LG Josef



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