Aberglaube oder Tradition ?

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    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    rugero - 05.05.2007, 22:16

    Aberglaube oder Tradition ?
    Hallo,
    sind SängerInnen, Künstler jeglicher Art, vielleicht auch Sportler und alle diejenigen, die sich etwas abseitig von der Norm betätigen etwas neben der Spur ?
    Glauben sie mehr an Freitag den 13. und vermeiden sie pfeifen auf der Bühne und "wissen", daß die Generalprobe daneben gehen muß und das man sich links über die Schulter spucken muß vor dem Auftritt und nicht Danke sagen darf, nach einem direkten, persönlichen toi toi toi.

    Es soll aber auch Vorstandsvorsitzende geben, die ihre Entscheidungen erst treffen, nachdem sie ihr Horoskop gelesen haben - schön zu wissen, oder ?

    Oder hält man nur an Traditionen und Überlieferungen fest ?
    Oder gibt es Erfahrungswerte, die jenseits der Vernunft, Logik und Naturwissenschaft die Information liefern, die solche Einstellungen begründen.
    Ich zähle mich zu den Naturwissenschaftlern.

    LG rugero



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    musika - 05.05.2007, 23:05


    Hallo

    es gibt viele Menschen die nach einem Mondkalender leben und gewisse Dinge nicht machen, je nach dem wie die Mondphase ist. Auch Ärzte gibt es, die dann nicht operieren, Patienten, die sich nicht operieren lassen.

    Horoskope, wer glaubt daran, aber ein Blick in eine Zeitung wagt man doch...
    Dreimal über die Schulter spucken ist an der Bühne üblich, wenn jemand toi toi toi wünscht, sollte man nie danke sagen, das bringt Unglück..man macht es, aber eigentlich glaubt niemand daran.

    Genauso ist es mit Träume, die man versucht zu deuten.

    Freitag der 13. ist für mich ein Tag wie jeder andere, gut oder schlecht, in Köln sagt man, et kütt wie et kütt.

    LG



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    najade - 06.05.2007, 00:20


    musika hat folgendes geschrieben:
    Genauso ist es mit Träume, die man versucht zu deuten.


    Naja, also da würde ich aber klar unterscheiden! :schlaumeier:
    Aberglaube ist nicht das selbe wie Träume deuten, denn ab und zu, ich gebe zu nicht immer, ist es durchaus möglich durch Träume etwas über sich selbst, bzw. sein Unterbewußstein zu erfahren.
    Während man ohne Aberglauben durchs Leben gehen kann (ist nur eine Gewohnheitssache), kann man vor Träumen nicht davonlaufen. Es gibt zwar Menschen, die erinnern sich sehr selten an ihre Träume, aber die meisten schon. Klar werden sie dann meist schnell vergessen und nicht als wichtig erachtet, aber manchmal lohnt es sich, sie zu analysieren.

    Aberglaube dagegen kann man sich abgewöhnen und ist auch nicht sonderlich nützlich finde ich.
    Ich kannte mal eine Frau, die hat gependelt, die war so besessen davon, dass sie sogar das Fleisch beim Metzger ausgependelt hat, ehe sie es gekauft hat! :n118:
    Total übertieben.
    Aber son Bißchen Aberglaube, vor allem den im Theater finde ich auch ganz charmant, man achtet einfach mehr auf das was man tut.



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    Anonymous - 06.05.2007, 07:14


    Deiner Ausführung, NAJADE, stimme ich in der Tendenz zu.
    Aberglaube als Dogma ist mit der Realität unvereinbar;
    aber als Movation, als "Bauchgefühl" und Stimulation durchaus hilfreich.

    Gruß
    MARIO



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    dola - 06.05.2007, 11:25


    hallo,

    Singen auf der Bühne ist ja, wie wir genau wissen, sehr fehleranfällig, fragil und unwägbar. Man hat kaum Möglichkeiten, sich an irgendwas zu klammern, und vielleicht ist das eine besondere Triebfeder für Aberglauben.

    Beim symbolischen "Spucken" habe ich durchaus das Gefühl, dass gegenseitig noch ein letzter Schub Energie übergeht und vielleicht sogar stärker auf der Herzseite. Ausserdem stärkt es als Ritual das Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Gruppe, in der gleich jede/r für sich sich exponieren muss.

    Die Neigung mancher allerdings, völlig ihr Leben aus Angst vor Unvorherbarem davon abhängig zu machen, wie etwa der Mond steht oder was die Teelefonwahrsagerin für viel Geld von sich gibt, halte ich für schädlich.

    LG,

    dola



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    Sista Valsen - 06.05.2007, 14:10


    Bei Kleinigkeiten bin ich manchmal abergläubisch - z.B. daß ich keinem erzählt habe, als ich Führerscheinprüfung hatte oder daß ich mich nicht zu dem Psycholinguistik-Seminar anmelden wollte, bevor ich wußte, daß ich die Sprachwissenschafts-Klausur bestanden habe (das war Teilnahmevorrausetzung) - selbst wenn das hätte bedeuten können, daß ich keinen Platz mehr bekommen hätte und es vielleicht geschickter gewesen wäre, sich auf jeden Fall anzumelden und dann wieder abzumelden, falls ich die Klausur nicht bestanden hätte. Aber ich dachte, wenn ich das mache, bin ich auf jeden Fall durchgefallen....

    Aber sonst - Freitag der 13. ist mir ziemlich egal; ich denke mir auch nichts dabei, wenn ich auf der Straße eine schwarze Katze sehe.

    Aberglaube mit Vernunft oder Logik zu begründen - hm, ich denke, das geht dann eher in Richtung sich selbst erfüllende Prophezeiung. (self-fullfilling prophecy - nennt man das auf Deutsch so?). Jemand sieht eine schwarze Katze und macht sich gleich so viele Gedanken, was heute alles schiefgehen könnte, daß der die große dreckige Pfütze nicht sieht und prompt mitten reintritt.... sowas in der Art.

    Hm, da fällt mir ein, was unsere Dozentin in Historical Translation (eine Amerikanerin) uns letztens erzählt hat: sie traf auf dem Gang eine Studentin, die auf ihre Staatsexamensprüfung gewartet hat. Die Dozentin sagte "Oh, Congratulations" - und die Studentin sah sie total böse an "äh, noch hatte ich die Prüfung nicht".... "Äh, okay..... then congratulations on getting this far!"
    In Amerika ist es anscheinend nichts ungewöhnliches, vorher schon zu gratulieren - aber in Deutschland bringt es Unglück. Die Dozentin hat dann auch gemeint, daß wohl jeder von uns in dem Kurs so reagieren würde, wenn man ihm z.B. einen Tag vorher zum Geburtstag gratulieren würde - obwohl wir eigentlich alle wissen, daß das Aberglaube ist.

    Und wie war das - in Italien oder Spanien bringt rote Unterwäsche Glück....

    schon irgendwie witzig, das ganze.



    Re: Aberglaube oder Tradition ?

    Zuckerle - 09.05.2007, 08:14


    Sista Valsen hat folgendes geschrieben:
    Und wie war das - in Italien oder Spanien bringt rote Unterwäsche Glück....


    In Italien trägt man rote Unterwäsche zum Jahreswechsel, das soll Glück fürs neue Jahr bringen.. :n2:



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