Die Ankunft

Arabergestüt Al-Bahid - Forum
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    Re: Die Ankunft

    Ivy - 18.04.2007, 17:03

    Die Ankunft
    Das ist der Bericht vom Anfang, denn ich bei "An Mich" schon stehen hab


    “Neeeein!” ich schlug die Hände vor mein Gesicht und weinte lautlos, wie konnte so etwas passieren. Zusammen gesunken sass ich in der offnen Boxentür, als ich plötzlich die spielenden Nüstern und den warmen Atem im Nacken spürte. Das hatte Amir noch nie getan. Normal war der Hengst eher dominant und schon fast Brutal zu einem, doch jetzt schien er einfach zu spüren, dass etwas schreckliches passiert sein musste. Ich fiel dem Hengst um den Hals und konnte die Tränen erneut nicht zurück halten.
    “Ivy! Ivy du bist!” die dröhnende und dunkle Stimme riss mich wieder in die Gegenwart zurück. Ich starte auf die Blumen in meiner Hand. Das war wohl der endgültige Abschied von Ihr. Sina, meine beste Freundin war gestorben. Leise bahnten sich die Tränen ihren Weg über mein Gesicht. Ich schluckte und trat ans Grab. “Ich werd dich vermissen!” flüsterte ich leise und ließ die Blumen auf den Sarg fallen. Mit einem leisem “Plopp” blieben sie liegen. Ich drehte mich wortlos um und starrte in das hasserfüllte Gesicht ihres Mannes. Er gab mir die Schuld dass sie gestorben war, nur weil ich sie zu der verdammten Fohlenauktion gedrängt hatte. Ich lächelte kurz, Amir hatte mir wohl das Leben gerettet. Der Hengst hatte eine Kolik früh am Morgen gehabt und so blieb ich bei ihm und Sina wurde von dem LKW nieder gemacht, der sie einfach übersehen hatte. Sina’s Mann nahm mich plötzlich zur Seite. Die dunkle Stimme bohrte sich abermals in meinen Kopf: “Ich geb dir eine Woche, dann bist du Weg!” entgeistert versuchte ich die Worte zu verstehen. Weg- dachte ich - Weg von Zu Hause!...Das Gestüt meiner Freundin war in den letzten Jahr zu einer Art zu Hause für mich geworden. Dort hatte ich mich stets geborgen gefühlt, in Mitten von den vielen Pferden.
    Zwei Tage später:
    “Verdammt!” wütend drückte ich auf den Knopf des Telefons. Es war schon der sechste Hof, der mir abgesagt hatte. Ich wählte die nächste Nummer, in der Hoffnung sie hätten einen Platz frei, eine Arbeit als Schmied würde ich hoffentlich überall finden. Doch auch hier war es immer die gleiche Antwort: “Für einen Araberhengst haben wir keinen Platz, tut mir leid!”
    Fast hätte ich das Telefon wütend an die Wand geschmissen, ich konnte mich grad noch beherrschen. Klar, Amir war nicht der Einfachste, aber er war auch keine blutrünstige Bestie. Ich würde die Suche nach einen Stall wohl ausdehnen müssen. Ich setzte mich an meinen Laptop und gab einfach mal “Arabergestüt” bei Google (Schleichwerbung) ein. Prompt spuckte die Internetsuchmaschine auch gleich ein paar Seiten aus. Ich notierte mir allerhand Nummern und entschied dann, wo ich nach fragen würde. Aber bei den ersten zwei Nummern stellte sich wieder heraus, dass diese keinen Platz hatten. Der nächste Hof nahm keine Einsteller auf und beim vierten konnte ich mir die Boxenmiete nicht im geringsten leisten. Ich war fast am Verzweifeln, Tränen floßen erneut:”Oh Sina!” jammerte ich leise und still.
    Doch die nächste Telefonnummer sollte mein ganzes Leben auf dem Kopf stellen. Ich fing an zu Zittern vor Aufregung, als mir erklärt wurde, dass ein Schmied gesucht würde und auch ein Platz für einen “nervigen” Araberhengst frei war. Eine halbe Stunde später war ich schlauer, ich würde nach Kalifornien ziehen.
    Nun ging das ganze Planen los, ich und Planen, still lachte ich und wählte die Nummer einer Umzugsfirma.
    4 Tage später (nach der Beerdigung)
    Ich schleppte Amir’s Sachen nach einander in den Jeep, wie konnte sich so viel ansammeln. Kopfschüttelnd nahm ich seinen Sattel und ein paar Trensen und verstaute sie im Jeep. Der Umzugswagen würde zwei Stunden später erst losfahren, so hatte ich noch ein wenig Zeit. Unter den krischen Augen von Sina’s Mann brachte ich nun Halfter, Bandagen, Gamaschen und vieles andere in den Jeep. Danach holte ich mir fast einen Bruch an Amir’s Futter, ich würde hier nix zurück lassen, dass schwor ich. Ich füllte noch schnell Wasser in Kanister ab, damit ich unterwegs den Hengst tränken konnte. Zum Glück ließ sich der Araberhengst gut fahren, nicht auszudenken, wenn er sich weigern würde in den Anhänger zu steigen. Nach einer Stunde hatte ich die Sattelkammer von meinen Sachen befreit und tigerte nun kreuz und quer über den Hof um noch Putzzeug, Hufglocken und Stricke von mir zu suchen. Ich hatte mit Sina viel gemeinsam gekauft und ihr hier und da von einer Pferdemesse auch was mitgebracht, nun sammelte ich alles ein. Erneut kam die unbändige Trauer in mir hoch, vielleicht war es wirklich gut, von hier weg zu kommen, da mich alles einfach an meine beste Freundin erinnerte. Schluchzend nahm ich das Halfter von Casimo, ihren Springhengst. Das Halfter hatte ich damals mit Amir in unserem ersten L-Springen gewonnen. Sina hatte so lange gebettelt bis sie es bekommen hatte. Ich strich dem Hengst über seine Stirn. Die letzte Woche hatte er erwartungsvoll aus seinem Fenster geschaut und auf Sina gewartet, heute morgen hatte er zum ersten Mal nix gefressen und auch die Mittagsration verschmähte er, ich konnte ich allzu gut verstehen, ich hatte auch keinen Appetit. Ich brachte auch die eingesammelten Sachen zum Jeep und ließ dann die Rampe des Anhängers runter. Amir stand fertig in der Stallgasse. Er fuhr sogar recht gerne Anhänger. Bei dem Gedanken an den Hengst, wurde ich gleich wieder ruhiger, nun würde Sina’s Mann ein letztes Mal sehen, wie ein Araberhengst sich benahm. Ich lächelte schwach, der Hengst war ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen und nun hatte er sogar gewonnen. Ich löste die zwei Stricke, die Amir fest gehalten hatte, wo er stehen bleiben sollte und verschalte blitz schnell die Hengstkette. Der Hengst tänzelte los, den Kopf stolz erhoben und den Schweif senkrecht in die Höhe. Amir spürte die Veränderung und reagierte wie immer prompt drauf. Ich zog kräftig an der Kette um ihn Halten zu können, da Amir mich schon wieder überholt hatte. Mit geblähten Nüstern trat er auf die Rampe, zögerte kurz und ging dann Seelenruhig in den Anhänger. Sina’s Mann bewegte sich endlich und legte die Stange in ihre Halterung, damit Amir nicht zurück treten konnte, wahrscheinlich hatte er nur Angst, dass es noch länger dauern konnte. Ich band Amir vorne mit normalen Stricken fest und erlöste ihn von der Hengstkette. Kurz tätschelte ich ihn und schloss dann von außen die Rampe. Ohne ein Wort stieg ich in den Jeep und fuhr los.
    Zwei Stunden später spürte ich, wie der Hengst ein wenig unruhig wurde, die Grenze zu Kalifornien lag noch immer vor uns und mit jedem Meter, den wir näher kamen, spürte ich die wachsende Nervosität in mir. Endlich kam ein Parkplatz in Sicht und ich bog auf diesen ab. Ich hatte Futter, Wasser und Eimer im Anhänger befestigt. Der Anhänger war für zwei Pferde gedacht, so hatte ich rechts neben Amir noch deutlich Platz um Sachen zu verstauen. Ich hatte mir vorerst eine Wohnung genommen, bevor ich hoffentlich einen Platz auf dem Hof fand. Ich hatte Amir getränkt und das Heunetz wieder in seine ursprüngliche Position gebracht. Amir sah mich unschuldig mit seinen dunklen Augen an. Der Jeep fuhr wieder los und der Anhänger rumpelte hinterher. 1 1/2 Stunden später bog ich auf die Hofeinfahrt ein. Ich fuhr durch das geöffnete Tor und folgte dem mit weißen Koppelzäunen eingefassten Weg. Im Anhänger hinten rumpelte Amir und ließ sein dunkles Wiehern los. Hier und da antworteten einige Pferde, andere hoben neugierig ihren Kopf. Wenn ich wirklich hier bleiben konnte, hätte ich für Amir sein Paradies gefunden. Ich parkte vor dem Haupthaus und wurde sofort von Anna begrüßt. “Also, laden wir erst einmal deinen Hengst aus!” schlug Anna vor, nachdem Amir sich lautstark bemerkbar gemacht hatte. Ich schlüpfte durch die Seitentür, während Anna die Rampe runterließ. Ich befestigte die Hengstkette und löste die Stricke von seinem Halfter. Anna nahm die Absperrstange weg und sprang zur Seite. Wie vom Blitzgetroffen stürmte Amir aus dem Anhänger und zog mich mit. Die Hengstkette nützte auch nur, wenn der Hengst geführt werden wollte - stellte ich fest und rupfte erneut kräftig daran, als der Hengst anfing zu tänzeln. “Wow!” brachte Anna heraus und besah sich den Hengst “Am besten bringst du ihn erst einmal auf die Koppel!” sagte sie und lief los. “Koppel?” fragte ich skeptisch, ich hatte wirklich schon schlechte Erfahrung gemacht. Amir liebte den Koppelzaun fachmännisch auseinander zu nehmen. “Keine Angst, die halten unsere Hengste aus, dann wird deiner den nicht klein bekommen!” lächelte Anna. Also gut - dachte ich und ließ Amir vorwärts laufen. Mit hoch getragenen Schweif und aufgeregt geblähten Nüstern folgte mir der Hengst und überholte mich zum ersten Mal nicht. Anna führte mich zu einer abgezweigten Koppel mit recht soliden Zaun. Alle Zäune waren hier in Weiß gehalten. Anna öffnete einen der schmaleren Graspaddocks und ich führte Amir durch das Gatter. Kaum hatte ich die Hengstkette gelöst, sprang der Hengst senkrecht in die Höhe. Amir quitschte erregt und trat kräftig mit beiden Hinterhufen in unsere Richtung. Im nächsten Moment flogen seine Beine nur so über den Boden. Der Hengst gewann in binnen von Sekunden an Tempo. Er ging in die Kurve und kam auf uns zu. Seine Nüstern blähten sich in Takt, seine Augen waren weit aufgerissen und die Ohren aufmerksam gespitzt. Sein Schweif war senkrecht in die Höhe gehalten und die Hufe flogen wild über den Boden. Im nächsten Moment bremste Amir elegant ab und fiel seinen “Ich-bin-ein-Hengst-Trab”. So stolzierte er eine Runde, bis er abrupt stehen blieb, den Kopf senkte und anfing zu Grasen. Mein erster Tag auf Al-Bahid ging so langsam zu Ende. Anna zeigte mir noch den Hof und versprach mir, ein Auge auf Amir zu werfen, bis ich wiederkam, denn nun musste ich erst einmal zum Umzugswagen. Vier Stunden später, erschöpft und total übermüdet trat ich auf das Graspaddock. “Amir!” rief ich laut und schön hörte ich den gleichmäßigen Geräusche eines Pferdes, was sich im Trab auf einen zu bewegte. “Hallo mein Guter!” flüsterte sanft und fuhr die Konturen der geblähten Nüstern nach. Er schien sich für heute mehr als genug ausgetobt zu haben und ließ sich widerstandslos in seinen neuen Stall führen. Aufgeregt untersuchte er seine neue Box. Amir drehte sich mehrmals im Kreis und beschnupperte nun aufgeregt das Stroh. Als ich mit seinem Futter kam, war aber alles vergessen. Amir grummelte mir tief und voller Zuneigung zu und mampfte dann auf seinem Müsli rum. Der erste Tag ging zu Ende...



    Re: Die Ankunft

    Kadda - 18.04.2007, 17:06


    gut, aber kennen tu ich den ja acuh schon (hats du ja auch geschrieben)



    Re: Die Ankunft

    Ivy - 18.04.2007, 17:34


    lol, ich hab alles gerne beisammen



    Re: Die Ankunft

    Anonymous - 18.04.2007, 17:35


    wie ich :wink:



    Re: Die Ankunft

    Ivy - 18.04.2007, 17:36


    von dir hab ich es mir ja abgeschaut :wink:



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