Frauenrolle

m i t t 9 0 e r
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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Frauenrolle"

    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 10:54

    Frauenrolle
    noch ein paar nette Links zu diesem Thema:

    http://www.zeit.de/2005/14/Frauen_2fSchriftstellerinnen
    http://www.anti-literatur.de/rez_detail.php?nr=129
    http://www.dieterwunderlich.de/Wolf_Christa.htm


    und zu guter Letzt (ein wenig unpassend :mrgreen: )
    sehr wichtig!



    Re: Frauenrolle

    LaGio - 16.04.2007, 10:59

    Re: Frauenrolle
    Der Jesko hat folgendes geschrieben: noch ein paar nette Links zu diesem Thema:

    und zu guter Letzt (ein wenig unpassend :mrgreen: )
    sehr wichtig!

    Das ist doch schon uralt ^^ :mrgreen:



    Re: Frauenrolle

    raines - 16.04.2007, 11:10


    und totaaal uncool! :|



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 11:21


    das coole ist ja nicht unbedingt der Inhalt, wenn das auf Kamelopedia gestanden hätte wärs was anderes... aber in wikipedia... ich mein ist ja klar dass da viel schrott drin ist aber das sowas da drin bleibt :mrgreen:



    Re: Frauenrolle

    annama - 16.04.2007, 11:28


    wieso steenbeek? (wär scheiße :mrgreen: ). wenn er bachmann als zuwenig behandelt bezeichnet, aber gleichzeitig sagt, dass eine bekannte und eine weniger bekannte drankommt...ka was man daraus schließen soll? dass steenbeek die weniger bekannte ist, weil lange her? naja, so falsch liegt er da ja nicht. hat jemand dazu noch was? habs in die tonne getan hihi



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 11:48


    annama hat folgendes geschrieben: wieso steenbeek? (wär scheiße :mrgreen: ). wenn er bachmann als zuwenig behandelt bezeichnet
    Er hat heute gesagt, dass sie nicht drankommt. So sieht es aus. Und als für mich logische Schlussfolgerung kommt dann eigentlich Steenbeek. Weil Andersch ist männlich und Lessing auch.
    Oder wie siehts du das?



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 11:51


    Hab ich aber auch gedacht.



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 11:52


    Zitat: Weil Andersch ist männlich und Lessing auch.
    ...und das lässt sich nur schwer bestreiten. :mrgreen:
    man kann zwar die inhalte von Die Rote und Emilia Galotti nutzen, aber dass eines von beiden als Hauptthema (neben Wölfchen) drankommt, glaube ich auch nicht.
    Der Nachteil bei dem Ganzen ist dass es zu Etruskische Schatten quasi nichts im Netz gibt. Bin ich froh dass ich mir das Teil vorgestern nochmal durchgelesen habe ;)



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 11:53


    Zitat: Hab ich aber auch gedacht.
    was genau?



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 11:55


    Omg ich wusste, dass du das fragst :lol:
    Das mein ich!
    Der Jesko hat folgendes geschrieben: aber das sowas da drin bleibt :mrgreen:



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 11:57


    Ja da gibt es echt nichts zu. Zich Seiten, wo man es bestellen kann, aber sonst nichts.
    Wärest du so net und stellst ne Grobgliederung hierein!!



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 11:57


    aso



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 11:58


    JO!!



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 12:02


    Zitat: JO!!
    du wolltest nur das letzte Wort haben, oder? :mrgreen: :mrgreen:
    BITTE?? :twisted:



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 12:17


    buäähh... ich hab mir doch nichts notiert! ich kann das jetzt nur aus dem kopf (also WIRKLICH grob :mrgreen: )

    ETRUSKISCHE SCHATTEN

    Lisa, eine holländische Künstlerin, lebt mit ihrer besten Freundin Heleen in Rom. Seit etwas mehr als einem Jahr war sie mit Lorenzo zusammen, ihrem absoluten Dreamboy, der aber leider, während Lisa für einen Auftrag in Holland war, bei einem antiken Tempel in der Nähe seines Heimatortes (wo er hingereist war (logisch, oder?)) tot aufgefunden wird. Es heißt, es wäre Selbstmord und es wird auch ein kleines Abschiedsbriefchen gefunden, das macht für Lisa aber keinen Sinn weil er sehr lebensfroh war. Trotzdem macht sie sich jetzt n schlechtes Gewissen, weil sie denkt vielleicht lags an ihr weil sie in Holland war oder so oder weil sie ihm von einem Exfreund erzählt hat der sich neulich wieder bei ihr gemeldet hatte. So oder so, das ganze ist jetzt 9 Monate her und sie kriegt den Kerl immer noch nicht aus dem Kopf. Heleen leidet derweil unter extremen Stress weil sie viel für ihre Zeitung arbeitet. Lisa bekommt schließlich DIE Idee, sie holt die Reise nach, die sie eigentlich mit Lorenzo hatte machen wollen, nämlich in seine Heimat hinter den sieben Bergen bei den sieben Etruskern. (wahlweise auch mehr). Gesagt getan. Da sucht sie unter anderen den "tombarolo" (Grabräuber) auf, der "der Zauberer" genannt wird, und eigentlich Antero heißt. außerdem auch noch eine Freundin von ihm, deren Namen ich vergessen habe, die aber auch mit A anfängt. (ich glaub Angela oder so ). Die drei haben ne Menge Spaß und buddeln n bisschen in alten Gräbern rum, zwischendrin gehen sie bei Angela (nehmen wir mal an dass sie so heißt) essen und letztere und Lisa freunden sich ganz gut an. Lisa besucht Lorenzos Grab das sie bis jetzt noch nicht gesehen hat, es ist so ne doofe Schublade was sie alles andere als toll findet. Außerdem besucht sie noch seine Eltern, der Vater sagt quasi gar nichts, die Mutter zeigt ihr sein Zimmer wo sie ein Foto von einem Hohlweg mit einer Person drauf sieht. Sie erkundigt sich nach dieser und nimmt dann nachher mit ebendem Typo kontakt auf (da weiß ich jetzt echt nicht mehr wie der heißt) und lässt sich außerdem bisschen was über die wahrscheinlich einstmals heiligen Hohlwege erzählen. Obwohl sie mit dem besagten Typo ein bisschen rumflirtet bekommt sie raus, das dieser nicht an den Selbstmord Lorenzos glaubt, eher dass er von einem Bauknilch gekillt wurde der hier nen riesigen Freizeitpark oder so bauen will und mit dem er sich in die Haare gekriegt hat.
    Heleen wird mittlerweile übelst krank, geht ins Krankenhaus wo ihr gesagt wird sie hätte wahrscheinlich Krebs (Lisa besucht sie mal schnell kurz in Rom) woraufhin sie in eine bessere Klinik in Amsterdam geht. Nach viel rumgewurschtel ob es TBC oder eine noch unbekannte Krankheit sei, finden sie raus, dass es doch Krebs ist und Heleen wahrscheinlich nur noch ein paar Monate zu leben hat. In der zwischenzeit hat Lisa endlich von Antero rausgefunden wie Lorenzo echt gestorben ist undzwar wurde er bei einer Grabung mit Antero bei einem geheimnisvollen langen Weg von der Totenstadt zur antiken City verschüttet (also nur so dass er starb, aber dass man ihn noch rausziehen konnte) - das hat Antero auch gemacht und den Selbstmord inszeniert, weil er nicht wollte das der prinzipientreue Lorenzo der eigentlich sonst mittlerweile gegen die geheimen grabräumereien seines früheren "Lehrers" war und als richtiger Archäologe arbeitete als dreckiger billiger doofer Scheiß-Grabräuber abgestempelt wird weil Antero weiß wie das ist.
    Die letzten Monate verbringen Lisa und Heleen zusammen in Rom und genießen noch ein bisschen das Leben bis Heleen eines Tages aufwacht und tot ist. Dumm gelaufen aber war ja zu erwarten.
    Lisa hängt jetzt wieder meistens mit Angela ab (sonst bleibt ihr ja auch kaum jemand außer der Typo dessen Namen ich nicht weiß) und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Naja, soweit das zumindest ging.

    Zufrieden?



    Re: Frauenrolle

    annama - 16.04.2007, 12:50


    sie hat ja auch (das "obwohl" ist genial!!!) mit ihm geflirtet. was soll der auch noch von ihr wollen??? :lol:


    abgesehen davon: sehr danke!!

    EDIT: LaGio: achtet bitte darauf, wohin ihr postet... sonst wirds ganz unübersichtlich...



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 12:59


    Zitat: was soll der auch noch von ihr wollen???
    naja, sooo intensiv war das flirten ja auch wieder nicht. außerdem ist der ja scheinbar fast so ideal wie der Lorenzo.

    @lagio: hast du hier irgendwie n bisschen was rumgeschoben? ich mein, macht ja sinn, aber ich kam mir nach der antwort plötzlich komisch vor als der Beitrag davor fehlte ;)



    Re: Frauenrolle

    LaGio - 16.04.2007, 13:00


    Ja, ich hab den Kram mal in den richtigen Thread geschoben :mrgreen: :mrgreen:



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 13:01


    Danke. Jetzt hab ich ne "Grundlage"



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 13:07


    joa... ansonsten einfach noch mal in ein paar Stellen reinlesen im Buch, so rein exemplarisch dass du noch mal ein bisschen in die Schreibe reinkommst. ganz nett ist da das ende (die letzten Monate mit Heleen) oder irgendwann während der Reise Lisas z.B. bei einer Ausgrabung o.ä.



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 13:08


    Joa heut nacht irgendwann. Jetzt wolen erstma die Kopien durchgelsen und gemerkt worden sein. :|



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 13:12


    die kopien von anna? narf, die hab ich leider nicht...

    OT: ach so, wegen nochmal vorbeikommen, ich hab das auto doch nicht weil susanne direkt von der arbeit irgendwo weg fährt, ich kann aber mitm fahrrad vorbeikommen wenn du mir ne zeit vorschlägst



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 13:15


    Am liebsten von 16-18 Uhr!!! Dann kann ich bis dahin noch was machen und du auch. Und danach noch etwas Sport machen und den Kopf zu entspannen.



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 13:16


    Zitat: Am liebsten von 16-18 Uhr!!!
    geht klar.
    Zitat: und du auch
    geht nicht klar. also sollte es, aber tut es wahrscheinlich nicht... :roll:



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 13:20


    Ja du kannst dne Kram ja sowieso schon. Gibst du zwar nie zu, aber du kannst ihn.



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 13:23


    Zitat: Ja du kannst dne Kram ja sowieso schon.
    :mrgreen:
    Zitat: Gibst du zwar nie zu,
    :mrgreen: :mrgreen:
    Zitat: aber du kannst ihn.
    :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

    naja, also mal ernsthaft: ich hab die bücher gelesen und hab den inhalt drin, außerdem kann ich einigermaßen gut vor mich hinschreiben wenn ich ersteres getan habe und finde manchmal sogar 2-3 Stilmittel. Das mag zwar im Zweifelsfall reichen, aber Können ist das nicht so wirklich.



    Re: Frauenrolle

    raines - 16.04.2007, 14:06


    Laberhannes, wieviele Stunden in diesen Ferien hast du gelernt 480 von 480 ? Achso, die vier Stunden Schlaf pro Tag abziehen plus eine Stunde essen, machen 5 pro Tag bleiben also NUR 400/480!

    Ja scheisse, der fällt durch! gnihihi :M:

    Und jetzt hab ich auch wieder Steenbeek gefunden, das ist das Buch, was die ganze Zeit mit nicht entfernter Plastikfolie im Regal stand ...



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 14:10


    * hat folgendes geschrieben: das ist das Buch, was die ganze Zeit mit nicht entfernter Plastikfolie im Regal stand ...
    :pady:



    Re: Frauenrolle

    annama - 16.04.2007, 15:18


    DAS ist auch das (fast) beste, was dem buch passieren konnte. ich fand auch nur das allerletzte ende gut, der rest ist lahmes geheule.



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 18:20


    @*: das ehrt mich ja, aber die zeiten sind seit spätestens januars vorbei. wenn ich mich genug aufraffen konnte hab ich in den Ferien (also sagen wir mal als Durchschnitt) 4 Stunden pro Tag gelernt. Wobei ein Großteil davon einfach nur lesen von den alten Büchern war. Durchfallen werd ich nicht, das hab ich auch nicht gesagt, aber das heißt ja nicht das ich wie die annama automatisch 15NP krieg... (ich weiß schon dass du auch was für tust, anna... meistens zumindest...)
    abgesehen davon bist du doch derjenige der immer labert er könne nichts und dann 10 seiten vollschwallt und doch noch ne eins kriegt, oder?

    naja, egal. ich hab hier noch was zu christa wolf, ist allerdings viel zu kassandra also unnütz, bin aber zu faul das auszusortieren, sucht euch halt raus was ihr wollt:

    Zitat:
    CHRISTA WOLF – „KASSANDRA“

    Biographie.
    1929 in Landsberg an der Warte geboren. (heutiges Polen). Vater war Kaufmann, gut bürgerlich. Ihr Mädchenname ist Ihlenfeld. 1945 zogen sie nach Mecklenburg 1949 in Bad Frankenhausen Abitur und tritt der SED bei. Von 49-53 studiert sie Germanistik in Jena und Leipzig. 53-59 arbeitet sie beim Deutschen Schriftstellerverband. Dort ist sie erst Lektorin, dann Redakteurin. 59-62 Lektorin des Mitteldeutschen Verlages in Halle. Ab da arbeitet sie als freie Schriftstellerin. 51 heiratet sie Gerhard Wolf und bekommt (etwas später) zwei Töchter. 55-57 Mitglied im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR, 63-67 war sie Kandidatin des Zentral Komitees der SED außerdem war sie Mitglied der Akademie der Künste in der DDR und eines Schriftstellerverbandes. Daraus ergibt sich: sie hielt das DDR-Regime für eine gute Regierung, wenn sie auch einige Aspekte kritisierte. 63 wurde sie berühmt mit „Der geteilte Himmel“. (Verfilm von Konrad Wulf) (Liebesgeschichte von einer Sekretärin die entdeckt wird und zur Lehrerin ausgebildet wird. Sie verliebt sich in einen frustrierten Chemiker der in die BRD geht. Sie besucht ihn da, entscheidet sich aber für die DDR statt für ihn.) Das Buch wird allerdings vielfach als westlich, bürgerlich und dekadent kritisiert. Es wird allerdings viel gelesen und die Arbeiter begeisterten sich dafür. 1968 „Nachdenken über Christa T.“ (Frau hat bei Marx gelesen dass individuelle Entfaltung wichtig ist, kann dies aber in der DDR nicht finden.) 1976 „Kindheitsmuster“ wurde letztendlich auch von den Kritikern positiv aufgenommen. 1983 „Kassandra“. Sie wird zur Frankfurter Uni zu Vorlesungen eingeladen („Kassandra – Voraussetzung einer Erzählung“). 1985 Ehrendoktor in Hamburger Uni. 89 tritt sie aus der SED aus. 96 „Medea“ (wieder eine antike Persönlichkeit). 99 „Wüstenpfad“.

    Kassandra.
    Kassandra war die vergebliche Warnerin vor dem trojanischen Krieg, Tochter des Priamos. Sie ist damit gestraft, Warnungen zu geben, die Leute ihr aber nicht glauben. Christa Wolf fühlt sich in der gleichen Rolle in Bezug auf die Stationierung der Mittelstreckenraketen.
    Anfang des Romans ist kurz vor ihrem Tod und der Roman ist eine Rückschau. Rolle der Frau: Antike, 1980 (eigene Reise) und Aeyschilos. Matriarchat.
    Tor gibt Eingang in die Innenwelt – Mythos wird zu Psychologie.
    Behandelte Themen: Macht und Machtmissbrauch, Sprache als Instrument der Herrschaft, Krieg und seine Vorbereitung (Logik des Krieges), Rolle der Frau und weibliche Utopie. Orientierung Christa Wolfs: Feminismus und Friedensbewegung. Ziele: Intuition statt Logik, Einheit des Lebens, Auflösung von Tradition/Norm/Aggression. Die letzten drei negativen Punkte werden auf Griechenland projiziert („Achill das Vieh“). (Vorbild: INGEBORG BACHMANN > informieren!!!).

    VORRAUSSETZUNG EINER ERZÄHLUNG
    1. Vorlesung.
    Chance als Würdenträgerin der DDR zur Reise nach Griechenland. Flugzeug hat Verspätung und sie liest in der Zwischenzeit die Orestie des Aischylos. (456 v.Chr.). Die Handlung wird zusammengefasst (Familie des Agamemnon, sein Bruder Menelaos und alle Verwandten machen aus, dass Helena sich ihren Mann aussuchen darf und sie sich gegenseitig helfen falls jemand sie raubt (weil sie so schön ist). Sie heiratet Menelaos. Dann raubt allerdings Paris Helena (angeblich) und alle müssen einen Rachezug machen um ihn zurückzuholen. Agamemnon wird Anführer des Rachezuges. Um den fehlenden Wind für die Schifffahrt zu bekommen muss Agamemnon seine Tochter Opfern, was er auch tut. Nach zehn Jahren Belagerung Trojas kommt Odysseus auf die Idee mit dem trojanischen Pferd. Kassandra fällt nach der Eroberung Agamemnon zu, fährt mit ihm nach Hause wo er von seiner Frau getötet wird und ebenso auch Kassandra. Aischylos benötigt Kassandra zur „Mauerschau“ von Agamemnons Tod.) Christa Wolf merkt nach der Lektüre, dass man aus Kassandra literarisch etwas machen kann.
    Der Zufall – „Tyche“. Wolf bringt griechische Elemente in ihr Leben ein. Tyche war die Göttin des Zufalls. Sie sieht Kinder (aus dem Westen) die Krieg spielen, was vielleicht eine Parallele zu dem trojanischen Krieg sein mag. Die Verspätung des Flugzeuges versetzt sie in eine Situation, die ihr der der Kassandra vor dem Löwentor wartend ähnlich erscheint. Beim Warten lernt sie die Freundin eines athener Dichters kennen, welcher den Aischylos übersetzt hat, was ein erneuter Zufall ist der sie auf Kassandra stößt.
    (Sexuelle Beziehung zwischen Gott und Mensch: früher wurde das symbolisch gesehen weil die Götter keine Körper haben, erst später wurde dies umgedeutet. Aus diesen Beziehungen entstanden Halbgötter. )
    Angekommen in Griechenland fragt sie sich, was eigentlich der trojanische Krieg war. Die Lösung: es ging nicht um Helena, sondern um Handelswege oder um einen Einwanderungsschub.
    In Athen ist sie bei der Akropolis, ist enttäuscht von Athene und Nike, dafür allerdings begeistert von den Choren (Säulenträgerinnen). Daraufhin stellt sie sich die Frage, ob es eine Alternative zur Barbarei der Moderne gäbe. Wolf lernt verschiedene Griechen kennen, besucht ein altes griechisches Heiligtum und nimmt an einem Osterfest teil.
    2. Vorlesung.
    Christa Wolf ist in Kreta, was als Anlass genommen wird über die Minoer zu berichten. Es scheint, dass es in selbiger Kultur eine annähernde Gleichberechtigung von Männern und Frauen gab. Allerdings gibt es keine wirkliche schriftliche Überlieferung die viel über die Kultur der Minoer berichtet. Es gab allerdings keine Festungen sondern nur Paläste und vermutlich eine relativ starke Flotte. Woran die Kultur der Minoer unterging, ist unbekannt. Wolf hat hier sicherlich viel hereininterpretiert, da viele Dinge unbekannt sind. Sie vergleicht Troja mit Kreta, weil die Zerstörung Trojas zu einer ähnlichen Zeit stattfand.
    Sie lernt auf dem Weg nach Kreta eine amerikanische Frau namens Helen, die auf der Suche nach feministischen „Wurzeln“ ist.
    Während der Reise kommt ihr die Idee, dass Kassandra Aineias gekannt haben müsste (Aineias gründete Alba Longa nach der Flucht aus Troja). In Aineias projiziert sie ihr Wunschbild eines Mannes: „Zartsinn gepaart mit Kraft“.
    Angekommen in Kreta gehen sie dort spazieren. Ihr fällt der Unterschied zwischen den weiblichen Touristen und den Einwohnerinnen auf, besonders anhand der Kleidung.
    Sie kommen in einer Pension unter, deren Besitzerin sie so überredet, dass sie nicht dazu kommen, die an sich scheußliche Pension zu verlassen.
    Muttermord bei Aischilos nicht gelungen…
    3.Vorlesung
    Gegenseitige Abhängigkeit von Gesellschaft und Ästhetik: Wenn rationale Vernunft (Ethik) bricht zusammen was zu neuem Überdenken der (rationalen) Ästhetik führt. Kunst und Welt hängen gewissermaßen zusammen.
    Griechen definieren sich durch Homer – Bezug zwischen Kunst und Gesellschaft. Das ist heute nicht mehr wirklich so. Die Sprache holte die Politik nicht mehr ein.
    Diskussion über die Unglücksrolle der Kassandra, und warum sie als literarische Figur unglaubwürdig gemacht werden sollte – vielleicht um die Rolle der Frau zu erniedrigen?
    Mathematik ist nicht mehr hilfreich/möglich, weil durch die Waffentechnik der Atombombe die alte Rechnung: mehr Waffen= mehr Sicherheit nicht mehr möglich ist. Wolfs Konsequenz daraus ist: einseitiges Abrüsten. Um eine solche schwachsinnige Aufrüstung des Kalten Krieges zu ermöglichen, benötigt man eine Trennung von Leib, Seele und Geist. (Errechnung von der Wahrscheinlichkeit, einen Staat 30mal zu vernichten etc….)

    Dialektik der Aufklärung:
    Aufklärung ist nur dann sinnvoll, wenn man auch die Nachteile der Aufklärung sieht: Zwang in die materielle maschinen Welt. (Positiv: Befreiung aus dem Zwang des Mythos).



    AUFGABE aus Christa Wolf: Voraussetzungen einer Erzählung- Kassandra
    Beschreiben sie kurz, welche persönlichen Erfahrungen
    sie als Touristin auf der Akropolis macht und wie sie ihr
    Erleben sprachlich wiedergibt.

    Christa Wolf scheint vom ersten Anblick des Tempels der Akropolis relativ ungerührt und sie bemerkt auch selbst, dass sie nichts empfindet, ebenso wie wahrscheinlich die meisten der anderen Touristen. Diese Stimmung findet sich auch in der Sprache wieder, die einen leicht gleichgültigen, deprimierten Ton hat. (Zum Beispiel „Natürlich, auf der Akropolis sind wir […]. Und?“) Auch die genannte Blendung vom Licht, welche man durchaus als ein faszinierendes Erlebnis beschreiben könnte, erscheint hier nebensächlich. Hinzugefügt wird noch eine kurze Bemerkung, „doch, auch schon im April“, und es wird deutlich, dass sie nicht im Geringsten etwas Besonderes erlebt.
    Dann aber sieht sie die Koren vom Erechtheion, welche sie tief zu bewegen scheinen. Mit der Aussage über die weinenden Skulpturen, was freilich trotz ihrer Aussage doch eine Metapher ist, da kein Wasser aus den Augen der Skulpturen kommt, sondern es nur so aussieht, zeigt sie ihre tiefe Verbundenheit zu ihnen. Diese Trauer, die die Koren für sie ausdrücken, verbindet sie mit der modernen Stadt, die ihr gerade eben noch auffiel, und schließt sie darauf zurück – was möglicherweise in Bestandteilen stimmt, aber trotzdem übertrieben ist: die Schlieren unter den Augen der Koren mögen auch durch sauren Regen und vergiftete Luft entstanden sein, die restlichen über 2000 Jahre, in denen es das noch nicht gab, werden aber sicherlich auch ihren Teil dazu beigetragen haben.



    Zeichnen Sie in einer genauen Untersuchung des Gedankengangs und der Sprache nach, welche Bedeutung die Koren für Christa Wolf im Zuge ihrer Betrachtung gewinnen.

    Zu Anfang ihrer Betrachtung stellt Christa Wolf lediglich fest, was die meisten Besichtigenden der Koren feststellen: die Koren sehen aus als weinen sie. Natürlich weiß sie, dass die Koren nicht als weinende Skulpturen geschaffen wurden, weshalb sie nach dem Grund für die Veränderung sucht. Dies tut sie allerdings nicht nur im materiellen Sinne, also was die Ursache für die Schlieren auf dem Stein war, sondern auch im übertragenen, metaphorischen Sinne: welche schreckliche Begebenheit, welche Änderungen in der Welt haben sie dazu gebracht zu weinen. Im Rahmen dieser Betrachtung kommt sie zu dem Schluss, dass es der saure Regen und die vergiftete Luft waren, die dies verursachten. Sprachlich betont sie deren negative Seite noch zusätzlich, indem sie an den Anfang des Satzes die Worte „Etwas, stärker als Kummer…“ setzt, um zu verdeutlichen, dass deren Auswirkungen länger und tiefer wirken als normale Probleme. Dies führte dazu, dass die einst vermutlich archaisch lächelnden Koren nun weinen. Der folgende Satz klärt die Interpretationsansicht Christa Wolfs, da sie verdeutlicht, dass diese Trauer in ihr „ein Echo findet“ (alltägliche Metapher) – was verständlich ist, weil ihre Interpretation der Schlieren auf dem Marmor schließlich aus ihr selbst kommt, und somit auch ein Gefühl in ihr verursachen muss. Mit der Trauer, so beschreibt sie, empfindet sie nun auch andere Gefühle wie Wut, Angst und Schuld, (Reihung) was sie im Grunde genommen erleichtert, da sie nun, im Vergleich zu ihren vorigen Erlebnissen auf der Akropolis, endlich etwas empfindet. Dies fasst sie in einem ausdrucksstarken, metaphorischen, kurzen Satz zusammen: „Ich bin angekommen“. Sie hat ihr Ziel erreicht, sie ist nicht nur körperlich in Griechenland, sondern auch geistig und seelisch. Und diese Erkenntnis führt sie vom bloßen Echo der Trauer zu einem umfassenden Verstehen. Auch wenn die Koren nur ein „Stein- und Knochenberg“ (Metapher) sind – was sie im Grunde genommen eben nicht so denkt, oder zumindest bis dahin nicht gedacht hat, schließlich verbindet sie auch etwas Außermaterielles mit den Koren – versteht sie ihn, ebenso wie die Stadt Athen, welche in einer Reihung von negativen, modernen Eigenschaften beschrieben wird („überfüllte, hastige, mordlüsterne, Rauch und Abgase ausstoßende, dem Geld nacheilende […]“ ). Sie ist der Meinung, dass beide nicht miteinander zu vereinbaren waren, da die Stadt sich den westlichen, fortgeschrittenen Städten anpassen will, während die Koren einfach weiter, in „gelassen-stolzer Haltung“ das alte griechische Dach trugen. Deshalb stehen sie nun im Schutz des Museums, ersetzt durch Kopien, um wenigstens das, was noch geblieben ist, zu schützen. Dies ist schon die zweite Degradierung der Koren, die einst die Fruchtbarkeitsgöttin Persephone und ihr „Hofstaat“ waren und unter den Griechen zu Säulenträgerinnen wurden – und nun stehen sie abgekapselt von der restlichen Welt, „unfruchtbar“ im Museum. Schon hier bemerkt Christa Wolf, dass die Symbolik dieser Säulenträgerinnen sie wohl ihre ganze Reise lang begleiten werden, als Leidtragende der „modernen Barbarei“ (ein Widerspruch für die meisten anderen modernen Menschen), zu der sie gerne eine Alternative sehen würde.

    --
    Kassandra wird quasi am 2.1.1981 angefangen. Kassandra löst sich (in Wolfs vorstellung) von der Gruppe und wird dadurch Seherin. Sie sieht, was die anderen nicht sehen.
    Alten Griechen erfanden Romane, entweder Liebesromane oder Reiseromane. (Hellenismus. Entstanden aus dem Epos). Roman verschwindet wieder und taucht im 15. Jh wieder auf. Im Barock dann ausufernde Romane, heroisch-galant, außerdem entsteht der Schäferroman (idealistische Fantasielandschaft). Schelmenroman handelt von einem Armen der durch List und Tücke aufsteigt. Mit Goethe (Wilhelm Meister) und Wieland entsteht der Bildungsroman (19. Jh) quasi bürgerliches Werk. In Frankreich entsteht allerdings der soziale Roman, indem die Gesellschaft und das Bürgertum kritisiert.

    4.Vorlesung
    Aristoteles nur kurz zitiert deswegen negativ interpretiert (gute und schlechte Menschen), Homer wird kurz analysiert in Hinsicht auf die Muttergöttin Hera, was sie auch in Goethes Faust wiedersieht, welcher die dreifache Muttergottheit angeblich erwähnt.
    Vernetzung in der Geschichte wurde von dem männlichen Denken auf einen Strang reduziert, was selbiges Netz angebl. zerstört.

    1.Vorlesung: liest Orestie, reist nach Griechenland
    2. V.: Reise nach Kreta und durch die Peloponnes (Mykene)
    3.V.: Kontinuität vom Mythos zum gegenwärtigen, bedrohlichen Maschinenzeitalter
    4.V.: Rolle der Frau/Verschwinden der Frau von früher bis heute, div. Autoren.

    KASSANDRA.

    In den meisten Psychologien spielt das Unbewusste eine große Rolle, Wolf bezieht sich in vieler Hinsicht auf Freud.
    - Grenzt das Ich das Unbewusste aus, so steht das Ich in Gefahr, vom Unbewussten übermannt zu werden. (Unbewusstes ist stärker)
    - Das Bewusstsein will sich immer vom Unbewussten abgrenzen, weshalb eine große Lust entsteht, sich einfach dem Unbewussten hinzugeben.
    - Es kann Lust durch Bedrohung entstehen, weil das Unbewusste dann die Überhand bekommen würde.
    - Kollektive Aggression (bzw. kollektive Aktionen generell) führt zur Aufgabe der individuellen Verantwortung und ist somit für das Unbewusste ideal.
    - Die kollektive Bedrohung schafft ein Wir-Gefühl, dass für das Unbewusste ebenso ideal ist und zu einer gemeinsamen Verteidigung führt.
    - Kultur entsteht nur durch Unterdrückung bzw. Sublimierung des Unterbe¬wusst¬seins. Dadurch muss man allerdings eine gewisse Aggression akzeptieren.

    Kassandra definiert sich durch Myrine, Aineas, Achill und Polyxene.
    K. liebt M., welche wiederum Penthesilea liebt, und aus Liebe zu ihr mitkämpft. Sie stellt ein naives Frauenideal dar und wird oft auch als „das Pferdchen“ geschildert – sie ist unmittelbar emotional. Aineas ist das männliche Ideal im Werk, bleibt aber trotzdem sehr „blaß“ und bekommt wenig klare Züge. Er ist Soldat mit seiner eigenen Strategie, er hat Gefühle und lässt diese zu, will außerdem wie Kassandra die Welt „erkennen“. Er akzeptiert die Frau als Partnerin. Sein Vater, Anchises, ist ihm noch mehr überlegen, er ist die reine Erkenntnis. Als sie einen Anfall bekommt, klammert sie sich an Aineas, der sie unterstützt und beschützt. Achill ist das Gegenstück zu ihm („Achill das Vieh“) und ist die Projektionsfigur für Kassandras Hass. Achill benutzt die Frau nur als Alibi um nicht homoerotisch zu sein, benutzt sie also im zweifachen Sinne und fühlt sich nur wirklich als lebender Mensch, wenn er andere töten – Parallele: Koeppens Judejahn! Später stellt Kassandra fest, dass das Hassbild Achills eine Projektion der Trojaner ist, die immer mehr wie er werden. Polyxene ist Kassandras Schwester, attraktiver und beliebter und konkurrierte um die Rolle der Priesterin/Seherin, wobei allerdings Kassandra gewann. Polyxene durchschaut Kassandra, warum sie die Priesterrolle will um Macht auszuüben und weil sie Angst vor Sexualität, Kassandra versteht allerdings nicht, dass Polyxene Priesterin werden will weil sie Angst vor ihrer eigenen Attraktivität hat, um sich davor zu schützen, bloß die attraktive Frau zu sein. Später wird sie benutzt und dem Achill versprochen (der durch das Treffen im Tempel mit ihr von Paris getötet werden kann – Achillesverse). Zwischen beiden besteht eine Spannung, und Kassandra weigert sich, Polyxenes Träume zu deuten.
    Check: Ingeborg Bachmann/Krieg > Google ist dein Freund ;)





    Vergleich Wolf / Koeppen

    Wolf: Kassandra
    Die Textstelle aus „Kassandra“ beschäftigt sich mit der Frage, wie Krieg zustande kommt. Aus der Rückschau beschreibt Kassandra, dass sowohl Trojaner als auch Griechen nach 10 Jahren Krieg vollkommen vergessen hatte, worum es eigentlich ging, bzw. warum der Krieg ausbrach. Nun versucht sie also, erneut zu konstruieren, was dazu führte, und erinnert sich an den Beginn des Krieges. Bemerkenswert ist hier die Rolle des Panthoos, welcher für Priamos einen Traum so deutet, dass dieser eindeutig aufrüsten soll. Auf Kassandras Frage erwidert er, dass es so oder so „Halb Bestien, Halb Kinder“ seien, und man sich nur dagegenstellen könnte, wenn man will, dass sie einen „niedertrampeln“. Er sieht also keine Perspektive, die Aggressivität zu verhindern und traut sich so nicht, etwas dagegen zu unternehmen: im Gegenteil unterstützt er dies sogar. Die Aussage dieser Stelle ist, dass, um Krieg zu ermöglichen, diejenigen, die die Wahrheit sehen können, aus Angst o.ä. verstummen müssen vor der größeren Macht der Anderen.
    Weiter stellt Kassandra sich die Frage, wann der „Vorkrieg“ beginnt. Der Anfang eines Krieges selbst ist leicht bestimmbar, aber die Faktoren die dort hinführten, sind schwer zu definieren. Als eine Regel, den Vorkrieg rechtzeitig zu erkennen, nimmt sie den Satz „Lasst euch nicht von den Eignen täuschen“. Der Feind ist also sozusagen im eigenen Lager, nicht bei den Gegnern, und diese Kriegstreiber hetzen das Volk erst auf und schaffen die nötigen Voraussetzungen. Hiermit ist in „Kassandra“ sicherlich Eumelos gemeint, der repräsentativ für die Veränderungen ist.
    Von dem Punkt, an dem Paris auszieht, um die schöne Helena zu rauben, entwickelt sich die ganze Situation von selber weiter. Keiner getraut sich zuzugeben, dass Paris Helena an die Ägypter verloren hat, und sie lebt als Phantom weiter, das als Rechtfertigung für den Krieg dient. Der eigentliche Anlass wird nach und nach vergessen. Es weiß wohl inzwischen jeder, das es Helena nicht gibt, und dass es möglicherweise um den Zugang zum Schwarzen Meer geht oder einfach um männlichen Stolz. Kassandra sieht dies erst spät ein, erst als Paris ihr eindeutig gesteht, dass es Helena nicht gibt, begreift sie, beziehungsweise gibt es für sich selber zu, dass die Gründe für den Krieg verloren gegangen sind und dieser sich verselbstständigt hat.

    Koeppen: Tod in Rom
    Judejahn erinnert sich an die Kaserne in der Wüste und an den Krieg. Die Kaserne spielt zu Anfang des Textausschnitts eine große Rolle und gibt ihm Selbstbewusstsein und ein Gefühl von Heimat. Die Kaserne und der Drill lassen ihn sich männlich fühlen, in etwa wie in Wolfs „Kassandra“ der Achill den Krieg benötigt. Als nötige Voraussetzung zum Krieg wird aus seiner Sicht, neben der Ideologie des Judenhasses (der in Deutschland ebenso wie in Arabien wirkt) (Parallele zu Helena als Motivation), der Drill geschildert, der aus den sanftmütigen Haremssöhnen gehorchende Soldaten macht, deren Seele tot ist. Hier wird natürlich im Gegensatz zu der Schilderung in „Kassandra“ die nötigen Voraussetzungen aus der Sicht eines Kriegstreibers selbst gesehen, der dies nicht nur positiv empfindet, sondern die nötigen Voraussetzungen hauptsächlich bei den Soldaten sieht, während Kassandra auch bemerkt, dass die Gesellschaft eine gewisse Situation erreicht haben muss um Krieg zuzulassen.


    Menschen die innerlich hohl sind, autoritärer Charakter, neigen dazu, Aggressionen zu bejahen und finden einen Lebenssinn im Krieg. Bürgertum: Affinität zum Militär, Krieg wird der Revolution vorgezogen – Klassenkampf gründe, hauptsache Besitztum. Auch Angst vor Unsicherheit u.ä…

    Antikenrezeption:
    In der Antike selbst gab es eine gewisse Ägyptenrezeption in Griechenland, die Griechen waren jedoch sehr egozentrisch und legten nicht viel Beachtung auf andere Kulturen und bei den Römern über Griechenland (Hellenismus). Die Römer hatten eigene Entwicklungen fast nur in den Gebieten Jura, Verwaltung und Architektur – fast alles andere übernahmen sie von den Griechen (Philosophie, Kunst …). Außerdem wurde Ägypten interessant, aber mehr als Zweitsprache.
    Im Mittelalter beruhte die Kultur auf der Antike, es wird Latein gesprochen und die antike Rechtsschule wird übernommen und diverse Titel („Heiliges Römisches Reich deutscher Nation“). Die antiken Götter und übersinnliches Wesen wurden nicht für nichtig erklärt sondern für Dämonen und Teufel. Eine Geschichtsauffassung gab es nicht wirklich, die griechischen und römischen Helden wurden in neuen Dramen umgeschrieben, so dass sie zu Rittern wurden. (Naive Rezeption). Außerdem: „altes Recht bricht neues Recht“.
    Renaissance: Neuentdeckung der Mathematik, bzw. Fortführung. Die R. glaubt die Antike nachzuahmen, geht aber in der Naturwissenschaft eigene Wege. Während in der Antike Dinge aus dem Gefühl gemacht wurden (Perspektive, gewölbte Decken etc.) werden sie in der Renaissance berechnet.
    Im Barock tritt ein bewusster Vergleich mit der Antike ein (wer ist besser). Das Ergebnis ist Gleichwertigkeit bis auf die Naturwissenschaften, in denen der Barock (nach eigener Erkenntnis) besser war. Aber eigentlich ist die Gegenüberstellung eher unwissenschaftlich – Fixierung der antiken Götter auf eine Eigenschaft, die dann beispielsweise einem Herrscher zugeschrieben werden (Skulpturen im Garten etc.).
    Klassizismus: Ausbruch der Antikefaszination, erste archäologische Ausgrabungen (viele zufällig), Winkelmann entdeckt vieles wieder, die Antike wird bewusst als Vorbild genommen weil die Antike als Menschlich und Natürlich angesehen wird. Oft wird die römische und griechische Republik gegen die barocke Aristokratie gestellt (Revolutionszeit).
    Romantik entdeckt den „leidenden Griechen“ (Griechenland ist wieder zugänglich), Hesiot („der glücklichste Mensch ist der der nicht geboren wird“) gewinnt mehr Bekanntheit als Homer.
    Nietzsche entdeckt den „wilden Griechen“, das chaotische, dionysische in der Antike. Im ganzen 19. Jahrhundert erstarrt die Antike zum Bildungsgut in den Schulen (unter Humboldt). Das Wissen über die Antike wird mehr und mehr zum Zeichen von Adligkeit und Hochgeborenheit und als Zeichen von Intelligenz – reiner Schein.
    In den 20er Jahren des 20. Jh. wurde Nietzsche erstmals aufgenommen, die Archäologie machte Fortschritte und man entdeckte die frühen Griechen.
    In der Anfangszeit der Bundesrepublik wird viel aus der damaligen Zeit wieder aufgegriffen und die demokratischen Werte der Antike werden wieder als Maß erklärt. Mit dem Wirtschaftswunder wurde die Antike häufig in der Werbung benutzt. (Hermesversand etc.).

    Ebenso macht es auch Christa Wolf: sie wählt die Antike mit Kassandra als Schauplatz um Krieg und Unterdrückung der Frau in der Zeit des Sozialismus’ auszudrücken.

    K.
    Erkenntnis: das Bild das man selbst von sich hat und das was andere von einem haben differieren stark. Ihr Verhältnis zu den Eltern: Hekabe kümmert sich nicht sonderlich um sie, von Priamos war er allerdings die Lieblingstochter. („Elektra-komplex“).
    Marpessa kommt in ihre Gedanken, blockt diese Ideen aber ab. Erkenntnis über die Griechen: „sie sind wie wir“.
    Matristische Kultur zeigt sich bei der Beschreibung der Vergangenheit, in der Hekabe mehr regierte als Priamos.
    Sie erzählt von der Tempelprostitution wo sie Aineas kennenlernt mit dem sie nicht schläft weil sie sich ineinander verlieben. Daraufhin hat sie einen Traum, wo sie Aineas auf einem Schiff vom brennenden Festland fortfahren sieht (Untergang Trojas, Verlust des Geliebten).
    Als sie ihrer Amme davon erzählt, erfährt sie von Kybele, der matristischen Göttin. Sie sieht eine Operfeier für Kybele von Unterschichtsfrauen, stark sexualistisch aufgeladen, was sie nicht zu verkraften scheint.
    Polyxena: Talent der Verführung, weshalb sie die Priesterstelle haben wollte um sich einen Selbstschutz zu schaffen. Panthoos fand Polyxena wohl geeigneter.
    K’s Identifikationsgefüge mit dem Königshaus bricht zusammen als sie von der Verlogenheit Kalchas den Seher betreffend hört. (Dieser ist zu den Griechen übergelaufen, weil er vor den Troern Angst hatte, da er Erfolg des Unternehmens 2.Schiff gezwungenermaßen voraussagte, was aber nicht stattfand.) Sie rettet sich in das Apollonpriestertum.
    Realitätssinn der älteren Frauen: Klytemnestra und Hekabe. Verbindung zwischen Kassandra und Marpessa: beide wurden vergewaltigt. Alle von ihnen können „sehen was ist“ (Verknüpfung mit offenen Augen der Toten).
    Am Skamander in der Unterschicht gibt es keine tragische Situation, wie sie erfährt – im Vergleich zum Palastleben. Die Tragödie spielt immer in der Oberschicht.
    Paris verfällt dem Eumelos und träumt sich wichtig, Hektor sieht währenddessen klar und fängt zu trainieren an.
    Im Palast kümmern sich alle nur um Troilos und Briseis statt um Politik.
    Während Kassandras großem Wahnsinn ist Arisbe die einzige die sie versteht. K. lässt sich in die Bewusstlosigkeit sinken weil sie merkt, dass sie nichts gegen den Krieg tun kann. Die Troer richten sich gegen den Feind (der noch nicht existiert), Priamos wird übermäßig verherrlicht und Eumelos sichert sich seine Position erst durch Schaffung des Krieges.
    Krieg wird um einen eingebildeten Wert, ein Phantom geführt und die Leute begreifen langsam, dass Helena nicht in Troja war.
    Briseis wird zu den Griechen gebracht, Kassandra bemerkt, dass die hohen Persönlichkeiten bei den Griechen wissen, dass Helena nicht in Troja ist. Kalchas wollte mit Briseis zu den Griechen um zu überleben, damals konnte K. das nicht nachvollziehen, am Schluss ihres Lebens versteht sie das aber und nimmt sich vor, Penelope um das Leben anzuflehen. Dann zweifelt sie wieder daran, eine Überlieferung neben den Heldenepen zu schaffen, was auch auf Wolf anspielt, die zweifelt ob ihr Buch gegen das Wettrüsten etwas bringt.
    Kalchas erzählt Kassandra von Achill, der trotz seiner psychischen Probleme die Führung übernimmt.
    Bei ihrer Rückkehr nach Troja wird sie von einem Offizier verhaftet und durchsucht, die Trojaner sehen weg. Sie bemerkt, dass die Trojaner genauso geworden sind wie die Griechen.
    Sie hat einen Traum, in dem Sonne und Mond sich streiten wer heller scheint und sie soll entscheiden, wer Recht hat. Sie stellt fest, dass man die Frage falsche Alternativen stellt. (Beide werden gebraucht und es kommt gar nicht auf die Helligkeit an).
    Aineas kommt für eine Nacht und verschwindet dann wieder um sich aus dem Krieg herauszuhalten.

    Panthoos wirkt auf K. wie ein bedrohtes Tier. Zweitletzte Begegnung mit Aineas.
    Erkenntnis als Gefangene bei den Griechen: ´“wenn ihr aufhören könnt zu siegen könnt ihr überleben“.
    Erkenntnis bei den Trojanern: „wir sind nicht anders als Achill“.
    Als sie sich weigert, den Trick mit Polyxena um Achill zu töten nicht geheim zu halten wird sie von ihren eigenen Leuten eingesperrt. Danach lebt sie bei den Höhlen am Skamander und trennt sich endgültig von der Palastwelt. Troja wird zur Totenstadt. Vom tr. Pferd aus wird die Stadt erobert. Sie verabschiedet sich von Aineas der wahrscheinlich zum Held gemacht werden wird, den sie nicht lieben kann.
    Am Ende übernimmt die Erzählerin wieder die Erzählung von Kassandra.


    Rezeption in BRD problemlos, Frauen- und Friedensfrage diskutiert, in der DDR problematischer. Wolfs These: Frauen denken polylogisch statt einspurig logisch. Einzelne Möglichkeiten werden hervorgehoben, nicht matristisch wie die Amazone. Kassandra spricht unlogisch, elliptisch, korrigiert sich weil sie ehrlich ist und nicht in der üblichen Sprache gefangen sein will, in einer Privatsprache ist die Verständlichkeit eingeschränkt: also normale Sprache bewusst überdehnen und erweitern. Jankowsky (Kritikerin) sieht Schwierigkeit des Buches weil Kritik an Männergesellschaft auch in der DDR relevant ist. In der zweiten Rezensionsphase wird es mehr akzeptiert weil Kunstwelt nicht real ist. In der dritten Phase wird Kritik an Wolf möglich aber auf vernünftiger Diskussionsebene. Frauenfrage für Girnus nicht so relevant wie Arbeiterfrage – Girnus überspielt allerdings in Richtung historische Korrektheit: falsche Übersetzungen benutzt etc. Wolf reagiert nur mit Quellenangaben. Das wird auch großteils eingesehen und Girnus Kritik wird als unsachlich zurückgeschoben. Girnus meint: erst Klassenkampf regeln, dann die Gleichberechtigung.



    gruß jesko



    Re: Frauenrolle

    raines - 16.04.2007, 19:34


    Na, ist doch alles halb so schlimm Jesko, wir werden alles überleben, dafür bekommst du jetzt: "You´ll never Walk alone", vorgetragen von "Rollins Singers", extra und nur für dich, alle andern die sich herausnehmen das auch zu hören, tut es im Bewusstsein, dass es nur für Jesko ist.

    http://www.youtube.com/watch?v=tnXVwIUg3t4



    Re: Frauenrolle

    Der Jesko - 16.04.2007, 19:40


    oooh daaaaanke!!!!
    genau das habe ich jetzt gebraucht! :mrgreen:



    Re: Frauenrolle

    raines - 16.04.2007, 20:44


    Ich fand das Gesicht so be ...scheiden, dass ich es euch auf den letzten Metern noch mitgeben wollte!

    http://www.rositasteenbeek.nl/boekboek/show/id=82917



    Re: Frauenrolle

    DIESEL - 16.04.2007, 20:46


    Hübsch...... :ill:



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