Maulana Dschelaleddin Rumi

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    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:06

    Maulana Dschelaleddin Rumi
    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Zum Himmel tu' ich jede Nacht den Liebesruf,
    Der Schönheit Gottes voll, mit Macht den Liebesruf.
    Mir jeden Morgen Sonn' und Mond im Herzen tanzt,
    Zu Sonn' und Mond tu' ich erwacht den Liebesruf.
    Auf jeder Au erglänzt ein Strahl von Gottes Licht;
    Ich thu' an Gottes Schöpferpracht den Liebesruf.
    Die Turteltaub' im Laub, erweckt von meinem Gruß,
    Tut mir entgegen girrend sacht den Liebesruf.
    Dem Felsen, der zu deinem Preis mit Licht sich krönt,
    Zuruf' ich, und er nimmt in Acht den Liebesruf.
    Dir tu' ich für die Blum' im Feld, die schüchtern schweigt,
    Für's Würmlein, das du stumm gemacht, den Liebesruf.
    Das Weltmeer preist mit Rauschen dich, doch ohne Wort;
    Ich hab' in Worte ihm gebracht den Liebesruf.
    Dir tu' ich als das Laub am Baum, als Tropf im Meer,
    Dir als der Edelstein im Schacht, den Liebesruf.
    Ich ward in allem alles, sah in Allem Gott,
    Und tat, von Einheitglut entfacht, den Liebesruf.[/b]



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:08


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Ich sah empor, und sah in allen Räumen Eines;
    Hinab in's Meer, und sah in allen Wellenschäumen Eines.
    Ich sah in's Herz, es war ein Meer, ein Raum der Welten,
    Voll tausend Träum'; ich sah in allen Träumen Eines.
    Du bist das Erste, Letzte, Äußre, Innre, Ganze;
    Es strahlt dein Licht in allen Farbenräumen Eines.
    Du schaust von Ostens Grenze bis zur Grenz' im Westen,
    Dir blüht das Laub an allen grünen Bäumen Eines.
    Vier widerspenst'ge Thiere ziehn den Weltenwagen;
    Du zügelst sie, sie sind an deinen Zäumen Eines.
    Luft, Feuer, Erd' und Wasser sind in Eins geschmolzen
    In deiner Furcht, daß dir nicht wagt zu bäumen Eines.
    Der Herzen alles Lebens zwischen Erd' und Himmel,
    Anbetung dir zu schlagen soll nicht säumen Eines!



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:08


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Wer gesehn hat deine Wangen wird nach Rosenschein nicht gehn;
    Und wer krankt an deiner Liebe wird nach Arzenei'n nicht gehn.
    Wer am stillen Busen dir geruht hat einen Augenblick,
    Wird zum Tulpenbeet der Welt, wo laute Farben schrein, nicht gehn.
    Welchem Gast den Taumelbecher reichte deine Schenkenhand,
    Der zu Wasserbächen wird von deinem Seelenwein nicht gehn.
    Wenn nicht drüben dich zu finden an der Quell' im Paradies
    Hoffen darf ein Liebender, wird er zu Edens Hain nicht gehn.
    Daß mich Liebe töten solle, hoff' ich jeden Augenblick;
    Immer, ach, in's schwache Herz will noch so süße Pein nicht gehn.
    Mutlos nicht die Arme senken darf, wer ringen will mit dir.
    Wer im Kampf nicht aus will halten, soll in Kampf hinein nicht gehn.
    Sieh, mir hat von Ewigkeit dein Mal die Liebe eingebrannt,
    Und das Mal in Ewigkeit wird mir aus Mark und Bein nicht gehn.
    Mewlana Dschelaleddin! dein Mund hat mich dies Wort gelehrt:
    Irre geht das Herz hier, wann es will zum Freund allein nicht gehn.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:10


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Tritt an zum Tanz! wir schweben in dem Reih'n der Liebe,
    Wir schweben in der Lust und in der Pein der Liebe.
    Der ew'gen Liebe Botschaft hört' ich von dem Tode,
    Daß Gott den Tod getränkt im Lebenswein der Liebe.
    Die Kraft der Liebe löste leise mir den Nabel,
    Als Mutter Liebe mich gebar in's Sein der Liebe.
    Ich frug die Liebe: Wie soll ich der Lieb' entgehen?
    Sie sprach: Ohn' Ausgang ist der Zauberhain der Liebe.
    Der Liebe Zauberspiegel strahlet Weltgestalten,
    Der Blick verirrt sich in den Schilderei'n der Liebe.
    Gib deinen Leib wie Gold in Liebe's Läutrungschmerzen;
    Denn Schlack' ist Gold, das nicht die Glut macht rein der Liebe.
    Ich sage dir, warum das Weltmeer schlägt die Wogen:
    Es tanzt im Glanze vom Weltedelstein der Liebe.
    Ich sage dir, wie aus dem Ton der Mensch geformt ist:
    Weil Gott dem Tone blies den Odem ein der Liebe.
    Ich sage dir, warum die Himmel immer kreisen:
    Weil Gottes Thron sie füllt mit Wiederschein der Liebe.
    Ich sage dir, warum die Morgenwinde blasen:
    Frisch aufzublättern stets den Rosenhain der Liebe.
    Ich sage dir, warum die Nacht den Schleier umhängt:
    Die Welt zu einem Brautzelt einzuweih'n der Liebe.
    Ich kann die Rätsel alle dir der Schöpfung sagen;
    Denn aller Rätsel Lösungswort ist mein, der Liebe.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:10


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    O welche Werkstatt hegst du mir im Herzen!
    O welchen Tempel trägst du mir im Herzen!
    Gekommen ist der Lenz, die Zeit der Saaten;
    O welcher Saaten pflegst du mir im Herzen!
    Den Schleier, der der Welten Antlitz hüllet,
    Leis' ihn zurücke schlägst du mir im Herzen.
    Das Herz muß höher sein als Wolkenhimmel;
    Denn Sonnentänze regst du mir im Herzen.
    Es mag das Herz wohl eine Hauptstadt heißen;
    Den Thron des Schachs aufschlägst du mir im Herzen.
    Das Meer des Herzens geht in tausend Wogen,
    Und Perlenschätz' anlegst du mir im Herzen.
    Dschelaleddin! Das Herz ist Schacht und Münzhaus;
    Gediegnes Gold ausprägst du mir im Herzen.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:11


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)



    O Lieb'! ich zeug' es dir: ich weinte trüb wie Nacht,
    Und deiner Sonne Strahl hat Tag mir angefacht.
    O meiner Seele Seel', ich Du und du bist Ich,
    Und du bist All, und ich durch dich zum All erwacht.
    Du bist die Süßigkeit, du bist die Trunkenheit,
    Das Meer voll Perlen du, und du voll Gold der Schacht.
    Wer sich dir nahet, gibt die Seele bei dir auf,
    Stirbt, wenn dein Mund ihm grollt, stirbt, wenn dein Blick ihm lacht.
    Erst locket deine Huld die Liebenden zu sich,
    Dann kommt dein Zorn und würgt die Schwachen in der Schlacht.
    Traumschaaren dienen dir, Einbildungen sie ziehn
    Mit feur'gen Waffen auf, als deine Heeresmacht.
    Glut trägt dir das Panier der ew'gen Herrschaft vor,
    Und flammt, bis Welten sie hat unter dich gebracht.
    Du schickst allaugenblicks ein neues Schreckbild aus,
    Das wie ein Kindelein die Seele zittern macht.
    Und gibt die Seele sich, und ziehst du siegreich ein,
    So kommst du lieblicher, als sie es hat gedacht.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:12


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    Ich bin das Sonnenstäubchen, ich bin der Sonnenball.
    Zum Stäubchen sag' ich: bleibe! und zu der Sonn': entwall!
    Ich bin der Morgenschimmer, ich bin der Abendhauch.
    Ich bin des Haines Säuseln, des Meeres Wogenschwall.
    Ich bin der Mast, das Steuer, der Steuermann, das Schiff;
    Ich bin, woran es scheitert, die Klippe von Korall.
    Ich bin der Vogelsteller, der Vogel und das Netz.
    Ich bin das Bild, der Spiegel, der Hall und Widerhall.
    Ich bin der Baum des Lebens und drauf der Papagei;
    Das Schweigen, der Gedanke, die Zunge und der Schall.
    Ich bin der Hauch der Flöte, ich bin des Menschen Geist,
    Ich bin der Funk' im Steine, der Goldblick im Metall.
    Ich bin der Rausch, die Rebe, die Kelter und der Most,
    Der Zecher und der Schenke, der Becher von Kristall.
    Die Kerz, und der die Kerze umkreis't, der Schmetterling;
    Die Ros, und von der Rose berauscht, die Nachtigall.
    Ich bin der Arzt, die Krankheit, das Gift und Gegengift,
    Das Süße und das Bittre, der Honig und die Gall.
    Ich bin der Krieg, der Friede, die Wahlstatt und der Sieg,
    Die Stadt und ihr Beschirmer, der Stürmer und der Wall.
    Ich bin der Kalk, die Kelle, der Meister und der Riß,
    Der Grundstein und der Giebel, der Bau und sein Verfall.
    Ich bin der Hirsch, der Löwe, das Lamm und auch der Wolf,
    Ich bin der Hirt, der alle beschließt in Einem Stall.
    Ich bin der Wesen Kette, ich bin der Welten Ring,
    Der Schöpfung Stufenleiter, das Steigen und der Fall.
    Ich bin, was ist, und nicht ist. Ich bin, o der du's weißt,
    Dschelaleddin, o sag' es, ich bin die Seel' im All.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:13


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    Du bist der Weltbrunn der Genüsse;
    Dein Honig gibt dem Leben Süße.
    Mein Schoß ist voll von Edelsteinen,
    Um sie zu streun vor deine Füße.
    Die Seelen der Verliebten wälzen
    Sich deinem Meere zu wie Flüsse.
    Du bist die Sonne der Gedanken,
    Des Frühlings Blume deine Küsse.
    Das Morgenrot erblaßt vor Liebe,
    Der Mond zerfließt in Tränengüsse.
    Du bist die Ros, und Herzenseufzer
    Sind um dich Nachtigallengrüße.
    Hat, ach, mein Ich so viel verbrochen,
    Daß es nicht meine Liebe büße?
    O du der Weltenmuschel Perle!
    Die Schalen sind mir Überdrüsse.
    O Lebenswein im Todesbecher,
    Daß heut dein Duft mich laben müsse!



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:14


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)



    Ich bin die Reb, o komm, und sei der Rebe
    Die Ulm', um die ich meine Ranken webe.
    Ich bin der Epheu, sei mein Stamm, o Zeder,
    Daß ich nicht dumpf am feuchten Boden klebe.
    Ich bin der Vogel, komm und sei mein Flügel,
    Daß ich empor zu deinem Himmel schwebe.
    Ich bin das Roß, o komm und sei mein Sporen,
    Daß ich zum Ziel auf deiner Rennbahn strebe.
    Ich bin das Rosenbeet: sei meine Rose,
    Daß ich nicht Nahrung niedrem Unkraut gebe.
    Ich bin der Ost, geh auf in mir, o Sonne,
    Erheb dich, Licht, aus meinem Dunstgewebe.
    Ich bin die Nacht, sei meine Sternenkrone,
    Daß ich im Finstern vor mir selbst nicht bebe.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:14


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    Immer mehr werd' ich begehren,
    Als der Freund mir wird gewähren.
    Stets, je mehr ich Blumen pflücke,
    Seh' ich mehr den Lenz gebären.
    Wo ich durch den Himmel schweife,
    Rollen immer neue Sphären.
    Und es kann die ew'ge Schönheit
    Nur die ew'ge Sehnsucht nähren.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:15


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    Mit deiner Seele hat sich meine
    Gemischt, wie Wasser mit dem Weine.
    Wer kann den Wein vom Wasser trennen,
    Wer dich und mich aus dem Vereine?
    Du bist mein großes Ich geworden,
    Und nie mehr will ich sein dies kleine.
    Du hast mein Wesen angenommen,
    Sollt' ich nicht nehmen an das deine?
    Auf ewig hast du mich bejahet,
    Daß ich dich ewig nie verneine.
    Dein Liebesduft der mich durchdrungen,
    Geht nie aus meinem Mark und Beine.
    Ich ruh' als Flöt' an deinem Munde,
    Als Laut' in deinem Schoß allein.
    Gib einen Hauch mir, daß ich seufze,
    Gib einen Schlag mir, daß ich weine.
    Süß ist mein Weinen und mein Seufzen,
    Daß ich der Welt zu jauchzen scheine.
    Du ruhst in meiner Seele Tiefen
    Mit deines Himmels Widerscheine.
    O Edelstein in meinen Schachten,
    O Perl' in meinem Muschelschreine.
    Mein Zucker ist in dir zerschmolzen,
    O Milch des Lebens, milde, reine;
    Und unsre beiden Süßigkeiten
    Genießet Kindermund als eine.
    Du preßtest mich zu Rosenwasser,
    Nicht seufzt' ich unter deinem Steine.
    In deiner süßen Qual vergaß ich,
    Daß ich die Rose war am Raine.
    Da brachtest du an deinen Kleidern
    Mich mitten unter die Gemeine;
    Und als du auf die Welt mich gossest,
    Ward sie zu einem Rosenhaine.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:16


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)


    Meiner Seele Morgenlicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Meiner Liebe Traumgesicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Leben ist, wohin du blickst, Tod, wo du dich wendest ab;
    Hier, wo Tod mit Leben ficht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Ich bin Ost, in dem du auf, West, in dem du untergehst,
    Licht, das meine Farben bricht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Ich, dein Bettler, bin der Fürst, dein Gefangner, ich bin frei,
    Meine Lust ist meine Pflicht; sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Sieh' wie mich der Turban schmückt, mich der Parsengürtel ziert,
    Wie mich Kutt' und Strick umflicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Feuerdiener und Brahman, Christ und Muselman bin ich,
    Du bist meine Zuversicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    In Pagoden, in Moscheen, und in Kirchen, mein Altar
    Ist allein dein Angesicht; sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Ew'ger Mittelpunkt der Welt, mit Gebet umkreis' ich dich,
    Weich aus deinem Kreise nicht, sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Weltgericht und Seligkeit, Seligkeit ist, wo du nahst,
    Wo du weggehst, Weltgericht; sei nicht fern, o sei nicht fern!
    O Weltrose, dich hervor bringen wollend, sieh, wie rings
    Aus Herzknospen Sehnsucht bricht; sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Hör', wie gellend in der Nacht, Rose, jede Nachtigall
    Laut aus meiner Seele spricht: sei nicht fern, o sei nicht fern!
    Die Beschwörung, der du nie widerstehn, o Liebe, kannst,
    Ist Dschelaleddin's Gedicht: sei nicht fern, o sei nicht fern!



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:17


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Komm, daß ich dich fasse, (reiche mir die Hand!)
    Und dich nie mehr lasse, reiche mir die Hand!
    Sieh die Finsternisse, die auf Erden sind;
    In der dunkeln Gasse reiche mir die Hand!
    Von des Schicksals Schlusse ward mir Tücke kund;
    Am fahrvollen Passe reiche mir die Hand!
    Deines Pilgers Reise ist bedroht vom Feind;
    Wehre seinem Hasse, reiche mir die Hand!
    Komm, daß ich sie presse an dies Herz, das brennt,
    An dies Aug, das nasse, reiche mir die Hand!
    Auf zu deinem Schlosse klimm' ich, holder Mond;
    Daß ich dir erblasse, reiche mir die Hand!



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:18


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Ein Wort von deinen Lippen, du brauchst es nicht zu sagen,
    Ich fühle schon sein Lächeln mir in der Seele tagen.
    Die, Perlen, die du ließest aus deinem Munde fallen,
    Ich las sie auf und will sie als Ohrgehänge tragen.
    Wohl ist der Ring im Ohre von Sklaverei ein Zeichen,
    Und gern bekenn' ich, daß du in Fesseln mich geschlagen.
    Du kosest allerorten, und ich muß eifersüchtig
    Nach dem, was du verstreuest, auf allen Fluren jagen.
    Ich lausch' an allen Tempeln, und horch' an allen Schenken,
    Wo irgend eine Kunde von dir sei zu erfragen.
    O welche Perlenschätze der Weisheit sind im Mörser
    Der Zeit zerstoßen worden; laßt uns sie nicht beklagen!
    Für uns zur Augenschminke sind sie zerstampfet worden;
    Laßt uns die teure Salbe einreihen mit Behagen.
    Dschelaleddin, im Osten warst du der Salbenhändler,
    Ich habe nun die Bude im Westen aufgeschlagen.



    Re: Maulana Dschelaleddin Rumi

    Elanur - 15.04.2007, 15:19


    Maulana Dschelaleddin Rumi (1207-1273)

    Das spröde Erz ist weich geworden,
    Weich unter deinem Streich geworden.
    Du hast es ihm nicht fehlen lassen
    An Streichen, bis es weich geworden.
    Das starre Herz war arm voll Hochmut,
    Und ist in Demut reich geworden.
    Du gossest Ström' auf dürre Wüsten,
    Sie sind ein Gartenteich geworden.
    Das Reich der Welt ging in dir unter,
    Und ist zum Himmelreich geworden.
    Der Liebende ward zum Geliebten,
    Der Jünger ist zum Scheich geworden.
    Wir waren ungleich an Begierden,
    Und sind in Liebe gleich geworden.



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