CD-Kritik -Wes Kind Ich Ess, Des Fahrrad Ich Klau-

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    Re: CD-Kritik -Wes Kind Ich Ess, Des Fahrrad Ich Klau-

    Sunny - 10.04.2007, 12:14

    CD-Kritik -Wes Kind Ich Ess, Des Fahrrad Ich Klau-
    Lange genug haben sie ja auf sich warten lassen. Aber nach 6 Monaten Studiozeit und drei Mal verschobenen Release Terminen wurde sie endlich fertig. Die neue STAKEOUT Platte mit dem selten bekloppten Titel „Wes Kind Ich Ess, Des Fahrrad Ich Klau“ erschien endgültig am 18. November 2005.

    Vielleicht kennt der eine oder andere das letzte Album „Comeback des Jahrhunderts“ und fragt sich, ob dieses Werk noch getoppt werden kann? Die Antwort lautet ganz klar: Ja, es kann! 16 – 17 Songs mit einer Gesamtspiellänge von über 50 Minuten offenbaren mal wieder klassisches Stakeout Songwriting. Ausgefuchste Arrangements, raffinierte Texte, schräge Ideen und die charakteristischen Stimmen der drei Sänger. Alles ist vorhanden, von der Ballade bis zum heavy Rocksong, von Herzschmerz bis zum Protestliedgut, von völlig Absurdem bis hin zum Ernst des Lebens.

    Gleich der Opener „Nr.2-Hit“ erzählt, unterlegt von einem absoluten Tanzbeat, von merkwürdigen Gedankenspielen mit welch perfiden Tricks man es in die deutschen Charts schaffen könnte. Bei diesem Song hat sogar Hänka, der Schlagzeuger, einmalig eine Gesangszeile beigesteuert, obwohl er sich sonst konsequent weigert Geräusche in Mikros abzugeben. Jedes Lied auf dieser Scheibe klingt komplett anders, weshalb kein bisschen Langeweile aufkommt und immer wieder Überraschungen auftauchen. Ein solcher Song ist z.B. „Egal was“, dessen Heavy-Rock-Gewand sicherlich jeder Metal Band gut zu Gesicht gestanden hätte. Der an sich ernste Text und die traurige Stimmung gewinnen spätestens dann einen humoristischen Beigeschmack, wenn man der Behauptung auf der Stakeout Homepage glauben schenken darf, dass dieser Song für und wegen Nicole Kidman geschrieben wurde. Natürlich spart Stakeout auch nicht mit Kritik, was in den Protestsongs „Otto N. schlägt zurück“, „König“ und „Stillstaatsvertreter“ klar zum Ausdruck kommt. Doch Protest und Kritik werden auch reichlich oft von Herzschmerz abgelöst. „Wenn du mich doch liebst...“ und „Klar“ sollten jeden zum Nachdenken anregen. Doch Zeit zum Traurigsein wird einem nicht gelassen. Denn sofort erklingen wieder fröhlich beschwingte Töne wie z.B. bei „Zuviel Auswahl“, die einen wieder Lächeln lassen. Wer spätestens bei „Die goldene Fontäne“ nicht lacht, der ist wohl humorresistent oder denkt vielleicht zu viel über den Sinn des Textes nach. Häufig verbirgt sich aber hinter scheinbar hirnrissigen Lyrics mehr tieferer Sinn als man vermutet. Bei „Insekten haben keine Lobby“ lässt sich beispielsweise auch sehr leicht eine politische Ebene entdecken… Wer Stakeout bisher schon als leicht verrückt eingestuft hat, wird sich bei „Solide Morbide“ noch mehr wundern. Denn dieser Song, mit Abstand der ungewöhnlichste des ganzen Albums, wirft wieder ein völlig anderes Licht auf die 4 Jungs. Überlänge, 6/8 Takt, quietschende Psychogeigen, 32stel Gitarrensolo, Mönchschor und Gekicher aus der Irrenanstalt vermischt mit merkwürdigen Lyrics und trotzdem vorhandenen Sinn. Das hat nun keiner erwartet.

    Stakeout hat es sich auch diesmal nicht nehmen lassen, ein paar ältere Song-Perlen hervorzukramen und diese in völlig neuem Gewand auf die Platte zu packen. So befinden sich unter anderem „Lieblingsmitmensch“ und „Girlfriend“ endlich mal in laut auf einer Stakeout CD. Außerdem wurde „Die Vernichtung der westlichen Welt durch Geschirrspülmittelvergiftung“ anstatt eines Offbeat-Endes mit herrlichen Streichern unterlegt und um ein „Die Ballade von der…“ ergänzt.

    Diese überaus gelungene LP ist wohl das Längste und Beste was Stakeout bis jetzt erschaffen haben.

    Die standesgemäße Record Release Party inklusive Jazz- und Theater Ensemble fand übrigens am 18.11.05 in der SCHLIE 40 (Schliemannstr. 40, Prenzlauer Berg) statt.


    Setlist: Wes Kind Ich Ess, Des Fahrrad Ich Klau

    01. Nr. 2-Hit 3:50
    02. Stillstaatsvertreter 2:46
    03. Egal was 4:29
    04. Die Ballade von der Vernichtung der westlichen Welt durch Geschirrspülmittelvergiftung 3:06
    05. König 4:02
    06. Otto N. schlägt zurück 3:23
    07. Showtime 3:03
    08. Insekten haben keine Lobby 2:55
    09. Klar 4:02
    10. Lieblingsmitmensch 2:15
    11. Wenn du mich doch liebst 3:24
    12. Zuviel Auswahl 2:41
    13. Die goldene Fontäne 4:21
    14. Allein 2:30
    15. Girlfriend 3:03
    16. Solide Morbide 5:21



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