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Re: Operation: L.
Alex - 08.04.2007, 03:23Operation: L.
Uff, gerade wieder daheim angekommen. Anstrengende Tour, aber supergeil!
Fing alles am Donnerstag an, als Desire vom Pech verfolgt wurde und dank irgendeines großen Autounfalls auf irgendeiner dummen Autobahn daran gehindert wurde, den Flieger nach Toulouse zu erreichen, um das Wochenende bei Lynda zu verbringen. Glücklicherweise hat das der Holger mitbekommen und so wurde kurzerhand ein wenig geforscht, festgestellt, dass Toulouse mit Lynda Guy am Samstag in Amentières spielt (in der Nähe von Lille), also kaum 400 km von Saarlouis. Da kann man ja schnell ein Auto klar machen, Mitfahrer klarmachen (neben Desire auch meine Wenigkeit, die anderen Kandidaten haben leider kurzfristig abgesagt, selbst schuld) und ab geht die wilde Fahrt.
Gegen kurz nach 15 Uhr in Saarlouis losgefahren, gab es den ersten Stress in Luxemburg. Tanken nur in einer Riesenschlange vor allen reichlich vorhandenen Zapfsäulen. Macht nix, irgendwann kamen wir trotzdem dran. Kurz danach auf der Autobahn der erste Stau, Desire bekam sofort einen Donnerstag-Flashback und drohte an, zur Not nach Amentières zu laufen, aber das war dann doch nicht nötig, zum Glück. Kurz danach ging es nämlich weiter, und ohne größere Probleme (Wegbeschreibung sei Dank) erreichten wir kurz vor 19 Uhr und somit über eine Stunde vor Anwurf die Halle in dem kleinen Städtchen 20 km hinter Lille.
Es dauerte dann zwar ein wenig, bis wir einen Eingang gefunden hatten, aber auch das ging vorüber, an der Kasse, wo Holger per Mail ein paar Tickets für uns reserviert hatte, wurden wir freundlicherweise für umsonst reingelassen (zählten wohl zum Gästekontingent, wieder 4 Euro gespart) und dann betraten wir die Halle und sahen am anderen Korb dann auch schon Lynda beim Warmwerfen. Sie konzentrierte sich aber auf die Würfe, schließlich rechnete sie ja nicht mit Besuch.
Als wir dann aber auf der einen Seite standen und sie gerade auf der anderen Seite auf den Korb werfen wollte und Desire erkannte, gab es kein Halten mehr. Mit großen Schritten auf die ehemalige Mitspielerin zu und dann war da nur noch ein Knäuel aus sich umarmenden und heulenden Spielerinnen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie nervös Desire noch kurz vor der Halle gewesen war. Die Überraschung war gelungen. Nur wie sich Lynda danach noch auf das Spiel konzentrieren sollte, das war noch nicht raus.
Das Spiel selber (zweite französische Liga, Zehnter gegen Fünfzehnter) bot durchaus besonderes. Das erste Viertel entschied der Gast aus Toulouse mit 15:6 für sich, das zweite gar mit 8:5 (!). Zur Pause stand es somit aus Sicht der Heimmannschaft 11:23 (!!!). Grund der wenigen Punkte zumindest auf Heimseite war ein Dreierfestival der besonderen Art, in der ersten Hälfte trafen sie nämlich nur einen einzigen bei gefühlten 30 Versuchen. Wenn da nicht noch die beiden unnötigen Freiwürfe 3,9 Sekunden vor Ende des ersten Viertels gewesen wären, Amentières hätte nicht mal eine zweistellige Punkteausbeute vorweisen können.
Nach der Pause besannen sie sich aber eines besseren, konnten ein paar Dreier auch mal treffen und entschieden dieses Viertel mit 23:12 für sich, was Toulouse nur noch eine knappe 34:35-Führung übrig ließ. Diese wurde im Schlussabschnitt sogar noch auf 34:37 ausgebaut, da sich die Gastgeberinnen mal wieder fast zweieinhalb Minuten Zeit ließen für ihre ersten Punkte. Dann folgten aber zwei Dreier hintereinander, was sie auf 40:37 davon ziehen ließ, und von diesem Rückstand erholte sich Toulouse nicht mehr. Am Ende hieß es 52:47 in einem nicht wirklich berauschenden Spiel.
Bilanz von Lynda Guy: 11 Punkte (ein Dreier, zwei von zwei Freiwürfen) ein Assist, zwei Fouls, das sind die Statistiken, an die ich mich noch erinnere. Aber das war wie erwähnt ohnehin nur Nebensache. Nach dem Match mussten wir noch endlose Minuten warten, bis Lyn die Dusche in Rekordzeit hinter sich gebracht hatte, und noch zu uns kam, solange es eben ging. Neben zahllosen Umarmungen und Erinnerungsfotos und Gesprächen gab es dann auch noch die Mitbringsel-Übergabe, von diversen Shirts, Süßigkeiten, sonstiger Andenken, Glücksbringern auch später noch einen Royals-Fanclub-Aufkleber mit dem von ihr selbst entworfenen Logo, und viel zu schnell gingen diese Minuten vorüber und Lynda wurde zum Bus gerufen, der das Team von Toulouse ins Hotel nach Paris (!) bringen sollte. Desire ließ natürlich nicht locker und so verabschiedeten wir uns erst, als es wirklich nicht mehr anders ging.
Kurz vor 23 Uhr ging es dann los, zunächst mal in den hiesigen McD, der günstigerweise um 23 Uhr die Pforten schließen wollte, aber wir konnten noch in Ruhe bestellen und essen, mussten nur nachher durch einen Nebenein/-ausgang raus und einmal ums Gebäude rum, um unser Auto zu finden. Dann ließ Holger es sich nicht nehmen, die komplette Strecke an einem Stück zurück zu fahren ohne Müdigkeit vorzutäuschen. Das gelang Desire nur bedingt, und so folgten noch ein paar Schnappschüsse mit schlafenden Schönheiten.
Irgendwann waren wir dann in Luxemburg, wo kurz vor der Grenze in Schengen dann noch mal getankt wurde. Des, ein wenig hungrig, holte sich unter anderem einen Salat, beim Versuch, diesen noch in der Tankstelle selber zu schütteln und so das Dressing zu verteilen unterlief ihr ein kleines Missgeschick und sie verteilte stattdessen erstmal den Salat im Verkaufsraum. War ihr furchtbar peinlich, Holger und ich fanden es zum Schießen :D
Besonders unangenehm war ihr dann, dass ihr die Angestellte einen neuen Salat aufdrängte, bevor sie saubermachte. Hätte Des gerne selber erledigt, aber man ließ sie nicht. Aber uns hielt diese kleine Episode noch mal für ein paar Minuten wach, und kurz vor/nach drei Uhr morgens waren wir dann auch schon daheim.
Was bleibt? Superausflug, tolles Wiedersehen mit Lynda, große Begeisterung bei Desire, ein rundum gelungener Samstag. Nur das Spiel war nicht so toll. Erinnert mich irgendwie an die Tour letzte Saison nach Schwabing, bloß ohne Schnee. Wer da nicht mit war...
...selber schuld :twisted:
Gute N8
Re: Operation: L.
jeany - 08.04.2007, 08:17Schade
Schade.
Mich hat leider wieder niemand gefragt.
Ich hätte Zeit und Lust gehabt und wäre mitgefahren.
Linda hätte ich auch gern wiedergesehen.
Echt schade.
Bin jetzt ein bisschen traurig
Jeany
Re: Operation: L.
holger2101 - 08.04.2007, 11:09
Hier ist übrigens das Scouting zum Spiel:
http://www.basketfrance.com/nf1/stats/pdf/207.pdf
Re: Operation: L.
Christian - 08.04.2007, 15:33Hammer
Jungs, Ihr seid Klasse !!!
Ist einfach irre sowas zu lesen.
War sicherlich anstrengend, aber es macht schon allein Spaß, dass zu lesen. Ihr seid zu beneiden. Wo sind die Photos?
Tolle Tour Leute !!!
Ich könnt mich kringeln.
Des sollte man wohl bei nächster Gelegenheit einen Slat anbieten!
Haha
Re: Operation: L.
Alex - 08.04.2007, 21:57
Und kaum hat man mal wieder ein wenig geschlafen und dem Besuch bei der Familie zum Feiertag hinter sich gebracht, fallen einem auch noch ein paar kleine Details zum Spiel bzw. zum Ausflug ein.
Bereits von Holger in der Bilderserie angesprochen: Im McD saßen die beiden Schiris, zweifellos bei der Nachbereitung, die uns auch freundlich zunickten, als sie dann später das Restaurant verließen.
Während des Spiels musizierte hinter einem Korb nahezu permanent eine Musikkapelle, was unsere Unterstützung der Toulouser Mannschaft erschwerte.
Wieder was gelernt: Im anglophoben Frankreich ruft man nicht "De-Fense" sondern "Dé-fense", in etwa ausgesprochen "Deh-Fongs", wie Alfons halt. War ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber: fremde Länder, fremde Rufe. Wir haben uns dann natürlich angepasst und teilweise die Halle in Grund und Boden geschrien. Naja, zumindest ab und an in der zweiten Hälfte.
Die Schiris waren in der Tat recht beeindruckend, aber in meinen Augen ließen sie gegen Ende ein wenig nach. Alles in allem aber immer noch eine hervorglänzende Leistung.
Nachdem ich das von Holger gelinkte Scouting einsehen konnte durfte ich feststellen, dass Lynda nicht nur die zweitlängste Spielzeit aller Akteurinnen hatte, sondern auch die mit Abstand effektivste Spielerin beider Teams war. So kennen wir sie.
Nach Spielschluss wurde übrigens der Toulouser Fanblock, also wir, von einem einheimischen Fotograf abgelichtet zwecks Veröffentlichung auf der Homepage von Armentières. Weitgereiste Fans aus Deutschland hat man auch dort nicht alle Tage.
Habe ich jetzt alles? Wenn nicht, melde ich mich noch mal.
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