Soja und Wechseljahren

Lien Doan Hoa Lu
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    Re: Soja und Wechseljahren

    hnguyen - 02.04.2007, 23:28

    Soja und Wechseljahren
    Leseprobe aus:
    "Mit Soja durch die Wechseljahre"
    von Margot Hellmiß

    Sojabohnen - Tradition und Geschichte

    Sojabohnenprodukte werden immer beliebter. Denn erst jetzt macht sich auch bei uns die Erkenntnis breit, dass sie die Garanten einer besonders gesunden Ernährung sind. Die Vielfalt der aus der Sojabohne gewonnenen Produkte reicht von Sojamehl und Sojasprossen über Sojaöl und Sojamilch bis zu Sojaquark und weiteren Zubereitungen. Sie lassen sich auf unterschiedlichste Art zu schmackhaften Gerichten verarbeiten. Neuerdings findet die Sojapflanze auch bei uns immer mehr Beachtung als sanftes Heilmittel. Dabei zählt sie in Asien schon seit Menschengedenken zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln und auch ihre heilenden Kräfte werden dort seit langem geschätzt.
    Heilige Pflanze aus China
    Eine Jahrtausende alte asiatische Legende erzählt, dass wild wachsende Sojabohnen einigen Menschen, die sich in der Wüste verirrt hatten, das Leben gerettet hätten. Daher gehört die Sojapflanze neben Reis, Weizen, Gerste und Hirse zu den fünf heiligen Pflanzen. Der früheste historische Nachweis dieser vielseitigen Hülsenfrüchte stammt aus der Zeit des chinesischen Kaisers Shen Nung (auch Sheng-Nung). Von ihm ist aus dem Jahr 2838 v. Chr. überliefert, dass er in hochherrschaftlichen Zeremonien persönlich für die alljährliche Aussaat der Bohnen sorgte. Das zeugt nicht nur von der außerordentlichen Wertschätzung, die Soja damals genoss, es deutet auch daraufhin, dass die dürren Wildformen der Pflanzen bereits durch Züchtungen menschlichen Bedürfnissen angepasst worden waren. Der Kaiser hätte sich wohl kaum höchstpersönlich mit der Aussaat von Soja befasst, wenn es sich nur um irgendwelche kümmerlichen Sprossen gehandelt hätte. Vermutlich ging es bei diesen Zeremonien aber nicht so sehr um Soja als Nahrungsmittel, sondern um die heilende Wirkung dieser Pflanze, die im asiatischen Raum seit jeher gegen Erkrankungen der Nieren, Wassereinlagerungen, Blutarmut, lähmenden Kräfteverfall und diverse Hautkrankheiten eingesetzt wurde.
    Ergiebige Eiweißquelle
    Es existieren auch Hinweise auf frühe Kultivierungen der Pflanze in Korea, Japan und der Mandschurei. Da aber schon die Bezeichnung Soja ursprünglich auf das chinesische Wort "sou" für "große Bohne" zurückgeht, waren wohl die Bewohner des Reichs der Mitte die eigentlichen Urheber der Soja-Kultur. Damit haben sie der Menschheit ein großartiges Geschenk bereitet. Abgesehen vom hohen gesundheitlichen Wert einer sojareichen Ernährungsweise liefern diese unscheinbaren Bohnen mehr Nahrungseiweiß pro Hektar Bodenfläche als alle anderen Pflanzen oder gar Nutztiere. Doch Soja enthält nicht nur Eiweiß, sondern auch Fett, in Form von Sojaöl, das aus den Bohnen gepresst wird. Es ist mittlerweile noch vor dem Sonnenblumenöl das meist produzierte Speiseöl der Welt.
    TIPP
    Sojabohnen wachsen auch im heimischen Garten. Sie werden nach dem letzten Frost einige Zentimeter tief in leicht sauren, lockeren Boden (pH-Wert = 6) gesetzt. Sobald sie austreiben, müssen sie auf einen halben Meter Abstand vereinzelt werden. Anfangs benötigen sie viel Wasser. Geerntet werden die gelben Schoten im Früh-
    herbst nach gut 100 Tagen Reifezeit, noch bevor sie aufplatzen. War der Sommer nicht genügend warm und sonnenreich, müssen die Sojabohnen eventuell an einem trockenen Ort nachreifen.
    Echte und unechte Sojapflanzen
    Weltweit gibt es insgesamt etwa 3000 unterschiedliche Arten von Sojapflanzen; die wichtigsten heißen Glycine maxima und Glycine soja. Wie Linsen oder Erbsen sind auch Sojapflanzen Hülsenfrüchte (Leguminosae) und gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler (Papilionaceae).
    Die einjährigen strauchförmigen Gewächse werden etwa 80 cm hoch und gedeihen am besten in tropisch warmen Ge-
    bieten. Die Sojapflanze hat sehr kleine Blüten. Ihre Früchte sind Schoten, die zwei bis fünf Bohnen (Samen) enthalten. Je nach Sorte sind die Bohnen gelb, grün, braun, schwarz oder gesprenkelt.
    Mungbohnen (grüne Sojabohnen) und Lunjabohnen (braune Sojabohnen) sind ebenfalls zur Familie der Schmetterlings-
    blütler zu zählen, aber nicht zu Sojapflanzen, sondern zu den Bohnen (Phaseolus). Fäschlicherweise werden ihre Keimlinge häufig als "Sojasprossen" angeboten.
    Mungsprossen haben weniger Eiweiß, Fett und Phyto-Östrogene als echte Sojasprossen. Sie sind allerdings im Geschmack zarter und ihre Keimlinge können roh gegessen werden. Sprossen der Sojapflanze hingegen schmecken sehr bitter und finden daher in der Küche normalerweise keine Verwendung. Außerdem können sie nur gedünstet oder in Fett geröstet, jedoch nicht roh verwendet werden.
    Tofu - Quark mit langer Tradition
    Es ist schon einige Jahrzehnte her, dass die ersten Gerichte mit Tofu auf deutschen Speisekarten auftauchten. Lange galt Tofu als Sonderkost für Extrem-Vegetarier und wurde von vielen als Kuriosum belächelt, jedoch als Fleischersatz kaum in Betracht gezogen. Dabei hat Sojabohnenquark, wie Tofu auch genannt wird, in Asien eine ähnlich lange Tradition wie die Sojabohnen selbst. In China heißt die frischkäseähnliche Masse dou fu und in Japan tou fu, wobei tou für Bohne und fu für gerinnen steht.
    Elixier für ewiges Leben
    Erfunden wurde Tofu vermutlich in der Han-Dynastie etwa 200 v. Chr. in der Provinz Anhui. Dort soll der taoistische Fürst Huainan auf der Suche nach einem Elixier für ewiges Leben gewesen sein. In der Folge von wilden und nicht minder lebensgefährlichen Mischungen aus Zinnober, giftigem Quecksilber und ähnlich gefährlichen Substanzen kam er schließlich auf die Idee, gestampfte Sojabohnen mit Salzen zu vermischen. Das ergab nach dem Prinzip der Eiweißgerinnung den ersten Tofu, eine pressbare Masse, die nicht nur nahrhaft war, sondern auch für eine Reihe von Heilzwecken taugte.
    Andere Quellen schreiben die Entdeckung des Tofu dem chinesischen Kaiser Liu An zu, der im Jahr 164 v. Chr. aus Sojabohnen die vielseitig einsetzbare Substanz gewonnen haben soll. Fest steht jedenfalls, dass zen-buddhistische Mönche, die kein Fleisch verzehren, für die Verbreitung des Tofu als Grundnahrungsmittel in ganz Asien sorgten. Zur Zeit der Tang-Dynastie zwischen 618 und 907 n. Chr. soll das Verfahren des Tofumachens von China nach Korea und Japan gelangt sein und von dort aus in den gesamten fernen Osten.
    TIPP
    Tofu enthält wertvolle Isoflavone, die die unangenehmen hormonellen Schwankungen während der Wechseljahre mildern können. Um solche hormonellen Effekte zu erzielen, sollten täglich 100 Gramm Tofu oder 30 bis 40 Gramm Sojabohnen oder 5 Esslöffel Sojaflocken verzehrt werden.
    Vielfältige Zubereitungsarten
    Heute, da die Ernährungswissenschaft den hohen ernährungs-
    physiologischen Wert der Sojaerzeugnisse erkannt hat, wird Tofu auch bei uns immer häufiger in Küche und Gastronomie eingesetzt. Das gilt nicht nur für Vegetarier, sondern für alle, die nach gesunden Abwechslungen in der alltäglichen Essens-
    gestaltung suchen. Der besondere Vorteil von Tofu ist, dass er hochwertiges Eiweiß liefert und im Gegensatz zu tierischen Eiweißquellen kaum gesättigte Fettsäuren und Cholesterin enthält. Außerdem passt er sich jedem Suppen-, Saucen- oder Würzgeschmack an und kann geschmacklich äußerst vielfältig zubereitet werden: pikant, würzig oder scharf ebenso wie süßsauer oder süß. Darüber hinaus kann Tofu gekocht, gebraten oder roh verwendet werden. Vielfältiger kann ein Lebensmittel kaum sein.
    Wertvolle Inhaltstoffe
    Tofu ist reich an Kalzium, wichtig für gesunde Knochen. Er ist leicht verdaulich, nicht Säure bildend und ein Garant für die schlanke Linie. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren des enthaltenen Sojaöls sind wichtig für Zellatmung und Zell-
    regeneration. Sie unterstützen entzündungshemmende Ge-
    webshormone und ein starkes Immunsystem.
    Siegeszug um die Welt
    Jahrtausendelang war Soja in Asien als Nahrungsmittel beliebt und wurde als sanftes Heilmittel genutzt, doch ihren Siegeszug um die Welt trat sie erst im 18. Jahrhundert an. Verantwortlich soll im Jahr 1712 der deutsche Forschungsreisende, Arzt und Botaniker Engelbert Kämpfer gewesen sein. Er gilt als der erste, der im Reisegepäck Sojabohnen aus dem fernen Osten mitbrachte. Von da an wurden auch in unseren Breiten viel-
    fältige Kultivierungsversuche dieser Pflanze unternommen. Reges Interesse der breiten Öffentlichkeit an den bis dahin unbekannten exotischen Pflanzen fand im Jahr 1740 ein Zuchtversuch im Botanischen Garten von Paris. Im Jahr 1875 experimentierte der Wiener Professor Friedrich Haberland bereits mit größeren Anbauflächen.
    Grundlage für Massenproduktion
    Entscheidender war jedoch, dass der Gesandte der Vereinigten Staaten von Amerika Benjamin Franklin die Sojabohnen in Paris kennen lernte und Ende des 18. Jahrhunderts nach Nord-
    amerika verschiffen ließ. In den weiten Graslandschaften des mittleren Westens bestanden ideale Wachstumsbedingungen für Soja. Hier, in den Prärien findet die Pflanze nach wie vor ein ihr angenehmes Klima und die optimale Bodenqualität.
    Durchbruch mit Pflanzenmargarine
    Etwa 100 Jahre später wurde auf Grund eines Preisaus-
    schreibens Napoleon III. in Paris aus Rindertalg Margarine entwickelt. Von da aus führte der Weg fast direkt zum groß-
    flächigen Sojaanbau in den USA. Denn schon bald konnten die neuen Streichfette auch mit Pflanzenölen produziert werden, was zu einem sprunghaften Nachfrageanstieg nach Sojaöl führte und die USA zum bedeutendsten Sojaproduzenten der Welt machte. Neben den USA, die etwa 60 Prozent des Welt-
    bedarfs decken, gehören mittlerweile viele Staaten zu den Sojaerzeugern (Brasilien, Kanada, Paraguay, Indonesien und nach wie vor China). Neuere Züchtungen ermöglichen jetzt auch in Südeuropa gute Ernteerträge.
    INFO
    Es gibt sogar "Soja, Made in Germany", beispielsweise am Oberrhein, wo seit einigen Jahren immerhin auf 80 Hektar Fläche Sojabohnen gentechnikfrei und nach ökologischen Prinzipien angebaut werden.
    Näheres unter (externer Link): www.taifun-tofu.de

    Einschneidende Veränderung in den Wechseljahren
    Der Zeit der Wechseljahre ist gekennzeichnet von etlichen Veränderungen. Viele Frauen fühlen sich wie ausgewechselt. Nicht nur der Körper verändert sich zusehends, manchmal gerät die Seele ebenfalls aus der Balance. Auch die Lebensumstände sind in dieser Zeit oftmals einem starken Wandel ausgesetzt. Beschwerden wie Hitzewallungen und depressive Verstimmungen beeinträchtigen dann die Lebensqualität vieler Frauen. Häufig wird dann eine Hormonersatztherapie in Erwägung gezogen, um die nachlassende körpereigene Hormonproduktion zu ergänzen. Diese Art der Behandlung wird allerdings zunehmend kritischer gesehen. Als Alternative werden immer häufiger Phyto-Hormone genannt, die in Sojabohnen reichlich vorhanden sind.
    Was passiert in den Wechseljahren?
    Die Wechseljahre sind eine Zeit der Umstellung. Diese betrifft sowohl biologische als auch psychische und soziokulturelle Veränderungen. Die Wechseljahre sind also ein vielschichtiges, von zahlreichen Einflüssen geprägtes Phänomen.
    Hormonelle Umstellung
    Rund um den fünfzigsten Geburtstag verändert sich der Körper der Frau allmählich so, dass sie letztlich keine Kinder mehr bekommen kann. Das Ende der Gebärfähigkeit (die Menopause) wird durch eine sich stark verändernde Hormonlage im Organismus herbeigeführt. Diese hormonelle Umstellung kann zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Ängsten, depressiven Verstimmungen, Harnwegsinfekten, Herzrasen oder Erschöpfungszuständen und zu einer Reihe anderer unerwünschter Begleiterscheinungen führen, die alle zu den typischen Wechseljahrbeschwerden gehören.
    20 Prozent der Frauen sind stark betroffen
    Allerdings sind nur bei jeder fünften Frau die Beschwerden so schwerwiegend, dass beispielsweise eine Hormonersatztherapie beim Arzt notwendig ist. Die meisten Frauen leiden nicht so sehr unter den Wechseljahren, obwohl sie den gleichen hormonellen Veränderungen ausgesetzt sind. Die Frage, warum bei einigen Frauen ernsthafte Beschwerden auftreten und bei anderen nicht, wird sehr unterschiedlich beantwortet. So kommen etliche medizinische Studien zu dem Ergebnis, dass nur Hitzewallungen und Schweißausbrüche hormonell bedingt und damit als echte Wechseljahrbeschwerden einzustufen seien. Alle anderen Nöte seien psychische bzw. psychosomatische Symptome, die in diesem Alter besonders häufig seien. Auch wenn jeder Fall gesondert betrachtet werden muss, spricht allerhand für diese These. Einige Studien zeigten zwar, dass Frauen, die vor den Wechseljahren unter dem prämenstruellen Syndrom oder Depressionen zu leiden hatten, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch während der Wechseljahre davon betroffen seien.
    Andere Untersuchungen ergaben wiederum, dass Ängste, Stress-Symptome und depressive Verstimmungen bei Frauen im Klimakterium nicht öfter vorkämen als bei jenen, die den Wechsel noch vor sich hätten. Solchen Ergebnissen zufolge scheinen nicht notwendigerweise die Hormone an den Beschwerden der Wechseljahre schuld zu sein.
    Die Belastung steigt
    Es ist erwiesen, dass Familienstand, Berufsleben und Bildungsgrad, also soziokulturelle Einflüsse eine Rolle bei der Ent-
    stehung von Wechseljahrbeschwerden spielen. 37 Prozent der Frauen im Alter zwischen 47 und 59 Jahren sind berufstätig und reiben sich auf in der Doppelbelastung zwischen Erwerbstätigkeit und familiären Verpflichtungen. Gerade die Familie kann die Frau in diesem Lebensabschnitt besonders fordern, wenn beispielsweise betagte Eltern pflegebedürftig werden, die Kinder in ihr eigenes Leben eintreten und in eine ungewisse Zukunft gehen oder wenn die Partner nach vielen Jahren feststellen, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben und eine vielleicht schmerzliche Scheidung ansteht. Aus solchen Lebensumständen resultierende Schwierigkeiten, die auch körperlich spürbar werden können, werden leicht auf den "Wechsel" geschoben. Sie treten aber nur zeitgleich auf, haben aber tatsächlich nichts mit dem Klimakterium zu tun.
    Heute weißt man auch, dass die innere Einstellung der Frau zu den Wechseljahren einen erheblichen Einfluss ausübt auf die Art und Stärke der Beschwerden. In Studien konnte gezeigt werden, dass eine negative, ablehnende Einstellung gegenüber dem Klimakterium eher zu Hitzewallungen führt als Gelassenheit oder gar eine positive Haltung gegenüber den anstehenden Veränderungen.
    Anerkennung fördert das Wohlbefinden
    Ferner gilt als erwiesen, dass urstämmige Bantufrauen aus Südafrika oder Indianerinnen aus dem Amazonas-Regenwald kaum unter Wechseljahrbeschwerden leiden. Ein Grund dafür könnte in der gesellschaftlichen Aufwertung liegen, die Frauen dieser Kulturen ab einem gewissen Alter erfahren und die ihnen mehr Freiheit, mehr Rechte und größeren Einfluss gibt. Die letzte Blutung wird dort mitunter sogar gefeiert, weil die Frau - nach indianischem Glauben - ihre Kräfte nicht mehr mit dem Blut verliert, sondern als Heilerin nutzen kann. Bis jetzt wurde allerdings nicht untersucht, ob in diesen Fällen auch die Ernährung zur Vermeidung von Wechseljahrbeschwerden beiträgt.
    Das neue Selbstverständnis der Frau
    In unserer Gesellschaft hat sich das Bild der Frau bzw. das Rollenverständnis der Frau in den letzten Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht gewandelt. Dies gilt in besonderem Maß auch für die älter werdende Frau. Heutzutage ist eine Frau mit 50 oder 60 alles andere als auf einem absteigenden Ast. Sie ist auf dem Höhepunkt ihres Lebens, selbstbewusst, experimentierfreudig und mit weniger Gesundheitsproblemen behaftet als ihre männlichen Altersgenossen, wie Statistiken belegen. Auch was die Attraktivität betrifft muss sie keinerlei Konkurrenz, egal aus welcher Altersgruppe fürchten. Aus den Hausmütterchen von gestern sind Powerfrauen geworden, begehrenswert und tonangebend.
    Der Begriff Wechseljahre hat seinen Schrecken verloren, auch wenn die Pharmaindustrie aus verständlichen Gründen daran interessiert ist, diese Phase des Älterwerdens als behandlungswürdigen Zustand zu etablieren. Das ist er jedoch meist nicht. Viele Frauen erfahren das Klimakterium sogar als erleichternde Befreiung und als Aufbruch in einen neuen, aufregenden Lebensabschnitt.
    Abnehmende Eierstockleistung
    Bei manchen Frauen beginnt es mit 40, bei anderen erst mit 50. Im Normalfall tritt die Menopause, das Aussetzen der Regel, zwischen dem 45. und 52. Lebensjahr ein. Setzen die Monatsblutungen ein Jahr lang aus, spricht man dann von der Post-Menopause. Bei einigen Frauen kann es allerdings bis zu drei Jahren dauern, bis sich die Post-Menopause etabliert hat und der Wechsel definitiv vollzogen ist.
    Man nimmt an, dass der im Lauf des Lebens kleiner werdende Vorrat an Eibläschen (Follikeln) die Umstellung im Organismus auslöst. Sind bei der Geburt eines Mädchens noch bis zu zwei Millionen vorhanden, reduziert sich ihre Zahl bis zu den Wechseljahren auf einige Tausend. Die Abnahme der Eierstockleistung geht zuerst mit einer Verringerung des Gelbkörperhormons Progesteron einher. Das nennt man die Prä-Menopause. Der monatliche Zyklus kann sich verkürzen, Menstruationsbeschwerden oder das prämenstruelle Syndrom können verstärkt auftreten, Gewichtsprobleme, Spannungs-
    gefühle in den Brüsten, geschwollene Beine, ein schwächer werdendes Bindegewebe und eine Verstärkung von Krampf-
    adern sind vielfach zu beobachten.
    Sinkende Östrogenproduktion
    Bald darauf nimmt auch die Östrogenproduktion ab. Der Rückgang dieses Geschlechtshormons vollzieht sich relativ rasch. Binnen weniger Jahre sinkt der Spiegel auf etwa 20 Prozent des ursprünglichen Niveaus. Die Zyklen treten jetzt zunehmend unregelmäßig auf und werden in der Regel länger. Haut, Haare und Nägel werden allmählich trockener und spröde. Wenn schließlich keine Eizellen mehr heranreifen, ist die Menopause eingetreten. Die Blutungen bleiben aus und der Östrogenspiegel bleibt konstant niedrig. Der Körper stellt sich um.
    Weniger Östrogen bedeutet für die Haut und alle Arten von Schleimhäuten weniger Feuchtigkeit, was sich besonders im Bereich der Augen, Nase, Mund, Magen und Vagina bemerkbar macht. Das beeinträchtigt nicht nur den Geschmacks- und Geruchssinn, sondern auch die Sexualität. Hinzu können Blasenbeschwerden kommen, arteriosklerotische Durch-
    blutungsprobleme sowie eine sich zunehmend verringernde Knochendichte, die Vorstufe von Osteoporose. Auch eine stärkere Gewichtszunahme soll auf das Konto des niedrigeren Östrogenspiegels gehen. Da Östrogen zum Teil im Fettgewebe gebildet wird, versucht der Organismus durch größere Fett-
    depots den sinkenden Östrogenwerten auf die Sprünge zu helfen. Gleichzeitig steigt nicht selten der Cholesterinspiegel an, da Cholesterin die Ausgangssubstanz für Hormone ist. Das zusätzliche Cholesterin soll die Hormonproduktion noch einmal pushen. All diese Veränderungen können, aber müssen nicht eintreten und es stellt sich die Frage, ob der sinkende Östrogenspiegel tatsächlich Verursacher derartiger Be-
    schwerden ist.
    Viele Hormone beeinflussen den Körper
    Die Vorstellung von einem Östrogenspiegel, der ab einem bestimmten Alter kontinuierlich sinkt, erklärt zwar eine Reihe von Wechseljahrphänomenen recht plausibel, ist aber nicht ganz richtig. Abgesehen von der Tatsache, dass die Reduzierung vieler Hormone (Testosteron, Progesteron, Pregnenolon, Schilddrüsenhormone, DHEA) in das Wechsel-
    geschehen eingreift, schlägt der Östrogenspiegel mitunter unerwartete Kapriolen. Ein normaler Zyklus fängt in der Hirnanhangdrüse an, wo FSH, das follikelstimulierende Hormon, produziert wird. Es lässt in den Eierstöcken mehrere Eibläschen heranreifen. Dort wird dann Östrogen aufgebaut und an das Blut abgegeben. Wenn eine bestimmte Östrogenkonzentration im Blut erreicht ist, kommt es zum Eisprung. Ein Ei wandert in den Eileiter und die Eihülle bleibt als Gelbkörper zurück. Der Gelbkörper produziert nun neben Östrogen auch das Gelb-
    körperhormon Progesteron, bis er am Ende des Zyklus die Hormonausschüttung einstellt.
    Starke Hormonschwankungen
    In den letzten Jahren vor der Menopause treten innerhalb dieses Prozesses einige Turbulenzen auf. Der Eierstock scheint keine Lust mehr zu verspüren, auf das follikelstimulierende Hormon zu reagieren. Das treibt die Hirnanhangdrüse zu Höchstleistungen an und sie erzeugt bis zu 20-mal mehr FSH als sonst, um doch noch einen Eisprung zu bewirken. Kommt es dann tatsächlich zum Eisprung, schnellt auch der Östrogen-
    spiegel noch einmal kräftig nach oben. Es stellt sich sogar ein vorübergehender Östrogenüberschuss ein, der den gesamten Zyklus durcheinander wirbelt. Die Zyklusdauer kann dadurch kürzer oder länger werden, die Blutungen werden länger und stärker und insgesamt unregelmäßiger.
    Der relative Östrogenüberschuss wird auch für ein ver-
    mehrtes Wachstum von Myomen und Zysten in den Eier-
    stöcken bzw. Fibrombildungen in den Brüsten verantwortlich gemacht. So gesehen sind recht unterschiedliche hormonelle Effekte für das Wechseljahrgeschehen verantwortlich: nicht nur ein Zuwenig an Östrogen, auch ein vorübergehendes Zuviel und die starken Schwankungen, die sich ergeben, bis der Körper schließlich auf ein dauerhaft niedrigeres, von Zyklen unabhängiges Hormonniveau eingestellt ist.
    Textauszug aus
    Margot Hellmiß: Mit Soja durch die Wechseljahre
    Margot Hellmiß
    Mit Soja durch die Wechseljahre
    Natürliche Phytoöstrogene gegen typische Beschwerden
    Sanfte Hilfe bei Hormonstörungen
    Südwest
    Paperback, 96 Seiten, 17,2x20,2
    ISBN-13:
    978-3-517-06810-7
    Erscheinungstermin: April 2005



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