Forscher warnen

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    Re: Forscher warnen

    infoshark - 31.03.2007, 22:04

    Forscher warnen
    Weniger Großhaie, weniger Muscheln
    Forscher warnen, dass die Jagd nach großen Haien das Ökosystem der Meere empfindlich stört und letztlich auch der Fischerei enorme Schäden zufügt

    Washington - Schon zur Zeit der Dinosaurier waren ihre Vorfahren die Herrscher der Weltmeere. In den vergangenen Jahren ist der Bestand von Großhaien aber stark zurückgegangen: vor allem wegen der gezielten Jagd auf die begehrten Flossen und auf das Fleisch der mehrere Meter langen Knorpelfische.

    Wie jüngste Forschungen des Fischereibiologen Ransom Myers und Kollegen von der kanadischen Dalhousie Universität zeigen, wurden die Populationen der großen Haiarten nahezu ausgerottet: An der Ostküste Nordamerikas ist seit 1972 die Zahl der Hammerhaie um 99 Prozent zurückgegangen. Aber auch die Bestände der anderen zehn untersuchten Haiarten schrumpften auf rund ein Zehntel. Zugleich mit der Dezimierung der Hai-Population erlebte aber auch die Muschelfischerei in North Carolina einen völligen Einbruch. Was früher einmal ein Millionengeschäft war, liegt heute im Sterben und hat, wie Myers und Co. nun im Fachmagazin "Science" (Bd.315, S.1846) zeigen konnten, indirekt mit der schonungslosen Überfischung der großen Haiarten zu tun hat.

    Die Profiteure des großen Hai-Sterbens waren ihre natürlichen Feinde: in erster Linie Rochen, aber auch andere kleinere Haiarten. Vor allem die Zahl der Rochen explodierte schlichtweg: Sie hat sich in den vergangenen 35 Jahren verzehnfacht, beträgt nun etwa 40 Millionen Tiere und wächst weiter um jährlich acht Prozent. Das zentrale Forschungsergebnis bringt Myers auf eine einfache Formel: "Weniger Haie fressen weniger Rochen, wodurch sich deren Zahl stark erhöht hat. Mehr Rochen fressen mehr Muscheln, wodurch diese ausgerottet wurden." Die Forscher konnten also den Beweis antreten, dass sich die Überfischung von Haien als Kaskade durch die ozeanischen Ökosysteme fortpflanzt und Schäden an ganz anderen Fischereizweigen verursacht.

    Etwas Analoges könnte übrigens im Mittelmeer drohen, wie der WWF warnt: Die starke Befischung der Blauflossen-Thunfische führte zu einer starken Vermehrung der Tintenfische, die wiederum mehr Sardinen fressen, was die Sardinenfischerei nachhaltig schädigt.

    In North Carolina hat man im Übrigen zu einer aufwändigen Maßnahme gegriffen, um der Rochenplage Herr zu werden: Riesige Unterwasserzäune sollen die neu ausgesetzten Muscheln schützen. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.3./1.4. 2007)



    Re: Forscher warnen

    infoshark - 31.03.2007, 22:17

    Warum das Verschwinden der Haie die Muscheln bedroht
    Warum das Verschwinden der Haie die Muscheln bedroht

    Forscher zeigen den Zusammenhang der Abnahme von Hai- und Muschelbeständen auf

    Das Fischen nach großen Haien im Nordatlantik hat bedeutende Folgen für das Ökosystem: Weil ihnen die natürlichen Feinde ausgingen, vermehrten sich die Beutetiere der großen Haie wie Rochen oder kleinere Haie in den letzten Jahrzehnten stark. Mit ihrem unersättlichen Hunger gefährden sie den Fortbestand der Muschelpopulationen an der nordamerikanischen Ostküste, haben kanadische Forscher gezeigt. Indem sie zwölf Statistiken der vergangenen 35 Jahre kombinierten, bestätigten sie den bereits vermuteten Zusammenhang zwischen der Abnahme von Hai- und Muschelbeständen.


    Die Bestände vieler großer Haiarten haben seit 1970 um 97 Prozent abgenommen, die des Bullenhais, des Düsteren Hais und des Glatten Hammerhais gar um 99 Prozent, schreiben Ransom Myers und seine Kollegen. "Diese Abnahmen sind nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viele Haie in den vergangenen Jahrzehnten gefischt worden sind, um den weltweiten Bedarf an Haifleisch und -flossen zu decken," sagt Julia Baum, Mitautorin der Studie.

    Im gleichen Ausmaß wie die Bestände der großen Haie abnahmen, nahmen die ihrer Beutetiere zu. Am auffälligsten ist dies bei den so genannten Kuhnasenrochen: Ihre Population nimmt jährlich um acht Prozent zu. Nach Schätzungen leben heute über 40 Millionen dieser bis zu zwei Meter langen Rochen unweit der nordamerikanischen Ostküste. Während sich die Muschelbestände vor North Carolina in den frühen 1980er Jahren jeweils von den spätsommerlichen Raubzügen der Kuhnasenrochen erholt haben, gibt es seit 2004 so wenig Muscheln, dass sich ihr Fang nicht mehr lohnt, so die Forscher.

    Die Fischerei soll laut den Wissenschaftlern mit Blick auf die gesamte Nahrungskette ganzheitlich betrachtet und gesteuert werden. Sie fordern, den Fang der an oberster Stelle der Nahrungskette stehenden großen Haie zu beschränken und das Verbot des als Finning bezeichneten grausamen Abschneidens ihrer Flossen bei lebendigem Leibe konsequent durchzusetzen. Für Haiflossen gibt es einen blühenden Schwarzmarkt: Haiflossensuppe gilt in einigen Ländern als Delikatesse.

    Ransom Myers (Dalhousie-Universität, Halifax)



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