The best gift

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: The best gift

    Anni-Bunny - 31.03.2007, 19:11

    The best gift
    The best gift

    Autorin: Dat Bunny
    Genre: Romanze, One Shot
    Hauptpersonen: Gustav, Georg
    Rating: PG-12 [Slash]
    Warnungen: siehe Genre und Rating, GexGu
    Disclaimer: Keiner der Personen gehört mir, ich verdiene mit dieser FF kein Geld und es entspringt alles meiner Fantasie.
    Claimer: Meine Idee und meine Umsetzung.
    Summary: Was, wenn der Geburtstag des besten Freundes ansteht, man aber noch absolut keine Idee für ein Geschenk hat? Ganz klar - Stress pur, außerdem große Angst, dass er sauer sein könnte. Und am Ende...? Siegen doch die Feierlaune und die Freundschaft? Oder hat man aber ein Geschenk, von dem man selbst nichts wusste?

    Da Georg heute Geburtstag hat, habe ich mir überlegt, eine FF dazu zu schreiben.^^
    Und das ist dabei rausgekommen.
    Hoffe sehr, dass sie denen, die sie lesen, gefällt.

    Viel Spaß mit der FF!

    Dat Bunny
    =3
    ___________________________


    I wish you a happy birthday...but I don't know how


    Gleich war es so weit. Nur noch wenige Sekunden...und der Zeiger tickte natürlich aus aller Frechheit munter weiter. Wieso auch nicht? Er konnte ihn ja noch nie leiden. Nur hatte er ihn irgendwann besiegen können, indem er zum eisernen Frühaufsteher wurde.
    Aber diese wunderbare Eigenschaft konnte ihm jetzt wohl auch kaum noch helfen.

    Noch fünf…nein, nun waren es drei Sekunden, dann hatte er sein Leben so gut wie gelebt. Auch, wenn er das heute schon fast geschafft habe.

    Okay, auch egal, er war dazu verdammt, für immer gehasst zu werden. Es war Mitternacht. Und das hieß für ihn leider im Bezug auf das Datum, das alles aus war. Absolut alles.
    ER würde ihn einfach hassen. Aber verübeln konnte man ihm das auch nicht wirklich. ER würde ihn garantiert verstoßen, aber daran war er doch selbst schuld gewesen.

    Mit einem leisen Grummeln kullerte Gustav durch sein Bett und vergrub sich unter der Decke. Er wollte nicht mehr.

    Er wollte jetzt sofort etwas haben, das er verschenken konnte. Sofort! Sonst mochte ER ihn doch nicht mehr… Wie konnte man schon verzeihen, dass der beste Freund nicht einmal an den wichtigsten Tag überhaupt gedacht hat?

    Gut, vielleicht übertrieb er da auch etwas, so, wie er sich das vorstellte, aber trotzdem – er hatte so sehr daran gedacht und so lange etwas Gutes gesucht, aber…da war einfach nichts. Kein bisschen was.
    Und jetzt hatte er den Salat…
    Hätte er wenigstens den gehabt.

    „Ein tolles Geschenk“, murrte er in sein Kissen. „Ich hab ein tolles Geschenk für dich! Na sicher…!“ Theatralisches Seufzen war die Folge dieser Worte und eine Faust, die in das Kissen puffte, die Bekräftigung.

    Gesagt hatte er das wirklich zu ihm, weil er etwas hatte besorgen wollen. Aber er hatte einfach keine ruhige Minute gefunden, sich mal in einer der vielen Großstädte zu tummeln, in die sie kamen. Und nun lag er daheim in seinem Bett und wartete auf seinen Tod. Wie gesagt.
    Er hatte keine Chance mehr, etwas Tolles zu finden, was er IHM geben konnte. Es war schon Samstag und heute stand doch die Party an. Wie sollte er da noch was kriegen?
    Vielleicht schaffte er es am Vormittag ja noch mal, irgendwie durch die Stadt zu touren und etwas zu besorgen. Er musste einfach was haben…

    Nicht Außergewöhnliches, das stand fest.
    Aber genau das wollte er für ihn haben. Schließlich war er ihm sehr wichtig und das wollte er ihm auch zeigen. Selbst wenn das nicht so ging, wie er es gerne gehabt hätte…

    Abermals seufzend wälzte er sich herum und vergrub dann seinen Kopf, der schon wieder unter der flauschigweichen Decke hervorlugte komplett unter seinem Kissen.
    Die beste Methode, sich umzubringen. Einfach ersticken. Aber es brachte anscheinend nichts, das Kissen war luftdurchlässig, wie es schien.

    „Ich hasse es.“, nuschelte er in das Bettlaken und rutschte mit dem Kopf wieder hoch, blickte zum Fenster und seufzte schon wieder. Draußen standen ein paar Sterne am Himmel, aber es war doch etwas bewölkt.

    „Wenigstens gutes Wetter sollte ich ihm wünschen…“, flüsterte er und schloss die Augen wieder.

    Diesmal hatten sie es anders geplant als sonst. Sonst schenkten sie sich nämlich nichts, diesmal – wohl, weil es ein runder Geburtstag war – sollte aber genau das Gegenteil der Fall sein. War ja auch gut so, aber dann doch nichts zu haben…das war mies.


    Nicht die Sonne war es, die ihn weckte, sondern ein Klopfen an die Tür. Grummelnd kniff Gustav die Augen zusammen und öffnete sie dann. Sofort kam ihm ein leuchtendes Weiß entgegen. Bescheuerter Himmel, musste der so leuchten!?
    Wieder drang ein Klopfen an sein Ohr und er richtete sich etwas auf. Sein Blick ging zur Tür.

    „Gustav? Schläfst du etwa noch? Ich dachte, du wolltest früh raus...“ Die ach so liebliche Stimme seiner Mutter war zu hören und er verstand nichts mehr wirklich. Ja, es war doch auch…spät, verdammt.

    Eilig schnappte er sich seine Armbanduhr, die auf dem Nachttisch lag und stand sofort in einem Schockzustand.

    12.43 Uhr.

    Wie zum Teufel hatte er denn das bitte geschafft!? Er schlief doch nie lange!

    „Bin schon unterwegs“, rief er mit noch krächzender Stimme nach draußen, wollte aus dem Bett steigen und packte sich natürlich der Länge nach auf seinen hübsch ausgelegten blauen Teppich. Ein guter Start in den Tag.
    Und nicht mal ein Knoppers hatte er.

    Woran lag es, dass er so ewig im Bett gelegen hatte?
    Doch nicht etwa daran, dass er bis fast vier Uhr über das Geschenk nachgedacht hatte?
    Doch nicht etwa daran, dass er heute Morgen schon fünfmal aufgewacht aber liegen geblieben war?
    Doch nicht etwa daran, dass er Angst hatte, bei einem seiner besten Freunde mit leeren Händen aufzutauchen?

    Nein – Gustav doch nicht.

    Mit einem Ruck öffnete er die Schranktür, kramte nach guten Klamotten, die natürlich ausgewählt sein mussten. Ja, heute musste er gut aussehen. Und da konnte man sich schon mal reinsteigern.

    Ein Blick auf seinen Wecker zeigte ihm, dass er damit erst zehn Minuten verbracht hatte. Es war noch nicht mal um eins.

    Also machte er munter weiter, bis er sich eine Karohose und ein dunkelblaues Shirt mit einem topstylischen weißen Streifen geschnappt hatte. Unterwäsche musste auch sein, Socken genau so. Am besten ging er jetzt duschen, er wollte ja dann nicht müffeln.

    Noch ein Blick auf den Wecker bewies ihm, dass es noch immer nicht um eins war, also ging er gemächlich nach draußen, begrüßte seine Familie mit einem kleinen Umweg für den Tag und schlenderte dann ins Badezimmer.

    Dort angekommen legte er den Klamottenhaufen in seiner Hand auf den Klodeckel, zog sich Schlafshorts und Shirt aus und stieg dann unter die Dusche.
    Nachdem er vorsorglich den Vorhang zugezogen hatte, drehte er langsam das Wasser auf, stellte es auf lauwarm und duschte sich dann ab. Hach, das tat gut. Und so war er gleich viel entspannter.

    Nach dem Einseifen und wieder abspülen griff er nach seinem Handtuch, dass auf dem Halter ganz in der Nähe hing und trocknete sich ausführlich ab.
    Dann wickelte er es sich um die Hüfte, stieg wieder aus der Dusche und stellte sich vor den Spiegel. Er sah abgewrackt aus…na ja, würde auch noch vergehen.

    Pfeifend schmiss er das Handtuch aufs Waschenbecken, lief durch das Bad und zog sich dann mitten im Raum an. Neue Shorts, Hose, Socken, Shirt, Ende.
    Er besah sich selbst kurz noch mal, dann nickte er zufrieden und ging wieder zum Waschbecken, schnappte sich das Tuch erneut.

    Mit einer Bewegung hatte er die Dusche – okay, am besten nannte man es Wanne mit Duschvorhang - noch mal durchgespült und das Handtuch fein zusammengelegt, dann über den Rand gehangen und das Fenster geöffnet.

    Noch immer pfeifend ging er mit den Schlafklamotten in der Hand in sein Zimmer, schmiss diese mit einem weiteren Blick zum Wecker auf sein Bett und wollte gerade die Decke zusammenlegen, als ihm etwas auffiel:
    Es war noch immer nicht um eins.

    Verwundert blinzelte er, blickte wieder zum Wecker, begutachtete jeden Zeiger und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen; der Sekundenzeiger tickte nicht mehr.

    „Aii…!“, rief er aus und riss die Uhr wieder an sich. 14.17 Uhr.
    Das – durfte – nicht – wahr – sein.
    Schockiert blickte er zum Wecker, während er die Uhr aufs Bett schmiss, raste dann aber nach draußen. Es hieß jetzt sofort Zähne putzen und dann lostigern. Durch Magdeburg. Und Geschenk kaufen.

    Diesmal war in Rekordzeit fertig mit allem, was noch erledigt werden musste, sei es bad oder Anziehen gewesen. Mit dünner Jacke, Sneakers, Käppi, Schlüssel und Geldbeutel bewaffnet stürmte er aus dem Haus, sein Fahrrad hatte er bei sich und schwang sich sofort darauf, um loszudüsen. Also jetzt musste er sich beeilen…
    Eigentlich hatte er schon drei Uhr bei der Party sein wollen. Da fiel der Geburtstag schon auf einen Samstag, also musste die da auch stattfinden.

    Und jetzt kam er zu spät!

    Ganz sicher wäre das nicht der Fall gewesen, hätte er ein Geschenk gehabt, aber nein, er hatte keines besorgen können. Immer dieser Zeitmangel. Und dabei war der nicht mal schuldig.

    Gustav hatte einfach nicht gewusst, WAS er eigentlich schenken sollte.

    Sein Blick trübte sich und er ließ den Kopf etwas hängen, fuhr stumm und schnell weiter, bis er im Einkaufszentrum ankam. Okay, was kam in Frage?

    Was schenkte man einem Freund, der eigentlich entweder alles hatte oder es von jemand anders schon bekam? Genau, am besten einen freundschaftlichen Händedruck, der bewies, dass es eigentlich nur an ordentlichen Ideen fehlte. Und genug an zu dummen Kumpels übrig ließ.

    Und dabei hätte Gustav ihm so gerne noch etwas ganz anderes geschenkt…etwas, dass sonst sicher keiner seiner Freunde für ihn übrig hatte…
    Seufzend durchstöberte er weiter das CD-Regal, an welchem er schon gute zwanzig Minuten herumlungerte. Es war einfach nichts da. Nichts Schönes…

    „Hey, Juschtel, was machst du’n hier?“ Erschrocken richtete sich Angesprochener auf und drehte sich um, blickte direkt in das Gesicht seines besten Freundes.
    Und der schien euphorisch in Freude versunken zu sein, ihn so schnell wieder zu sehen.

    „Na Alex…“ Mehr brachte er dennoch nicht heraus, er war echt nicht in solcher Stimmung. Nur leider war der Nachteil an besten Freunden manchmal, dass sie sofort merkten, was mit einem los war.

    „Wolltest du nicht heute zu einem Geburtstag…Georg war’s doch, stimmt’s!? Was ist denn dann los?“ Ja, der wusste ja nicht, wie es Gustav damit ging, genau für den kein Geschenk zu finden. Und genau das wollte er unbedingt. Wieder senkte sich sein Blick und er rieb sich über den rechten Unterarm. Okay, erzählte er es ihm? Besser nicht…er wollte grade niemandem Sorgen bereiten, war doch ein schöner Tag.

    „Nix, ich hab nur Langeweile, es geht erst später los.“
    „Ah ja.“ Okay, er glaubte ihm kein Wort. War auch nicht anders zu erwarten gewesen.
    „Muss dann wieder los, wir sehen uns später, ja!?“ Dabei hätte er wirklich gerne Zeit mit Alex verbracht. Na ja, jetzt hatte er noch genug zu tun. Es war nämlich schon drei, also war er so oder so zu spät. Wenigstens auftauchen musste er dort…hoffentlich war es voll.

    „Okay, bis dann.“ Mit einer kurzen Umarmung und einem Winken entfernte er sich wieder, holte sein Bike vom Fahrradständer draußen, dann machte er sich langsam auf den Weg.

    Da es keinen Sinn machte, sich noch großartig zu beeilen kam er auch erst kurz nach viertel an. War auch spät genug, um aufzufallen. Klar, sonst war er immer pünktlich, aber heute…!?

    Es waren einige Stimmen zu hören, eher leise Musik auch. Das hieß, es war nicht wirklich sehr viel los.

    Unentschlossen stand Gustav vor der Haustür von Familie Listing und dachte darüber nach, einfach wieder umzudrehen und nach Hause zu fahren. Er konnte doch sagen, ihm ging es nicht gut. Nur leider war da noch seine eigene Familie, die ihn sicherlich wieder verraten würde…schlecht.

    „Hey Juschtel!“ Die Begrüßung kannte er doch. Aber diesmal klang sie ganz anders. So unbeschwert, fröhlich und irgendwie auf eine gewisse Art und Weise sanft. Und die Stimme erst…
    Sofort schlug sein Herz etwas schneller und sein Blick hob sich wieder. Vor ihm stand er, grinsend. Anscheinend hatte er ihn schon erwartet. Oder aber sein Rad am Zaun gelehnt stehen sehen.
    „Hallo Georg…“

    Diesmal klang er entmutigt, nicht nur sauer auf sich selbst.

    „Na komm schon rein, geh nach hinten zu den anderen, ich muss noch mal eben in die Küche.“ Damit hatte er ihn zu sich ins Haus gezerrt, schob ihn durch den Flur und dann gradewegs Richtung Wohnzimmer.
    Für einen Moment wollte Gustav ihn aufhalten, besann sich dann aber. So konnte er Zeit schinden und vielleicht entfiel es Georg dann auch, nach einem Geschenk zu fragen.
    Das leichte Streicheln über seinen Rücken bestärkte diese Idee noch und schon gab er sich geschlagen.

    „Hey, na!?“, lachte ihm Bill dann auch schon entgegen, reichte ihm eine Cola, als er in den Raum trat. Eigentlich konnte man sagen, war die größte Menge an Leuten hier versammelt, aber alle Türen schienen offen zu sein, also tummelten sich hier bestimmt noch mehr als die elf, die man sah. Und gegen Abend wurde es sicher noch voller hier. Nur jetzt war eben nicht so richtige Partytime.

    „Tag.“ Und damit wurde er auf die Couch gedrückt und sollte sich an einem Gespräch beteiligen, versuchte es auch ganz ehrlich, aber blieb nicht wirklich dabei.


    Bis zum Abend füllte sich das Haus tatsächlich, die Musik wurde ebenfalls lauter und die Eltern waren ausgeflogen. Eigentlich war die Stimmung auf einem Hochpunkt.
    Es standen Tanzen, Trinken und Lachen auf dem Programm, nebenbei gab es noch die Möglichkeit des Knutschens, des Essens und des Grölens. Kotzen sollte wohl erst in der frühen Nacht erfolgen.
    Eigentlich ein gut durchdachter Plan, den Georg sich da überlegt hatte. Der tanzte übrigens auch gerade noch und wurde aufmerksam beobachtet.

    Nur der Beobachter selbst konnte sich nicht in den Plan hineinfinden und saß noch immer auf der Couch, bei seiner sechsten Cola und konnte sich nicht vorstellen, je wieder ein Auge zuzumachen.
    Und er hatte noch miesere Laune als heute Nachmittag. Fast hätte er Alkohol getrunken vor lauter Frust.

    Klar, eigentlich war es toll, dass noch niemand darauf aufmerksam geworden war, dass Gustav keinerlei Geschenke mitgebracht hatte, aber das lag auch nur daran, dass Georg ihn vollkommen ignorierte.

    ‚Liegt es daran, dass er schon gesehen hat, dass ich nichts dabei hatte?’ Gustav seufzte mit seinem Lieblingsseufzen. ‚Und jetzt ist er sauer, war klar. Toll, Gustav.’

    Er hatte es ja nicht anders gewollt. Und jetzt hatte er nicht mal gratulieren können, so sehr beachtete ihn niemand. Das Gespräch war auch erstorben und er saß hier alleine rum, nur hin und wieder verschnaufte mal einer vom Tanzen und trank neben ihm oftmals eine Flasche Bier auf Ex.
    Das verstand er nicht so recht – schmeckte auch nicht so toll – aber ihm konnte es egal sein.

    „Wann machst du eigentlich mal die Geschenke auf?“, rief nun einer von Georgs Kumpels genau dem entgegen und die anderen grölten um die Wette, zustimmend und voller Vorfreude. Ach, wie cool.
    Am besten machte Gustav sich schnell aus dem Staub.

    Er quetschte sich vorbei an allen, die in den Raum wollten und dann nach draußen, irgendwie kam er schließlich im Garten an. Schon besser.

    Hier bekam er sicher einen klaren Kopf und musste es nicht ertragen, gedemütigt zu werden, indem er nichts vorweisen konnte, dass er sich für Georg hatte einfallen lassen. Er blieb hier, bei den wenigen ziemlich betrunkenen und knutschenden Pärchen, die auf Liegestühlen, Stufen oder auch mal der Wiese verteilt herumlagen.

    Die schlechte Luft im Haus hatte auch seine Stimmung gedrückt und so seufzte er zum sicher hundertsten Mal heute.

    Müde sank er auf einen der Liegestühle, die weit von der Tür weg waren und die man nicht sofort entdeckte. Er kannte sie ja schon. Heute war ein klarer Himmel über ihm, noch viele Sterne mehr. Und fast Vollmond. Aber eben nur fast.
    Und deswegen war es auch nicht perfekt romantisch. Na ja, wozu sollte es das auch werden? Das hätte ihn nur noch mehr runtergezogen.

    Er trank seine Flasche aus, drehte sie in seiner Hand und schweifte mit seinen Blicken über die Knutschenden. Anscheinend hatten die ja Spaß. Nun war es also draußen schlimmer als drinnen, super. War ja nicht anders zu erwarten gewesen. Wie immer eben.

    Vom Haus war wieder Grölen zu hören, die Musik war schon etwas leiser und auch ruhiger, anscheinend war jemand auf die Idee gekommen, ihm das Leben vollkommen zu erschweren, indem er dieses romantische Zeug auf seine unschuldigen Ohren losließ. Die waren seit drei Stunden schon nicht mehr mit Käppi geschützt, war nämlich zu warm geworden. Also musste er das ertragen.
    Oder er ertränkte sich in einer Bierpfütze. Gute Idee. Die erste heute.

    Noch ein paar Mal ertönte dieses Geschrei von drinnen, die gingen echt ab, bis man die Musik lauter stellte, die aber so widerlich kitschig blieb.
    Wie wundervoll; sternenklarer Himmel, romantische Musik und Gustav alleine auf einem Liegestuhl sitzend. Ein perfektes Bild, um Fehler zu suchen. Er selbst inbegriffen.

    Von weiter weg hörte er jemanden die wenigen Stufen hinabgehen, was schon einige Zeit nicht mehr geschehen war. Hier hatten sich schließlich schon alle gefunden.
    In einem entschieden überkitschigen Wunschtraum stellte Gustav sich vor, wer da herauskam, wer langsam zu ihm lief, sich neben ihn setzte und ihm erstmal die Hand kurz auf die Schulter legte. Ganz verträumt drehte er diesem Jemand den Kopf zu, blinzelte ihn an und bekam ein Lächeln zu spüren.

    Es dauerte einige Sekunden, bis er bemerkte, dass das wirklich passierte. Völlig erschrocken lehnte er sich nach hinten. Gerade war sein Gesicht genau vor dem von Georg gewesen. Waah!

    „Was…was…“, stotterte er nur und hörte seine Flasche auf den erdigen Boden klirren, wandte seinen Blick aber nicht ab.

    „Was machst du denn hier draußen? Ist es echt so langweilig?“ Georg lächelte lieb und auch amüsiert, wie es schien. Hach, er wollte ihm doch diese Laune nicht vermiesen.

    „Ja…also nein, aber…“ Gut, jetzt war es auch zu spät, jetzt hatte er sich in diese Scheiße reingeritten. Nur hatte ihn Georgs Blick so verunsichert. Der wusste davon, dass Gustav ihm nichts mitgebracht hatte, ganz bestimmt sogar.
    Also konnte er auch gleich weitergaloppieren.

    „Tut mir leid.“, meinte er nur schlicht und spürte den verdutzten Blick seines Freundes – eines Freundes, sollte er lieber denken – auf sich ruhen.
    „Weißt du, ich wollte was Tolles, was echt Schönes für dich, aber dann hatte ich keine Zeit, nein, eigentlich keine Idee und dann…war es zu spät.“, haspelte er herunter und traute sich nicht, Georg wieder anzusehen.

    Oh ja, er hatte etwas Einzigartiges gewollt, das zu einer einzigartigen Person passen sollte. Einfach etwas, dass zeigte, wie sehr er ihn mochte. Liebte.

    „Hab ich mir doch gedacht, dass du deswegen so spät warst. Sonst ist das ja mein Job.“ Nun blickte Gustav auf, sah das unwiderstehliche Grinsen seines Nachbarn und wurde sofort rot um die Nase, als der zurücksah. Konnte das nicht mal ausbleiben!?

    Er sah schnell weg, zu einem der knutschenden Pärchen.

    „Ehrlich, es tut mir leid, ich wollte ganz sicher was für dich. Aber ich war einfallslos…und dann habe ich mich drücken wollen. Sorry.“, murmelte er dann und rieb sich kurz über die Nase, senkte den Blick wieder, starrte auf seine Flasche, bis er sie schließlich aufhob und hinstellte.
    Still waren sie nun beide.
    Und wenigstens optische Ordnung musste sein.

    Jetzt war doch alles super: Sternenklarer Himmel, romantische Musik und sie beide auf einem Liegestuhl im Garten…auf einer Party...eigentlich allein…
    Gustav seufzte leise.

    „Nun zerfließ’ mir aber nicht in Selbstmitleid.“, beschwerte sich Georg eher liebevoll und stieß ihn sachte in die Schulter. Seine eigene Flasche stellte er ab und rutschte dann näher zu Gustav hin, legte ihm einen Arm um beide Schultern, zog ihn etwas zu sich.

    „ist kein bisschen schlimm, dass du mir nichts geschenkt hast. Ich war eher geknickt, dass du nix gesagt hast.“

    Meinte er das Gratulieren? Bestimmt.
    „Oh…äh…alles Gute…ähm…“, murmelte Gustav unsicher und auch schuldbewusst. Aber er hörte nur ein kurzes Auflachen. So witzig war das nicht.

    „Nicht das. Aber du kannst doch sagen, wenn du nix für mich hast.“ Hatte er doch jetzt getan, reichte das nicht!? „Also eher, meinte ich. Verstanden hätte ich es doch. Weißt du doch.“
    „Aber ich dachte…du bist eben sauer.“ Und nein, er hatte es nicht gewusst, genau deswegen hatte er nichts gesagt.

    „Na ja, unwichtig.“
    Wieder waren sie beide still, dachten sich den Rest nur und blickten umher. Oder besser gesagt blickte Gustav umher, wobei er beobachtet wurde. Und gestreichelt. Über den Oberarm und den Rücken, ganz leicht, aber bestimmt, diesen Augenblick so beizubehalten und nicht zu versauen.
    Die nähe verstärkte sich kaum merklich, aber es war nicht Gustav, der näher rückte, sondern Georg, der ihn an sich zog. Er wusste nicht genau, ob das am Alk lag, den sein Kumpel getrunken hatte, oder was mit ihm los war, aber er befand es für gefährlich.
    „Wenigstens ein Geschenk würde ich aber noch gerne haben.“

    Nun verstand er aber gar nichts mehr. Hatten sie nicht eben eine Diskussion darüber geführt, dass er keines für ihn hatte? Oder litt Georg auf einmal – mit seinen zwanzig Jährchen – an Alzheimer?

    „Nun schau nicht so…ich meine das ernst…vielleicht gäbe es da ein Geschenk, dass du mir machen könntest.“
    „Und das wäre…?“ Verdattert, aber mal wieder unsicher blinzelte Gustav ihn an.
    Georgs Gesicht zierte ein diesmal ebenso unsicher erscheinendes Lächeln, er sah kurz weg, dann aber wieder zu ihm.
    Anscheinend schienen seine Lippen ihn sehr zu interessieren, denn in die Augen sah er ihm nicht mehr.

    „Nur, wenn du es willst…dann hätte ich eine Idee…“
    Kam es ihm nur so vor, oder näherte sich ihm da gerade seine große Liebe…? Kam da Georg gerade auf ihn zu?
    Überrascht riss Gustav die Augen auf und starrte auf Georgs Mund, der sich ihm am meisten angeneigt hatte.
    Erst wollte er etwas sagen, aber dann fiel ihm auf, was für eine Chance das darstellte…
    Wollte Georg ihn ehrlich küssen? So richtig? Oder spann er sich da etwas zusammen?
    Nur - er kam ihm so nah.
    Und wenn er wirklich…dann war das besser als alles andere und rettete ihm mit Sicherheit den restlichen Tag, von dem nicht mehr viel übrig war.

    Gustav senkte also gespannt und mit einem kribbeligen Gefühl im ganzen Körper die Lider, wartete nur darauf, dass sich das Paar Lippen, dass da auf seine zukam, sich auch ganz auf sie legte. Er wollte nicht drüber nachdenken, was Georg sich dabei dachte, ob er besoffen war oder ob er das ernst meinte, er wollte nur, dass es passierte.

    Aber da war nix.

    Georg hatte sich wohl selbst gestoppt und ließ abrupt von Gustav ab und schüttelte eilig mit dem Kopf.
    „Quatsch, vergiss es, war eine ganz dumme Idee. Egal, du musst mir nichts schenken.“, winkte er eilig ab, schien aber zu wissen, dass Gustav genau gewusst hatte, was er wollte.

    Der guckte nämlich unschuldig fragend und mit schiefgelegtem Kopf zu ihm auf und blinzelte schon wieder so…niedlich. Oh Gott, fast hätten sie sich geküsst!

    „Entschuldige, ich wollte nicht…dich nicht so überfallen. Also vergiss es bitte. War nicht ernst gemeint…ehrlich…öh…ich…“ Na der stotterte sich auch was zu recht, war ja schlimm. Das musste behoben werden, konnte man fast meinen.

    Gustav ließ ihn aber auch gar nicht zu Ende stottern, sondern schüttelte eigens den Kopf, zerrte Georg am Kragen zu sich und presste einfach so seine Lippen auf die des anderen.
    Verdammt, also nun war er aber auch komplett durchgedreht.
    Nur stellte sich sein Körper sofort darauf ein, beachtete die verkrampften fremden und irgendwie doch vertrauten Lippen nicht, die da an seinen hafteten und ließ entspannt die Schultern sinken, schloss die Augen wieder.

    Und nur nach wenigen Momenten, in denen er immer wieder leichten Druck auf den anderen Mund versucht hatte auszuüben, merkte er, dass dieser genau das erwiderte.

    Leider überraschte ihn das so, dass er von ihm abließ und ihn mit schnellem Atem und großen – vor sich selbst erschrockenen – Augen anschaute.

    „Genau das meinte ich.“, murmelte Georg und sie realisierten beide, was sie da grade getan hatten.

    Aber seltsamerweise war ihnen das vollkommen unwichtig. Viel eher waren sie wohl glücklich darüber, dass sie an das Gleiche gedacht hatten…und immer noch dachten.
    Beide lächelten um die Wette, bei Georg wurde ein Grinsen daraus.

    „Wusste gar nicht, dass du auch so mutig sein kannst.“, freute er sich und Gustav verdrehte die Augen. Ihm waren alle Umstände egal, er wusste nur, was da passiert war und dass Georg es auch gewollt hatte. Und das beruhigte ihn ungemein.
    Von dem Geschenk hatte er auf jeden Fall selbst genug…oh Gott.

    „Halt doch die Klappe.“, murrte er also und schlang die Arme um Georgs Hals, er ging natürlich selbst darauf ein.
    ‚Ich soll dir schließlich was schenken, dann nimm es eben auch an.’, dachte er weiterhin und schon hatten seine Lippen wieder die des anderen gefunden.

    Na also, da hatten sie es doch; sternenklarer Himmel, romantische Musik und sie beide auf einem Liegestuhl…knutschend.

    Gustav kam es fast vor, als hätte er selbst getrunken, so high machte ihn das alles...Georg wohl ebenso.
    Und er wollte das auch bestimmt nicht missen.

    Endlich hatte er das perfekte Geschenk gefunden...er freute sich direkt auf seinen nächsten Geburtstag.


    [R&R pls!]



    Re: The best gift

    Leela - 01.04.2007, 17:12


    ai *quietsch* wie süß war das denn.hach diebeste süße geb-liebes story
    hai *_*
    sind die beidne süß
    ich les gleich nochmal
    lg



    Re: The best gift

    herzchen - 02.04.2007, 14:45


    hey ich hab mir das gerade durchgelesen und musste ab und zu wirklich grinsen. Du hast eine tolle, gewitzte Art zu schreiben und das hat wirklich Spaß gemacht zu lesen.
    Man hat Gustav verstanden und deine Umschreibungen waren toll. Irgendwie mal was anderes und besonders war auch, als Georg ihn erst küssen wollte, aber dann doch abgelassen hat und plötzlich so verunsichert war.
    Meiner Meinung nach hast du das echt gut hinbekommen und das war jedenfalls sehr toll zu lesen.


    das wars auch schoon (:

    liebe grüßee



    Re: The best gift

    geLogeN - 08.04.2007, 02:10

    Re: The best gift
    OMG. Warum les ich das erst jetzt?
    Oh Gott!
    Ich kann ja viel ab und egal wie süß iwas ist, ich quietsch einfach nur mal hier und da oder halt die Luft an..
    Aber DAS...
    Ehrlich?
    Ich hab erstma geheult -.-
    Boah, nee..ich glaub ich bin eh so komisch drauf grad..
    Da war das zu viel..
    Das is iwie..das..das..Süßeste was ich jemals gelesen hab x3
    hmm..hab ich schonmal gesagt, dass ich dich liebe? xD und DAFÜR erst recht und noch mehr =D



    Anni-Bunny hat folgendes geschrieben: Mit einem leisen Grummeln kullerte Gustav durch sein Bett

    awww x3 +mitkullern geh+^^

    Anni-Bunny hat folgendes geschrieben:
    Die beste Methode, sich umzubringen. Einfach ersticken. Aber es brachte anscheinend nichts, das Kissen war luftdurchlässig, wie es schien.
    och bebi O.O^^



    Re: The best gift

    Nelefee - 09.04.2007, 22:22


    Traum.... einfach nur Traum...
    ach Nina die is echt perfekt für dich... och Bebi^^ x3
    AUch wenn ich mir die beiden nur schlecht beim Knutschen vorstellen kann... die FF is genial
    Respekt!
    Lg Lena



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