Die Geschichte der Magie...

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    Re: Die Geschichte der Magie...

    Senko-Ji - 29.03.2007, 23:51

    Die Geschichte der Magie...
    Die Geschichte der Magie (historisch)

    Die frühesten schriftlichen Quellen der Magie reichen zurück bis in die Zeit der mesopotamischen, sumerischen und altägyptischen Hochkulturen. Auch in der Steinzeit wurden Hinterlassenschaften wie Höhlenmalereien, Artefakte oder Steinkreise der Megalithkulturen entdeckt, die als Hilfsmittel zur Durchführung magischer, dem Schamanismus heutiger Zeit nicht unähnlicher Handlungen und Zeremonien gedeutet werden.

    Ähnlich weit reichen die magisch-mystischen Überlieferungen insbesondere des nordisch-europäischen, römischen, griechischen und hebräischen Kulturkreises zurück.

    Ein erster Gipfel rationaler Auseinandersetzung mit magischen Phänomenen und dem dahinter stehenden Weltbild beginnt in der griechischen Antike. Der Bund der Pythagoreer bereitete hierfür den Boden. Denker wie Platon und Aristoteles unterzogen die der Magie zugrundeliegenden, jedoch nur persönlich erfahrbaren esoterischen Prozesse philosophischer Betrachtung.

    Im Mittelalter unterscheidet Wilhelm von Auvergne erstmals eine göttliche magia naturalis von einer destruktiven teuflischen Magie. Zur gleichen Zeit lehnen scholastische Gelehrte wie Thomas von Aquin die Magie als solche als unwissenschaftlich und „dämonisch“ ab.

    „Wie der Landmann die Ulmen mit den Reben des Weinstocks, so vermählt der Magier die Erde mit dem Himmel, das heißt das Untere mit den Gaben und Kräften der Oberwelt.“ (Über die Würde des Menschen, 1496), Giovanni Pico della Mirandola. Als Leonardo da Vinci dem hoch gebildeten Pico in Cosimos Florentiner Platonischer Akademie begegnete, die den Wahlspruch trug „Lasst keinen hier eintreten, der nicht der Geometrie kundig ist“, hörte der damals noch der Algebra und Geometrie Unkundige zunächst außerhalb Vorlesungen des Mathematikers Luca Pacioli.

    Die Aufzeichnungen Abrahams von Worms bekunden den ersten schriftlich überlieferten und vollständig erhaltenen Ritus eines jüdischen Mannes zur Bändigung dienstbarer Geister unter dem Patronat des heiligen Schutzengels. Mit überliefert wurde sein magischer Lebensweg, eine frühmittelalterliche Autobiographie. Der ethische Anspruch dieser Magie rückt den Text zur magia naturalis.

    Der Humanist Agrippa von Nettesheim ist der erste Systematiker der Magie. Er unterscheidet Magie und Hexerei und zeichnet vom persischen Wort „mag“ ausgehend einen sehr vornehmen Begriff der Magie.

    Paracelsus, der Alchemist und Erneuerer der Naturheilkunde, lehnte die auf Aristoteles zurückgehende Scholastik und die damit verbundene streng überlieferte Medizin der Tradition Galenus ab und richtete sich wie Leonardo da Vinci nach der Erfahrung. Mit unbändiger Wissbegierde lernte er vorurteilsfrei Heilkunde von Menschen aller Gesellschaftsschichten. Magie bedeutete für ihn Heilung: „Aber magische Operation, gleich wie die Wissenschaft der Kabbala, entspringt nicht aus Geistern oder Zauberei, sondern aus dem natürlichen Lauf der subtilen Natur.“ (Volumen medizinae Paramirum).

    Religion und Magie haben sich gegenseitig beeinflusst. So kamen im Mittelalter spezifisch christianisierte Formen der Magie auf. Die Grimoires, Zauberbücher, welche Dämonologie oder Angelologie enthielten, lehrten christlich-magische Praktiken. So sollte der Magier Fasten, Beten und die Dreieinigkeit anrufen, damit er die göttliche Macht erhielt, um Dämonen zu befehlen und sie zu bezwingen.

    In der Renaissance wurden die hermetischen Schriften wiederentdeckt. Magier praktizierten davon inspiriert eigene Varianten neuplatonischer Zeremonialmagie. Der Mathematiker, Geograph, Entwickler von Navigationsinstrumenten, Astrologe, Mystiker und Alchemist John Dee war der wohl bedeutendste christliche Engelsmagier. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern entwickelte er seine Engelsmagie in aller Öffentlichkeit. Daraus entstand eine ihm offenbarte Version der Henochischen Sprache. Dees Privatbibliothek war die größte Bibliothek Englands. Ihr Bestand ist heute Kern der British Library.

    Vor allem in der Romantik wendete man der Magie wieder das Augenmerk zu. Insbesondere exotische Spiritualität fand vermehrt Beachtung, da der Kolonialismus die westliche Welt mit indischer und ägyptischer Mythologie bekannt machte, was seinen Niederschlag in den magischen Texten des 18. und 19. Jahrhunderts fand. Elemente magischen Denkens lassen sich beispielsweise bei Novalis, Friedrich Schlegel und Franz von Baader finden.

    Am Anfang des 18. Jahrhunderts fand wieder eine verstärkte Hinwendung zu okkultistischen, mystischen, magischen und esoterischen Themen statt. Herausragende Erscheinungen dieser Zeit waren die Person des Cagliostro und die Entwicklung des Spiritismus.


    Zitat:William Butler Yeats 1907, Radierung Augustus John : „Ich glaube an die Vision des Wahren in den Tiefen des Geistes, wenn die Augen geschlossen sind.“ Essay „Magie“ (1901)


    Im 19. Jahrhundert wurden magische Organisationen wie der Golden Dawn und die theosophische Gesellschaft gegründet, deren Abkömmling die Anthroposophie Rudolf Steiners ist. Kulturell bedeutsame Persönlichkeiten wie William Butler Yeats und Algernon Blackwood waren Mitglieder des Golden Dawn.

    Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Magie eine Renaissance durch das Wirken des Magiers Aleister Crowley, einem Mitglied der Golden Dawn und dem 1903 gegründeten magischen Orden Ordo Templi Orientis. Auch Wicca ist eine neuzeitliche Naturreligion, die magische Techniken praktiziert.

    Bereiche, in denen Magie oder magisches Denken Einzug genommen haben, sind beispielsweise das neurolinguistische Programmieren (NLP) und positives Denken, bestimmte psychotherapeutische Praktiken, Schamanismus, Channeling, die Kabbala, Tarot und der Kontakt mit Engeln. Auch der Neopaganismus beinhaltet Formen der Magie, meist in Form von Naturmagie und viele religiöse Riten lassen noch ihre Herkunft aus magischem Denken erahnen. C.G. Jung sieht seine Psychologie in einem engen Verhältnis zu magischen Traditionen und nennt „magisch“ nur ein anderes Wort für „psychisch“ (Jolande Jacobi: Die Psychologie von C.G. Jung, S. 271).

    Zusatz: Die Darstellung, das Dämonen das pure Böse sind ist veraltet und von den Kirchlichen Glauben beeinflusst worden. Magie hat genauso wenig mit Religion zu tun, wie es Dämonen damit zu tun haben. Keines von beiden ist gut oder böse - es ist neutral!

    Hier könnt ihr eure Meinung äußern bzw. die Dinge klar stellen, so wie ihr sie seht...



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