Oh der 2. Vorsitzende meldet sich auch mal - Interview

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    Re: Oh der 2. Vorsitzende meldet sich auch mal - Interview

    bennyme - 23.03.2007, 12:35

    Oh der 2. Vorsitzende meldet sich auch mal - Interview
    http://www.seitenwahl.de/content/view/592/170/

    Siegfried Söllner im SEITENWAHL-Interview: "An Rücktritt denken wir nicht!"
    Geschrieben von Mike Lukanz
    Donnerstag, 22 März 2007
    Nach den Rücktritten von Jupp Heynckes und Peter Pander in der laufenden Saison geriet zum ersten Mal seit Jahren auch Borussias Präsidium um Rolf Königs und Siegfried Söllner öffentlich in die Kritik. Im Interview mit SEITENWAHL äußert sich Vizepräsident Siegfried Söllner zu den aktuellen Entwicklungen, zu Rücktrittsforderungen an das Präsidium, begründet, warum die Wahl auf Christian Ziege fiel und von "Abteilung Sport" gesprochen wird.

    Das Interview fand wenige Tage vor dem Auswärtsspiel in Leverkusen statt.

    SEITENWAHL: „Herr Söllner, Sie sind seit 1999 Teil des Präsidiums, dennoch sind Sie der Öffentlichkeit kaum bekannt. Entspricht das eher Ihrem Naturell oder ist dies mehr der Position geschuldet, die Sie bekleiden?"

    Söllner: „Es ist für mich nicht wichtig, in der Öffentlichkeit zu stehen. Daran lag mir noch nie besonders viel. Es ist für die Ausübung des Jobs auch nicht entscheidend. Ich möchte an meiner Arbeit gemessen werden und nicht daran, wie oft ich in der Öffentlichkeit bin."

    SEITENWAHL: „Was macht ein Vizepräsident bei Borussia?"

    Söllner: „Es ist bei Borussia nicht so, dass der Vize nur dann aktiv wird, wenn der Präsident verhindert ist. Rolf Königs und ich teilen uns die Aufgaben, unterstützt von Geschäftsführer Stephan Schippers. Wir haben eine klare Aufgabenverteilung und das funktioniert hervorragend."

    SEITENWAHL: „Welchen Bezug hatten Sie zu Borussia, bevor Ihnen der Posten im Präsidium angeboten wurde?"

    Söllner: „Borussia begleitet mich schon mein Leben lang, schon seit den 60ern.. Insofern fiel mir die Entscheidung sehr leicht, als ich 1999 gefragt wurde, ob ich der Borussia helfen wolle."



    "Der Trend geht nach oben."



    SEITENWAHL: „Beim Blick auf das Tagesgeschäft scheinen sich einige Gemüter nicht ganz entscheiden zu können. Nach wie vor steht der letzte Tabellenplatz zu Buche, der Optimismus ist jedoch spürbar."

    Söllner: „Ich nehme bewusst die vergangenen Spiele als Maßstab für das, was man noch erreichen kann. Denn diese Spiele zeigen eindeutig, dass der Trend nach oben geht. Wir haben gut gespielt, auch wenn wir nicht immer gewonnen haben. Die Mannschaft tritt entschlossen auf, das ist für mich das wichtigste Kriterium dafür, dass wir an den Klassenverbleib glauben können und davon überzeugt sind. Wir haben eine mannschaftliche Geschlossenheit, wie ich sie seit längerer Zeit nicht mehr gesehen habe."

    SEITENWAHL: „Ist dies der alleinige Verdienst von Jos Luhukay oder erntet er auch das, was Jupp Heynckes seit vergangenem Sommer hier gesät hat?"

    Söllner: „Das ist schwer zu beurteilen. Vielleicht hat Herr Luhukay mit seiner Art und seinem Umgang mit den Spielern ein paar Prozent mehr rauskitzeln können. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass Jupp Heynckes die Grundlagen für die jetzige Leistung gelegt hat."

    SEITENWAHL: „Was denken Sie heute, mit einigen Wochen Distanz, über den Abschied von Jupp Heynckes?"

    Söllner: „Es tut noch immer weh. Ich halte Jupp Heynckes nach wie vor für einen sehr guten Trainer, der eigentlich alles richtig gemacht hat. Leider gibt es diese Gesetzmäßigkeiten im Fußball, die keiner von uns beeinflussen oder vorhersehen kann."

    SEITENWAHL: „Nun ist Christian Ziege seit einigen Tagen in verantwortungsvoller Position bei Borussia. Die Entscheidung für ihn und auch der Umstand, wie schnell man sich für einen Nachfolger entschieden hat, haben durchaus überrascht. Wurden keine alternativen Möglichkeiten geprüft?"

    Söllner: „Es wäre unprofessionell, wenn man sich nur auf ein Ziel konzentrieren würde. Natürlich haben wir uns Gedanken gemacht, wer für Borussia in dieser Situation der beste Kandidat ist. Wir haben auch externe Lösungen besprochen. Am Ende haben wir uns in Abwägung aller Qualitäten der Kandidaten und des von uns geforderten Profils sehr schnell für Christian Ziege entschieden.


    "Christian Ziege ist ein Teamplayer"


    SEITENWAHL: „Was hat Sie überzeugt, dass er in der aktuell schwierigen Situation der richtige Mann ist?"

    Söllner: „Er hat ein Profil, das zu uns passt. Er ist ein international erfahrener Spieler, der sich im Ausland und in der Nationalmannschaft über viele Jahre bewiesen hat. Seine Karriere ist noch nicht viele Jahre vorbei, im Grunde könnte er noch im Kader stehen. Unser Gedanke war, dass Christian Ziege einen guten Kontakt zur Mannschaft hat. Die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft stimmt einfach. Außerdem kennen und sehen wir ihn schon einige Zeit. Er ist charakterlich ein feiner Mensch, und das war uns wichtig: dass wir in dieser Position einen Mann haben, der charakterlich ordentlich ist, sauber arbeitet, internationale Kontakte hat, einen guten Draht zur Mannschaft, der auch am Wochenende zu den Spielen fährt, Spieler sichtet und knallhart arbeitet. Er ist ein Teamplayer, kein Einzelgänger. Es ist wichtig, dass man innerhalb des Vereins alle Möglichkeiten nutzt, die sich einem bieten und dass man ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten besitzt. All das zeichnet Christian Ziege aus, daher sind wir sicher, dass wir mit ihm den richtigen Mann gefunden haben. Mit ihm, Jos Luhukay, Steffen Korell und Max Eberl haben wir im sportlichen Bereich Qualität aus den eigenen Reihen."

    SEITENWAHL: „Plakativ gefragt: ist Ziege für Borussia der „Anti-Pander?"

    Söllner: „Nein, die Argumente für Christian Ziege haben nichts damit zu tun, wie wir die Arbeit von Peter Pander gesehen haben. Und, ehrlich gesagt, möchte ich auch nichts aufarbeiten oder schmutzige Wäsche waschen. Das Kapitel Peter Pander ist vorbei, nun haben wir Christian Ziege."

    SEITENWAHL: „Die Beschreibung zu Christian Ziege wird von großen Teilen der Medien und der Fans gedeckt. Nun ist es nicht so, dass ein guter Charakter alleine schon ausreicht, um eine wichtige und entscheidende Position bekleiden zu können. Ziege hat selber gesagt, dass er noch viel lernen muss, weil es auch für ihn Neuland ist."

    Söllner: „Ich glaube nicht, dass er ein „gute-Laune-Onkel" ist, wie man das zum Teil lesen konnte. Ich kenne ihn schon viele Jahre, auch schon aus seiner Zeit beim FC Bayern München oder in der Nationalmannschaft. Und damals war er alles andere als ein „gute-Laune-Onkel".

    SEITENWAHL: „Von dieser Zeit und seiner damaligen Art distanziert er sich heute!"

    Söllner: „Das mag sein, aber der Charakter wird dennoch geprägt in diesen Jahren. Auch dies war ein Grund für die Entscheidung, ihn zum Sportdirektor zu machen: er hat sich in jungen Jahren sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft durchgesetzt. Das zeugt von einem gefestigten Charakter."

    SEITENWAHL: „Hat Borussia überhaupt die Zeit, solange warten zu können, bis er sich als Neuling, wie er sich selbst bezeichnet, in die Materie eingearbeitet hat?"

    Söllner: „Natürlich, er ist 35 und beginnt nun mit einer Aufgabe, die neu für ihn ist. Das steht überhaupt nicht zur Diskussion. Aber er ist ein Teamplayer, er kann auf bestehende Strukturen zurückgreifen. Wir haben ein gutes Scoutingsystem, das wir - wie alle Bereiche - dennoch optimieren wollen und werden, aber er kann darauf zurückgreifen. Ebenso steht er in ständigem Austausch mit dem Trainerstab, so dass die Entscheidungen, die in den kommenden Wochen anstehen werden, sicher überlegt und nicht überhastet getroffen werden."

    SEITENWAHL: „Dennoch ist der Zeitpunkt für einen Anfang denkbar ungünstig. Den Kampf um Peer Kluge hat er schon verloren..."

    Söllner: „Nein, diesen Kampf hat er nicht verloren, denn er hat ihn nicht gewinnen können. Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Installation von Christian Ziege und dem Abschied von Peer Kluge könnte natürlich den Eindruck erwecken, als sei es Ziege nicht gelungen, den Spieler zu halten. Man muss klarstellen: die Entscheidung Peer Kluges stand bereits vorher fest."

    SEITENWAHL: „Marcell Jansen steht seit Wochen in der Presse. Präsident Königs hat dazu ein Machtwort gesprochen, indem er Jansen für ‚unverkäuflich‘ erklärte."

    Söllner: „Er hat einen Vertrag bis 2009, der für beiden Ligen zählt und diesen Vertrag möchten wir erfüllt haben. Das nennt man dann ‚unverkäuflich‘."

    SEITENWAHL: „Das hat man auch Marcell gegenüber so artikuliert?"

    Söllner: „Ja, das weiß er. Das weiß man aber schon, wenn man den Vertrag abschließt. Außerdem macht Marcell nicht den Eindruck, dass er sich mit Wechselabsichten beschäftigt. Wir sind davon überzeugt, dass wir in der ersten Liga bleiben, aber unabhängig davon: Marcell Jansen ist und bleibt ein Borusse."


    "Rolf Königs und ich wussten genau, was auf uns zukommt."


    SEITENWAHL: „Seit ihrem Amtsantritt im Februar 1999 verzeichnet Borussia sechs entlassene Trainer, dazu mehrere Co-Trainer und inzwischen zwei entlassene, bzw. zurückgetretene Sportdirektoren. Wann kommt der Zeitpunkt, an dem sich ein Präsidium selber hinterfragt, ob man alles richtig gemacht hat?"

    Söllner: „Dem Druck, der nun von außen kommt, muss man sich stellen und darf nicht sofort einknicken. Der Druck kommt aber nicht wegen der zahlreichen Entlassungen, sondern aufgrund des Tabellenplatzes. Wären wir mit diesen Trainerwechseln auf einem UEFA-Cup-Platz, würde uns keiner die Anzahl der entlassenden Trainer vorhalten. Keine Frage, wir sind sportlich richtig unzufrieden. Daran müssen wir alle hart arbeiten. Das Präsidium hat doch keine anderen Ziele als die Fans! Wenn wir allerdings merken, dass wir diese Ziele nicht erreichen, dann müssen wir handeln. Wenn häufiges Handeln erforderlich ist, müssen wir es auch tun."

    SEITENWAHL: „Gab es in den vergangenen Monaten Momente, wo sie oder das Präsidium mit dem Gedanken des Rücktritts gespielt haben?"

    Söllner: „ Wir wussten genau, was auf uns zukommt. Wenige Monate, nachdem Rolf Königs und ich Teil des Präsidiums wurden, musste Borussia das erste Mal in die zweite Liga absteigen. Wer diesen Job annimmt, weiß, dass es nicht nur gute Tage gibt und dass man auch unpopuläre Entscheidungen treffen muss. Keiner von uns beiden denkt an Rücktritt, das wäre in der jetzigen Phase nicht richtig. Wir sehen unsere Pflichten nach wie vor."

    SEITENWAHL: „Präsident Königs hat im Interview mit dem ‚kicker‘ seinen persönlichen Rücktritt ausgeschlossen. Stünden Sie als Nachfolger bereit, wenn dieser Fall dennoch eintreten würde?"

    Söllner: „Diese Frage ist mir zu hypothetisch, dass ich sie nicht gestellt haben möchte. Bitte verstehen Sie das nicht falsch, über solche Dinge mache ich mir keine Gedanken."

    SEITENWAHL: „Es mehren sich die Stimmen, die Sie gerne als Präsidenten sehen würden."

    Söllner: „Wie ich schon sagte, das ist mir zu hypothetisch. Ich gehe davon aus, dass das Team Königs / Söllner bleibt."

    SEITENWAHL: „Wenn Herr Königs im angesprochenen Interview Jupp Heynckes die Tür zurück zur Borussia öffnet: denkt man über eine Umstrukturierung des Präsidiums nach? Über eine Erweiterung der sportlichen Kompetenz innerhalb des Präsidiums?"

    Söllner: „Wenn wir der Ansicht sind, dass ein erfahrener und kompetenter Mann, wie Jupp Heynckes es ist, das Präsidium ergänzen sollte und es den Verein weiterbringt, werden wir diesen Schritt gehen. Wir sind kein Tandem, das alleine bleiben will. Um das klarzustellen: ich habe eben beschrieben, wer bei Borussia die sportliche Kompetenz besitzt und diese Aufgaben wahrnimmt. Diese Personen sind engagiert und kompetent, so dass man sich schon fragen muss, warum der Vorstand um eine Person erweitert werden muss. An der Basis wird gearbeitet, dort werden Spieler beobachtet, Gespräche geführt, Transfers vorbereitet."

    SEITENWAHL: „Aber die Entscheidungen über wichtige Transfers, über Einstellungen und Entlassungen von Mitarbeitern und über finanzielle Angelegenheiten obliegen am Ende dennoch dem Präsidium."

    Söllner: „Ja, selbstverständlich. Wir nicken nicht nur ab und unterschreiben, wir schätzen auch ein. Und um die Entscheidung zu treffen, wer als Sportdirektor in Frage kommt, muss man kein Fußballer gewesen sein. Das ist ein Job, dazu gibt es ein Profil. Schauen Sie sich in der Bundesliga um! Schauen Sie auf die Vereine, die nach vielen Jahren ihre Ehemaligen in vorderster Front installiert haben! Ist das eine Garantie für Erfolg? Schauen Sie nach Bremen! Für mich ein nahezu perfekt geführter Verein, und wie ist dort das Präsidium besetzt? Die sportliche Abteilung muss kompetent besetzt sein, das ist das Ziel."

    SEITENWAHL: „Gab es diesbezüglich Kontakt zu Jupp Heynckes?"

    Söllner: „Nein, es gab keinen Kontakt zu Jupp Heynckes und er hat sich auch nicht geäußert."

    SEITENWAHL: „Das Präsidium der Borussia spricht gerne von der Abteilungen „Sport" und Abteilung „Finanzen". Diese ökonomische Betrachtung des Vereins stößt bei vielen auf Ablehnung. Oft hat es den Anschein, dass so eine Rollenverteilung vorgenommen wird, bei der sich die strahlende finanzielle Situation mit der mäßigen sportlichen gegenübersteht. Borussia Mönchengladbach ist ein Fußballverein, der für gewisse Ideale stand und steht, und diesen möchte man nicht als ‚Abteilung Sport‘ definiert wissen."


    "Natürlich ist es der Fußball, der wichtig ist. Nicht die 'Abteilung Sport'."


    Söllner: „Das kann ich sehr gut verstehen. Dennoch passiert diese Einteilung nahezu zwangsläufig. Was ist passiert? Als wir den Verein 1999 übernommen haben, war die finanzielle Situation sehr schlecht. Der Verein war verschuldet, und wir mussten diesen Bereich in Ordnung bringen. Das haben wir geschafft, und dies auch nie verschweigen wollen. Wir haben hart in diesem Bereich gearbeitet. Dass Borussia seit einiger Zeit wieder schuldenfrei und finanziell gut aufgestellt ist, mussten wir auch nach außen kommunizieren. Die Öffentlichkeit sollte sehen, was wir geschafft haben und realisieren, um welchen Bereich sich der Verein nach dieser Konsolidierung wieder kümmern kann: um den sportlichen Bereich. Dazu haben wir das Stadion gebaut; das ist sensationell. Binnen weniger Jahre von einem verschuldeten Verein am Tabellenende der zweiten Liga zu einem wirtschaftlich gesunden Erstligisten mit eigenem Stadion. Natürlich ist das nicht die ‚Abteilung Sport‘, sondern der Fußball ist das Wichtigste, ganz klar."

    SEITENWAHL: „Wenn Sie das Stadion erwähnen, muss die Frage nach dem Stadionsponsor gestellt werden, der immer noch nicht präsentiert werden konnte. Ist man inzwischen von der Idee der Vermarktung abgerückt?"

    Söllner: „Nein, überhaupt nicht. Wir sind im Kontakt mit Interessenten, nach wie vor. Dennoch ist es nicht so einfach: wir wollen einen Partner finden, der verlässlich ist, der zu Borussia und zu dem, was sie ausmacht, passt."

    SEITENWAHL: „Gibt es selbst gesteckte Ziele, bis wann ein Partner präsentiert werden sollte?"

    Söllner: „Nein, das geht nicht. Wenn Sie sich in Verhandlungen befinden, ist der wichtigste Faktor, dass sie im Gespräch sind und dass diese positiv bleiben. Eine Artikulation nach außen über mögliche Ziele wäre hier kontraproduktiv."

    SEITENWAHL: „Ist eine große Vermarktung an einen Partner geplant, der sämtliche Namensrechte bekäme oder zieht man auch die Möglichkeit der Vermarktung einzelner Tribünen oder Bereiche in Erwägung?"

    Söllner: „Wir sind zu tief in Verhandlungen, bitte haben Sie Verständnis, dass ich keine Details nennen werde."

    SEITENWAHL: „Mit welchem Etat ginge Borussia in die Zweitklassigkeit?"

    Söllner: „Der Etat wäre stark abgespeckt. Dennoch, lassen Sie mich das an dieser Stelle sagen: Auch für den unwahrscheinlichen Fall eines mehrjährigen Aufenthalts in der zweiten Liga hätte Borussia keine existenziellen Finanzprobleme. Selbst in der zweiten Liga würden wir keine Verluste machen, wir würden sogar Gewinne verbuchen können."

    SEITENWAHL: „Mit dem Quartett Ziege, Luhukay, Korell und Eberl sind ausschließlich junge Leute in der sportlichen Verantwortung. Ist das der Weg, den Borussia in Zukunft gehen will, der ‚rote Faden‘, den viele in den vergangenen Jahren vermisst haben?"

    Söllner: „Ja, das sehen Sie richtig. Das ist unser neuer Maßstab. Die Mentalitäten haben sich geändert, die Trainertypen haben sich verändert, und dem tragen wir Rechnung."

    SEITENWAHL: „Ein krasser Gegenentwurf zu Trainertypen wie Dick Advocaat und Jupp Heynckes, mit denen bei Borussia auch große Erwartungen verbunden wurden. Bedeutet der Wechsel zu jungen, unverbrauchten Namen eine Kurskorrektur, eine Rückbesinnung auf alte Werte?"

    Söllner: „Der Name war für uns nie ausschlaggebend. Dick Advocaat und Jupp Heynckes sind trotz ihres Alters zwei völlig verschiedene Trainertypen. In der Bundesliga gibt es einen Hans Meyer und einen Jürgen Klopp, ganz unterschiedliche Typen, die beide auf ihre Art Erfolg haben. Es gibt eine Faustregel, nach der man sich richten kann. Im Moment denken wir, dass die jungen Typen in unserer Situation gut passen."

    SEITENWAHL: „Wird sich diese Ideologie auch auf zukünftige Transfers auswirken?"

    Söllner: „Ja, weil es absolute Priorität haben wird, wieder ein Team präsentieren zu können. Eine Mannschaft kann nur stark sein, wenn sie auch als solche auftritt. Im optimalen Fall hat man innerhalb dieser Einheit trotzdem Spieler, die charismatisch und spielführend auftreten, aber der entscheidende Faktor wird die Teamfähigkeit sein. Sie sehen es momentan: Die Mannschaft ist wieder ein Team, einer hilft dem anderen. Diese Einstellung gilt nicht nur für den Lizenzspielerkader, sondern für den gesamten Verein Borussia Mönchengladbach. Von der Geschäftsstelle über die sportliche Führung, das Präsidium und die Spieler."

    SEITENWAHL: „Wohin geht der Weg Borussias, sportlich und inhaltlich?"

    Söllner: „Wir wollen vor allem die Klasse halten. Gelingt uns das, wollen wir mit einem jungen und kompetenten Team den nächsten Schritt machen. Borussia muss wieder für das stehen, was sie einst auszeichnete und was uns bis heute ein phantastisches Publikum gebracht hat. Wir denken Schritt für Schritt, das sehen wir weiter."

    SEITENWAHL: „Herr Söllner, vielen Dank für das Gespräch!"



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