Butterfly

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 15.03.2007, 19:00

    Butterfly
    Butterfly

    Autorin: Dat Bunny
    Genre: Crossover
    Hauptpersonen: Bill, Bushido
    Rating: PG-16 [Slash]
    Warnungen: siehe Genre und Rating, BuxBi
    Disclaimer: Die Personen und Orte sowie Verleihungen gehören nicht mir, ich verdiene kein Geld mit dieser FF und es entspringt alles meiner Fantasie, außer dem Interview mit Bushido und den Kommentaren von ihm über Bill. (Diese stammen aber nicht aus der Zeitschrift, das habe ich einzig wegen der Storyline genutzt.)
    Claimer: Meine Idee & meine Umsetzung. Inspiriert (im Titel und auch in einigen Situationen der FF) von Bushidos Song 'Schmetterling'.
    Summary: Die Jungs sind auf dem langen Weg zu einer Preisverleihung und Tom kommt bei einer Pause an der Tanke auf den Gedanken, sich eine Zeitschrift zu kaufen. Was darin steht, bringt aber nicht nur Bill, sondern auch seine Anschauungen und Prinzipien völlig durcheinander...

    Schon wieder eine FF von mir...jaja, nicht mal an den alten Stories weitergeschrieben, aber gleich was Neues dabei haben. x3 Tut mir sehr leid, aber ich wollte die FF einfach schon mal veröffentlichen.

    Ach ja, nehmt die FF net ganz so ernst, habe sie echt nur aus Spaß geschrieben. xD

    Hoffe, sie kommt gut an. Viel Spaß beim Lesen!

    Dat Bunny
    =3
    ____________________________


    So much numbered problems


    Wieder mal eine ewig lange Fahrt. Und wieder mal ein Preis.
    Das war natürlich kaum zu verachten, aber das es bis dahin immer solch ein Weg war. Nicht auszuhalten. Nicht mal ein Flugzeug hatten sie nehmen können, nein, sie mussten mit ihrem Van fahren. Nicht mit dem tollen Bus, den sie sonst hatten. Erst auf größerer Reise, hatte man ihnen gesagt. Ach, was sollte ihnen das schon ausmachen? Langweilten sie sich für eine Auszeichnung doch gerne zu Tode.

    So verstrichen also die Stunden in dem schwarzen Fahrzeug und alle taten sie genau das. Der Tod schien schon näher zu rücken. So empfand es zumindest Tom. Er - als einziger noch ansprechbar, dazu aber zu launisch - starb wirklich bald vor Öde. Wieder ging sein Blick durch die Runde, ein Seufzen war zu hören.

    Bill schlief, Georg schlief. Am liebsten wollte Tom das auch, aber dazu holperten ihm die Straßen dann doch zu sehr. Gustav hörte mit ohrenbetäubender Lautstärke wieder einmal Metallica. Das wollte Tom dann doch nicht. Er war eh mit einem Ohr verkabelt, dröhnte sich Eminem rein und hatte trotzdem nichts zu tun.
    Gustav schaute wenigstens noch verpennt aus dem Van hinaus in die Einöde. Öde, das traf es, wie gedacht.

    Draußen war es neblig und es schien auch kalt zu sein. Sah man Leute, sah man sie dick angezogen. Außerdem schlugen immer wieder hart die Regentropfen gegen die Fensterscheiben. Und frecherweise brachen durch ein paar wolkenfreie Stellen am blaugrauen Himmel Sonnenstrahlen hindurch. Oder zumindest so was in der Art...

    Wieder seufzte Tom tief und sank in seinem Sitz nach unten, faltete die Hände auf dem Bauch und schloss die Augen. Wann waren sie nur da!?

    Wie auf Kommando wurde der Wagen langsamer und hielt schließlich. Tom machte sich nicht die Mühe, sich aufzurichten. Sie waren sicherlich wieder in so einen blöden Stau gekommen. Das konnte ihm gestohlen bleiben.

    "Jungs, Pause", kam es nun von vorne zu ihnen nach hinten und Tom öffnete die Augen wieder, um zu blinzeln. Nicht ernsthaft - Pause?

    Voller Tatendrang rappelte er sich auf und zog sich die Klamotten so gut es ging zurecht, damit er auch ja nicht so nass wurde draußen. Gustav blickte nun aufmerksam aus dem Fenster.

    "Tanke...hey, bringst du mir 'ne Coke mit?", fragte er dann, als er wieder zu Tom sah, der schon drauf und dran war, sich hinaus in die gefährliche Sturmböe zu schmeißen und sich selbst den Lebensretter zu mimen. Ein Nicken war die Antwort und ein Ziehen am Käppi die Gestik.
    Schon hatte er sich - todesmutig, wie er nun mal war - hinausgewagt, mit dem Aufreißen der Tür gekonnt Sänger und Bruder, sowie Bassist aufgeschreckt. Die empörten Grummelrufe wurden ignoriert und sich selbst ein bisschen gefeiert.
    Gefolgt von Produzent, welcher für das Auftanken bezahlen wollte, kämpfte Tom sich durch die ihm entgegenschlagenden Wassermassen, bestehend aus einem feinen Nieselregen und erreichte sein Ziel auch.

    "Geliebtes Tankwardshäuschen!", huldigte er dem grauen Gebäude mit dem großen Leuchtschild und ging unter dessen Dachrinne entlang, um ja nicht zu viele kleine Tropfen abzufangen. Nervten sie ihn doch schon, wenn sie so trippten.

    Tripp...tripp...tripp...

    Tripp auf seine Kopfbedeckung. Kopfschmerzenbereitend. Die Musik wurde lauter gestellt und schon verschwanden die Tropfen.

    Der Gitarrist ging, nun hinter David herlaufend, an den kleinen alten Regalen mit Putzmitteln und Schmieröl vorbei, besah sich kurz die halb ertränkten Blumen, zusammengebunden zu halbwegs hübschen Sträußchen und seufzte wieder. So fühlte er sich bestimmt auch, wenn sie nicht bald da waren.

    Ertränkt, deprimiert, den Kopf hängen lassend und...unzufrieden. So wirkten die bunten Pflänzchen.

    Ach Gott, dachte er gerade wirklich ernsthaft über diese Blümchen nach? Das durfte nicht wahr sein. Nun brauchte er erstmal was Neues zu Trinken und auch mal etwas, womit er sich ablenken konnte. Während also David bezahlte und sich mit dem Kassierer über das schlechte Wetter unterhielt, stöberte Tom in dem Zeitungsständer, bis er bei den Teeniezeitschriften landete.
    Und natürlich - da war es, was er wollte. Es war so typisch, seine tollen HipHop-Magazine bei diesen Kinderheftchen zu finden. Dabei gehörten sie doch wirklich nicht hier hin. Genauso wie die Pornohefte in diesem Laden einfach nicht an die Kasse gehören sollten. So kam er da doch nie ran.

    Mit Schmollmund ging er also zur Kasse und legte seine Zeitschrift auf die Theke, schnappte sich dann noch eilig zwei Cola, der Kassierer sah ihn abschätzend an, David war schon nach draußen verschwunden. Na toll, ihn ließ er mit diesem Vogel zurück. Der blickte ihn immer noch prüfend durch die modern geschliffenen Brillengläser an, sagte aber keinen Ton.

    Wortlos legte nun auch Tom ihm das Geld passend auf das Heft, er wusste ja, wie viel es zusammen kostete. Doch eh er abziehen konnte, musste das natürlich trotzdem nachgezählt werden. Etliche Verzähler später konnte Tom dann gehen.
    Wahrscheinlich hatte der Typ ihn erkannt. Aber Ansprechen war nicht, nur Glotzen.

    "Fuck", stieß Tom hervor. Der Sturm war stärker geworden. Und sein Heft wurde durchgeweicht. Na ja, war ja auch nur für die Fahrt da. Seine Mutter kaufte es ihm auch noch mal, wenn er das wollte. Oder wenn sie es mal wieder spürte. Mütter waren ja alle parapsychologisch begabt, deswegen machte Tom sich da keine Gedanken.

    Stumm, aber im Stillen fluchend eilte er also zurück zum Van, riss die Tür wieder auf, diesmal zeigte er aber wenig Wirkung, da nun alle wach waren und sich gerüstet hatten und stieg dann ein.
    Gustav die Flasche reichend machte er wieder zu und ließ sich auf seinen Platz sinken. Hach, endlich wieder im Warmen.

    "Danke", kommentierte Gustav freudig und es zischte, als er die Coke öffnete. Das Geld gab es später, im Hotel.

    Nochmals durch die Runde blickend - alle hörten sie Musik und aßen irgendwas - wandte sich Tom nun also an seine durchweichte Zeitung und schlug zuerst die Inhaltsangabe auf.

    Sido, Eminem - vierseitiger Extrabericht, 50 Cent, Eastcoast und Westcoast, Newcomer im Rap-Geschäft...Samy Deluxe!

    Eilig blätterte Tom nun und fand dann fröhlich grinsend den Bericht über seinen Lieblingsrapper. Nicht viel, gerade mal eine Seite, aber immerhin. Er hatte lange nichts von ihm gehört und freute sich dann doch immer wieder darüber, so was zu finden.
    Nachdem er fertig war, das zu lesen, war ihm wieder langweilig.
    Er blätterte wahllos durch das Magazin.

    Newcomer im Rap-Geschäft, Eastcoast und Westcoast, 50 Cent, Eminem, Bushido - Oralsex mit Bill (Tokio Hotel), Eminem, Sido...

    Zuerst seufzte Tom gelangweilt, dann stockte er aber und blätterte wieder zurück. Was wollte der?
    Als er den Artikel gefunden hatte, konnte er vor Aufgeregtheit gar nicht mehr richtig lesen, aber er bekam mit, worum es ging.
    Bitte was wollte Bushido?

    Entgeistert starrte er auf die große, zerflederte, blaue Überschrift und blinzelte einige Male. Okay, am besten fasste er einmal zusammen: Bushido - Sex - Bill. Eine recht einfache Zusammenstellung.

    "Perversling", murmelte er nun und sofort schnellte Gustavs Kopf auf, um ihn gespielt verdutzt anzusehen. Seine Musik hatte er eben ausgestellt, um nach etwas in seinem Rucksack zu kramen und dabei störten ihn meistens seine Earphones.
    "Georg hat doch gar nichts gemacht", scherzte er dann darauf und nun zeigte auch Georg wieder Lebenszeichnen, hatte wohl seinen Namen gehört. Sich auch die Kopfhörer aus den Ohren zerrend blickte er zwischen ihnen beiden hin und her.

    "Worum geht's?", kam nur seine Frage, Gustav musste lachen und winkte ab.

    Nur Tom fand das alles noch nicht so witzig. So ein perverser Pädophilier wollte hier was von seinem Bruder! Klar, Ironie, aber trotzdem war das echt scheiße von diesem Hopper.

    "Ich meinte auch Bushido. Lies das." Er hielt Gustav die Zeitung entgegen und dieser sah ihn irritiert an, dann winkte er ab. "Du weißt, ich les' das nie."
    Mit den Augen rollend wedelte Tom nun mit dem nassen Papier - es begann schon, sich durch das Trocknen zu wellen - und sein Kumpel nahm es an.
    Kurz deutete er auf die Seite mit Bushido, Tom nickte.

    Mit hochgezogenen Augenbrauen las Gustav sich das Interview durch und zum Schluss wich sein Kopf zurück, als hätte er es nicht ganz verstanden und er gab Tom das Heft zurück. Sein Kopf lag schief und er sah ihn unsicher an.
    Nun starrten sie also beide dem anderen in die Augen, Georg neben ihnen schien es auch interessant zu finden und schnappte sich das Teil auch mal, überflog es und dann sahen sie sich im Kreis an.
    Nun war auch Bill aufmerksam geworden und zog sich die Hörer weg, dann sah er die anderen nacheinander überrascht an.

    "Was's denn los?", fragte er nur, zog seine gepiercte Augenbraue hoch und dann begannen die anderen...

    Schallendes Gelächter ging durch den Van und Georg schmiss Tom das Mag auf die Oberschenkel, hielt sich die Hand vor den Mund.
    Gustav beugte sich nach vorne und Tom grinste seinem Zwilling entgegen. Es war ja doch witzig. Alleine die Vorstellung, was Bushido wollte. Ach Gottchen.

    Bill sah ihnen allen zu und langsam beunruhigte ihn das Lachen seiner Jungs. Sie wurden doch jetzt nicht etwa verrückt!?

    "Tu das lieber weg, sonst...", begann Gustav, lachte aber wieder und schien nur auf das Heft, welches Tom auf sich liegen hatte, zu deuten. Der schien schon zu wissen, was der Drummer meinte, aber noch eh er es hatte verschwinden lassen können, hatte sein Bruder es sich geschnappt und triumphierend in die Runde gesehen.
    Nun las er schon durch, was sie wohl alle zum abfetzen gebracht hatte.

    Die Wörter fraßen sich alle einzeln in sein Hirn, er musste einiges zweimal lesen...
    Und dann blickte er wieder auf. Seine Augen groß, aber völlig gedankenverloren. Hätte Tom nicht solch einen Lachanfall bekommen, hätte er ihn deuten können:
    Wut.

    Pure Wut. Blinde Wut…aber dennoch durchdachte Wut.

    Den Mund verziehend, zu einer säuerlichen Grimasse, schmiss Bill das Heft wieder zu seinem Zwilling und schlug dann die Beine übereinander, verschränkte die Arme und blickte stur aus dem Autofenster.

    Ihm konnte es doch egal sein, was andere – was dieser Typ – von ihm hielt. Sollte er doch den Macker raushängen lassen, welcher Hip Hopper hatte es auch noch nicht auf Bill abgesehen? Das ging ihm nicht nahe.
    Aber das die anderes sich ja so köstlich darüber amüsieren konnten, das war echt nicht okay.

    Nicht, dass es sonst nicht so war, aber darüber hatten sie sich sonst manchmal aufgeregt oder es zumindest ignoriert. Anscheinend war das nun aber was total Neues.

    Wäre es nicht um ihn gegangen, hätte Bill doch auch lachen können…

    Vergessen sollte er es, ganz einfach. Heute stand ein stressiger Tag an, also klappte das sicher. Es musste klappen. Und waren sie erstmal da, war es bestimmt auch schon passiert.



    Wie erwartet hatten sich die anderen die restliche Fahrt über lustig gemacht. Gepflegtes Ignorieren setzte sich von Bills Seite her nicht sonderlich durch. Wäre auch nicht zu erwarten gewesen, wie immer.

    „Sag mal, ist Bushido heute eigentlich auch hier?“ Toms Grinsen war ja so herauszuhören.

    Bills Sohlen klackten ungeduldig und unruhig über den Betonboden.

    „Lass mich überlegen…ja, eigentlich müsste es so sein.“ Sehr positive Antwort seitens Davids. Wirklich. „Wieso fragst du?“ Er wusste wohl, wie Tom sonst gegenüber der meisten Hopper stand, aber bei ihm machte er meist eine Ausnahme.

    „Och, ich wette nur, Bill würde sich sicher drüber freuen…“ „Das beruht aber bestimmt auch auf Gegenseitigkeit.“
    Nun lachten die drei wieder auf.

    Noch unruhiger klackerten die Stiefelsohlen über den Beton. Liefen einige Schritte schneller als die anderen, nebenher Bodyguards mit schwarzen Lederschuhen, unter denen der grobe Staub knirschte, hinter ihm Geschlürfe, hastige, aber ungeordnete Schritte. Bandkollegen, ein Teil der Crew, Bodyguards.
    Lachen war zu hören, unverständliches Gemurmel. Ha, die wussten doch von nichts…

    „Wir müssen auf Billy aufpassen, nicht dass er ihm noch nachrennt.“ „Oder Bushido ihn anfällt.“

    Lautes Grölen, die umstehenden Leute blickten sie schief an, vor allem Bill. Wusste doch jeder, wer er war und dass er gemeint zu sein schien.

    Seine Miene verfinsterte sich stark, er blieb abrupt stehen und hielt so den ganzen kleinen Anmarsch auf.

    „Wisst ihr eigentlich, wie ihr mir damit auf den Sack geht!?“, herrschte er die drei an. Diese Sticheleien waren echt nicht mehr zu ertragen.
    Gustav erstaunt dreinblickend, Georg skeptisch und Tom schon wieder grinsend, merkte Bill, dass nun wirklich jede Sau hier mitbekommen hatte, worum es ging.

    Mit rötlich gefärbten Wangen und an der Unterlippe knabbernd senkte Bill den Blick, aber dann sah er noch sauerer wieder auf. Sollten die doch alle von ihm halten, was sie wollten. So dachte er doch immer.

    Eiligst drehte er sich also um und stakste den Gang entlang, hörte nicht auf die Rufe, die ihn aufhalten wollten und gelangte in den Backstagebereich.

    Von Kameras eingefangen, von Fotografen umworben schaute er sich suchend um. Die Hand fest um den Gurt seiner Tasche geklammert, wieder auf die Schulter ziehend, die Haare hinter sein Ohr klemmend.

    Erst als eine große Hand auf seiner Schulter lag, drehte er sich hastig und mit feurigem Blick um.

    „Es ist nicht gut, wenn du hier so alleine rumrennst. Was machst du denn eigentlich!?“, tadelte Saki, aber selbst ihn schüchterte Bills Blick etwas ein. Also das gab es nur selten, auch wie er dreinschaute an sich.

    „Ja, ich weiß…“, versuchte es der Sänger etwas ruhiger, aber dann spielten sich seine Gefühle wieder hoch. „Aber ich muss ihn finden, nur wegen ihm machen die anderen das…und das ist scheiße!“

    Auch, wenn es keiner verstand, er hatte auch Momente, in denen er etwas empfindlicher war. Und das war einer von diesen. Jetzt wollte dem, der dafür verantwortlich war, das genau solch ein Moment kaputt war, finden und ihn zur Rede stellen.

    „Mir passiert schon nichts hier, bis dann.“

    Schon hatte er seinen Guard abgeschüttelt und war davonstolziert.

    Wieder ging sein Blick suchend umher, wollte ihn ausfindig machen, aber er bemerkte kein bisschen von dem Typen.
    Vielleicht war er auch noch gar nicht da. Ja, wahrscheinlich.
    Schon beinahe enttäuscht suchte Bill trotzdem weiter.

    Langsam laufend, den kopf etwas nach unten geneigt, entmutigt wollte er nur ein Zeichen von ihm sehen, aber da war nichts.

    „Wen haben wir denn da, den Bill von Tokio Hotel?!“ Verdutzt und auch etwas hoffnungsvoll drehte Bill sich in die Richtung, aus der dieser Ausruf gekommen war.

    Seine Hoffnung wurde je unterbunden, als er in das Gesicht von Klaas blickte. Toll, was wollte er mit einem VIVA-Moderator?

    Aber schon hatte der Schwarzhaarige ein Mikro vor der Nase, wurde bombardiert mit Fragen zum heutigen Abend.

    Die braven Antworten wurden gegeben, wie sie vorgegeben waren. Wie es sein sollte, wie es war. Und wie es zufriedenstellen sollte.
    Und das Lächeln zeigte, dass doch alles gut sein sollte, was es nicht war. Aber es beruhigte die Fans.

    Etwas ungeduldig, sich die nächste Frage, wie immer oberflächlich, anhörend, sah Bill sich wieder um. Er erwartete von Bushido nicht, dass dieser schon da war, aber dann konnte er eher mit ihm streiten. Was anderes stand gar nicht in Aussicht.

    „Eh!“, kam es ein piepsiger Ausruf von Bill. Da war er, da vorne.

    Den Gang hinunter, gerade wurde ihm eine Tür - sicherlich zu seinem Bereich - geöffnet, einer seiner komischen Hopper-Freunde ging vor ihm rein, er sah sich noch kurz um.

    Bill fühlte sich wie eingesperrt, als anscheinend auch ihm der Blick galt, er aber nichts erwidern konnte und verpasste seinen Einsatz. Er musste doch jetzt da hin, so ging das nicht, er konnte hier keine Interviews geben, wenn dort sein natürlicher Feind war, den es zu bestreiten ging.
    Hibbelig gingen seine Augen wieder in Klaas’ Richtung.

    Erwartungsvolle Blicke kamen zurück, die Kamera fixierte ihn, immer wieder tauchte ein flüchtiger Seitenblick auf.

    Wie egal ihm das doch alles war. Er wollte jetzt lieber die Aufmerksamkeit des Rappers, der gerade endgültig in seinem Backstageraum verschwunden war. Na toll.

    Missmutig wandte er sich nun wieder richtig an Klaas, an die Öffentlichkeit, an das Gewohnte und blickte unschuldig fragend. Die Frage wurde ihm wiederholt, er beantwortete brav und dann entließen sie ihn schließlich.

    Doch nicht jeder gab auf – die Fotografen waren wieder ganz schlimm. Doch dagegen konnte er nichts tun. Nur musste er sich immer wieder von seinem Ziel abwenden, um für ein paar Bilder herzuhalten. Hier durften nur wenige Pressemenschlein hin, es waren also die guten. Denen musste er Arbeit leisten, indem er poste.

    Als auch dies getan war und es ihm schien, als verfolge ihn nicht mehr jeder, konnte er mit schnellem Schritt zu der Tür der vielen Kabinen, in denen die Stars untergebracht waren, staksen, um nach dem vermeidlichen Raum Bushidos zu sehen.
    Er musste nur das Schild mit dessen Namen finden. Oder dem seiner komischen Gruppe.

    Auf einmal verließ Bill doch wieder der Mut. Was sollte er denn sagen, wenn er ihn gefunden hatte? Was sollte er dann machen? Sich vor Bushido aufbauen und ihn dann anmaulen!?
    Höchstens lachen würde der, seine Hopper-Kollegen doch genauso. Und dann hatte das nichts gebracht, au0er vielleicht bald einen neuen Artikel, wie der Typ doch über ihn ablästerte, weil er sich aufgeführt hatte wie eine Furie.

    ‚Wegen deinem blöden Kommentar lachen mich meine Freunde aus. Du bist böse, also entschuldige dich!’, schoss es Bill durch den Kopf und er senkte den Blick, als er vor der angezielten Tür stand.

    Vorsichtig hob sich seine Faust, um gegen den Kunststoff zu klopfen, damit man ihm öffnete, aber sie senkte sich doch wieder.

    Das konnte er nicht.

    Einen Schritt zurücktretend starrte er die Tür an, bis sich an dieser auf einmal etwas tat. Sie wurde geöffnet!
    Mit einem erschrockenen Satz sprang Bill zur Seite, in einen dünnen Gang, der in Richtung Bühne ging und presste sich an die Wand. Hier musste der ihn nicht sehen. Keiner…
    Hoffentlich musste hier keiner von diesen Kerlen lang, dann war Bill am Arsch, ehrlich.



    Re: Butterfly

    Kitty - 15.03.2007, 20:07


    Hey du x))

    ALsooo.. Erst einmal: DANKE! Danke für dieses Pairing xDDD
    Es gibt so wenig darüber, dabei finde ich den Gedanken gar nicht mal schlecht.. o.O Ehrlich.. Ich selber trau' mich nicht an sowas ran, Bushidos Charakter ist mir zu schwer ._.

    Der Anfang ist echt gut. Und Bill ist dir ja sehr gut gelungen.. Kleine Diva x] Ich kann ihn mir echt vorstellen, wie er da so vor sich hin gestöckelt ist.. und das er Saki eingeschüchtert hat.. Geil xDD
    Mal schauen, was sonst noch so passiert, ich les' auf jeden weiter..



    Re: Butterfly

    Anonymous - 15.03.2007, 22:23


    Super Schreibstil!!!
    Interessantes Pairing!!!

    Mach schnell weiter!!!

    LG



    Re: Butterfly

    CharlieTwisted - 15.03.2007, 23:01


    Hey, hört sich schonmal echt cool an deine story, lol der arme billy wird ausgelacht.

    Das nächste kapitel hört sich noch lustiger an, also mach bitte bitte bitte bitte bitte gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter!!!!!!!!!!!!




    lg Charlie



    Re: Butterfly

    MeL - 16.03.2007, 15:25


    huhu ^^

    ieek der anfang is echt toll xD
    ich musste schon wo ich des paring gelesen hab kieksen xD

    Zitat: Newcomer im Rap-Geschäft, Eastcoast und Westcoast, 50 Cent, Eminem, Bushido - Oralsex mit Bill (Tokio Hotel), Eminem, Sido...
    als ich des mit bill gelesen hab war des mein blick ~~> Ô.o

    Zitat: Bushido - Sex - Bill. Eine recht einfache Zusammenstellung.
    einfach genug damit es auch ein tom versteht xP

    Zitat: "Was's denn los?", fragte er nur, zog seine gepiercte Augenbraue hoch
    willst du des wirklich wissen ? O.o xD

    Zitat: „Sag mal, ist Bushido heute eigentlich auch hier?“ Toms Grinsen war ja so herauszuhören.
    ay tom is ya au pöse ey ^^

    Zitat: „Wir müssen auf Billy aufpassen, nicht dass er ihm noch nachrennt.“ „Oder Bushido ihn anfällt.“
    x]

    Zitat: Seine Hoffnung wurde je unterbunden, als er in das Gesicht von Klaas blickte. Toll, was wollte er mit einem VIVA-Moderator?
    also ich find klaas is do au nich schlecht ne? xD

    Zitat: Aber schon hatte der Schwarzhaarige ein Mikro vor der Nase
    hab gelesen in der nase ^^'

    Zitat: ‚Wegen deinem blöden Kommentar lachen mich meine Freunde aus. Du bist böse, also entschuldige dich!’
    is des jetzt ernst O.o warum nit gleich "die hänseln mich ganz dolle =(" xD

    ieek ich freu mich auf des nächste kapiiii <3 ^^
    schnell weidaaaaa ^^

    des wars erstma von mir xD

    LG
    MeL <3



    Re: Butterfly

    xXNamidaXx - 18.03.2007, 11:14


    wow infach goilüüüü
    supi idee <33
    schreib schnell weiter :P



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 18.05.2007, 02:05


    Endlich - endlich! - habe ich mal weitergeschrieben und kann euch wieder was liefern. Hat zwar echt lange gedauert, aber dafür ist auch Einiges entstanden. Seht die drei Seiten mehr als Entschädigung für die lange Wartezeit. ><°
    Ansonsten kann ich euch nur danken. [Auch für's Lesen...]
    Also Leute, danke, für die lieben Kommis! ^^

    Hoffe, ihr werdet mit diesem Teil hier viel Spaß haben!
    ________________________


    Personal enemy No.1


    Einen Schritt zurücktretend starrte er die Tür an, bis sich an dieser auf einmal etwas tat. Sie wurde geöffnet!
    Mit einem erschrockenen Satz sprang Bill zur Seite, in einen dünnen Gang, der in Richtung Bühne ging und presste sich an die Wand. Hier musste der ihn nicht sehen. Keiner…
    Hoffentlich musste hier keiner von diesen Kerlen lang, dann war Bill am Arsch, ehrlich.

    Er hörte nur, wie sich da etwas tat. Ein Kratzen, Gelächter, Sprüche, Freude.

    Und die Stimmen entfernten sich. Er hatte nicht mal verstanden, was sie gesagt hatten, aber er war in Sicherheit. Er wiegte sich in eben dieser. Erleichtert richtete er sich auf und bog dann wieder um die Ecke.

    Das nächste, wonach sich die Leute um ihn herum rumdrehten, war ein lautes Gieksen.

    Bill stand da wie erstarrt, eine Hand auf den Mund geschlagen, mit dem Rücken zu ihm Bushido, der sich wohl in gewisser Weise angesprochen gefühlt hatte. Zumindest machte er sich daran, sich umzudrehen.

    Das Handy in der Hand, auf dessen Display war etwas namens ‚Mama’ zu lesen. So viel erblickte man beim ersten Mal hinsehen, zu mehr war der Hintere aber auch nicht fähig.

    „Bill?“ Geschenk des Himmels, wer auch immer da rief.

    Hastig hatte Angesprochener sich umgewandt und sah aus guten zehn Metern Entfernung seinen allerliebsten Lieblingsbodyguard fragend zu ihm sehen. Auf jeden Fall sah er nicht mehr sauer oder gekränkt aus, das machte sich ja sehr gut.
    Mit einem fluchsen Grinsen huschte er weg von dem größeren Rapper und begab sich zu seinem Beschützer. Und das diesmal im wahrsten Sinne des Wortes.

    „Ja, schuldige, ich hatte es echt eilig eben, aber die Toilette ist wohl woanders“, bemühte er sich versöhnlich zu klingen, scheiterte aber kläglich, wie es aussah. Zumindest schien Saki sehr skeptisch.

    „Egal, ich bring’ dich hin. Wir müssen dann nur auf die Bühne, ne. Ihr habt Soundcheck, danach wieder ein bisschen Zeit. Also folge mir.“ Anscheinend hatte er momentan kein Interesse an aufrichtiger Freundschaft zu seinem Schützling. Okay, bei der Zickerei vorhin.

    Konnte der das nicht einfach vergessen? So schwer war das ja wohl nicht.

    Schnaufend ging ihm Bill nach. Die Blicke konnte man natürlich perfekt auf sich spüren. Und die glitten von seinem Nacken glatt weiter nach unten.
    Scheiße, war das Bushilein? Nicht wirklich…oder?

    Eh er noch weiter in Panik geraten konnte deswegen, musste er auch schon im Gedränge verschwinden. Natürlich dachte er trotzdem darüber nach, kam aber zu keinem guten Schluss, was es mit diesen Blicken eben auf sich gehabt haben konnte.
    Erstmal musste er sowieso tatsächlich aufs Klo.


    Sich die Hände waschend und das Make-up richtend, welches noch nicht übermäßig aufgetragen war, stand Bill vor dem Spiegel, der die ganze Wand über den Waschbecken der Herrentoilette einnahm.
    Er hatte nicht so wirklich erwartet, dass Bushido mit seiner Mutter telefonierte.

    Aber diese Obsession hatten scheinbar alle Hip Hopper mit ihren Mamis, konnte das sein? Darum drehte sich doch jeder zweite Song in dem Genre. So bekam er das mit. Und das war auch immer die beste Beleidigung – deine Mutter ist doof, meine ist toll.
    Leicht schmunzelnd trocknete er sich unter dem Lüfter die Hände. Von dem Typen hatte er das nicht erwartet.
    Also er lachte, wenn der ein Mamasöhnchen war.

    „Wer hat denn jetzt noch Probe?“

    Konnte ja nicht sein, dass er hier noch Zeit bekam, sich schick zu machen, wo sie doch selbst dran sein sollten. Folglich war da irgendeiner vor ihnen dran. Da konnte man sich direkt überlegen, ob man zusah oder ob einem das zu langweilig wurde.

    „Den haben wir doch vorhin gesehen, der stand hinter dir.“

    Bill stoppte in seiner Bewegung, sich eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, die ihm heute einfach nicht halten wollte. Hinter ihm?

    „Dieser…Bushido da.“

    Und schon landete seine Hand wieder da, wo sie eben gewesen war und klatschte an seinen Gürtel, bis zu seinem Oberschenkel. Nicht ernsthaft, oder? Wer meinte es schlecht mit ihm? Wer nur?

    Dann kam er doch gar nicht umhin, ihn zu sehen, na toll.

    Staksend wie schon mal heute, eben eiliger, bewegte er sich weiter fort, immer neben dem stämmigen Mann, der ihn eigentlich vor solch einer Situation ebenfalls schützen sollte, bis sie wieder beim eigenen Backstageraum ankamen. Die anderen schienen schon zu warten.

    „Können wir dann los?“ Behutsam wandte sich David an Bill, der nur entschuldigend dreinschaute und nickte. Hatte der es schon wieder so eilig, bis zur Bühne zu kommen? Immer diese Hektik.
    Bill nickte nur, erwiderte nichts weiter, Widerspruch wollte er ja auch nicht leisten.
    Also ging es wieder los.

    Die anderen Kerle schienen weniger sauer auf ihn zu sein, als sich weiter über ihn lustig machen zu wollen. Gut, damit konnte er schon umgehen…
    Zumindest würde er jetzt nicht mehr ausflippen.

    Noch nicht.

    Sie kamen recht schnell in die Halle und es dauerte gar nicht so lange, da konnten sie schon loslegen. Während die Jungs – plus ihre Späße – die Instrumente einstimmten und ausprobierten, stellte Bill sein Mikro in die richtige Position und ließ den Blick schweifen. Er musste sich einfach nur ablenken…dann konnte er die Deppen auch ignorieren.

    Aber was war das da bitte? Sah er da grade richtig…? Nein, nicht schon wieder.

    Bushilein mit versammelter Mannschaft. Und das nicht weit weg auf einigen Sitzplätzen, die für die Prominenten und Nominierten gedacht waren. Wahrscheinlich sogar auf den richtigen Plätzen.

    Und ein starrer interessierter Blick richtete sich auf Bill. Dieser schluckte leicht und trat zwei Schritte umher, nicht wirklich in eine Richtung.
    Dieser Kerl sah ihm auch noch zu! So was Ungehobeltes!

    Wenigstens seine komischen Freunde schienen daran nicht wirklich großes Interesse zu haben. Außer einer, aber den kannte er nicht. Das war gut so und das sollte auch so bleiben…er wollte die alle gar nicht kennen. Am liebsten ja auch Bushilein nicht, denn durch den hatte er sich in seiner eigenen Band zum Vollidiot gemacht. Oder besser er ihn.
    Grummelnd schlug Bill auf sein Mikro, um es zum Piepsen zu bringen und um sich weiter abzulenken.

    Nun hieß es wundervolle Generalprobe abliefern. Mit Playback.
    Würde sicher wieder vollstens loyal erscheinen und sie wie eine echte, nicht gecastete und rockige Band hinstellen.

    Bill hasste die Tontechniker ab genau dem Moment, in dem ihm dies klar wurde.

    „Daviiid?“, rief er also vorwurfsvoll schmollend nach seinem liebsten Lieblingsproduzenten, der auch prompt angelaufen kam und sich direkt vor ihm vor die Bühne stellte.
    „Ja? Gibt es ein Problem mit dem Mikro?“

    Hach, immer darauf bedacht, es seinen Schützlingen recht zu machen, fast so, wie ihre Bodyguards.
    Dann konnte er es ja wohl auch veranlassen, dass sie live spielen durften.
    Bill Blick wurde einen Tick ernster und er hockte sich vor David, der ihn nur abwartend ansah. Die Techniker saßen ihm im Rücken, stimmte ja.

    „Dürfen wir live performen?“
    „Die Frage kommt eindeutig spät.“
    „Wieso?“
    „Dann müssen wir umplanen."
    „Aber für dich dürfte das doch kein Problem darstellen…komm schon!“
    „Aber…“
    „David…!?“
    “Ist ja schon gut.”

    Bill lächelte lieblich und stellte sich wieder hin, zupfte seine Klamotten zurecht, damit er auch einen guten Eindruck erweckte und drehte sich zu den feixenden Jungen um. Die würden es wohl nie lassen.

    „Wir spielen richtig.“

    Mehr brauchte er nicht zu sagen, er wollte sich heute auch gar nicht mehr weiter mit ihnen beschäftigen. Heute war er noch beleidigt, morgen ging es dann wieder.
    Die schienen sich auch nur wenig verdutzt damit abzufinden und stellten wohl Gitarre und Bass ein, Schlagzeug war ja okay so, wie es war. Da musste nur wer den Verstärker leiser stellen.

    Und als David mit nach oben gerecktem Daumen wieder zu ihnen kam, konnte es auch schon losgehen.

    Spielen mussten sie ‚Spring nicht’, also wurde es auch richtig schön dramatisch.
    Bill zumindest steckte seine gesamte Energie und Theatralik in dieses Stück.
    Bushido musste ja auch nichts Falsches von ihm denken und einen noch besseren Eindruck zu gewinnen. Und außerdem sollte er auch die Stimme hören, die aus dem heißgeliebten Mund kam. So.

    Wieso auch immer Bill das wichtig war.
    Wahrscheinlich nur, weil er nicht immer mit Vorurteilen leben wollte.
    Und wenn der Typ schon so offen zusah, dann musste er es ihm zeigen. Pah, war doch gelacht.

    Nach dem Lied stand ihm sogar leicht der Schweiß auf der Stirn, aber es hatte sich gelohnt, er hatte den beeindruckten Gesichtsausdruck des Rappers bemerkt. Und auch seine Kumpels schienen es bemerkt zu haben – bemerkt zu haben, dass diese Band es doch draufhatte. Gut so.

    Ihn keines weiteren Blickes würdigend ging er mit den anderen wieder aus der Halle, nachdem die Besprechung vorbei war.
    Der schaffte es auch wunderbar alleine, ihm auf den Arsch zu glotzen. Obwohl Bill immer noch fand, dass da nicht viel zu sehen war.


    „Also, wenn ihr Penner auch mal ein paar Stunden eher aufsteht, dann können wir baden. Überlegt es euch also.“

    Genau das besprachen sie gerade in ihrer kleinen Diskussionsrunde. Es war nämlich beschlossen wurden, dass sie morgen vor der Verleihung noch mal etwas Freizeit bekommen sollten. Und die war darauf bezogen, dass sie ein Schwimmbad in der Nähe, dass an dem Tag extra für solche Zwecke geöffnet oder viel mehr geschlossen wurde – nämlich für alle Teilnehmer – besuchen konnten.

    Gustav würde damit kein Problem haben, dort vormittags aufzutauchen, aber bei ihnen anderen war das bekanntermaßen so eine Sache. Nur – es drehte sich um kurze Zeit, die sie sonst nur für sich hatten, wenn sie in ihren Hotelzimmern waren.

    „Bin dabei.“, entschied sich Bill, während er sich streckte und in seinen Sitz kuschelte. So eine Fahrt im Van konnte auch gemütlich sein.

    Sofort warf ihm der gesamte ‚Inhalt’ des Wagens verstörte Blick zu, auf die hin er nur grinsen konnte, die Augen kniff er etwas zu, bis er seine Arme wieder senkte und alle anblinzelte.
    „Hab Bock drauf.“

    Und das eigentlich auch nur, weil er sich dann super von einem gewissen perversen Rapper ablenken konnte. Der hatte nämlich sicher kein Interesse, in ein Spaßbad zu fahren und dort zu rutschen, vom Zehn-Meter-Turm zu springen oder mit seinen lieben Freunden Wasserball zu spielen.


    „Nun kommt schon, schwingt mal die Hufe.“, bewegte Bill die anderen gut gelaunt und schob seinen Bruder voran in den Van, wartete auf den gähnenden Georg, den er ebenfalls in das Fahrzeug drängte und bemerkte die verwunderten Blick eines bereits darin sitzenden Gustav nicht, als er sich zu ihnen allen gesellte.

    Es war ein wunderbarer Tag; Sonne, wenn auch vereinzelte Wolken am Himmel waren, keine kreischenden Fans am Hotel und eine Fahrt ins Bad. Er war glücklich über solch schöne Zufälle.

    Also achtete er auch nicht darauf, wie über ihn geredet wurde, wie Tom den Vogel zeigte, indem er auf seine Stirn deutete und bekam auch nicht mit, dass die anderen mit den Schultern zuckten. Ihm wäre es eh schnuppe gewesen, heute würde ein guter Tag werden.

    Am Reiseziel angekommen wunderten sie sich darüber, dass wirklich einige der Promis da waren…aber es war natürlich schon ein Erlebnis, die alle in Bademode herumlaufen zu sehen.

    Sie waren auch schnell umgezogen, sperrten ihr Zeug weg und gingen je mit einem Handtuch und Duschgel, sowie in Badeshorts und Badeschuhen in die Schwimmhalle. Hier hab es aber echt coole Sachen, musste man sagen. Echt alles, von Turm bis Rutsche. Also hatte er recht gehabt.
    Triumphierend ging er voran, suchte für sie alle freie Plätze, die schnell gefunden werden mussten, da sie nicht wenige waren, zählte man ihre beiden Guards hinzu. Mehr brauchten sie hier nicht.
    Es würde sie schon keiner ertränken wollen.

    Als sie ihre Handtücher weggelegt hatten, ging es auch gleich los. Erster Halt war eigentlich alles, was es hier so gab. Sie probierten nicht alles zusammen, waren aber gleichsam fertig, als sie sich wieder trafen.

    „Springen ist absolut geil.“, grinste Georg und zeigte hinter sich, Tom grinste ihm nur entgegen. Ah ja.

    Schon waren die beiden verschwunden. Sie lieferten sich jetzt also ein heißes Duell auf dem Sprungturm. Na das konnte was werden. Da durften die Mädels, die da waren, sicher wieder bewerten.
    Auf jeden Fall würde das deren Ego ungemein stärken, da konnten Bill und Gustav sich auf was gefasst machen.

    Die beiden begaben sich aber erstmal auf ihre Liegen, mussten nicht mal bewacht werden, denn ihre Secus waren gerade den anderen hinterher gelaufen.

    War auch nicht weiter schlimm. Viel schlimmer, war eher eine andere Tatsache…

    Bill grummelte vor sich hin. Hier lief Radio, das über Lautsprecher ausgesendet wurde und aus ebendiesem kam die neueste Musik. Das bedeutete im Moment; ‚Sonnenbankflavour’.
    Na toll, nicht mal davor war er einen Tag lang sicher. Heute Abend musste er es doch eh ertragen, musste das jetzt sein? War echt nicht auszuhalten…

    Und an sich wäre das ja auch nicht das tragischste gewesen, hätte es ihn wenig später nicht fast von seiner Liege gehauen. Da war eine allzu bekannte Stimme im Anmarsch. Und das nicht im Radio.

    Erschrocken richtete er sich auf und starrte Bushido entgegen, der mit einigen seiner wunderbar braungebrannten – er war es nicht weniger – und muskelbepackten – das war er ebenso – Homies angelaufen kam. Natürlich im Triumph, das gerade ein Song von ihm lief.
    Die lachten, feierten und blödelten schon wieder so dumm rum.

    Und noch eh Gustav fragen konnte, was los war, war Bill auch schon mit seinem Handtuch verschwunden, um sich das nicht länger anzutun. Gleich würde er nämlich sicher wieder angestarrt werden und dieses Bedürfnis hatte er einfach nicht. Nein, das hatte er nicht nötig!
    Er wollte ein für alle Mal klarstellen, dass er nichts mit diesem Rapper zu tun haben würde – niemals. Und das ging eben am besten so. Wenigstens gab es diesmal keinen dummen Spruch von den Jungs, der einzige Lichtblick.
    Seufzend ging er weiter, wenn auch nicht mehr ganz so schnell.

    Wo war er eigentlich?

    Verwirrt blickte Bill sich um, lief immer langsamer, bis er zum Stillstand kam. Hm, also laut den Schildern, die hier so verteilt waren, führte dieser Weg nach links zur Liegewiese draußen, nach rechts führte er Richtung Sauna.
    Ui, also…draußen war sicher tabu, vielleicht gab es da Schaulustige.

    Neugierig lief er also zum Saunabereich und merkte schnell, dass es hier ziemlich leer war.

    Bald hatte er sich in einen Auskleideraum eingesperrt, die Shorts ausgezogen und sich sein weiches schwarzes Handtuch eingewickelt, immer darauf bedacht, dass es ihm nicht von der dünnen Hüfte rutschte.
    Die Haare band er sich neu zusammen und ein paar der kurzen Strähnen wurden stylisch herausgezupft. Selbst, wenn da keiner war, wollte er doch gut aussehen.

    Aus dem Raum staksend suchte er sich eine gute Temperatur in einer der Kabinen und blieb dann in der, die ihm nicht zu heiß und nicht zu kalt war. So konnte er ein bisschen dösen und nicht so viel nachdenken, das war eh nicht gut für sein armes Köpfchen.

    Luft auspustend setzte er sich in einer der Saunen in eine Ecke, das Handtuch unter sich und seine Blöße verdeckend. Nur für den Fall, dass da doch wer hinzukam.

    Wirklich lange musste es auch nicht gewesen sein, wie er da so gesessen hatte, da hörte er die Tür, achtete aber noch nicht weiter darauf.
    Nur, dass ein merkwürdiger Blick auf ihm ruhte, dann aber wieder verschwand und das sehr oft wiederholte, störte ihn.

    Gerade wollte er ansetzen, etwas zu sagen, als er auch die Augen öffnete und ein hohes Quieken von sich gab.

    Hastig das Handtuch über alles, was es zu verdecken gab, zerrend und die Hände auf eben diese Stelle drückend starrte er in ein Paar braune Augen, die sich aber schleunigst abwenden wollten. Erwies sich als schwierig.

    Das durfte doch echt nicht wahr sein!
    Erst lief sein Song, dann kam er selbst noch und nun verfolgte er ihn!
    Das grenzte an Belästigung!
    Und grinsen tat dieser Blödmann auch noch!

    Bill wurde einen Tick mehr rot, als man es von der Hitze meist wurde und starrte nach unten, auf seine Füße. Gerade merkte er, dass er begann, noch mehr zu schwitzen…wenn auch nur Wasser, als er ein Zischen hörte.
    Unsicher sah er auf und merkte noch, wie der Typ die Kelle weglegte, mit der er neu aufgegossen hatte.

    Schnaufend nahm Bill es zur Kenntnis, sagte aber nichts. Der wagte es echt, einfach heißer zu wer…es hier drin noch heißer zu machen. Oh Gott, langsam setzte ihm die Hitze zu, bei solchen Gedanken…

    Diesmal drang ein amüsiertes Geräusch an sein Ohr, er blickte wesentlich skeptischer als eben noch auf.

    Lachte der Typ hier über ihn?
    Bushido wagte es, über ihn zu lachen…?

    Grummelnd ignorierte Bill es und erwiderte nun stur den Blick, der ihm geschickt wurde. Er würde das schon durchhalten. Auch, wenn diese Blicke ihn wahnsinnig machten.

    Einzelne Schweißtropfen rannen ihm von der Stirn bis zu seinem Kinn, tropften auf seine Brust und perlten weiter bis über seinen Bauch und in sein Handtuch.
    Seinem Gegenüber ging es nicht anders…bei dem sah das aber sicher besser aus…
    Über sich selbst in höchstem Maße schockiert blinzelte Bill, wegsehen aber war nicht drin. Er wollte standhaft bleiben! So!
    Diese Ausrufezeichen regten ihn echt mal auf…

    Wasserdampf trat zwischen den erhitzten Steinen hervor und verhüllte sie beide in feinen Dunst, aber sie blickten sich durch diesen hindurch weiter an.
    Bushilein schien ihn auf jeden Fall genau abzutasten mit seinen Augen und Bill wollte nicht aufgeben, so auszusehen, als wäre ihm das gleichgültig.

    Dieser Ehrgeiz schien allerdings brechen zu wollen, als Bushido den Blick fast abwandte, um zu grinsen, es dann aber doch unterließ.
    Der Geduldsfaden riss und brachte Bill dazu, wegzusehen, sich fassen zu wollen und dann wieder zurückzuschauen.

    So ging es weiter, vielleicht noch eins, zwei Minuten, bis sich wieder etwas tat. Der wollte doch nicht wirklich sein Handtuch unter sich legen, oder?
    Ungläubig sah Bill zu, wie Bushido den Knoten aus dem weißen Stoff löste und es langsam auseinander zog, sein Blick ging allerdings eilig und dennoch unwillig in eine andere Richtung. Sein Augenmerk wollte aber zurückschnippen. Er erlaubte es nicht.

    Als ein erleichtertes Seufzen zu hören war und er aus den Augenwinkeln heraus sah, wie der Rapper sich zurücklehnte, hielt er es doch nicht mehr aus.

    Zu allem bisherigen Übel machte der auch noch so was! Provozierend bis zum Äußersten!

    Bill stand mit einem Ruck auf, das Handtuch immer vor sich haltend und es sich schnell umbindend, darauf bedacht, ihn nicht wieder anzusehen. Eiligst ging er die sieben Schritte zur Glastür und riss sie auf, um den Typen dort alleine zu lassen.

    Alleine, von Schweiß glänzend wie in Öl gebraten und echt dunkel gebräunt, die Beine so ausgestreckt, dass man mehr sah, als man vielleicht sollte – wollte! – und auf seinem sich von ihm abhebenden weißen Handtuch sitzend, die Arme auf die Bank hinter sich und den Kopf in den Nacken gelegt, weiterhin eingehüllt in den Nebel, im schummrigen orangefarbenen Licht…

    Gott, dieses Bild wurde er nie wieder los. Was dachte der sich nur?

    Ohne noch irgendwo zu halten zog Bill sich seine Shorts wieder an und ging nach draußen, wieder zu ihren Liegen, wo Gustav nicht wirklich zu sehen war. Die machten sicher alle was zusammen.
    Bushidos Freunde waren auch weg, sehr gut.
    Bill legte sich noch einen Augenblick hin. Genau über seinem Platz schien durch da Glasdach die Sonne herein, wie herrlich…


    Als er die Augen wieder öffnete, schien es schon etwas später zu sein. Zumindest stand die Sonne an einem anderen Punkt. Er richtete sich auf und sofort griff er sich an den pochenden Kopf.

    Irgendwie war ihm seltsam schwummrig.

    Sich aufrappelnd blickte er sich nach den anderen um, fand sie bald im Whirlpool sitzend und labernd.
    „Leute? Ich glaube, ich werd’ schon mal abhauen…wir sehen uns später.“
    Mehr musste er nicht sagen, die anderen hatten ihm zugehört und genickt. Also verschwand er wieder von dort und machte sich auf den Weg zum Café, um wenigstens noch einen Schluck zu trinken.

    Vielleicht ging es ihm dann auch besser…

    Blinzelnd bewegte er sich weiter geradeaus, aber als er seinen Blick anhob, machte er sofort wieder Kehrt. Jetzt standen da ehrlich zwei dieser Hopper an. Konnte nicht wahr sein – schnappten die einem alles weg?

    Gut, dann ging er eben gleich raus. Bald kam auch sicher Saki nach, oder aber der war schon draußen und wartete. Drinnen war nämlich nur noch Tobi gewesen, ein paar Bahnen schwimmend.
    Und wie es ausgesehen hatte, war das sein kleines Training für zwischendurch gewesen.

    Nun steuerte Bill also auf den Duschraum zu. Er wollte ja nicht nach Chlor stinken. Auch, wenn er selbst den Geruch manchmal mochte…

    Als er erneut den Blick hob, aus reiner Vorsicht, erblickte er, es konnte ja nicht anders kommen, seinen persönlichen Lieblingsfeind. Der aber schien ihn nicht bemerkt zu haben. Kein Wunder, er lief hinter ihm…

    Aber…

    Nein, der war doch jetzt nicht wirklich in die Dusche verschwunden, oder? Das konnte er Bill doch nicht antun. Wie sollte er da noch…
    Nein. Nein! Nein – er würde nicht da rein gehen.
    Er würde einfach hier warten, bis Bushido wieder aus dem Bad kam.
    Aber wieso, um Himmels Willen, bewegten sich seine Beine dann schon Richtung Duschraum!?

    Widerwillig – das war er seltsam oft, wenn es um diesen Mann ging – schlürfte er weiter, bis zu der schweren Tür, die in den Duschbereich führte. Dazwischen lag noch ein Gang, sodass man die Leute nicht direkt dabei beobachten konnte, sondern erst um eine Ecke gehen musste, um dorthin zu gelangen.
    Diese ging er nur langsam, hing sein Handtuch an einen Haken und wickelte sein Duschgel daraus hervor, um sich so unsicher wie lange nicht mehr – das war er auch oft in letzter Zeit – weiter durch den Gang zu bewegen.
    Und der kam ihm unendlich kurz vor.

    Vorsichtig lugte er um die geflieste Ecke der Trennwand und erhaschte tatsächlich einen Blick auf Bushido.

    Der stand da in seinen Badeshorts, diesmal in einem dunkelgrauen Armystil und bis über die Knie gehend, aber natürlich oben ohne. Seine Badeschuhe übrigens waren schwarz. Passte echt zu ihm, musste man sich eingestehen.
    Das Duschgel, das er da benutzte, roch wirklich mal sehr…man konnte nicht sagen, ob es übertrieben war, aber es roch gut.

    Bill schnupperte noch einen Moment, sah zu, wie das Gel von der Hand auf die Arme verteilt wurde.
    Ihm stieg der Duft von Moschus in die Nase, aber wie gesagt, nicht zu stark. Irgendwie frisch…war echt seltsam…

    Angenehm seltsam.

    Unruhig entschloss er sich, einfach auch dort rein zu gehen. Sprach auch nichts dagegen. Der Typ hatte sich nicht ausgezogen und er selbst hatte das ebenso wenig vor. Er wollte nur kurz duschen, dann rausgehen, sich abtrocknen und umziehen und weg war er. Dann sahen sie sich bis heute Abend nicht wieder…

    Das Problem war nur, wie Bill schmerzlich feststellen musste, dass auf jeder Seite des Raumes grade mal vier Duschen waren. Und der stand unter der dritten. Das hieß, nur eine war zwischen ihnen.
    Klar, er hätte eine auf der anderen Seite nehmen können, aber die war zu weit weg vom Ausgang. Und ja, er hatte Schiss.
    Lautlos seufzend stellte er sich unter den Duschkopf und drückte auf einen kleinen Schalter, der vor ihm in der Wand eingebracht war. Sofort prasselte ziemlich warmes Wasser auf ihn nieder.

    Er ignorierte die Blicke wieder und nahm sich seine Flasche, die er neben sich auf den Boden hatte stellen müssen, wobei er leicht zur Seite schwankte. Ui, was war denn das…?
    Egal, er machte mal besser weiter.

    Die Flasche war schon offen und ihm stieg der feine Kokosduft entgegen, legte sich um ihn und nahm ihn voll ein. Hm, er mochte das. Er roch gerne danach.

    Sich auch etwas auf die Hand machend – das Wasser war schon wieder ausgegangen – blickte er starr zur weißen Wand vor sich und cremte sich dann langsam ein, bis das Shampoo schließlich schäumte. Sofort roch man es, sicher im ganzen Raum und bis nach draußen.
    Irgendwie so sehr, dass es fürchterliche Kopfschmerzen bereitete. Bill zumindest.

    Wieder schwankte er ein wenig, diesmal nach vorne und stützte sich an der Wand ab. Was war denn los?

    Er war doch schon fast fertig, fehlte nur noch sein Bauch…dann hatte er alles eingeseift. Konnte ja nicht so schwer sein…
    Als er sich wieder von der Wand lösen wollte, griff er sich an den Kopf und das Pochen wurde schlimmer.
    Wieder schwankte er und eh er stolperte, spürte er nur noch einen Arm, der sich um seinen Oberkörper schlang, um ihn festzuhalten. Er sank ihm widerstandslos entgegen.
    Die Stimme, die da zu ihm sprach, verstand er nicht, aber das war egal. Er war nicht umgefallen, aber er fühlte sich so.
    Eine Hand fühlte seine Stirn, dann senkte sie sich wieder und schien den Schalter zu suchen.
    Die Hand des um ihn geschlungenen Arms kraulte seinen Bauch leicht und seifte ihn so etwas weiter ein. Schön…

    „Du warst vorhin nach der Sauna nicht im Eisbad, deswegen ist dein Kreislauf durch’nander.“

    Jetzt verstand er die Stimme langsam wieder, aber auch nur, weil sie nahe an seinem Ohr war. Langsam schien das Pochen wieder verschwinden zu wollen.

    Und es wurde durch eine eher plötzlich kommende Sache angetrieben.

    Laut schnappte Bill nach Luft, als ihn eiskaltes Wasser traf. Überall hin. Auf den Kopf, in den Nacken, auf die Brust, den ganzen Oberkörper, durch die Shorts, die Beine runter… Er riss die Augen auf, konnte aber noch nicht reagieren.
    Konnte nichts sagen, als ihm das Shampoo abgewaschen wurde und er noch immer in den fremden Armen lag.

    Nachdem alles beseitigt und das Wasser ausgestellt war, musste er einen Moment so bleiben und sich zurechtfinden. Aber das klappte recht schnell. Er blinzelte und sah sich um, spürte den Arm noch um sich.

    „Geht’s dir wieder gut? Noch schwindelig?“, fragte ihn die allzu bekannte Stimme und er zuckte zusammen. Wieso war die ihm so nah? Wieso war der ihm so nah? Und wieso hielt er ihn so im Arm?
    Eilig hob er den Kopf und blickte direkt in die brauen Augen, die er auch vorhin schon gesehen hatte. Die ihn vorhin begafft hatten. Nun schauten sie anders drein.

    Für ein paar Sekunden war er noch stumm, blieb so in den eigentlich starken Armen hängen, riss sich aber mit einem Mal los, als sich eine fremde Hand bewegte, um sich ihm auf den Arm zu legen und darüber zu streichen.
    Tiefrot drehte er sich zu Bushido um und sah ihn wütend an.

    “Fass mich ja nicht noch mal an! Du bist so…argh…!“, rief er aus und konnte es irgendwie doch nicht übers Herz bringen, ihn als Perversen abzustempeln.

    Schnell eilte er hinaus, riss das Handtuch vom Haken und war schon nach draußen verschwunden. Nur sein Duschgel hatte er in der Hektik vergessen.
    Das wurde aber schon von jemand anders an sich genommen. Immerhin musste Bill es wiederkriegen…das roch aber auch toll…

    Langsam verflog der Duft und wieder roch es frisch hier drinnen. Eine Mischung. Das hatte was.


    Bill war in Lichtgeschwindigkeit fertig geworden und war nach draußen zu seinem Bodyguard gehastet, der ihn auch schnellstmöglich wieder ins Hotel bringen wollte, als er leichtes Fieber feststellte.
    Also war da doch ein bisschen Sorge bei der Sache eben gewesen…? Bill wurde unsicher, mal wieder.

    Aber nein, so dachte der doch gar nicht, der doch nicht!

    Wehe, dieser Kerl kam ihm noch einmal zu nahe …dann setzte es echt was!



    Re: Butterfly

    xXNamidaXx - 19.05.2007, 14:29


    Oh Mein Gott xD
    der part war ja vielleicht mal sowas von geil
    xDD bushido ist überall ^^
    aber in der dusche fand ichs angemessen
    und total cute ^^
    bill solls sich endlich eingestehen *lol*

    supi part ;) mimo



    Re: Butterfly

    Sekskeks - 19.05.2007, 16:01


    wahihiiii <3

    immer wart ich drauf dass endlich mal wieder irgendwo billxbushido vorkommt.. aii wie toll *_*

    und ich mag den schreibstil, und storyline auch, und das pairing ja sowieso.. und ich weiß auch nicht warum ich das jetzt erst entdecke hier^^ und die teile sind schön lang, so mag ich das =)

    wie gesagt, alles toll :D



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 16.07.2007, 08:54


    Achtung!

    Bin ab Dienstag für zwei Wochen im Urlaub. So lange wird es hier also keine Kapitel geben.
    Wenn ich wieder da bin, geht es aber wie gewohnt weiter!



    Re: Butterfly

    AmyLeeBabe - 16.07.2007, 10:33


    aaaaaaaaaah.
    Wie geil :shock:
    Das ist ... das find ich richtig geil.
    Nicht nur das Uebliche TxB,
    Bill verliebt sich in Tom,
    Tom nicht in ihn,
    Bill wird derpressiv und versucht
    sich umzubringen und waehrenddessen
    merkt Tom, dass er sich in Bill verliebt.
    Ich find das toll :]
    Schade, dass ich das nicht frueher
    entdeckt hab ._.'


    Zitat: Scheiße, war das Bushilein? Nicht wirklich…oder?

    Das denk ich auch immer, wenn ich den Fernseher anmache xD
    -hust- ; nein, dass denk ich nur bei "Sidolein".

    Wie gesagt, ich find die FF toll.
    Bloed, dass du jetzt fuer 2 Wochen
    nichts mehr postest ._.'
    Egal.
    LG ; Jojo ~



    Re: Butterfly

    Kitty-TH - 16.07.2007, 13:11


    Wuah!
    Also ich hab die FF jetz auch ma entdeckt und
    wow,die is ja ma richtig geil^^
    Bill & Bushido einfach geiles Pairing!
    Und dein Schreibstil dazu, macht alles perfekt XD
    Nee also ehrlich, ioch find die FF einfach richtig geil bis jetz!
    Und du schreibst auch immer ziemlich lange Kapis
    des is supi^^
    Dann wünsch ich dir erst mal viel Spaß im Urlaub
    und ich freu mich dann shcon mal drauf, wenns weitergeht !!!

    LG Kitty



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 02.08.2007, 16:33


    Hey, danke für die lieben Kommis! ^^ Ich freue mich wie gesagt immer über Leute, die das Pair auch mögen. <3

    Habe im Urlaub sogar was geschafft und jetzt schon ein bissl was angesammelt, auch an anderen BB-Stories. Hoffe ja, dafür wird sich auch der eine oder andere begeistern können. xD *Werbung mach*
    Zudem wird es ab jetzt eventuell schneller weitergehen als alle zwei Monate oder so - sind ja auch Ferien und ich hab wieder etwas Kreativität gesammelt. ^^

    Erstmal geht es aber hier weiter, viel Spaß beim Lesen wünsche ich. ^^
    Tüdelü~...


    PS: Das Kapitel war zu lang, musste es zweiteilen. *lach*
    _________________________


    Hey, give me the mic!


    Bis zum späten Nachmittag hin hatte Bill sich ausruhen müssen.
    Immer wieder kam Saki.
    Und dann wiederholte sich dessen Aktion:

    Stirn fühlen, Fieber messen, Bill für zu schwach zum Rumlaufen erklären, ihn auf ein Bett oder eine Couch zwingen und ihn dann nach Strich und Faden bedienen.

    Letzteres war allerdings auch schon unspannend. Zumindest dann, wenn man keine Wünsche mehr offen hatte, außer seine Ruhe.

    Und dabei hatte er das nicht mal mehr nötig.

    38,2°C.

    SO hoch war das doch echt nicht. Bill konnte echt nicht sagen, wieso das alles so tragisch sein sollte. Und das nur wegen diesem Idiot…tz.

    Na ja, bis heute Abend war das wieder gut und dann konnte er sich zusammen mit den anderen den Preis abholen – wenn sie ihn denn bekamen.
    Es gab echt so viele andere total großartige Künstler und die hatten das doch alle verdient, zu gewinnen.

    Seufzend drehte Bill sich mit dem Gesicht zur Sofalehne und schloss die Augen einen Moment. Er konnte nur für sie hoffen.

    In dem Augenblick, in dem er schon wieder abdriftete und fast eingeschlafen war, ging die Tür erneut auf und jemand schien einfach mal wieder nach ihm sehen zu wollen.
    Wie immer steckte derjenige seinen Kopf durch die Tür, lugte herein, dachte sich, Bill schlief und kam dann einfach reingedackelt, um ihn vielleicht zum Fiebermessen zu kriegen. Als könne er sich in dem Zustand nicht wehren!

    Grummelig wandte Bill sich erneut um und blinzelte seinem herzallerliebsten Bruder entgegen, der durch den Raum geschlürft und sich direkt vor ihm niedergelassen hatte.

    Er schaute ihn mit größer werdenden Augen an und tatschte ihm dann auf die Stirn.

    „Nur nicht zu sanft.“, zischte Bill, kniff die Augen im Gegensatz dazu zusammen und stieß Toms Hand weg. Der brummte nur.

    „Du bist ganz rot.“

    Na der hörte sich aber aufgeregt an – so tragisch war es ja nun keinesfalls.

    „So’n Quark.“
    „Mein Ernst.“
    „Dann lasst mich halt endlich mal schlafen!“

    Triumphierend richtete Tom sich wieder auf, verschränkte die Arme und grinste schief. Bill sah ihn argwöhnisch an.

    „Du gibst es also zu?“ Daher wehte der Wind also! Tzz, er hatte es doch geahnt. Aber momentan konnte er nur wenig darüber nachdenken. Wieso, das wusste er auch nicht genau. Okay, er wusste es, aber er gab hier gar nichts zu.

    „Was denn bitte?“
    Und damit hatte der Schwarzhaarige sich wieder umgedreht und vergrub sich unter der Decke, die Saki ihm aufgedrängt hatte.
    „Hau ab…“

    „Das werde ich den anderen sagen.“, trällerte Tom und sein Grinsen war herauszuhören. Klar, er war besorgt, wie Bill es ihm gegenüber auch gewesen wäre, aber das zeigte er jetzt nicht so. Wahrscheinlich tat er das erst, wenn noch was passierte.
    Aber wehe, er stellte dieses ‚Nichts‘, an was Bill litt, schlimmer dar, als es war – am Ende durfte Bill nicht mit zur Verleihung. Nee, da spielte er nicht mit.


    Es mussten vielleicht zwanzig bis dreißig Minuten gewesen sein, die er geschlafen hatte und in denen ihn mal keiner gestört hatte. Tom hatte er schon gar nicht mehr rausgehen hören. Mensch, da war er aber schnell weg gewesen.
    Kannte er von sich nur, wenn er richtig müde war, dabei waren die letzten Tage – mit Ausnahme dieser gewissen ‚Zusammentreffen‘ – eher ruhig zugegangen.
    Na ja, lag wohl an dem Stress an sich.

    Zumindest jetzt fühlte er sich ausgeruht.

    Sich streckend zog er die Decke weg und erhob sich dann eilig, damit er nach den anderen sehen konnte. Und sofort schmerzte ihm der Kopf höllisch und er sank wieder nach hinten, hielt sich erstmal den Kopf.
    „Mist.“

    Ach, das ging schon. Das Fieber war anscheinend runtergegangen, wenn nicht sogar ganz verschwunden. Er hatte sich eben nur zu schnell bewegt.

    Noch einmal, betont langsamer, setzte Bill sich auf und schaute nach seinen Schuhen. Gut, wenigstens standen die noch direkt…am anderen Ende des Raums? Wer war denn auf die Idee gekommen…?

    „Saki…“, fauchte Bill vor sich hin und knirschte leicht mit den Zähnen. Das war Absicht gewesen, weil der wusste, wie faul Bill sein konnte. Dem war klar gewesen, dass Bill sich nur schwer erheben würde, um sich die Dinger anzuziehen. Ha, na jetzt würde er ihm eins auswischen und da rüber gehen, wäre doch gelacht!
    „Von wegen…“

    So was hielt ihn doch jetzt nicht auf!

    Stumm stand er auf, hielt sich sicherheitshalber noch an der Couch fest, ging gemächlich durch den Raum.
    Er hatte echt viel gelegen, nun ging es ihm im Kopf rum. Super…hoffentlich konnte er dann den Kajal ordentlich auftragen und sah nicht auch noch schräg. Spätestens dann hatte er seinen Bodyguard für heute nicht mehr lieb.
    Aber erstmal musste er sich dann andere Klamotten anziehen, mit denen war das schon nicht mehr schön. Bäh…
    Zum Glück hatte er sich alles eingepackt.

    „Na also.“, grinste er erfreut, als er vor seinen Schuhen stand, beugte sich runter und wollte sie erstmal hochnehmen, aber sofort wurde ihm wieder komisch im Kopf. Er hielt sich an der Wand fest, blinzelte einige Male und richtete sich mit den Tretern in der Hand wieder auf.

    „Alles okay…gut…“, beruhigte er sich selbst, atmete durch und drehte sich um, schaute sich nach einem geeigneten Platz zum Hinsetzen und Anziehen um.
    Gute zwei Meter von ihm weg stand ein Sessel – supi!

    Er machte sich schnell auf dahin und ließ sich seufzend hinein sinken, schaffte es sogar relativ gut und zügig, sich die Schuhe anzuziehen und erhob sich dann wieder, schlürfte ur Tür und ging nun auch mal raus. Viel Betrieb war noch nicht, nur selten kam jemand von der Veranstaltung vorbei.
    Na dann konnte er ja getrost nach den anderen gucken gehen.

    Vor sich hin pfeifend lief er den grauen Gang entlang, aber weit musste er gar nicht gehen, hörte schon die Stimmen der anderen.

    Nun eher still ging er zu einer graublauen Kunststofftür, griff nach dem Knauf und drehte ihn langsam herum, öffnete die Tür und trat dann ein.
    Er schaute nicht lange hinein, sondern trat gleich in den Raum. Schien wohl der richtige Backstagebereich für die Band zu sein.
    Und die schienen sich auch alle wunderbar sorgenfrei ohne ihn unterhalten zu können. Dann war ja auch alles bestens.

    „Hi.“

    Zuerst blickten – wen wunderte es? – sein Zwilling und Sklave Nummer Zwei alias Bodyguard auf, beteiligten sich nicht mehr viel am Gespräch, eigentlich so gar nicht mehr.

    „Du solltest doch liegen bleiben!“
    „Hast du wenigstens geschlafen?“
    „Wir messen gleich noch mal Fieber.“

    Bill schloss angespannt die Augen und hob abwehrend die Hände.
    „Es. Geht. Mir. Gut.“

    Unsicher/skeptisch sahen ihn die beiden an, die anderen taten es ihnen gleich.

    „Sicher?“
    „Ganz sicher.“
    „Hm…“

    Na, Gustav machte sich auch Sorgen? Immerhin vom Kartenspiel, an welchem er sich gegen Georg versuchte, hatte er aufgeschaut. Das war mal lieb. Letzterer starrte nämlich wieder konzentriert auf die abgelegten Karten vor sich.

    „Konnten wir nicht einfach Mau-Mau spielen? Nee, es musste natürlich Rommé sein…“

    David fluchte wieder so vor sich hin, nachdem er auch den Blick wieder von Bill abgewandt hatte. Toll.

    „Hab Durst.“
    Seufzend strich Bill sich über die Augenlider, viel ‚Schminke‘ hatte er ja grade nicht drauf. Er suchte sich einen Platz und ließ sich schlussendlich neben Tom nieder, lehnte sich an ihn, da es sonst nirgends Gelegenheit dazu gab.
    „Bekommst gleich was.“ Saki richtete sich gerade grummelnd die Krawatte. Hatten die sich also alle schon schön umgezogen, wie nett. Dann war sicher nicht mehr viel Zeit bis zur Show.
    Der Bodyguard war heute gar nicht so gut gelaunt. Vielleicht lag es daran, dass Tobi grade nicht da war? Der hatte nicht unbedingt mit hierher gemusst, sonst ja auch nicht. Trotzdem würden sie sich bis zur Aftershowparty sicher abwechseln. Dann wartete Saki nämlich im Hotel auf sie, würde ihnen wie immer eine Standpauke halten, weil Tobi sie hatte länger machen lassen. Der war da lockerer.
    Aber so war es ja oft genug.

    An sich machten die beiden aber immer irgendwelchen Mist zusammen. Dann war Stimmung angesagt. Egal, heute war Bill eh nicht dazu aufgelegt.

    Entweder er dachte nach oder hatte Kopfweh davon, da wollte er nicht noch lachen.

    „Jaja…“

    Bill seufzte abermals und schaute sich intensiv und höchst gelangweilt in dem tristen Raum um. Sah aus wie sonst auch, aber viel mussten sie sich ja auch nicht leisten. War schließlich nur ein Kurzaufenthalt hier.

    „Ich bring‘ dir schon was.“

    David bekam das aber auch schnell mit, wohl, weil er das Spiel nicht mochte, dass Georg und Gustav mit ihm spielten.
    Tom war schon lange abgedriftet, hörte Musik, Saki bekam die Krawatte einfach nicht gerichtet.

    Der Produzent stand auf, ging zu dem langen weißen Tisch, den sie im Raum stehen hatten, worauf ein bisschen Essen und ein paar Flaschen Wasser standen, schenkte Bill was ein und tapste dann brav zu ihm, reichte es ihm.

    Zuckersüß lächelte Bill und nahm es ihm dankend ab, trank erstmal. Das tat gut, auch, wenn es Wasser war. Stinknormales Wasser.

    David lächelte zurück, blickte etwas müde drein, wie immer eben und setzte sich wieder. So ein paar Sklaven waren was Feines.
    Bill war ja auch nett zu ihnen allen, natürlich.

    Er trank schnell aus, stellte das fast leere Glas zur Seite, auf den kleinen Tisch, der zwischen Couch und Stühlen stand und auf welchem gerade mal die Karten Platz fanden. Nun stand es gerade auf dem Herz König.

    Bill betrachtete ihn nachdenklich. König…ihm fiel dazu einfach zu viel ein. Und doch nur eins…

    Er vernahm ein weiteres Fluchen, diesmal allerdings von Saki, der genervt an dem Stück Stoff um seinen Hals zerrte.
    Na, wieso klappte denn das heute nicht? Hatte er etwa so schlechte Laune? Mensch…
    Irgendwas auf Polnisch war zu hören, was Bill kannte aber nicht verstand und wovon er immer wieder grinsen musste.

    Kopfschüttelnd löste er sich von Tom, stand auf und begab sich zu dem großen Guard, stützte die Hände in die Hüften, der Größere nickte nur resigniert.
    Summend band Bill ihm also die Krawatte, bekam einen seltsam Blick im Nacken mit, konnte ihn allerdings nicht deuten und kümmerte sich auch lieber nicht weiter darum.

    ‚Wer weiß.‘

    Schulterzuckend strich er das Teil glatt, klopfte Saki auf die Brust. „So.“

    „Danke.“, brummte der und nickte wieder, während Bill abwinkend wieder auf seinen neuen alten Platz ging.
    „Wo sind meine Sachen?“
    „Tasche, links von dir.“

    Er griff danach, suchte sich alles zusammen und erhob sich dann erneut, um sich erstmal von den alten Klamotten zu befreien…



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 02.08.2007, 16:41


    Hibbelig wie immer, es würde sich wohl nie ändern, ließen sie sich zu ihren Plätzen führen. Die anderen schienen sie schon zu kennen, sicher hatten sie sich vorher schon mal alles ohne Bill angesehen. Der selbst war total aufgeregt.
    So was setzte aber auch immer ein bisschen später ein…mäh.

    „Bitte, Platz Vier bis Neun.“

    Als die Techniktante abgezogen war, ließen sie sich alle schon mal nieder, erst David, dann Tom, Gustav, Georg, Bill und vorne, fast am Gang, Saki.

    Jetzt hieß es warten.

    Der Saal füllte sich langsam aber sicher, auch die Zuschauer unten vor der Bühne wurden eingelassen. Das Kreischen hielt Einzug. Heute fühlte Bill sich damit gar nicht wohl, sein Kopf tat einfach weh.

    Immer mal wieder erkundigte sich einer der anderen nach ihm, aber das ging schon alles noch.

    Es dauerte eh nicht lange, da wurde Bill mit etwas ganz anderen abgelenkt:

    „Buuushiiiidooooo!!!“, drang es laut von unten zu ihren Rängen herauf. Anscheinend gab es auch genug Fans von dem Kerl hier…und das hieß auch…oh Gott.

    Schaudernd wandte Bill sich um, erst nach rechts, aber da war nichts, nur tuschelnde Bandkollegen – er hatte es geahnt, gewusst, verdammt – und sofort schnellte sein Blick in die andere Richtung.
    Da war er, wieder umringt von einer nicht grade kleinen Gruppe anderer Männer, alle suchten sie sich ihre Plätze, fanden sich schließlich ein und machten es sich bequem. Und das gerade mal einen vielleicht drei Meter breiten Gang von ihm entfernt. Perfekt.

    Gerade so konnte er noch abscannen, wie weit genau Bushido eigentlich von ihm weg saß. Er unterhielt sich mit einem seiner Kumpels, wer das war, wusste Bill noch immer nicht. Aber schon ging das Augenmerk von beiden genau in die Richtung des Sängers, der sich nur so schnell wie möglich abwenden konnte und ein wenig rot wurde. Diesmal aber nicht wegen dem Fieber.

    „Noch zehn Minuten.“, meinte Georg freudig, Bill konnte nur schwach lächeln.


    Okay, die Show hatte begonnen, es hatte erste Auftritte und Verleihungen gegeben. Und nicht ein einziges Mal hatte Bill sich darauf konzentrieren können!

    Dieser Blick in seinem Nacken, diesmal ein allzu deutlicher und ausdrucksstarker wollte sich einfach nicht von ihm abwenden.
    Manchmal hasste er so was wirklich. Aber was konnte er jetzt schon dagegen tun? Ja wohl – nichts. Mist aber auch.

    Am besten konterte er einfach, gleich würde sich die Möglichkeit bieten. Sie hatten den übernächsten Auftritt und das hieß, sie mussten sich auf den Weg machen.
    Saki ging vor, Bill ließ die anderen erstmal an sich vorbei und bewegte sich dann so geschmeidig es ging die Treppen zum Bühnenaufgang hinauf, sich leicht lächelnd umschauend, als beteilige er sich an dem Gespräch von Gustav und David, die direkt vor ihm waren, sein Blick fiel auf die Männergruppe, die rechts von ihm saß. Die meisten warfen ihm verstohlene Blicke zu, manche interessiert, aber einzig einer war offen.

    Für vielleicht zwei Sekunden fing Bill Bushidos Blick ein, hatte wieder sein süßestes Gesicht aufgesetzt und hielt beinahe den Atem an, als die Augen ihn immer intensiver betrachten zu schienen.

    „Los jetzt.“, hörte er seinen Bruder zischen, der ihn mit sich zog, als sie schon den altbekannten Gang wieder entlangliefen. Das hatte schon keiner mehr sehen können. Auch Bushido nicht.

    Dieser Blick eben…was war das gewesen?

    Interesse, Abschätzung, Sorge. Irgendwie hatte er das alles bemerkt, aber vielleicht…nein, wahrscheinlich bildete er sich das einfach ein. Wäre auch zu dumm.


    „Werbung, noch zehn…neun…“

    Das Stichwort war gefallen, sie liefen durch die Dunkelheit auf die Bühne. Bis eben hatten sie in einer Ecke, zur Bühne hin, warten müssen, hatten sich geduldig die Moderation angehört und waren immer hibbeliger geworden. Aber jetzt endlich ging es los.

    Links von ihnen ertönte lautes Jubeln, Kreischen, nur wenige Buhrufe. Und Bill konnte sehen, dass die Mädels, die vorhin auch nach dem Rapper geschrien hatten, jetzt nach ihm selbst riefen.
    Wie seltsam…er konnte nur den Kopf schütteln.

    Sie brachten sich alle in Position, gaben sich gegenseitig die letzten Anweisungen und schon wurden sie angesagt, das Licht ging an, überflutete sie, ließ sie alle hochgestreckten Hände sehen, das Publikum wurde immer lauter.
    Diesmal ging es live ab und die Jungs hatten schon begonnen zu spielen, Bill bereitete sich vor, poste ein wenig für die Fotos, setzte seinen unnahbaren Blick auf und wippte zum Takt mit dem Fuß.
    Seine Kopfschmerzen waren vergessen…


    Nach dem Auftritt waren sie alle wieder total geflasht, konnten nur darüber schwärmen, wie sie alle abgegangen waren, wie alle Leute abgegangen waren.
    Zumindest die anderen taten das.

    Bill war noch tiefer in Gedanken versunken, konnte einfach nicht anders, als sich zu wundern, als ein wenig überrumpelt zu sein.
    Hatte die Bande da oben, diese ganzen Kerle…hatten die wirklich auch geklatscht?

    Er hatte nach nur wenigen Momenten wieder diesen Blick bemerkt, hatte Bushido recht schnell gefunden und musste sich immer wieder zwingen, wegzusehen.
    Wieso machte der das nur?

    Bill war regelrecht in Schweiß ausgebrochen und musste an sich halten, den Text auf die Reihe zu kriegen. Dem Blick würde er sicher nicht mehr lange standhalten. Irgendwann würde er einfach nachgeben müssen.
    Vor allem, da er nun wusste, dass dieser wirklich besorgt war.
    Und das alles verwirrte ihn.

    Diesmal war ihm wärmer nach dem Auftritt, als es sonst meistens der Fall war und er war total durch den Wind. Wie auf Droge oder im Traum.

    „Gleich sind wir nominiert.“, meinte Georg fast schon euphorisch und grinste ihn an. Oh ja…genau. Hoffentlich…
    Bill grinste zurück, wischte sich über die Stirn, während sie sich schon wieder setzten. Es kam noch eben eine andere Laudatio und dann war ihre Kategorie dran.


    Silbermond hatten vor ihnen gewonnen, waren jetzt erneut nominiert. Harte Gegner, aber die schafften sie schon. Voller Erschrockenheit war Bill von Saki erklärt worden, dass ja ‚dieser komische Hopper‘ auch dabei war. Es ging hier ja um eine Sammelkategorie. Nicht nur für Bands, sondern allgemein – bester Song.

    Oh Mann.

    Bill konzentrierte sich wieder kaum auf das, was die da vorne erzählten, aber diesmal nur, weil er einfach aufgekratzt war, vollkommen zittrig.

    „Und gewonnen hat…“

    Er konnte förmlich spüren, wie alle Nominierten sich anspannten, wie die Fans für ihre Stars schrien und wie die Spannung deutlich ihren Höhepunkt erreichte.

    Kaum auszuhalten.

    „Bitte, nur nicht zu laut!“ Ein Lachen war zu vernehmen.

    Das konnte doch nicht…hatten sie…? Oh Gott. Er bemerkte die vielen Blicke auf sich kaum noch, als er ihren Bandnamen hörte, sprang auf, jubelte mit den anderen freudig, umarmte sie alle. Sie hatten gewonnen!

    Schnell fanden sie sich wieder zurecht, noch aufgeregter als vorhin, mussten sich den Weg zur Bühne erneut bahnen, griffen nach den Händen, die sich ihnen entgegenstreckten. Wenigstens jetzt musste Bill sich ordentlich ausdrücken können, er musste doch wieder so vielen Leuten danken!
    Auch, wenn es ihn fast vollends durcheinandergebracht hatte, dass Bushido auch jetzt für ihn geklatscht hatte, sogar mehr als beim Auftritt vorhin.

    Sie hatten gewonnen! Ja, sie hatten gewonnen.
    Immer noch feierten sie das, bis in ihren Hotelflur hinein.
    Auch, wenn es Bill noch ein klein wenig komisch zumute war, was wohl an seinem Kreislauf lag, ging er echt ab.
    Und er konnte die sorgenvollen, sonst gaffenden Blicke ignorieren, die ihn so oft getroffen hatten am heutigen Tag.
    Wieso nur machte dieser Kerl sich Gedanken um ihn…?

    Ach, unwichtig, er feierte jetzt noch schön und ging dann zufrieden ins Bettchen.

    Sie waren alle reichlich angeheitert. Wie erwartet hatte Tobi sie länger machen lassen. Er hatte alles im TV mitverfolgt und freute sich auch tierisch. Alle hatten sie schon nicht schlecht getrunken und schön getanzt – Bill hatte sogar mitgemacht!

    Nun schwitzte er echt vollkommen.

    Ihm war mit der Zeit immer komischer geworden und er schwankte ein wenig, aber es ging noch.

    „Kommt noch wer mit an die Bar?“, fragte er in die Runde, grinste seinen Freunden breit entgegen. Gustav lehnte natürlich ab, er trank ja nix, heute hatte er auch so gute Stimmung gemacht, wie immer eben. Ohne Alk.
    Georg wollte auch nicht wirklich, er schien ausgepowert, aber er tanzte ja auch immer am meisten.
    Tom schien mit sich zu hapern, verneinte dann aber auch.

    „Und du denkst, du darfst das jetzt noch? Hotelbar plündern?“ Tobi grinste nun ebenfalls.

    Bill brauchte nichts weiter zu sagen, setzte nur den Welpenblick auf und schob die Unterlippe vor.
    ‚Komm schon, du kannst doch gar nicht nein sagen. Du freust dich auch. Und so lange bleibe ich ja auch wieder nicht!‘

    Der Bodyguard winkte nur ab und schon war Bill davongehuscht.

    Alle waren voll guter Laune, alle freuten sich und alle vergaßen das alte Fieber völlig…


    „Glaubst du nicht, es reicht?“ Der Barkeeper sah Bill abschätzend an, der sicher schon seinen fünften Drink reinpfefferte.
    Er schüttelte nur den Kopf, als der Schwarzhaarige abwinkte. Na ja, war ja nicht seine Schuld, wenn der Junge dann kotzte.

    Zwischendurch hatte Bill sich gut unterhalten, aber so langsam verschwanden alle Gesprächspartner. Na dann ging er besser auch nach dem nächsten Glas. Morgen ging es schließlich auch wieder weiter, so viel Zeit zum Schlafen blieb da wohl nicht. Und Saki würde auch wieder rummaulen.
    Er trank also aus und wollte sich den letzten Drink nehmen, da ließ sich nicht weit von ihm jemand allzu bekanntes auf einen Hocker sinken.
    Blinzelnd sah Bill ihn an, brummte nur und wollte so tun, als störe der ihn nicht.

    „Sex on the beach.“

    Und damit war Ruhe. Beide tranken, waren zwei Gäste von fünf. Waren still. Wollten ‚Sex on the beach’.
    Aber bald spürte Bill wieder den Blick, grummelte zum sonst wievielten Mal und erhob sich, ohne ausgetrunken zu haben. Er fiel fast zur Seite, konnte sich aber grade so festhalten.

    „Huch.“, stieß er hervor und schwankte los. Mal wieder.

    Ohne auf den Barkeeper zu hören, der ihn wohl nach dem Geld für den letzten Drink fragte, der aber nur angefangen war, ging er bis zur Tür und dann hinaus in den Flur.
    Die Dame von der Rezeption sah ihn nur kurz, schien sich aber nur zu wundern, wie viel er trank, kümmerte sich allerdings auch nicht weiter darum.

    „Noch zum Aufzug, dann Bettsch’n…“, murmelte er müde, hatte nicht mal den halben Weg geschafft. Ihm wurde langsam aber sicher auch im Bauch komisch, nicht nur im Kopf. Seitdem er aufgestanden war eigentlich…

    „Glaubst du, dass du das schaffst?“

    Bill erschreckte sich bei dem amüsierten Ton und traute sich nicht, sich umzudrehen und hinter sich zu schauen. Aber auch nur, damit man seine Verwirrtheit nicht sofort bemerkte.

    „Sicher doch!“

    Entschlossen ging er weiter, ballte dabei die Fäuste.

    „Gut.“

    Er merkte sofort, dass der Typ noch hinter ihm herlief, aber es scherte ihn nicht. Wollte ihn nicht scheren.
    Er schlürfte einfach nur voran. Bald war er da.

    „Gut.“, wiederholte er nickend, hickste leicht.

    Ein Schnaufen war zu hören. Boah, der regte ihn auf! Bill verengte die Augen, zog die Brauen zusammen und schon tat der Kopf ein wenig mehr weh.
    Er griff sich an die Schläfe, als er beim Fahrstuhl angekommen war und drückte auf den Schalter mit dem aufleuchtenden Dreieck. Hübsch.

    „Geht’s dir noch nicht besser?“

    Bill erschrak sich noch etwas mehr als eben, da die Stimme nun direkt hinter ihm war und wandte sich mit großen Augen um. Blinzelte mal wieder.

    „Anscheinend nicht.“

    „Musst du mich immer verfolgen?“
    „Mein Zimmer liegt auch weiter oben und ich will nicht laufen.“
    „Is‘ kloa…“
    „Jupp.“
    “Assch…loah…”
    “Du bist aber besoffen.”

    Wieder so amüsiert, tzü.
    Bill drehte sich beleidigt um, wohl wieder zu schnell, denn vor seinen Augen glitzerte es auf einmal silbern. Überall waren Punkte.
    Er stieg in den angekommenen Aufzug, ignorierte das geflissentlich.
    Als er auf den Knopf für die dritte Etage gedrückt hatte, drehte er sich Richtung Tür und schaute direkt in Bushidos dunkelbraune, amüsierte Augen und sein Blick senkte sich.
    Darauf konnte er sich jetzt nicht mehr konzentrieren…

    Er merkte, wie sich sein Gesicht erhitzte, ihm war es peinlich, so betrunken zu sein.

    Schämte er sich tatsächlich vor diesem Kerl?
    Wow…

    „Hattest du Fieber?“
    „Geht dich nix annn~.“
    „Wohl.“
    „Ach…“

    Mensch, ging das hier echt so langsam voran? Wie dumm…
    Bill trat genervt von einem Fuß auf den anderen. Er musste mal…und ihm wurde hier drin schlecht. Nicht mal Spiegel waren hier um zu sehen, wie beschissen er aussah.

    Endlich hielt der Fahrstuhl, sie konnten aussteigen.
    War der auch noch auf der gleichen Etage? Na schönen Dank auch…

    „Gute Nacht“, war zu hören, Bill konnte gar nichts erwidern. Auf einmal musste sich sein Körper wieder einfinden zu laufen und schwankte nun wirklich bedächtig.
    Bushido zog eine Augenbraue hoch, sah Bill nach. Das sah gar nicht gut aus.
    Er ging ihm nach und hielt ihn dann fest.
    „In welchem Zimmer bist du?“

    Bill wollte sich abschütteln, schaffte es nicht.
    „Mir’s schwindelig.“, meinte er nur.

    ‚Na dann…‘ Der Rapper drehte Bill sachte zu sich um, legte dann einen Arm um ihn.

    „Sag mir nur die Zimmernummer.“, versuchte er es wieder. Bill brummte, steckte die linke Hand in die Hosentasche, wollte den Schlüssel herausziehen, die andere Hand hatte er schon aufgegeben – sie lag an Bushidos Seite, krallte sich in dessen Polohemd.

    Aber schon hatte er sie wieder gehoben und an seinen Mund gepresst.

    „Mir’s schlecht.“
    „Wenn du kotzen musst, dann aber in die andere Richtung.“

    Bushido seufzte und langte selbst in Bills Tasche, der hickste schwach. Er zog den Schlüssel heraus und besah ihn sich. 143. Okay.
    „Wirklich…ich…“

    Er schaute zu Bill runter, der langsam immer blasser wurde, aber trotzdem total warm war und weiterhin schwitzte. Also doch Fieber.
    Von dem, was er getrunken hatte, kotzte man an sich nämlich nicht. Da musste man schon krank sein.
    Der Größere sah sich um, erblickte nicht weit von ihnen einen großen Mülleimer und zog Bill dorthin.

    „Hier.“, murmelte er behutsam, schob ihn direkt davor und schon hatte er sich vorgebeugt, ließ raus, was nicht mehr zu halten war. Er hielt ihm die Haare fest, sodass die nichts abbekamen und suchte eilig nach einem Taschentuch.
    Das hier war nur der erste Krampf, aber bis zum nächsten war er sicher in seinem Zimmer.

    Bill richtete sich wieder auf und verzog den Mund, nahm das Tuch entgegen, wischte sich den Mund ab. Nee, dass hatte er sicher nicht so gewollt.

    „Hmm…“, machte er und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Das tat weh.

    Bushido streichelte ihm über den Rücken, sah ihn sich noch mal an. Der war kreidebleich und glänzte überall. Sachte strich er ihm die Tränen weg, dann den Schweiß von der Stirn und eine Strähne von eben dieser. Bill schloss durchatmend die Augen.
    „Danke.“
    Mehr bekam er nicht raus, sank ihm entgegen. Der Arme. Er tat ihm ehrlich leid.

    „Schon gut.“, flüsterte er und legte einen Arm an Bills Rücken, beugte sich runter und nahm ihn dann noch an den Kniekehlen hoch. Selbst laufen war jetzt gar keine gute Idee. Und schwer war der ja so gar nicht, zum Glück.

    Er suchte schnell nach der Zimmernummer, aber gerade, als er die Tür öffnen wollte, ging die Tür nebenan auf.
    Ein großer, stämmiger und schwarz angezogener Typ stand eben dort.
    „Was…?“

    Ah, er wusste schon, wer das war.

    „Ihm ging es ja nicht gut, ne? Hab ich jetzt live miterleben dürfen, lag wahrscheinlich alles an seinem Kreislauf. Ihr solltet ihn morgen durchschlafen lassen und jemand sollte diese Nacht bei ihm bleiben. Zur Sicherheit.“

    Der Typ nickte nur, nahm ihm Bill dann sachte ab.
    Bushido lächelte ein wenig und strich ihm noch mal eine Strähne weg.
    „Nicht sauer mit ihm sein, er wurde schon genug bestraft. Geht sicher die halbe Nacht damit weiter. Und zieht ihm die nassen Klamotten aus, am besten wäre Trockenreiben.“

    Damit überreichte er Saki nur noch Bills Schlüssel und drehte sich winkend um, damit er auch endlich ins Bett konnte.
    Der bis eben zutiefst besorgte Guard selbst sah ihm verdutzt nach, sorgte sich dann aber wieder um Bill und verschwand mit ihm nach drinnen.



    Re: Butterfly

    xXNamidaXx - 02.08.2007, 16:54


    hallöchen OOoooooooo

    das ist aber wirklich ein langes pitel OOOo
    bei manch anderen wären 5 drauß geworden
    ^^ lölz :shock: :shock: :shock:
    Oo armer billy Oo
    hat fieber und ist noch besoffen
    ashloaaah xD
    wie kawaii <33
    ^^ echt süß

    lg

    mimo



    Re: Butterfly

    Kitty-TH - 11.08.2007, 13:46


    Hey!
    Sorry, dass ich erst so spät schreibe, aber ich war ne Woche in London^^
    Aber jetz bin ich wieder da und hab gleich des neue Kapi gelesen!!!
    Ich finds echt geil!
    Voll süß wie sich Bushido am Ende um Bill kümmert!
    Und ich finds echt geil, dass deine Kapis immer so lang sin!
    Mach schnell weiter!!!

    LG Kitty



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 23.09.2007, 17:22


    Freue mich über jedes Kommi hier, von daher habe ich es damit auch nicht eilig. ^^ Danke euch beiden noch mal.

    Hab's endlich geschafft und weitergeschrieben. Viel Spaß also mit dem Kapitel, hoffe, es gefällt euch. ^^

    [Warnung: Lime!]
    __________________________


    Ya know!?


    Leichte heiße Windstöße trafen immer wieder auf Bill Gesicht auf.
    Langsam öffnete er die Augen, musste einige Male blinzeln, bis er wieder etwas erkennen konnte.

    Er sah nur Toms Gesicht halb über sich. Er hatte die Augen geschlossen und der heiße Wind, der auf Bill auftraf, war der Atem seines Zwillings.
    Grummelnd richtete sich Bill ein wenig auf und schob sich von ihm.

    Eben hatte er noch so schön geschlafen.

    Aber wieso war er eigentlich hier? Wieso schlief Tom bei ihm im Bett!?

    Bill wollte sich aufsetzen, hatte schon die Decke von sich geworfen, doch sofort wurde ihm gleichermaßen schwindelig als auch kalt.
    Er legte sich wieder hin und kuschelte sich tief in die Decke, Tom durfte auch wieder als Frostschutz dienen.
    In Bills Bauch zog es unheimlich, irgendwie schien es ihm, als habe er seit Tagen nichts mehr in, sondern mehr aus dem Magen bekommen.

    „Hunger…“, grummelte er nur, drückte sich die rechte Hand zur Faust geballt auf den Magen. Oder was auch immer an dieser Stelle in seinem Bauch grade rumorte.

    Ihm war nicht schlecht, aber es schmerzte.

    Neben sich vernahm er eine Bewegung und richtete den Blick zu demjenigen, von dem sie kommen musste.

    „Du bist wach?“, kam ein raues Flüstern, er nickte nur schnaufend. Tom wusste eh, wann Bill schlief und wann nicht.
    Anders konnte es auch gar nicht sein.

    „Ist dir wieder schlecht? Dann gehen wir ins Bad…oder warte, ich hab vorhin den Eimer ausgespült, der müsste noch da sein…“
    Tom richtete sich auf und beugte sich über Bill, um wohl nach genanntem Eimer zu suchen.
    Fragend schaute Bill ihn an.

    „Was…nein…ich glaube nicht, dass mir schlecht ist.“

    Er wusste, dass Tom merkte, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte.

    „Wir wussten, dass es dir noch nicht so gut ging. Gestern hast du was getrunken und danach hast du dich scheinbar erstmal ausgiebig darüber ausgelassen…und jetzt hab ich dich mit zu mir genommen.“

    Ach, er war in Toms Zimmer?

    „Dein Bett ist voll.“

    Ah, okay, mehr musste er doch gar nicht wissen. Huu, hoffentlich sah das Hotel die Sache nicht so eng. Und hoffentlich hatte das alles keiner mitbekommen.

    „Also, bedank dich bei Saki, der hat sich um die ganze Sauerei gekümmert.“
    „Du aber auch.“
    „Ja, aber ich hab wenigstens nicht direkt was abgekriegt.“
    „Ouh, verdammt.“

    Tom strich leicht über Bills Stirn und dann durch seine Haare, legte einen Arm um ihn, da er mitbekommen hatte, wie Bill schon wieder zitterte.
    Der erwiderte das Ganze damit, dass er sich an ihn herankuschelte und gähnte.
    Eigentlich war er nicht müde, aber geschafft.
    Tom blieb so liegen und fuhr nun mit der Hand tröstend über Bills Rücken.
    Hm, das letzte Mal Kuscheln war schon eine Weile her, in letzter Zeit hatten sie ja doch immer zu viel Stress gehabt.
    Auch miteinander.

    „Ist dir was aufgefallen?“
    „Mh?“
    „Wir haben die letzten drei Minuten nicht angefangen zu streiten.“, lächelte Bill.

    Tom gab so etwas wie ein Grunzen von sich und nickte nur. Ja, das war schon toll. Aber er riss sich momentan eben zusammen, nicht zu zweideutige und verärgernde Dinge zu sagen. Nicht, wenn Bill in dem Zustand war.

    „Dann hoffe ich, das nächste, was ich dir sage, wird uns nicht dazu verleiten.“

    Kurz war es still im Raum. Okay, Bill machte sich jetzt auf einiges gefasst, auch wenn er nicht so recht verstand, was Tom eigentlich meinte.

    „Warum? Was meinst du?“

    „Du solltest dich nicht nur bei Saki und mir bedanken…“
    „Haben die anderen mitgeholfen? Hab ich irgendwas Peinliches angestellt?“
    „Na ja, die anderen nicht direkt. Und nein, hast du nicht.“
    Na dann konnte es ja auch nicht so wahnsinnig schlimm sein. Zumindest fiel Bill da nichts anderes mehr ein.

    Okay, was war gestern passiert? Er wusste nur noch, dass es ihm den Tag über scheiße gegangen war, er aber trotzdem durchhalten hatte wollen. Und am Abend nach der Veranstaltung hatte er was getrunken. Und danach…? Da wusste er nichts mehr von.

    „Was dann?“

    Tom schien mit sich zu hapern, etwas zu sagen. Entweder war es ihm unangenehm oder aber er hatte gar kein Interesse, auf diese Sache einzugehen. Schien eine Mischung zu sein.

    „Bushido.“, seufzte er aber schließlich, knabberte an seinem Piercing herum.

    Und Bill verstand gar nichts mehr: “Was soll das heißen?“

    „Na was wohl!? Er hat dich eben hergebracht.“

    Bill schaute fragend und skeptisch hoch in die Augen seines Bruders und musste erstmal seine Gedanken ordnen. Nebenbei zog Tom die Decke ein wenig höher über sie beide, vergrub sie darunter.
    Wenn er doch gar nicht mehr hatte ordentlich laufen können, wie hatte Bushilein ihn dann bitte ‚herbringen’ können…?
    Bill verstand es nicht.

    Oder…Stop!

    „Du meinst doch nicht…“

    Tom zog nur die Augenbrauen. Aha, hatte der Herr sich also erinnert, gut so. Wahrscheinlich war es ihm jetzt peinlich, aber da musste er durch.
    Tom verstand aber gut, dass ihm das sicherlich nicht so gut in Erinnerung war.

    „Ich glaub‘, ich hab‘ Hunger.“, murmelte Bill ermattet und drückte sein Gesicht in die Halsbeuge seines Bruders. Tiefrot. Aber diesmal war das Fieber weg.


    „Bist du dann fertig?“
    „Ja, sofort!“
    „Ich warte vor der Tür.“

    Seufzend zog Bill sich den Lipgloss nach. Immer so eine Eile, dabei mussten sie doch wissen, dass er eben etwas länger brauchte.
    Und ja, er trug Lipgloss, genau richtig.

    Da wollte man eben gut aussehen, da musste das sein.

    Aber er beeilte sich wirklich, packte dann seinen Kulturbeutel – Schminktäschchen klang so komisch, auch wenn es eben stimmte – ein und machte sich eilig raus zu Saki, der geduldig auf ihn gewartet hatte.
    Sich zulächelnd gingen sie nach unten.

    Jetzt war diese peinliche Sache schon wieder halb vergessen, die anderen zumindest hatten damit abgeschlossen. Aber Bill kam nicht umhin, ewig darüber nachzudenken.

    Wieso hatte er was trinken müssen?
    Wieso hatte er sich dann von Bushido helfen lassen?
    Und warum hatte der ihm vor allem geholfen!?

    Hätte Bill Antworten auf diese Fragen gefunden, wäre wahrscheinlich auch alles wieder im Lot gewesen, aber da er diese nun mal nicht hatte – tja, Pech.

    Er folgte seinem Bodyguard in den Aufzug, stand dann einfach brav neben ihm, sein Täschchen in der Hand, wieder in seine Gedanken versunken.
    Er würde ihn heute wiedersehen.
    Bushido war heute wieder anwesend.
    Das konnte auch was werden.

    Bill würde den Abend einfach auf sich zukommen lassen, da passierte bestimmt nichts…


    Der Abend war wirklich ruhig verlaufen, es war alles gewesen, als sei nie etwas Peinliches passiert. Und Bill war ungemein dankbar dafür.
    Nun bestand nur noch ein einziges Problem – wieder war der Typ im gleichen Hotel wie sie. Das durfte echt nicht wahr sein! Hoffentlich begegneten sie sich hier wenigstens nicht, so weit hoffte Bill noch.

    Momentan kümmerte er sich noch um die Fans vor dem Hotel. Sonst hatte er bisher noch niemanden zu Gesicht bekommen.

    Gerade unterschrieb er einem männlichen Fan dessen Poster, fragte ihn nebenher nach seinem Namen, als ganz in der Nähe jemand mit mehreren Autos die Einfahrt zum Hotelparkplatz durchfuhr.
    Kurz warf er einen Blick dorthin und seine unterzeichnende Hand erstarrte mit ihm. Nein, nicht gerade jetzt – er wollte den nicht sehen!

    Eilig kritzelte er seine Unterschrift auf das Papier und lächelte dem Jungen zu, ließ ihn dann noch ein Foto mit sich und den anderen machen.
    Es ging alles recht zügig von statten und bald waren sie schon wieder im Hotel.
    Alle Fans hatten ihre Aufmerksamkeit bekommen und sie waren auch noch vor den ganzen Rappern drin.

    „Okay, Besprechung für morgen.“, begann David aber unten im Foyer gleich.

    Bill seufzte angenervt, ihm knickten die Knie kurz ein und hibbelig drehte er sich zur großen Drehtür, durch die auch sie gegangen waren.

    Dort standen diese Typen und kümmerten sich nun um ein paar ihrer Fans. Oho…

    Bill hörte nicht mehr wirklich zu, was die anderen besprachen.

    Momentan sah er einfach nur diese – er zählte kurz nach – diesmal waren es fünf Kerle.
    Da draußen standen sie, machten das Selbe mit den verheulten Mädchen wie sie vorhin, die auf einmal wieder so ruhig aussahen.
    Das war seltsam – wieso kreischten sie denn nur bei ihnen so rum?
    Bill beschaute sich das Szenario weiterhin stumm und interessiert.

    Immer wieder lächelten und grinsten sie, sagten etwas, machten Fotos und nickten den Fans zu. Ganz gelassen.

    Fast packte ihn die Eifersucht, aber er konnte einzig böse gucken.

    „Bill?“

    Tom riss ihn aus seinen Gedanken. Fragend und nur langsam konnte er sich von seinem Blickfeld abwenden und schaute sich verwirrt um.
    Gute zehn Meter von ihm entfernt stand sein Zwilling und sah ihn abwartend an.

    „Kommst du oder wie lange willst du noch schmachten!?“

    Knurrend folgte Bill seinem Bruder.
    „Viel mehr verfluche ich sie mit meinen Blicken.“

    Er machte einen großen Schritt in den Fahrstuhl, in den alle gegangen waren und glücklicherweise schloss sich die Tür noch, bevor jemand weiteres zusteigen konnte. Das wäre auch die Höhe gewesen.

    „Dann wird es dich freuen, zu erfahren, dass die alle in der gleichen Etage sind wie wir.“

    Mit gewissem Entsetzen sah Bill nun auf, durch das Spiegelglas sich gegenüber mitten in Spiegel-Toms Augen. Auch andere Blicke ruhten auf ihm.
    Der konnte nur glucksen und zuckte mit den Schultern. Scheinbar hatte er sich ausgiebig damit beschäftigt, das herauszufinden.

    „Meinst du Bushido und Anhang?“, erkundigte sich Gustav nun neugierig, Tom grinste ihm nur zu.
    Super, was für ein Held.

    „Und was sollte das für uns heißen? Die werden uns kaum in den Schlaf rappen.“

    Gitarrist und Drummer schauten zum Bassist und fingen dann an zu lachen. Ihr eigener Anhang inklusive Bill wussten nicht so recht, was es zu Lachen gab, aber immerhin schmunzelten sie darüber.
    Nur Bill eben nicht.

    Er blieb stumm und mit verschränkten Armen in der Ecke des Fahrstuhls stehen, bis sie oben angekommen waren und suchte nur kurz nach seiner Zimmernummer. Er wollte einfach in sein Zimmer, seine Ruhe. Er wollte duschen und dann ins Bett, ohne großartig über Bushido nachzudenken.

    Das war derzeit allerdings ein unvermeidliches Problem.

    Gerade stakste er durch den Gang, hatte schon die richtige Tür gefunden, ohne auf die anderen zu achten, allerdings hielt ihn dann eine Hand auf der linken Schulter davon ab, den Schlüssel in deren Schloss zu stecken.
    Verdammt, nur einmal wollte er seine Ruhe, Mensch.

    „Tom! Nun geh‘ ins Bett und lass mich!“, fauchte Bill nur.

    Der Blonde ließ ihn los, blieb aber stur neben ihm stehen.
    „Ich denke, heute wäre für etwas Bestimmtes Zeit.“

    Bill rollte mit den Augen. Zu perversen Spielchen und dämlich Sprüchen war er heute wirklich nicht aufgelegt.
    Wenn Tom nichts Sinnvolles von sich zu geben hatte, ging er jetzt ins Bett. Sonst hatten sie gleich unliebsamen Besuch, aus dem Aufzugsschacht war es schon zu hören…

    „Ich bin müde, okay? Lass mich einfach. Hab jetzt keinen Kopf dafür.“

    Eilig steckte Bill nun den Schlüssel ein und wollte gerade umdrehen, als Tom ihn wieder aufhielt.

    „Ja, ich weiß. Nur könntest du dich jetzt gut bedanken.“, meinte er ruhig, nicht fordernd. Bill wusste schon, was er meinte, denn gerade kam der, bei dem er eben das tun sollte, durch die Fahrstuhltür, zusammen mit einigen Kumpanen.

    Bill erstarrte wieder für einen Moment.

    Beobachtete, wie sie sich ausgelassen unterhielten, wie sie scherzten, sich über das Hotel ausließen und wie sie sie dann bemerken.
    Sofort war die Tür aufgeschlossen.

    „Später, morgen…wie auch immer; gute Nacht!“

    Bill riss sich von Tom los und verschwand mit zwei großen Schritten ins Zimmer, warf die Tür eilig zu und lehnte sich tief durchatmend gegen diese.

    Ihm war das so abgrundtief peinlich und das wusste Tom auch.

    Bill spürte dessen gesenkten Blick durch das weiß gestrichene Holz hindurch, es tat ihm irgendwie leid, dass er ihn so abgewimmelt hatte.
    Er wollte sich der Konfrontation einfach nicht aussetzen. Damit musste Tom mal klarkommen. Diesmal würde er nicht der Dumme sein, Punkt.

    Kurz darauf merkte er, wie sein Zwilling sich entfernte und stellte seine Tasche auf dem Bett ab, ließ sich daneben fallen.

    Von draußen war wieder Gelächter zu vernehmen, ein Gespräch bekam er in Fetzen auch mit:

    „Also in einer viertel Stunde unten in der Eingangshalle?“
    Eine ihm wenig bekannte, nicht wirklich tiefe, aber lockere Männerstimme war zu hören.
    „Ja, seid pünktlich! Dann geb‘ ich euch einen aus.“
    Nun eine Stimme, die ihm um einiges bekannter schien. Oh Gott.

    Bill schloss seufzend die Augen.

    Ob er sich nicht viel mehr zum Deppen machte, wenn er sich nicht entschuldigte? Aber sollte er wirklich Bushidos Reaktion austesten?
    Am Ende war es doch wieder irgendwie falsch.

    Draußen gingen mehrere Türen zu und es wurde still.

    Er erhob sich langsam wieder, schlürfte schwerfällig zum Fernsehgerät, dass es hier gab und für das sie zehn Euro extra zahlen würden, aber momentan war es ihm egal.
    Er musste sich ablenken. Vielleicht ging er rüber, vielleicht auch nicht…ach scheiße.

    Nachdem er eingeschaltet hatte, suchte er sich ein gutes Programm, doch außer den Musiksendern gefiel ihm absolut gar nichts.

    Es lief gerade irgendein Lied, das er nicht wirklich kannte, schien wohl was Neues zu sein.

    Er zog sich Schuhe, Jacke und Mütze aus, legte dann seinen Schmuck ab, tat diesen vorsorglich in sein Schmuckköfferchen. Schon fühlte er sich leichter.
    Auch die Socken mussten weichen, in denen fühlte er sich unwohl…
    Mit einem Blick in den Spiegel, der gegenüber des Bettes hing seufzte er wieder. Mensch, er sah müde aus. War er auch.

    Aber er war immer noch zu beschäftigt mit Nachdenken, als dass er schlafen konnte. Das wusste er genau.

    „Du solltest dir einfach keinen Kopf machen.“, riet er seinem Spiegelbild. Dieses schnaufte nur sarkastisch und grinste abfällig.
    Bill schnappte sich aus dem Minikühlschrank neben seinem Bett eine Dose Red Bull und öffnete sie. Es zischte und der eigensinnige Duft des Energydrinks stieg ihm in die Nase.

    Er trank einen Schluck und gleich einen zweiten hinterher. Die Dose war schnell halbleer.

    Und er dachte doch darüber nach. Dabei ging es nicht mal mehr um die Tatsache, wie peinlich er sich im besoffenen Zustand wohl benommen haben musste, sondern die jetzige Meinung Bushidos über ihn.
    Schon vorher hatte er doch diese Vorurteile gehabt – wieso sonst sollte er auch solche Kommentare über ihn ablassen? – und jetzt war er für ihn sicherlich erst recht eine Witzfigur.
    Oh ja, dummer verwöhnter Junge, betrinkt sich, obwohl er krank ist und kennt das Maß der Dinge nicht.

    Bill trank in kurzen, tiefen Zügen den Drink aus und knallte die Dose auf sein Nachttischchen.
    Er presste die Lippen aufeinander und schnaufte leicht.

    „So was Bescheuertes.“, murmelte er nur.

    Und er wollte es doch noch wissen. Er wollte wissen, was der Typ wollte, was er wirklich von ihm hielt und ja, er konnte sich auch gerne noch bedanken.
    Aber er wollte es wissen.

    Mit einem Blick auf die Uhr seines Handys bemerkte er, dass es fast schon zu spät war. Die wollten sich doch gleich treffen.

    Er erhob sich zögerlich und schlich durch sein großes Zimmer, den kleinen Gang bis an die Tür und lauschte.
    Nichts.
    War irgendwie klar gewesen. Er drehte den Knauf um und lugte aus dem Türrahmen.
    Wieder nichts.

    Leise tapste er ein paar Schritte hinaus und schaute sich weiter um.

    „Oh verdammt, wie soll ich denn…gnn…“, murrte er nur seufzend und kniff die Augen zu.

    Er musste sich jetzt einfach trauen und klopfen, die Tür des Rappers war nur fünf von seiner eigenen entfernt.
    Das war doch ein Kinderspiel.

    Er tapste noch weiter, natürlich immer leise bleibend und als er endlich vor der Tür stand, fiel ihm auf, dass jetzt seine Tür zufallen konnte und er dann sofort ein Problem hatte. Er kam ohne Schlüssel nicht mehr rein und zu einem der anderen zu gehen war auch nicht schlau, die zogen ihn nur wieder auf.
    Und zu Tom wollte er jetzt auch noch nicht, nein.

    Gerade wurde er sich klar, was er sich da einredete, als etwas passierte, dass ihm irgendwie bekannt vorkam:
    Die Tür klackte.

    Mit großen Augen starrte er auf eben diese, auf den Türknopf, der sich drehte.

    Er konnte sich wieder kein Stück bewegen, doch als hinter ihm gedämpftes Lachen erklang, scheinbar aus einem der Zimmer, richtete er sich etwas auf.
    Erschrocken wandte er sich um und hastete barfuß über den glatten Boden, machte patschende Geräusche und schlitterte zu seiner Tür, riss sie eilig hinter sich zu.

    Puh, also wenn sich die Hotelgäste bei der Lautstärke mal nicht beschwerten.
    Oh Gott.

    Bill sank keuchend an der Tür herunter und schlang die Arme um die Knie. Nein, er würde es einfach lassen. Mit den Gedanken an diesen Typen konnte er schon leben, das verging wieder. Der würde sicher nicht ewig solche Dinge erzählen, nee…
    Für heute musste er damit abschließen.


    Nach gut einer halben Stunde saß Bill wieder wie ein Knäuel auf seinem Bett, schaute sich weiterhin Musikvideos an.
    Voll Ironie lief gerade ein Track von Bushido.
    Dieser selbst war mit seinen Kumpels schon unten in der Bar, in der Lobby oder einfach ausgegangen.
    Konnte Bill auch egal sein.

    Er verfluchte es doch, nicht geklopft zu haben. Aber was hätte er sagen sollen?

    Sich durch die Haare fahrend schloss Bill die Augen.
    Das konnte nicht gut gehen.

    Er hatte jetzt die letzten Minuten nur darüber nachgedacht, einfach in das Zimmer…einzusteigen und sich umzusehen.
    Was genau er finden wollte, wusste er auch noch nicht. Er wusste nur, dass er sich bei dem Typen umsehen wollte.

    Vielleicht nach irgendwelchen Fakten, Texten gegen ihn, vielleicht nach irgendwas anderen, vielleicht auch einfach nur nach etwas, womit er zurückpulvern konnte, etwas Peinlichem.

    Er wollte eben gucken.

    Schnell stand er auf und suchte in seinem Portemonnaie nach einer Karte. Bald hatte er was Passendes gefunden; eine Visitenkarte irgendeines Fotografen.
    Wie auch immer, die konnte er schon nehmen.
    Diesmal steckte er den Schlüssel in seine Hosentasche, bemerkte nicht den Anhänger, der noch halb heraushing…

    Diesmal machte er sich vorsichtiger auf den Weg, passte genau auf, dass keiner kam. Aus keinem der Zimmer drang mehr ein Geräusch, außer vielleicht von irgendwoher der Fernseher.

    An der Tür zog er die Karte durch den Türschlitz nah beim Schloss und kaum zu glauben – es knackte leicht und schon öffnete sich die Tür.

    Bill grinste über sein Können. Tja, man lernte eben, wenn man einen Bruder hatte.

    Er schob sie weiter auf und blickte in den dunklen Raum, schaltete erstmal ein Licht an, nachdem er sie wieder geschlossen hatte. Jetzt war er im Sicheren.
    Er schaute sich um. Hier sah es irgendwie nicht wirklich persönlich aus, aber was anderes hatte er auch nicht erwartet. Die Kerle waren ja genau so auf der Durchreise.
    Zuerst durchforstete er die Schubladen der Nachtschränke, aber da war nichts.
    Er wühlte sorgsam im Gepäck des Rappers, aber selbst da waren nur Klamotten und sonst was, das nicht grade interessant war.

    Der Mann trug Pink. Aber Bill konnte offen zugeben, dass ihm das stand.

    Seufzend sank er auf das gemachte Bett und ließ die Schultern hängen, hier fand er doch nie was Gutes. Seine Schattenseiten behielt der sicher zu Hause.

    Ein wenig sauer krallte er sich ein Kissen und boxte darauf herum.

    Blinzelnd richtete er sich auf, schaute wieder dahin, wo es gelegen hatte. Ein Terminkalender? Neugierig nahm er ihn sich und öffnete den Button, der ihn zuhielt. Gleich auf den ersten Seiten fielen ihm zwei Fotos entgegen.

    Auf dem einen war eine ältere Frau, die lächelnd dreinschaute und gerade gemütlich auf ihrer Wohnzimmercouch zu sitzen schien.

    Ach wie niedlich, er hatte ein Foto seiner Mutter dabei?

    Auf dem anderen Bild, das er sich nun anschaute, war Bushido selbst mit seiner wahrscheinlichen gesamten Crew. Alle lachend und gut gelaunt. Das sah man sonst echt nur, wenn sie nicht in der Öffentlichkeit waren…

    Aber das war dann schon viel persönlicher.

    Er legte die Fotos zurück und blätterte weiter. Termine über Termine, Ideen für Texte, Lieder, was wusste er nicht alles.
    Aber doch war außer den Bildern rein gar nichts Verwerfliches dran.
    Seufzend schloss er das Buch nach kurzem Durchschauen, er war nicht mal bis zu Ende gekommen.
    War aber auch egal.

    Einen Moment saß er noch so da, dann rappelte er sich wieder auf und drehte sich zum Balkonfenster hin. Am besten ging er dann ins Bett.
    Er wandte sich Richtung altbekannter Tür und griff zum erneuten Male nach dem Knauf, doch schon wieder klackte dieser.

    Das. Durfte. Nicht. Wahr. Sein.

    Diesmal brauchte Bill nicht so lange, um sich einzukriegen, er drehte sich einmal komplett im Kreis, dann hastete er um das Doppelbett herum, der Schlüssel wurde umgedreht. Eilig schmiss er den Kalender wieder unter das Kissen.
    Oh Gott, er musste…wohin!?

    Er warf einen Blick auf das Bett.
    Zeit bekam er grade nur, weil sich draußen wieder unterhalten wurde. Scheiße, eindeutig die Stimme des Rappers.
    Bill warf sich auf den Fußboden, dabei fiel ihm der Schlüssel aus der Hosentasche, aber er merkte es zuerst nicht.
    Eilig kroch er unter das Bett, rutschte bis hin zur Mitte. Hielt die Luft an.

    „Nacht!“, hörte er nun deutlich jemanden sagen, schaute nach rechts, erkannte Füße im Türrahmen, riss die Augen auf. Hoffentlich sah der ihn nicht.

    Er sah Bushidos Füßen weiter zu. Der Rapper schien die Tür zu schließen, zog dann seine Schuhe aus, ein Reißverschluss war zu hören, sicher von dessen Jacke.
    Er blieb einen Moment im Raum stehen.
    Seufzen war zu hören, dann lief er weiter, schien den Fernseher anzuschalten. Bill folgte ihm weiter mit den Augen.
    „Schon wieder Licht vergessen…“
    Woah, hatte Bill Glück gehabt, dass der so dachte!

    Auf einmal stand er unmittelbar vor dem Bett, wieder hielt Bill die Luft an, versuchte noch immer, nicht zu keuchen. Er hörte Bettzeug rascheln, scheinbar machte er sich bettfertig.
    Dann ging er wieder ein Stück weg, zu seinem Koffer hinüber, hockte nun so, dass er mit einem kurzen Blick zum Bett hin auf jeden Fall merken würde, dass Bill unter genau diesem lag.
    Verdammt noch mal!

    Bill kniff die Augen ängstlich zu.

    Er wollte noch nicht sterben. Okay, wenigstens als pervers wollte er nicht gelten.
    Er atmete möglichst lautlos durch.

    Nun begab sich Bushido wieder zum TV, schaltete um, auf einmal war eine Moderatorin zu hören, die irgendwas über eine Preisverleihung und deren Aftershowparty faselte.
    Bill hörte ihn brummen und scheinbar ließ er es laufen.

    Wow, was für eine Erkenntnis.

    Er öffnete die Augen angestrengt wieder und sah erst nach links, dann nach rechts. Da stand er wieder, schien sich umzuziehen. Bill sah nur eine fallende Hose, die nun an seinen Knöcheln hing und die er sich abtrat, aufhob und irgendwohin legte.
    Bill schaute nur wie gebannt zu.

    „Endlich Ruhe.“, hörte er nun die raue, eigentlich angenehme – so dachte er seit der Dusche – Stimme seufzen und dann verschwanden die Füße nach oben, die Matratze wölbte sich nach unten.

    Scheiße, der hatte doch nicht vor, jetzt zu pennen, oder? Konnte er nicht noch duschen gehen oder so was? Mist.

    Der Kanal änderte sich nun nicht mehr und plötzlich war die Rede von den heutigen Preisträgern. Bill wusste genau, dass sie dazu ein Interview abgegeben hatten. Aber erstmal sollte auch noch ein Clip von und mit ihnen kommen.
    Wollte Bushido sich das ernsthaft ansehen, konnte doch nicht sein!?

    Ach, der machte sich bestimmt wieder lustig über ihn. Garantiert…

    „Mh…man, du glaubst gar nicht, wie du mir heute gefallen hast…“, war nun zu hören, Bill erstarrte. Meinte der die Moderatorin? In Bills Brust machte sich ein Stechen breit.

    „Ey, ich steh‘ echt auf Kinder.“

    Das hatte er kaum hören können, aber seine Augen wurden nun groß. Er verstand das alles irgendwie nicht so recht.
    Was meinte Bushido denn bitte?

    „Auf kleine Jungs? Ach, eigentlich…“

    Zu gerne wollte Bill seine Gedankenstränge weiter verfolgen, ihm sickerte nur sehr langsam in den Kopf, was der Mann eigentlich meinte.

    „So was Hübsches…mhh…“

    Der letzte Satz war seufzend und langgezogen gewesen. Bill blinzelte geschockt. Er wusste im Hinterkopf genau, was und wer gemeint war.
    Und das machte ihn grade wirklich fertig.

    Nun vernahm er ein Keuchen.

    Oh Gott, was tat der da oben? Bill hörte im Moment sich selbst singen, manchmal jemanden etwas sagen, Schreie, ein leichtes Stöhnen über sich und ein sich leicht bewegendes Bett.
    Egal, wie unverdorben er war, jetzt schossen seine Gedanken wild durch seinen Kopf.

    Das Bild, wie Bushido sich auf der andere Seite der Matratze einen runterholte und sich dabei ihn im Fernsehen ansah, schlich sich in sein Hirn und sofort kribbelte es überall wild. Besonders in seiner Intimgegend.

    Er wurde puterrot und presste sich die Hand auf den Mund, um nicht empört nach Luft zu schnappen.

    „Aah…verdammt…!“

    Seine andere Hand drückte auf seinen Schritt, er bemerkte die Beule gleich.

    „Komm‘, rede weiter…“

    Er hörte diese gehauchten Worte kaum, nahm das aber doch zu deutlich wahr. Er hielt sich nun auch die Nase zu, der Schweiß rann ihm vor Anstrengung über die Stirn.
    Was sollte er machen?
    Er hielt das gerade nicht mehr aus.

    Ein Stöhnen riss ihn wieder aus diesen Gedanken. Plötzlich wollte er gar nicht mehr wissen, wie falsch das eigentlich war.
    Hastig öffnete er seine Hose, was nicht grade leicht war, so sehr wie er zitterte.
    Aber dann hatte er es endlich, kniff die Augen zusammen, während er sich seine Hand in die engen Retroshorts steckte.

    „Scheiße…ouh, verdammt…!“

    Fest umfasste er seine sich aufrichtende Erregung und hielt sie einfach für einen Moment fest, begann beim nächsten angestrengten Keuchen seitens des Rappers sie zu reiben.
    Er war nun tiefrot und der Schweiß verschmierte ihm das meiste seines Make-ups und alles, was er sich heute an die Augen gekleistert hatte.

    Hinzu kamen Tränen, als er nur schwer ein Stöhnen unterdrücken konnte.

    Es hätte zwar sicher keiner mitbekommen – der über ihm schien vollkommen in Extase versunken zu sein – aber er konnte sich nicht gehen lassen.
    Er war zutiefst geschockt von sich selbst.

    „Ah…Bill…hmm…“

    Er schien auch angestrengt, gleich war er sicher fertig.
    Bill machte nun fester, schob seine Hand schneller vor und zurück, spürte, wie er sich selbst anspannte, dass seine Härte zunahm.

    Es durfte einfach nicht wahr sein!

    „Oooaah…!“, seufzte Bushido nun langezogen, Bill hörte einen Moment ein seltsames Geräusch. Er war gekommen.
    Bill wollte auch endlich Erlösung, ihm gefiel das ganz und gar nicht.

    Er schluchzte fast lautlos und seine Hand tat weh, so schnell bewegte er sie, seine andere presste sich weiterhin auf seine Lippen, er biss sich in den Zeigefinger um jedes Geräusch zu unterdrücken.
    Sein Piercing drückte unangenehm gegen seinen Gaumen und unter Seine Zunge, es bereitete ihm ein übles Gefühl.

    „Boah…geil…“

    Das klang irgendwie angetan von dem Moment eben, aber auch sarkastisch.

    Bill konzentrierte sich nicht großartig darauf, machte weiter, merkte nun, wie wenig Platz er hier eigentlich hatte, seine Beine konnte er kaum anwinkeln, was die ganze Sache erschwerte und leicht schmerzhaft machte…

    Aber er unterbrach sein Tun nicht, war dankbar, dass der Fernseher lauter gestellt wurde und der über ihm sich zu entspannen schien.

    Mit einem letzten, erstickten und geschnieftem Keuchen merkte Bill, wie er sich in seine Hand und seine Shorts ergoss, seine Hand konnte er nicht mal mehr heben, er atmete schwer, aber immer noch lautlos.
    Seine Lungen waren noch nie so angestrengt gewesen, hatte er das Gefühl. Es war schlimmer als ein Ausdauerlauf.

    Seine abklingende Erregung schmerzte seltsam, sein Handgelenk ebenfalls und er befand die Nässe an seinen schlanken Fingern als widerlich und klebrig.
    Er konnte sich mit der ganzen Situation nicht zurechtfinden, nein.

    Aber nicht nur damit kam er nicht zurecht – auch die Tatsache, dass Bushido sich eben ihn als Wichsvorlage genommen hatte, machte ihn benommen.
    Er ließ die Tränen laufen, entfernte seine Hand, nachdem er sich Shorts und Jeans wieder einigermaßen zurechtgezogen hatte und legte sie ermattet und noch nass neben sich ab.
    Der Staub hier war ihm auch egal.

    Bill war einfach nur müde.



    Re: Butterfly

    xXNamidaXx - 23.09.2007, 22:12


    super schöne 2 parts <3
    aba bill als wixxvorlage O_o
    der hat se do nema alle O_o
    steht auf kleine jungx ^^
    yaya das merkt man

    cucucu
    namida



    Re: Butterfly

    - Coulered Gothic - - 24.09.2007, 19:26


    Hey, mich hasch jz auch als Leserin. Keine Ahnung warum ich deine Story nich nie beachtet hab...

    Hab die gestern gefunden und dachte mir da schausch ma rein und i-wie hats mich interessiert.

    Storyline isch echt gut^^ Bill und in dem Fall mal en netten Bushido. Gibts auch net so oft. Auch wenn der trotzdem en bissel versaut ist^^ Bill aber auch!! lol.

    Fands echt süß, wie die erst geschockt waren und sich dann futsch gelacht haben, als se des von Bushido gelesen haben. Kanns auch verstehn, dass Bill dann sauer auf die andern war. Ich glaub mir wärs auch so gegangen an seiner Stelle.

    Noch süßer wars dann ja, als er sich deshalb Bushido vorknöpfen wollte^^ Naja er hats bis jz ja nich gemacht. Hat ihn ja nur manchmal en bissel spüren lassen, dass er ihn doof findet und nix mit ihm zu tun haben will.

    Froh sein kann er aber trotzdem, dass Bushido ihm da nach isch. Ich glaub das hat ihm doch einiges erspart.

    Bushido war ja auch ganz fürsorglich^^ Auch in der Dusche da. Er hätte sich ja auch net drum kümmern müssen, was Bill macht oder was mit dem abgeht. Ich glaub des wär net so schön gewesen, wenn er mim Boden Bekanntschaft gemacht hätte.

    Naja und dan hat Bushido ihm ja noch geholfen wo er so krank und dazu noch betrunken war. Immerhin einer der noch klar denken konnte, sonst hätte Bill i-wohin gereihert, ich glaub net dass der rechtzeitig zu nem Mülleimer oder so gekommen wär, geschweige denn, dass er so einen überhaupt gefunden hätte.

    Die Sache mit der Entschuldigung isch jz wohl auch etwas anders ausgegangen. Man sollte ja nich bei anderen Leuten rumschnüffeln, wenn die theoretisch jeder Zeit zurück kommen könnten.

    In dem Fall wollte der auch gleich "schlafen" gehn...war eigentlich klar bei Bills Glück^^

    Jz isch er selber auch noch müde und verbringt vermutlich die Nacht da. Kann er nur hoffen, dass er rechtzeitig aufwacht bzw. dass Bushido eh früh weg muss. Sonst weiß ich nich wie er unbeobachtet da rauskommen will.

    Ein positives hat die Lage ja auch er wurde bis jz noch nich entdeckt, was wahrscheinlich negativerweise nur daran lag, dass Bushido den Fernseher so laut hatte und sich darauf konzentriert hat und nebenher ja auch noch anderweitig beschäftigt war^^

    Bin auf jeden Fall ma gespannt wie Bill da rauskommt.

    lg - CG -



    Re: Butterfly

    Toms_ChiCa - 25.09.2007, 11:02


    heyy hab deine ff grad erst entdeckt^^ hört
    sich ziemlich spannend an, deshalb fang ich jez
    auch ma mit dem lesen an^^ njoar ich schreib
    danach bestimmt nochmal ein kommi!! :-D



    Re: Butterfly

    Toms_ChiCa - 25.09.2007, 13:14


    soooow jez bin ich auch ma fertig^^
    musste noch paar sachen dazwischen machen^^
    und woaaaah ich bin verliebt!!! in deine
    ff!!!! waaah die is sooo geil!
    ich liebe buxbill storys gott ich weiß gar
    nciht was ich schreiben soll ich
    bin voll faziniert von deiner ff!!!!
    hoffe du machst bald weiter, würd
    mich riiiiiiießig freuen!!!^^



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 28.04.2008, 14:01


    Okay...ich lass die Entschuldigung sein. D:
    Danke an Akasha für's Verschieben und Freikekse für alle, die ein Kommi dagelassen haben.
    Und nun...viel Spaß beim Lesen. >.<
    _________________________


    It changed - Countdown


    Erschrocken öffnete Bill die Augen und hielt die Luft an. Er wusste es nicht genau, aber scheinbar war er eingeschlafen. Eben aber wurde das jäh unterbrochen worden, weil er einen Aufschrei - zumindest ein schmerzvolles "Argh!" - gehört hatte.

    Voller Herzrasen merkte er, dass er auf hartem Boden lag, fand sich aber nicht gleich zurecht. Verwirrt schaute er sich um, weil er links neben sich etwas Bewegtes gesehen hatte und sah nur zwei nackte Füße, wovon einer sich nun abhob, während der andere voranhumpelte.
    Irgendwo darunter...lag sein Schlüssel.

    Auf einmal merkte er wieder, was eigentlich los war und griff in Sekundenschnelle nach dem Schlüsselbund, zerrte ihn zu sich, umklammerte ihn fest, damit er ja kein Geräusch von sich geben konnte.

    "Verdammte Scheiße!"

    Scheinbar wurde nun nach dem 'Übeltäter' gesucht, in den der da reingetreten war.

    Scheißescheißescheißescheiße.

    Wenn der sich jetzt runterbeugte, wenn der sich hinkniete, wenn der...oh Gott.

    Bill hatte erst weiter nach links gestarrt, nun ging sein Augenmerk nach oben.
    Und nun hielt er wirklich die Luft an, zog sie allerdings mit einem leisen Quieken ein.
    Da war etwas über ihm...da...war...oh GOTT.

    'Spinne...Spinne! Geh weg!'

    Da war ein haariges, schwarzes, achtbeiniges, achtäugiges, nicht friedlich gesinnt aussehendes, widerliches Vieh über ihm. Genau über seinem Kopf. Saß dort lauernd zwischen zwei Holzlatten und schien bereit, ihm auf die Nase zu springen. Seine hübsche Nase! Seine perfekte Nase! Seine viel zu nah am Bett seiende Nase!
    Bill glaubte, einen Herzstillstand zu erleiden.
    Wieso eigentlich er!?

    Auf einmal wurde ihm die Luft wirklich knapp und er hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu 'fallen'. Wäre er nur nie, NIE auf die Idee gekommen, hier reinzugehen. Hier alles zu durchwühlen und irgendwie doch nichts zu finden. Aber halt - Bushido beim Wichsen. Das war doch was. Schließlich war er der Grund dafür gewesen, oh ja. Aber alles andere...waah!
    Und nun würde der ihn finden, sonstwas mit ihm anstellen.
    Bill konnte nicht mal seine Gedanken in Ruhe ordnen, dachte nur daran, dass entweder diese Spinne oder Bushido ihn auffressen würden, aber beides würde sehr unangenehm enden...
    Als er genauer darüber nachzudenken wagte, versagte ihm der Atem wirklich fast und er begann, leise zu hecheln.
    Oh Gott.

    Nun hörte er nur wieder die Füße auf dem glatten Boden und kniff die Augen fester zusammen...


    Als er erneut wach wurde, fühlte er sich müde, dreckig, verwirrt.

    Es war still im Zimmer. Die Sonne schien durch einen Spalt zwischen den Vorhängen bis unter das Bett. Er...er war alleine...er konnte bestimmt gehen...endlich.

    Ihm wurde grade wirklich alles wieder bewusst und erschrocken schaute er über sich.
    Nichts.
    Wenigstens die Spinne war weg...

    Aber es schien, als wäre er eh allein im Zimmer.

    Durchatmend bewegte er zuerst die Hände, fühlte den Schlüssel, der in seine Haut drückte und an der anderen Hand bemerkte er die getrockneten Überreste seines kleinen Abenteuers diese Nacht. Shit, er hatte sich wirklich wegen Bushido einen runtergeholt?
    Eigentlich hatte ihn die dumpfe Hoffnung beschlichen, dass es doch nur ein Traum gewesen sein konnte. Doch das war wohl nichts gewesen...

    Aber er hatte ja auch immer so ein Glück in letzter Zeit.

    Okay, was machte er jetzt? Irgendwie musste er so schnell wie möglich hier rauskommen. Und so lange, wie keiner da war, konnte er das auch noch schaffen, ohne, dass es eine Schlagzeile darüber geben würde, dass sich ‚Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz klammheimlich aus dem Hotelzimmer des Skandalrappers Bushido hatte schleichen wollen’.

    Er schaute sich noch mal um, um die Spinne nicht doch noch irgendwo zu entdecken, aber sie war spurlos verschwunden. Besser so. Für sie beide.
    Ächzend rutschte er etwas zur Seite, den Schlüssel weiterhin fest umklammert. Er durfte ihn auf keinen Fall verlieren. So zerzaust wollte er nicht vor seiner Tür stehen und um eine Antwort ringen, wenn Tom auf einmal vor ihm stand. Oder noch schlimmer – Saki. Der würde ihn direkt unter die Dusche schubsen und ihm dann wahrscheinlich einen Tee kochen und ihm das Bett herrichten. Und ihm Zimmerarrest aufdrücken. Hach, aber er würde ihm nicht begegnen.
    Endlich lag er neben dem Bett, sog nun wieder frische Luft durch sein wackelndes Näschen ein und richtete sich dann auf. Es knackte leise in seiner Wirbelsäule und sein Nacken tat tierisch weh, aber jetzt durfte er grade nicht rumheulen.

    Er krallte sich am Bett fest und stand dann endlich auf. Eilig zerrte er die Hose etwas weg und wischte sich die Hand an seinen Pants ab, dann schloss er den Hosenstall wieder. Puh, schon besser.

    Den Schlüssel steckte er sich jetzt in die Hosentasche, behielt die Hand aber schützend darüber. Leise tapste er durch das Zimmer, lauschte weiter, konnte aber gar nichts hören, was verdächtig nach Bushido klang. Oder dem Zimmermädchen.

    Noch einmal wandte er sich um, sah das doch recht ordentliche Bett und betrachtete die paar Habseligkeiten des Rappers, eh er sich eilig umdrehte und vorsichtiger als vorsichtig die Tür öffnete.
    Draußen war es leer. Menschenleer. Wie spät es wohl war?
    Zumindest so früh, dass noch keiner nach ihm gesucht hatte. Sein Glück.

    Er rutschte eher nach draußen, als dass er lief, denn das war ihm zu laut.

    Die Tür war schnell wieder geschlossen und nun rannte er hastig über den hallenden Hotelflur. Oh Gott, hoffentlich kam jetzt keiner! Dann war er mehr als tot!

    Bill holte den Schlüssel so schnell aus der Hosentasche, dass der erstmal – er hatte es gewusst, einfach gewusst! – runterfiel und ein für den Sänger fürchterliches Klirren veranstaltete. Er kniff die Augen zu und hob ihn sofort wieder auf, sprang zu seiner Tür und schloss sie auf, nachdem er endlich mal das Schlüsselloch erwischt hatte. Scheiße, dass er aber auch so zittern musste!

    Endlich hörte er es klicken und atmete erleichtert auf, öffnete die Tür und hopste in sein kleines Reich. Okay, das Zimmer, was diese Nacht hätte sein Reich sein sollen...eherm.

    Er schlug sie fester wieder zu als gewollt und ließ danach kraftlos den Schlüssel zu Boden fallen, stützte sich mit den Händen auf die Knie, als hätte er einen Dauerlauf hingelegt. Sein Herz schien sein Blut immer schneller durch seinen schmächtigen Körper zu pumpen und überall fühlte er seinen schnellen Puls.
    Das war nichts für ihn. Der ganze Stress, den er sich hier machte, war echt schlecht für seine eh mäßig ausgeprägte Gesundheit.

    „Woah ey, ich bin so tot.“

    Schwer luftholend richtete er sich wieder auf und blinzelte müde. Er würde jetzt gucken, wie spät es war, dann duschen gehen und sich dann noch ein wenig hinlegen, wenn genug Zeit dafür war. Obwohl er daran nicht wirklich glaubte.


    Gerade hatte er festgestellt, dass er, würde er duschen, höchstens zwei Stunden dösen konnte, bis wahrscheinlich irgendwer angenervt kam. Aber gut, vielleicht reichte das ja. In aller Ruhe suchte er sich ein paar Gammelklamotten aus seinem Koffer und zog sich dann schon mal die Hose aus. Die stopfte er direkt in einen Plastikbeutel. Mit bei seinen sauberen oder wirklich nicht SO dreckigen Kleidungsstücken musste die nicht liegen, nä. Die würde er schon so in die Waschmaschine kriegen, dass keiner die...Flecken darauf sehen würde. Oh ja.

    Er machte sich auf den Weg ins Bad aber grade, als er sich das Shirt über den Kopf ziehen wollte, klopfte es. Huh, wer war denn das jetzt? Konnte doch nicht sein um die Uhrzeit. Selbst Gustav wagte sich das nicht.

    Grummelnd zerrte er sich seine graue Jogginghose über die Beine und versuchte, verpennt auszusehen, während er schon an der Zimmertür angekommen war und diese langsam öffnete.

    „Billy, sag mal, machst du gern morgens einen Flick Flack durch den Flur?“

    Tom trat an ihm vorbei ins Zimmer und schaute sich gelangweilt um.
    Na, Inspektion?

    Bill betrachtete seinen Bruder stumm. Mh...der war auch noch in Schlabbersachen. Und sah mal wieder aus wie Yeti. So ganz in weiß, hihi.
    Und noch trug er kein Cap, auch sehr schön. Dann konnte der sogar in seinen Haaren rumspielen, wenn der noch zum Kuscheln blieb. Aber momentan...schien der nicht grade dazu aufgelegt zu sein. Der wusste was.

    Auf einmal schaute Bill in ein paar tiefbraune Augen. Huh, was war los?
    Blinzelnd trat er einen Schritt zurück und biss sich leicht auf die Unterlippe. Wie Tom schon zu ihm sah. So skeptisch und tadelnd.

    „Wieso?“, fragte der Schwarzhaarige also nur lahm. Eigentlich brauchte er sich nicht zu sträuben und zu lügen, Tom wusste, ob’s stimmte oder nicht.

    „Du weißt doch, wieso.“

    Ja, so war das. Bei ihnen beiden konnte eigentlich nie einer gewinnen, wenn ein Gespräch so berechnend anfing. Auch, wenn sie trotzdem wahnsinnig gerne miteinander diskutierten. Und mit jedem anderen Menschen, dessen Sprache sie verstanden und beherrschten.

    „Na ja...“
    „Och, sag’ nicht, du willst es mir nicht erzählen.“
    „Pah.“

    Bill mochte diesen sarkastischen Unterton seines großen Bruders manchmal nicht. Auch, wenn der das ja eigentlich nicht böse meinte. Jetzt grade nervte es aber doch ein wenig. Das gab er auch gerne zu.

    Tom seufzte und bückte sich kurz, rappelte sich wieder auf und Bill legte fragend den Kopf schief, eh ihm sein Schlüssel entgegengehalten wurde. Oh.
    Na toll, dann wusste der halt, dass Bill draußen gewesen war, war ja schön.
    „Okay, ich geh’ duschen, danach erzähl’ ich es dir.“
    Er bekam ein Brummen als Einverständnis und seufzte erleichtert.

    „Du hast ja nicht mal hier gepennt“, gab Tom seine Unzufriedenheit noch etwas mehr preis, während er zum Bett schlürfte und sich darauf sinken ließ. Bill drehte sich zu ihm um.
    „Weißt du doch nicht.“
    „Doch, schon, es riecht hier nämlich nicht genug nach dir. Hier erschnüffele ich grade nur halbwegs frisches Bettzeug.“

    Bill rollte mit den Augen und verschränkte die Arme.

    „Ey, wenn ich dir das dann schon erzähle, halt’ mir ja keine deiner Moralpredigten“, fauchte er direkt und wackelte mit den mittlerweile schon nackten Zehen.
    „Ich geh’ jetzt ins Bad.“

    „Mach nur...aber lass dir nich’ allzu viel Zeit. Sonst hab ich auch keine mehr. Und ich glaub, du willst es mir erzählen, Billy.“

    Bill knurrte nur und lief zur Badtür, stieß sie wieder auf.

    „Ah ja; was hast’n du da eigentlich in den Haaren?“, kam noch eine neugierige Frage hinter ihm aus dem Mund seines Bruders.
    Bill fasste sich auf die durchwuselte Mähne und ertastete Staub, ein paar eklige Fusseln und...fühlte etwas, dass sich da oben bewegte.
    Das durfte doch nicht wahr sein...

    Ein schriller Schrei löste sich aus seiner Kehle.



    Re: Butterfly

    Anni-Bunny - 28.04.2008, 14:01


    „Du machst mich echt fertig.“

    Tom legte sich die Hand an die Stirn, den Daumen klemmte er unter sein Kinn. Der Arm stützte sich auf ein Knie, weil er sich im Schneidersitz auf Bills Bett gesetzt hatte. Der saß mit noch nassen Haaren und schon unter seiner Decke eingemummelt gegenüber.

    „Nicht nur, dass du dich heimlich ins Zimmer von BUSHIDO geschlichen hast, um den auf eigene Faust zu beschatten, neiiin, du hast auch noch die komplette Nacht unter seinem Bett gelegen! Weißt du, was dir hätte passieren können? Wenn der dich erwischt hätte, ich will’s mir gar nicht erst vorstellen! Und dann schleppst du auch noch Viecher von dem mit hier rüber und kreischst das ganze beschissene Hotel zusammen. Ey, kannste froh sein, dass ich Saki wieder losgeworden bin. Der hätte hier sonst was für ’n Aufstand gemacht!“

    Bill schaute auf seine Fingernägel, während er auch an diesen herumspielte.

    „Hab dir doch gesagt, du sollst nicht den Moralapostel spielen.“

    Okay, Tom tat das bei ihm oft. Es wusste kaum jemand, aber der machte sich echt mehr Sorgen als irgendjemand anders. Bill war nicht einfach, wusste er ja auch. Aber wenn, dann schon richtig. Und dann wollte er auf jeden Fall mit dem Kopf durch die Wand. Und er ging bis zum Äußersten, egal, wie gut oder schlecht das für ihn war. Und da wollte Tom eben aufpassen. Er konnte sich selbst irgendwie besser einschätzen.
    Trotzdem gab’s irgendwie nie die Frage, wer von ihnen beiden eigentlich erwachsener war.

    „Ach nein? Und extra nicht, wo du so was anstellst? Bill, echt, bei aller gottgegebenen Liebe, die man einfach nur für dich empfinden kann, aber das ist doch schon SEHR dumm.“
    „Ja toll, denkst du nicht, dass ich das selbst weiß?“
    „Und wieso hast du das dann gemacht?“
    „Weil ich es vorher eben noch nicht wusste! Mensch, du weißt doch, was ich meine.“
    „Klar, ich weiß IMMER, was du meinst.“
    „Fast immer.“

    Tom seufzte auf und reckte den Kopf gen Zimmerdecke, sein Gesicht verzog sich leidend. Das hielt doch keine Menschenseele aus hier.

    „Billy, wirklich“, murmelte er und rutschte neben ihn, zog ihn an sich, sodass sie doch ein wenig kuschelten, „du weißt auch, was ICH meine und dass ich genau das auch nur gut meine. Mach dir doch einfach keinen Kopf um den Typen. Der ist nicht der Teufel, er versucht halt nur, sich noch mehr publik zu machen.“
    Tom zuckte mit den Schultern, ließ sie dann schlaff hängen. War doch nix dabei.
    „Also schieb’ nicht so eine Paranoia.“

    Bill grummelte und legte einen Arm um seinen Bruder, vergrub das Gesicht ein wenig an dessen Shirt. Hm...vonwegen, er hatte ihm einfach nur nicht alles gesagt. Tom musste kapieren, dass er im Unrecht war. So.

    „Der hat sich wegen mir einen runtergeholt.“

    Er merkte, wie Tom zusammenzuckte. Ouh.
    Nun lösten sich seine Arme wieder von ihm und er setzte sich auf, starrte ihn total perplex an.
    „Er. Hat. Was. Gemacht?“
    Bills Mundwinkel drohten schon, triumphierend nach oben zu zucken. Scheinbar war sein Brüderchen mehr als vor den Kopf gestoßen. Aber irgendwie konnte sich grade keine rechte Schadenfreude aufbauen. Nein, Bill war doch noch zu sehr in Gedanken um Bushido versunken. Oder besser – er war einfach verwirrt.

    „Dieser...dieser...woah! Also dass der wirklich SO pervers ist, hätte ich nicht gedacht!“
    Hey, hey, hey, Tom sollte lieber ruhig bleiben. Es war immerhin nichts Verwerfliches oder Neues dran, wenn sich ein Kerl wegen Bill einen von der Palme wedelte. Also bitte, was einige für Fantasien mit ihm haben mochten, war ihnen nicht unbekannt. Da wurden schließlich von den anderen auch regelmäßig Witze drüber gerissen.

    „Tom, bleib mal ruhig.“
    Bill zuckte entspannt aber dennoch schon alarmiert mit den Schultern und schaute zu dem Blonden auf.

    „Nein! Man, das war doch alles keine so ernste Sache, aber das hier ist was anderes. Wenn ich den in die Finger kriege, dann wird er nie wieder die Chance haben, sich einen runterzuholen!“

    Er setzte sich auf und Bill rutschte direkt von ihm runter, quiekte nur hell auf. Also so was.

    „Nun mach keinen Stress! Er hat mir damit ja nicht wehgetan und SO schrecklich kann’s auch nicht mehr sein, nach all den Sachen, die wir schon erlebt haben.“
    „Aber DER könnte dir immer wieder zu nahe kommen. Der kommt nämlich viel leichter an uns heran als diese Kerle, die uns in ihren perversen Briefen schreiben, kapier’ das doch!“

    Ach scheiße, Bill hätte einfach die Klappe halten sollen. Aber nein, er wollte immer über Tom siegen, er wollte immer recht behalten. Aber sie diskutierten halt gerne und für einen von ihnen endete es schlicht und ergreifend in einem Fiasko. Dem anderen ging es dann meistens aber noch schlechter.
    Bill packte Toms Arm und hielt ihn ruhig aber bestimmt fest. Der würde jetzt nicht ausflippen, sonst konnte Bill sich ein tiefes Loch von Saki schaufeln lassen.

    „Willst du den jetzt anmachen? Und wie erklärst du ihm, woher du das weißt? Tom, denk doch nur einmal nach, bevor du auf irgendwen losgehst!“

    Einen Moment war es still. Bill beobachtete Tom und merkte, wie es hinter dessen Stirnwand zu rattern begann. Scheinbar mussten die Zahnräder in seinem Kopf aber mal geölt werden.

    „Irgendwas wäre mir schon eingefallen, aber das ist doch total egal! Echt, was soll denn das? Der könnte dich jederzeit anpacken, wenn er Gelegenheit dazu hat!“
    „Tomi, wenn du dir Sorgen machst, dann ist das ja lieb von dir, aber ich werde ja wohl genug bewacht, als dass der an mich herankommt. So blöd wird der nicht sein, sich an den Jungs vorbeizukämpfen und mich dann einfach...zu ‚entführen’. Wir sind ja wohl sehr gut behütet, wenn nicht sogar zu gut.“
    „Sag mal, bist du auf der Seite von diesem Kerl oder was?“

    Bill zog die Augenbrauen hoch und starrte Tom mit offenem Mund an. Bitte was? Da gab er ihm Kontra und dann kam so ein Scheiß zur Antwort? Hallo?

    „Du Idiot! Als würde ich das jemals machen ey! Ich sag’s nur, wie es ist!“
    Er schubste Tom, sodass der zur Seite fiel und rutschte dann von ihm weg.
    „Echt, das kotzt mich an! Man kann dir nicht mal erklären, was vernünftig ist und was nicht! Aber bitte, versuch doch, ihm ein Haar, aber auch nur EIN Haar zu krümmen. Das überstehst du doch gar nicht! Du hast keine Chance gegen Bushido! So ist das nun mal.“

    Tom knurrte nur und stand schnaufend auf, begab sich ohne ein Wort zur Tür und knallte sie zu, als er nach draußen verschwunden war.

    Bill zuckte zusammen.
    Wieso noch mal hatte er das gemacht?
    Bill verstand die Welt nicht mehr. Und Tom schien das nicht mal ändern zu wollen.
    Wieso stritten sie sich schon wieder? Wieso konnte der ihm nicht einfach zuhören?
    Und wieso hatte Bill so einen Dickkopf, mit dem er immer wieder gegen die Mauern rannte!?


    Mit einem leisen Quietschgeräusch und knirschenden Steinen unter den Reifen hielt der grünschwarze Van und machte dabei eine leichte Ruckbewegung. Leichter Nieselregen prasselte an die abgedunkelten Scheiben und auf das Dach, das Wasser floss über die Frontscheibe herunter und die Scheibenwischer stoppten schließlich resigniert in ihrer Bewegung, den Regen aufhalten zu wollen. Die Beifahrertür öffnete sich und in Eiltempo kam ein großer, stattlicher Mann herausgesprungen, kam mit einem großen Schritt an der Schiebetür an und zog sie kraftvoll auf.
    Um ihn herum schwoll das Gekreische an, während er einen großen dunklen Schirm aufspannte und sich noch ein Kollege zu ihm gesellte, der das gleiche tat.
    Die anderen blieben ohne Regenschutz.

    Nacheinander sprangen alle, die im Van saßen, heraus, mit jedem einzelnen von ihnen schien die Lautstärke der Menschen um sie herum zuzunehmen.

    Endlich kam auch der letzte aus dem Wagen und nun gab es für die Masse kaum noch ein Halten. Die Security rundherum war alarmiert, kontaktierte sich gegenseitig über Funk und passte auf, dass es keiner wagte, über die Absperrung zu klettern. Bei dem Gedränge war das aber eh kaum möglich.

    Vergessen waren die anderen Berühmtheiten auf dem roten Teppich, nur noch sie zählen. Vielleicht sogar nur noch einer von ihnen.

    Schwungvoll aber so elegant wie möglich streckte sich ein langes, in eine enge Jeans gekleidetes Bein mit spitzen Stiefeln aus der Autotür, das zweite folgte und der große Mann nahm die zarte Hand, die sich ihm mit lackierten, dünnen Fingern entgegenstreckte.
    Ein Lächeln wurde ihm geschenkt, als endlich derjenige ausgestiegen war, dem alle entgegenschrien.
    Auf einmal schien sich etwas schwer auf die Gemüter zu legen, als wäre die einparfümierte Luft um ihn herum schon bis zu ihnen gedrungen. Noch mehr Mädchen begannen zu weinen, andere waren auf einmal still. Irgendwie war es magisch.

    Nun wagte es nicht einmal der große Bodyguard, den Jungen noch anzufassen und ihm so die richtige Richtung zu weisen. Er deutete nur nach vorne und hielt seine große Hand knapp hinter dessen Rücken, als könnte er einfach nach hinten umkippen und man müsse ihn stützen.
    Aber der Junge bewegte sich leichtfüßig weiter, kurz klackerten seine Sohlen über den Asphalt, bis er auf dem Teppich aufkam und dieser sich ergiebig unter seinen Füßen senkte.

    Er lächelte weiter und verzauberte damit nicht nur die Mädchen. Auch die wachenden Männer rundherum wurden kurz unaufmerksam, starrten ihn stumm an und erwachten erst wieder, als er näher an sie herantrat, um den Fans seine Aufmerksamkeit zu schenken. Für eine Unterschrift schienen sie im Moment alles zu geben. Nur für einen kleinen Augenblick ihres Lebens.
    Die Männer schienen nun immer mehr zu versuchen, IHN zu beschützen, ihn und seine Freunde, seinen Bruder. Es war seltsam anzusehen, vielleicht, wenn man sie alle nicht kannte oder aber sonst so etwas nicht mitbekam.
    Auf jeden Fall war es ein aufregendes Schauspiel.

    So ging es also die Reihe von Fans entlang, der Stift gab den Geist auf, aber nicht das Lächeln des schönen Jungen.
    Sein langer Mantel schmiegte sich dank der Nässe enger an seinen dünnen Körper, sein großer Schal versteckte hin und wieder seine vollen Lippen hinter dem schwarz-violetten Stoff und die Sonnenbrille, die er trug, war durchsichtig genug, dass man immer wieder kurz seine Augen aufblitzen sah, aber nie lange genug, um sich darin zu verlieren. Auch sein Piercing zeigte sich unter den etwas feuchten Haaren, die aber nun vom Schirm seines Begleiters in Sicherheit gebracht worden waren. Trotz des Regens sah er mehr als hinreißend aus, wirkte immer noch perfekt. Man wollte immer mehr der kleinen Details seines schönen Gesichtes erkunden, aber er huschte so schnell weiter, dass einem nur sein intensiver Duft blieb und man schreien wollte, dass er wieder zurückkommen sollte...

    „Bill?“

    Er hob den Kopf und blickte zu dem, der ihn rief, nickte dann einem anderen Bodyguard zu, lief etwas schneller, seine Hand schwang sich eiliger, um doch noch einige Autogramme zu verteilen, er wollte sie einfach nicht alle ohne Andenken hier in der nassen Kälte zurücklassen.

    Mit einem leichten Hüftschwung – die Kameras beobachteten ihn – wandte er sich schließlich von der letzten Fanreihe ab und lief mit stolzem Gang zu seinen Bandkollegen hinüber, nahm den Zauber mit sich.

    Diesen Zauber...ja, den hatte er sich mehr als nur angeeignet, er hatte regelrecht darauf hingearbeitet. Und das seit einigen Tagen, Wochen...
    Er wusste, für wen er das getan hatte.
    Gegen wen.
    Und er wusste, dass all das heute das erste Mal Wirkung zeigen würde. Nicht nur wie sonst bei Fans, bei wildfremden Leuten, die er mit seinem Wesen einfach faszinieren konnte. Er kannte seine Vorzüge jetzt und wusste sie auf jemand ganz bestimmtes einzusetzen.

    Das Spiel konnte beginnen.



    Re: Butterfly

    smily - 03.05.2008, 19:36


    Also, das ist ja mal eine kuhle Idee xDDD
    Also ich find, des klingt intressant, werd auf jeden Fall weierlesen!
    Als des mit der Spinne kam hab ich sonen Lachflash gekriegt xDDD
    Du schreibst auf jeden Fall gut, also schreib schnell weiter!

    GLG;Smily



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