~Spring nicht~

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: ~Spring nicht~

    *+~Billy~+* - 27.02.2007, 21:48

    ~Spring nicht~
    Title: Spring nicht
    Song: "Spring nicht" von Tokio Hotel
    Author: ShiaNa aka KatzenAuge
    Warning: Depri, Angst, Slash (angedeutet), Death
    Disclaimer: Mir gehören weder die Jungs noch irgendwelche Texte, die ich in dem Falle von ihrem Song benutzt habe. Ich unterstelle hiermit auch keinem der Jungs schwul zu sein und ich möchte Twinzest auch nicht verherrlichen.
    Claimer: Die Idee stammt von mir und die Handlung ebenfalls.



    Bei dieser Fanfiktion handelt es sich um eine DANKE's - FF ;D Ich danke all meinen Lesern, Freunden und eben allen wuahah +drop+
    Ich hoffe, sie gefällt euch nen bisschen..




    ~ Spring nicht ~




    Das Flackern der Kerze holte mich für einen Bruchteil einer Sekunde ins Reale Leben zurück und somit blickte ich auf, schaute die Kerze an, die vor mir auf dem Schreibtisch stand und immerwieder an Größe verlor.
    Gedankenverloren bekam ich kaum bis gar nicht mit, wie ich meinen Gedanken nach hing und mich von meinem Text abgewendet hatte. Ich hatte beschlossen all meine Gefühle, probleme, Situationen und Momente die so kostbar waren aufzuschreiben, einfach festzuhalten. Erzählen konnte ich es niemandem, denn auch wenn ich einer Person vertraute – es ging nicht. Ziemliches Misstrauen machte sich in mir breit und lies mich kurz erzittern, denn ich wusste, dass niemandem vertrauen konnte. Nicht meinen Eltern, nicht meinen Freunden, nicht mal meinem Bruder konnte ich mehr vertrauen. Ich wurde ausgenutzt, fühlte mich wie ein Spielzeug, mit dem der Beistzer machen konnte, was er wollte. Auch wenn ich diese Menschen über alles liebte, so konnte ich ihnen dennoch nicht sagen, was mir und meiner Seele auf dem Herzen lag.

    Die Welt hatte mir Gefühle geschenkt, ein Herz, eine Seele, einen Körper, einen Namen. Ich war ein Mensch mit allen Emotionen, mit allen Gefühlen, die ein Mensch erleben konnte. Mit allen Freuden und mit aller Trauer wurde ich getauft, wurde auf die Welt geschickt um mich zu vermehren und die Welt einbisschen glücklicher zu machen. Doch alles sah anderes aus ...
    Stattdessen schenkte mir die Welt etwas, was hätte niemals passieren dürfen, was niemals hätte in Erwägung gezogen werden dürfen; einen Bruder. Ich liebte meinen Bruder und für Aussenstehnde mag das vielleicht auch normal klingen, doch ich fühlte mehr für ihn; ich würde für ihn sterben, würde für ihn weinen, würde mich opfern für ihn allein. War ich trotzdem ein Mensch oder galt ich einer besonderen Rasse, da ich ein neues, anderes Gefühl geschenkt bekommen hatte? Gehörte ich noch immer dazu oder war ich allein? Seufzend erhob ich mich und sah aus dem Fenster; es regnete.


    Über den Dächern ist es so kalt und so still
    Ich schweig deinen Namen weil du ihn jetzt nicht hören willst


    Sicherlich war ich nicht der einzigste, der jemals so gefühlt hatte und sicher würde es nach mir und meiner Zeit noch einpaar Personen geben, die wieder so fühlten; dennoch blieb die Frage: War ich einer Art Auserwählter? War es mein Schicksal, war ich dazu verbannt worden oder war es ein zeichen des Guten? Ich hatte absolut keine Anzeichen für ein Merkmal oder gar einer Emotion, denn meine Gefühle waren ziemlich gemischt; einerseits war es verboten, es war gesetzlich nicht erlaubt. Und emotional? Eigentlich war es soetwas wie ein unausgesprochenes Gesetz, dass man seine Blutsverwandten nicht auf eine andere Art und Weise lieben darf. Doch wie sahen die Folgen aus diesem Gefühl aus? Was passierte, wenn man wahrhaftig eine Beziehung mit seinem Bruder einging und man ihn später nicht nur als festen Freund, sondern auch als Bruder verlor? Hatte auch da die Welt insgesamt eine Alternative? Oder war man plötzlich auf sich alleingestellt?

    Andererseits fühlte sich dieses Gefühl richtig an und irgendwie kam es einem doch so vertraut vor. Wie konnte es eigentlich passieren, dass sich Blutsverwandte ineinander verliebten? Die jeweiligen Personen kannten sich über Jahre, hatten in meinem Falle sogar die Schwangerschaft der Mutter zusammen durchgemacht. Wie konnte sich das Gefühl plötzlich ändern? Wäre es bei normalen Brüdern anderes? Und wie bemerkte man dieses neue Gefühl? All diese Fragen kamen mir in den Sinn je länger ich nach dachte und doch fand ich nie eine Antwort, würde ich mit Sicherheit auch niemals finden, so lange ich schwieg. Doch ich war mir sicher, dass ich alles nur noch schlimmer machte, indem ich meine Probleme aussprach. Eine Träne entfloh meinem Augem bahnte sich ihre heisse Strecke über meine Wange und hinterliess eine unsichtbare Spur, die mich irgendwann in ferner Zukunft verraten würde.


    Der Abgrund der Stadt verschlingt jede Träne die fällt
    Da unten ist nichts mehr was dich hier oben noch hält


    Ich wusste nicht genau, ob ich mich über diese neue Erfahrung freuen sollte oder nicht. Zwar hatte ich eine neue Welt betreten, aber hatte ich auch eine alte hinter mir gelassen. Ich wusste, dass wenn ich eine Beziehung mit meinem Zwilling einging, ich ihm niemals mehr als Bruder unter die Augen hätte schauen können. Was hatte dieses Gefühl in mir erweckt? War es die bloße Anwesenheit, mit dem er mich in eine Art Trancezustand versetzte? War es seine Stimme, die wie eine leise Melodie in meinem Ohr klang? Oder waren es vielmehr die Blicke, die mich gefangen nahmen und mir die Kehle zuschnürten? Ich konnte nicht beschreiben, wie ich mich fühlte, als er mich jedesmal ansah. Ich wagte es kaum ihm in die Augen zu sehen. Ob er schon etwas gemerkt hatte?

    Im Gegensatz zu meinem Bruder war ich kein guter Schauspieler, es fiel mir meist sehr schwer, meine Emotionen zurückzuhalten, egal ob Freude oder Trauer. In letzter Zeit empfand ich das Bruderverhältnis für einwenig gestört bis fast abgebrochen. Ständig blickte er mich traurig an oder verhielt sich ängstlicher als sonst. Konnte es vielleicht sein, dass er schon dahinter gekommen war und mich nun verabscheute? Das er es ekelhaft fand, mich ekelhaft fand? Hatte ich schon alles zerstört, bevor es eigentlich angefangen hatte? Hatte ich ihn ernsthaft schon für immer verloren? Oder war es nur eine Illusion, eine Einbildung die ich als Notlüge benutzte, um mein Gewissen zu reinigen?


    Ich schrei in die Nacht für dich
    Lass mich nicht im Stich
    Spring nicht
    Die Lichter fangen dich nicht
    Sie betrügen dich
    Spring nicht


    Im stummen hoffte ich schon eine Ewigkeit, dass er mich erlöste, mir sagte, er würde genauso fühlen. Doch wie stellte ich mir das eigentlich vor? Dachte ich ernsthaft, dass er lächelnd zu mir ankam, mich in den Arm nahm und mir gestand, dass er mich liebte? Und überhaupt: War es Liebe? War es nicht viel mehr der Wunsch, auf eine solche Art und Weise geliebt zu werden? Natürlich hatte ich eine Familie, die ich auch sehr liebte und ich würde auch immer hinter ihr stehen. Auch meine Freunde waren sehr wichtig für mich und ein Leben erschien für mich ohne sie beinahe schon fast undenkbar. Doch redete ich mir tatsächlich ein meinen Bruder auf eine andere Art zu lieben, nur weil ich diese spezielle Art von Liebe brauchte? Brauchte ich sie denn?

    Was war Liebe eigentlich? Waren es nur die Schmetterlinge, die man im Bauch trug und diese Schwärmerei, die man für eine gewisse Person empfand? War Liebe ein Gefühl, dem anderen immer nahe sein zu müssen, ihm immer wieder zu sagen, wie gerne man ihn hatte? Oder war Liebe einfach unbeschreiblich? Fühle jeder anderes? Sicherlich gab es verschiedene Sorten von Liebe, wie zum Beispiel die Geschwisterliebe, die Partnerliebe, die Elternliebe oder die Liebe zu einem Tier. Doch fühlte auch jeder Mensch diese Arten der Liebe anderes? Oder war einfach alles gleich? Fragen über Fragen.


    Erinner dich an dich und mich
    Die Welt da unten zählt nicht
    Bitte spring nicht


    Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und wendete mich von dem Fenster ab. Geweint hatte ich schon zu oft, es gehörte zu meinem Alltag und ich vermochte nicht zu denken, wie lange es noch so weitergehen sollte. Ich quälte mich und obwohl ich befreit werden wollte, konnte ich das Risiko nicht eingehen, es jemandem anzuvertrauen. Zwar hatte ich wirkliche Freunde, die auch zu mir halten würden, aber sie würden es niemals verstehen. Sie würden mich nicht trösten können, denn ein einfaches ‚Das wird schon wieder’ half mir aus dieser Sache nicht heraus. Genauso wenig wie ein ‚Das vergeht bald, ist sicher eine Laune’. Es war keine Laune. Beinahe hörte sich diese Aussage abwertend an. Zu dem eben dagewesenen Regen mischte sich das Winterwetter und nach einiger Zeit siegte der Schnee und glitt vorsitig auf die Erde hinab.

    Schleichend ging ich herunter, zog mir eine Jacke über und zog die Schuhe an. Oft kam es vor, dass ich am späten Abend einbisschen raus ging und nach dachte. Es half mir. Die Luft, die mir dabei durch die Haare strich, der Regen, der mich von meinen Sünden reinigte – all das tat mir gut und es entwickelte sich mit der Zeit zu einem täglichen Bedürfnis. Natürlich hatte ich auch das Bedürfnis mich jemandem anzuvertrauen, einfach in den Arm genommen zu werden, doch ich vertraute mich nur einem einzigen an: Dem Papier. Aus einem undefinierbaren Grund wusste ich tief in mir, dass das Papier mich nicht verraten würde. Es würde niemals den Besitzer wechseln und einfach jemand anderem meine Sünden verraten. Niemals.


    In deinen Augen scheint alles sinnlos und leer
    Der Schnee fällt einsam du spürst ihn schon lange nicht mehr


    War ich krank? Man sagte immer, man wäre blind vor Liebe oder Liebeskrank – doch galt das auch für meinen Fall? Oder war ich wieder eine Ausnahme und man behandelte dieses Thema einzeln, da es so heikel war, dass es so selten vorkam? Ich kam mir mit der zeit unverstanden vor. Natürlich befand ich es nicht als das normalste der Welt, für meinen bruder auf diese Art zu fühlen, dennoch verstand ich hierbei die Logik nicht. Wenn Mann und Frau aneinander liebten, würden sie vielleicht auch einmal heiraten. Zudem Zeitpunkt waren sie eins, eine Familie, sie trugen den selben Namen, hatten das gleiche Ziel vor Augen und gingen den Weg des Lebens gemeinsam. Doch trotzdem war diese Liebe erlaubt, sie war legal. Doch diese war Illegal. Lag es nur an der Blutsverwandtschaft? Oder war es einfach nur verboten, weil ich von Anfang an meinen Bruder kannte und liebte?

    Würde ich wirklich alles für ihn aufgeben? Würde ich für ihn sterben und ihm versprechen, für immer bei ihm zu bleiben? Ja, ich würde, ja, ich werde. Dennoch schien es mir unvorstellbar für die Zukunft, mal meinem Bruder zu gehören und umgekehrt. Zwar sah man sich jeden Tag, redete miteinander und wusste alles voneinander, dennoch entdeckte man selbst nach 16 Jahren Seiten an seinem Bruder, die ihm bisher verborgen blieben. Es war unfair. Seufzend trat der Junge heraus und begrüßte den weissen Schnee, der ihm entgegen kam. Seine Mutter fragte nicht mehr nach, wohin er um diese Zeit wollte – sie wusste es.


    Irgendwo da draussen sind wir verloren gegangen
    Du träumst von dem Ende um nochmal von vorn anzufangen


    Zitternd blickte ich mich um und besah die Umgebung. Um diese Uhrzeit waren kaum noch Menschen unterwegs, vorallem da es schon um fünf Uhr Abends dunkel wurde. Manchmal musste ich gestehen, dass ich Angst hatte, von irgendjemandem angefallen zu werden, doch mittlerweile war es mir egal; ich hatte nichts mehr zu verlieren. In meinen schwarzen Haaren verirrten sich einpaar Schneeflocken und liessen mich dadurch noch einbisschen blasser aussehen, als eben diese auf meiner Haut platz nahmen. Vorsichtig strich ich mir einpaar Flocken aus dem Haar und ging langsam in Richtung unbekannt. Ich wusste nicht wohin mich der Weg trieb, wusste nicht wohin, kannte nicht mein Ziel. Und dennoch wurde alles klar in meinem Kopf, ich konnte wieder denken, konnte wieder in meinen Gedanken versinken, obwohl sich ein nebel um mein Zukunft gelegt hatte.

    Eine Frau mit einem kleinen Kind kam mir auf halben Wege entgegen und beide sahen mich kurz an; sie schienen zu frieren. Ich war schon lange nicht mehr im Stande ein Lächeln zu erwiedern, falls mir denn eines geschenkt wurde. Stumm ging ich an den Personen vorbei und ich beneidete das Kind im stillen. Es war noch unschuldig, hatte überhaupt keine Vorstellung von dem wahren Leben. Ein Kind bekam meistens alles vorgelebt, wusste mit den Situationen umzugehen, da sie nicht auf einer Sufe waren wie die meinen. Und doch sammelte das Kind mit jedem Tag Erfahrungen, lernte dazu und verstand. Ich jedoch lernte in all den Monaten nichts hinzu, blieb genauso ratlos und wusste mir nicht zu helfen, nicht zu erlösen.


    Ich schrei in die Nacht für dich
    Lass mich nicht im Stich
    Spring nicht
    Die Lichter fangen dich nicht
    Sie betrügen dich
    Spring nicht


    Leiht verwirrt blickte ich etwas hoch und erkannte das Kaufhof Gebäude. Ich hatte auf dem Weg hierher gar nicht registriert, soweit gegangen zu sein. Wie aus Reflex hinaus zuckte ich mit den Schultern und stand beinahe planlos in der Gegend herum, auf der Strasse. Oft war ich damals auf das Dach des Kaufhof Gebäudes gestiegen, dort hatte man eine Aussicht über die ganze Stadt und bei Nacht halfen die Lichter einen vergessen zu lassen. Das Gefühl, durch die Nacht zu schweben ließ mich erschaudern, als ich an die alten und vergangegen Stunden dachte. Vielleicht würde es mir helfen, nocheinmal frei zu sein, vielleicht hatte Gott Gnade mit mir und befreite mich von dem süßen Fluch, der auf mich gelegt war. Vielleicht befreite er mich von all dem Schmerz, der meine Seele und meinen Körper quälte.

    Zögernd blickte ich nocheinmal nach oben und überlegte noch kurz, bevor ich falsch handelte. Zwar hatte ich oft das Gefühl verspürt am Ende zu sein, doch ich hatte immer eine Notbremse gehabt, hatte die Hoffnung die mir schützend zur Seite stand. Hatte den Glauben auf einen besseren Tag. All dies war Wochen bis Monate her und so langsam registrierte mein Verstand, dass ich mich selbst belog, dass es für mich keine andere Zukunft als diese gab. So langsam starb die Hoffnung und riss mich mit in das schwarze Loch, riss mich in den Abgrund und ließ mich solange fallen, bis ich aufgab und herunter stürzte.
    Freiwllig.


    Erinner dich an dich und mich
    Die Welt da unten zählt nicht
    Bitte spring nicht
    Spring nicht


    Natürlich hatte ich mit meinem Zwilling viele schöne Momente geteilt, doch ich wusste nicht wirklich, was ich denken sollte, als ich an diese zurückdachte. Einerseits breitete sich dieses Glücksgefühl in mir aus und ließ mich erschaudern, machte süchtig und ich musste es einfach nochmal erleben. Immer wieder spielte sich sein Lächeln in meinem Kopf an, immer wieder hörte ich den Klang seiner Stimme in meinem Kopf, war es doch so, als ob es sich immer wiederholte und glich einem Hilfeschrei, den ich bis jetzt versuchte zu überhören.
    Andererseits wollte ich am liebsten vergehen, wollte weglaufen vor all den gefühlen, zumal sie absolut absurd und krank in den Augen anderer waren. Es schien als stürzte eine Welt über mir ein und erdrückte mich, nahm mir die Luft die ich zum Atmen so drigend brauchte, ließ mich verdursten, ich erblindete. Ich wusste, ich könnte all das nie haben, niemals diese Lippen schmecken, niemals sein leben sein, niemals für ihn sterben können. Niemals.

    Leise und unentdeckt ging ich zum Eingang und trat in den Aufzug, der mich bis nach oben begleiten sollte. Es waren Blicke, mich die vergehen ließen, es waren Wörter, die mich zum lachen brachten, es waren Klänge, die mich taub machten. Ich wusste nicht genau, ob ich mich nicht in etwas hinein steigerte, allerdings wusste ich, dass sich so etwas gutes niemals falsch anfühlen konnte. Ich hatte den Eindruck, dass all die Menschen die diese Denkweise besaßen einfach keine Ahnung zu haben schienen, sie wollten diese Menschen erst gar nicht verstehen. Warum? Ich wusste es nicht; wollte es nicht wissen, denn im Augenblick dachte ich egoitsich.


    Ich weiss nicht wie lang
    Ich dich halten kann
    Ich weiss nicht wie lang


    Der Aufzug öffnete sich und ich trat aus diesem heraus, blickte mich auf dem zu großen Dach um. In meinem Inneren wusste ich, es war das letzte Mal, dass ich diese Tiefe sehen würde, all die glänzenden Lichter, sie stammen von Häusern, Aufschriften der Geschäfte, Schilder, Ampeln und vielem anderen aus dem Stadtleben. Ich seufzte und drehte mich nach rechts, meine Vermutung bestätigte sich: Ich war nicht alleine.

    „Hallo Bill“

    Eingehend musterte ich meinen bruder, der mich leicht verwundert anblickte und doch wusste ich, dass er genau wusste, dass mein Ziel dieses Dach sein würde, er kannte mich zu gut. Dies schien auf Einseitigkeit zu beruhen, denn wüsste er alles von mir, dann würde er sicherlich vor mir weglaufen und mich hassen, verabscheuen – krank, gestört, abnormal.

    „Hallo Tom“, wisperte ich und empfand eine normale Lautstärke als zu laut, es war wie eine Art Film, alles ging so schnell und doch sah man alles in Zeitlupe. Man versuchte immer wieder zurück zu spulen obwohl man wusste, dass man eben Geschehenes nicht rückgängig machen kann.

    Ich atmete tief ein und dann nochmal aus und trat weiter auf den Rand zu, ich wollte das alles jetzt beenden, es hatte keinen Sinn mehr. Bei der Vorstellung, Tom niemals mehr berühren zu können, fühlte ich die verräterischen Tränen über meine Wangen laufen, sie zeigten das, was ich nur im stillen dachte und dafür hasste ich sie. Tom blieb immernoch an gleicher Stelle stehen, seinen Ausdruck konnte ich nicht deuten, da ich mich nicht umdrehte.


    Nimm meine Hand
    Wir fangen nochmal an
    Spring nicht


    Alles schien sinnlos und auch wenn Tom meine absurden gefühle erwiederen würde, so wäre es trotz des Gesetzes noch verboten und dann ing ein Versteckspiel der feinsten Art los – das wollte ich vermeiden. Ich wollte allen zeigen, dass ich glücklich war, das mein Leben wieder einen Sinn trug und ich jeden Morgen, jeden Tag, jede Nacht nur für eine Person lebte. Ich wollte, ich könnte. Aber ich durfte nicht.

    „Was tust du?“, flüsterte mein zwilling und ich beschloss, diese Frage offen zu lassen. Ich wusste, dass wenn ich ihm alles erzählen würde, er mich davon abbringen würde. So würde ja doch alles schnell gehen und er war mich los – ich machte ihm nur Probleme. Er wollte es nicht zeigen, aber ich war eine wahre Last für ihn und seine Seele. Ständig kümmerte er sich rührend um meine person und ich bat ihm rein gar nichts, ausser Probleme.

    Ich trat bis an den Rand und schloss die Augen, mein Herz pochte lautstark gegen meine Brust und dementsprechend hob und senkte sie sich wieder. Das alles würde ein Ende haben, genau diese These bereitete meinen Körper Anspannung. Selbst wenn ich gewolltes hätte haben können – nur versteckt. Das war meiner Ansicht nach nicht Sinn der Sache – wenn schon, denn schon. Nur leider befand ich der Situation, dass es in meinem Falle absolut kein denn gab. Erneut seufzte ich und sagte kurz darauf leise: „Es ist vorbei.“


    Ich schrei in die Nacht für dich
    Lass mich nicht im Stich
    Spring nicht
    Die Lichter fangen dich nicht
    Sie betrügen dich
    Spring nicht


    Ich hörte nur einen fragenden Ton seiten Toms und währrenddesssen breitete ich meine Arme aus, die Augen immenoch geschlossen. Ein kühler Windzug streifte meinen Körper und leicht erzitterte ich. Ich hörte kurz Schritte, die logischerweise von meinem Bruder stamen mussten, dennoch machte ich meine Augen nicht auf. Würde nach dem Ende auf Erden auch die Liebe vergehen? Was war, wenn der Tod absolut nichts brachte und ich mich wieder in dieser Situation befand? Was kam aber nach dem Tod? Wurde ich wiedergeboren oder ruhte ich bis in alle Ewigkeit?

    Keine Antworten, nur unbeantwortete Fragen, die ich meinem Papier hatte gestellt und noch nicht einmal dieses konnte mich aufklären. Die Schritte verhallten und ich wusste aus Instinkt, dass mein Bruder sich unmittelbar in meiner Nähe befand. Viellecht hintermir, vielleicht hinter mir. Ich hatte Angst. Was würde er jetzt tun? Würde er mich zurück holen und mir sagen, dass er mich so sehr brauchte wie ich ihn? Oder würde er mich schubsen und würde sein Grinsen ds letzte sein, was ich sah?

    „Ja, es ist vorbei.“

    Ich schluckte bei dieser Aussage. Sollte ich recht behalten?


    Erinner dich an dich und mich
    Die Welt da unten zählt nicht
    Bitte spring nicht
    Spring nicht


    Unkontrolliert brannte mein Herz, mein Puls beschleunigte sich und heisse Tränen bahnten sich ihren letzten Weg über meine Wangen, bevor sie in die unendliche Tiefe der Stadt brachen und dort zum Tode verurteilt wurden. Sie wussten nicht, dass es ihr letzter Weg sein würde und so wagten sie sich todesmutig in die tiefe. Ich spürte zwei Arme, die mich von hinten umarmten.

    „Unser Ende“, hauchte er leise und drängte mich langsam nach vorne, sodass wir beide in die Tiefe fielen und er mich dabei umarmte. Ich ließ meinen Tränen nun freien Lauf und sprach das aus, was mich seit langer Zeit quälte:
    „Ich Liebe dich“
    Und das letzte was ich sah, war sein sanftes Lächeln und spürte, seine weichen Lippen auf den meinen, bevor wir beide das Tor der Welt durchbrachen und in eine neue Welt hinüberglitten.


    Und hält dich das auch nicht zurück
    Dann spring ich für dich




    .ENDE.



    Re: ~Spring nicht~

    darkness angel - 27.02.2007, 23:31


    Es geht nicht.
    Es geht einfach nicht.
    Ich kann mich überhaupt nicht beruhhigen.
    Gitt, ich muss so heulen ne!

    Das ist... sowas von schön geshcrieben - wow. das kann man schon nicht mehr beschreiben!
    Wie du die Sätze formuliert hast - hammermäßig!
    Den Songtext hast du Perfekt in die Story mit eingebunden.

    Ich hab mit solchen Augen O_O vorm Bildschirm geklebt und "spring nicht" inner Endlosschleife abspielen lassen.

    Dir ist da wirklich ein Meisterwerk gelungen, große Achtung!!



    Re: ~Spring nicht~

    *+~Billy~+* - 28.02.2007, 15:08


    @darkness angel:
    Wow, ich habe mich wirklich total gefreut, als ich dein Kommi gesehen habe! Tut mir leid, dass dich die Story zum weinen gebracht hat. +Taschentuch reich+
    Und auch vielen dank für das Lob, hat mich echt total gerührt ;-;



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