Aufsatz Betriebsklima

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    Re: Aufsatz Betriebsklima

    dat0bi - 20.02.2007, 17:46

    Aufsatz Betriebsklima
    Das Betriebsklima in Ihrem Unternehmen hat sich verschlechtert. Nennen Sie Ursachen, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen.

    Der Begriff Human Relations mag für viele nur eine Bezeichnung sein, mit der sich Personalleiter auf ihren Visitenkarten schmücken. Doch steckt mehr dahinter: Diese Human Relations, die sog. Mitarbeiterbeziehung bezeichnet einen Denkansatz, der den einzelnen Mitarbeiter und die Belegschaft als Ganzes emotional stärker in den betrieblichen Prozess einbindet und den Mitarbeitern dazu verhelfen soll sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen. Eine Verschlechterung dieses Betriebsklimas, dieses Verhältnisses zwischen Mensch und Betriebsstätte, stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die Leistungsfähigkeit eines Betriebes dar. Ursachen hierfür lassen sich oft augenscheinlich leicht feststellen und sitzen doch oft viel tiefer:

    Eine dieser Ursachen mag eine Mehrfachunterstellung sein. Ein Mitarbeiter dem von verschiedenen Vorgesetzten verschiedenartige Anweisungen gegeben werden reagiert schnell frustriert. Oftmals besteht dies in Verbindung mit der Tatsache, dass ein Mitarbeiter keine übergeordnete Stelle hat, an die er sich im Falle einer solchen Anweisungsüberschneidung wenden kann. Ein ebenso schlechter Ansatz besteht in der Informationspolitik vieler Unternehmen. Vielfach herrscht in Chefetagen immer noch die Meinung vor, dass ein Mitarbeiter nicht mehr wissen muss, als er zur unmittelbaren Ausübung seiner Tätigkeit benötigt. Dies hat zur Folge dass sich Mitarbeiter schnell ausgegrenzt fühlen, was vor schnell zu Rissen in der Identifikation mit dem eigenen Unternehmen führt. Gerade diese Informationspolitik ist bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten eines Unternehmens eine enorm nachteilige Situation. Da Mitarbeiter in aller Regel bemerken, wenn ein Unternehmen auf tönernen Füßen steht und auch die Gesamtlage eines Wirtschaftsraumes trotz gegenteiliger Versuche kaum schöngeredet werden kann muss hier mit einer aktiven Informationspolitik abseits jeder Panikmache angesetzt werden.

    Ein Ansatz, welche mehr auf den einzelnen Mitarbeiter, bzw. kleine Gruppen eingeht, ist das soziale Gefüge innerhalb der Belegschaft und die Zusammenstellung sog. Informeller Gruppen. Diese bilden sich mehr oder weniger spontan und haben keine formalen Strukturen oder festgelegten Ziele, haben jedoch immer ihre Führer und Meinungsmacher. Es ist natürlich für Vorgesetzte schwierig, hier Einblicke zu bekommen oder den Überblick zu bewahren. Jedoch sollte der Versuch auf jeden Fall übernommen werden, da in solchen informellen Gruppen leicht Trends bestimmt werden was die Stimmung unter den Mitarbeitern betrifft. Welcher Vorgesetzte würde nicht gerne beim täglichen Flurfunk Mäuschen spielen?

    Wie die eingangs erwähnte Mehrfachunterstellung gehört auch die Organisation der Arbeitsaufläufe zu wichtigen Faktoren was die Mitarbeiterzufriedenheit betrifft. Sind etwa die Arbeitswege zu lang? Sind die Arbeitsabläufe unnötig kompliziert? Hat der einzelne Mitarbeiter ein Mitspracherecht was die ihn betreffenden Arbeitsabläufe betrifft? All dies kann zu negativen Auswirkungen auf das Betriebsklima führen.

    Alle genannten Faktoren bestimmen zu wesentlichen Teilen das Verhältnis von Betrieb zu Mitarbeiter. Fehler hierbei können sich kurzfristig oder langfristig bemerkbar machen, Auswirkungen plötzlich oder schleichend eintreten. Ein Faktor den es lohnt ständig zu beobachten ist die Motivation der Mitarbeiter, sie wirkt sich unmittelbar auf die Arbeitskraft des einzelnen und vielmehr der Gruppe aus. Denn so leicht es oft ist, Kollegen mit einer positiven Stimmung mitzureißen, so leicht setzt sich eine schlechte Grundstimmung auch bei Mitarbeitern durch, die eigentlich keinen Grund dazu hätten. Ebenso sehr negativ wirkt sich auf die Mitarbeiter Verunsicherung aus, vor allem was die Sicherheit des Arbeitsplatzes und somit der eigenen Existenz betrifft. Vielfach kann bei solch existenzgefährdeten Betrieben kaum noch von einem effektiven Arbeitsablauf gesprochen werden.

    Ein schlechtes Betriebsklima wirkt nicht nur nach innen, sondern auch nach außen. Die Faustregel, nach welcher sich schlechte Nachrichten vielfach schneller verbreiten als Gute, greift hier leider auch voll. Massen an unzufriedenen Mitarbeitern können binnen Wochen beschädigen, was ganze Marketingabteilungen binnen Jahren aufgebaut haben.

    Direkt proportional zur Zufriedenheit von Mitarbeitern steht auch die Ausfall- bzw. Krankheitsquote. Darüber hinaus sind verunsicherte oder verärgerte Mitarbeiter auch ein höherer Risikofaktor auf dem Betriebsgelände, was Unfallzahlen immer wieder belegen.

    Doch wie all dem beikommen? Wie in der Krise gegensteuern? Wie vorbeugen?

    Als wichtiger Ansatz sei hier die Betriebsorganisation genannt, eingebettet in vernünftige und nachvollziehbare Betriebsabläufe kann ein Mitarbeiter seine Arbeitskraft wesentlich besser entfalten als eingezwängt in ein Korsett aus starren und hinderlichen Regelungen.

    Vielfach in Großbetrieben bewährt hat sich ein Vorschlagsystem, was vor allem in Bereichen hoher technischer Anforderung und mit hochqualifizierten Mitarbeitern schnell Früchte trägt und dazu führt, dass sich Mitarbeiter vom Betriebsgeschehen nicht ausgeschlossen fühlen sondern dies aktiv mitgestalten können. Bei der Identifikation mit dem Unternehmen muss nicht unbedingt der japanische Weg gegangen werden. Allmorgendliche Appelle und einstudieren von Firmenhymnen mag in der westlichen Arbeitswelt nicht nur befremdlich wirken, sondern oft sogar kontraproduktiv. Jedoch mag im ein oder anderen Fall eine Betriebssportmannschaft die Kollegen noch enger zusammenschweißen oder auch die Ausgabe von Firmenbekleidung das Wir-Gefühl stärken.

    Sollten trotz augenscheinlich guter Begleitumstände das Betriebsklima dennoch Anlass zur Verbesserung geben, so mag die Veränderung der personellen Zusammenstellung Abhilfe bereiten. Hierbei ist für den Vorgesetzten jedoch großes Fingerspitzengefühl gefragt, einfach den Kopf einer informellen Gruppe wegzuversetzen kann auch wirkungslos verpuffen, wenn sich der nächste Quertreiber an die Spitze der Gruppe setzt. Hier sind dann persönliche Führungsqualitäten gefragt und das ursächliche Problem zu erkennen.

    Die Informationspolitik anzupassen und den Informationsfluss auf tieferen Ebenen auszuweiten hat auch schon dazu geführt, dass Mitarbeiter wesentlich zufriedener reagieren. Wichtig für Mitarbeiter ist, dass Ihnen das Gefühl ehrlichen Umgangs vermittelt wird.

    Sollten sich innerhalb einer Hierarchiestufe die Fronten bis hin zur Unversöhnlichkeit verhärten, so kann auch über die Einrichtung einer innerbetrieblichen Schiedsstelle nachgedacht werden, dies sollte bei Betriebsabläufen natürlich der Vorgesetzte sein, welcher bei zwischenmenschlichen Angelegenheiten vielleicht nicht immer der richtige Ansprechpartner ist.

    Für den Verantwortlichen gilt es die Wichtigkeit des Betriebsklimas nicht unter- aber auch nicht zu überschätzen, es geht nicht darum die Mitarbeiter zu verhätscheln, sondern darum eine vernünftige und harmonische Basis für eine respektvolles Miteinander zu finden, um gemeinsam das Betriebsziel zu erreichen.

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    Das Betriebsklima in Ihrem Unternehmen hat sich verschlechtert. Nennen Sie Ursachen, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen.



    Betriebsklima und Human Relations



    Ursachen

    Mehrfachunterstellung

    Informationspolitik gegenüber den MA

    wirtschaftliche Situation des Unternehmens

    Soziale Zusammenstellung der Gruppen (Informelle Gruppen)

    Mobbing

    schlechte Betriebsorganisation (vor allem Arbeitsabläufe)



    Auswirkungen

    Motivation und Arbeitskraft der MA

    Verunsicherung der MA

    Image des Unternehmens

    Vermehrung der Krankheitsfälle/Ausfälle



    Gegenmaßnahmen

    Verbesserung Betriebsorganisation

    Einbinden der MA in das Unternehmen - Mitarbeiterförerung (Vorschlagsystem)

    Identifikation der MA mit dem Unternehmen

    Veränderung der personellen Zusammenstellung

    Veränderung der Informationspolitik

    Einrichten einer innerbetrieblichen Schiedsstelle


    Wichtigkeit des Betriebsklimas, Grenzen der Mitarbeiterförderung etc.



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