Diabetes - Naturheilkundlliche Möglichkeiten

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    Re: Diabetes - Naturheilkundlliche Möglichkeiten

    Shevas - 18.02.2007, 19:34

    Diabetes - Naturheilkundlliche Möglichkeiten
    Frage: Gibt es naturheilkundliche Mittel,die man bei einem stark erhöhten Wert
    GLU 395mg/dl einsetzen kann,wenn 2x tägliches Spritzen unmöglich ist?



    In dem Buch
    Leitfaden Naturheilverfahren in der Kleintierpraxis
    (Autoren: Wynn, Susan G.; Marsden, Steve)
    siehe auch: http://www.elsevier.de/artikel/1027726&_text=1038748

    liest man zu Diabetes folgendes:

    Diabetes mellitus

    Therapeutische Strategien

    • Transport von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten zu den Zellen und
    ihre Verwertung verbessern
    • Gewebeschäden (durch chronische Hyperglykämie, Elektrolytmangel,
    metabolische Azidose und Dehydrierung) verhindern


    Optionen auf konventioneller Grundlage

    Diätetische Maßnahmen

    • Kohlenhydrate: Obwohl eine kohlenhydratreiche Ernährung von
    Diabetes-Patienten und speziell Katzen aus alternativer diätetischer
    Sicht fragwürdig ist, kann ein Versuch mit Getreide wie Gerste oder
    Mohrenhirse (niedriger glykämischer Index) nicht schaden [Sunvold et
    al.1998]. Bei hartnäckiger Adipositas von Haustieren fördert
    kohlenhydratarmes Futter gelegentlich die Gewichtsabnahme. Es sollte
    zu 50-70 % aus Fleisch (unterschiedliche Sorten) und im Übrigen aus
    Getreide (Gerste, Hirse o.Ä.) und wechselnden Gemüsesorten bestehen
    («s. Kap. 3 „Steinzeitliche" Diät). Die Vielfalt macht selbst
    hergestelltes Futter sicherer, als man denkt (bzw. gelernt hat);
    trotzdem sollten die so ernährten Tiere regelmäßig tierärztlich
    kontrolliert werden.

    • Komplettnahrungen: Manche Veterinärmediziner bevorzugen
    Trockenfutter als die „sicherere" Methode für diabetische Tiere, weil
    sich die Zufuhr dann genauer überwachen lässt und Insulin nach Bedarf
    gegeben werden kann.

    • Ballaststoffe: Da sie die Glukoseresorption im Darm vermindern,
    ermöglichen sie eine bessere glykämische Kontrolle. Durch Zufuhr
    unverdaulicher Zellulose (12 % im Futter) verringerte sich in
    randomisierten Cross-over-Studien die Glukoseresorption bei Katzen
    [Chastain et al. 2000] und bei Hunden [Nelson et al. 1998]. Eine
    andere Studie verglich die Auswirkungen von Hundefutter mit
    unterschiedlichem Fasergehalt auf die Blutglukosekonzentration und
    Insulindosierung bei Hunden mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus.
    Die Zuordnung der Hunde erfolgte randomisiert zu drei Gruppen
    (ballaststoffarmes Futter/ hoher unverdaulicher Anteil/hoher Anteil
    darmlöslicher Fasern). Während sich bezüglich des Insulinbedarfs kaum
    Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen ließen, kam es in der
    Gruppe mit hohem unverdaulichem Anteil zu einer signifikanten Senkung
    der Blutglukosewerte, verglichen mit den zwei anderen Gruppen [Kimmel
    et al. 2000]. Obwohl ballaststoffreiches Futter meist beide Fasertypen
    enthält, sollte für diabetische Tiere der Zelluloseanteil erhöht und
    selbst hergestelltes Futter durch Gemüse und Vollkorn ergänzt werden.

    • Vanadium: Scheint bei Menschen und Versuchstieren insulinartig zu
    wirken und könnte besonders bei Typ-2-Diabetes von Nutzen sein; man
    vermutet, dass es intrazellulär die Tyrosinkinase als Kofaktor von
    Insulin aktiviert. In einer Studie waren bei Katzen niedrigere
    Insulindosen nötig, wenn ergänzend zur
    Protamin-Zink-Insulin-(PZI)-Therapie Vanadium verabreicht wurde, die
    Fruktosamin-Serumwerte sanken und die diabetischen Symptome (wie
    Polyurie und Polydipsie) ließen nach [Greco 1999]. Dosierung: 4 x
    täglich 0,2 mg/kg Vanadium oder 4x1 mg/kg Vanadylsulfat.

    • Chrom: Man vermutet, dass Chrom die Rezeptorzahl, -sensitivität und
    -phosphorylierung erhöhen könnte, doch die meisten Studien berichten
    über keinen signifikanten Nutzen einer Supplementierung. In einer
    Studie erhielten (nicht-diabetische) adipöse und normalgewichtige
    Katzen täglich 100 µg des Spurenelements. Vor und nach dem 6-wöchigen
    Untersuchungszeitraum wurden intravenöse Glukosetoleranztests
    durchgeführt. In keiner der beiden Gruppen wurde die Glukosetoleranz
    durch Chrom beeinflusst [Cohn et al. 1999]. In einer anderen Studie (7
    adipöse diabetische/6 normalgewichtige diabetische/6 normalgewichtige
    nicht-diabetische Katzen) bewirkte auch die Supplementierung von 100
    µg Chrompicolinat keine signifikanten Veränderungen [Chastain et al.
    2000]. Eine weitere Studie untersuchte die Auswirkungen einer
    3-monatigen Chromzufuhr (20-60 µg/kg oder bis zu 2 x 400 (µg/Tag) bei
    Hunden mit spontan aufgetretenem Diabetes. Doch es gab keine
    Unterschiede zwischen Hunden, die Insulin und Chrom bzw.
    ausschließlich Insulin erhielten, bei (Serum-)Messwerten wie
    Fruktosamin, glykosyliertes Hämoglobin, Körpergewicht, Insulindosis,
    10-stündige mittlere Blutglukosekonzentration oder täglicher
    Kalorienaufnahme [Schachter et al. 2001].

    • Antioxidanzien: Der oxidative Stress, den Diabetes für viele Organe
    und Gewebe darstellt, könnte sich auf die Insulinresistenz und die
    Betazellen-Zerstörung auswirken [Bonnefont-Rousselot et al. 2000].
    Auch wenn sich oxidativer Stress durch endotheliale Dysfunktionen
    (z.B. periphere Verschlusskrankheit und diabetische Nephropathie) bei
    Menschen deutlicher bemerkbar macht, betrifft er wahrscheinlich auch
    diabetische Tiere. In der Humanmedizin wird die Gabe von
    Antioxidanzien wie Vitamin C und E befürwortet [Cunningham 1998].
    Durch Vitamin E bessern sich die Gefäßkontraktilität und andere
    Indikatoren für oxidativen Stress bei (menschlichen) Diabetespatienten
    [Paolisso et al. 2000], während Vitamin C eine Abnahme der freien
    Radikalen im Plasma und eine Senkung der Insulinspiegel bei
    Typ-2-Diabetes bewirkt [Paolisso et al. 1995].

    • a-Liponsäure: Konnte neurologische Defizite bei menschlichen
    Diabetespatienten bessern [Ziegler et al. 1999], doch ob sie auch bei
    diabetischer Neuropathie von Katzen hilft, ist umstritten. Auf jeden
    Fall ist bei der Nahrungsergänzung Vorsicht geboten, da
    unveröffentlichte Forschungsergebnisse der University of California
    auf eine neurologische Toxizität bei Katzen hindeuten, wenn die Dosis
    25 mg/Tag überschreitet [Hill 2000]. Große Hunderassen vertragen bis
    zu 200 mg/Tag, aber Katzen nicht mehr als 25 mg/Tag.

    • Fischöl: Die in Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren EPA
    (Eikosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) könnten eine erhöhte
    Insulinempfindlichkeit bzw. verminderte Insulinresistenz bewirken
    [Mori et al. 1999]. Fischöl wurde auch zur Behandlung der diabetischen
    Neuropathie vorgeschlagen [Okuda et al. 1996, Podolin et al. 1998].
    Seine Wirkung könnte über Veränderungen im Aufbau der Zellmembranen
    oder durch transmembranären Ionentransport zustande kommen [Gerbi et
    al. 1999, Stiefel et al. 1999]. Weil Katzen anfälliger für
    Typ-2-Diabetes und diabetische Neuropathie sind als Hunde, dürfte sich
    Fischöl besonders als Nahrungsergänzung für diabetische Katzen eignen.
    In Kapseln normaler Wirkstärke sind 180 mg EPA und 120 mg DHA
    enthalten; Dosierung: täglich 1 Kapsel pro 2,5-5 kg KG, evtl. auf 2
    Dosen aufgeteilt.

    • Extrakte aus Drüsengewebe bzw. Innereien: Sie können die Funktion
    bestimmter Organe unterstützen. In Pankreasextrakten sind z.B. neben
    gefriergetrocknetem Pankreasgewebe auch kleine Mengen Pankreasenzyme
    enthalten. Seit kurzem befasst sich die Forschung mit dem Phänomen
    der „oralen Toleranzentwicklung" (Induktion einer Immuntoleranz) in
    der Therapie von Autoimmunkrankheiten des Menschen, zu denen auch
    Diabetes gehört [Krause et al. 2000]. Die spezifischen Wirkmechanismen
    sind unbekannt; es könnte sich aber um Deletionen, Anergie oder aktive
    Suppression von T-Lymphozyten handeln, die zur immunologischen
    Zerstörung der Zielgewebe führt. Da 40-50 % der Hunde Autoantikörper
    gegen Inselzellantigene aufweisen, könnte die Zufuhr von
    Pankreasextrakten bei dieser Spezies prinzipiell sinnvoll sein. Die
    Sicherheit einer solchen Therapie wurde allerdings kürzlich in Frage
    gestellt, nachdem es bei Versuchen einer „oralen Toleranzentwicklung"
    zu übersteigerten Immunreaktionen auf Autoantigene statt zur
    Tolerierung der T-Lymphozyten gekommen war [Hanninen 2000].
    Pankreasextrakte werden am besten gleich nach Ausbruch der Erkrankung
    verabreicht, um die Zerstörung der Inselzellen einzudämmen. Einer der
    Autoren (Susan G. Wynn) hat mit dieser Therapie einige positive
    Erfahrungen gemacht.


    Übersicht
    Angriffsorte von Phytotherapeutika und Nahrungsergänzunqsstoffen bei
    Diabetes mellitus

    • Glukoscresorption
    unverdauliche Fasern
    darmlösliche Fasern

    • Steuerung der Rezeptor-/ Postrezeptorwirkung
    Vanadium
    Chrom

    • Insulinverfügbarkeit, -freisetzung
    Gymnema sylvesiiv
    Momordico cluirantia
    Trigonella foecum-Kraecum
    I'anax ginseng,
    Pancix quinquefolium

    • Systemische Auswirkungen der Hyperglykämie
    Antioxidanzien, vor allem -Liponsäure
    Fischöl (Salzwasserfische)


    Pflanzenstoffe (Phytotherapeutika)

    • Gymnema (Gymnema sylvestre): zahlreiche Fallstudien deuten an, dass
    Gymnema bei menschlichen Diabetikern die Glukosetoleranz und das
    klinische Bild verbessern könnte. Ein Extrakt konnte über eine Zunahme
    der Membranpermeabilität die Insulinsekretion pankreatischer
    Betazellen steigern [Persaud et al. 1999]. Bei
    Streptozocin-behandelten Ratten erhöhten sich durch Gymnema-Extrakt
    die Insulin-Serumspiegel und die absolute Zahl der Inselzellen. In
    derselben Gruppe verbesserte Gymnema die Glukoseaufnahme in den
    Zielzellen [Shanmugasundaram et al. 1983 und 1990]. Klinische Versuche
    zeigten, dass Gymnema über mindestens 2-3 Monate verabreicht werden
    muss, ehe es seine maximale Wirkstärke erreicht. Obwohl es als
    Einzelsubstanz erhältlich ist, wird Gymnema meist mit anderen,
    traditionell zur Diabetestherapie verwendeten Pflanzenstoffen
    kombiniert (Bittermelone, Bockshornklee und Ginseng).

    • Bittermelone (Momordica charantia): als traditionelles ayurvedisches
    Mittel oft Bestandteil antidiabetischer Mischungen. Tierversuche kamen
    zu widersprüchlichen Ergebnissen [Day et al. 1990, Khanna et al. 1981,
    Sarkar et al. 1996, Shibib et al. 1993]. Der hypoglykämische Effekt
    könnte durch stärkere Glukoseutilisation in der Leber [Sarkar et al.
    1996], verminderte Glukosesynthese - bei Hemmung von zwei
    Schlüsselenzymen der Glukoneogenese (Glukose-6-Phosphatase und
    Fruktose-1,6-Biphosphatase) - oder verstärkte Glukoseoxidation – auf
    direktem Weg über Aktivierung der Glukose-6-Phosphatdehydrogenase - zu
    erklären sein [Shibib 1993 et al. ].

    • Bockshornklee (Trigonella foecum-graecum): senkt Blutglukosespiegel
    bei Menschen und Hunden [Ribes et al. 1986]. Es könnte sein, dass der
    Fasergehalt des Bockshornklee-Samens die Glukoseresorption im Darm
    verlangsamt, aber auch andere Mechanismen sind denkbar. In einer
    Studie an Ratten mit künstlich (durch Alloxan) erzeugtem Diabetes
    zeigten wässrige und alkoholische Bockshornklee-Extrakte eine gewisse
    hypoglykämische Wirkung [Abdel-Barry etal. 997]. Da Alloxan die
    pankreatischen Betazellen zerstört, könnte Bockshornklee die
    Insulinfreisetzung aus den übrig gebliebenen Betazellen stimuliert
    oder Insulinrezeptoren beeinflusst haben.

    • Ginseng: Asiatischer Ginseng (Panax ginseng) und amerikanischer
    Ginseng (Panax quinquefolium) lassen einiges für die
    Diabetesbehandlung erwarten. Beide konnten bei humanen
    Typ-2-Diabetes-Patienten die Hyperglykämie verringern [Sotaniemi et
    al. 1995, Vuksan et al. 2000]. Wie dieser Effekt zustande kommt, ist
    nicht klar, doch man nimmt an, dass sich Ginseng auf die
    Insulinsekretion bzw. Rezeptorempfindlichkeit auswirkt.

    • Rehmannia (Rehmannia glutinosa): üblicher Bestandteil in
    TCM-Rezepturen zur Diabetestherapie. Vermutlich war Rehmannia der
    aktive Wirkstoff in einer Rezeptur, mit der die Blutzuckerwerte bei
    diabetischen Mäusen gesenkt werden konnten [Miura et al. 1997].
    „Antidiabetika": Eine patentierte antidiabetische Kräutermischung
    enthält Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), Löwenzahn (Taraxacum
    officinale), Wegwarte (Cichorium intybus), Wacholder (Juniperus
    communis), Tausendgüldenkraut (Centaurium umbellatum), Gartenbohnen
    (Phaseolus vulgaris), Schafgarbe (Achillea mülefolium), Maulbeeren
    (Morus nigra), Baldrian (Valeriana officinalis) und Brennnesseln
    (Urtica dioica). Mit dieser Mischung ließen sich bei diabetischen
    Mäusen die Glukose- und Fruktosamin-Serumwerte senken [Petlevski et
    al. 2001].

    • Sonstige: In Labortierversuchen hatten auch Agaricus-Pilze (Agaricus
    blazei), Guayusa (Hex guayusa) [Swanston-Flatt et al. 1989],
    Bastard-Teak bzw. rotes Sandelholz (Pterocarpus marsupium [Manickam et
    al. 1997], P. santalinus [Kameswara et al. 2001]), Eukalyptus
    (Eucalyptus globulus) [Gray und Flatt 1998], Madagaskar-Immergrün
    (Catharanthus roseus) und Neembaum (Azadirachta indica) [Chattopadhyay
    et al. 1999] eine gewisse antidiabetische Wirkung.


    Komplementäre Optionen

    • Allgemeiner Hinweis: Obwohl TCM-Rezepturen in der Behandlung des
    Diabetes mellitus nicht Insulin ersetzen können, sollte ein gut
    gewähltes Mittel die Insulinresistenz herabsetzen und daher eine
    Reduktion der Insulindosis ermöglichen. Durch geeignete
    phytotherapeutische und diätetische Maßnahmen kommt es evtl. zur
    vollständigen Erholung der Glukosetoleranz und manchmal entfällt auch
    der Insulinbedarf. Bei nicht eingestelltem Diabetes müssen die
    Patienten aber auf jeden Fall zunächst Insulin erhalten.

    • Tiere und Menschen: Wie in vielen Dingen herrscht auch bei Diabetes
    mellitus verbreitet die Ansicht, man könne die TCM-Sicht des Menschen
    direkt auf Tiere übertragen. Doch gerade endokrinologische Störungen
    erfordern oft ganz unterschiedliche Therapieansätze bei Mensch und
    Tier. Das gilt nach Ansicht eines Autors (Steve Marsden) besonders für
    Diabetes.

    • Pathophysiologie: Beim Menschen wird Diabetes vorrangig als
    Yin-Mangel gesehen, der zu einer Leere mit Hitze und verzehrendem
    Feuer führt. Ein Kn-Mangel kann auf allen drei Ebenen (d.h. im oberen,
    mittleren und unteren San Jiao) des Körpers bestehen. Wenn sich ein
    Yin-Mangel verstärkt und in der Tiefe (im unteren San Jiao) fortsetzt,
    kommt es zu einem Symptomwandel. Die subtilen Unterschiede zwischen
    Symptomen der oberen und unteren Ebenen können jedoch schwierig
    abzugrenzen sein.

    • Akupunktur: In Russland und China wird seit vielen Jahren
    untersucht, inwieweit sich durch Akupunktur die Folgekomplikationen
    von Diabetes bei Menschen verringern lassen. In einem Rattenmodell kam
    es durch Elektroakupunktur eines Punktes, der KG 12 (Zhongwan)
    entspricht, zur vorübergehenden Senkung der Blutglukosewerte. Sie war
    aber nur an normalen und Ratten mit Typ-2-Diabetes, nicht aber bei
    Tieren mit Typ-1-Diabetes zu beobachten. Die Wirkung scheint durch
    freigesetzte Betaendorphine vermittelt zu sein [Chang et al. 1999].

    Yin-Mangel

    • Dosierungsempfehlung für alle folgenden Rezepturen (Granulate):
    60-75 mg/kg (oder V4 Teelöffel pro 5-7,5 kg KG), aufgeteilt auf 2
    Dosen am Tag.

    Im oberen San Jiao

    • Bai Hu Jia Ren Shen Tang („Weißer-Tiger-Dekokt mit Ginseng")
    - Indikation: wenn durch Fw-Mangel erzeugte Hitze in der Lunge der
    Lungenflüssigkeit geschadet hat
    - Symptome: oberflächlicher, schneller, kräftiger Puls; trockene rote
    Zunge; starker Durst; Hitzeunverträglichkeit, starke Hitzesymptome

    • Er Dong Tang („Dekokt aus Schlangenbartwurzel/Ophiopogon und
    Spargel/Asparagus")
    - Wirkung: nährt Yin, tonisiert Qi und klärt (beseitigt) Hitze aus dem
    oberen San Jiao
    - Symptome: schneller, kraftloser Puls; starker Durst, Schlaffheit,
    häufiges Urinieren
    • Xiao Ke Fang („Durst löschendes Rezept")
    - Wirkung: klärt Hitze, kräftigt Yin und löscht Durst
    - Symptome: schneller Puls; starker Durst und Hunger, Mundtrockenheit,
    häufiges Urinieren

    Im mittleren San Jiao

    • Yu Nu Jian („Jade-Frau-Getränk") I -J
    - Indikation: ausgedehntes Magen-Feuer mit gesteigertem Appetit
    - Zusatz (zu 75 g des Grandrezepts): 6 g Huang Lian und 9 g Shan Zhi Zi
    - Symptome: großer, fließender, kraftvoller Puls; rote Zunge;
    Auszehrung, trockener Kot, Verstopfung, Durst

    Im unteren San Jiao

    • Liu Wei Di Huang Wart („Rehmannia-Tablette mit sechs Zusätzen")
    - Indikation: verstärkter Harndrang, Mundtrockenheit, Durst
    - Symptome: fadenförmiger, schneller, fließender Puls; rote oder
    geschwollene und trockene Zunge; trockenes Fell (mit feinen Schuppen),
    Schwerhörigkeit, Rücken- und Knieschwäche
    - Modifikationen: bei Diabetes mellitus größerer Anteil von Shan Zhu
    Yu und Shan Yao; bei Inkontinenz auf Ze Xie verzichten und je 9 g Yi
    Zhi Ren, Sang Piao Xiao und Wu Wei Zi (zu 90 g des Grundrezepts) ergänzen

    • Zhi Bai Di Huang Wan („Tablette mit Anemarrhena, Phellodendron und
    Rehmannia")
    - Zusammensetzung: 75 g Liu Wei Di Huang Wan mit 9 g Zhi Mu und 6 g
    Huang Bai
    - Indikation: Nieren-Kw-Mangel mit Überwiegen der Hitzesymptome
    (Schlafstörungen, nächtliche Unruhe, Hitzeunverträglichkeit, Juckreiz,
    vermehrter Durst)

    • Shen Qi Wan („Nieren-Qi-Tablette")
    - Indikation: Frösteln, wenn Nieren-Fang durch Nieren-Yin-Mangel
    geschwächt ist
    - Symptome: blasse Zunge; schwacher Puls; Kälteintoleranz, profuse
    Urinausscheidung, Schwäche der Hinterbeine, Schwerhörigkeit
    - Modifikation: bei Harninkontinenz Fu Pen Zi, Jin Ying Zi und Sang
    Piao Xiao ergänzen

    Diabetes mellitus aus Sicht des Nei jing

    • Einer der Autoren (Steve Marsden) hat die Erfahrung gemacht, dass
    eine Yin-Tonisierung bei diabetischen Tieren oft wenig bringt, außer
    in weit fortgeschrittenen Fällen. Bei richtiger Deutung sprechen
    Anamnese, klinisches Bild sowie Puls- und Zungendiagnose meist eher
    für ein Feuchte-Hitze-Syndrom. Das widerspricht zwar der Auffassung
    eines Yin-Mangels bei Diabetes, stimmt aber weitgehend mit frühen
    Hypothesen im Nei Jing überein, die vor zweitausend Jahren
    aufgezeichnet wurden.

    • Pathogenese: Diesem klassischen Quellentext der TCM zufolge
    entwickelt sich Diabetes mellitus aufgrund eines Milz-Mangels. Wie im
    Nei Jing anschaulich beschrieben wird, führt unmäßiger Verzehr
    fettiger und süßer Nahrungsmittel zu einer Überladung der Milz und
    erzeugt dadurch „Verdauungshitze" oder ein „inneres Feuer" verbunden
    mit Fülle (Völlegefühl) im Brust- und Abdominalbereich.

    • Chin. Wolfsmilch (Euphorbia pekinensis): eine der wenigen
    Kräuterempfehlungen im Nei Jing für solche Zustände; im Unterschied zu
    den oben genannten Rezepturen nicht Yin-tonisierend, sondern stark
    feuchtigkeitsausleitend, also eher ein Abführmittel.

    • Wu hing San („Fünf-Arzneien-Pulver mit Poria"): diuretisch und
    feuchtigkeitsausleitend; schon in frühen TCM-Werken für Diabetes
    mellitus empfohlen, aber dann in Vergessenheit geraten.

    • Bittermelone (Momordica charantia): Ihre bereits erwähnte Wirkung
    ist gut vereinbar mit der These, dass es sich bei Diabetes um eine
    Feuchte-Hitze-Störung handelt. In den subtropischen Gebieten Chinas
    werden im Sommer nach dem Essen Bittermelonen verzehrt, damit sich
    nach üppigeren Mahlzeiten keine Feuchte-Hitze bildet.

    • Wei hing Tang („Feuchtigkeit aus Milz und Magen vertreibendes
    Dekokt"), besteht aus zwei kleineren Rezepturen: Ping Wei San („Magen
    harmonisierendes Pulver") und Wu Ling San („Fünf-Arzneien-Pulver mit
    Poria")
    - Indikation: Tiere mit Diabetes mellitus.
    - Wirkung: Ping Wei San kräftigt Milz-Qi, leitet Magen-Qi nach unten
    und harmonisiert den Magen; wichtigstes Mittel für die im Nei Jing
    beschriebenen Diabetessymptome (Fülle im Abdomen, Übelkeit,
    Erbrechen, Schwere- und allgemeines Krankheitsgefühl). Wu hing San
    löst Blockaden durch Feuchtigkeitsansammlungen auf.
    - Symptome: (können, müssen aber nicht alle vorhanden sein) blasse
    Zunge; weicher Puls; öliges Fell, Neigung zur Gewichtszunahme,
    wechselnde Vorliebe für Wärme oder Kälte, Schlaffheit, weicher Kot
    oder Durchfall mit unverdauten Nahrungsresten, vermehrt Durst bei
    fehlendem Appetit (bzw. umgekehrt).
    - Dosierungsempfehlung: täglich V4 Teelöffel pro 5-7,5 kg KG,
    aufgeteilt auf 2 Dosen am Tag; die Dosis kann unbedenklich verdoppelt
    oder verdreifacht werden.
    - Evtl. Da Ji (Euphorbia pekinensis) und Yu Mi Xu (Zea mays) zur
    Hitzeausleitung ergänzen (siehe unter Si Miao San).

    • Si Miao San („Vier-Wunder-Pulver")
    - Indikation: Feuchte-Hitze, bei der die „Hitzesymptome" überwiegen.
    - Dosierungsempfehlung: täglich 1/4 Teelöffel pro 5-7,5 kg KG,
    aufgeteilt auf 2 Dosen am Tag; die Dosis kann unbedenklich verdoppelt
    oder verdreifacht werden.
    - Evtl. Da Ji (Euphorbia pekinensis) und Yu Mi Xu (Zea mays) ergänzen;
    Yu Mi Xu (aus dem Keimhäutchen von Mais) werden diuretische und
    hypoglykämische Eigenschaften zugeschrieben, es ist ein mildes Mittel
    und kann auch in größeren Mengen bei Diabetes verabreicht werden. Da
    Ji ist ein starkes Abführmittel und eignet sich daher am besten für
    Patienten mit Füllesymptomen. Beide Mittel sind Hitze ausleitend.

    • Feuchte-Hitze und Kohlenhydrate: Feuchte-Hitze lässt sich als
    pathogenetische Erklärung des Diabetes mellitus bei Tieren gut mit den
    zum Teil eindrucksvollen Erfolgen vereinbaren, die sich durch eine
    Eliminationsdiät (Weglassen der Kohlenhydrate) bei diabetischen Tieren
    erzielen lassen. Kohlenhydrate schmecken süß und können im Übermaß die
    Milz schädigen. Was unter „übermäßig viel Kohlenhydraten" zu verstehen
    ist, ändert sich von Spezies zu Spezies, doch Hunde und vor allem
    Katzen scheinen gut mit kohlenhydratarmem oder ballaststoffreichem
    Futter klarzukommen. Jedenfalls kann das Ansprechen auf eine Ernährung
    mit niedrigem hypoglykämischem Index so eindrucksvoll sein, dass es
    nahe liegt, Diabetes tatsächlich als einen Ausdruck erhöhter
    Kohlenhydrat-Empfindlichkeit zu betrachten.

    • Westlicher Kräuterextrakt: Um den Blutglukosespiegel bei Tieren zu
    stabilisieren, empfiehlt einer der Autoren (Steve Marsden) eine
    westliche Kräutermischung, durch die sich auch Frühformen eines
    Diabetes mellitus bei Menschen zurückbildeten. Sie besteht aus 30 ml
    Mais- (Stempel und Griffel), Heidelbeer- und 40 ml
    Gymnemablätter-Extrakt. Bisher wurde noch nicht erwähnt, dass in
    Heidelbeeren enthaltene Biofiavonoide möglicherweise die
    Netzhautgefäße schützen. Diese Rezeptur ist so sicher und mild, dass
    sie auch längere Zeit angewandt werden kann. Empfohlene Anfangsdosis:
    täglich 3 x 0,08 ml/kg KG.

    CAVE: Die deutlich verstärkte Reaktion auf Insulin kann eine
    zeitweilige Reduktion der Dosis erforderlich machen; daher regelmäßige
    Kontrolle der Blutglukosewerte.

    Therapievorschläge der Autoren:

    Steve Marsden:
    Kohlenhydratarme Diät; Hitze klärende TCM-Rezepturen; bei Bedarf
    Insulin (mit Kontrolle der Glukosewerte); zur Beeinflussung der
    Insulindynamik westliche Pflanzenstoffe

    Susan G. Wynn:
    Bei Katzen Blutglukose-Kontrollen und Insulin nach Bedarf;
    kohlenhydratarme und proteinreiche Ernährung; Fischöl; Antioxidanzien,
    Vanadium
    Bei Hunden Insulin- und Glukosewerte kontrollieren; Gymnema;
    Kräuterrezepturen mit Ginseng; Antioxidanzien. Fischöl,
    kohlenhydratarme Ernährung

    als pdf bzw. auch als Word unter
    http://www.galeriegruebl.at/Archiv/Diabetes_in_der_Naturheilkunde.doc
    http://www.galeriegruebl.at/Archiv/Diabetes_in_der_Naturheilkunde.pdf



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