Déjà Vu - Erinnerungen aus dem Nichts

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    Re: Déjà Vu - Erinnerungen aus dem Nichts

    katrin - 12.02.2007, 23:46

    Déjà Vu - Erinnerungen aus dem Nichts
    Gesehen bei Planetopia

    Zitat: Déjà Vu – Erinnerungen aus dem Nichts


    Wenn einem Menschen eine eigentlich unbekannte Situationen plötzlich bekannt vorkommt, hinterlässt das oft ein unheimliches Gefühl. Der Fachausdruck, den jeder kennt: Déjà Vu. Der genaue Grund für die gruselige Erinnerungstäuschung lässt Forscher bis heute rätseln. Planetopia über mögliche Ursachen für dieses Phänomen und Menschen, deren Leben ein einziges Déjà Vu ist

    Internettipps:


    Infos zur Deja Vu-Studie (englisch) der Universität Leeds:

    http://www.psyc.leeds.ac.uk/index.htm


    Zu den Deja Vu Webseiten von Chris Moulin und Akira O’Connor, die das
    Deja Vu Projekt in Leeds betreuen:

    http://chris.moulin.googlepages.com/
    http://akiraoconnor.googlepages.com/


    Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg:

    http://www.epilepsie-zentrum-berlin.de/standort-berlin/index.shtml


    Buchtipp:

    Gehirn & Geist Dossier. Rätsel der Wahrnehmung.
    Broschiert, 97 Seiten

    Verlag Spectrum der Wissenschaft 2004
    ISBN 3936278822
    Empf. VKP EUR 8,90


    Diese Bilder haben Sie noch nie gesehen... oder vielleicht doch? Man betritt einen Raum und weiß: Hier war ich schon einmal... Ein kurzer Augenblick – und das Gefühl ihn schon mal genau so erlebt zu haben. Sogenannte Déjà-vus hinterlassen ein verstörendes Gefühl.

    Passantenstimmen: „Seltsam, irgendwie so überraschend.“ – „Es fühlt sich ein bisschen grotesk an, weil es einfach nicht in die Situation passt, in der man dann gerade ist. Und das ist irgendwie so aus der Zeit herausgenommen.“ - „Wenn sich einer bestimmt bewegt, dass ich denke, das habe ich schon mal gesehen, dass der das gerade macht, dass er sich so bewegt.“ - „Da war eine Kirche, die sah ich und ich war der Meinung, die hast du vor fünf, sechs, sieben Jahren schon mal besucht. Aber bin sicher, dass ich nie da war.“

    Déjà-vus - vielleicht Hinweise auf eine vergangene Zeit? So ergeht es Denzel Washington im aktuellen Hollywood-Film Déjà-vu. Ihm gelingt es mit einem Zeitsprung ein Attentat zu verhindern. Dabei verliebt er sich in eine vermeintlich völlig fremde Frau:
    Filmdialog: „Kennen wir uns“ - „Ja, wir kennen uns!“
    Im Film – das Déjà-vu als Sciencefiction-Phänomen. Doch wie kommt dieses unheimliche Wissen in der Realität zustande? Für die Wissenschaft bis heute ein Rätsel. Psychologe Uwe Wolfradt von der Universität Halle erforscht solche Erinnerungsphänomene. Diese realen Déjà-vus haben mit den Zeitsprüngen aus dem Film allerdings nichts gemeinsam.

    Dr. Uwe Wolfradt, Universität Halle-Wittenberg: „In der Psychologie verstehen wir unter Déjà-vu etwas ganz anderes. Das verstehen wir als ein extremes Vertrautheitsgefühl bei gleichzeitiger Unvertrautheit.“

    Etwas wirkt extrem vertraut, obwohl wir es gar nicht kennen können. Etwa 90 Prozent aller Menschen haben dieses Gefühl schon mal erlebt. Vor allem jüngere Menschen mit hoher Bildung und Menschen, die viel reisen trifft der Erinnerungsblitz häufiger.
    Doch – wie entstehen Déjà-vus? Eine erste mögliche Erklärung: Unser Gehirn nimmt mehr wahr, als wir bewusst abspeichern. Ein rein psychischer Trick.

    Dr. Uwe Wolfradt: „Beispielsweise fahren wir Auto und müssen vor einer Ampel halten. Dann fahren wir weiter und irgendwann taucht diese Person noch mal auf und jetzt kommt sie mir auf einmal sehr bekannt vor, aber ich kann es auch nicht richtig rekonstruieren, woher kenne ich die Person. Das empfind ich dann als eine Form des Déjà-vus.“



    Also lediglich ein Aufmerksamkeitsproblem des Gehirns? Doch wie erklärt sich dann dieser Fall? Klaus Göcke aus Berlin. Der 57jährige wird sogar mehrmals täglich von Déjà-vus heimgesucht. In der U-Bahn kommen ihm plötzliche völlig fremde Leute unheimlich vertraut vor. Jeder scheint ein alter Bekannter zu sein.

    Klaus Göcke, Epilepsie-Patient: „Ich habe manchmal das Gefühl, ich müsste die Leute begrüßen. Und ich merke dann auch, ich kenne die, aber ich weiß gar nicht woher ich die kenne, daher lasse ich dass dann lieber.“

    Auch am Zeitungskiosk kennt er alles schon. Keine Neuigkeiten. Alle Schlagzeilen sind längst ein alter Hut, - kommen ihm seltsam bekannt vor.

    Klaus Göcke: „Das ist ein ganz merkwürdiges Gefühl, kommt hin, schaut auf den Ständer und kennt plötzlich alle Überschriften. Den Artikel selbst kenn ich nicht dazu, aber die Überschrift, ist mir bekannt.“

    Des Rätsels Lösung: Seit einer Hirn-Operation ist Göcke Epileptiker. Eine zweite Erklärung für Déjà-vus. Sie sind eine Art Mini-Anfall, gehen dem großen Epilepsie-Anfall oft voraus. Aber diese Déjà-vus werden oft nicht als Epilepsie erkannt.

    Prof. Heinz-Joachim Meencke, Epilepsie-Experte: „Das Problem ist gerade, weil es so häufig vorkommt, weil wir alle es haben, dass der Patient es nicht interpretieren kann als Epilepsie und oft lange herumläuft und sucht, und psychiatrisiert wird, in eine psychiatrische Klinik kommt, weil er keine Hilfe bekommt, bei der Erklärung dieser Phänomene.“
    Die Problemzone bei Epileptikern - der Schläfenlappen. Das Zentrum des Gehirns, das auch für unsere Erinnerungen zuständig ist.

    Der zweite Déjà-vu-Erklärungsansatz geht also von einer Fehlschaltung im Gehirn aus. Eine Spur die man auch in England an der Universität von Leeds verfolgt. Der Hirnforscher Dr. Chris Moulin ist einer der Déjà-vu-Experten Europas. Er glaubt fest an einen Zusammenhang mit dem Schläfenlappen.

    Dr. Chris Moulin, University of Leeds: „Wenn man diesen Bereich mit elektrischen Impulsen reizt, fühlt es sich an wie eine Erinnerung an etwas, woran real keine Erinnerung da ist. Und das ist, was wir denken, dass auch bei einem normalen Déjà-vu bei Gesunden im Gehirn passiert. Da tobt wahrscheinlich einfach ein winziger elektrischer Sturm in diesem Bereich.“

    Besonders schlimm ist es, wenn dieser Sturm in den Schläfenlappen nicht abzuflauen scheint. Moulin entdeckte als erster Patienten, mit einem solchen Problem. Sie leben in einer Art Dauer-Déjà-vu.


    Wie im Kino-Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ scheint sich ihr ganzes Leben ständig zu wiederholen. Ein Phänomen, das der Brite Déjà-vécu nennt.

    Dr. Chris Moulin, Erinnerungs-Forscher: “Déjà-vecu meint “schon mal gelebt“ während Déjà-vu nur „schon mal gesehen“ heißt. Die Déjà-vecu Idee bezeichnet einen sehr intensiven, immerwährenden Zustand. Es betrifft einen langen Zeitraum. Die Patienten fühlen sich, als hätten sie diesen Teil ihres Lebens bereits einmal durchlebt.“

    Diese Patienten begrüßen wildfremde Leute als alte Bekannte. Stellen die Milch zurück ins Supermarktregal – schließlich haben sie ja gestern schon welche gekauft. Das Fernsehprogramm – langweilig, denn es werden nur Wiederholungen gezeigt.

    Chris Moulin, Psychologe: “Einer meiner Patienten bekam eines Tages eine Einladung zur Beerdigung eines guten Freundes. Er fand das sehr eigenartig. Denn er war der festen Überzeugung, dass dieser Freund schon tot sei. Das ist eine sehr merkwürdige Erinnerungsstörung. Er wollte nicht einmal zu der Beerdigung gehen, denn er glaubte auch dort schon einmal gewesen zu sein.“

    Moulins Theorie: die reale Erinnerung und das vertraute Gefühl etwas zu erkennen werden an unterschiedlichen Stellen im Schläfenlappen produziert. Beim Déjà-vu wird das Vertrautheitsgefühl irrtümlich erzeugt, ohne dass eine passende Erinnerung gespeichert ist. Der Beweis jedoch schwierig – denn Déjà-vus kommen ja unvorhergesehen, plötzlich, nicht im Labor.



    Dr. Moulins Kollege Akira O´Connor schaffte es allerdings im letzten Jahr als erster Déjà-vus tatsächlich auf Knopfdruck zu erzeugen – und zwar durch Hypnose.

    Akira O´Connor, University of Leeds: „Was wir hier versuchen, ist das Gefühl einer Erinnerung zu erzeugen, ohne zu manipulieren, ob wirklich eine Erinnerung gespeichert ist. Wenn wir es schaffen, ein Erinnerungsgefühl ohne tatsächliche Erinnerung hervorzurufen, dann können wir hoffentlich ein Déjà-vu erzeugen.“

    Kann der Wissenschaftler wirklich jederzeit ein Déjà-vu erzeugen? Unsere Planetopia-Reporterin als Testperson. Zunächst versetzt der Forscher sie in einen leichten Hypnose-Schlaf.

    “...Du entspannst mehr und mehr...“

    Anschließend suggeriert er ihr mit Worten, dass sie nach der Hypnose Teile eines Kinder-Puzzles wiedererkennen wird. Das Puzzle selbst bekommt sie aber nicht zu Gesicht.

    “Wenn du die kleine rote Lokomotive siehst und das Ausgangstor, dann wirst du glauben, du hast sie schon mal gesehen...“



    „Eyes opening, four, three, two, one…”
    Nach der Hypnose kann sich unsere Reporterin an nichts erinnern. Die Aufgabe nun:

    Sie soll das beschriebene Puzzle mit den kleinen Eisenbahnen lösen – und tatsächlich. Ein einzelnes Teil kommt dabei ihr bekannt vor.
    Jeanne Wallrath, Planetopia-Reporterin: "Die Farbe rot kam mir irgendwie bekannt vor. Es war irgendwie ein Gefühl, aber ich kann es eigentlich nicht kennen. Ich habe das Puzzle noch nie gesehen. Aber diese rote Lok war irgendwie besonders."

    Die Versuche sind noch nicht beendet. Nicht alle Probanden bekommen immer ein Déjà-vu. Manche erkennen das gesamte Puzzle, manche – wie unsere Reporterin – nur Teile.
    Akira O´Connor: “Was wir idealerweise wollen ist, dass die Leute zuverlässig Déjà-vus bekommen, zumindest meistens. Dann können wir anfangen, ehrgeizige Dinge zu tun, wie Gehirne zu scannen und in den Kopf der Leute zu gucken, wenn sie gerade ein Déjà-vu haben.“

    Dann wird sich zeigen, ob die Theorie der Forscher tatsächlich aufgeht. Déjà-vu-Erlebnisse – ein rätselhaftes Phänomen, dem die Forscher jetzt langsam auf die Schliche kommen. Diese Bilder haben Sie noch nie gesehen – oder vielleicht doch?



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