|
hallo allseits!
nach inzwischen 3 wochen burning crusade ist’s wohl an der zeit, wieder mal etwas zu der fantastischen neuen welt zu bemerken. dass uns blizzard so manch irre kreatur vor die nase gesetzt hat, ist für mich dabei eines der highlights. die vielfalt an gegnern ist ja wahrlich fantastisch. von den neueren mobs fallen natürlich so außergewöhnliche wesen wie diese komischen neben der falkenwacht in der großen kluft lebenden spinnen-riesenameisen-heuschrecken-dingsbums auf, die mich ziemlich an die zu metzelnden massengegner aus „starship troopers“ erinnern und sich kreischend und scheren-ringend auf unsereins stürzen. interessant auch die sphärenjäger in den wäldern von terrokar. bei meinem ersten kontakt mit denen, als ich nämlich ohne offensichtlichen grund schaden nahm, bekam ich gerade mal ein hektisches „was?, wer?, wo?, warum?, wirklich? wahnsinn!“ heraus und hämmerte voller panik auf die angriffstaste. dass man zeitweise dumpf grunzend ins nichts blickt und das tier hinterrücks wieder auftaucht, ist ein anderes kapitel. kult-faktor haben für mich im übrigen auch noch diese lustigen vogelmenschenoderinderartwasweißich-viecher, die als shienor, skith, shalassi oder so ähnlich in diversen verstecken vor sich hin vegetieren und diese putzigen arakkoa-federn fallen lassen. irgendwie bereitet es mir irren spaß, diese krächzer zu bekämpfen. es ist lediglich schwer zu sagen, wie sie wirklich ausschauen, da sie ja ihre bunten mäntelchen quasi bis über den kopf gezogen haben und eher gebückt-duckend daherschleichen. oft schon hab ich mich gefragt, was sie denn unter ihren kutten zu verbergen haben. die vermutung liegt aber nahe, dass da nur ein dünnes nackiges hühner-gerippe unser auge beleidigen würde.
ich möchte aber auf eine andere „traditionelle“ gegnergruppe hinweisen, die ich echt ins herz geschlossen hab und jedesmal froh und glücklich bin, wenn ich ein paar von ihnen auf meinen reisen begegne: das bemerkenswerte völkchen der oger nämlich. es ist ja nun so, dass diese plumpen zeitgenossen grundprinzipiell gegner sind und danach trachten, uns des pixel-lebens zu berauben. ich meine aber, dass sie nur in diese rolle gedrängt werden. in wirklich sind oger wahrscheinlich sehr nette, wenn auch behäbige kerle, wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, mit denen auch mal auf ein bier zu gehen. aufgrund ihres eher rüden äußeren wären sie übrigens für mich die perfekte horde-rasse gewesen. diese hölzernen blutelfen erinnern mich mit ihren unmöglichen animationen ja ohnehin an langstreckenläufer, die mal ganz dringend aufs klo müssen. nein, die oger entsprechen so richig dem wüsten bild des hordlers. grunzend, saufend, brüllend und wie alle hordler leicht einen an der waffel - das passt doch. allein schon die wunderschön auf’s wesentliche reduzierte sprache ist hordisch in reinkultur: stilblüten wie „Ich böse. Dich hauen ins Gesicht“, „Raaar!!! Ich zerschmettere Tauren“ oder auch „Dummes kleines Ding. Ich plattmachen!“ sorgen bei mir jedesmal für ein schmunzeln. also mal ehrlich, wenn ich mit meinen kumpels im wirklichen leben was trinken geh, klingt das nach drei stunden doch auch nicht anders, oder?
jetzt hab ich mich aber gefragt, warum die jungs dann eigentlich so aggressiv sind und uns sofort keulenschwingend angreifen. bald auch fand ich des pudels kern (woher kommt eigentlich diese unglaubliche redewendung...?), indem ich mich in ihren dörfern etwas umsah: es fehlen ihnen die weiber! hat einer von euch schon mal einen weiblichen oger gesehen? eben, ich auch nicht. stellt euch mal ein paar schwere jungs vor, die wochen- oder gar monatelang auf engstem raum zusammenleben ohne jegliches weibliche wesen. das funktioniert nicht, ohne dass sie sich irgendwann auf alles stürzen, was da so daherkommt, oder sich gegenseitig die birne einhauen. ich plädiere also unbedingt für die einführung weiblicher oger! ich glaub generell, dass, wenn man ogern das entsprechende soziale umfeld bietet, sie sich ziemlich gut in unser „normales“ leben eingliedern könnten, doch, denk schon. ich wäre gerne bereit, quasi als versuchskaninchen herzuhalten und so einen oger mal eine zeitlang bei mir zuhause aufzunehmen. gut, meine frau ist schon einiges gewohnt, immerhin verkehren ja edthebad oder auch riffraff des öfteren bei uns, aber beim ersten anblick meines freundes - ich nenn ihn jetzt mal amikal grunzbert schmetterfaust - wäre sie vermutlich doch einigermaßen schockiert. das legt sich aber mit sicherheit, nach der begrüßung „Raaaah, Menschenweib, schönes weißes Fleisch, schmeckt gut mit Teufelsranke“ ist das eis eh bald gebrochen. an grunzberts wahrscheinlich übler ausdünstung kann man dann sicher auch noch arbeiten. für die kids - grunzbert: „Rooooo, kleine Kröten, darf Grunzbert essen die Kröten?“ - wär die sache natürlich mega-cool, ich mein, wer von ihren schulfreunden hat schon einen oger als freund. und eine siebenjährige, die einen riesen an der hand führt, wäre auch relativ medienwirksam, um dieses projekt öffentlich voranzutreiben. lediglich mit den katzen gäbe es da möglicherweise ein echtes problem, ich denk mal, die würden den oger als feindliches wesen, das unser, äh, sorry IHR haus annektieren will, einordnen und sich gegen grunzi zur wehr setzen. die erste reaktion wäre wahrscheinlich, dass sie den schweif einziehen, die nackenhaare aufstellen und nach des ogers ersten worten „Raaar! Tatzenvieh! Machen Halsband aus buntem Schweif!“ richtung keller begeben würden, grunzbert sofort hinterher. die situation eine minute später allerdings wäre eine komplett andere. ein donnernder oger, der unter „Riiiii, krallenmonster macht aua. wegnehmen von bravem grunzbert!“-rufen hinter mir hilfe sucht, das fauchende katz geifernd hinterher. man weiß ja, dass katzen, wenn sie sich was einbilden, ziemlich hartnäckig sein können, es gibt ja verbürgte geschichten, dass schon ausgewachsene braunbären vor katzen in die knie gingen und brüllend das weite suchten...
liebe leute, wieder einmal bitte ich euch, mit etwas mehr bedacht die vielfältige gegnerschaft in unser virtuellen welt zu massakrieren. und mit mehr toleranz zu urteilen. nur weil oger nicht die attraktivsten sind, heißt das nicht, dass nicht hinter der schwabbligen lederhaut ein sensibles wesen, das sich nach wärme und zärtlichkeit sehnt, steckt. und wer weiß, was beim nächsten addon passiert. möglicherweise wird der koloss salonfähig, bekommt sein weib, gründet eine familie, wird zum perfekten hordler. solange das allerdings nicht so ist, sollten wir uns jedesmal, wenn wir uns zum looten, gräschenpflücken oder hautabziehen runterbeugen, nur zur vorsicht einen kurzen blick nach hinten werfen, ob nicht einer dieser oger lüstern auf uns darniederblickt. eben nur so zur vorsicht. meint zumindest mein freund grunzbert.
lg
gü
|
