"bundestrojaner"

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    Re: "bundestrojaner"

    kaui - 07.02.2007, 12:20

    "bundestrojaner"
    hallo tach auch,

    ich hatte solch eine diskussion ja schon mal an anderer stelle begonnen will euch das ganze aber auch hier nicht vorenthalten da ich hoffe das hier ebenfalls gute argumente kommen ohne das ein threat ganz schnell in der versenkung verschwindet.

    Also ich poste hier mal einen artikel vom 04.01.07 von der seite des chaos-computer-clubs da diese das thema hinreichend genug aufgeworfen haben wahlweise auch auf der onlineseite des spiegel oder der FAZ kann man sich nähere Informationen holen:

    BGH-Entscheidung zur Online-Durchsuchung: Schnüffeln auf privaten Rechnern

    04. Februar 2007 (webmaster)
    Am Montag gibt der Bundesgerichtshof (BGH) seine Entscheidung zu so genannten Online-Durchsuchungen bekannt. Entschieden wird, ob das heimliche Schnüffeln von Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten auf Privatrechnern auf der Grundlage bestehender Gesetze zulässig ist. Für den Fall, dass von den BGH-Richtern die Zulässigkeit verneint wird, haben Koalitionspolitiker bereits angekündigt, den Richterspruch zu ignorieren und eine gesetzliche Regelung zu schaffen, diese Maßnahme als normale polizeiliche Ermittungsmethode zuzulassen.

    Der Chaos Computer Club (CCC) lehnt derartige Online-Durchsuchungen entschieden ab. Es wäre ein weiterer Schritt zur Abschaffung wichtiger Grundrechte, insbesondere des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung. Derartige Maßnahmen sind selbst bei schwersten Straftaten unverhältnismäßig. Die heimliche, auch automatisiert mögliche Online-Schnüffelei als normale Ermittlungsmethode einzuführen, widerspricht unserer Verfassung.

    "Der Staat darf sich nicht der Methoden Krimineller bedienen, um Straftaten aufzuklären", erklärt CCC-Sprecher Dirk Engling. "Tut er dies doch, stellt er sich auf die eine Stufe mit kriminellen Crackern und verliert somit den letzten Rest seiner Glaubwürdigkeit."

    Der verharmlosende Name "Online-Durchsuchung" hat nichts mit einer Hausdurchsuchung im Sinne unserer Strafprozessordnung zu tun, bei der es ein nachvollziehbares Protokoll gibt und unabhängige Zeugen hinzugezogen werden können. Der duchsuchende Beamte sichert vor Ort nur Unterlagen und legt sie dem Staatsanwalt zur Bewertung vor. Anders bei der Online-Durchsuchung: der schnüffelnde Beamte sieht sich nicht nur private Dateien an und liest die persönliche Kommunikation mit, sondern bleibt gleich als dauerhafter Lauscher auf dem Rechner präsent.

    Die Methode ist nur mit dem heimlichen Durchwühlen der Wohnung in Abwesehnheit und ohne Wissen des Beschuldigten vergleichbar, was bei der Staatsicherheit der ehemaligen DDR tägliche Praxis war. Auch der vorgesehene Richtervorbehalt ändert nichts an der Schwere eines solchen Eingriffs. Wie man derzeit am praktisch ungeprüften Durchwinken von Abhöranträgen durch die Richterschaft sehen kann, schützt auch ein Richtervorbehalt nicht vor der ungezügelten Anwendung eines schweren Grundrechtseingriffs.

    Die Behörden können mit Hilfe eines entsprechenden so genannten "Bundes-Trojaners" den heimischen Computer sogar komplett fernsteuern: Webcam einschalten, akustische Raumüberwachung per Mikrofon, Abhören von Internet-Telefonaten, Mitlesen von Chat und Email, Live-Übertragung von Webseitenabrufen - dagegen ist selbst der "Große Lauschangriff" vergleichsweise minimal-invasiv. Denn die "Online-Durchsuchung" geht weit über den Lauschangriff hinaus: Nicht nur das aktuell gesprochene Wort wird registriert, sondern die Ermittler bekommen Zugriff auf archivierte und möglicherweise verschlüsselte Daten, für die sonst ein Zeugnisverweigerungsrecht besteht.

    Besonders kritisch ist, dass ein solcher Angriff auch das Anlegen und Verändern von Dateien auf dem "durchsuchten" Computer erlaubt. Beweismittel können per Mausklick problemlos und spurenfrei auf dem infiltrierten Rechner angelegt oder manipuliert werden. Dem Verdächtigen bleibt im Zweifel keine Chance, eine Manipulation an seinem Computer nachzuweisen. Heimlich eingeschmuggelte kinderpornografische Bilder reichen bereits aus, um missliebige Personen effektiv mundtot zu machen.

    Der CCC weist darauf hin, dass technische Abwehrmaßnahmen wie Firewalls und Virenscanner kaum Schutz vor einem solchen staatlichen Schnüffelangriff bieten werden. Schon heute sind Angriffe im Bereich der Industriespionage, die mit Hilfe von gezielt eingeschleusten Trojanern ausgeführt werden, kaum abzuwehren. "Einen nachhaltigen Schutz des heimischen Computers vor staatlichen Schnüfflern bietet nur eine klare politische Absage an derartige Stasi-Methoden", sagt Dirk Engling. "Wir warnen davor, sich nur auf einen aktuellen Virsenscanner oder die Personal Firewall zu verlassen."

    Besonders kritisch wird die Lage, wenn die Betriebssystem- und Softwarehersteller sich vom Staat erpressen lassen und Updates für Sicherheitslücken, die für einen Bundes-Trojaner geeignet sind, absichtlich verzögern oder sogar spezielle Hintertüren für die Behörden vorsehen. "Den Begehrlichkeiten der Behörden nach entsprechender Unterstützung wird ein Softwarehersteller nur schwer widerstehen können, wenn öffentliche Einrichtungen zum Kreis der wichtigen Kunden zählen", ist sich Dirk Engling sicher.

    Die Idee der heimlichen Online-Durchsuchung widerspricht diametral den Bestrebungen der Bundesregierung nach mehr Computersicherheit. Die privaten Rechner der Bürger werden durch den "Bundes-Trojaner" zu offenen Scheunentoren für Schadprogramme aller Art. Denn wird von staatlicher Seite die Behebung von Sicherheitslücken verzögert, um solche Ermittlungsmaßnahmen vorzubereiten, würde dies auch Kriminellen helfen, auf diesem Wege Schadprogramme zu verbreiten. Die Kriminalität im Internet wird weiter zunehmen - vom Staat begünstigt.


    Nun zu meiner fragestellung...wie denkt ihr über dieses thema? welche verantwortung oder welche art von beihilfe tragen wir als mitarbeiter in einem telekommunikationsunternehmen das darauf aus ist immer mehr menschen den "nutzen" des weiten internets zu verkaufen?
    wie kann man eurer meinung nach unterbinden was hier geplant ist oder welche technischen lösungen bieten sich an, außer vom netz zu gehen?



    Re: "bundestrojaner"

    derhrosim - 10.02.2007, 05:44


    technische lösungen? ich denke mal wenn irgend ein staat vorhat sowas zu tun - dann machen sie es einfach - ohne zu fragen ... ich gehe davon aus das es genung technische möglichkeiten gibt unsere schutzsysteme zu umgehen - man muss ja nicht immer gleich auf denn rechner rauf um infos zu bekommen und alles was wir da an infos bekommen ist eh nur die spitze des eisberges. mich würde es nicht wundern wenn solche systeme schon am start sind und einige rechner "probeweise" schon mal gefilzt werden ... was da hilft? alle daten auf netzunabhängigen systemen zu speichern und mit einem neutralen rechner ins netz gehen - es lebe der tauschhandel ...



    Re: "bundestrojaner"

    kaui - 13.02.2007, 00:43


    eben ich plediere langsam dafür das "1984" von george orwell zum lesestoff eines jeden schülers gehört als pflichtlektüre sozusagen. kaum einer kennt das buch und wir entwickeln uns mit immer größer werdenden sprüngen genau darauf zu.

    mal so an euch pc spezis...ist es möglich sich davor zu schützen zugriff zu bekommen wenn ich meine festplatte partitioniere? und eben mit ner basisversion ins netz gehe?



    Re: "bundestrojaner"

    derhrosim - 19.02.2007, 14:04


    spezie binich nicht aber ich wander immer weiter in richtung zweier rechner - einen online und einen ohne denn ganzen internetmist ... hast du das buch? dann würde ich es mir gern mal ausborgen



    Re: "bundestrojaner"

    kaui - 20.02.2007, 18:06


    ich hab es nur im moment nicht zuhause aber das bekommt man auch günstig im netz.... www.abebooks.de zum beispiel oder das jibbet auch neu im laden ist schon x-mal neu aufgelegt worden und da lohnt sich der kauf auf jeden fall mal.
    übrigens stammt aus diesem buch auch der satz und die idee "big brother is watching you"



    Re: "bundestrojaner"

    derhrosim - 22.02.2007, 09:55


    Isch arbeite in callcenter - nix geld für bücher *lol* ... sach mal bescheid wenn du es wieder hast - büdde



    Re: "bundestrojaner"

    TresorGöre - 22.02.2007, 13:03


    richtig wenn wir was nicht wissen wikipedia.de....



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