Siamesischer Kampffisch

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    Re: Siamesischer Kampffisch

    Starbuck77 - 29.01.2007, 14:26

    Siamesischer Kampffisch

    Siamesischer Kampffisch, Männchen


    Siamesischer Kampffisch, Weibchen

    Systematik
    Ordnung: Barschartige (Perciformes)
    Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
    Familie: Fadenfische (Osphronemidae)
    Unterfamilie Großflosser (Macropodusinae)
    Gattung: Kampffische (Betta)
    Art: Siamesischer Kampffisch

    Wissenschaftlicher Name
    Betta splendens
    Regan, 1910

    Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) ist ein in Thailand und Kambodscha beheimateter Labyrinthfisch.

    Das erste Auftauchen dieser Fischart wird auf 1892 in Frankreich datiert. Sie wurden aber bereits viele Jahre zuvor von Einheimischen, vor allem wegen der Aggressivität der Männchen untereinander, für Schau- und Wettkämpfe gezüchtet. Bei diesen starb das unterlegene Männchen zumeist an seinen Verletzungen oder an Erschöpfung. Kampffische galten bei den Eimheimischen als Statussymbol, und sowohl einfache Bauern als auch Adelige besaßen eigene Stämme.

    Der wilde Kampffisch ist meist rot-braun mit grünglänzenden Schuppenreihen und besitzt fahnenartig vergrößerte After- und Rückenflossen sowie schmale lange Bauchflossen. Das Weibchen ist gelb-braun gefärbt. Gezüchtete Formen gibt es in nahezu jeglicher Farbkombination, von rot über blau, von weiß bis schwarz und unterschiedlichster Flossenform. Kampffische werden ca. 5 bis 7 cm groß und erreichen ein maximales Alter von ca. 4 Jahren.

    Der Siamesische Kampffisch gehört zu den Labyrinthfischen, die nicht ausschließlich auf Kiemenatmung angewiesen sind, sondern über das Labyrinthorgan atmosphärischen Sauerstoff atmen können. Das ermöglicht diesen Fischen, auch in relativ warmem und dadurch sauerstoffarmem Wasser zu überleben. Wegen ihrer leuchtenden Farben werden Kampffische häufig als Zierfische in Aquarien gehalten. Mit Hilfe ihres oberständigen Mauls (nach oben geöffnet) können die Fische an der Wasseroberfläche Luft aufnehmen. Aus diesem Grund darf die Luft über Aquarien nicht viel kälter als das Wasser sein, da sich die Fische sonst verkühlen und krank werden können. Sie stellen an die Wasserqualität wenige Ansprüche und kommen auch mit recht beengten Platzverhältnissen zurecht. Dies sollte den Pfleger allerdings nicht davon abhalten, für sauberes Wasser zu sorgen. Die Männchen sind außerordentlich aggressiv gegen Männchen der eigenen Art. Sie gehen augenblicklich aufeinander los und bekämpfen sich im Aquarium bis zum Tod eines der Tiere, da dort in der Regel keine ausreichenden Fluchtmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Männchen bedrohen sogar ihr eigenes Spiegelbild und greifen es an. Auch kann es vorkommen, dass sie andere - meist bunte und langflossige - Fischarten angreifen, da sie in diesen einen Konkurrenten der eigenen Art erkennen. Dies sollte unbedingt bei der Haltung bedacht werden.

    Aquarienhaltung [Bearbeiten]


    Kampffisch im Aquarium

    Sollen Kampffische im Gesellschaftsbecken gehalten werden, so ist zu beachten, dass bestimmte Fischarten den Schwanz des Männchens anfressen können (im Fachhandel die Verträglichkeit mit anderen Fischarten nachfragen). Im Gemeinschaftsbecken lassen sich Kampffische gut mit Marmorierten Panzerwelsen halten, da diese den Bodengrund bewohnen und die Kampffische nicht stören. Dabei muss auch bedacht werden, dass das Becken nicht zu klein ist. Auch die Einzelhaltung eines Bettas, ohne zusätzliche Tiere, ist durchaus artgerecht. Betta splendens sollten einzeln gehalten werden, da sowohl männliche als auch weibliche Tiere revierbildend sind und dieses auch verteidigen. Wichtig ist, die Tiere nicht mit anderen langflossigen Arten zu vergesellschaften, da dies zu Raufereien und sogar bis zum Tod eines der Tiere führen kann. Man sollte darauf achten, den Siamesischen Kampffisch nicht mit aggressiven Beckenbewohnern zu vergesellschaften, da diese den Kampffisch solange belästigen können, bis dieser sich in einer Ecke versteckt, und der Aquarianer ihn nur noch sehr selten sieht. Das liegt an der ausgesprochenen Friedfertigkeit der Kampffische gegenüber den meisten anderen Fischarten, o.a. Ausnahmen einmal abgesehen. Die Tiere sind wärmebedürftig, Temperaturen zwischen 24°C und 26°C sind angebracht. Man sollte auch beachten, dass das Becken dicht bepflanzt ist und ausreichend Versteckmöglichkeiten (wie z. B. Höhlen, Wurzeln etc.) bietet. Sowohl Weibchen als auch Männchen sind territorial und verteidigen ihr Revier. In veralteter Fachliteratur sind Sätze zu finden wie "Es sollten genügend Schlupfwinkel im Becken vorhanden sein, damit die Weibchen sich vor den Attacken des Männchens schützen können." Hierdurch wird der Eindruck erweckt, man könne Betta splendens paarweise oder im Harem halten - das ist ein Irrglaube, denn entweder kommt es zur Dauerpaarung oder zu fortwährenden Kämpfen. In beiden Fällen verkürzt der Dauerstress das Leben der Tiere erheblich. Betta splendens sind Einzelgänger und werden einzeln gehalten - Männchen, wie Weibchen!

    Futter [Bearbeiten]

    Der Kampffisch frisst sowohl Flockenfutter als auch getrocknete, gefrorene oder lebendige Mückenlarven sowie andere Kleinlebewesen im Wasser. Auch mit Artemia lassen sich Kampffische gut füttern. Es sollte, zum Wohl der Fische, auf ausgewogene Mahlzeiten Wert gelegt werden. Zu bedenken ist, dass Betta splendens vorwiegend Fleischfresser sind. Eine einseitige Ernährung damit kann jedoch zu regelrechter Verfettung führen. Deshalb kann man auch gelegentlich 1 bis 2 Tage Fastenzeit einlegen. Es ist auch teilweise zu beobachten, dass Kampffische an Welstabletten gehen, wenn man diese ins Wasser wirft. Die Aquariumpflanzen lässt der Kampffisch weitestgehend in Ruhe. Er vergreift sich aber schon mal am großen Fettblatt (Bacopa caroliniana). Weiterhin gilt es zu beachten, dass Siamesische Kampffische sowohl den eigenen Nachwuchs als auch den anderer Fische, sofern diese noch klein genug sind, fressen.

    Paarung [Bearbeiten]

    Kampffischweibchen mit Laichstreifen

    Kampffischmännchen und Schaumnest mit Eiern

    Die Paarungsbereitschaft der Kampffische zeigt sich beim Männchen durch den Bau eines Schaumnestes, welches an Pflanzen an der Wasseroberfläche verankert wird. Das Weibchen zeigt die Paarungsbereitschaft durch senkrecht verlaufende Laichstreifen, welche hell hervorstechen. Das Männchen lockt das Weibchen beim sogenannten Führungsschwimmen unter das Schaumnest. Hier kommt es zunächst zu mehreren Scheinpaarungen, bei dem die Partner sich sexuell synchronisieren. Dies ermöglicht beiden später eine gleichzeitige Abgabe von Sperma und Eiern. Zum Schluss kommt es zu echten Paarungen. Bei diesen umschlingt das Männchen das auf den Rücken gedrehte Weibchen. Nun werden Eier und Spermien unter Körperzittern abgegeben. Hierbei befinden sich beide Partner in der Laichstarre. Die Eier fallen, da sie schwerer als Wasser sind, dem Weibchen auf den Bauch und die Afterflosse sowie zum Grund des Gewässers. Das Männchen löst sich kurz vor dem Weibchen aus der Laichstarre und sammelt das Gelege sofort ein, um es sogleich in das Schaumnest zu spucken. Ist die Paarung vollbracht, verjagt das Männchen das Weibchen aus dem Nestbereich. Während einer Laichphase werden gewöhnlich zwischen 50 und 250 Eier abgegeben.

    Zucht und Aufzucht von Jungfischen [Bearbeiten]

    Wer Kampffische züchten möchte, der sollte die Fische entsprechend vorbereiten. Dies geschieht über eine gute Ernährung (abwechslungsreich, wie oben beschrieben). Man erkennt den guten Ernährungsstand der Weibchen an der Rundung des Bauches und der weiß hervorstehenden Genitalpapille. Im Aufzuchtbecken selbst ist die Fütterung gerade des Weibchens schwierig, da das Männchen es sofort verjagen würde. Da die Paarung bis zu 3 Tage dauern kann und der Laichakt selbst für die Fische sehr anstrengend ist, ist eine gute Vorfütterung Grundbedingung für eine gelungene Zucht. Ein Becken mit den Kantenlängen 40x25x25 cm reicht für den Laichakt und die Frühaufzucht aus. Das Becken sollte bepflanzt sein und dem Männchen sollte Gelegenheit gegeben werden, ein Schaumnest zu bauen. Deshalb ist auf mäßige Strömung zu achten. Es ist bei mäßiger (Unterwasser-)Strömung nicht notwendig, den Filter, wie häufig beschrieben, auszuschalten. Sind genügend Schwimmpflanzen vorhanden, stellen sich im Becken an der Oberfläche strömungsarme Bereiche ein, die das Männchen dann zum Schaumnestbau nutzt. Allerdings ist es ratsam, einen schaumstoffbetriebenen Innenfilter zu verwenden, damit die Jungfische, die gerade mal stecknadelkopfgroß schlüpfen, nicht in den Filter gesogen werden. Ein Hamburger Mattenfilter hat sich hier gut bewährt. Schwimmpflanzen erleichtern den Bau eines Schaumnestes ebenso wie ein Stück Styropor auf der Wasseroberfläche. Wer die Gelegenheit hat, sollte die Kampffische beim Laichen beobachten; er ist überaus interessant. Nach dem Ablaichen sollte das Weibchen vorsichtig entfernt werden, da das Männchen aggressiv sein Nest verteidigt. Das Männchen betreibt Brutpflege, indem es herunterfallende Eier oder Larven wieder zurück ins Schaumnest bringt. Die Jungen schlüpfen je nach Wassertemperatur nach 24 bis 36 Stunden. Nach ca. 2-4 Tagen schwimmen die Jungen bereits frei im Becken. Dann sollte auch das Männchen aus dem Becken genommen werden, da dieses seine Jungen sonst möglicherweise frisst. Am Anfang ernähren sich die Jungfische noch von ihrem Dottersack. Die Larven nehmen dann Kleinstlebewesen auf, die in jedem Aquarium mit Pflanzen vorhanden sind. Eine zusätzliche Fütterung mit Flüssigfutter (Liquifry) oder einigen Tagen vorher angesetzten Infusorien (Protogen) hat sich bewährt. Nach einigen Tagen kann man beginnen, die Jungen mit Kleinlebewesen wie Mikrowürmern oder frisch geschlüpften Artemia Nauplien zu füttern. Steht Lebendfutter nicht zur Verfügung, kann mit Staubfutter gefüttert werden. Regelmäßiger Wasserwechsel ist anzuraten, da aufgrund des hohen Futtereinsatzes (drei- bis sechsmal täglich) mit hohen Wasserbelastungen zu rechnen ist. Schnecken im Aufzuchtbecken können für die Wasserhygiene von Vorteil sein. Nach etwa vier Wochen kann man die Jungen mit Flockenfutter und getrockneten Mückenlarven füttern. Ab ungefähr zwei Monaten nach Schlupf sollte man die Jungfische trennen, damit diese sich nicht gegenseitig bekämpfen und verletzen (Männchen in Einzelhaltung). Es ist jedoch auch beobachtet worden, dass sich gemeinsam aufgewachsene Männchen einige Wochen darüber hinaus vertragen. Weibchen können auch zusammen in einem größeren Becken gehalten werden. Einzelne Fische kann man in Behälter ab drei Litern setzen. Jedoch ist dies keine tiergerechte Dauerlösung. Man sollte sich schon frühzeitig um Abnehmer der Jungfische kümmern. Würfe von bis zu 100 Fischen und mehr sind keine Seltenheit.

    Literatur [Bearbeiten]

    Massilamoni, Rajiv, Dr. Schmidt, Jürgen. Ihr Hobby - Schleierkampffische. 1998 bede-Verlag. ISBN 3-931-792-76-5



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