Pan´s Labyrinth

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    Re: Pan´s Labyrinth

    Thorti - 28.01.2007, 18:19

    Pan´s Labyrinth
    Der Regisseur Guillermo del Torro ("Hellboy" "Blade 2") schuf zusammen mit Alfonso Curarón ("Harry Potter und der Gefangene von Askaban") ein dunkles Fantasy-Märchen mit kleinen Horrorelementen.


    Kritik:

    10/10

    Das Böse verneigt sich vor der Macht der Unschuld! Regisseur Guillermo del Toro serviert uns mit „Pans Labyrinth“ einen sehr brutalen aber gleichzeitig auch einen wunderschönen und beeindruckenden Film, wie man ihn selten zuvor auf der großen Leinwand zu Gesicht bekommen hat. Finstere Faschisten und seltsame Kreaturen treiben in diesem Fantasy/Horrormärchen ihr Unwesen und versetzen den Zuschauer in Erstaunen, aber auch in tiefstes Entsetzen. Pans Labyrinth ist auf gar keinen Fall ein Film für Kinder, sondern definitiv auf erwachsene Leute zugeschnitten, die Fantasy und Hingabe besitzen und noch gerne ab und zu über ihre Kindheit schwärmen und nachdenken.

    Pans Labyrinth ist del Toro`s bisher bester Film und für mich ein echtes Meisterwerk. Man merkt dem Film deutlich an, mit wie viel Detailverliebtheit und Hingabe hier gearbeitet wurde. Der Film ist ein lecker schmeckender Genre Cocktail, bestehend aus Drama, Fantasy, ein klein wenig Horror und Sozialkritik. Alles fügt sich wirklich perfekt zusammen. Dabei lebt der Film nicht etwa allein von den beeindruckenden Fantasywesen oder schönen Kulissen, sondern vor allem durch die durch und durch toll besetzte Riege der Darsteller. Akteure die Fehl am Platz sind sucht man hier vergebens.

    Auf der Seite des Bösen agiert Sergi López, der die Rolle des Capitan Vidal spielt. Für ihn gibt es keine Gefühle und auch kein Erbarmen und selbst Mitleid scheint ihm ein Fremdwort zu sein. Er tut alles was notwendig ist, um seine Ziele zu erreichen auch wenn es die Leben anderer Personen kostet. López verkörpert die Rolle so grausam und echt, dass man anfängt ihn richtig zu hassen. Verstärkt wird das Ganze sicherlich auch dadurch, dass die grausamsten Szenen im Film seinen Auftritten zu verdanken sind. Einige sind sogar so heftig, dass man sich vor diesen richtig ekelt. Die mehrfachen Auszeichnungen, die López in der Vergangenheit für seine schauspielerische Leistung erhalten hat, stehen für mich also außer Frage.

    Besonders beeindruckend zeigt sich auch die junge Nachwuchsschauspielerin Ivana Baquero, die das kleine Mädchen Ofélia verkörpert. Sie wächst in einer schwierigen Zeit auf und erlebt die schlimmsten Dinge, die man wirklich niemanden wünscht. Sie flüchtet daher aus der harten Wirklichkeit in eine Fantasiewelt, die sie selbst geschaffen hat. Man könnte glatt meinen Baquero sei für ihre Rolle im Film geboren worden, so echt lässt sie uns an ihrer Trauer, dem Schmerz, aber auch der Freude und Begeisterung teilhaben. Man leidet mit ihr wenn sie sich in der grausamen Realität befindet und staunt mit ihr, wenn sie sich in eine Welt begibt, die viele niemals sehen werden oder durch die Jahre schlicht vergessen haben.

    Neben den beiden vorgestellten Hauptdarstellern überzeugt auch der Rest der Akteure mit soliden Leistungen. Maribel Verdú spielt die mutige Haushälterin Mercedes, die eine besondere Beziehung zu Ofélia aufbaut und sich wie eine Mutter um sie kümmert. Carmen, Ofélia`s leibliche Mutter wird von Ariadna Gil gespielt. Sie ist nicht mehr in der Lage sich um ihre Tochter zu kümmern, da sie durch die erneute Schwangerschaft krank geworden ist. So ist sie mehr oder weniger gezwungen in die ländliche Gegend Nordspaniens zu ziehen, um in der Nähe ihres neuen Mannes, dem furchtbaren Capitan Vidal, zu sein. Beide Schauspielerinnen sind sehr bemüht glaubwürdig zu wirken und verstärken die emotionale Intensität die in Pans Labyrinth schlummert und sich gegen Ende so richtig ausfaltet.

    Verstärkt werden die ganzen Emotionen, wie sollte es anders sein, natürlich vom Soundtrack zum Film. Für diesen war Javier Navarrete zuständig und er versteht es sehr gut, die bedeutenden Szenen im Film zu intensivieren und das I-Tüpfelchen zu verpassen. Dabei drängelt sich die Musik aber nicht übereifrig in den Mittelpunkt, sondern hält sich die meiste Zeit über dezent im Hintergrund auf. Nichts desto trotz ist der Soundtrack wunderschön und zieht einen in seinen Bann, vor allem das gesummte Kinderlied (auch im Trailer zu hören) ist wunderschön anzuhören.

    Die Traumwelt in die sich Ofélia begibt, ist wirklich beeindruckend. Neben bizarren Gestalten und schönen Kulissen gibt es auch jede Menge düstere und gruselige Orte. Hier gilt es ein großes Lob an die Teams auszusprechen, die für den Bau der verschiedenen Orte, die Masken und Kostüme sowie die Spezialeffekte zuständig waren. So eine Detailgetreue Welt habe ich selten zu Gesicht bekommen. Pans Labyrinth ein Märchen für Erwachsene und so sehen und wirken auch die Fabelwesen düsterer und agieren brutaler, als man sie aus der Kindheit kennt. Zum Teil ist man von ihnen fasziniert und teilweise auch etwas entsetzt. Der so genannte Pale Man z. B. sieht richtig krank aus, wenn man es so ausdrücken darf.

    Da der Film während der spanischen Revolution spielt, kommen auch Kriegszenen darin nicht zu kurz. Diese werden von Regisseur del Torro zwar brutal, aber auch sichtbar sozialkritisch eingefangen in Bezug auf Faschismus, sinnloses Morden, Folterungen usw. Genauso wie auch die Fantasywelt sind diese Szenen recht düster und stellenweise richtig brutal inszeniert. Hier machen sich vor allem die tollen Kamera- und Szenenwechsel bemerkbar. Bei den Kriegsszenen hat man auch sehr auf Realismus wer gelegt und das merkt man in jeder Einstellung, bei der man entsetzt das Grauen, dass unsere Welt tag für Tag begleitet ins Gesicht sieht. Hier offenbart sich, dass Pans Labyrinth viel mehr als nur ein Märchen ist oder für den ein oder anderen gar nicht als solch ein Film interpretiert wird. Am Ende bleibt es dem Zuschauer überlassen und das gefällt mir. Del Toro`s Meisterwerk ist viel komplexer als man auf den ersten Blick denken mag und so bietet der Film sicherlich für viele guten Gesprächsstoff und der ein oder andere wird das gezeigte wohl auch erst einige Minuten verdauen müssen. Am Ende überwältigt die Schönheit des Films den Zuschauer und lässt diesen für ein paar Minuten in eine Welt eintauchen, die sicherlich viele zu tränen rühren wird.

    (Quelle: movie-infos.de)

    Hier der Trailer:
    http://www.movie-infos.de/trailer_detail.php?id=718


    Der Film startet am 17. Februar 2007

    Viel Spaß im Kino
    lg Thorti



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