Elterninitative zur Begleitung der Konfliktlösung im Kiga

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    Re: Elterninitative zur Begleitung der Konfliktlösung im Kiga

    Heiko - 14.01.2007, 15:38

    Elterninitative zur Begleitung der Konfliktlösung im Kiga
    Hallo,

    ich möchte allen Interessierten und Engagierten ein kurzes Feedback auf die letzte AKK-Sitzung geben und mich aus zeitlichen und persönlichen Gründen dann erst mal aus der Elternarbeit verabschieden.

    Ich hatte mich ja im Vorfeld des Elternabends im November darum bemüht, eine Dialogbrücke zwischen den Konfliktparteien zu bauen.

    Ich fand sowohl den Elternabend als auch die Arbeit des AKK und die Bereitschaft von Träger und Team, offen in den Dialog zu gehen sehr ermutigend.

    Das Ausscheiden von Familie Bigalke und Kahler und die aus meiner Sicht nicht nachvollziehbare Beendigung der Arbeit des AKK durch Träger und Elternbeirat haben mich jedoch sehr entmutigt.

    Meine Position war und ist, dass wir nur zu einem neuen Vertrauenskonsens im Kiga kommen können, wenn wir die Herausforderung der Konfliktsituation annehmen und gemeinsam, gleichberechtigt und partnerschaftlich an einer neuen Kiga-Gemeinschaft ohne Iris (bzw. unter Leitung von Bernadette) arbeiten.

    Ich hatte als Motivationspsychologe dem Träger zu bedenken gegeben, dass durch das frühe Ausscheiden von Iris ein (verständlicher) Vertrauensbruch in Teilen der Elternschaft und der Feuergruppe entstanden ist. Wenn Vertrauen schwindet, fängt man an, nur mehr das Negative wahrzunehmen und eine Abwärtsspirale setzt sich in Gang.

    Der AKK wollte mithelfen, diese Negativspirale wieder umzukehren und durch konkrete Vorschläge Team und Träger in seiner Arbeit unterstützen und stärken.

    Hierzu zählte maßgeblich auch die Fragen zur Umsetzung des bayerischen Bildungsplanes in der konzeptionellen Arbeit der Kiga mit allen Beteiligten, der ja auch die Rolle der eltern bei der Mitwirkung stärkt.

    Jan und Birgit haben hier - ganz unabhängig von ihrer teils sehr offenen und kontroversen Kritik an bestimmten Mißständen im Kiga - sehr wichtige Vorarbeit geleistet, auf die wir wohl jetzt verzichten müssen.

    Was ich im Verlauf der Auseinandersetzungen in der Vorweihnachtszeit immer bemängelt habe, war, dass der Druck, der auf Bernadette täglich lastete, immer größer wurde, und somit die Vertrauenskrise noch größer wurde, da die Tagesabläufe immer chaotischer wurden und die Stimmung immer schlechter

    Diese Phase endete in dem unglücklichen Versuch mit einer Supervision für Julia ein Signal zu setzen, dass aber wohl viele Eltern nicht richtig deuten konnten.

    Auf dem großen Elternabend im November kam primär zu Tage, dass der alte Beirat viele Kommunikationsprobleme zwischen Eltern und Team zwar angegangen war, aber dass auf Seiten vieler betroffener Eltern eine Bagatellisierung statt einer Lösung empfunden wurde.

    Was mich gewundert hat, dass der ale Beirat nicht den Mut hatte, das zu akzeptieren, sondern bis zum Schlußplädoyer seine Positionen verteidigte.

    Immer stärker habe ich jetzt den Eindruck, dass nun wieder genau die Ausgangsposition erreicht wurde und wir uns einmal mehr im Kreis gedreht haben. Denn wie und warum auch immer Birigt das Handtuch geschmissen hat, ihr Weggang an sich ist ein Armutszeugnis für unsere Konfliktlösungsstrategie und mit ihr ist auch diejenige weg, die eben nicht bagatellsierte, sondern sich für jeden persönlich einsetzte (egal ob berchetigt oder nicht).

    Die Härte mit der im Beirat vor während und nach Birgits Rücktritt agiert wurde, hat mich überrascht und ich selbst habe durch unbedachte Äußerungen den Konflikt noch verstärkt. Ich habe deshalb auch in der letzten Sitzung des AKK (dort waren merheitlich nur mehr Beiräte und Träger anwesend) ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass ich für eine offene Aussprache und Neuwahl des Beirats in der Feuergruppe auf einem Elternabend bin und dies auch zur Voraussetzung für mein weiteres Engagement gemacht.

    Beirat, Team und Träger haben anders entschieden.

    Wie geht es weiter?

    Ich habe Verständnis für den Wunsch der Gemeinde als Träger und vom Team, dass sie primär wieder "Ruhe" in den Alltag des Kigas bringen möchten, damit ein geregelter Ablauf wieder möglich ist. Natürlich ist dies die Grundlage für alles andere.

    Ich werde in diesem Zusammenhang auch wie gehabt alles unterlassen, was die Autorität von Bernadette weiter in Frage stellt. Denn ohne eine starke Bernadette werden wir gar nichts gewinnen.

    Bernadette muß, unabhängig von den Konflikten, die bereits aus der Zeit von Iris stammen, die faire Chance haben zu zeigen, was sie kann und dass sie die richtige für den Job ist.

    Wenn wir ständig mit dem Holzhammer hinter der Tür stehen und auf Fehler warten, können wir nicht erwarten, dass jemand seine Talente entfaltet.

    Deshalb werde ich da wo es mir möglich ist, durch ein ehrliches und offenes Gespräch Bernadette und Andrea ermutigen, die Probleme der Feuergruppe aktiv anzugehen und helfen die Situation dort positiv mitzugestalten. Eine sehr bewährte Integrationsstrategie ist bei uns z.B. Verhaltensprobleme in der Gruppe durch entspannteres Spielen am Nachmittag privat in Kleingruppen aufzulösen. Dazu brauchen wir aber auch das aktive Engagement der Eltern! Es reicht nicht, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, wer was verändern will, muß auch was tun!

    Abschließend noch ein Wort zur langfristigen Entwicklung des Kiga:

    St. Florian ist eine katholische Gemeinde in einer multikulturellen Umwelt mit Protestanten, Moslems und vielen anderen Religionen. Es ist sicher nicht leicht, die Gratwanderung zwischen katholischem Glaubensbekenntnis und der Toleranz gegenüber anders Denkenden und Glaubenden zu meistern. Jesus hat im "Anderssein" immer einen besonderen Ausdruck von Gottes Liebe gesehen, den wir noch nicht verstehen oder akzeptieren. Diese Form der Nächstenliebe ist den Christen aller Zeitalter immer besonders schwer gefallen und die meisten Kriege und Konflikte unserer Zeitrechnung basierten letztlich auf dem Unverständnis gegenüber dem Andersartigen.

    Die Messestadt Riem wird nur ein Ort des Wirkens dieser besonderen Form der christlichen Nächstenliebe sein, wenn wir sie über Konfessionen und Glaubensbekenntisse hinaus im Alltag praktizieren. Ich bin als Protestant in diesem Toleranzgedanken aufgewachsen und sympatisiere aufgrund seiner Friedfertigkeit sehr stark mit dem Buddhismus.

    Ich bin überzeugt, dass eine starke Gemeinde St. Florian ohne einen starken Kindergarten St. Florian unmöglich ist. Die Frage ist, wie man als Christ und Katholik Stärke definiert.

    In diesem Sinne wünsche ich allen ein friedfertiges und hoffentlich nicht allzu warmes 2007

    Heiko



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