Des Raben Gedanken

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    Re: Des Raben Gedanken

    Nevermore - 01.01.2007, 22:47

    Des Raben Gedanken
    Graue Welt

    Das Licht verblasst, die Farben weichen,
    dunstig fließende Nebelstreifen
    hüllen alles ein ob Mensch ob Tier.
    Die Welt verschwimmt im Jetzt und Hier.

    Die Pracht des alten ist verschwunden,
    hat sich in einem sanften grau wiedergefunden.
    Ich drehe mich, alles schwarz-weiß
    Weder hell noch dunkel, noch kalt noch heiß.

    Der Himmel ist dunkel, kein Mond und keine Sterne
    Nicht einmal eine Kinderseele gibt die Wärme
    Die sonst schallend lachend die Straße füllt.
    Nein. Alles ist in Schweigen gehüllt.

    Und doch erfüllt eine sanfte Ruhe diesen Ort,
    Niemand spricht ein einziges Wort.
    Das Licht der Laterne scheint in einem milchigen Licht.
    All das aufgeben? Das will ich nicht.



    Sonnenstrahl

    Ein grauer Oktobermorgen,
    ich hatte meinen Kopf zwischen den Armen geborgen.
    Ich war traurig, wollte weinen,
    doch sollte das Schicksal es anders mit mir meinen.
    Ich suchte mir ein Zeichen,
    die Freude sollte mich erreichen.
    Und dann... durch das kleine Fenster stahl,
    sich heimlich sacht ein Sonnenstrahl.



    Gemeinsam

    Nicht mehr allein,
    die Zukunft kommt bald.
    Uns’re Herzen sind rein,
    kennen keinen Halt.

    Und zusammen,
    werden wir jetzt weitermachen.
    Nichts mehr nimmt uns gefangen,
    wenn wir tanzen und lachen.

    Nur gemeinsam
    Werden wir froh sein.
    Und fühlst du dich einmal einsam,
    dann zeig ich dir: Du musst nie allein sein.



    Das Banner

    Schritt für Schritt geh’n wir voran,
    Die Schwerter fest in uns’rer Hand.
    Wir wollen nun den Feind bezwingen,
    Laut kann man hören uns’re Stimmen.

    Sicher und tapfer sind die Schritte,
    Denn wir seh’n das Banner in uns’rer Mitte.
    Keine Grenzen hat meine Kraft,
    Will den Feinden rauben den Lebenssaft.

    Ein Hornstoß von dem ander’n Hügel,
    Die Feinde fassen an die Zügel.
    Doch unser Ruf noch lauter schallt,
    Und im ganzen Lande widerhallt.

    Sie preschen vor, verstehen nicht,
    was das Banner leise spricht.
    Es spricht uns an, mit unseren Gedanken:
    „Stecht die Schwerter in ihre Flanken!“

    Der Kampf entflammt mit voller Stärke,
    Doch sind sie gegen uns nur Zwerge.
    Einer nach dem ander’n fällt,
    Sie wissen nicht, wie man uns aufhält.

    Das Banner ruft: „Tötet mehr!
    Sie sollen erkennen ihres Lebens Herr!“
    Wir töten mehr, wir töten weiter,
    Das Banner macht uns schon fast heiter.

    Doch dann, ein jeder zuckt zusammen,
    Das Banner geht auf in hellen Flammen.
    Ein jeder nur noch starrt darauf,
    Ein jeder starrt auf den dunklen Rauch.

    Viele wollen sich dem Anblick entziehen,
    Die ersten fangen an zu fliehen.
    Es folgen alle ander’n bald,
    Doch mir allein wird das Herz so kalt.

    Alleine steh ich auf dem Feld,
    Allen Feinden gegenübergestellt.
    Sie stürmen alle auf mich ein,
    Die Gesichter erfüllt vom Siegesschrein.

    Ich wehr mich verbittert, ich kämpfe noch kurz,
    Doch sehr bald schon kommt mein Sturz.
    Sie lachen höhnisch, heben die Waffen,
    Um mich schnell dahinzuraffen.

    Wir zogen aus, das Banner erhoben,
    Doch die Funken schnell zerstoben.
    Mein Blut, es macht die Erde rot,
    Ich merk es nicht, denn ich bin tot.



    Das Leben

    Ein langes Leben, das wünschen sich viele,
    zu spielen des Lebens lustige Spiele.
    Ein wahrer Schatz es wirklich ist,
    wenn ein neuer Mensch in uns'rer Mitte sitzt.

    Kleine Hände, zart wie Seide,
    Winzige Knopfaugen, eine Augenweide!
    Die Freude am Leben ihm geradezu entspringt,
    Und in dieser finst'ren Welt ein Freudenlied singt.

    Sicher mag es Leute geben,
    Die meinen es ist ein dunkles Leben.
    Doch selbst sie die Wahrheit in einem Kinde seh'n:
    Das Leben ist doch wunderschön.



    Re: Des Raben Gedanken

    Tjorven - 06.01.2007, 22:12


    Du schreibst echt tolle Gedichte! Besonders das vom Sonnenstrahl ist klasse - und das mit den Kindern, mir kamen fast die Tränen als ich das gelesen hab!!

    Ich glaub ich muss mich jetzt erstmal ins Schlafzimmer zu meinen Kids schleichen und sie durchknuddeln!



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