[center]Annette Pehnt - Insel 34 [/center]
Die namenlose Protagonistin steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Sie ist eine Musterschülerin, eine stille Einzelgängerin, bei den Mitschülern weder beliebt noch unbeliebt, rundherum angepasst und unauffällig, sie hat keine Neigungen, keine Ziele und kann für nichts eine Leidenschaft aufbringen.
Dem ständigen Konflikt mit ihrem Vater, der der Meinung ist, man müsse Ziele haben, man müsse sich engagieren und Leidenschaften entwickeln, versucht das Mädchen aus dem Weg zu gehen, indem es sich – vom Erdkundeunterricht inspiriert – für Insel 34 interessiert. Diese Insel liegt gemeinsam mit 33 anderen vor dem – nicht näher bezeichneten - Heimatland. Diese Inseln bieten keinerlei Attraktionen, weshalb sie auch weitgehend unerforscht und auch namenlos sind.
Der Leser wird nun Zeuge der wachsenden Leidenschaft, des Dranges, alles über diese Insel herauszufinden. Die Protagonistin vernachlässigt ihr Äußeres, die Welt um sie herum wird zur Nebensächlichkeit und auch die Gunst des Vaters ist ihr wieder sicher.
Letztendlich, inzwischen Sprachforscherin, macht sie sich auf den Weg, die Insel zu besuchen und vor Ort zu erforschen. Allerdings ist Insel 34 die am weitesten entfernte, und so macht sie zuerst Halt auf Insel 28, 32 und 33, wo sie auf sehr skurrile und eigenartige Menschen und Zustände trifft.
Es ist eine sehr eigene, nach außen hin sehr unspektakuläre Geschichte, die aber trotzdem nie langweilig wird. Auf knapp 190 Seiten erfährt der Leser von dieser stetig wachsenden Leidenschaft für diese namenlose Insel, verspürt die Sehnsucht des Mädchens, die allmählich zur Sucht wird und wird sein Begleiter auf dem Weg zum großen Ziel.
Ein sehr eigenwilliges Buch, das ich jedem Leser, der ruhige, unspektakuläre und nachdenklich machende Bücher mag, ans Herz legen kann!