die kleine Seele

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    Re: die kleine Seele

    ChrisTina - 25.12.2006, 20:39

    die kleine Seele
    Es war einmal eine kleine Seele, welche sich auf ihre Reise in eine Inkarnation auf Mutter Erde vorbereitete. Gemeinsam mit anderen Seelen stand sie in einer Warteschlange in den Weiten des Universum, sich darauf freuend, bald als Mensch auf Mutter Erde zu wandeln.

    Die kleinen Seelen plauderten und unterhielten sich darüber, was wohl als Nächstes auf sie zukommen werde. Unsere kleine Seele wurde immer unruhiger und nervöser. Einer der Betreuer wurde auf sie aufmerksam, kam zu ihr und fragte sie über den Grund ihrer Nervosität.

    Die kleine Seele antwortete: „Ich habe Angst. Hier kenne ich alle anderen Seelen, wir sind gute Freunde, alles ist gewohnt und bekannt. Aber was wird sein, wenn ich auf der Erde als Mensch geboren werde? Dort habe ich keine Freunde. Mit wem werde ich mich unterhalten? Wer wird mir zeigen, was „Leben“ ist?“

    Der Betreuer strich der kleinen Seele liebevoll über den Kopf und versprach ihr: „Du wirst eine Begleitung haben“.

    Die kleine Seele war ganz und gar nicht beruhigt und fragte weiter: „Aber wie erkenne ich diese meine Begleitung? Wie schaut sie aus? Wie heißt sie?“

    Der Betreuer lächelte weiter beruhigend und antwortete: „Sie wird dich kurz nach deiner Geburt in die Arme nehmen und dich nähren. Sag einfach Mama zu ihr.“

    Die kleine Seele war etwas beruhigter und widmete sich wieder ihrem Spiel und dem Spaß mit den anderen Seelen in der Warteschlange.

    Aber nach einiger Zeit wurde sie wieder unruhig. Ihr aufmerksamer Betreuer kam sofort wieder zu ihr und fragte sie nach ihren neuerlichen Überlegungen.

    Sie antwortete, wieder sehr besorgt: „Aber wenn mich jetzt meine Mama versorgt und betreut, wer zeigt mir die große weite Welt? Wer erklärt mir, wie es weiter geht? Wer begleitet mich im und ins Außen?“

    Der Betreuer legte die Hand um die Schultern der kleinen Seele, machte eine alles umfassende Handbewegung und sprach: „Dafür bekommst du einen zweiten Begleiter, er wird dir die Welt zeigen, und du kannst ihn Papa nennen.“

    Nun war unsere kleine Seele wirklich beruhigt und zufrieden, tollte weiterhin mit den anderen herum, bis sie an der Reihe war, den Weg in diese ihre neue Inkarnation als Mensch auf Mutter Erde an zu treten.

    Diese Reise in eine menschliche Inkarnation auf Mutter Erde, in dem BewusstSein, das sie möglicherweise wieder vergessen wird, was sie schon alles erlebt hatte.

    Wissend, dass alles vergänglich ist, dass sie irgendwann wieder einmal zurück kehren wird in die unzertrennliche Gemeinschaft aller Seelen, in das, was manche Wesen als Gott bezeichnen.

    Wissend, dass sie jetzt vorab noch etwas lernen möchte, etwas, was sie in dieser Gemeinschaft der Seelen nicht begreifen können würde, weil es hier nur diese Einheit gab. Und auch wissend, dass sie einige dieser ihrer Freunde auch in ihrer menschlichen Inkarnation in irgend einer Form wieder treffen würde.

    Also hatte sie es sich ausgesucht, sich selbst wieder einen menschlichen Schritt weiter zu ent-wickeln und etwas mehr von der Dualität und den Polaritäten zu erfahren, durch welche der Planet Erde zu dem wurde, was er heute ist.

    Unsere kleine Seele beschloss, sich auch dort um das Heil ihrer Brüder und Schwestern zu sorgen, auch mittels Verstand und rationalem und logischem Denken auf der Erde den Menschen etwas von dem zu vermitteln, was sie hier in der Einheit leben.

    Und sie freute sich auch schon darauf einige ihrer jetzigen Spielkameraden auch in ihrer menschlichen Inkarnation in irgend einer Form wieder zu treffen und auch neue Menschen kennen zu lernen.

    Im Bewusstsein des AllEinSeins trat sie diese ihre Reise in ihre aktuelle Inkarnation an.



    Re: die kleine Seele

    ChrisTina - 25.12.2006, 20:39

    Teil 2 ==> Balance
    Da war sie nun, unsere kleine Seele, geboren auf Mutter Erde, oder anders gesagt, auf dieser unserer Welt. Hier tat sie ihren ersten Atemzug genauso, wie sie irgendwann begann, im Zimmer herum zu krabbeln.

    Und sie stand einmal mehr auf, als sie umfiel, dadurch lernte sie stehen. Etwas später versuchte sie einmal öfter zu gehen, als dass sie hin fiel, dadurch lernte sie gehen.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Aber sie lernte vielleicht auch, dass Männer tun und lassen können, was sie wollen. Und dass Frauen brav zu sein haben, sich für ihre Familie auf opfern und Zeit ihres Lebens zu leiden.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Könnte auch sein, dass unsere kleine Seele lernte, dass die Frauen die Bösen seien und sie immer Mit-Leid mit den armen unterdrückten Männern haben müsse.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Oder sie beobachtete und lernte dadurch, dass sie sowieso nichts Wert sei. Vielleicht auch, dass sie eigentlich unerwünscht sei in dieser Familie. Oder vielleicht genau das Gegenteil, vielleicht fühlte sie sich auch zu sehr behütet.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Unsere kleine Seele lernte vielleicht auch, dass es nur durch Fleiß einen entsprechenden Preis geben darf. Dass sie sich mehr und mehr an zu strengen hatte, um anerkannt zu werden.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Möglicherweise resultierte daraus, dass sie lernte, sich durchsetzen zu müssen. Dass sie lernte, immer geben und geben zu müssen, um geliebt zu werden.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Eventuell aber auch, dass sie nur den Mund auf zu machen bräuchte, damit ihr gebratene Tauben reinfliegen könnten.

    Sie lernte es dadurch, dass sie es permanent vorgelebt bekam.

    Was auch immer sie lernte, sie spürte eine gewisse Leere. Irgend etwas fehlte. Also schaute sie sich um und bekam ein Gefühl dafür, dass es da etwas geben könnte, was sie zusätzlich tragen konnte, um sich von den anderen abheben zu können.

    Sie fand eine Person, welche sich etwas zu Schulden kommen lassen hatte. Und deren Schuld wollte unsere kleine Seele mit-tragen helfen. Also packte sie sich ihren Rucksack voll mit schweren Steinen und lud ihn sich auf den Rücken, bereit dafür, dieses Kreuz zu tragen.

    Doch, je mehr sie sich auflud, desto unrunder fühlte sie sich. Je mehr sie von ihren Ahnen nachahmte und/oder übernahm, desto weniger fühlte sie sich in ihrer Mitte, desto drückender war ihre mentale Last, welche sie mit sich herum schleppte.

    Doch unsere kleine Seele hielt standhaft durch, gemäß dem Motto „nur die Harten kommen durch, und von denen nur 10 %“ oder auch „ein Indianer kennt keinen Schmerz“.

    Also gab sie immer mehr und mehr, ganz vergessend, auch zu schauen, etwas zurück zu bekommen.



    Re: die kleine Seele

    ChrisTina - 25.12.2006, 20:40

    Teil 3 ==> Positionierung
    Je älter unsere kleine Seele in dieser ihrer aktuellen Inkarnation wurde, desto mehr sah sie, desto mehr lernte sie und desto standhafter gegen Veränderungen wurden ihre Verhaltensweisen.

    Unsere kleine Seele lernte vielleicht auch, dass Ehemänner, welche ihre Frauen verlassen böse sind, genauso wie Frauen, welche ihre Männer verlassen.

    Und auch wenn die beiden gar nie verheiratet waren, lernte unsere kleine Seele, dass prinzipiell jeder Mensch, der sich von einem anderen trennt schlecht und verdammungswürdig ist.

    Speziell könnte es sich in diesem Zusammenhang natürlich um die eigenen Eltern gehandelt haben. Was die nicht alles so falsch gemacht haben, Zeit ihres Lebens und dem Leben ihrer Kinder.

    Unsere kleine Seele beschloss möglicherweise einerseits, so nie zu werden, wie auch nur einer ihrer beiden Elternteile. Und andererseits beschloss sie, auch ihren Eltern zu lehren, wie sie sich besser verhalten konnten.

    Nicht aus böser Absicht, sondern weil sie es einfach objektiver und von außen genauer erkennen konnte, wie es besser gehen könnte. Die kleine Seele dachte, den nötigen Abstand zu haben, um „die Situation“ objektiv beurteilen zu können.

    Also begann sie, ihren leiblichen Eltern zu sagen, was diese alles falsch machten. Und unsere kleine Seele begann, ihnen auch zu sagen, wie es „richtig“ wäre.

    Und je mehr ihre leiblichen Eltern sich gegen die Übergriffe unserer kleinen Seele (ver)wehrten, desto mannhafter bemühte die sich immer mehr und mehr, es ihnen endlich bei zu bringen.

    Sollte sie jemals selbst ein Kind gebären, wüsste sie auf jeden Fall genau, wie sie mit diesem umgehen würde. Auf gar keinen Fall so, wie ihre Eltern mit ihr.

    Unsere kleine Seele wusste ganz genau, dass ihr(e) Kind(er) ganz anders erzogen werden würden. Sie würde niemals die gleichen Fehler machen, welche ihre Eltern gemacht hatten.

    Und ihr Kind müsste nie Gitarre spielen lernen, wenn es das nicht wollte. Hauptsache war doch, das Kind würde später mal einen ehrbaren Beruf erlernen.

    Unserer kleinen Seele war bewusst, dass sie ihr Kind nie zwingen werde etwas zu tun, was sie selbst nicht hätte tun wollen, als sie in ähnlichen Situationen war. Wichtig war doch nur, dass das Kind folgsam und aufmerksam in der Schule lernte. Ansonsten würde(n) ihre Kind(er) ziemlich frei entscheiden dürfen, welches Studium sie dann machen wollten.

    Wobei, eigentlich war sie ja gar nicht das einzige Kind ihrer Eltern. Schon, bei diesen ihren leiblichen Eltern, bei denen war sie einmalig und einzig; doch es gab ältere Geschwister, welche ihre Eltern in diese Beziehung mitgebracht hatten.

    Alle ihre Geschwister waren älter als unsere kleine Seele, wesentlich älter, also war sie auch noch sehr jung, als diese begannen, ihr eigenes Leben zu leben, bzw. ihre eigene Familien zu gründen.

    Die meisten der Geschwister wohnten etwas weiter weg und hatten wenig bis keinen Kontakt zu den Eltern unserer kleinen Seele. Irgendwie hatte sie lange Jahre ihres Lebens das Gefühl, ein Einzelkind zu sein.

    Sie fühlte sich auch sehr wohl in dieser Rolle, wurde auch von ihren Eltern entsprechend behandelt und hatte nie wirkliche Sehnsucht nach einer möglichen tieferen Beziehung zu den früheren Kindern ihrer beiden Elternteile mit deren vorherigen Partnern.

    Sie lernte zwar im Laufe der Zeit auch alle ihre Nichten und Neffen kennen, aber eine wirkliche Beziehung zu ihnen konnte und wollte sie auch nicht aufbauen.



    Re: die kleine Seele

    ChrisTina - 25.12.2006, 20:41

    Teil 4 ==> Zugehörigkeit
    Unsere kleine Seele spürte auch immer wieder und immer häufiger die Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Und gleichzeitig einen unbestimmten Wunsch, etwas bestimmtes zu tun, ohne es klar definieren zu können, was es sein könnte.

    Manchmal erschien ihr das Leben so sinn-los. Irgendwie plätscherte es so dahin, ohne größere Stimmungsschwankungen und ohne spezielle Highlights.

    Unsere kleine Seele suchte nach etwas, manchmal nur nach einer Zigarette, manchmal nach einem Gläschen Wein. Und fallweise suchte sie auch mal wieder eine Zeit lang ihr Wohl in einer religiösen Vereinigung.

    Doch irgendwie waren alle diese Aktivitäten eher unbefriedigend. Ja, kurzfristig fühlte sie sich immer sofort besser, speziell auch, wenn sie sich mal wieder so richtig hatte gehen lassen können.

    Wenn sie für einige Zeit abtauchte in andere Welten, keinen Blick verschwendete auf das Hier und Jetzt, wenn sie sich manchmal auch härterer bewusstseinserweiternder Mittelchen bediente.

    Es waren kurzfristige Highlights, da spürte sie sich endlich selbst. Kam zu ihrem Kern und fühlte, was es heißen könnte, zu leben.

    Doch das Erwachen war meist viel zu schwer und viel zu grausam. Und das Erwachen war auch nie wirklich sicher, dass es ein Erwachen war.

    Es hätte auch oftmals sein können, dass es gerade dann ein Einschlafen war, wenn sie darüber nachdachte, ob sie jetzt endlich wieder mal erwacht sei.

    Manchmal überlegte unsere kleine Seele, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, dieses fallweise Gefühl zu leben auch ohne Hilfsmittel erreichen zu können.

    Aber irgendwie fand sie keine Antwort auf diese Fragen. Sie fühlte sich einfach getrieben, wie eine Marionette, welche an Fäden hängt und von irgendwem bewegt wird.

    Und sie ließ es geschehen, ließ sich bewegen. Eigentlich wollte sie auch gar nicht wissen, wer sie bewegte, ob sie überhaupt jemand oder etwas bewegen könnte.

    So richtig bewegen, Gefühle in ihr aus zu lösen, welche sie daran erinnern würden, dass sie ein menschliches Lebewesen auf diesem Planeten Erde sein könnte.

    Oftmals fühlte sie sich wie in einem Traum. Allerdings ein Traum, den irgend jemand anderer träumt. Nicht ihr Traum, für sie war es manchmal eher ein Alptraum.

    Auf jeden Fall ein Traum, aus dem es von ihr aus kein freiwilliges Erwachen geben konnte. Unsere kleine Seele fühlte sich manchmal wie ein Wesen im Traum eines anderen Wesens.

    Und sie fragte sich, welcher Teil ihres Lebens das Leben an sich sein könnte. Bzw. welcher Teil ihres Lebens eben das Verharren in diesem Traum ist.

    Darüber hinaus fragte sich unsere kleine Seele oftmals, ob es überhaupt irgend etwas gab, wo sie dazu gehört? In ihrer aktuellen Familie fühlte sie sich nicht geborgen.

    Und es gab auch keine andere Gemeinschaft, kein anderes System, welchem sie sich zugehörig hätte fühlen können. Irgendwie fühlte sie sich als Einzelkämpfer in den Wirrnissen des Mensch-Seins.

    Je länger sie als Mensch über dieser Erde wandelte, desto mehr kam sie zu der Überzeugung, dass es für sie einfach keinen Platz gab, sich hier auf Erden auch wirklich heimisch fühlen zu können.



    Re: die kleine Seele

    ChrisTina - 25.12.2006, 20:41

    Teil 5 ==> die Lösung
    Unsere kleine Seele lebte das Leben, nie bestimmt wissend, ob es auch wirklich ihr ureigenstes Leben sein könnte.

    Sie lebte in der Ungewissheit, ob das was sie als Leben bezeichnet hätte, auch wirklich etwas sein könnte, was vorbehaltlos als lebenswert bezeichnet werden könnte.

    Irgendwann war es so weit, dass sie so nicht mehr weiter machen wollte. Sie wollte dieses Da﷓Sein auf Erden wieder beenden und heimkehren zu etwas, was tiefe Sehnsüchte wahr werden ließ in ihr.

    Aber irgendwie klappte es nicht gleich und sie fand sich in einem ihr bekannten Raum wieder, sich daran erinnernd, wie es damals war, als sie ganz ungeduldig in der Schlange anstand, um endlich geboren zu werden.

    Und sie sah ihr bisheriges Leben an ihr vorüberziehen, allerdings nicht linear, sondern wie ein Puzzle, jedoch Teil für Teil sich selbst zusammen bauend.

    Da waren alle Situationen, in welchem unsere kleine Seele immer nur gegeben hat, ohne etwas zurück zu bekommen.

    Und jene Situationen, in welchen sie genommen hatte. Und danach ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie keine entsprechende Gegenleistung erbracht hatte.

    Und sie stellte mit Erstaunen fest, dass ihr Nehmen überwiegend darin bestand, Lasten von Menschen zu übernehmen, die ihr diese gar nicht geben wollten.

    Diese Vorfahren standen alle vor ihr und fragten sie ernsthaft, warum sie die ganzen Jahre hinweg dachte, Ihnen einen Teil ihrer Last ab zu nehmen.

    Durch dieses Tragen der Last für andere hatte sich unsere kleine Seele auch einiges aufgebürdet, was zur Ehre desjenigen gehört hätte, dem diese Last zustand.

    Und diese Vorfahren machten unserer kleinen Seele bewusst, dass es nicht ihre Aufgabe sei, das Leid von anderen Menschen zu tragen, sondern dass sie es sich Wert sein darf, sich selbst zu leben und zu verwirklichen.

    Jetzt stand unsere kleine Seele da und hatte tonnenschwere Rucksäcke mit sich herum geschleppt, Jahre, ja Jahrzehnte lang, fast erdrückt von der Last dessen, was sie trug.

    Unserer kleinen Seele wurde es zum ersten Mal in dieser Inkarnation richtig bewusst, was sie sich einerseits aufgebürdet hatte und andererseits, was sie anderen weg zu nehmen versucht hatte, allerdings beides vollkommen unbewusst.

    Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als den Teil der Last zurück geben zu können, welcher nicht zu ihrem Karma gehörte.

    Alle Betroffenen blickten liebevoll auf unsere kleine Seele und sie wagte es, das erste Wesen zu fragen, ob es ihm die übernommene Last zurück geben dürfe.

    War das eine Erleichterung, als jeder einzelne ihrer Vorfahren freudig zustimmte, als sie jene bat, die Lasten zurückgeben zu dürfen.

    Und sie gab alles zurück, stellte sich jeweils mit dem entsprechenden Rucksack vor ihre Vorfahrin, bzw. ihrem Vorfahren und bat diese/n, die Last zurück geben zu dürfen.

    Sie stellte jeden einzelnen ihrer zwischenzeitlich überschweren Rucksäcke vor die Beine derer, denen sie gehörten und konnte sich gar nicht erinnern, sich jemals so leicht und unbeschwert gefühlt zu haben.

    Nachdem sie ihre Last abgegeben hatte, jeweils dorthin, wo sie diese übernommen hatte, fühlte sich unsere kleine Seele zwar erleichtert, aber ganz stimmig war es für sie noch nicht.

    Bisher hatte sie nur auf ihre Vorfahren geschaut, zu denen, die sich bereits aus diesem Leben verabschiedet hatten.

    Jetzt wandert ihr Blick noch zu ihren leiblichen und lebenden Eltern und ihren Geschwister und das erste Mal nahm sie bewusst wahr, dass sie kein Einzelkind war, sondern dass sie die Jüngste in einer Reihe von zahlreichen Geschwistern war.

    Sie beschlossen, sich einfach mal auf zu stellen, wie sie zusammen gehörten, also Mutters Kinder standen an Mutters Seite und Vaters Kinder an Vaters Seite.

    Automatisch stellte sie sich vor ihre leiblichen Eltern, da sie ja das einzige Kind aus dieser Beziehung war. Doch dieser Platz passte irgendwie nicht wirklich. Keiner fühlte sich richtig wohl dabei, weder sie noch ihre Geschwister.

    Daraufhin bat unsere kleine Seele ihre Geschwister, sich in der Reihenfolge ihres Alters hin zu stellen, damit sie den ihr zustehenden Platz einnehmen konnte.

    Es war unbeschreiblich, ein noch nie zuvor da gewesenes Gefühl des „Ankommens“, endlich bewusst an der richtigen Stelle in der Geburtsreihenfolge zu stehen. Und vor allem auch zu sehen, dass sie in bezug auf Geschwister nicht allein war.

    Doch ihre Eltern blickten irgendwie besorgt und veranlassten dadurch unsere kleine Seele, doch wieder zu Ihnen zu gehen. Stolz aufgerichtet, wie es ihre Art war, stellte sie sich vor ihren Eltern auf.

    „Was stört euch jetzt schon wieder?“ war die sehr selbstbewusste und auch irgendwie selbstgefällige Frage unserer kleinen Seele an ihre leiblichen Eltern.

    Sie schauten nur traurig auf unsere kleine Seele und antworteten: „Dass du glaubst, immer alles selbst regeln zu müssen und auch zu können. Warum kannst du nicht einfach mal unsere Liebe annehmen?“

    Sie wusste irgendwie nicht, wie ihr geschah. War total überrascht davon, dass ihre Eltern dachten, dass sie irgend etwas von Ihnen nicht würde annehmen wollen.

    Ganz im Gegenteil, über Jahre hinweg hätte sie gerne genommen, aber immer, wenn sie Ihnen zu nahe kam, waren sie nicht da. Entweder in der Arbeit oder manchmal auch länger im Krankenhaus.

    Jetzt stand sie hier und blickte ganz verdutzt auf ihre Eltern, welche da fast wie ein Häufchen Elend vor ihr standen. Dabei standen sie gar nicht so da, nachdem sie ein zweites Mal hingeschaut hatte, merkte sie, dass sie eigentlich sogar größer als sie waren und freundlich lächelten.

    Das verwirrte jetzt unsere kleine Seele noch viel mehr. Sollte es zu ihrem Karma, zu ihrer Lernerfahrung gehören, dass sie ihren Eltern bisher unterstellt hatte, dass sie Ihnen egal war?

    Eigentlich konnte sie sich das nicht vorstellen, aber sie beschloss, etwas intensiver über ihre Beziehung zu ihren leiblichen Eltern nach zu denken.

    Diese freundlichen Blicke machten unsere kleine Seele ganz wirr: Sie empfand eine angenehme, bisher noch nie gekannte Wärme, in sich hoch steigen und verspürte das unbändige Verlangen, sich einfach in deren Arme fallen zu lassen.

    Als sie dann auch noch merkte, dass sich ihre Ahnen hinter ihren Eltern versammelt waren, traten ihr Tränen in die Augen. Sie war berührt von diesem Bild.

    Sie war gerührt von dieser Kraft und Energie, welche von ihren Ahnen auf ihre Eltern und von denen auf sie überging. Ihre Knie gaben nach und sie sank vor ihren Eltern zu Boden, saß wie ein kleines Kind auf ihren Fersen und blickte hoch.

    Die kindliche Neugier war wieder gekehrt, diese Neugier, welche unsere kleine Seele bereits vor Jahren irgendwo tief in sich vergraben hatte, weil das Leben eben nur schwer und herausfordernd sein durfte.

    Und mit einem Schlag fiel noch eine gehörige Portion Schwere von ihr ab, floss Härte aus ihrem Denken und ihren Gefühlen, stürzte eine Mauer ein, welche sie in all den Jahren erbaut hatte.

    Noch während sie so am Boden saß und den Tränen freien Lauf ließ, merkte sie zum ersten Mal, dass sie wirklich nicht allein auf Mutter Erde war.

    Da waren noch so viele mehr, von denen sie ein Teil war, ein winziges Teilchen eines riesigen und jahrzehntelangen Systems unterschiedlichster Familien, die sich in jeder Generation wieder zu neuen Systemen zusammen schlossen.

    Es gab nicht nur ihre leiblichen Eltern, es gab auch noch deren Eltern und auch die Eltern der Eltern ihrer Eltern und je weiter sie zurück blickte, desto zahlreicher wurde das Meer an Ahnen, deren Mittelpunkt sie war.

    Diese Wärme und Geborgenheit erinnerte sie an etwas, was sie schon lange vergessen dachte. Es war wie die Geborgenheit im Schoß der Mutter, das Eingebettetsein in die Plazenta, bevor man geboren wird.

    Sie blieb einfach sitzen und genoss es, als alle Dämme in ihr brachen und all die aufgestauten Gefühle über unsere kleine Seele hinweg schwappten, um sich teilweise in der Ewigkeit zu verlieren, teilweise aber auch in ihrem Herzen wieder Platz zu finden.

    Noch schöner wurde es, als ihr ihre Eltern halfen, wieder auf zu stehen und sie gemeinsam in die Arme schlossen und sie herzten und küssten.

    Sie konnte auch förmlich spüren, dass die Eltern ihrer Mutter hinter dieser standen und ihre Hände auf deren Schulter legten, um sie zu unterstützen und ihre eigene Liebe weiter fließen zu lassen.

    Und die Eltern ihres Vater standen hinter diesem und verfuhren ebenso. Genauso standen deren Eltern jeweils hinter den Großeltern unserer kleinen Seele und gaben durch ihre Kinder die Liebe weiter auf deren Kind, sprich den Vater unserer kleinen Seele.

    Auch alle Generationen vor ihrer Mutter standen hinter ihr und unterstützen ihre Mutter darin, unserer kleinen Seele endlich die Liebe geben zu können, welche sie zu einem Überleben brauchen könnte.

    Sie saugte diese Liebe förmlich auf, würdigte niemanden sonst eines Blickes und holte Jahre der emotionalen Enthaltsamkeit nach im Hier und Jetzt.

    Es war ein Bild der Harmonie und Geborgenheit, unsere kleine Seele in den Armen ihrer Eltern zu sehen. Dahinter scharten sich Generation um Generation, alle bereit und willens, diese unsere kleine Seele auf ihren weiteren Lebensweg zu unterstützen.

    Es dauerte lange, bis sie sich aus den Armen ihrer Eltern löste und auch weiter nach hinten blickte, um auch direkt etwas von ihren Vorfahren aufnehmen zu können.

    Danach trat sie einen Schritt zurück, um auch den Halbkreis ihrer Geschwister wieder bewusst wahr zu nehmen. Sie wollte nicht wieder an das Ende der Schlange, was so viel hieß wie weg von den Eltern.

    Aber es war auch gar nicht mehr nötig, sie hatte ja bereits ihren Platz in der Geschwisterfolge eingenommen und bewusst wahr genommen, wie gut ihr dieser ihr ureigenster angestammter Platz tut.

    Also blieb sie jetzt einfach vor ihren Eltern stehen und blickte weiterhin auf diese Massen von Ahnen, während sich auch ihre Geschwister um sie scharten und sie mit ihrer Liebe und Fürsorge umarmten.

    Unsere kleine Seele war endlich zu Hause angekommen. Angekommen im Schoße ihres Familiensystems. Angekommen auf ihrem Platz, den ihr niemand jemals streitig hätte machen wollen, den sie aber bis jetzt auch noch nicht gefunden hatte.

    Im Wissen um diesen ihren Platz und mit dieser ihrer wiederentdeckten Bereitschaft, sich helfen zu lassen und das Einzelkämpfertum ab zu legen, kam sie auch wirklich wieder zurück. Zurück in ihr Leben.



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