Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II

Satsang-live-forum
Verfügbare Informationen zu "Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Ranva
  • Forum: Satsang-live-forum
  • Forenbeschreibung: Gespräche über Gott und die Wälder, tollkühne Seehunde ua Tiere sowie Meditation, Selbstverwirklichung und Erwachen
  • aus dem Unterforum: Herzgespräche mit Gaia
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Mittwoch 17.11.2004
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II
  • Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 3 Monaten, 28 Tagen, 18 Stunden, 25 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II"

    Re: Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II

    Ranva - 17.12.2005, 17:29

    Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II
    Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II


    Was ist Präsenz?

    Er : Ich war nun schon ein paar Mal vorne, aber ich bin immer wieder aufgeregt.
    Du sagtest vorhin, dass man ohnehin schon immer da wäre.

    Gaia : Nicht man, du.

    Er : Ich kenne dieses im Hier-und-Jetzt-Sein, dieses Gegenwärtig-Sein und Dinge bewusst zu tun, und es ist schon anders, als wenn ich voller Gedanken bin und in Hektik. Bei dem einen ist mehr Frieden, bei dem anderen irgendetwas anderes. Das eine ist besser als das andere, finde ich. – Jetzt habe ich noch keine Frage gestellt, oder?

    Gaia : Gibt es denn eine?

    Er : Also, mir wäre es lieber, wenn es mir öfter gut ginge und seltener schlecht.
    (Lachen)

    Gaia : (Lachen) Mir auch. Nur habe ich festgestellt, dass es der Realität total egal ist, was ich will. Was ich weiß ist: Wenn ich will, dass es mir gut geht, ist meine Erfahrung, dass es mir nicht gut geht.

    Er : Hhm.

    Gaia : Wenn ich will, dass es anders ist, ist meine Erfahrung, dass es nicht anders ist.

    Er : Es geht aber nicht, nicht zu wollen.
    (Lachen)

    Gaia : Welche Schwierigkeit ist jetzt hier?

    Er : (Lachen) Es ist ja immer das Gleiche. Wenn ich hier vorne sitze, ist alles in Ordnung. Das ist aber ein Trick. Denn wenn ich morgen früh aufwache und zur Arbeit muss, ist es nicht so. Aber dann sagst du: „Morgen ist morgen. Wir sind jetzt hier.“

    Gaia : Ja.
    (Lachen)

    Gaia : Es ist wahr, oder? Wir sind jetzt hier. Und ich weiß nicht, was morgen ist. Ich weiß, wenn ich mich mit der Vergangenheit beschäftige, dass das meistens sehr anstrengend und unangenehm wird, ich beschäftige mich dann mit etwas Totem. Es ist vorbei, es ist gar nicht da. Zudem erschaffe ich mir damit eine Zukunft. Denn wenn du davon sprichst, morgen früh zur Arbeit zu gehen, sprichst du eigentlich von gestern oder heute früh, also von der Vergangenheit.

    Er : Ach so, ich projiziere.

    Gaia : Und das lässt mich in der Geschichte sein, dass ich jemand bin, der irgendetwas besser machen könnte. Dein Versuch, der hier gerade stattfindet, ist, eine Lösung für morgen früh zu finden.

    Er : Genau.

    Gaia : Unser Verstand ist so geschickt, der sagt uns: „Ja, wenn ich hier bei dir sitze, geht es mir gut. Aber das ist ein Trick.“ Was passiert, ist, dass die Aufmerksamkeit direkt hier in die Präsenz geht. Das hat nichts mit mir zu tun. Alles, was ich mache, ist, dich darauf hinzuweisen. Es passiert von selbst.

    Dein Interesse ist da, und das ist schon die halbe Miete könnte man sagen. Dann ist tatsächlich auch nicht einmal wirklich ein Gefühl da, jemand zu sein, der getrennt ist von dem Moment. Aber das ist eine Aktivität, die immer wieder auftaucht: „Gaia und ich.“ In dem Moment, indem die Aufmerksamkeit hier ist, ist nicht einmal eine Idee da von Präsenz oder von Gegenwärtigkeit oder Leere oder irgendetwas.

    Das kommt immer erst, wenn der Verstand wieder einsetzt und interpretiert. Das ist einfach eine Aktivität, die stattfindet, ziemlich konstant eigentlich. Aber noch konstanter ist das da, was sich darüber bewusst ist. Es ist die ganze Zeit da – und du bist dir darüber bewusst. Geht die Aufmerksamkeit zu DEM, ist die Idee von: „Ich brauche ..., ich will ..., ich muss ...“ wenigstens für einen Bruchteil einer Sekunde verschwunden. Dann taucht ein Zustand auf, und wir wollen diesen Zustand haben. Der Zustand, der aber auftaucht, ist immer verschieden.

    Manchmal ist es Glückseligkeit, manchmal ist es Stille, manchmal Frieden, manchmal Schmerz oder Trauer. Aber Schmerz oder Trauer wollen wir nicht, wir wollen nur Frieden und Glückseligkeit. Das ist genauso, als wenn ich sagen würde: „Ich will, dass es mir nur gut geht.“ Dein natürlicher Zustand ist schon Glückseligkeit – ohne, dass das gewollt wird.

    Er : Und das heißt dann?

    Gaia : Nichts. (Lachen) Das heißt: Entspann dich. Es gibt nichts zu erreichen.

    Er : Wenn du sagst, dass es überhaupt nichts bringt, über die Vergangenheit nachzudenken, stimme ich dir zu. Das Problem ist nur, dass ich das nicht so beeinflussen kann. Ich habe wenigstens den Eindruck, dass es so ist.

    Gaia : Wenn dein Interesse ist, im Moment zu sein, siehst du, dass dieses Interesse dich wieder in den Moment zieht. Es gibt auch Menschen, die haben dieses Interesse nie gehabt und ihre Aufmerksamkeit ist hier und jetzt und ist auch nicht mehr weggegangen. Aber Interesse ist schon sehr hilfreich.

    Er : Die Aufmerksamkeit auf den jetzigen Moment zu richten. Habe ich das richtig verstanden, dass das alles ist, was ich tun kann?

    Gaia: Du kannst nicht einmal die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt richten, aber du kannst schauen, wo sie gerade ist. Das ist eine Möglichkeit, die immer da ist.

    Er : Ach so.

    Gaia : Aber oft denken wir gar nicht daran. Wenn dieser Gedanke kommt zu schauen, wo denn die Aufmerksamkeit ist, ist das Gnade, ja? Es ist ein großes Glück.

    Er : Hmm. Du sagst: „Guck mal, wo deine Aufmerksamkeit jetzt ist“, und dann geht es mir besser. So ungefähr?

    Gaia : Vielleicht geht es dir besser.

    Er : Ich habe letzte Woche geübt, mal ein bisschen mehr präsent zu sein. Es hat auch ganz gut funktioniert. Aber nur zwei Tage lang.
    (Lachen)

    Gaia : Immerhin.

    Er : Ja, immerhin. Und es war schon sehr angenehm, muss ich sagen. Aber dann war es wieder weg. Für mich ist es schwer, das zu tun.

    Gaia: Für mich auch. – Hier ist jetzt überhaupt keine Anstrengung notwendig, um präsent zu sein. Jede Anstrengung, die du unternehmen würdest, um präsent zu sein, bringt dich scheinbar weg. Hier muss nichts verstanden werden. Papaji hat immer gesagt: „Eine Millisekunde mit der Aufmerksamkeit hier – das reicht.“

    Er : Das ist nicht viel.

    Gaia : Das ist nicht viel.

    Er : Aber reicht wofür?

    Gaia : Das reicht fürs ganze Leben. Weil das so wunderbar ist, dass du dich danach sehnst, da zu sein. Es weckt das Interesse.

    Er : Hmm. – Als ich letztens auf einem Seminar war, fiel es mir sehr leicht, danach mit der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein. Aber ich habe irgendwie den Eindruck, dass es aus meiner eigenen Kraft heraus sehr schwer möglich ist. Also, auch wenn ich mich selbst befrage und versuche im Hier und Jetzt zu sein, ist es schwer. Wenn ich dann mit Leuten zusammen bin wie hier zum Beispiel, die auch nach der Wahrheit suchen, ist es viel leichter.

    Gaia : Das ist auch meine Erfahrung. Das ist die so genannte gute Gesellschaft.
    (Lachen)

    Gaia : So ist es vielleicht doch förderlich, solange die Aufmerksamkeit so schnell wieder zum Gewohnten geht, solche Treffen aufzusuchen, wo gefördert wird, dass die Aufmerksamkeit in der Präsenz liegt. Der eine sagt dann vielleicht: „Diese Workshops sind immer am Wochenende. Aber dann will ich zum Fußball gehen.“ Oder die andere möchte tanzen gehen oder einkaufen. Es ist einfach so: Es hängt von deinem Interesse ab.

    Er : Wenn da einer ist, der das anbietet, gehe ich da auch hin.

    Gaia : Es ist so simpel, gar nichts zu tun, oder?

    Er : (Lachen)

    Gaia : Es ist einfach. Es ist keine Anstrengung.

    Er : Ja, jetzt gerade nicht. Am besten bleibe ich immer hier sitzen. Dann geht es mir immer gut. Oder ich nehme dich mit zu meiner Arbeit morgen.

    Gaia : Und die anderen auch. (Lachen)

    Er : Ja, es ist schon einfach. Das ist richtig.

    Gaia : Hier im offiziellen Satsang können wir das einfach üben, anstrengungslos und ohne irgendwo hinkommen zu müssen. Es ist ein schönes Übungsfeld. Und wir dienen uns hier alle gegenseitig. Es sieht so aus, als wäre ich präsenter als du, aber es sieht nur so aus. Es gibt keinen Unterschied. Präsenz ist Präsenz.

    Er : Was heißt denn Präsenz? Ist das die Abwesenheit von Gedanken?

    Gaia : Nein. Präsenz ist ein Zulassen von dem, was hier ist. Egal, wie es ist. Damit meine ich nicht, nicht mehr zu handeln. Zulassen von dem, was ist, heißt auch, die Handlung zuzulassen. Man kann es so schnell missverstehen: „Zulassen heißt, ich muss alles über mich ergehen lassen. Egal, welche Situation da ist, ich muss drin bleiben.“ Ich kann, wenn es kalt ist, ruhig aufstehen und das Fenster zumachen. Ich muss nicht sagen: „Ah ja, es ist präsent, wenn ich jetzt hier bleibe und friere.“
    (Lachen)

    Er : Also, du sagst jetzt: „Ich lasse es zu, dass ich aufstehe und das Fenster schließe.“

    Gaia : Es ist verflixt mit den Worten. Wie könnte ich es noch ausdrücken? – Oft wollen wir weg von unseren Empfindungen, dann taucht auf: „Ich will..., ich brauche ...“ Das würde ich als nicht präsent bezeichnen. Mit Gefühlen oder Empfindungen, die nicht angenehm sind, hier zu sein, sie zu spüren, nenne ich Präsenz.
    (Schweigen)

    Er : Alles klar. (Lachen) Danke.


    ******

    Ich will erwachen

    Sie : Ich will erwachen.

    Gaia : Wann?

    Sie : Jetzt.
    (Lachen)

    Gaia : Immer noch? – Jetzt, hier, was fehlt dir zum Erwachen?
    (Lachen)

    Sie : Nichts.

    Gaia : Erledigt, ja?
    (Lachen)

    Gaia : Wirklich, das ist jetzt kein Spaß.

    Sie : Ja, ich weiß.

    Gaia : Jetzt, hier ist nichts nötig zum Erwachen. Derjenige, der erwachen will, ist nicht mehr da, ja? Erwachen ist direkt hier.

    Sie :Ja.

    Gaia : Papaji hat immer gesagt: „Sei still.“ Denn jetzt ist es still, du brauchst nicht still zu sein. Jetzt bleib einfach still.

    Sie : Okay.
    (Schweigen)

    Gaia : Es ist wirklich so einfach. Und sobald du die Zukunft oder die Vergangenheit dazunimmst, ist es so kompliziert.
    Derjenige, der erwachen will, kann nicht erwachen – weil derjenige will.

    Wenn Erwachen da ist, ist keiner mehr da, der das will. Also der, der das will, kann nie erwachen.

    Das geht nicht. Erwachen ist unpersönlich. Wenn du aus einem Traum erwachst, ist der Traum vorbei. Derjenige im Traum ist nicht mehr da, wenn Erwachen geschieht. Aber wir haben diese Idee: „Ich will erwachen, und ich kann erwachen.“ So wie: „Ich kann gesund werden.“ Oder: „Ich kann etwas essen.“
    Okay?
    .



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Satsang-live-forum

    The Words of the Dark Goddess - gepostet von Sturmreiter am Dienstag 08.05.2007
    Verse - gepostet von Surdsha am Freitag 21.04.2006
    Ernährung - gepostet von Surdsha am Samstag 10.06.2006
    Löschen - gepostet von Imagine am Sonntag 14.01.2007
    Werbebanner - gepostet von Surdsha am Samstag 11.11.2006
    Grüße von Astrid - gepostet von Astrid am Donnerstag 05.10.2006
    Blatt 072 - Amala - Gelber Resonanter Mensch - gepostet von Surdsha am Donnerstag 22.06.2006
    Schumann-Frequenzen - Gruppenbewußtsein und Individualität - gepostet von Anonymous am Sonntag 10.12.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Leseprobe „Satsang-Gespräche mit Gaia“, Gesprächssammlung II"

    tierisch gute gespräche - littleflower (Dienstag 14.08.2007)
    Normale Gespräche - littledevil (Sonntag 26.11.2006)
    Gespräche üder den Bandnamen - Azael (Sonntag 10.09.2006)
    normale gespräche.. - f i s h i * (Freitag 26.08.2005)
    lustige online gespräche - berty182 (Dienstag 24.07.2007)
    lustige Gespräche - Nami (Donnerstag 16.03.2006)
    PES 09 - Ghost (Montag 07.07.2008)
    Gespräche mit Jones! - praesi (Donnerstag 08.03.2007)
    ICQ/MSN GESPRÄCHE - Xilef (Montag 13.08.2007)
    Gespräche mit Tieren - Bea (Freitag 23.11.2007)