Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

Villevalle's World
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    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 27.01.2005, 12:45

    Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen
    Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

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    Anmerkung der Autorin:
    Dies ist eine ziemlich lange Geschichte und sie spielt auch über einen längeren Zeitraum, schätzungsweise 6 Jahre.
    Beginnen tut sie im Juni 2001.

    Ich denk, ich veröffentlich die jetzt auch hier.
    Ich hatte nämlich eine fast vierwöchige Schreibblockade und bin daher mit der neuen "King"-Story noch nicht weitergekommen.


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    Kapitel 1

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    Der Laden war alt, so alt das noch eine Glocke schellte, wenn man ihn betrat oder verließ. Doch das tat seiner Beliebtheit unter den jungen Leuten in der Stadt keinem Abbruch. Hier bekam man nämlich jedes nur denkbare Musikinstrumente, darunter auch wirklich rare und ausgefallene Stücke. Aber natürlich gab es auch sonst alles, was ein junger Musiker so benötigte, wie Notenblätter, Gitarrenseiten und vor allem auch die Riffs von vielen, manchmal auch seltenen Songs. Wenn man Glück hatte, fand man mitunter sogar handgeschriebene Originale. Aber das kam nicht sehr oft vor.
    Als Ville die Tür öffnete, um wieder nach draußen zu gehen, schepperte wie immer die Glocke. Er nahm dies gar nicht mehr wahr, denn es gehörte für ihn genauso zu dem altertümlichen Geschäft, wie der merkwürdige grauhaarige Besitzer, der jedes der ausgestellten Instrumente tatsächlich selbst zu spielen vermochte.
    Heute hatte er mit den Noten von ein paar Gun’s and Roses Songs, sowie von Black Sabbath und Led Zeppelin einen absoluten Volltreffer bei seiner spontanen Stöberei gelandet. Eigentlich mochte er zwar Gun’s and Roses nicht besonders, aber den Gitarrensolos von Slash haftete eine beeindruckende Virtuosität an. Vielleicht konnte ja sein Gitarrist etwas damit anfangen. Irgendwie schlich sich bei ihm jedoch die Gewissheit ein, dass dem nicht so sein würde. Linde, wie dessen Spitzname war, stand mehr auf die Stooges und Iggy Pop, aber vielleicht würde sich die ein oder andere Riffvariation ja für eines seiner eigenen Lieder eignen.
    Noch immer in den Noten blätternd und den Kopf bereits mit den ersten Ideen für einen neuen Song voll, so verließ Ville den Laden.
    Normalerweise sollte das Bimmeln der Türglocke nicht nur dem Besitzer anzeigen, dass jemand das Geschäft betrat, sondern auch die Vorbeigehenden warnen, wenn ihn jemand verließ.
    Ville, völlig in Gedanken, achtete jedoch ebenso wenig auf seine Umgebung, wie die junge Touristin, die beim Fotografieren rückwärts ging.
    Der Zusammenstoß ließ sich nicht mehr vermeiden. Ville riss es sogar regelrecht von den Füßen. Er landete auf seinem Hintern und es regnete Notenblätter auf ihn herab.
    *Kirottu paska!*, schimpfte er in seiner Muttersprache und knurrte dann die junge Frau an: *Eiks sulla oo silmiä ollenkaan, tyhmä akka!* [Verdammte Sch***! Kannst du nicht aufpassen, dummes Weib!]
    Doch während er sein Zeug wieder einsammelte, starrte die junge Touristin völlig entgeistert auf ihren Fotoapparat, der kaputt am Boden lag.
    Ihr Blick wanderte jetzt von dem zerstörten Teil zu Ville und ihr eben noch fassungsloser Blick wurde sehr zornig.
    „Du Idiot!”, tobte sie auf Englisch los. „Du hast meinen teuren Fotoapparat kaputt gemacht. Damned shit!”
    Ville klaubte seine Notenblätter zusammen und packte sie endlich in die Plastiktasche, die ihm der Ladenbesitzer dafür mitgegeben hatte. Dabei überlegte er, ob er so tun solle, als verstünde er kein Englisch. Doch er war viel zu wohlerzogen(!!!), um einfach so zu verschwinden. Seufzend stand er auf und trat zu der jungen Frau. Die hatte inzwischen das kaputte Teil aufgehoben.
    „Lass mich mal sehen!“, bat er sie und sprach nun ebenfalls Englisch. Sie drückte ihm die Kamera in die Hand, verschränkte die Arme und schaute trotzig und böse zu ihm hoch. Fasziniert blieb sein Blick an ihren Augen hängen. Was für ein seltsame Farbe, dachte er bei sich. Nicht grün und nicht braun, sondern eine Art goldgrün. Richtige Katzenaugen.
    „He träumst du? Was ist jetzt mit meiner Kamera?”
    Verblüfft merkte Ville, dass sie mit der Hand vor seinem Gesicht herumwedelte. Eine leichte Röte huschte über seine schönen Züge. Er hatte die junge Frau eben mit offenen Mund angestarrt und es nicht einmal mitbekommen.
    „Sorry!“, entschuldigte er sich und meinte dann: „Ich kann dir auch nicht sagen, ob sie noch funktioniert, aber in der Nähe vom Esplanadi-Park gibt es einen guten Fotografen. Der kennt sich mit so etwas aus. Vielleicht kann er sie reparieren. Ich werde dafür aufkommen.”
    Doch die junge Frau schüttelte mit dem Kopf.
    „Das musst du nicht. War schließlich mein Fehler. Ich hätte schauen sollen, ob jemand hinter mir ist, als ich rückwärts ging.“
    “Es war ebenso auch mein Fehler“, widersprach Ville. “Ich hätte genauso gut aufpassen können. Ich werde die Reparatur bezahlen. Dein Schaden durch den Zusammenstoß ist schließlich viel größer als meiner.”
    “Das ist nicht nötig. Ich werde das selbst bezahlen.“
    „Nein! Ich mache das! Keine Widerrede!“
    Darauf hin schwieg die junge Frau. Aber Ville schüttelte den Kopf. Was tat er hier eigentlich? Doch nicht etwa mit einer wildfremden jungen Frau darüber streiten, wer für den Schaden aufkommt? Im Normalfall sollte es eigentlich schon so ablaufen. Aber er war Sänger in einer europaweit bekannten Band und da gehörte Normalität eher zum Ausnahmezustand. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wäre fast in ein irres Lachen ausgebrochen. Handelte es ich hier nun um einen Vorwand, um an den HIM-Frontman heranzukommen oder doch um Zufall? Er hatte es schon mit allerhand Tricks zu tun gehabt und mochte an Zufälle nicht mehr glauben. Dieser Dreh schien zwar neu zu sein, aber nicht besonders originell. Doch nur er schien so dumm genug zu sein, um wie ein schachköpfiger Erstklässler darauf hereinzufallen.
    Hier irrte sich Ville gewaltig. Die junge Frau konnte man mitnichten als HIM-Fan oder sonstiges in der Richtung bezeichnen. Allerdings sollte er das erst viel später herausfinden.
    Jedenfalls hatte er im Moment nur eine gewaltige Wut im Bauch und damit kann man gewöhnlich nicht besonders klar denken. Er knirschte ärgerlich mit den Zähnen. Nun gut, er hatte sein Wort gegeben und das würde er natürlich auch halten.
    Also ergriff er nach ihrem Arm und zog sie mit sich die Straße hinunter. Sie mussten nicht weit laufen. Schon nach der nächsten Ecke standen sie auf der Pojois-Esplanadi.
    Ville schleifte „seine“ Touristin zielstrebig zu den kleinen Fotoshop am Ende des nur einen Häuserblock breiten Parks. Dessen Besitzer konnte zwar den Film retten – außer die letzten paar Bilder, aber nicht die Kamera. Die war eindeutig nur noch Schrott.
    Villes Wut verflog, als er die junge Frau unglücklich vor den Überresten ihres auseinander genommenen Fotoapparates stehen sah.
    „Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte er sich betreten. „Das hab ich nicht gewollt.“
    „Ach, das ist nicht ganz so tragisch, wie es aussieht“, versuchte sie ihren Kummer zu überspielen. „Ich wollte mir eh eine neue Kamera zulegen. Jetzt hab ich wenigstens einen Grund.“
    „Such dir eine aus. Ich wird sie bezahlen“, erklärte Ville. Versprochen war Verspochen. Doch die junge Frau schüttelte den Kopf.
    „Ich werde mir hier auf die Schnelle keine neue Kamera kaufen. Das mach ich zu Hause in aller Ruhe.“
    Sie grinste ihn keck an und meinte: „Wenn du mit aller Macht darauf bestehst, wird ich dir eben die Rechnung dafür schicken. Aber eigentlich ist das nicht notwendig und ich will es auch nicht.“
    Sie wandte sich zur Tür und wollte den Laden verlassen.
    „He, warte!“, rief Ville. „Der Fotograf braucht noch deine Adresse, wenn er die Bilder entwickeln soll.“
    „Das wird etwas schwierig“, erklärte sie verlegen. „Meine Eltern und ich sind in einem Mökki von Freunden untergebracht, irgendwo an einem der Seen. Ich weiß zwar wie ich dort wieder hinkomme, aber nicht welche Adresse es hat. Gib ihm doch deine Anschrift. Ich werde sie eh hier wieder abholen. Also ist es egal.“
    Ville schnappte nach Luft und starrte sie geschockt an. Seine Adresse auf ihren Bildern... Hielt sie ihn etwa für völlig bescheuert?
    „Kommt überhaupt nicht in Frage!“, lehnte er erbost ab. „Gib ihm deinen Ausweis. Da steht schließlich deine Anschrift drauf, oder nicht?“
    Wutentbrannt drehte er sich um und stürmte er aus dem Laden. Erst an der übernächsten Straßenecke bekam er mit, dass er sie einfach bei dem Fotografen hatte stehen lassen. Eigentlich müsste er zurück gehen, das gebot ihm die Höflichkeit, aber dafür war er zu aufgebracht. Mochte sie ruhig sehen, wie sie allein zurecht kam. Er zuckte mit den Schultern. Was ging es ihn an?
    Immer noch wütend über soviel Dreistigkeit marschierte er weiter die Straße hinunter. Doch als eine Schar von kichernden schwarzgekleideten Teenies auf ihm zu kam, wurde ihm bewusst, dass er die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Mitten im Zentrum von Helsinki war er eine zu leichte Beute für kreischende Villääää-Fans. Schleunigst wechselte er auf die andere Seite des Parks, wohl wissend, das ihm dies kaum weiterhelfen würde. Er verzog sich in eine der Nebenstraßen südlich der Esplanadi-Promenade und schlug dann nach einer Weile die Richtung zum Hafen ein. Dort konnte er sich ein Taxi mieten, um zum Studio zu fahren, wo er eigentlich schon seid einer halben Stunde sein sollte.
    Doch das Glück schien ihn verlassen zu haben. Zehn Minuten später verfolgten ihn die Mädchen immer noch und ein Taxi bekam er auch nicht, weil gerade eine der Fähren angelandet war und die Ankommenden zuhauf um den Stand drängten.
    Resigniert wandte er sich Richtung Kaivopuisto. Dort konnte er vielleicht auch ein Taxi ergattern. Fast hätte er die Straßenbahn genommen, denn mittlerweile brachten ihn die Schmerzen in seinen Füße – von der ungewohnten Lauferei – fast um. Doch die Tram stand einfach zu lange an der Haltestelle und die Mädchen würden ganz sicher keinen Bogen um sie machen.
    Schon fast am Boden zerstört lief er den Bürgersteig entlang, als neben ihm plötzlich ein Auto quietschend zum Stehen kam.
    Das Fenster öffnete sich und eine ihm nur zu bekannt vorkommende Stimme, sprach ihn in Englisch an.
    „Kann ich dich irgendwo hinbringen?“
    Im ersten Moment war Ville versucht das Angebot abzulehnen, doch da tauchten hinter der nächsten Straßenecke die schwarzgekleideten Mädels wieder auf.
    Er zögerte keine Sekunde länger, sondern riss die Beifahrertür auf, schmiss sich auf den Sitz und rutschte fast mit den Körper unter das Armaturenbrett, nur damit ihn diese notgeilen Weiber nicht mehr entdecken konnten. An solchen Tagen wie heute hasste er es von ganzen Herzen ein Star zu sein.
    Seine Zufalls-Zusammenstoß-Bekanntschaft schaute belustigt zu, wie er krampfhaft versuchte sich auf der Beifahrerseite unsichtbar zu machen. Sie rückte kurz an dem Mittelspiegel herum und als sie die gothikmäßig aufgetrimmten Teenies entdeckte, fragte sie spöttisch: „Freunde von dir?“
    „Gott bewahre...“, murmelte Ville und verdrehte dabei die Augen.
    Doch bevor er ihr klar machen konnte, dass es angebracht wäre, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, hupte die Straßenbahn hinter ihnen.
    Die junge Frau setzte ihre Fahrt fort und lenkte den Wagen erst einmal die Hauptstraße entlang.
    „Wo wolltest du denn hin?“, fragte sie ihn, als sie an der nächsten Ampel hielten.
    „Ich muss Richtung Espoo“, erwiderte er.
    „Nun, dann kann ich dich ja ein ganzes Stück mitnehmen. Ich fahre in die gleiche Richtung.“
    Eine ganze Weile schwiegen beide, doch als sie einen Hügel herabfuhr und wieder das Meer vor sich sah, fluchte sie.
    „Verdammter Mist!! Jetzt hab ich mich verfranzt. Das sah auf der Karte so einfach aus. Aber eure blöden Wegweißer kann kein normaler Mensch lesen. Heute früh bin ich nämlich auf einen ganz anderen Weg in die Stadt gekommen.“
    „Keine Panik!“, beruhigte sie Ville. „Du bist schon richtig. Fahr einfach nur gerade aus.“
    Mit seiner Hilfe schaffte sie es tatsächlich auf die Stadtautobahn zu gelangen und nun düsten sie über eine lange Brücke Richtung Espoo.
    „Fahr hier ab!“, sagte Ville plötzlich. Gehorsam lenkte sie ihren kleinen Wagen vom Highway herunter.
    „Nach links!“, instruierte er sie an der nächsten Kreuzung. Sie gehorchte, war jedoch noch keine 500m weit gekommen, als er plötzlich „Stop!“ rief. Erstaunt schaute sie auf das Restaurant, vor dem sie nun hielten. Als Ville ihren verwunderten Blick sah, erklärte er schulterzuckend: „Ich habe Hunger!“

    ~~~~~~~

    tbc

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    edit:
    :sch:
    Warum ist eigentlich noch niemanden aufgefallen, dass ich den Kaivopuisto in den Norden der Stadt verlegt hatte, wo der doch südlich ist. :wall:
    bzw. die Fährschiffe südöstlich von der Esplanadi anlegen.
    Ich habs geändert.
    *davon schleich*



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 27.01.2005, 12:55


    Ach Binchen, du weißt, ich mag diese Geschichte!

    Schön, dass sie nun auch hier ist.
    Nun mach ich mir auch Hoffnungen auf eine baldige Fortsetzung, wenn du wieder schreiben kannst.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 30.01.2005, 16:41


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    Susana stellte das Auto auf dem Parkplatz neben dem Lokal ab und folgte „ihrem“ jungen Mann, wobei sie ungesehen von ihm eine Schnute zog. Von draußen sah die Gaststätte nämlich aus, wie jene typisch finnischen ‚Baari’, die keine Bars waren, sondern eine Art Steakhouse, gepaart mit dem Flair von McDonald. Sie mochte es auf den ersten Blick nicht sonderlich.
    Doch innen wurde sie angenehm überrascht. Es war zwar rustikal eingerichtet, doch mit sehr viel Liebe und Geschmack. Auf keinem Fall gehörte es zu den Selbstbedienungsrestaurant, die es hier in Helsinki in rauen Mengen gab, denn es huschten dezent gekleidete Kellner und Servierrinnen durch den Raum.
    Ihr Begleiter führte sie zu einem etwas versteckt stehenden Tisch. Höflich rutschte er ihr den Stuhl zurecht, bevor er sich ebenfalls hinsetzte.
    Irgendwie konnte Susana ihn nicht so richtig einschätzen sollte. Einmal benahm er sich freundlich und zuvorkommend und zum anderen wieder kratzbürstig und spröde. Nie wusste sie bei ihm, wie er reagieren würde. Deshalb fühlte sie sich etwas nervös in seiner Nähe.
    Während sie nun einander gegenüber saßen und auf den Kellner warteten, hatte sie endlich Muße ihn in aller Ruhe zu betrachten.
    Seine feinen, fast feminin wirkenden Gesichtzüge waren ihr schon bei ihrem Zusammenstoß aufgefallen. Das dunkelbraune zerzauste Haar wies jetzt im Schein der Lampe, die über dem Tisch hing, eine rötlichen Schimmer auf. Es fiel ihm in leichten Naturlocken bis auf die Schultern.
    Ein Blick in seine Augen versetzte ihr jedoch einen regelrechten Schock. Niemals zuvor hatte sie solch eine intensive Kolorierung bei einem Menschen gesehen. Nicht grau und nicht blau konnte man sie nennen, flossen doch beide Farben zu einer Einheit zusammen und vermischten sich mit dem unglaublichen Grün eines eisigen Gletscherbaches.
    Nixenaugen, durchzuckte es sie. Das sind Nixenaugen! So unergründlich und voller Geheimnisse wie der tiefste finnische See. Sie wandte ihren Blick wieder ab, um sich nicht darin zu verlieren, denn es lag eine fast hypnotische Kraft in diesen Augen.
    “Was möchtest du trinken?“, fragte er plötzlich. Susana schreckte aus ihren Gedanken hoch. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ein Kellner an ihren Tisch getreten war.
    „Wa... Wasser“, stotterte sie. „Mineralwasser.“
    Die Bedienung huschte davon und kam einen Moment später mit zwei Speisekarten wieder. Wie das Schwein ins Uhrwerk starrte sie auf die finnische Wörter.
    „Ich kann das nicht lesen!“, beschwerte sie sich bei ihrem Begleiter.
    „Ja, ich weiß!“, antwortete er und grinste frech. „Ich vergaß ganz und gar dem Kellner zu sagen, dass du kein Finnisch kannst.“
    Susana äugte verdrossen zu ihm hin.
    „Und was bezweckst du mit dieser Aktion?“, fragte sie leicht genervt.
    „Nichts!“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du möchtest rufe ich den Ober noch einmal und lass ihm die englischsprachige Karte bringen. Oder...“
    „Oder was...?“
    „Oder ich bestell etwas für dich und du lässt dich einfach überraschen.“
    Ihr verschlug es die Sprache. Was glaubte der Typ eigentlich, wer er ist? Sie wollte gerade zu einer geharnischten Rede ansetzen, als er ihre Hand ergriff und darüber streichelte.
    „Lass das!“, sagte sie und entzog sie ihm wieder. Stets tat er Dinge, mit denen sie nicht rechnete und brachte sie damit aus dem Gleichgewicht.
    „Wie heißt du?“, fragte er und ignorierte ihre Bitte, denn er streichelte weiter über ihre Finger.
    „Susana.“, erwiderte sie, entgültig aus dem Konzept gebracht. „Und du?“
    Ihr Begleiter verharrte mitten in seiner Bewegung und starrte sie total verständnislos an. Doch nur einen kurzen Moment.
    Fasziniert beobachte Susana jetzt, wie sich auf einmal seine Augenfarbe änderte und aus dem kobaldhaften Grünton ein wütendes Stahlblau wurde. Dann ergriff er ihre Hand, quetschte sie zusammen und zog sie zu sich heran, so das sie gezwungen war halb auf dem Tisch zu liegen. Er beugte sich vor bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten und fragte: „Bin ich auf einmal klein, dick und hässlich?“
    „Nei...jin!“, stotterte sie.
    „Ja und, was glaubst du dann, wer ich bin?“
    „Ich... ich weiß es nicht.“
    Kaum hatte sie diese Worte gesagt, nahm sein Gesicht einen noch grimmigeren Ausdruck an. Er war so zornig, dass er nur noch flüsterte konnte.
    „Sag mal, denkst du, ich bin blöd? Du weißt ganz genau, wer ich bin.“
    Langsam wurde nun auch Susana wütend.
    „Damn’ shit! Ich bin das erste Mal in Finnland. Woher soll ich da wissen, wer du bist?“
    „Weil du aus Deutschland kommst.“
    Verblüfft riss sie die Augen auf. Sie sprach Englisch fast akzentfrei, weil sie drei Jahre als O-Pair in England gelebt hatte.
    „Wie kommst du denn darauf?
    „Sie kommen alle aus Deutschland. All diese Girlies zwischen sechzehn und dreißig, die zur Zeit in Finnland einfallen, kommen von dort und sind nur hinter mir her.“
    Susana prustete los. Der Kerl vor ihr besaß ein Ego, das größer war als der Mount Everest. Eigentlich hätte sie ihm den Macho nun ganz und gar nicht zugetraut, denn er sah ja überhaupt nicht danach aus, so schmal und fast überschlank, wie er gebaut war.
    „Was gibt es da eigentlich zu lachen?“, fauchte er sie gekränkt an. „Perkele, ich finde das absolut nicht witzig.“ Er sah mit einem Mal total niedergeschlagen aus. „Es ist verdammt lästig. Du hast mich doch vorhin vor so einer Meute gerettet. Hast du das etwa nicht mitbekommen?“
    „Natürlich hab ich die Mädchen gesehen. Ich hab nur nicht so etwas vermutet.“
    Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er gab sie nicht frei.
    „Warum hast du dann angehalten?“, fragte er.
    „Ich wollte höflich sein. Was du anscheinend ganz und gar nicht sein kannst.“ Erbost funkelte sie ihn an. „Lass endlich meine Hand los! Du tust mir weh!“
    Doch er dachte überhaupt nicht daran sie loszulassen. Stattdessen streichelte er mit seiner anderen Hand jetzt wieder sanft über ihre Finger. Zumindest presste er sie nun nicht mehr wie ein Schraubstock zusammen.
    „Eigentlich bin ich dir ja sogar dankbar für die Rettung. Aber was dachtest du eigentlich, was diese Mädels von mir wollten?“
    „Die hab ich doch gar nicht bemerkt. Ich sah nur dich auf dem Bürgersteig. Du wirktest irgendwie, als könntest du Hilfe gebrauchen“, antwortet sie ehrlich und grinste ihn dann belustigt an. „Diese Schwarzgekleideten sind mir erst aufgefallen, als du dich wie panisch auf dem Beifahrersitz verkrochen hast.“
    Das Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegenüber nahm jetzt einen leicht gequälten Ausdruck an. „Nicht auszudenken, wenn sie mich erwischt hätten...“, seufzte er und die Erleichterung darüber, dass es nicht so war, ließ sich auf seinem Gesicht ablesen.
    „Glaubst du wirklich, ich bin auch hinter dir her?“, fragte sie ihn nun.
    „Ich weiß nicht“, antwortet er und sah sie durchdringend aus stahlblauen Augen an. „Bist du es?“
    Die Frage brachte sie zum Nachdenken. Irgendwie mochte sie ihn und das lag nicht allein an seinem hübschen Gesicht. Tief in ihr hörte sie eine Stimme, die sagte: Es ist mehr an ihm dran, als es den Anschein hat. Und es lohnt sich, dem nachzugehen.
    „Wenn ich die Sache aus deiner Sicht betrachte, sieht es wirklich so aus, als hätte ich mit einem miesen Trick versucht an dich heranzukommen.“, gab sie ehrlich zu. „Ich kann nicht beweisen, dass es anders ist."
    Sie lächelte und der Schalk saß ihr plötzlich im Nacken.
    „Aber vielleicht sollte ich das ja noch einmal überdenken.“
    Er spielte gerade mit den Haaren, die ihr nach vorn ins Gesicht gerutscht waren.
    „Wie meinst du das?“, fragte er und wickelte sich gedankenverloren eine ihrer honigbraunen Strähnen um seine Finger.
    „Nun“, sprach sie gedehnt, „vielleicht sollte ich doch hinter dir her sein. Mir scheint, du bist nicht gerade uninteressiert.“
    Erstaunt bemerkte sie, wie sich abermals seine Augenfarbe änderte. Die stählerne Härte verlor sich daraus und wich einem verwirrten Blick in Eisblaugrün. Der gab ihm etwas so jungenhaftes und unschuldiges, dass es Susana richtig eng in der Brust wurde. Wer auch immer dieser Mann sein mochte, er hatte etwas charismatisches an sich.
    Völlig überraschend schnupperte er auf einmal an ihrem Haar. Doch dann schüttelte er den Kopf und schob seine Nase an ihren Hals. Erstaunt zog er eine Augenbraue nach oben und stellte fest: „Du duftest nach Orangen.“
    Sie wurde rot. „Das ist meine Lotion.“
    Doch Ville schüttelte den Kopf. „Da ist noch etwas anderes dabei, irgend etwas blumiges.“
    Nun wusste sie nicht mehr, ob sie verlegen sein sollte oder sich geehrt fühlen durfte.
    „Du hast eine wirklich gute Nase“, gab sie dennoch zu. „Das ist mein Parfüm.“
    Er lächelte. „Du riechst wie eine Sommerwiese mit Orangenduft. So sinnlich und zugleich frisch. Gefällt mir sehr.“
    Der Kerl ihr gegenüber schaffte es ganz ohne Zweifel ihr das merkwürdigste Kompliment zu machen, dass sie jemals bekommen hatte. Susana war derart perplex darüber, das sie gar nicht darauf antworten konnte.
    Villes Laune schien wieder besser zu werden, denn er ließ sie los und lehnte sich entspannt zurück. So wagte sie abermals einen Vorstoß.
    „Nun sag mir schon wie du heißt! Ich meine, deinen Namen zu wissen, wäre schon ganz nützlich. Ich kann schließlich nicht immer ‚He, du da!’ zu dir sagen, wenn ich etwas von dir wissen möchte.“
    „Willst du damit sagen, dass du wirklich nicht weißt, dass ich Ville Valo bin?“
    Diesmal wölbte sie eine Augenbraue nach oben.
    „Müsste ich das denn wissen? Tut mir leid, doch da muss ich dich enttäuschen. Der Name sagt mir absolut nichts.“
    „Warum machst du eigentlich Urlaub hier in Finnland?“
    „Was soll die Frage?“, meinte sie leicht verwundert. „Was hat das jetzt mit deinem Namen zu tun?“
    „Eine ganze Menge! Ich würde zu gern wissen, warum du hier bist, wenn du nicht zu der Schar nerviger Fans gehörst.“
    „Fans?“
    Irritiert schaute sie ihn an. Er zuckte mit den Schultern.
    „Ich bin wohl so was, wie ein Star“, antwortete er und lächelte entschuldigend.
    „Normalerweise, hab ich hier zu Hause eigentlich meine Ruhe. Doch im Moment sind Festivals und dieses Mal ist es ziemlich krass. Ich versuch schon so gut wie möglich ihnen aus den Weg zu gehen. Das gelingt nur nicht immer.“
    „Ich verstehe!“
    Das tat sie nicht wirklich. Sie wollte ihn gerade danach fragen, was denn die Festivals mit der ganzen Sache zu tun hatten, als plötzlich laut und deutlich ein Magen knurrte. Überrascht ließ er sie los.
    „War das jetzt deiner oder meiner?“, fragte er amüsiert. Susana musste unwillkürlich ebenfalls grinsen.
    „Tja also.... eigentlich bist du ja derjenige, der Hunger hatte. Aber ich glaube, mein Magen braucht auch etwas. Wolltest du nicht bestellen und mich überraschen?“
    Sie zwinkerte ihm zu. Wie aufs Stichwort erschien der Kellner und brachte ihre Getränke. Ville sprach mit ihm in seiner Muttersprache und bestellte das Essen. Das hoffte Susana zumindest, denn er zeigte dabei mehrmals auf die Speisekarte sowie auf sich und auf sie, doch verstehen konnte sie die Unterhaltung nicht.
    Dann kramte er aus seiner Hosentasche ein Päckchen Zigaretten und hielt sie ihr hin. Als sie mit dem Kopf schüttelte, angelte er sich eine Kippe daraus und warf die Schachtel auf den Tisch. Er steckte den Glimmstängel in Mund und wollte sie anzünden, als er ihr grimmiges Gesicht bemerkte.
    „Stört es dich, wenn ich vor dem Essen noch Eine rauche?“, fragte er daraufhin.
    „Es hätte mich gestört, wenn du es ungefragt getan hättest. Nur während des Essens verbitte ich es mir.“
    Er nickte, zündete jetzt die Zigarette an und inhalierte tief.
    „Ich versuche zur Zeit gerade weniger zu rauchen. Erstaunlich, dass ich jetzt schon fast eine Stunde ohne Kippe ausgekommen bin.“
    Er blickte sie lächelnd an.
    „Du hast mich ganz schön abgelenkt.“
    Doch Susana schüttelte mit den Kopf.
    „So gewöhnst du dir das nie ab“, erklärte sie ihm missbilligend. „Entweder ganz oder gar nicht. Nur ein Bisschen funktioniert da nicht.“
    „Ganz ohne Kippen...“ Ville schaute regelrecht entsetzt aus. „Das wäre mein Tod.“
    „Ich sehe nicht gerade tot aus, oder?“, meinte sie darauf hin spitz. „...und ich rauche auch nicht.“
    „Du würdest anders darüber denken, wenn du drei bis vier Schachteln pro Tag brauchst.“
    „Drei bis vier Schachteln...“ Völlig entgeistert starrte sie ihn an und rechnete dann hastig nach. „Hast du da noch Zeit irgend etwas zu tun? Du bist doch den ganzen Tag mit nichts anderem zu Gange. Rauchst du etwa auch im Schlaf? Wenn nicht, musst du die Dinger ja regelrecht in dich reinstopfen.“ Fassungslos schüttelte sie den Kopf und sah ihn dann ziemlich missbilligend an. „Und du bist sicher, dass du sie rauchst und nicht etwas ganz runter schluckst?“, fragte sie sarkastisch. Ville verdrehte genervt die Augen. Das Thema behagt ihm anscheinend ganz und gar nicht.
    „Tut mir leid, aber damit musst du dich abfinden“, erklärte er jetzt kategorisch. „Ohne meine Marlboro bin ich ziemlich mies drauf.“
    „Nun ja...“ Sie zuckte mit den Schultern. „...da kann ich wohl nix machen. Ist schließlich deine Gesundheit, die vor die Hunde geht.“
    Ville lachte bitter auf.
    „Wenn es nicht die Kippen sind, ist es irgend etwas anderes.“ Er zuckte ebenfalls mit den Schultern. „Sterben müssen wir alle einmal. Die eine früher, die anderen später. Ich werde wohl zu denen gehören, die früher dran sind. C’est la vie – so ist das Leben.“
    Zu ihrem Glück brachte der Kellner gerade das Essen. So musste sie keine Antwort auf Villes zynische Bemerkung geben. Stattdessen starrte sie fassungslos auf ihren Teller. Das also verstand ihr Gegenüber unter einer Überraschung.

    ~~~~~~~~~~~~~~~

    tbc

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    Ich schreibe z.Z. sogar wenn ich nicht zu hause bin. :D
    Schreibrausch halt.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 03.02.2005, 15:21


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    Kapitel 2

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    Ville sah ihre Überraschung und musste automatisch grinsen. Er konnte es sich nicht verkneifen und setzte noch hinzu: „Das ist das beste Fischrestaurant in ganz Helsinki. Was glaubst du denn, was ich hier bestelle?“
    Doch Susana funkelte ihn erbost an.
    „Woher soll ich bitteschön wissen, was das für ein Lokal ist“, fauchte sie. „Ich bin erst den zweiten Tag in diesem Land und Lesen hilft einen auch nicht weiter, wenn man die Sprache nicht versteht.“
    Aahh... die Wildkatze fährt ihre Krallen aus!, dachte Ville bei sich und wölbte überrascht eine Augenbraue nach oben. Eigentlich wollte er sie nur etwas necken, weil sie ihn vorhin wegen dem Rauchen so aufgezogen hatte. Das ging wohl daneben.
    Dabei störte es ihn eigentlich gar nicht wenn ein Mädchen sagte, was sie dachte. Die Schweigsamen, die ihn nur mit großen Augen anhimmelten, waren ihm dagegen total zuwider. Doch er musste ihr trotz allem recht geben. Von außen sah man wirklich nicht, dass es sich um ein Fischrestaurant handelte.
    „He, he, he..., reg dich bitte wieder ab. So war das doch nicht gemeint“, versuchte er daher Susana zu besänftigen. „Wenn du keinen Fisch magst, bestell ich dir eben etwa anderes.“
    „Nein, nein, das ist nicht nötig“, wehrte sie ab und lächelte leicht verlegen. „Tut mir leid, dass ich so kratzbürstig reagiert habe. Doch du schaffst es irgendwie, mich ständig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei mag ich Fisch. Sehr gern sogar.“
    Überraschte und zugleich erfreut blickte er zu ihr hin und bemerkte auf einmal ein schelmisches Glitzern in ihren Augen. Nur einen Moment später griff sie nach ihrer Gabel und warf ihm einen dieser unglaublich Hundeblicke zu, denen kein Mensch widerstehen kann.
    „Hättest du was dagegen, wenn ich mir ein paar Scampis von deinem Teller stibitze?“, bettelte sie ihn an. Bevor er jedoch irgendetwas sagen konnte, piekste sie schon zwei der Garnelen auf und schob sie genüsslich in den Mund.
    „Entschuldige“, murmelte sie vollen Backen, „aber bei Meeresfrüchten kann ich einfach nicht wiederstehen.“
    Ville konnte man eigentlich nicht so leicht überrumpeln, jetzt allerdings verschlug es ihm glatt die Sprache. Doch dann tat er das einzig Richtige und fing laut zu lachen an.
    „Möchtest du vielleicht mit mir den Teller tauschen?“, fragte er amüsiert.
    „Nö!“, kam prompt die Antwort. „Iss mal deine Krabben schön selbst. Der Wildlachs ist genau das richtige für mich.“
    Schade, dachte der Herr Valo jetzt bei sich. Ich hätte zu gern gesehen, wie sie sich damit abmüht. Wieso kann ich mich eigentlich nie zurückhalten, wenn ich die auf einer Speisekarte sehe?
    Während er mühselig seine Schalentiere knackte, mampfte sie mit wahren Heißhunger ihren Fisch auf. Sie war natürlich viel schneller fertig, als er, doch sie wartete geduldig bis er seine Portion ebenfalls verputzt hatte. Also er gerade die letzte Krabbe verspeiste, kam ihm plötzlich eine Idee.
    „Susana...“
    Zwei große und unglaublich grüne Augen hefteten sich auf ihn. Unwillkürlich stellten sich seine Nackenhaare auf und er bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Mit diesem unergründliche Blick schien sie bis auf den Grund seiner Seele sehen zu können.
    „Ähm...“, er räusperte sich leicht nervös. „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend noch etwas gemeinsam unternehmen?“
    Im ersten Moment schien sie überrascht doch dann runzelte sie die Stirn.
    „Und wie stellst du dir vor,...“, brach es aus ihr heraus, „...finde ich fast im Dunkeln an einem See ein Mökki, wenn ich den genauen Weg nicht kenne. Tut mir leid, aber das geht heute leider nicht.“
    Ville nickte. Das verstand er, trotzdem machte sich Enttäuschung bei ihm breit. Mädchen, die bei seinem Namen nicht in ein hysterisches Kreischen ausbrachen gab es nicht viele. Welche, die ihn nicht einmal kannte, waren dagegen sogar richtig selten. Einmal nicht mit Fragen über seine Musik oder sein Privatleben gelöchert zu werden, stellte für ihn eine angenehme Abwechslung dar. Deshalb rutschte ihm seine nächste Frage, wie von selbst über die Lippen.
    „Hast du übermorgen schon was vor?“
    Als sie nun amüsiert lächelte, fühlte er sich durchschaut und kam sich vor, wie bei seinem allerersten Rendezvous.
    „Nein, bisher noch nicht“, antwortet sie. „Warum fragst du?“
    Ville war erleichtert, als sie diesmal nicht ablehnte.
    „Nun, dann könnten wir doch an diesem Abend etwas unternehmen. Bei meinen Freunden steigt eine Party und auf eine Person mehr oder weniger kommt es da nicht an. Aber viel lieber würde ich natürlich heute mit dir allein noch ein etwas Zeit verbringen.“
    Er blickte auf die Uhr. Im Studio war er mittlerweile seit fast zwei Stunden überfällig. Langsam sollte er dort Bescheid geben, dass heute nichts mehr daraus wurde, aber zum ersten Mal in seinem Leben schien ihm dies gar nicht so wichtig.
    Susana schaute ebenfalls nach der Zeit und dann gedankenverloren aus dem Fenster. Als sie nach einer Weile zustimmend nickte, hatte Ville plötzlich einen Flugzeuge im Bauch.
    „Weißt du,...“, meinte sie und richtete ihre Katzenaugen erneut auf ihn, „..., wenn ich es mir recht überlege, ist es eigentlich vollkommen egal, wann ich zurück fahre. Hier oben im Norden wird es im Moment ja eh nicht dunkel. Ich muss nur meine Eltern informieren, damit sie sich keine Sorgen machen.“
    Ville musste sie regelrecht angestrahlt haben, denn sie lächelte plötzlich amüsiert. „Du siehst aus wie ein kleiner Junge, dem man etwas süßes geschenkt hat.“
    Sie beugte sich vor und strich mit einer sanften Bewegung eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und gab ihm einen Stupser auf die Nase.
    „Irgend eine Idee, was wir nun mit dem angebrochenen Abend anfangen?“, fragte sie und grinste ihn an.
    „Lass dich doch einfach noch einmal von mir überraschen.“, bat er sie zwinkernd und winkte dem Kellner, den er auf finnisch instruierte ihm eine gute Flasche Rotwein und Gläser einzupacken. Nachdem er alles bezahlt hatte, verließen sie das Restaurant.
    Auf dem Weg zum Auto telefonierte sie mit ihren Eltern und das war nicht nur eine Vermutung von ihm, denn er hörte, wie sie ihre Gesprächspartnerin am anderen Ende der Leitung mit ‚Mom’ anredete, auch wenn er dem Gespräch, dass in Deutsch geführt wurde, nicht gänzlich folgen konnte. Als sie ihr Handy wieder einsteckte, wirkte sie erleichtert.
    „Das wäre geschafft!“, erklärte sie. „Meine Mutter hatte zwar etwas Bedenken, weil wir in einem fremden Land sind. Doch als ich ihr hoch und heilig versicherte, dass mein Leben nicht in Gefahr ist, hat sie nachgegeben.“ Sie grinste wie ein Kobold bei den Worten. Auch Ville hatte derweil im Studio angerufen und abgesagt, obwohl er sich das zeitlich fast nicht leisten konnte.
    „Verrätst du mir, was du vor hast?“, fragte sie neugierig, als sie am Auto anlangten.
    „Na gut, du Quälgeist.“, gab er nach. „Hier in der Nähe gibt es einen wunderschönen Platz direkt am Meer, mit einer Bademöglichkeit und Liegewiese. Da wollte ich mit dir hin...“
    „Wir gehen baden? Um diese Zeit? Hast du denn eine Badehose unter?“

    ~~~~~~

    tbc

    ~~~~~~

    Ich hab mal den nächsten Teil reingesetzt, auch wenns scheinbar keinen interessiert. :roll:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 03.02.2005, 17:00


    Dohoch... Ich kann das schon fast auswendig ;)



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 03.02.2005, 17:41


    Mehr, mehr, mehr, mehr!!!!!!!!
    Wundervoll! Ahh, es knistert, es knistert tierisch.... Allerdings geht Ville echt ganz schön ran. Mensch mensch. ;D

    Ich finde es faszinierend, wie du die Veränderung in den Augen beschreibst und die Wirkung von Blicken! Ganz große Klasse!
    Ich bin schrecklich gespannt, wie es weitergeht... ICH kenne das nämlich noch nicht! (Woher auch...)

    Und jaaa: Das Problem mit dem Verfahren in Helsinki durfte ich schon am eigenen Leib verspüren. Leider hatte ich nicht das Glück, dass ein hübscher, ortskundiger junger Mann neben mir saß....

    Also, ich hoffe, es geht bald weiter! *freu drauf*



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 03.02.2005, 18:57


    Hmm der Gedanke einen hübschen Ortskundigen Mann in Helsinki neben sich zu haben, ist schon schön:) am besten auch nicht Ville, aber so gut aussehend, wenn auch gepflegter:)

    Schöne Geschichte ->NAme Susana zufällig gewählt oder an REalität orientier?



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 04.02.2005, 01:38


    Waaahh... Soviele Antworten.... *froi*

    phoenyx hat folgendes geschrieben: Hmm der Gedanke einen hübschen Ortskundigen Mann in Helsinki neben sich zu haben, ist schon schön:) am besten auch nicht Ville, aber so gut aussehend, wenn auch gepflegter:)

    Schöne Geschichte ->NAme Susana zufällig gewählt oder an REalität orientier?

    Es gab Zeiten, da sah auch Ville noch relativ gepflegt aus. :ja:

    Der Name Susana...
    Gute Intuition, kann ich da nur sagen
    Tja, also...
    Mein Arbeitstitel zu der Geschichte war: Die wahre Geschichte von Susanna und Ville.
    Aber da es nicht nur um Susana und Ville geht, hab ich das halt geändert.
    Außerdem verät der Areitstitel viel zuviel.

    @Nina
    Ich würd dir ja gern den nächsten Teil rüber schieben, wenn du Lust hast und den Nerv.
    Jetzt gehen nämlich die Verwicklungen los und es gibt nicht mehr solche seichten Geplänkel wie bisher.

    @ Inga
    Thx für das Lob
    Ich finde, Villes Augen haben eine wundervolle Farbe.
    Doch fehlt darin leider die Herzenswärme, die ich in Lindes Augen finde.
    Aber als Finnlandkennerin, weißt du ja, das Villes Augen in seiner Heimat nichts besonderes sind.
    Ich hatte einen furchtbaren Schock, als ich das erste Mal eine blonde Achtjährige mit genau solchen Augen gesehen habe.

    Mit den Verfahren...
    Ganz so schlimm find ich das jetzt nicht mehr, aber ich kenn ja Helsinki mittlerweile auch ziemlich gut.
    Ich hab nur Probleme die Hinweis-Schilder zu verstehen :D

    @ all
    Sonntag gibt es den nächsten Teil. :ja:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 04.02.2005, 12:04


    Lazerangel hat folgendes geschrieben: @Nina
    Ich würd dir ja gern den nächsten Teil rüber schieben, wenn du Lust hast und den Nerv.
    Jetzt gehen nämlich die Verwicklungen los und es gibt nicht mehr solche seichten Geplänkel wie bisher.


    Jajajaja, ich will endlich wissen, warum nun Blut fließt *ups*
    her damit!

    Und, ja, ich weiß, die Heartagram Club Smilies sind einfach schöner, aber die haben sicherlich auch einen, der denen das Forum bezahlt, da kann man mehr machen.
    Das ist der Nachteil bei den kostenlosen Foren. :blush:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 04.02.2005, 16:40


    villevalle hat folgendes geschrieben: Lazerangel hat folgendes geschrieben: @Nina
    Ich würd dir ja gern den nächsten Teil rüber schieben, wenn du Lust hast und den Nerv.
    Jetzt gehen nämlich die Verwicklungen los und es gibt nicht mehr solche seichten Geplänkel wie bisher.


    Jajajaja, ich will endlich wissen, warum nun Blut fließt *ups*
    her damit!

    Wenn halt bei 'nem Kinnhaken die Nase im Weg ist... :roll: *tüdelü...pfeif*
    Schlecht gezielt... :D
    Lass mich mal das Kapitel eben noch zuende schreiben, dann bekommst du es sofort.
    Fehlen auch nur noch zwei von acht Seiten ;D

    Zitat:
    Und, ja, ich weiß, die Heartagram Club Smilies sind einfach schöner, aber die haben sicherlich auch einen, der denen das Forum bezahlt, da kann man mehr machen.
    Das ist der Nachteil bei den kostenlosen Foren. :blush:

    War des etz ein Wink mit dem Zaunspfahl die Finger davon zu lassen?
    Ich hab die eigentlich nur von dort genommen, weil ich auf die Schnelle keine andere Smilie -Site zur Hand hatte :blush:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 04.02.2005, 16:57


    Lazerangel hat folgendes geschrieben: Zitat:
    Und, ja, ich weiß, die Heartagram Club Smilies sind einfach schöner, aber die haben sicherlich auch einen, der denen das Forum bezahlt, da kann man mehr machen.
    Das ist der Nachteil bei den kostenlosen Foren. :blush:

    War des etz ein Wink mit dem Zaunspfahl die Finger davon zu lassen?
    Ich hab die eigentlich nur von dort genommen, weil ich auf die Schnelle keine andere Smilie -Site zur Hand hatte :blush:

    Nein, ich wollte nur sagen, dass es mir aufgefallen ist ;)
    Und mir ist es egal, solang es Viiki und Saara nicht stört.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 06.02.2005, 16:22


    Wie versprochen: Der nächste Teil

    ------------------------------------

    Ville gluckste.
    „Die brauch ich nicht. Du wirst mich im Leben nicht im Meer baden sehen. Ich wollte eigentlich nur mit dir auf dem Rasen liegen und dem Sonnenuntergang zu schauen.“
    „Was, wenn dort auch einige von diesen Schwarzgekleideten auftauchen?“
    „Das glaub ich kaum. Dafür ist es zu weit vom Zentrum entfernt.“
    „Kann man denn um diese Zeit dort hin? Ich meine, es ist schließlich schon Abend.“
    „Es ist einer der vielen Park, die es hier in Helsinki gibt. Der Badestrand selbst wird natürlich schon geschlossen sein, aber die Grünanlagen sind frei zugänglich. Was hältst also du davon?“
    Susana lächelte.
    „Ein romantischer Sonnenuntergang am Meer. Warum nicht?“
    „Komm, steig ein!“, sprach er und schob sie um ihren VW herum. „Ein kleines Stück müssen wir nämlich noch fahren“
    Geschickt folgte sie seinen Anweisungen und lenkte den Wagen eine breite Allee entlang, die fast schnurgerade in Richtung Süden verlief, bis sie an einem Parkplatz endete. Hier stellten sie das Auto wieder ab und nach wenigen Schritten befanden sie sich auch schon in einer mit großen Bäumen bestandener Grünanlage. Ville führte sie quer durch das Gelände zu einer etwas schief gewachsenen Trauerweide auf einem kleinen Hügel, von dem aus man direkt zum Meer sehen konnte. Die Zweige des Baumes hingen bis auf den Erde herab und bildeten so einen natürlichen Schutz vor neugierigen Augen, wenn man sich darunter niederließ. Es war ein richtiges kleines romantisches Plätzchen, wenn zwei allein sein wollten.
    Als er jetzt seine Jacke auszog, um sie als Unterlage für sie beide auf den Boden auszubreiten, starrte Susana mit großen Augen auf seine linken Seite.
    „Ach, du meine Güte!“, entfuhr es ihr.
    Ville wurde rot. Eigentlich sollte ihm das Tattoo auf seinem Arm nicht mehr verlegen machen, doch es gab eine Menge Dinge in seinem Leben, die einen Menschen aus gut-bürgerlichen Haus erschrecken mochten, wenn er ohne Vorwarnung damit konfrontiert wurde.
    Allerdings war es ihm zum ersten Mal in seinen Leben peinlich derart bemalt zu sein und er hatte Angst, dass Susana deshalb vielleicht vor ihm zurückschrecken würde. Seine Zufalls-Bekanntschaft löste jedoch alle seine Zweifel und Befürchtungen mit ihren nächsten Worten in Luft auf.
    „Das sieht ja cool aus. Darf ich mir das mal genauer anschauen?“
    Als er nickte, fuhr sie völlig fasziniert die Schnörkel und Windungen des barocken Musters, das seinem ganzen linken Arm bedeckte, nach.
    Ville erschauerte und bekam eine Gänsehaut, als ihre Finger sanft über das Tattoo auf seiner Haut glitten. Er sehnte sich urplötzlich danach, sie ebenfalls zu berühren. Das Verlangen wurde fast übermächtig und er musste sich arg zusammenreißen, um sie nicht augenblicklich in die Arme zu nehmen und an sich zu pressen. Susana freilich schien von seiner Reaktion nichts mitzubekommen, denn sie hing immer noch mit großen Augen an dem Tattoo.
    „Das ist wunderschön und bestimmt auch einzigartig“, meinte sie begeistert. „Und es sieht aus, als hättest du es dir nur übergestreift. Warum hast du es nicht auch auf deinem anderen Arm? Das fände ich echt toll.“
    „Hast du dir schon einmal ein Tattoo stechen lassen?“, hakte er bei ihr nach, denn eigentlich konnte nur jemand, der keine Erfahrung damit hatte, so etwas fragen. Doch er irrte sich, denn sie drehte sich um, zog ihre Hose über dem Po etwas nach unten und enthüllte ein schmales Tripelmuster, das sich von einer Hüfte zu anderen schwang.
    „Hier!“, sprach sie. „Das hab ich mir letztes Jahr in London machen lassen.“
    „Und warum stellst du dann so eine dumme Frage? Du müsstest doch genau wissen, wie viel Schmerzen solch ein riesiges Tattoo bereitet.“
    Gebannt beobachtete er, wie sie erst rot wurde und dann verlegen zu ihm hoch schaute.
    „Wenn es so weh tut, warum hast du es dir dann eigentlich machen lassen?“, wollte sie nun wissen.
    „Ich war sturzbesoffen“, gab er ehrlich zu. „Da tut man schon mal Dinge, die man sonst nicht machen würde.“
    „Bereust du es?“
    „Nein! Denn du hast recht: Es sieht wirklich ganz gut aus. Doch noch einmal würde ich mich mit so etwas Großem nicht unter die Nadel legen. Die Schmerzen danach sind einfach die Hölle und auch nur im Suff zu ertragen.“
    Ville zeigte auf die Jacke.
    „Wollen wir uns nicht endlich setzen? Oder hattest du vor den ganzen Abend im Stehen zu verbringen?“
    „Natürlich nicht! Aber du solltest dich auch setzen“, sprach sie und gab ihm einen kleinen Schubs, der ihn auf seinen Hintern und die ausgebreitete Unterlage beförderte.
    „Bist du eigentlich immer so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen?“, neckte sie ihn grinsend.
    „Genau so wie du!“, knurrte er und griff mit seinen Händen nach ihr. Erschrocken quiekte sie auf, als er sie plötzlich von den Füßen riss. Sie landete neben ihm auf der Jacke und Ville spürte ihren warmen Körper unter seinen Händen und einen blumig-frischen Duft in der Nase. All seine Sinne gerieten in Aufruhr, aber diesmal hielt er sich nicht zurück, sondern zog sie in seine Arme und legte seine Lippen über ihre. Allein schon bei dieser sanften Berührung durchzuckte es ihn, wie ein Stromschlag und er stöhnte verhalten auf. Im ersten Augenblick versteifte sich das Mädchen in seinen Armen, als er so plötzlich über sie herfiel. Doch als er mit seiner Zungenspitze ganz zart die Konturen ihrer Lippen nachzog und mit den Zähnen sanft daran knabberte, gab sie sich geschlagen. Sie öffnete ihren Munde und gewährte ihm Einlass.
    Hätte ihm vorher jemand erzählt, dass ein einziger Kuss ausreicht, um seine Seele zum Vibrieren zu bringen, er hätte ihn ausgelacht. So etwas musste man erst am eigenen Leib erfahren, um es wirklich zu glauben.
    Noch nie in Villes Leben hatte es eine Frau oder ein Mädchen geschafft, ihn derart schnell aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er verlor sich regelrecht in dem Kuss und nichts um ihn herum zählte mehr. Nicht seine Grundsätze, die Susana gerade zum Einstürzen brachte und nicht seine gute Erziehung, die er trotz aller Dummheiten, die sein Leben vielfach ausmachten, besaß.
    Seine Hände glitten über die feinen Rundungen ihres Körpers, streichelten ihren Po und zogen sie noch enger an sich heran. Doch irgendwann ging ihm die Luft aus und er beendete den Kuss, hielt sie jedoch weiterhin fest.
    „Hattest du das von Anfang an geplant oder überfällst du immer wehrlose Touristinnen, wenn es dir danach ist“, zog sie ihn etwas atemlos auf und schaute mit einem neckischen Funkeln im Blick zu ihn hoch. Da erst dämmerte es ihm, dass er sie unter sich eingekeilt und festgeklemmt hatte und mit seinem ganzen Gewicht auf ihr drauf lag. Er wurde rot und nuschelte eine Entschuldigung, bevor er sie losließ und sich von ihr herunterrollte.
    Mit zittrigen Fingern griff er nach der mitgebrachten Flasche Rotwein, entkorkte sie und schenkte zwei Gläser ein, von denen er eines an Susana weiter reichte.
    „Kippis!“, prostete er ihr zu und stürzte sein Glas in einem Zug hinunter. Ein amüsiertes Grinsen glitt über ihre Züge, als sie seine Nervosität bemerkte. Doch es verlor sich wieder, als er sich nachschenkte und auch diesmal das Glas auf Ex leerte. Stattdessen beobachtete sie mit ihren grüne Katzenaugen aufmerksam sein Treiben, bis es Ville unter ihrem Blick unbehaglich wurde.
    "Es tut mir leid“, sprach er und gestand: „Ich wollte nicht so über dich herfallen. Doch irgendwie bringst du mich dazu Dinge zu tun oder zu sagen, die ich normalerweise nie tun oder sagen würde. Das... nein... DU bringst mich total durcheinander.“
    Er kramte aus seiner Jacke eine Packung Kippen hervor, die irgendwie etwas platt aussahen und steckte sich eine an.
    „’tschuldigung“, sagte er und zupfte sich mit den Fingern Tabak von der Zungenspitze. „Ich brauch erst einmal ein bisschen Ablenkung, um wieder ganz klar im Kopf zu werden. Du bist wie eine Naturgewalt über mich hereingebrochen.“

    ~~~~~~

    tbc

    ~~~~~~

    Leuts, ich bin eigentlich im Moment viel zu müde, um hier überhaupt irgernd etwas zu schreiben.
    War arbeiten letzte Nacht.
    Und morgen das Spiel nochmal.
    *umfall*

    Ähm...
    Ist denn zu glauben, dass ich immer noch Fehler entdecke, nachdem das jetzt zum x-ten Mal kontrolliert habe. :boese:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Kaipun - 06.02.2005, 16:58


    Is schick geworden!
    Dann ruh dich erstmal aus und dann kanns ja immernoch weiter gehn. Wir können doch nicht zulassen, dass du schlafmangel hast!



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 08.02.2005, 21:38


    Ausgeschlafen? ;)
    Wann geht's weiter? Du kannst uns doch nicht so lange in sooo einer Szene hängen lassen!
    Es ist wunderschön geschrieben, ich warte sehnsüchtig auf eine Fortsetzung! Es kribbelt schon, wenn ich nur die letzten Zeilen wieder lese!
    Bitte, weitermachen!! *Hundeblick*!
    Ich brauche Inspiration für ein paar Geschichten! Wenn ich sowas Schönes gelesen habe, kann ich hinterher viel besser an meinen eigenen Sachen weiterschreiben....



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 10.02.2005, 01:28


    Hier mal wieder ein kleiner Teil zum Lesen ;D

    ~~~~~~

    Susana schnappte nach Luft. Seine direkte Art machte sie im ersten Moment sprachlos. Doch dann überkam sie Unmut.
    „Vielleicht sollte ich jetzt besser gehen?“, meinte sie schnippisch und hielt ihm ihr Glas hin, von dem sie noch nicht einmal getrunken hatte.
    „Nein! Bitte bleib! Ich wollte dich nicht vergraulen.“, bat er sie erschrocken und rechtfertigte sich. „So war das überhaupt nicht gemeint. Ich bin halt nur von meinem eigenen Tempo überrascht. Bitte, geh jetzt noch nicht.“
    Er schaute zu ihr hin und es lag ein solch flehender Ausdruck in seinen Augen, dass sich ihr Herz verkrampfte. Was war mit diesem Kerl bloß los? Erst küsste er sie, dann sagt er irgendwelchen Blödsinn, nur um im nächsten Augenblick alles wieder zurück zu nehmen. Und dann dieser eindringliche Blick. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm.
    Eigentlich sollte sie jetzt sofort das Weite suchen. Es lagen eindeutig Probleme in der Luft und das war das letzte, was sie in ihrem Urlaub brauchte. Doch sie spürte auch eine Verzweiflung an ihm, die ihr Herz zutiefst berührte und die sie davon abhielt, einfach zu verschwinden und ihn mit seinen Sorgen allein zu lassen.
    „Na gut, dann bleibe ich eben noch etwas.“, gab sie daher seiner Bitte nach und drehte gedankenverloren das immer noch volle Glas zwischen ihren Fingern hin und her. Das lenkte seine Aufmerksamkeit darauf.
    „Magst du keinen Rotwein?“, fragte er verwundert.
    „Doch, schon... Aber bei euch gilt Null Promille und wegen so etwas möchte ich wirklich nicht meinen Führerschein verlieren.“
    „Nimmst du immer alles so genau?“, wollte er daraufhin wissen.
    Susana wurde augenblicklich rot.
    „Nicht wirklich“, antwortete sie und grinste ihn dann verschmitzt an. „Und du?“
    „Ich kann nicht Auto fahren.“
    Vor Überraschung klappte ihr der Unterkiefer runter.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“
    „Doch“, erwiderte Ville. „Liegt wohl daran, dass die so verdammt streng bei uns sind und ich, wenn ich fortgehe, gern etwas trinke. Da lass ich mich doch lieber fahren.“
    Er zwinkerte ihr schelmisch zu, bevor er auf das Glas in ihrer Hand zeigte.
    „Den kleinen Schluck darfst du ruhig trinken. Aber nur, wenn du noch ein Weilchen mit mir hier bleiben willst.“ Er zeigte auf die Weinflasche, die im Gras stand und meinte: „Die muss heute auf jeden Fall noch alle werden.“
    Susana warf einen Blick darauf und grinste dann wie ein Kobold.
    „Wolltest du eigentlich mich oder dich betrunken machen?“, fragte sie lachend.
    „Ich weiß nicht was du hast?“, erwiderte er leichthin. „Das ist doch nur Wein.“
    Susana hob erstaunt eine Augenbraue und machte sich gedanklich eine Notiz. Finnen scheinen dem Alkohol tatsächlich sehr zugetan zu sein.
    „Nur Wein?“, sprach sie und äugte wieder zu der mehr als halbvollen Buddel hin. „Nach der Menge würde ich wahrscheinlich nur noch Grütze reden. Ich vertrage doch nix.“
    „Sei ehrlich!“, meinte Ville plötzlich und lächelte sie wissend an. „Das mit der Fahrerei ist eine billige Ausrede. Du hast einfach nur Angst dich daneben zu benehmen, wenn du was getrunken hast.“
    „Natürlich nicht“, erwiderte sie heftig. „Du brauchst ja freilich nicht noch eineinhalb Stunden durch eine unbekannte Gegend zu fahren.“
    „So weit?“, fragte er überrascht. „Das ist ja halb in Turku. Warum übernachtest du heute nicht hier?“
    Der Blick, den sie ihn jetzt zuwarf, hätte ihn zu Staub zerfallen lassen können.
    „Sag mal, geht’s noch?“, schnappte sie. „Ich gebe doch kein Geld für ein Hotel aus, wenn ich anderswo ein kuscheliges Bett stehen habe. Oder wolltest du mir etwa deins anbieten?“
    Der dunkelhaarige Finne - was eigentlich an sich schon ein Widerspruch war - schaute sie mit einem Blick an, den sie nicht deuten konnte, der ihr aber durch und durch ging. Susana warf er entgültig aus der Bahn. Sie sprang auf und drückte ihm ihr noch immer volles Weinglas in die Hand.
    „Denkst du, weil du mich einmal geküsst hast, kannst du mich gleich in dein Bett zerren?“, hielt sie ihm entrüstet vor. Doch Ville schnellte ebenfalls hoch, schmiss beide Gläser, so wie sie waren, ins Gras und packte sie an den Armen.
    „Kirottu paska!“, fluchte er und hätte sie vor lauter Verärgerung fast geschüttelt. „Musst du immer alles falsch verstehen! Ich will und werde heute nicht mit dir schlafen, Susana. Das hatte ich nie vor. Und mein Bett bekommst du auch nicht. Du kannst gern bei mir übernachten, aber auf der Couch.“
    Sie schaute mit großen Augen zu ihm hoch.
    „Das meinst du wirklich ernst, nicht wahr?“
    „Natürlich meine ich das ernst. Du kannst die Couch haben, aber nicht mein Bett.“
    „Ich meine, dass du nicht mit mir schlafen willst.“
    Ville sah sie an, als könne er ihre Worte einfach nicht fassen.
    „Glaubst du wirklich, ich steige mit jedem Mädchen, das ich kennen lerne, gleich am ersten Abend ins Bett?“, knurrte er dann.
    Die Frage verunsicherte sie.
    „Aber die meisten Kerle machen das doch so...“, entgegnete sie lahm.
    Ihr Finne schüttelte nun vehement den Kopf.
    „Ich aber nicht. Das ist nicht meine Art. Dazu nehme ich eine Beziehung viel zu ernst, um sie so zu beginnen.“
    Susana stand innerhalb weniger Minuten zum zweiten Mal der Mund offen.
    „Du möchtest eine Beziehung mit mir beginnen?“, fragte sie entgeistert.

    ~~~~~~~~

    tbc

    ~~~~~~~~

    @ Inga

    Du findest meine FF wirklich gut? *staun*
    _________________



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 10.02.2005, 16:15


    Zitat: @ Inga

    Du findest meine FF wirklich gut? *staun*

    Was meinst du damit? Wieso sollte ich sie denn nicht gut finden? Und warum setzt es dich so in Erstaunen, dass ich sie gut finde?

    Erklär mal!

    Und: Wann schreibst du weiter? ;)
    Ich mag die sehr gern. Ich weiß, ich bin im Moment nicht in der richtigen Position, Forderungen zu stellen (komm ja selbst nicht voran), aber ich freu mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 10.02.2005, 19:20


    schöne Fortsetzung.... ja ja, wer ist hier schnell? "IHR Finne" grins...
    sie nimmt aber wirklich alles sehr ernst und genau



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 10.02.2005, 20:09


    Inga hat folgendes geschrieben: Zitat: @ Inga

    Du findest meine FF wirklich gut? *staun*

    Was meinst du damit? Wieso sollte ich sie denn nicht gut finden? Und warum setzt es dich so in Erstaunen, dass ich sie gut finde?

    Erklär mal!

    Weils nur eine FF ist und eine Mary Sue dazu und weil deine Geschichten einfach um Längen besser sind.
    Ich mag gar nicht mehr an meiner schreiben, wenn ich deine lese.
    Ich tu es aber trotzdem, einfach weil ich Spaß daran habe. :razz:


    Inga hat folgendes geschrieben: Und: Wann schreibst du weiter? ;)
    Ich mag die sehr gern. Ich weiß, ich bin im Moment nicht in der richtigen Position, Forderungen zu stellen (komm ja selbst nicht voran), aber ich freu mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung.

    Ich werd immer so alle 4 bis 5 Tage eine Fortsetzung posten, da hab ich nebenbei Zeit in aller Ruhe weiter zu schreiben.
    Wenn ich dann soweit nach bin das der nachschub ausgeht, werden die Abstände sicher länger.
    Aber im Moment bleibt es so.

    *grummel* Warum nehm ich eigentlich immer Geschichten in Angriff, die ellenlang sind und das schon von vornherein. :wall:

    @ Billchen
    Nimmt sie wirklich alles so ernst?
    Das kam mir eigentlich nicht so vor.
    Nun, das wird sich auf jedenfall noch ändern, wenn auch erst in späteren Kapiteln. ;)



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 11.02.2005, 16:37


    hmm da war ich mir auch erst nicht so sicher, stellenweise kam es mir so vor, als würde sie mit ihm spielen, absichtlich alles so genau auslegn, aber der letzte Ausbruch und die Überraschung über seine Aussage führten dann zu de Entscheidung, dass sie alles zu ernst oder besser gesagt zu wörtlich nimmt. aber dann freue ich mich auf die Fortsetzung, wo sie die sache lockerer angeht



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    PhiloFoX - 12.02.2005, 12:40


    Ich war jetzt doch sehr neugierig und hab mal reingelesen. Leider nur den Anfang, aber ich hab ja bald Ferien... gefällt mir sehr gut!



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 12.02.2005, 12:56


    Ich muss dazu noch mal was loswerden:
    Zitat: Weils nur eine FF ist und eine Mary Sue dazu und weil deine Geschichten einfach um Längen besser sind.
    Ich mag gar nicht mehr an meiner schreiben, wenn ich deine lese.
    Ich tu es aber trotzdem, einfach weil ich Spaß daran habe.

    Sollte man nicht immer etwas schreiben, woran man Spaß hat? Ich denk mir meine Geschichten zwar meist "selbst aus", aber natürlich beeinflussen mich auch immer die Dinge, die ich gelesen habe, das ist wohl normal, oder?
    Ich finde deine Sprache einfach sehr schön und anschaulich, ich kann mich wirklich in deine Geschichte hineinvertiefen und die Welt um mich vergessen: Und das macht für mich eine gute Geschichte aus! Nicht, ob sie eine "Vorlage" hat oder so.
    Und meine Geschichte über Mona raubt mir im Moment den letzten Nerv: Da schreibe ich auch lieber FF und freu mich dran, dass es leicht von der Hand geht und Spaß macht.
    Ich finde deine Geschichte jedenfalls wunderbar und warte weiter auf eine Fortsetzung.... :ja:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 14.02.2005, 20:48


    So Leutz, da ist der letzte Rest vom 2. Kapitel
    _________________________

    Ville verdrehte genervt die Augen.
    „Sollten wir uns nicht erst einmal richtig kennen lernen, bevor wir ein Beziehung beginnen?“, entgegnete er.
    „Ganz meine Meinung“, erwiderte sie knapp und ließ sich wieder auf seine Jacke plumpsen. Dann sah sie die beiden Gläser im Gras liegen.
    „Du hast den guten Wein verschüttet“, tadelte sei ihn. Zum Glück waren die Kelche bei der rüden Behandlung nicht entzwei gegangen. Sie hob sie auf und hielt sie ihm hin.
    „Jetzt brauch ich doch langsam einen Schluck.“
    Gehorsam schenkte Ville ihr ein und setzte sich dann ebenfalls wieder hin. Nachdem sie einen der Kelche an ihn weitergereicht hatte, probierte sie den Wein und staunte nicht schlecht. Das war ein absolut fantastischer Tropfen. Der musste hier in Finnland, wo Alkohol sowieso extrem teuer ist, ein Vermögen gekostet haben.
    Schweigsam und gedankenverloren schaute sie zum Meer, während sie ihr Glas in kleinen Schlucken leerte. Irgendwie hatte sie sich dieses Kennen lernen anders vorgestellt. Es sollte nicht so voller Widersprüche sein. Sie mochte ihn, das stand außer Frage. Aber fühlte sie mehr für ihn? Was bedeutete ihr der Kuss von vorhin?
    Sie horchte in sich hinein. Er konnte wunderbar küssen, doch sie spürte nur Verwirrung darüber. Es fehlte der Funke, der normalerweise übersprang. Seufzend schaute sie zu Ville. ...und bekam weiche Knie, als er sie mit seinen blau-grünen Nixenaugen ansah. Vielleicht brauchte der Funke ja diesmal etwas länger, um ein Feuer in ihrem Inneren zu entzünden. Ansätze waren zumindest vorhanden.
    „Du erinnerst mich an einen meiner Freunde“, sagte Ville nach einer Weile und holte sie aus ihren Grübelei. „Der kann auch stundenlang nur dasitzen und nichts sagen. Das macht er schon so, seit ich ihn kenne. Ich hoffe aber einfach mal, das du nur im Moment so still bist, denn am Anfang schien das gar nicht so.“
    „So schweigsam, wie dein Freund, bin ich dann doch nicht, nur durcheinander“, bekannte sie und lächelte zaghaft.
    „Da bist du nicht die einzige“, erwiderte er und warf ihr ziemlich hilflosen Blick zu. „Ich habe noch nie ein Mädchen auf eine so merkwürdige Art und Weise kennen gelernt.“
    „Tja, die Welt ist voller Überraschungen.“, meinte sie schlagfertig und leerte den letzten Tropfen aus ihrem Glas.
    „Der Wein hat richtig lecker geschmeckt...“
    „Zu spät, falls du noch etwas davon möchtest. Er ist alle“, fiel er ihr ins Wort und wedelte mit der leeren Flasche vor ihrer Nase herum.
    Susana suchte überrascht seinen Blick und schüttelte dann nur noch mit den Kopf. Sie fühlte sich bereits nach dem einen Schoppen leicht beschwipst und der Kerl neben ihr schaute sie nach mehr als ein halben Liter Wein immer noch mit den klarsten Augen an, die ihr je untergekommen waren.
    Fasziniert beobachtete Susana wie er nun aufstand und mit geschmeidigen Schritten die beide Gläsern und die Buddel zu einem der vielen Mülleimer brachte, die im Park überall herum standen. Diese lässige, fast fließende Art sich zu bewegen, war ihr schon ganz am Anfang aufgefallen. Kannte dieser Finne eigentlich überhaupt keine Ungeschicklichkeit? fragte sie sich. Doch dann dachte sie an ihr Zusammentreffen und unwillkürlich huschte da ein leichtes Grinsen über ihr Gesicht. Er ist gar nicht so perfekt. Der Schein täuscht gewaltig.
    Ville hielt ihr die Hand hin, als er zurückkam.
    „Lass uns noch etwas im Park spazieren gehen.“, bat er sie. „Bevor die Idee mit dem romantischen Sonnenuntergang vollkommen in die Hose geht.“
    Sie ergriff seine Hand, zog sich daran hoch und hielt sich erst einmal an ihm fest, weil ihr schwindlig wurde. Der Wein musste stärker gewesen sein, als sie angenommen hatte.
    „Du hast recht, weißt du. Das war bisher noch nicht so ganz unser Tag.“, murmelte sie.
    „Pssst...“, sagte er und legte kurz seinen Zeigefinger auf ihren Mund. „Lass uns nicht mehr davon reden.“
    Er klaubte seine Jacke von der Wiese und zog sie wieder über sein ärmelloses Top.
    „Siehst du das dort?“, fragte er, nachdem sie der Trauerweide den Rücken gekehrt hatten und deutete nach links Richtung Meer.
    Susana erkannte einen Zaun.
    „Der öffentliche Strand?“, riet sie.
    „Ja, genau. Und hier drüben ist er zuende.“ Rechts, wo seine Hand jetzt hinzeigte, standen eine Menge Büsche und ein paar Bäume.
    „Außerhalb der Umzäunung darf nicht gebadet werden. Doch dafür ist das Meer wieder frei zugänglich.“
    Er ergriff ihre Hand.
    „Kommt mit!“, sprach und zog sie auch schon hinter sich her, hin, zu dem Weg, der am Zaun entlang führte. „Wenn wir in diese Richtung weitergehen, können wir die Sonne im Meer versinken sehen.“
    „Nicht so schnell!“, mahnte sie ihn und stolperte prompt über einen versteckten Stein im Gras. Ville fing sie auf und grinste.
    „Tut mir leid!!“, entschuldigte er sich. „Ich hab nicht mehr daran gedacht, das du ja nicht so lange Beine hast, wie ich.“
    Susana erdolchte ihn mit ihrem Blick. Sie fühlte sich in Gegenwart von hochgewachsenen Menschen sowieso immer benachteiligt, doch bei Witzen über ihre Größe hegte sie Mordgedanken. Sie konnte schließlich nichts dafür, das ihre Gene Wachstum für nicht so wichtig hielten. Ville deutete den Ausdruck in ihren Augen richtig und seufzte.
    „Sorry! Das war eine dumme Bemerkung. Ich hab nicht überlegt dabei.“
    Sie glaubte ihm sogar.
    „Schon gut, du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin in dieser Sache auch etwas überempfindlich“, kam sie ihn entgegen. „Außerdem bin ich furchtbar ungeschickt.“
    Sie hängte sich bei ihm ein. „Nur für den Fall, dass ich noch mal stolpere.“
    „Genehmigt, aber nur für den Fall des Falles.“
    Ein koboldhaftes Grinsen glitt bei diesen Worten über sein Gesicht. Susana lächelte nun ebenfalls. Sie konnte nicht genau sagen, ob es am Wein lag oder einfach nur seine Nähe dazu ausreichte, aber sie fühlte sich auf einmal pudelwohl an seiner Seite.

    ~~~~~~

    tbc

    ~~~~~~

    @ Inga
    Mit Erzwingen ist bei mir auch nix.
    Und sag mir nicht, wie es ist, eine ganz normale Fantasy-Storie zu schreiben.
    Ich hab ungefähr für 12 MB eigenen Geschichten auf meinem Rechner und davon sind gerade mal drei beendet und zwei Kurzgeschichten die auch beendet sind --> alles FF natürlich :lol:
    Die anderen tümpeln so vor sich hin und warten drauf, dass ich an ihnen weiterschreibe. :D

    Ich freu mich natürlich wie verrückt, wenn jemand meine Schreibweise gefällt. Das gibt mir Antrieb weiter zu schreiben. ( was ich gerade mache :D)

    @ Mona
    Ich mag nicht - so wie du - über die Schattenseiten des Dasein schreiben, aber es werden dennoch jede Menge Konflikte und unschöne Dinge in dieser FF passieren. Es geschehen die aberwitzigsten Sachen und die unglaublichsten Missverständnisse ehe es zum großen Showdown kommt.
    Und es endet anders als erwartet, selbst für die, die die Geschichte schon etwas mehr kennen.

    @ Sybille
    Im nächsten Kapitel erfährst du, warum sie so ist, wie sie ist.
    Und wahrscheinlich hast du schon recht. Kann sein dass sie etwas zu ernst ist.
    Mir persönlich wär das nie aufgefallen, wenn du es nicht erwähnt hättest.
    Jedenfalls war's so nicht geplant.

    @ Nina
    Sorry, aber ich bin noch nicht weiter gekommen.
    Und ich find immer wieder etwas, was ich überarbeite. :wall:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 14.02.2005, 23:03


    Mmmm. Schöön! *schwärm*. In gewohnt guter Qualität geschrieben. Weißt du, was der einzige Nachteil daran ist? Der Teil war wieder viel zu kurz ;(
    Ich freu mich auf mehr davon!!!

    Ich glaube, ich lese noch mal alle Teile, die du bsher reingestellt hast, zusammen, also hintereinander weg, damit ich einen besseren Überblick habe. Ich glaube, dann merkt man noch mehr, wie schön die Geschichte ist.

    Ich finde die Entwicklung der "Beziehung" im Moment sehr spannend: Weil die beiden am Anfang ja ein ordentliches Tempo vorgelegt haben.... bin mal gespannt, wie das weitergeht...

    Und irgendwie deutet sich da schon etwas an, was da nicht so zu passt... also ich erwarte irgendwie eine Wendung des Ganzen. Mal sehen, ob ich mich da getäuscht habe, oder ob's stimmt... Nicht verraten! ;)



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 14.02.2005, 23:40


    @ Inga
    Hast recht, es ist verdammt kurz diesmal.
    Ich versprech in Zukunft längere Abschnitte zu posten. *flöt*
    Übrigens eine Wendung ist gut. *lach*
    Es wird X Wendungen in dieser Geschichte geben und eine ist unglaublicher als die andere. :ja:
    Lass dich überraschen. ;D



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 14.02.2005, 23:59


    hmmm schön...
    Aber wie mies, auch noch am Valetinstag ->als bekäme man nicht oft genug demonstriert, dass ein männlicher Gegenpart ganz nett sein kann :lach:
    Nicht ernst nehmen, Galgenhumor: Ich sach nur: nicht mit mir..
    Bisher habe ich es geschafft, nicht eine Begegnung zu haben, die ernsthaft in Richtung Beziehung ging... seufz ich werde später bestimmt mal eine Rosamunde Pilcher guckerin ...... nee dann bleib ich viel lieber hier bei der FF :D ->Also Fortsetzung für einsame Seelen bitte

    Oh je, ob man merkt, dass ich heillos übermüdet bin *vorsichtig um die Ecke guck* Aber die Eyes waren supi :linde:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 15.02.2005, 00:42


    Mach dir nix draus.
    Männer sind eh alle Idioten.
    Ich hab mir heute selbst Blumen geschenkt. :roll:
    [/offtopic]



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    TheNX - 15.02.2005, 04:21


    -



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 15.02.2005, 09:34


    TheNX hat folgendes geschrieben: Sorry, offtopic muss sein:

    @Lazerangel: Zitat: Männer sind eh alle Idioten. :grrdev:
    Also auf meinem persönlichen Idiotenzähler sind Männer und Frauen gleichauf. Mag daran liegen, dass ich ein Idiot bin... :lach:

    Hast du deiner Freundin was zum Valentinstag geschenkt?
    Wenn ja, dann sei von den Idioten ausgenommen.
    Ich mag aufmerksame Männer.
    Ansonsten zähl dich ruhig zu den Idioten, denn dann hast es nicht besser verdient. :lol:
    [/offtopic]



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 15.02.2005, 17:43


    jetzt isses weg



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 15.02.2005, 18:00


    Nicht schöner, sondern nur einfacher.
    Sie haben nicht soviel psychischen Ballast mit sich herumzuschleppen.
    Dafür fehlt ihrem Leben jene Tiefe der Empfindungen, die nichtoberflächliche Menschen verspüren.

    Aber du bist hier im Moment vollkommen offtopic, Sybille ;D
    Hier gehts nicht um tiefgründige Philosophie, sondern um meine FF :flower:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 15.02.2005, 18:03


    :blush: Stimmt sorry:)
    NA dann muss deine Story aber auch weitergehen, damit man seine Zeit lieber für Bewunderung aufbring :D
    Und tiefgründige Philosphie würde ich das nicht nennen, sondern :spam:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 18.02.2005, 16:02


    Nächster Teil ist on!

    ~~~

    Gemeinsam schlenderten sie durch den Park, immer der, sich langsam dem Horizont zuneigenden, Sonne entgegen. Ab und an sah man ein Pärchen auf der Wiese, doch die waren meist eingehend mit sich selbst beschäftigt und achteten wenig darauf, wer alles durch die Anlage spazierte.
    Susana genoss die Stille um sich herum. Keine Hektik, kein Straßenlärm drang an ihr Ohr, nur das Rauschen des Meeres und das Singen der Vögel war zu hören. Villes dunkle Stimme unterbrach die fast paradiesische Idylle.
    „Du bist schon wieder so schweigsam“, stellte er fest.
    „Ich genieße die himmlische Ruhe, die hier herrscht“, erwiderte sie und wusste dabei gar nicht wie zweideutig ihre Worte auf ihn wirkten. Sie sah nur, wie er stutzte und leicht die Stirn runzelte.
    „An dem See, wo unser Mökki steht, ist es nicht halb so friedlich, wie in diesem Park“, zog sie den falschen Schluss daraus.
    „Eine Bungalow-Siedlung“, riet er ins Blaue hinein und lenkte damit geschickt von seinem merkwürdigen Verhalten ab.
    „Ja, ganz recht“, nickte sie. „Aber es ist trotzdem sehr schön dort, weil es direkt am See liegt.“
    „Das glaube ich gerne“, antwortete Ville und grinste. „Eine Million Mücken finden das auch ganz toll. Und die können sich nicht irren.“
    „Oh, du...!!!“, entrüstete sich Susana und knuffte ihn in die Seite.
    „Autsch!“, jammerte er sofort.
    „Selbst schuld“, hielt sie ihm lachend vor.
    „Du Biest!“, knurrte er halb ärgerlich, halb belustigt. Bevor sie überhaupt reagieren konnte, packte er zu und hielt sie an den Händen fest. Eine ganze Weile standen sie so einander gegenüber und schauten sich nur an.
    Susanas Lächeln erlosch entgültig, als Ville auf einmal tief Luft holte und sie zu sich heranzog. Er eroberte mit einer Wildheit ihren Mund, die sie erschreckte, ihr aber auch gleichzeitig heftige Schauer über den Rücken jagte. Dieser Kuss unterschied sich so vollkommen von dem ersten, dass sie glaubte ein anderer müsse sie vorhin geküsst haben.
    Unter ihren Händen spürte sie seinen schmalen Körper und das Schlagen seines Herzens. Es trommelte genauso ungestüm gegen die Rippen, wie ihres. Langsam wurde sein Kuss sanfter, weicher, aber dafür auch sinnlicher. Er entfachte eine Sehnsucht in ihr, die ungestillt blieb, als ebenso plötzlich von ihr abließ, wie er angefangen hatte.
    „Voi Saatana!“, entschlüpfte es ihm. Wie hilflos fuhr er sich mit der Hand in seine Haare und wuschelte darin herum. Dann fiel sein Blick auf ihre verwirrte Miene. Vorsichtig nahm er sie wieder in den Arm und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
    „Was stellst du bloß mit mir an, Sweetheart“, flüsterte er leise und streichelte mit dem Daumen sanft über ihre Wange. Susana blinzelte zu ihm hoch. Sie fand ein Verlangen in seine Augen, das wie ein Echo ihrer eigenen Gefühle war.
    Als sie sich daraufhin ganz eng an ihn schmiegte, stieg ein dezenter Geruch nach einem leicht herben Aftershave in ihre Nase. Doch der Duft passte zu ihm, denn Ville war genauso herb in seinem Charakter und manchmal sogar stachlig wie ein Kaktus, aber auch liebevoll und voller Humor, mit einem vielschichtigen Wesen, das Raum für Phantasie ließ.
    „Wolltest du nicht den Sonnuntergang sehen?“, riss er sie wieder einmal aus ihren Gedanken. Sie nickte.
    „Dann komm! Es ist nicht mehr weit“, sprach er, legte seinen Arm um sie und zog sie mit sich. Nicht auf seine Action gefasst, stolperte Susana prompt über ihre eigenen Füße.
    „Ich bin so ein Tollpatsch!“, stöhnte sie beschämt auf, als Ville auch diesmal verhinderte, dass sie hinfiel. „Was findest du bloß an mir?“
    „Du hast wundervolle Haare, in die ich am liebsten ständig meine Hände vergaben möchte“, sagte er und schob seine Finger in ihre honigfarbene Mähne. „Dann noch deine Katzenaugen, die mich fast um den Verstand bringen, wenn du mich anschaust.“
    Er zog sie zu sich und hauchte auf ihre Augenlider jeweils einen Kuss. Als er sie dann auch noch zärtlich anlächelte, war sie dermaßen verwirrt und verlegen, dass sie gar nicht wusste, wie sie drauf reagieren sollte. Errötend senkte sie den Blick.
    „So was nettes hat mir noch niemand gesagt“, gestand sie. „Die meisten bezeichnen mich nur als eine Plage.“
    Ville hob erstaunt eine Augenbraue.
    „Als eine Plage? Warum denn das?“
    „Ich kann ziemlich direkt sein. Manchmal jedenfalls... Das verträgt halt nicht jeder. Ja, und dann blamier ich immer alle bis auf die Knochen wegen meiner Ungeschicktheit.“ Sie biss sich auf die Lippe, um nicht augenblicklich loszuheulen, denn das waren genau die Worte, mit denen ihr letzter Freund ihre Beziehung beendete hatte. Auch ein Grund, weshalb sie jetzt mit ihren Eltern in Finnland Urlaub machte.
    „Dabei ist das doch keine Absicht“, flüsterte sie fast. „Ich will das gar nicht, aber es passiert einfach immer wieder.“
    „Wo bist du denn ungeschickt?“, fragte Ville erstaunt.
    „Aber eben...“
    „Das hätte mir auch passieren können. Deswegen bist du noch lange nicht ungeschickt. Lass dir das mal von niemanden einreden.“ Es sah sie prüfend an und als er ihre unglückliche Miene sah, wusste er bescheid
    „Da hat nur jemand einen Vorwand gebraucht“, tröstete er sie und setzte hinzu. „Wer auch immer das zu dir gesagt hat, war ziemlich gemein. Sei froh, dass du ihn los bist. Du hast was besseres verdient.“
    Nun rollte ihr doch eine Träne die Wange hinunter. Sie schniefte leise und Ville zog sie wieder in seine Arme.
    „’tschuldigung!“, murmelte sie. „Ich wollt eigentlich nicht heulen.“
    „Das ist kein Problem. Wenn es dir hilft den Schmerz rauszulassen, ist es sogar gut.“
    Sie lächelte schief. „Das klingt als hättest du Ahnung damit.“
    Ville schaute über sie hinweg auf einen imaginären Punkt am Horizont.
    „Ich ersauf meinen Schmerz lieber“ bekannte er. „Womit man ihn aber auch nicht besser ertragen kann, weil der Katzenjammer spätestens am nächsten Morgen zuschlägt. Aber genug jetzt von diesen traurigen Sachen.“
    Er lächelte sie aufmunternd an und hielt ihr die Hand hin.
    „Komm schon! Wenn wie jetzt nämlich nicht langsam weitergehen, siehst du deinen Sonnenuntergang heute nicht mehr.“
    Hand in Hand schlenderten sie weiter und nach der nächsten Biegung des Weges, nun nicht mehr versteckt von Sträuchern und Büschen, lag bereits das Meer vor ihnen. Susana jauchzte auf und rannte darauf zu, nicht ohne vorher ihre Sandaletten auszuziehen. Sie klettere mit nackten Sohlen auf die Felsbrocken, die das Ufer säumten.
    „Sie fühlen sich noch ganz warm an“, rief sie ihm zu und steuerte auf das Wasser zu. Sie wollte unbedingt ihre Füße in die kühle Ostsee halten.
    „Nicht hinein gehen!“, schrie Ville plötzlich und rannte wie ein Irrer hinter ihr her. Susana verstand seine Aufregung nicht.
    „Hey, was soll mir schon passieren“, erwiderte sie und trat ins Wasser.
    „Die Steine sind verdammt glitschig“, erklärte er, doch es war schon zu spät. Susana rutscht aus und landete mit einen lauten Platscher im Meer. Ville, mit Turnschuhen an den Füßen, die ihm Halt auf den Felsbrocken gaben, angelte sie wieder heraus. Wie ein begossener Pudel stand sie vor ihm und klapperte mit den Zäunen.
    „Ist das kalt!“, jammerte sie.
    „Zieh das nasse T-Shirt aus!“, befahlt er ihr jetzt.
    „Was?“
    Sie glaubte nicht recht gehört zu haben.
    „Zieh die nassen Sachen aus bis auf Slip und BH. Du holst dir den Tod, wenn du das nicht machst.“
    „Ich hol mir auch den Tod, wenn ich hier nur in Unterwäsche rumrenne,“ argumentierte sie.
    „Nicht wenn du meine Jacke überziehst. Nun mach schon. Es sieht weit und breit keiner zu.“
    „Außer dir!“, hielt sie ihm vor.
    „Ich dreh mich um, wenn du das unbedingt willst.“
    „Aber immer!“, erwiderte sie und schaute böse zu ihm hoch, obwohl er gar nichts für ihr Bad im Meer konnte.
    „Kratzbürste!“
    „Spanner!“
    „Jetzt reicht’s aber!“, fauchte er und ehe sie Susana sich versah, hatte er ihr das nasse Shirt vom Leib gezerrt. Als er ihr nun seine Jacke überhängte, mummelte sie sich fix darin ein. Sie zitterte immer noch.
    „Jetzt die Hosen!“, kommandierte er. Gehorsam zog sie die nasse Jeans aus. Ville drapierte alles so auf die Steine, das die letzten Strahlen der Sonne darauf fielen. Dann setzte er sich auf einen der immer noch warmen Felsbrocken und holte sich Susana auf den Schoß.
    „Ich mach dich nass“, quiekte sie.
    „Aber nicht mit dem Nichts von Slip, den du da anhast.“
    Susana wurde knallrot, als er auf ihren schwarzen Spitzentanga anspielte. Sie konnte von Glück reden, dass sie heute einen Einkaufsbummel hatte machen wollen. Normalerweise trug sie unter Jeans niemals Unterwäsche.
    „Jetzt entspann dich schon.“, mahnte er sie, weil sie immer noch aufrecht wie eine Statue auf seinen Oberschenkeln hockte. „Du hast es wärmer, wenn du näher rutscht. Ich beiße auch nicht. Versprochen!“
    Nur sehr zögerlich gehorchte Susana. Erst nach einer ganzen Weile lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter.
    „Schau!“, sagte er plötzlich und zeigte nach Norden. Die Sonne hatte den Horizont erreicht und färbte der Himmel langsam rosarot.
    „Das ist wunderschön“, flüstere sie und kuschelte sich noch näher an ihn dran. So Arm in Arm sahen die beiden zu, wie rote Ball immer tiefer sank, um nach wenigen Minuten entgültig unterzugehen.
    Susana hatte aufgehört zu zittern und fühlte sich so wohlig warm in seiner Umarmung, dass ihr irgendwann die Augen zufielen.
    Sie wurde erst wieder wach, als Hände zärtlich ihren fast nackten Körper streichelten. Verwirrt blickte sie sich um. Ville saß nicht mehr auf den Steinen, sondern ruhte etwas entfernt vom Ufer im Gras und sie auf ihm.
    „Du bist eine ständige Versuchung für mich“, flüsterte er leise und rollte sie dann herum, so das sie nun unter ihm lag. „Ich könnte glatt meine Grundsätze vergessen, wenn ich dich so sehe.“
    Doch Susana schob ihn von sich weg.
    „Nein!“, sagte sie. „Ich will das nicht. Nicht jetzt schon und schon gar nicht hier!“
    Sie stand auf und sah sich nach ihren Sachen um. Die lagen immer noch da, wo Ville sie ausgebreitet hatte. Das Shirt war bereits getrocknet. Erstaunt blinzelte in den Himmel und entdeckte die Sonne östlich über den Bäumen des Parks.
    „Welche Uhrzeit habe wir es eigentlich?“, fragte sie überrascht, während sie die nasse Seite ihrer Jeans nach oben drehte und sich dann den Pulli wieder überzog.
    „Ich schätze mal so gegen Fünf, halb Sechs“, erwiderte er.
    „Hab ich solange geschlafen?“, fragte sie verwundert.
    „Nicht nur du!“
    „Wie sind wir eigentlich auf den Rasen gelangt?“, wollte sie jetzt wissen.
    „Irgendwann tat mir der Hintern auf dem harten Stein weh. Ich hab dich dann hierher ins Gras gebracht. Du hast so fest geschlafen, dass du nicht einmal wach geworden bist.“
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    „Danke für alles! Das war sehr nett von dir.“ Ville lachte.
    „Ich hatte keine große Wahl, weißt du“, meinte er.
    „Ich muss jetzt unbedingt nach Hause“, stellte sie nach einer Weile fest.
    „Ja, ich weiß.“
    Das klang so resigniert, dass sie erstaunt zu ihm hinsah. Ein trauriger Ausdruck lag in seinen Augen.
    „Wolltest du mich nicht für morgen zu einer Party einladen?“, half sie seinem Gedächtnis auf die Sprünge. Erleichtert lächelte er.
    „Ja, ganz genau! Hast du was zu schreiben da?“
    „Nicht hier“, erwiderte sie und schaute an ihren nackten Beinen hinunter. „Aber im Auto!“
    „Dann erinnere mich am Wagen daran, dass ich dir den Treffpunkt aufschreibe. Die Straßennamen in Helsinki sind nicht immer leicht zu merken.“
    Sie stimmte ihm zu. Ohne Stadtplan hatte sie Mühe sich zurecht zufinden.
    „Wie lange bleibst du noch in Finnland?“, fragte er jetzt.
    „Bis Ende nächster Woche.“
    „Zu der Zeit muss ich auch weg.“
    „Und wo gehst du hin?“
    „Schweden.“, erwiderte er einsilbig.
    „Das ist toll. Ich würde Schweden auch gern einmal kennen lernen.“
    „Ich werde auf dem Festival, wo ich bin, nur nicht viel von dem Land sehen.“
    „Was für ein Festival?“
    „Das in Hultsfred“, war die knappe Antwort. Sie zuckte mit den Schultern.
    „Das sagt mir überhaupt nix.“
    „Ist vielleicht ganz gut so!“, quetschte er heraus.
    „Was machst du eigentlich dort?“, fragte sie nun neugierig. Doch Ville schüttelte mit dem Kopf. „Darüber möchte ich jetzt nicht reden. Vielleicht ein anderes Mal.“
    Sein merkwürdiges Verhalten machte sie stutzig. Prüfend sah sie zu ihm hoch. Seine Miene wirkte vollkommen verschlossen. So abweisend hatte sie ihn zuletzt gestern beim Fotografen erlebt. Sie bedrängte ihn aber nicht mehr länger, sondern sagte stattdessen: “Gut! Einverstanden!“
    Aus Villes Antlitz wich die Anspannung genauso plötzlich, wie sie erschienen war und machte einem Lächeln Platz, als er ihren Blick bemerkte.
    „Jedenfalls hab ich die nächsten Tage genug Zeit, um dir Helsinki so nahe zu bringen, dass du es niemals wieder vergisst“, lenkte er geschickt von den für ihn heiklen Thema ab.
    „Oder dich!“, fügte sie seinen Worten grinsend hinzu.
    „Wie auch immer...“, meinte er lachend.
    Susana testete nun ihre Jeans. Sie war immer noch nicht ganz trocken, aber trocken genug, um sie wieder anzuziehen. Währenddessen angelte sich Ville die plattgedrückte Schachtel Zigaretten aus der Jacke und steckte sich eine Kippe davon an.
    Tief inhalierte er den Rauch und erklärte: „Als erstes zeig ich dir die Cantina. Das ist eine Bar im Zentrum der Stadt, in der es auch leckeres Essen gibt. Aber vor allem musst du dir die Barhocker anschauen. Wegen denen haben meine Kumpels und ich dort mal Lokalverbot bekommen.“
    „Waaas?? Wie das denn?“
    „Wir haben sie unter unseren Mänteln versteckt und wollten sie mitgehen lassen.“
    Susana stellte sich das bildlich vor und lachte Tränen.
    „Die musst du mir unbedingt zeigen“, japste sie und fragte: „Ihr Kerle habt doch hoffentlich nicht noch mehr Unsinn angestellt.“
    „Wir doch nicht!“, erwiderte er um Brustton der Überzeugung und Susana wusste allein schon durch diese Bemerkung, dass ihr sonst so perfekte Finne, eine Menge auf dem Kerbholz haben musste.
    „Ville“, sagte sie plötzlich, „ich will ja nicht drängeln. Aber ich muss jetzt wirklich zurückfahren. Sonst hetzt uns meinen Mutter die Polizei auf den Hals.“
    Arm in Arm gingen sie zum Auto zurück. Ville schrieb ihr gerade die Adresse auf, für die Verabredung am nächsten Tag, als ihr etwas einfiel.
    „Wie kommst du eigentlich nach Hause?“
    „Ich bestell mir ein Taxi!“
    „Ich kann dich auch...“
    „Nein, kommt überhaupt nicht in Frage!“, fiel er ihr ins Wort.
    „Dann warte ich aber bis das Taxi da ist!“
    Er lächelte sie liebevoll an.
    „Das ist nett von dir.“, meinte er und tippte eine Nummer in sein Handy.
    „In einer halben Stunde wird man mich abholen“, meinte er nach dem Telefonat. „Du musst nicht so lange warten, wenn du nicht willst.“
    „Ich lass dich doch nicht allein hier stehen!“, empörte sie sich.
    „Na gut! Dann sollten wir die restliche Zeit sinnvoll nutzen“, sagte er und zog sie in eine Umarmung. Zum ersten Mal legte auch sie ganz bewusst ihre Arme um seinen Hals und reckte sich ihm entgegen. Als ihre Lippen aufeinander trafen, fühlte sie sich auf einmal wohlig und geborgen. Eine seiner Hände streichelten über ihren Po und glitt dann den Rücken hinauf und legte sich über ihre Brust. Susana seufzte leise, als Villes Kuss immer heftiger wurde und er intensiv über ihre Brustwarze strich.
    Autohupen beendete abrupt die Intimitäten.
    „Bis morgen um Neunzehn Uhr“, sprach Ville und sah sie aus verschleierten Augen an, bevor er ihr einen letzten Kuss auf den Mund drückte und ins Taxi stieg.


    ~~~

    Next
    Kapitel 3

    ~~~

    ein großes Dankeschön an alle die mir hier eine Review hinterlassen haben.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 18.02.2005, 23:02


    Wieder ein wunderschöner Teil... Ich frage mich bei solchen Sachen immer, ob das zulässig ist als Autor. Weil es doch eigentlich unwahrscheinlich ist, dass man ohne Hose, nachdem man ein unfreiwilliges Bad im Meer unternommen hat, im Freien schläft, ohne sich den Arsch abzufrieren und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Ich finde es mutig von dir, dass du es einfach gemacht hast, und mich stört das kein Stück, nicht dass du es falsch verstehst. Im Gegenteil, ich finde es wunderschön, dass sie da einfach im Park einpennen.
    Das ist ja das Tolle an diesen Geschichten. Dass man die Realität einfach ausblenden kann.
    Ach ja... mir fällt das manchmal arg schwer. Ich denk immer, ich muss vernünftig sein (also jetzt auf die Geschichten bezogen).
    Goethe hat das teilweise genauso gemacht wie du: Er hat es einfach als gegeben angenommen: Es war SEINE Realität. Er brauchte dafür keine Erklärung oder Rechtfertigung.
    Ehrlich gesagt: Ich finde das extrem souverän.

    Also. Danke für ein paar Minuten Lesevergnügen, ich hoffe, die nächsten Minuten kommen bald! ;)



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 19.02.2005, 14:14


    Grins, da muss ich Inga aber schon zustimmen, das habe ich auch gedacht. Danach habe ich gedacht, oh je.... genauso eine Aktion, nämlich ins Meer zu plumsen, könnte ich auch bringen, nur, dass es dann wirklich peinlich wäre und ich die nächsten Tage noch bei dem Gendanken rot werden würde.
    Aber ich finde es gut, dass es genau so ist wie es ist und nicht so ernst und extrem real.... :D

    PS: Hm eigentlich ist mir so etwas ähnliches schon passiert,aber da es mit Freundinnen war, war es zum Todlachen. Wir kamen im Ferienhaus an und sind gleich mal Richtung Strand um das Meer zu begrüßen (muss ich immer machen) und dann musste ich natürlich meine HOse hochkrempeln um mal das Wasser zu testen. Sibylle steht da, freut sich, meine andere Freundin kommt rein und will mich nassspritzen ich weiche aus und fall in ein Loch->tja, da lag ich dann gleich am ersten TAg in voller Montur im Wasser, aber wir haben echt noch den ganzen Rückweg zum Haus gelacht, wie ich da tropfend und frierend heimschlenderte:)



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 19.02.2005, 18:16


    phoenyx hat folgendes geschrieben: Grins, da muss ich Inga aber schon zustimmen, das habe ich auch gedacht. Danach habe ich gedacht, oh je.... genauso eine Aktion, nämlich ins Meer zu plumsen, könnte ich auch bringen, nur, dass es dann wirklich peinlich wäre und ich die nächsten Tage noch bei dem Gendanken rot werden würde.
    Aber ich finde es gut, dass es genau so ist wie es ist und nicht so ernst und extrem real.... :D

    PS: Hm eigentlich ist mir so etwas ähnliches schon passiert,aber da es mit Freundinnen war, war es zum Todlachen. Wir kamen im Ferienhaus an und sind gleich mal Richtung Strand um das Meer zu begrüßen (muss ich immer machen) und dann musste ich natürlich meine HOse hochkrempeln um mal das Wasser zu testen. Sibylle steht da, freut sich, meine andere Freundin kommt rein und will mich nassspritzen ich weiche aus und fall in ein Loch->tja, da lag ich dann gleich am ersten TAg in voller Montur im Wasser, aber wir haben echt noch den ganzen Rückweg zum Haus gelacht, wie ich da tropfend und frierend heimschlenderte:)

    Leute, Leute, Leute...
    MITTSOMMER --> das ist Ende Juni und da ist es so gut wie SOMMER und WARM ;D
    Gut, ich hätte DAS eventl. dazu schreiben sollen.
    Und vll werd ichs auch noch.
    UND sie hat Villes Jacke an, während sie schläft.
    UND sie wärmen sich sozusagen gegenseitig.
    Ich dachte ehrlich, ich müsste das nicht extra dazuschreiben. Das wäre jedem klar.
    Mein Fehler.

    Und ich hab mir in Helsinki übrigens einen Sonnenbrand geholt. :zunge:

    @ Sibylle
    Genau jener Vorfall hat sich nahe der Landungsbrücke des Kaivopusto abgespielt. :lol:
    Ohne Ville natürlich :D
    Was glaubst du woher ich weiß, dass die Steine unter Wasser so glitschig sind :rolleyes:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 20.02.2005, 11:26


    :lach:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 23.02.2005, 18:42


    Es geht weiter


    ~~~~~

    Kapitel 3

    ~~~~~


    Der Treffpunkt entpuppte sich als ein großes im Karree und in verschiedenen Stilen gebautes Miethausviertel. Sie war eine viertel Stunde zu früh dran, aber daraus konnte ihr niemand einen Vorwurf machen. Schließlich hatte sie nicht geglaubt, den vereinbarten Ort so einfach und schnell zu finden. Während sie auf Ville wartete, schaute sie interessiert auf die Menschen, die hier ständig ein und aus gingen.
    Neugierig blickte Susana auch durch die Eingangstür und erkannte einen Durchgang, der in einen großen Innenhof mündete. Tische und Stühle wurden dort aufgebaut und mit bunten Tischdecken und Blumen geschmückt; Essen und Knabbereien zurechtgestellt. Nur die Getränke fehlten noch.
    Während sie die Leute bei ihren Party-Vorbereitungen beobachtete, merkte sie gar nicht wie die Zeit verging. Als Ville noch immer nicht erschien, warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. Erschrocken stellte sie fest, dass sie bereits eine halbe Stunde hier stand und wartete. Was mochten bloß die Bewohner, die hier ein und aus gingen, von ihr denken, wenn sie ihnen so voller Neugierde auf die Finger sah? Sie konnte hier nicht länger herumstehen und darauf hoffen, das ihre Verabredung endlich kam. Abrupt drehte sie sich um, um sich auf den Heimweg zu machen.
    Ihr Manöver hatte ein, bis unters Kinn mit Partygeschirr vollgepackter Finne nicht vorhersehen können. Er schaffte es gerade noch ihr auszuweichen, doch irgendwie verhedderte er sich dabei in seinem langen grünen Mantel. Er stolperte und alles in seinen Händen entwickelte ein Eigenleben. Die Sachen flogen hoch in die Luft, während er krampfhaft versuchte das Gleichgewicht zu halten. Mit wenig Erfolg, denn seine Füße hingen immer noch im Mantel fest. Entsetzt sah Susana wie er wegen ihrer Tollpatschigkeit auf die Knie stürzte. Dann regnete es Plastikbecher, Servietten und Pappteller auf sie beide herab. Der junge Mann wurde hochrot im Gesicht und murmelte verlegen: *Oh ei!! Anteeks! Oon pahoilla... anteeks! Se oli sun vika!! Anteeksi!*
    [Oh nein!! Verzeihung! Tut mir Leid... Verzeihung! Das war meine Schuld! Verzeihung!]
    Das einzige was Susana verstand war anteeksi – Entschuldigung/Verzeihung. Sie starrte auf den Burschen, der da gerade versuchte alles wieder zusammenzulesen. Dann fing sie an zu kichern und als er sie daraufhin verduzt ansah, lachte sie schallend los. Das ganze Wirrwarr aus Papptellern Servietten und Plastikbechern um sie beide und dann noch der aufgeplatzte Beutel mit Plastikgabeln, die zum Teil in seinen Dreadlocks fest hingen, war aber auch ein zu komisches Bild. Sie kniete nieder und befreite ihn vorsichtig davon.
    „Wir Zwei geben ein unglaublich irres Bild ab“, erklärte sie auf Englisch immer noch kichernd. Er schien sie zu verstehen, denn seine Gesichtsfarbe wurde noch einen Schein dunkler als zuvor.
    Susana holte aus ihrer kleinem Umhängetasche einen Plastikbeutel - so etwas trug sie immer für Notfälle dabei - und nun klaubten sie gemeinsam die Sachen vom Boden.
    „Was machst du hier?“, fragte er sie, als sie das Partygeschirr und die anderen Sachen im Hof auf einem der Tische abgelegten. Verblüfft blickte sie ihn an, denn sein Englisch war nahezu akzentfrei.
    „Ich warte auf meine Verabredung.“, erklärte sie ihm.
    “Hier?“ Jetzt schaute er überrascht aus.
    „Ja, genau hier.“, nickte sie.
    „Das ist sehr merkwürdig! Und wo ist dein Date jetzt?“
    „Ich glaube, er hat mich vergessen.”, meinte sie und wurde verlegen. „Ich steh nun schon seit einer halben Stunde hier. Er kommt aber einfach nicht.”
    Er schaute sie von oben bis unten an und zwinkerte ihr dann schelmisch zu.
    “Nimm dir das bloß nicht zu Herzen. Er ist ein Idiot. Am besten du vergisst ihn einfach!”
    „Irgendwie hab ich das geahnt. Es wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein.“, meinte Susana missmutig und winkte ihm dann mit der Hand zu.
    „Bye! War nett, dich kennen zu lernen!”, sprach sie und drehte sich um. Sie wollte hier nur noch so schnell wie möglich wieder weg.
    „He, wohin gehst du denn?” hörte sie ihn jedoch fragen. Verwundert blieb sie stehen und erklärte: „Wieder nach Hause.“
    „Was denn, heute?“ erwiderte er und sah sie dabei so fassungslos an, dass sie irritiert fragte „Ist etwas besonderes mit diesem Tag?”
    “Aber ja. Es ist Keskikesä.”
    “Was?”
    “Keskikesä – Mittsommer. Niemand in Finnland bleibt allein an diesem Tag. Weißt du das nicht?
    “Nein, woher denn auch?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Na, das kann ich dann wohl auch nicht mehr ändern.”
    “Warum gehst du nicht einfach mit mir auf die Party hier."
    Verblüfft über das Angebot schaute sie zu ihm auf. Er lächelte zwar, wirkte dabei jedoch richtig schüchtern und verlegen. Leise und mit rotem Kopf meinte er: "Es war ziemlich nett von dir, mir mit den Sachen zu helfen. Ich würde mich gern revanchieren.“
    „Und was sagt deine Freundin dazu?” Die Frage rutschte ihr einfach so heraus, denn der Typ hatte etwas an sich, dass wohl jedes Mädchenherz dazu brachte schneller zu schlagen.
    “Nichts!“, antwortete er. „Ich habe keine Freundin.” Er schaute sie bei diesen Worten merkwürdig an.
    “Was!!! Keine Freundin? So ein netter Kerl?” Verwundert schüttelte sie dem Kopf. Das konnte sie ganz und gar nicht verstehen. Das musste doch einen Grund haben und da hatte sie plötzlich eine Eingebung.
    „Oh, natürlich.“, sprach sie und wurde rot. „Du stehst nicht auf Mädchen, sondern bist mit deinem Freund hier?“
    Der Finne blickte völlig verdattert auf Susana. Aber nur einen Moment, dann war die Bedeutung ihrer Worte zu ihm durchgedrungen und er brach in schallendes Gelächter aus.
    „Falsch!“ Er japste, weil ihm vor Lachen fast die Luft wegblieb. „Ich wollte den Tag eigentlich mit meinen Kumpels verbringen.”
    Sie wurde noch einen Schein dunkler im Gesicht und meinte kläglich: „Oh mein Gott, was bin ich blöd. Ich denk aber auch immer gleich das Schlimmste.”
    Doch der Finne schüttelte so heftig den Kopf, dass seine blonden Dreads umher flogen.
    „Ach was...“, meinte er. „Das konntest du ja nicht wissen.”
    “Trotzdem…”
    “Du musst dich nicht entschuldigen!”
    “Aber...”
    “Still jetzt!”, schimpfte er. „Kein Wort mehr darüber!”
    Dann schaute er sie erwartungsvoll an. Verwirrt frage sie: „Ist irgend was?“
    „Die Party!“, erinnerte er sie. „Willst du nun mit mir auf diese Party, oder nicht?” Dabei sah er sie aus seinen grauen Augen so bittend an, dass sie einfach nicht anders konnte. Sie nickte. Seinem Lächeln und diesem inständigen, fast beschwörenden Blick würde sie niemals in ihrem Leben widerstehen können.
    „Sagst du mir deinen Namen?“, bat sie ihn dann.
    „Mikko, mein Name ist Mikko!“
    Susana kicherte.
    „Das klingt so winzig und dabei bist du so groß.“
    Er grinste sie an und zwinkerte ihr zu.
    „Psst...“, meinte er und hielt sich den Zeigefinger an die Lippen. Nachdem er sich nach allen Seiten umgeschaute hatte, beugte er sich zu ihr und flüsterte; „Erzähl das bloß niemanden weiter. Das ist doch ein Geheimnis.“
    Dabei schaute ihm der Schalk dermaßen aus den Augen, das Susana gar nicht anders konnte. Sie knuffte ihn scherzhaft in die Seite.
    „Oooouuuch...“, jammerte er daraufhin und griff nach ihren Händen.
    Als er sie berührte, hatte sie das Gefühl von einem Blitz getroffen zu werden. Erschrocken zog sie die Hände zurück und starrte ihn an. Doch er war genauso verblüfft wie sie, dies sah sie an seinem verwunderten Blick.
    Vorsichtig hielt sie ihm die Hände wieder hin. Sie wollte wissen, ob das Zufall war oder etwas anderes. Ganz behutsam griff er danach. Ihre Handflächen glitten ineinander. Susana hatte den Eindruck ganz sanft gestreichelt zu werden, so zart fühlte sich seine Berührung an.
    Kein Stromschlag zeriss die Verbindung, aber ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. So als wäre sie am Ende einer Reise angekommen und doch am Anfang. Ein Sehnen nach seiner Nähe überkam sie so übermächtig, dass sie sich zurückhalten musste, um nicht einfach in seine Arme zu sinken. Villes intensiven Küsse von gestern hatte sie nicht derartig von den Füßen gerissen, wie jetzt die federleichte Berührung von Mikko.
    Überrascht sah sie hoch, nur um festzustellen, dass auch Mikko voller Sehnsucht auf sie schaute. Nur sehr widerwillig ließ er ihre Hand wieder los und trat einen Schritt nach hinten.
    „Das ist sehr seltsam.“, meinte er und fragte fassungslos: „Wer bist du?“
    “Susana Groß.”
    Irritiert schaut er sie an. Das war nicht die Antwort, die er erwartet hatte und auch nicht die Antwort, die sie jemand Wildfremdes einfach so geben würde. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund, als ihr das einfach so heraus rutschte. Ihren Familiennamen sollte er eigentlich nicht erfahren. Sie schwieg betreten.
    Mikko starrte jedoch auf ihre Füße und dann wanderte sein Blick langsam nach oben, blieb kurz an ihrem Scheitel hängen, nur um dann wieder an ihr hinab zu gleiten.
    Dann trat plötzlich ein derart breites Grinsen auf sein Gesicht, dass Susana sich dafür verfluchte nur ganze 1.60m in der Höhe zu messen.
    “Groß?!?”, prustete er los. „Das ist doch das deutsche Wort für *big*, nicht wahr. Leugne es nicht, ich weiß, dass es so ist. Ein paar Brocken Deutsch kann ich nämlich verstehen.“
    Er beugte sich wieder zu ihr herunter und meinte mit einem verschwörerischen Lächeln im Gesicht: „Du hast also auch ein Geheimnis. Nun, ich bin verschweigen. Von mir wird niemand etwas erfahren.”
    Sie grinste frech zurück.
    „Na, vielen Dank auch, du Witzbold.”
    “Mein zweiter Name ist Hofnarr. Zu euren Diensten, meine Dame.”
    Sein Lächeln wurde schelmisch, während er eine Verbeugung andeutete. Sie kicherte wie ein Teenager und meinte: „Du bist wirklich süß, weißt du das?” Die Worte rutschten ihr ungewollt heraus. Doch was diese eigentlich harmlose Bemerkung bei ihm anrichtete, konnte sie kaum glauben.
    Sein Gesicht verdüsterte sich mit einem Schlag und das Lächeln verschwand daraus. Seine warmen grauen Augen wurden hart und der Mund bildete nur noch einen schmalen Strich.
    „Da denkst du falsch!“ meinte er aufgebracht. „Glaub mir, ich bin ein richtiger Penner und hab außerdem nichts zu verlieren.”
    Entgeistert starrte sie ihn an. Er meinte wirklich, was er da sagte.
    „Mikko...“
    Doch er ließ sie gar nicht zu Wort kommen, sondern fragte: „Darüber bist du jetzt bestimmt traurig?”
    “Nein! Warum?“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Es entspricht nicht den Tatsachen. Da bin ich mir sicher”
    “Du denkst, du weißt nach ein paar Minuten schon alles von mir? Doch du weißt überhaupt nichts!“, fauchte er sie ziemlich heftig an.
    Sein Ausbruch kam für sie so überraschend, dass sie fast einen Satz zur Seite machte.
    “Mikko, was ist los? Was hab ich dir denn getan?”
    Sofort sah er schuldbewusst aus.
    „Es tut mir leid!“, sagte er leise und griff nach ihren Händen. Abermals überkam Susana jenes Sehnen, sich an ihn zu schmiegen. Sie blickte ihn an und sah genau die gleiche Regung auch wieder in seinen Augen. Doch dieses Mal gab er dem Verlangen nach und zog sie in seine Arme.
    „Bitte“, „flüsterte er beschwörend und alle Heftigkeit hatte sich aus seiner Stimme verloren. „Sag niemals wieder: Ich wäre süß! Ich bin alles andere als süß und ich hasse diese Worte!”
    Das dunkle Timbre seiner Stimme jagte Susana einen Schauer über den Rücken. Noch nie war ihr so etwas bei irgend einem Menschen passiert. Es verwirrte sie zutiefst, und dass sie sich in seinen Armen mehr als wohl fühlte, ließ Schuldgefühle in ihr aufkommen.
    “Okay, versprochen!“, erklärte sie daher auch erst nach einer Weile.
    „Gut...“
    Sein Gesicht war nun ganz dicht bei ihrem. Und er lächelte jetzt und dieses Lächeln gab seinem Antlitz etwas jungenhaftes und unschuldiges. Ihr Herz fing wie wild an zu hämmern, als sein Mund dem ihrem immer näher kam. Dann berührten sich ihre Lippen und für einen Augenblick stand das Universum still. Susana vergaß den Grund ihres Hier seins, vergaß Ville und ihre Verabredung, vergaß einfach alles um sich herum. Sie fühlte nur noch diese Lippen. Ganz leicht, fast wie ein Hauch strichen sie über ihren Mund, um dann zart an ihrer Oberlippe zu knappern. Als seine Zungenspitze die Konturen ihres Mundes nachzogen, seufzte sie leise auf. Sanft forderte er daraufhin Einlass. Das gewährte sie ihm und als sich ihre Zungen berührten, rauschte ihr das Blut so laut in den Ohren, dass sie glaubte alle müssten es hören.
    Mikko zog sie noch fester in seine Arme. Eine Hand umfasste ihren Hinterkopf und sein Ellenbogen lag auf ihrem Kreuz. Damit drückte er ihren Oberkörper an sich. Die andere Hand wanderte langsam ihrem Rücken hinab und legte sich auf ihren Hintern und presste Susana gegen seinen Unterleib. Sie spürte seine Erregung, aber auch sie selbst konnte sich kaum zurückhalten und erwiderte genauso heftig seine Umarmung.
    „Oh mun jumala... Oh mein Gott...“, stöhnte er verhalten auf, als er nach einer Weile den Kuss beendete. „Das war unglaublich. Wie bringst du es fertig, dass ich einfach alles um mich herum vergesse?”
    Sie spürte die Wärme seiner Haut an ihrer Wange. Noch immer hielt er sie fest in seinen Armen.
    “Aber ich habe doch gar nichts getan.“, flüsterte sie, während seine Nähe ihr immer noch Schauer durch den Körper jagte. Susana nahm jetzt zum ersten Mal seinen Geruch wahr. Er roch gut, nicht nach Rasierwasser, sondern irgendwie anders. Es erinnerte sie ein wenig an Wind und Meer oder auch an frisch gefallenen Schnee. Nordisch kühl, wenn es je so eine Mischung gab.
    „Nichts?! Du bringst mich völlig durcheinander und nennst das nichts?“
    Susana schreckte aus ihren Überlegungen auf und es dauerte ein Weile bis ihr bewusst wurde, was Mikko gerade zu ihr gesagt hatte.
    “Aber ich kann wirklich nichts dafür.“, protestierte sie. “Ich bin doch genauso sehr durcheinander, wie du.”
    Sie schaute ihn verlegen an.
    „Wirklich?“
    Er schien überrascht.
    „Nein! Ich treffe jeden Tag auf einen Kerl, bei dem ich Schmetterlinge im Bauch habe.“, erwiderte sie spitz und regte das Kinn vor. Mikko lächelte unsicher und blickte ihr dabei in die Augen. So intensiv, als wolle er dort ergründen, ob es überhaupt möglich sei, dass er ein Mädchen durcheinander bringen könne.
    Noch immer hielten sie sich eng umschlungen und noch immer lag seine Hand auf ihren Po. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass ihre Hände ebenso auf seinem Hintern ruhten. Sie wurde rot. Doch keiner wollte den anderen loslassen. Sie suchten die Nähe des anderen, als könnten sie einfach nicht genug von einander bekommen.
    Aber sie standen im Weg, denn Mikko bekam plötzlich einen Schlag ins Kreuz und strauchelte. Jetzt erst gab er sie frei, um sie nicht mit umzureißen, doch er fing sich wieder.
    „Mitä vittua tää tarkoittaa?“, fuhr er einen dunkelhaarigen Typ an, der aussah wie ein gutmütiger Teddybär.
    „Sä oot tiellä, Lintti!“
    „Tää ei oo mikään syy hakata mua“
    „Älä höpöile!!“
    „Idiootti!“, erwiderte Mikko darauf. Der Teddybär-Finne schaute von ihm zu Susana und wieder zurück. Dann grinste er über das ganze Gesicht.
    “Oonks mä häirinnyt sua jostain?“, fragte er scheinheilig.
    „Hävi! zischte Mikko.
    „Ei!“, erwiderte der Typ. „Muuten me tarvittaisiin nyt apuasi. Tul mukaan! Sä voisit kanssa auttaa meitä kantamaan olutta.“
    Er nickte mit den Kopf in Susanas Richtung.
    „Luultavasti hän ei juokse pois, jos pyydät sitä häneltä.“
    Bei all dem finnischen Redeschwall konnte Susana nur ein Wort heraushören – Idiootti. Was das bedeutete, konnte sie sich denken, doch der Rest blieb Kauderwelsch.
    Als Mikko sich jetzt wieder zu ihr drehte, sah er verlegen aus.
    „Tut mir leid, aber sie brauchen meine Hilfe. Bitte, geh nicht weg. Ich komme zurück, wenn ich den anderen Jungs geholfen habe. Warte hier auf mich, ja. Es dauert nur einen Moment.“
    Er schien Angst zu haben, sie könnte weggehen.
    „Geh nur! Ich warte hier auf dich, versprochen!“, beruhigte sie ihn lächelnd.
    “Guuuuuut!”
    Er verschwand und sie lächelte ihm hinterher.

    ~~~~~

    Übersetzung aus dem Finnischen:
    Mitä vittua tää tarkoittaa? = Verdammt, was soll denn das.
    Sä oot tiellä, Lintti! = Du stehst im Weg, Linde!“
    Tää ei oo mikään syy hakata mua = Das ist kein Grund mich zu schlagen.
    Älä höpöile!! = Hab dich nicht so!“
    Idiootti = Idiot
    Oonks mä häirinnyt sua jostain? = Hab ich dich bei irgendetwas gestört?
    Hävi! = Verschwinde!
    Ei! Muuten me tarvittaisiin nyt apuasi. Tul mukaan! Sä voisit kanssa auttaa meitä kantamaan olutta. = Nein! Wir bräuchten deine Hilfe. Komm mit! Du kannst uns helfen das Bier zu tragen.
    Luultavasti hän ei juokse pois, jos pyydät sitä häneltä. = Sie wird schon nicht weglaufen, wenn du sie darum bittest.

    Hinweis zu den finnischen Sätzen: Sie sind alle im breitesten Hell-Slang. :D

    ~~~~~

    Next: Kapitel 3, zweiter Teil

    ~~~~~

    @ Inga

    Ich kann kaum glauben, das ich dich inspiriere.
    Das ist fast zuviel des Lobes. :blush:

    Und die künstlerische Freiheit war einfach nur Dummheit.
    ich hab einfach vergessen zu erwähnen, dass es Sommer ist und warm.
    Das muss noch dazu.
    Werd ich noch irgendwie einbauen. In das 1. oder 2. Kapitel, mal sehen.

    @Sybille
    Ich hatte Glück
    Ich hatte Bikini unter und hab die Sachen dort tatsächlich zum Trocknen auf die Steine gelegt. :D
    Und dort dann in der Sonne Geschichten geschrieben
    Daher auch der Sonnenbrand. :lol:
    Hab einfach Raum und Zeit vergessen.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 23.02.2005, 20:17


    Wahhhhh könnte ich bitte eine Mutation zu Susanna vornehmen? DAs ist wirklich zu viel. Wenn es so eine Frau gäbe müsste ich sie glaube ich entführen und in den tiefsten Kerker im tiefsten Berg, der im tiefsten Wald steht werfen. Zieht erst Ville und dann Linde so in ihren Bann und dann auch noch mit schusseligkeit. schappnachlufthol. Da ist man (ne ich) fast schadenfreudig, dass sie riiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeesige Probleme bekommt, wenn sich die beiden in die Haare (meinetwegen auch dreadlocks) kriegen :D Böse böse sibylle :evil: :lach:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 23.02.2005, 21:49


    Lazerangel hat folgendes geschrieben:

    Und die künstlerische Freiheit war einfach nur Dummheit.
    ich hab einfach vergessen zu erwähnen, dass es Sommer ist und warm.
    Das muss noch dazu.
    Werd ich noch irgendwie einbauen. In das 1. oder 2. Kapitel, mal sehen.


    Vll bin ich auch grad dumm, weil ich mal wieder nicht gelesen, sondern nur überflogen habe :D Aber die feiern doch Käsikeski, das ist doch nun mal Sommer.

    Für Inga in Finnisch, das ist nicht das Mädel im Auto *brüll* also kein menschlicher Partitiv (sry, Insider) sondern Mitsommer. Blätter mal die Kopien durch, bleib nicht an du weißt schon hängen, da stehen irgendwo die Jahreszeiten.

    *laber* ich bin voll OT, oder? *ditsch*



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Inga - 23.02.2005, 22:03


    Zitat: Aber die feiern doch Käsikeski, das ist doch nun mal Sommer.

    Ja, allerdings kommt das genau genommen erst nach der InsWasserFallUndDraußenSchlafGeschichte ans Tageslicht.
    Ich hatte trotzdem schon Sommer assoziiert, als ich das las, aber kann man in Finnland im Sommer wirklich nachts halb nackend in einem Park am Meer auf der Wiese schlafen????
    Also ich würd mir selbst im Hochsommer den Arsch abfrieren! Wart ihr mal im Campingurlaub im Zelt in Finnland??? Wenn ja, wüsstet ihr, dass es nachts trotz tagsüber sommerlicher 30 Grad im Schatten Arschkalt werden kann. Und erst recht am Meer!
    Mittsommer hin oder her. Und verdammt: Mittsommer ist im Juni! JUNI!!!

    Also dass es Sommer ist, reicht mir nicht als Erklärung. Aber mal ehrlich: Ich brauche da auch gar keine Erklärung für. Wozu? Das ist die innertextuelle Realität der Geschichte: Man kann im Sommer halb nackend draußen schlafen, wenn man sich wärmt. Da sehe ich eigentlich kein Problem. Wir haben es hier ja mit Fiktion zu tun. Mit Literatur. Da muss nicht alles eins zu eins in die Wirklichkeit übertragen werden können.
    So. Genug gelabert. :schlaumeier:

    Öhh, ja, das Mädel im Auto, Nina, da musst du schon dazusagen, dass es sich um das Wollen eines Menschen im Partitiv handelt. Wie gehörte das jetzt hierher?
    Wer will Susana denn im Partitiv? Ville? Linde? Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich ja auf Ville tippen... Weil es da anders "gefunkt" hat, halt irgendwie mehr im Partitiv, während es zwischen Linde und Susana tatsächlich ein Wollen des Menschen im Akkusativ sein könnte.
    Versteht das noch wer?

    Ich finde diesen Teil mal wieder wunderschön, und ich war so vertieft, dass ich die ganze Zeit gezittert hab, dass Ville jetzt hereinplatzen könnte und die zwei stören/ überraschen. Um ein riesiges Theater zu machen.

    Wann kommt das Theater? Wann gehts weiter? *drängel*



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 24.02.2005, 08:44


    Oh Gott, ich hab so viele Fehler in dem Teil. *tiefrot werde*
    Das muss ich nochmal überarbeiten.
    Was setze ich das auch rein, wenn ich total übermüdet bin.
    Immer wieder die gleiche Dummheit . :wall:

    @ Nina
    Das hatte ich, glaube, noch nicht bei dir zum Beta-Lesen, sonst wär das nicht passiert. :blush:


    @ Inga
    Ich bin anderer Meinung.
    Wenn schon die Handlung fiktiv ist, sollten wenigstens die Rahmenbedingungen stimmen.

    @Sibyille
    *recht geb*
    Sie sollte wirklich weggesperrt werden, bei dem was da noch alles passiert.
    Susana ist echt vom Pech verfolgt.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 24.02.2005, 09:51


    Inga hat folgendes geschrieben: Öhh, ja, das Mädel im Auto, Nina, da musst du schon dazusagen, dass es sich um das Wollen eines Menschen im Partitiv handelt. Wie gehörte das jetzt hierher?
    Wer will Susana denn im Partitiv? Ville? Linde? Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich ja auf Ville tippen... Weil es da anders "gefunkt" hat, halt irgendwie mehr im Partitiv, während es zwischen Linde und Susana tatsächlich ein Wollen des Menschen im Akkusativ sein könnte.
    Versteht das noch wer?

    Ja, ich schon, aber sonst keiner, denke ich. Ich muss dir soweit recht geben, ich denke da genau so.
    Aber ich mach mir nochmal Gedanken, ob wir nicht Part (warum will ich das mit E schreibenen?) und Akk verwechslen, bzw. ob Katja das nicht falsch erklärt hat, das ist so unlogisch. Aber das geht hier nun echt zu weit.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Lazerangel - 25.02.2005, 10:05


    villevalle hat folgendes geschrieben: Inga hat folgendes geschrieben: Öhh, ja, das Mädel im Auto, Nina, da musst du schon dazusagen, dass es sich um das Wollen eines Menschen im Partitiv handelt. Wie gehörte das jetzt hierher?
    Wer will Susana denn im Partitiv? Ville? Linde? Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich ja auf Ville tippen... Weil es da anders "gefunkt" hat, halt irgendwie mehr im Partitiv, während es zwischen Linde und Susana tatsächlich ein Wollen des Menschen im Akkusativ sein könnte.
    Versteht das noch wer?

    Ja, ich schon, aber sonst keiner, denke ich. Ich muss dir soweit recht geben, ich denke da genau so.
    Aber ich mach mir nochmal Gedanken, ob wir nicht Part (warum will ich das mit E schreibenen?) und Akk verwechslen, bzw. ob Katja das nicht falsch erklärt hat, das ist so unlogisch. Aber das geht hier nun echt zu weit.

    Also ihr Zwei...
    Der Akkusativ und der Partitiv als Objektkasus

    Partitivobjekt tritt in drei Fällen auf
    a) im verneinenden Satz (En osta autoa.)
    b) wenn die vom Verb ausgedrückte Handlung irresultativ ist (Ville lukee kirjaa. / Susana rakostaa Mikkoa.)
    und
    c) wenn das Objekt eine unbestimmte Menge bezeichnet. (Opiskelemme suomen kieltä. / Ostatteko olutta?)

    Akkusativobjekt kommt nur dann in Frage, wenn
    a) der Satz bejahend ist
    und zusätzlich
    b) die vom Verb ausgedrückte Handlung resultativ ist.
    oder
    c) das Objekt eine Ganzheit oder bestimmte Menge ausdrückt
    In dem Fall: Akkusativ = Nominativ = Subjektkasus

    Weder Ville noch Linde noch Susana stehen im Akkusativ
    einfach, weil die im Objekt ausgedrückte Handlung noch nicht zu ihrem Ende gekommen ist oder weil es eben um Gefühle geht.

    Seid ihr etz schlauer?
    Gut.
    Das nächste Mal bitte in der Finnisch-Ecke :D



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    Korppi - 25.02.2005, 10:59


    HiHi, es ging um haluta (wollen) mit Part oder Akk, aber egal.
    Hatte schon was mit dem Thema zu tun und wer in Bezug auf wem was will.

    Erklär ich dir mal so, geht unter die Gürtellinie.



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    phoenyx - 20.05.2005, 12:55


    HEI ich werde hier Protest einlegen.... pff unseinfach hängen zu lassen, dabei gibt s schon längst längst längst mehr.... :heiligekuh: :cry:



    Re: Confusions of hearts oder Irrwege der Herzen

    vampire_bride - 09.01.2007, 02:59


    Aaaaaaah, super Geschichte!!
    Aber geht's hier nach fast 2 Jahren auch weiter???

    Wahrscheinlich net, oder?
    Schaaaaaade... -_- :ne: ;(



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