Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

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    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Korppi - 11.12.2004, 13:03

    Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]
    Wie in einem Traum

    Das HIM-Konzert war zu Ende. Wir standen etwa in der fünften Reihe. Alles was grade noch vor uns stand, stürmte nach hinten weg, an uns vorbei.
    „Komisch“, dachte ich bei mir. „So schnell ist es doch nach einem Konzert noch nie leer geworden vor der Bühne!“
    Es war früher Abend, das schönste Wetter und es sollten noch einige gute Bands kommen. Warum also rannten nun alle weg?

    Dann plötzlich wurden ein Tisch und zwei Sofas auf der Bühne aufgebaut. Ville und Burton, die sich noch im Hintergrund der Bühne rumgedrückt hatten, ließen sich auf den Sofas nieder. Jeder mit einem Edding bewaffnet, schauten sie uns erwartungsvoll an. Wir drehten uns um, um allerdings festzustellen, dass wir die einzigen waren, die sich hier noch vor der Bühne aufhielten. Wir verstanden also die Blicke als Aufforderung, kletterten auf die Bühne und ließen uns bei den beiden auf den Sofas nieder.

    Freundlich wurden wir von den Jungs begrüßt, als ich allerdings meinen Fotoapparat aus der Tasche kramte, wurde ich von einer kleinen, älteren Frau, mit weißen, zu einem Knoten hochgesteckten Haaren, die sich im Hintergrund aufhielt, angeraunzt. „Der Veranstalter wünscht es nicht, dass Fotos gemacht werden. Wie hast du es eigentlich geschafft, den Apparat hierher zu bekommen?“

    Burton verdrehte die Augen, Ville schüttelte den Kopf und wir beide sahen uns nur verdutzt an. Ich steckte den Apparat also wieder weg.
    „Ihr werdet eure Fotos schon bekommen, wenn ihr denn welche wollt“, flüsterte Ville ihr zu. Sie saß neben ihm, ich saß neben Burton. Er hatte sich gemütlich ins Sofa gekuschelt und seinen Arm auf der Lehne hinter mir platziert, nach und nach begann ich mich zu entspannen und irgendwann lehnte ich mich zurück. Als Burton den Arm von der Sofalehne auf meine Schulter legte, vergaß ich die Welt um mich herum. Was Ville und sie machten, weiß ich nicht, das war eine andere Welt.

    Zwischendurch kamen noch ein paar Mädchen vorbei und holten sich Autogramme, aber auch das bekam ich nicht wirklich sondern nur schemenhaft mit.
    Dann irgendwann fragte Burton, ob wir denn nun Fotos machen wollten, denn die Bühne müsse sowieso mal langsam geräumt werden. Wie in Trance nickte ich und folgte ihm. Wir gingen ein Stück, bis wir an einer Straße angekommen waren.

    „Komm mit“, sagte er, „ich muss dir was zeigen.“ Er nahm mich bei der Hand und ich registrierte im Unterbewusstsein, dass wir beide alleine waren.
    Er führte mich ein Stück die Straße entlang, dann in einen Hauseingang. Dort die Treppe hinunter und durch den Hintereingang wieder hinaus.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte ich.
    „Vertrau mir, lass dich überraschen. Das hier ist eine Abkürzung.“
    „Du kennst dich hier aus?“
    „Ja“, grinste er verschmitzt. „Sehr gut sogar.“
    Mittlerweile wunderte mich gar nichts mehr, Ich ließ mich einfach von ihm führen, Ich hatte keine Ahnung, wo ich hier war, und doch kam mir das alles bekannt vor. Irgendwie...

    Dann erreichten wir ein altes, verfallenes Haus. Die Tür war aus Holz und mit blauer Farbe gestrichen. Schäbig, die Farbe blätterte ab. Alles sah sehr merkwürdig aus. Wir gingen hinein und die okkagelb gestrichenen Wände im Treppenhaus wirkten beängstigend auf mich.
    „Folge mir einfach unauffällig“, sagte er. „Ich werde vorgehen.“
    Das tat er auch. Erst ein Stockwerk hinauf, dann noch eins und noch eins. Ich war zwar Treppensteigen gewohnt, aber scheinbar war er es besser gewohnt, schon im zweiten Stock hatte er mich ein gutes Stück abgehängt. Aber ich kämpfte mich weiter hoch, noch eine Treppe und noch eine.

    Ich weiß es nicht mehr genau, war es im vierten Stock oder im fünften? Das Treppenhaus war zu Ende, über mir eröffnete sich eine Luke zum Dachboden. Von Burton keine Spur. Neben mir eine offene Wohnungstür. Ein muffiger Geruch kam aus dieser Wohnung, außerdem klang klassische Musik auf den Flur hinaus. Ich steckte meinen Kopf zur Tür hinein. Eine alte Frau saß auf einem Sessel, ihre Finger wippten im Takt zur Musik. „Janne, bist du wieder zu hause?“, fragte sie in meine Richtung.
    Ich schaute sie verwundert an, dann hörte ich Geräusche aus der Luke über mir. Ich sprang hoch, konnte mich mit den Fingern an der Kante der Öffnung festhalten und zog mich hoch, irgendwie schaffte ich es hochzuklettern.

    Dort oben erwartete mich eine andere Welt. Direkt vor mir stand ein Himmelbett, weiß, mit Rüschen, ein Stück durch ein paar Kisten, die wohl zu einer Trennwand gestapelt waren. Dahinter noch ein Bett, schwarze Satinbettwäsche, ein großes Stück schwarzer Stoff an der Decke befestigt, der zu beiden Seiten des Bettes bis zum Boden reichte. Vor diesem Bett saß Burton auf dem Fußboden, im Schneidersitz und drehte sich eine Zigarette. Erwartungsvoll sah er mich an: „Komm her!“, forderte er mich auf und klopfte mit seiner rechten Hand neben sich auf den Flickenteppich.

    Wie von einem unsichtbaren Faden gezogen ging ich zu ihm, langsam, unbewusst, aber ich konnte nicht anders. Ich setzte mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er hielt mir die fertig gedrehte Zigarette hin, ich schüttelte den Kopf. Dass er sie sich in den Mund steckte und anzündete, ist das letzte, woran ich mich erinnere.


    Am nächsten Morgen wache ich auf, mache die Augen auf, sehe schwarze Satinbettwäsche. „Wo bin ich“, schießt es mir durch den Kopf. Ich drehe meinen Kopf auf die andere Seite, Burton lächelt mich an. „Ich fühle mich wie in einem Traum“, sage ich. „Und nun ist er vorbei.“
    „Nein“, sagt er. „Dein Traum fängt erst an!“ Er nimmt mich in die Arme und küsst mich.

    ENDE



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Anonymous - 11.12.2004, 14:31


    Hm...ich find die Geschichte interessant. Mary Sue anders?! Ich hab erst gedacht, dass sie alles nur träumt, aber das wird ja mit dem Ende aufgeklärt. Ich find den Schreibstil sehr sehr gut! Mir ist beim lesen von Kurzgeschichten immer wichtig Bilder vor Augen zu haben und die hatte ich hier klar und deutlich. Gute Geschichte und interessant :)



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    PhiloFoX - 11.12.2004, 15:42


    Das ist echt schön, hübsche Bilder und so eine träumerische Atmosphäre. *schmelz*
    Ich will auch mal sowas träumen, ich hab vor Jahren mal geträumt, dass Ville mit einer Kettensäge ein ganzes Lokal niedermetzelt und seit neuestem träume ich dauernd, dass ein Kaninchen auf meiner Brust sitzt und meine Nase ist.



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    phoenyx - 11.12.2004, 22:00


    Schöne Geschichte.
    Hach, was ein Traum.... mir gefällt das Haus und die alte FRau, auch wenn ich echt angst hätte.
    So ein Konzert müsste man mal erleben :ja:


    @Mona: Ich schick dir mal mein Finnchen zur Angstbewältigung vorbei, sie würde niiieee deine Nase essen :lach:



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Lepakko - 11.12.2004, 23:53


    Hach so einen schönen traum hätt ich auch mal!
    Vor allen lässt diese Geschichte viel spielraum für Phantasie, :respekt:
    und ist irgedwie schön romantisch.



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Serafina - 12.12.2004, 17:26


    stimmt, eine wirklich schöne geschichte, die mehr dazu anregt, den faden weiterzuspinnen, als dass sie etwas erzählt. wie ein Bild :)



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Lazerangel - 12.12.2004, 21:28


    Jetzt bin ich auch endlich dazu gekommen die Geschichte zu lesen.

    Was für ein verrückter Traum, der eigentlich gar kein Traum ist, sondern eine Geschichte.
    Warum träum ich nicht solche Sachen?
    Aber ich träum dafür andere dumme Sachen von den HIMmies.
    Wie etwas Überraschungsgäste auf 'nem Forum-Treffen. :D :lol:

    Ääääh... ach ja...
    Wunderschöne Geschichte, mit viel Raum für Phantasie.
    Jetzt komm ich mir irgendwie wie ein Echo der Schreiber über vor,
    aber wenn es halt die reine Wahrheit ist.



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Korppi - 13.12.2004, 12:20


    Meint ihr, das ist gut genug, um es auf vv zu stellen?



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    phoenyx - 13.12.2004, 12:23


    Hei, du hast doch nur positives feedback bekommen und es ist wirklich eine schöne Anregung zum weiterdenken (und es ist für ich genommen ebenso eine schöne Geschichte!), es steht meiner Meinung nach einer Veröffentlichung nichts im Wege.
    :bindafür:



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Sophie - 13.12.2004, 22:12


    Jep, ist auf jeden Fall gut genug für VV. Schöne Geschichte!!! :bindafür:



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    Korppi - 13.12.2004, 22:17


    Hoi, was soll das denn heissen?
    Gut genug? Steht da nur Bullshit?



    Re: Wie in einem Traum - Kurzgeschichte [beendet]

    PhiloFoX - 14.12.2004, 10:41


    So'n Quatsch. Jetzt wird's aber langsam fishing for compliments! Wir sagen dir doch, dass wir sie toll finden!



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